275 Osteoonkologie Strahlentherapie von Skelettmetastasen Standardverfahren und zukünftige Therapieansätze B. Gauter-Fleckenstein; T. Reis; F. Wenz Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim Schlüsselwörter Keywords Knochenmetastasen, Strahlentherapie, Kypho-IORT, SBRT, erneute Bestrahlung Bone metastases, external beam radiotherapy, Kypho-IORT, SBRT, repeated radiotherapy Zusammenfassung Summary Die Strahlentherapie der Knochenmetastasen ermöglicht eine suffiziente Analgesie bei den meisten behandelten Patienten, wobei diese in bis zu 50 % aller Fälle noch nach einem Jahr anhält. Im Verlauf von Wochen kommt es nach erfolgter Strahlentherapie auch zur Rekalzifizierung, so dass auch eine Stabilisierung osteolytischer Metastasen möglich ist. Die Therapie kann sowohl von einem bis wenige Tage als auch über mehrere Wochen dauern, wobei hierbei gleichwertig Analgesie, bei den protrahierten Regimen aber vermehrt Stabilität erreicht wird. Durch moderne Techniken, wie zum Beispiel externe stereotaktische intensitätsmodulierte Strahlentherapie oder aber auch durch kombinierte operative Verfahren wie Kyphoplastie mit intraoperativer Radiatio mit 50 kV-Photonen lassen sich auch Bestrahlungen komplizierter Volumina in der Nähe von Risikoorganen realisieren. Daher werden damit auch kurzfristige ReBestrahlungen möglich. Wenn indiziert, sollten immer eine antiresorptive Therapie und eine Hormontherapie (bei Mamma- und Prostatakarzinom) durchgeführt werden. Falls eine operative Stabilisierung oder Tumordebulking (bei Rückenmarkkompression) notwendig wird, sollte im Anschluss die Radiotherapie zur Tumorzellsterilisation erfolgen. Radiotherapy of bone metastases causes analgesia within two weeks in almost every treated patient, while after one year 50 % of all treated patients are still free of pain at the treated site. Stability in osteolytic lesions results from recalcification that can be detected several weeks after cessation of radiotherapy. Different fractionation regimens exist from days to several weeks. These regimens do not differ in their analgesic potency but more protracted radiotherapy results in a higher rate of stability and less re-irradiation. Modern radiotherapy modalities, i. e. stereotactic IMRT or the combination of kyphoplasty and intraoperative radiotherapy with 50 kV photons (KyphoIORT) allow radiotherapy of complicated fields in vicinity of organs at risk. Therefore, repeated radiotherapy becomes an option even after short intervals. Antiresorptive agents or anti-hormone therapy (in breast- or prostate cancer) should be incorporated whenever indicated. Post-operative radiotherapy with the goal of tumour-cell sterilisation should always be implemented after surgical stabilisation or tumour debulking/ laminectomy in case of myelocompression. Korrespondenzadresse Dr. med. Benjamin Gauter-Fleckenstein Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Universitätsmedizin Mannheim Universität Heidelberg Theodor-Kutzer-Ufer 1–3, 68167 Mannheim Tel.: 06 21/383-35 30; Fax: 06 21/383-34 94 E-Mail: benjamin.gauter-fleckenstein@ medma.uni-heidelberg.de Radiotherapy for skeletal metastases Standard of therapy and prospective therapeutical approach Osteologie 2014; 23: 275–280 eingereicht: 1. Juli 2014 angenommen: 6. Oktober 2014 Hintergrund Die Bedeutung adäquater Behandlung von Knochenmetastasen erklärt sich unter anderem aus deren Inzidenzen im Zusammenhang mit den häufigsten Tumorentitäten. Bereits bei initialer Diagnosestellung finden sich unabhängig von der Tumorart in etwa zehn Prozent aller Fälle Knochenmetastasen. Betrachtet man das Prostatakarzinom (PCA) als häufigsten nonkutanen Tumor des Mannes sowie das Mammakarzinom (MCA) als häufigsten Krebs der Frau, so findet sich jeweils eine Inzidenz für Knochenmetastasen von 70 % (1). Des Weiteren sind Knochenmetastasen mit fast jedem PCA-assoziierten Todesfall verbunden (2). Sogenannte „skeletal-related events“ (SRE), also Ereignisse, die mit Knochenmetastasen in