Kanton Zürich Abwasserreinigung in Zahlen

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Kanton Zürich
Abwasserreinigung in Zahlen
Stand der
Abwasserreinigung im
Kanton Zürich 2008
2008
Das Abwasser von über 99 % der
Bevölkerung des Kantons Zürich wird
zur Reinigung einer öffentlichen oder
privaten Abwasserreinigungsanlage
(ARA) zugeleitet. Ende 2008 standen
im Kanton Zürich 221 ARA in Betrieb.
Davon waren 72 öffentliche Anlagen
mit einer Ausbaugrösse für mehr als
500 Einwohner sowie 28 öffentliche
und 119 private Anlagen kleinerer
Ausbaugrösse (Klein-ARA). Die nachstehenden Grafiken zeigen den derzeitigen Stand der öffentlichen Abwasserreinigungsanlagen bezüglich
Nitrifikation und Denitrifikation sowie
bezüglich Phosphorfällung und zusätzlicher Flockungsfiltration.
In den 100 öffentlichen Anlagen wur3
den im Jahr 2007 rund 231 Mio. m
Abwasser gereinigt. Dies entsprach
94 % des langjährigen Mittelwerts.
Bei der Reinigung dieses Abwassers
3
wurden etwa 572 ' 000 m Klärschlamm produziert. Diese Schlammmenge besteht grösstenteils aus
Wasser (mehr als 95 %) und entspricht 28'600 Tonnen Trockensubstanz.
Bilder: ARA Werdhölzli, ERZ Zürich
AWEL Amt für
Abfall, Wasser, Energie und Luft
Abteilung Gewässerschutz
Abwasserreinigung in Zahlen 2008 - 1
Bewertung des ARA-Abflusses
ARA
Organisch
A
Adliswil
Affoltern am Albis
Altikon
Andelfingen
Bassersdorf
Bauma
Birmensdorf
Bubikon-Wolfhausen
Buchs
Bülach
Dachsen
Dietikon 1
Dübendorf
Dürnten-Bubikon
Egg-Oetwil
Eglisau
Elgg
Ellikon a. d. Thur
Elsau
Fällanden
Fehraltorf
Fischenthal
Flaach
Glattfelden
Glattfelden-Rheinsfelden
Gossau
Hausen
Hinwil
Hirzel
Hittnau
Hombrechtikon-Feldbach
Horgen
Illnau-Effretikon
Kleinandelfingen-Alten
Kloten-Opfikon
Knonau
Küsnacht
Männedorf
Marthalen
Marthalen-Ellikon a.Rhein
Maschwanden
Maur
Meilen
Mönchaltorf
Niederglatt
Obfelden
Ossingen
Otelfingen
Ottenbach-Jonen
Pfäffikon
Pfungen
Regensdorf
Rheinau
Richterswil
Rifferswil
Rorbas
Rüti
Schlatt-Nussberg
Schlatt-Unterschlatt
Schlatt-Waltenstein
Schönenberg
Seuzach
Stadel
Stäfa-Oetikon
Stäfa-Uerikon
Stammheim
Thalheim-Gütighausen
Thalwil
Uster
Wädenswil
Wald
Weisslingen
Wetzikon
Winterthur
Zumikon
Zürich (Werdhölzli)
B
Ammonium u.Nitrit Phosphor
A
B
A
B
A = Einleitungsbedingungen erfüllt
B = Einleitungsbedingungen nicht
erfüllt
Wichtig: Neben den generell geltenden
Bedingungen gemäss Gewässerschutzverordnung legt der Kanton bei Bedarf
angepasste Einleitungsanforderungen
fest. Abwasserproben von ARA mit der
Auflage tieferer Abflusswerte wurden
ebenfalls in die Bewertung mit einbezogen.
Bei ARA, für welche die Nitrifikation und
/oder die Phosphatfällung nicht erforderlich sind, werden diese beiden Kriterien nicht bewertet.
1 keine ausreichende Datengrundlage für die
Bewertung vorhanden.
Abwasserreinigung in Zahlen 2008 - 2
Qualität des gereinigten Abwassers
Neuhausen (SH)
Ausrüstungsstand in öffentlichen ARA
bezüglich Nitrifikation
und Denitrifikation
Dachsen
Das Labor des AWEL erhebt jährlich
pro ARA unangemeldet vier bis sechs
24-Stunden-Mischproben zur Überprüfung der Reinigungsleistung und
der Qualität des gereinigten Abwassers.
Für die Reinigung der organischen
Abwasserinhaltsstoffe konnten 76 %
der beurteilten ARA im Jahr 2008 der
Bewertungsklasse A zugeordnet
werden. Das von diesen ARA gereinigte Abwasser entsprach 86 % der
gesamten im Kanton Zürich gereinigten Abwassermenge.
