Slowenien - Die Onleihe

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Baedeker WISSEN
mit g
KARST Phänomen aus Kalkstein
REISE r o S S e R
K AR TE
LIPIZZANER Athletischer Warmblüter in Weiß
VIELVÖLKERSTAAT Der Zerfall Jugoslawiens
MEMENTO MORI Totentanz von Hrastovlje
SLOWENIEN
Fakten
Natur und Umwelt HINTERGRUND
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Natur und Umwelt
Hoch hinaus strebt Slowenien mit den Julischen Alpen – das
Land steht aber nicht nur mit seinen Bergen und tausenden
Karsthöhlen für großartige Natur. Allgegenwärtig ist die
Farbe Grün, in dichten Wäldern und nahezu 50 Naturparks.
Und das Element Wasser findet sich in Form von Seen, Flüssen
und Quellen – über und unter der Erde.
Geografische Gliederung
Slowenien ist ein vorwiegend gebirgiges Land, es bildet den Über- Vier Landgang von Mittel- zu Südosteuropa. In Slowenien lassen sich vier schaftsräume
große Landschaftsräume unterscheiden, die in sich reich gegliedert
sind: die Alpen, die Küste, der Karst und die Pannonische Ebene.
Ein weiter Bogen spannt sich von den Karawanken und Julischen
Alpen im Nordwesten über die Kamniker (Steiner) und Savinjer Alpen bis zum Pohorje-Gebirge im Osten. Am spektakulärsten sind die
Julier mit Sloweniens höchstem Berg, dem 2864 m hohen Triglav.
Der größte Teil der Julischen Alpen steht als Triglav-Nationalpark
unter Naturschutz. Bei den Juliern handelt es sich um ein typisches
Kalkstein- und Dolomitgebirge, dessen grau-weiße, schroffe Wände
im Norden fast senkrecht aus den Tälern aufragen, während im Süden weite, verkarstete Hochflächen vorherrschen. Das von der Sava,
dem größten Fluss Sloweniens, durchflossene Jesenice-Tal markiert
den Übergang zu den Kamniker und Savinjer Alpen. Auch sie bestehen aus hellem Kalk, doch nur wenige Gipfel schwingen sich zu
einer Höhe von mehr als 2000 m auf. Der Gebirgsstock wird von
schmalen Schluchten durchbrochen; das vom Savinja-Tal abzweigende, aufgrund seiner Eishöhlen gerühmte Logar-Tal ist als Naturreservat geschützt. Präalpinen Charakter hat das sich östlich anschließende Pohorje-Gebirge. Seine sanft gerundeten Hänge sind dicht
bewaldet, auf den Almen sieht man bis hinauf zur Gipfelregion des
Rogla mit seinen 1517 m einzeln stehende Gehöfte. Südwärts fällt das
bewaldete Bergland zu den Beckenlandschaften der Hauptstadt
Ljubljana und von Celje ab.
Alpen
Der Küstenabschnitt Sloweniens, die Slowenische Riviera, ist nur
46,6 km lang; sie grenzt an Triest und ist Teil der Halbinsel Istrien.
Hohe Kliffs wechseln ab mit flachen, im Norden tief eingeschnittenen Buchten. Die Lagunen von Strunjan und Sečovlje wurden in Sa-
Küste
Der kristallklare Gletschersee Jezero Jasna südlich von Kranjska Gora
– in seinem Wasser spiegeln sich die höchsten Berge Sloweniens.
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HINTERGRUND Natur und Umwelt
linenfelder verwandelt. Strände sind rar, nur in Portorož findet man
einen größeren, künstlich aufgeschütteten Sandstreifen. In dem milden mediterranen Klima gedeihen Oliven und Zypressen, an windgeschützten Hängen wächst Wein.
Karst
Landeinwärts bietet sich ein anderes Bild: Eine abrupt aufragende
Kalksteinwand markiert die Grenze zum Karst (slow. »kras«: steinerner Boden), einem Gebirgsstock mit Tausenden von Höhlen, periodisch auftretenden Seen und unterirdischen Flüssen. Karsthochflächen erstrecken sich über den gesamten Süden des Landes, die mit
1796 m höchste Erhebung ist der Snežnik (Schneeberg) nahe der
kroatischen Grenze. Unterschieden wird zwischen dem »nackten«
und dem »bedeckten« Karst: Während sich Ersterer mit seinen felsigkargen Hängen parallel zum Golf von Triest ausdehnt, erstreckt sich
der mit Wald bedeckte Karst über den Südosten des Landes. Dort
nimmt auch das Dinarische Gebirge seinen Ausgang, das südwärts
längs der Küste verläuft und bis nach Albanien reicht.
Pannonische
Ebene
Der Osten des Landes ist überwiegend hügelig, nur selten sind die
Gipfel höher als 1000 m. Quer durchs Land ziehen sich die beiden
großen, parallel verlaufenden Flusstäler von Drava und Mura, an
deren sonigen Hängen Wein gedeiht. Zwischen den weitverzweigten
Flussarmen erstrecken sich auf einer Fläche von 1000 km² urwüchsige Auwälder, die als »Europäisches Naturerbe« unter Schutz stehen.