Zusammenhang stehen (Schmerzen, Frakturen, Rückenmarkkompression, Operationen, Strahlenbehandlungen), werden bei 50 % aller Mammakarzinompatientinnen verzeichnet (3). Knochenmetastasen verursachen in bis zu 75 % der Fälle auch therapiebedürftige Schmerzen (4, 5). Das Vorhandensein von Knochenmetastasen beeinflusst darüber hinaus die Lebenserwartung dramatisch: So liegt das mediane Überleben beim PCA mit Knochenmetastasen bei 30 Monaten, beim MCA bei 23 Monaten und beim Bronchialkarzinom nur bei 23 Monaten (6). Daher beeinflussen Knochenmetastasen die Lebensqualität massiv durch eingeschränkte Lebenserwartung, Schmerzen und Krankenhausaufenthalte. Tumorblutversorgung (Neoangiogenese) und Blutversorgung des Körpers (Knochenmark) sind eng mit der Ausbildung und Distribution von Knochenmetastasen verbunden. Daher finden sich in den gut durchbluteten Knochen des Skelettsystems eher Metastasen als in den schlechter ver- © Schattauer 2014 Osteologie 4/2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-01 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 276 B. Gauter-Fleckenstein; T. Reis; F. Wenz: Strahlentherapie von Skelettmetastasen sorgten (50 % Wirbelsäule lumbal > thorakal > Becken > Rippen > Femur > Kalotte). Die Freisetzung von chemoaktiven Mediatoren, Wachstumshormonen und Zytokinen aufgrund osteoklastischer Vorgänge ermöglicht eine Tumorzellmigration in das Knochenmark und unterstützt das Einnisten der Tumorzellen sowie das Tumorzellwachstum (5). Die Tumorzellen wiederum begünstigen osteoklastische Vorgänge über die Produktion osteotroper Faktoren (IL-1, IL-6, PEG-2. TNF-alpha, EGF, PTHrP) (4). Knochenmetastasen lassen sich klinisch in knochensubstanzvermehrend (osteoblastisch) und knochensubstanzvermindernd (osteolytisch) unterteilen. Osteolytische Knochenmetastasen (gegebenenfalls mit Tumorweichteilanteil) vermindern mitunter die Stabilität des Knochens, v. a. wenn dieser Gewicht trägt. Osteoblastische Metastasen lagern zwar exzessiv Kalzium ein, stören aber die Trabekulararchitektur des Knochens. Daher muss auch bei diesen Metastasen die Stabilität des Knochens im Kontext mit der Kraft-Gewichtsverteilung im gestörten System beurteilt werden (▶Abb. 1). Pathogenese metastasenassoziierter Schmerzen und therapeutische Rationale für die Strahlentherapie Schmerzen werden durch Knochenmetastasen multifaktoriell ausgelöst. Durch Deh- nung des Periosts werden Nozizeptoren erregt. Tumorzellen können darüber hinaus in Nervenfasern eindringen und somit die Signalübertragung direkt beeinflussen. Außerdem produzieren Tumorzellen Schmerzmediatoren, wie zum Beispiel Histamin, Bradykinin und Prostaglandine (5). Durch Gefäßmissbildungen und Nekrose entsteht zusätzlich eine tumorassoziierte Azidose, die schmerzauslösend wirkt (2). Weitere, zum Teil mit erheblichen Schmerzen verbundene Komplikationen sind die (drohende) Fraktur, Hyperkalzämie und Knochenmarksuppression, welche zu Bewusstseinseinschränkung, Arrhythmien, Blutungen, Anämien und Infektneigung führen können. Eine Kontrolle der Schmerzen lässt sich durch Reduktion des Tumorvolumens, Druckentlastung an der Nervenwurzel und Verminderung der tumorassoziierten Mediatorenfreisetzung bewirken. Außerdem kann die tumorbedingte Azidose vermindert und Elektrolytverschiebungen (Hyperkalzämie und Hyperkaliämie) positiv beeinflusst werden (7). Klassischerweise setzt unabhängig vom gewählten Fraktionierungschema (s. u.) eine Schmerzlinderung noch während einer Radiotherapie (73–96 % innerhalb der ersten zwei Wochen) ein. Bis zu 50 % der so behandelten Patienten sind an der behandelten Köperstelle noch nach Jahresfrist schmerzfrei (8). Eine Rekalzifizierung setzt bei 40 bis 50 % der behandelten Fälle durch Aggregation von kalzifizierenden Kollagenfasern ein Abb. 1 Wirbelkörpermetastasen mit osteolytischer Metastase (links) und osteoblastischer Metastase (rechts) des Corpus. Fig. 1 Osteolytic (left image) and osteoblastic (right image) metastases in the corpus of thoracic vertebrae. und