Die Nitrifikation erfolgte im Berichtsjahr in 73 % der beurteilten ARA in
einem Ausmass, dass die vorgeschriebenen Einleitungsbedingungen eingehalten werden konnten. 74 %
der im Kanton gereinigten Abwassermenge wurde ganzjährig nitrifiziert
(Umwandlung
von fischgiftigem
Ammonium/Ammoniak in weniger
schädliches Nitrat), und in 68 % der
gesamten gereinigten Abwassermenge erfolgte zusätzlich teilweise
die Umwandlung von Nitrat zu
elementarem Stickstoff (Denitrifikation).
Bei der Phosphor-Restbelastung
konnten 87 % der beurteilten ARA der
Bewertungsklasse A zugewiesen
werden. 93 % des gereinigten Abwassers wurden einer Phosphatfällung unterzogen und 74 % der
gesamten Abwassermenge durchliefen zusätzlich zur Phosphat-Fällung
noch eine vierte Reinigungsstufe
(Flockungsfiltration).
Stand: 2008
Hohentengen (D)
Marthalen
Rheinau
Stammheim
Ossingen
Ausrüstungsstand
keine ganzjährige
Nitrifikation und
keine Denitrifikation
ganzjährige Nitrifikation
Alten
Glattfelden
oberes
Surbtal
(AG)
Andelfingen
Flaach
Eglisau
Rheinsfelden
Thalheim
Altikon
Ellikon a. d.
Thur
Rorbas
ganzjährige Nitrifikation
und Teildenitrifikation
Aadorf (TG)
Seuzach
Stadel
ARA-Einzugsgebiet
Gemeindegrenze
Pfungen
Winterthur
Elsau
Bülach
Elgg
Standort und Ausbaugrösse
< 2’000 E + EG
Niederglatt
Otelfingen
Buchs
2’000 - 10’000 E + EG
KlotenOpfikon
Bassersdorf
Regensdorf
10’000 - 50’000 E + EG
Weisslingen
Illnau
Dübendorf
Dietikon
> 50’000 E + EG
E = Einwohner
EG = Einwohnergleichwerte
Fehraltorf
ZürichWerdhölzli
Bauma
Uster
Fischenthal
Zumikon
Küsnacht
Ottenbach
Pfäffikon Hittnau
Fällanden
Birmensdorf
Maur
Wetzikon
Adliswil
Affoltern
a. A.
Mönchaltorf
Egg
Thalwil
Obfelden
Rifferswil
Maschwanden
Wald
Dürnten
Männedorf
Sihlwald Horgen
Hausen
Knonau
Hinwil
Gossau
Meilen
Wädenswil
Hirzel
Rüti
Hom- Bubikon
brechtiStäfa- kon
Oetikon
Uerikon
5
0
Richterswil
Schönenberg
Ausrüstungsstand in öffentlichen ARA
bezüglich Phosphor-Elimination
und Flockungsfiltration
Neuhausen (SH)
Dachsen
Hohentengen (D)
Stand: 2008
Marthalen
Rheinau
Ausrüstungsstand
Stammheim
Ossingen
Mechanisch-biologisch
Alten
Glattfelden
oberes
Surbtal
(AG)
Andelfingen
Flaach
Eglisau
Rheinsfelden
10km
Thalheim
Ellikon a. d.
Thur
Rorbas
Mechanisch-biologisch
mit Phosphat-Fällung
Mechanisch-biologisch
mit Phosphat-Fällung
und Flockungsfiltration
Altikon
Aadorf (TG)
ARA-Einzugsgebiet
Gemeindegrenze
Seuzach
Stadel
Pfungen
Winterthur
Elsau
Bülach
Standort und Ausbaugrösse
< 2’000 E + EG
Elgg
Niederglatt
2’000 - 10’000 E + EG
Otelfingen
Buchs
KlotenOpfikon
10’000 - 50’000 E + EG
Bassersdorf
Regensdorf
> 50’000 E + EG
Weisslingen
Illnau
E = Einwohner
EG = Einwohnergleichwerte
Dübendorf
Dietikon
Fehraltorf
ZürichWerdhölzli
Bauma
Birmensdorf
Uster
Fischenthal
Zumikon
Küsnacht
Ottenbach
Pfäffikon Hittnau
Fällanden
Maur
Adliswil
Affoltern
a. A.