Jenseits der Mura, im äußersten Ostwinkel des Landes, beginnt die
Morgenstimmung bei Stara Fužina in der Bergregion Gorenjska
Natur und Umwelt HINTERGRUND
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Pannonische Tiefebene, die weit nach Ungarn hineinreicht. Ton- und
Schotterflächen sowie Maisfelder und Kartoffeläcker verleihen der
Landschaft einen monotonen Anstrich. An der Verwerfungslinie
zwischen Berg- und Tiefland treten Thermal- und Mineralwasser
zutage – und waren ideal für die Entstehung von Kurorten.
Historische GroSSlandschaften
In Abwandlung der alten, noch aus Habsburger Zeit stammenden
Provinznamen spricht man in Slowenien von den Regionen Gorenjska, Notranjska und Dolenjska, die einst das ehemalige Herzogtum
Krain bildeten, außerdem von Primorska, Bela Krajina, Štajerska,
Koroška und Prekmurje. Die Grenzen sind nicht präzise festgelegt,
man orientiert sich grob am Verlauf von Flüssen und Gebirgen.
Namen
der Regionen
Als Gorenjska (Bergland, Oberkrain) gilt die Region von den Julischen bis zu den Kamniker Alpen. Insgesamt gibt es 28 Gipfel, die
über 2500 m aufragen, darunter, als höchster, der im Staatswappen
verewigte Triglav (2864 m). Das Gebirge wird von tiefen Tälern
durchschnitten, von denen zwei besonders markant sind: Im SočaTal rauscht ein türkisfarbener Wildfluss in Richtung Meer, im Tal
von Bohinj breitet sich ein 4 km langer Gletschersee aus. Durch die
Oberkrain führen alle wichtigen internationalen Verkehrsverbindungen (Karawankentunnel, Wurzen- und Loiblpass). Die slowenischen Alpendörfer mit ihren behäbigen, schindelgedeckten Gehöften
erinnern an Österreich, auf saftig grünen Almen wird Viehzucht
betrieben. Gorenjska ist die wirtschaftlich stärkste Region des Landes, Industrie konzentriert sich auf den Raum um Kranj.
Gorenjska
Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs waren Kärnten und die Steiermark Herzogtümer der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Danach wurden die Grenzen neu gezogen: Die Gebiete nördlich
der Karawanken gehörten fortan zur Republik Österreich, die südliche Region wurde Teil des neu geschaffenen Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen. Heute bezeichnett Koroška den in Slowenien liegenden Teil Kärntens. Es handelt sich dabei um ein
relativ kleines Landstück mit dicht bewaldeten, steilen Hängen und
breiten Tälern, das von den Karawanken über die Drava bis zum
Pohorje-Gebirges reicht. In Velenje und Ravne wird Bergbau betrieben, gefördert werden Blei-, Zink- und Eisenerz und Braunkohle.
Koroška
Östlich und südlich schließt sich Štajersko an, die slowenische Steiermark. Dazu zählen die Ostkarawanken, die Savinjer Alpen, das
Pohorje-Gebirge und das bis zur Sava und Mura reichende Hügelland. In der Štajerska wird vor allem Landwirtschaft betrieben. Die
Štajersko
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besten Tropfen des Landes kommen aus den Weinbergen der Slovenske Gorice (Windische Bühel), doch wird guter Weißwein auch
in Haloze südlich der Drava hergestellt.
Primorska
Primorska (Land am Meer) ist die Bezeichnung für die slowenische
Küste, schließt aber auch ihr weites Hinterland ein, das über das
Karstplateau Kras bis zum unteren Soča-Tal und zur Vipava reicht.
Die gesamte Region gehörte früher zu Italien. Das milde Mittelmeerklima sorgt bis hinauf in die Berge für eine mediterrane Vegetation.
Notranjska
Die Notranjska (Innerkrain) umfasst jenen Teil des Karsts, der sich
vom Flusstal der Ljubljanica über die Hochplateaus von Nanos und
Javorniki zum Snežnik (Schneeberg) erstreckt. Alle geologischen
Besonderheiten des Karsts trifft man hier an: vom fantastischen
Tropfsteinreichtum in Postojna bis zu dem spektakulär »abtauchenden« See von Cerknica. In der herben Landschaft gibt es nur wenige
Siedlungen. Die aus Naturstein erbauten, meist auf Bergkuppen thronenden Dörfer wirken denn auch wie Trutzburgen – Zeugnisse von
Zivilisation inmitten abweisender Natur.
Dolenjska
Die Dolenjska (Unterkrain) zieht sich vom Becken von Ljubljana bis
zu den Flusstälern der Kolpa im Süden und Sava im Osten. Hier gibt
es weder gewaltige Gipfel noch geheimnisumwitterte Höhlen. Die
hügelige Landschaft ist unspektakulär, doch anmutig: Die Hänge
sind bewaldet, in den weiten, dicht besiedelten Niederungen wird
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