führt in der Folge über Restabilisierung des Knochens zur Verminderung der Frakturgefährdung. Wichtig zu vermerken ist hierbei, dass dies radiologisch frühestens vier bis sechs Wochen nach Abschluss der Strahlenbehandlung sichtbar wird (▶ Abb. 2). Indikation zur Strahlentherapie und zur operativen Therapie Einer Therapie sollte die klinische Evaluation von lokalisierbarem Schmerz beziehungsweise der Schmerzausbreitung entlang der Wirbelsäule oder tragender Knochen (Femura) vorangehen. Die erste radiologische Untersuchung ist oft eine konventionelle Röntgenuntersuchung in zwei Ebenen bzw. die Ausbreitungsdiagnostik per 99Tc-Szintigrafie. Um Stabilität (insbesondere der Wirbelsäulenhinterkante) besser beurteilen zu können, werden in der Regel Schnittbildverfahren (CT und MRT) angewendet, die eine genaue Überprüfung von Höhenlokalisation bzw. Vorhandensein von Weichteilanteil oder Rückenmarkkompression ermöglichen. Eine klassische Indikation zur Radiotherapie ist einerseits der Knochenmetastasen-assoziierte lokalisierbare Schmerz, der nicht durch eine suffiziente Analgesie kontrollierbar ist. In diesem Zusammenhang muss auch das Nebenwirkungsspektrum einer intensivierten medikamentösen Opioid-basierten Therapie beachtet werden (Sedierung, opioidassoziierte Hyperalgesie, Obstipation, NSAR-assoziierte Komplikation wie Bronchokonstriktion, Verschlechterung einer Hypertonie, Niereninsuffizienz, Enzyminduktion, Paracetamolassoziierte Hepatitis). Eine weitere Indikation zur Strahlentherapie stellt die Knochenmetastasen-assoziierte Instabilität, bzw. die drohende Fraktur (ca. 15 % aller Knochenmetastasen) dar. Hierbei sollte insbesondere jede Läsion in einem gewichtstragenden Knochen zuerst auf Stabilität überprüft werden. Die Indikation zur operativen Stabilisierung sind zum Beispiel ein Durchmesser der Metastase von ca. 50 % des Knochenumfangs im Bereich der Kortikalis, der Diaphyse bzw. des Wirbel- Osteologie 4/2014 © Schattauer 2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-01 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. B. Gauter-Fleckenstein; T. Reis; F. Wenz: Strahlentherapie von Skelettmetastasen körpers, wobei hier das Augenmerk auf der Hinterkante und dem Pedikel (Bogenwurzel) liegen muss. Außerdem sollten Läsionen > 2,5 cm in tragenden Knochen (proximaler Femur, Trochanter minor) kritisch bewertet werden (9, 10). Eine Indikation zur operativen Stabilisierung ist darüber hinaus eine insuffiziente Analgesie nach adäquat erfolgter Radiotherapie. Eine absolute Indikation zur Stabilisierung ist die pathologische Fraktur. Sofern dies der erste Hinweis auf eine maligne Erkrankung ist, muss hierbei Gewebe zur histologischen Aufarbeitung gewonnen werden. Im onkologischen Kontext ist hierbei immer die postoperative Strahlentherapie unter Einschluss des Osteosynthesematerials zur Tumorzellsterilisation indiziert. Eine weitere relative Indikation zur operativen Dekompression und Stabilisierung ist die Myelonkompression. Dies ist eine Notfallindikation wegen einer drohenden Querschnittlähmung und sollte mindestens eine Laminektomie (gleichwertig der Radiotherapie), besser noch ein adäquates Tumordebulking (der Radiotherapie im Ergebnis der neurologischen Verbesserung überlegen) mit anschließender Radiotherapie (11) umfassen. Immer indiziert ist hierbei eine antiödematöse Dexamethasontherapie. Bei Wirbelsäulentrauma, Fragmentdislokation oder Tumorprogress unter Radiotherapie ist immer eine Operation indiziert. In Ausnahmefällen lassen sich im onkologischen Kontext vor allem bei oligometastasierten Patienten isolierte und im Progress befindliche Knochenherde identifizieren, die weder Schmerzen noch Stabilitätsminderung verursachen, aber im Sinne der Eliminierung eines Streufokus mit kleinvolumiger (stereotaktischer) Radiotherapie (SBRT) behandelt werden können. Strahlentherapie ossärer Metastasen Fraktionierungsschemata Es existieren unterschiedliche Fraktiorungsschemata (die von einem Tag bis zu vier Wochen dauern), welche