Wetzikon
Mönchaltorf
Egg
Thalwil
Gossau
Meilen
Obfelden
Rifferswil
Maschwanden
Männedorf
Sihlwald Horgen
Hausen
Knonau
Hinwil
Wädenswil
Hirzel
Wald
Dürnten
Schönenberg
Hom- Bubikon
brechtiStäfa- kon
Oetikon
Uerikon
5
0
Rüti
10km
Richterswil
Phosphorelimination aus
dem Abwasser
Stickstoffumwandlung und
-elimination aus
dem Abwasser
Mio m3 behandelte Abwassermenge
Abwasserbehandlung
Verfahrensstufen
Prozent der gereinigten Abwassermenge
Mio m3 behandelte Abwassermenge
100%
350
350
300
300
250
250
200
200
60%
150
150
40%
100
100
50
50
0
0
99
00
01
02
03
04
05
06
07
08
80%
20%
99
00
01
02
02
04
05
06
Vollnitrifikation und Denitrifikation
Phosphat-Fällung und Flockungsfiltration
Nur Vollnitrifikation
Nur Phosphat-Fällung
Weder Vollnitrifikation noch Denitrifikation
Weder Phosphat-Fällung noch Flockungsfiltration
07
08
0%
99
00
01
02
03
04
05
06
07
08
Mechanisch-biologische Reinigung
Mechanisch-biologische Reinigung, Phosphat-Fällung
Mechanisch-biologische Reinigung, Phosphat-Fällung,
Flockungsfiltration
Abwasserreinigung in Zahlen 2008 - 3
Klärschlamm: Umweltbeobachtung
Schadstoffindex (SI)
Hirzel
Hittnau
Bubikon
Wädenswil
SI-Klasse
Belastung
Klasse
SI < 0.90
gering
1
0.90 <= SI < 1.15 mässig
Stäfa-Oetikon
Schönenberg
Rheinau
Thalheim
Dachsen
Ottenbach
1.15 <= SI < 1.40 mittel
3
1.40 <= SI < 1.65 erheblich
4
1.65 <= SI < 1.90 gross
5
SI >= 1.90
Lindau
2
sehr gross 6
Mönchaltorf
Bassersdorf
mittlerer Wert aller
Flaach
Meilen
Zürcher ARAs:
Elgg
1.254
Illnau
Elsau
Gossau
Uster
Hombrechtikon
Knonau
ZSA Pfannenstiel
Niederglatt
Männedorf
Fehraltdorf
Andelfingen
Adliswil
Marthalen
Bülach
Ossingen
Rifferswil
Thalwil
Seuzach
Buchs
Altikon
Otelfingen
Birmensdorf
Maur
Rüti
Glattfelden
Mittlerer Wert ZH
Dübendorf
Egg
Regensdorf
Zumikon
Winterthur
Kloten-Opfikon
Klärschlamm ist eine der wesentlichen Schadstoffsenken in der
Anthroposphäre und damit von hoher
Aussagekraft für die Umweltbeobachtung. In der ARA wird die zufliessende Abwassermenge auf ca.
1/100 Massenprozent Klärschlamm
reduziert. Viele Schadstoffe werden
aufkonzentriert und während einiger
Wochen im System behalten und
vermischt. Die Überwachung der
Klärschlammqualität erlaubt mit
verhältnismässig geringem Aufwand
Aussagen über Art und Umfang der
Einleitung von Schadstoffen durch
Haushalte sowie Industrie- und
Gewerbebetriebe in die Kanalisation
zu machen.
Mit Hilfe der Überwachung der Klärschlammqualität können aber auch
wichtige Hinweise über die Schadstoffbelastung der Gewässer durch
das gereinigte Abwasser der ARA
gewonnen werden. Die Ergebnisse
der laboranalytischen Untersuchungen des Klärschlamms auf die
Schadstoffe Quecksilber (Hg), Cadmium (Cd), Nickel (Ni), Chrom (Cr),
Kupfer (Cu), Blei (Pb) und Zink (Zn)
werden im Schadstoffindex (SI)
zusammengefasst. Dieser erlaubt,
die Schadstoffe nicht nur mengenmässig, sondern auch in ihrer schädlichen Wirkung auf die Gewässer zu
erfassen.
Der SI ist ein Mass für die Belastung
des Klärschlamms mit den gemessenen Schadstoffen und gibt gleichzeitig Auskunft über die Schadstoffbelastung des in die Gewässer eingeleiteten gereinigten Abwassers.
Stäfa-Uerikon
Ellikon a.d.Thur
Obfelden
Dürnten-Bubikon
Pfungen
Küsnacht
Zürich-Werdhölzli
Stammheim
Bauma
Es gilt: je tiefer der SI, desto
geringer die Schadstoffbelastung
des Klärschlamms und damit auch
des Gewässers.