als analgetisch äquipotent angesehen werden (10, 12–15). Das Standardregime ist hierbei eine Gesamtdosis von 40 Gy mit täglichen Einzeldosen von 2 Gy. Eine weitere Verkür- Abb. 2 Verlauf der Rekalzifizierung einer Wirbelkörpermetastase nach 30 Gy Radiotherapie. Fig. 2 Recalcification of an osteolytic metastasis in a thoracic vertebra after 30 Gy radiotherapy. zung (Akzelerierung) wird durch eine Erhöhung der Einzeldosen möglich (Hypofraktionierung). Hier sind Regime wie 30 Gy à 3 Gy, 20 Gy à 5 Gy oder 1 x 8 Gy im standardisierten klinischen Einsatz. Eine höhere Wahrscheinlichkeit zur Rekalzifizierung wird durch die protrahierten Regime über drei bis vier Wochen möglich. Demgegenüber steht die Belastung des Patienten, die durch die kürzeren Regime verringert werden kann (13, 16–20). Allerdings muss mit einer höheren Rate an erneut notwendig werdenden Bestrahlungen bei den Einzeit-Regimen gerechnet werden (ca. 18–20 % für 1 x 8 Gy gegenüber < 10 % nach 30 Gy, [18, 20]). Der Frage, welches Regime Anwendung finden sollte, widmen sich aktuelle Leitlinienempfehlungen (10, 12). Im klinischen Kontext sollten Parameter wie Karnosfky-Perfomance-Index, Größe des Bestrahlungsvolumens, Prognose (< 6 Mon >), Linac-Verfügbarkeit, Metastasenanzahl, Histologie, Weichteilanteil, Risikoorgane im Bestrahlungsgebiet, vorausgegangene Osteosynthese mit Materialeinbringung und in Sequenz geschaltete medikamentöse Tumortherapie überprüft werden. EBRT/SBRT/IMRT Die hier vorgestellten Verfahren beschreiben die externe Strahlentherapie, das heißt eine perkutane Bestrahlung mit energiereichen (6–18 MV) Photonen (External Beam Radiotherapy [EBRT]). Ein Sonderfall ist die Kyphoplastie-Intraoperative Radiotherapie (Kypho-IORT), bei der niederenergetische Photonen (50 kV) Verwendung finden (s. u.). Die heute durchgeführte EBRT wird dreidimensional invers geplant, indem ein 3D-Bilddatensatz durch eine Planungs-CT erstellt wird, welches mit einem Isozentrum versehen in ein Planungssystem importiert wird. In der Folge werden Risikoorgane konturiert und ein CTV (Clinical Target Volume, das sichtbare Tumorvolumen und ein Sicherheitssaum, der ein Tumorödem bzw. die tumorzellkontaminierte Umgebung des Tumors umfasst) definiert. Diesem wird während der Computer-basierten Strahlentherapieplanerstellung ein weiterer Sicherheitssaum hinzugerechnet, der die intraindividuelle Patienten- oder Organbewegung ausgleichen soll (Planning Target Volume [PTV)]. Mit der Einführung einer stereotaktischen Bildgebung (cone-beam CT, stereotaktischer Ultraschall, Laseroberflächenabtastung, Image-Guided Radiotherapy [IGRT]) wird eine mitunter online verfügbare bildgestützte Kontrolle der Bewegungsunsicherheiten möglich, wodurch der Sicherheitssaum reduziert werden kann. Somit wird eine Verringerung der Strahlenbelastung des Normalgewebes ermöglicht. Per Definition ist dann im Idealfall das PTV dem CTV identisch. Die dreidimensional geplante Strahlentherapie wird in der Regel mit einfachen unbeweglichen, durch eine Bleiblende (Kollimator) geformten Feldern (sogenannten Stehfeldern) durchgeführt. Der Lage des PTV im Körper des Patienten schuldet man Rechnung, indem die Fraktionsdosis mitunter durch Stehfelder aus ver- © Schattauer 2014 Osteologie 4/2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-01 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 277 278 B. Gauter-Fleckenstein; T. Reis; F. Wenz: Strahlentherapie von Skelettmetastasen schieden Richtungen (Gegenfeldtechnik, 3oder 4-Feldertechnik) eingestrahlt wird, um eine übermäßige Strahlenbelastung einer Körperregion zu vermeiden. Oberflächliche Knochenmetastasen lassen sich über Photonentangentialfelder oder durch Elektronen bestrahlen, deren Eindringtiefe in den Körper abhängig von der gewählten Energie (3–10 MeV) nur wenige Zentimeter beträgt. Eine signifikante Verbesserung der Normalgewebsschonung bei gleichzeitig deutlich höherer möglicher Tumordosis wird durch die intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) ermöglicht. Hierbei