Pfäffikon
Rorbas
Hinwil
Affoltern
Wetzikon
Weisslingen
Wald
Stadel
Richterswil
Eglisau
Horgen
Fällanden
Dietikon
0
0.5
1
1.5
2
2.5
3
Abwasserreinigung in Zahlen 2008 - 4
Klärschlamm:
Qualität und Entsorgung
Umweltbeobachtung durch Klärschlammuntersuchungen
Klärschlammverwertung
und -entsorgung
Verwertung und Entsorgung
100%
Im Zu- und Abfluss von ARAs können
die Schadstoffkonzentrationen zeitlich beträchtlich schwanken. Anstelle
aufwändiger Untersuchungen des gereinigten Abwassers liefert die Bestimmung der Schadstoffmengen im
Klärschlamm ebenso Aussagen über
die Belastung der Gewässer. Regelmässige Messungen von Schadstoffen im Klärschlamm erlauben es,
langfristige Trends zu verfolgen und
ermöglichen es, punktuell notwendige Sanierungsmassnahmen zu
ergreifen.
80%
60%
40%
20%
0%
89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08
Deponie
Landwirtschaft
Verbrennung
Schwermetallgehalte im
Klärschlamm
Mittelwerte in % des Richtwerts
70 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
0%
98
Richtwertüberschreitungen
Die Zahl der untersuchten Klärschlammproben ist abhängig von der
Schadstoffbelastung und der Ausbaugrösse der ARA und beträgt im Routineprogramm eine bis vier Messungen pro Jahr. Gesamthaft wurden
im Jahr 2008 140 Untersuchungen
von Klärschlamm aus 72 öffentlichen
Anlagen auf die Schwermetalle
Quecksilber (Hg), Molybdän (Mo),
Cadmium (Cd), Kobalt (Co), Nickel
(Ni), Chrom (Cr), Kupfer (Cu), Blei
(Pb) und Zink (Zn) vorgenommen und
bewertet. Bei rund 5 % der erhobenen
Proben wurden Richtwertüberschreitungen festgestellt. Die Überschreitung von Richtwerten hatte
weiterführende Untersuchungen im
Einzugsgebiet der ARA zur Folge. In
Fällen, bei denen Verursacher der erhöhten Belastung ausfindig gemacht
werden konnten, hat das AWEL die
notwendigen Sanierungsmassnahmen angeordnet. Die übrigen Vorfälle müssen Einzelereignissen zugeordnet werden und sind auch zukünftig nicht voraussehbar.
99
00
01
02
03
04
05
06
07
Kupfer (600)
Zink (2000)
Nickel (80)
Cadmium (5)
Blei (500)
Chrom (500)
08
In den öffentlichen ARA fielen im Jahr
2008 rund 28'600 t Trockensubstanz
Klärschlamm an. Seit Oktober 2006
gilt Klärschlamm rechtlich als
Siedlungsabfall und darf nicht mehr in
der Landwirtschaft verwertet werden.
Der entwässerte Schlamm wurde in
Schlamm- beziehungsweise Kehrichtheizkraftwerken im Kanton Zürich
verbrannt. Ein Teil diente auch in getrockneter Form als Brennstoffersatz
in einem Zementwerk im Kanton Aargau.
Im Rahmen der Ausarbeitung eines
neuen Entsorgungskonzepts werden
derzeit neue Wege für die Klärschlammentsorgung unter Berücksichtigung einer optimalen Energienutzung und einer künftigen Phosphor-Rückgewinnung erarbeitet.
(in Klammern: Richtwert in mg/kg TR)
Richtwertüberschreitungen
Schwermetalle:
Richtwerte in mg/kg TR
Anzahl
25
20
15
10
5
0
98
99
00
01
02
03
04
05
06
07
08
Betroffene öffentliche ARA
Quecksilber (Hg)
Molybdän (Mo)
Cadmium (Cd)
Kobalt (Co)
Nickel (Ni)
Chrom (Cr)
Kupfer (Cu)
Blei (Pb)
Zink (Zn
5
20
5
60
80
500
600
500
2'000
Betroffene Schwermetalle
Richtwertüberschreitungen in Routineproben
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Sektion Abwasserreinigungsanlagen
Hardturmstr. 105, 8005 Zürich
Telefon 044 446 41 11
Briefadresse:
AWEL Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft
Abteilung Gewässerschutz, Weinbergstr. 17, Postfach, 8090 Zürich
AWEL Amt für
Abfall, Wasser, Energie und Luft
Abteilung Gewässerschutz
www.abwasser.zh.ch
Abwasserreinigung in Zahlen 2008 - 5
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