werden durch bewegliche Bleiblenden (80 bis 160 Multileafkollimatoren) am Strahlaustritt des Bestrahlungsgerätes unregelmäßig geformte und mit dem Zielvolumen präzise übereinstimmende (konformale) Strahlenfelder ermöglicht, die mit steilen Dosisgradienten das umgebende Normalgewebe schonen. Die Normalgewebsschonung wird durch rotierende Strahlenfelder weiter verbessert und durch moderne Multileafkollimatoren sind auch sehr kleine Behandlungsvolumina möglich. Daher ist die IMRT auch für komplizierte stereotaktische Bestrahlungen (Stereotaktische [Body] Radiotherapie [SBRT]) zum Beispiel einzelner Wirbelkörper oder von Metastasen in der Nähe von Risikoorganen, wie Rückenmark, Nervenplexus, Herz, Ösophagus, Hirnstamm usw., geeignet. Diese Technik wird deswegen zum Beispiel dann eingesetzt, wenn erneute Bestrahlungen an Wirbelkörpern unter gleichzeitiger Schonung des bereits vorbelasteten Rückenmarks durchgeführt werden müssen (▶ Abb. 3). Durch die SBRT lässt sich insbesondere im Bereich schmerzhafter Wirbelkörpermetastasen mit Weichteilanteil nach Tumordekompression eine gute Analgesie erreichen, wobei mitunter hohe tumorablative Einzeldosen (> 20 Gy) oder kurze Regime angewendet werden (21–23). Jedoch muss hierbei beachtet werden, dass hohe Einzeldosen zu einer Hemmung der Osteoblastenfunktion mit konsekutiver Instabilität oder auch pathologischen Frakturen führen können (24–26). Dagegen werden weniger als fünf Prozent pathologische Frakturen unter normofraktionierter SBRT Abb. 3 Stereotaktische Re-Radiotherapie einer BWK-3-Wirbelkörpermetastase (40 Gy), die bis zwei Monate vor der erneuten Radiotherapie von BWK 2-BWK 4 mit 30 Gy bestrahlt wurde. Dosisverteilungen in Transversal-, Sagittal- und Coronar-Ansicht mit Schonung des Rückenmarks (Mediane Dosis Rückenmark 11 Gy). Rechts unten: XVI (X-ray volume imaging, cone beam CT) zur bildgestützten Lagekorrektur (IGRT). beobachtet, was dieses Verfahren somit auch in der Re-Bestrahlungssituation hinsichtlich der Knochenstabilität sicher macht. Kypho-IORT Eine neue Methode zur Behandlung von schmerzhaften oder instabilen Wirbelsäulenmetastasen stellt die Kypho-IORT dar, ein kombiniertes Verfahren aus intraoperativer Bestrahlung während einer Kyphoplastie. Dieses Verfahren wurde in der Universitätsmedizin Mannheim in der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie in Kooperation mit dem Orthopädisch-Unfallchirurgischen Zentrum ab 2006 entwickelt und 2010 erstmalig als neues Therapieverfahren publiziert (27). Die Patienten werden unter Vollnarkose in Bauchlage auf dem Operationstisch gelagert. Über einen minimal invasiven Zugang wird transpedikulär eine Führungshülse eingebracht. Für die intraoperative Bestrahlung kommt ein spezielles mobiles Bestrahlungsgerät (INTRABEAM®, Carl Zeiss Oberkochen) zum Einsatz. Fig. 3 Stereotactic re-irradiation of a metastasis in the third thoracic vertebra (Th3, 40 Gy with fractional dose of 2 Gy) that has been treated until 2 months before in a field from Th2-Th4 with 30 Gy and 3 Gy factional RT dose. Dose distributions are depicted in axial, sagittal, and coronary views with protection of the spinal cord (median dose to spinal cord 11 Gy). Right lower image shows the XVI image (X-ray volume imaging, cone-beam CT) for positioning control (image-guided radiotherapy, IGRT). Osteologie 4/2014 © Schattauer 2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-01 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. B. Gauter-Fleckenstein; T. Reis; F. Wenz: Strahlentherapie von Skelettmetastasen Die Bestrahlung wird durch einen speziell für dieses Verfahren entwickelten Nadelapplikator realisiert. Dieser wird unter radiologischer Kontrolle in das Zentrum der Metastase vorgeschoben und die Strahlung appliziert. Diese dauert je nach Dosisverschreibung ca. zwei bis fünf Minuten. Im Anschluss wird das INTRABEAM®-Gerät entfernt und die Kyphoplastie mit geringen Modifikationen entsprechend dem Standard beendet. Durch dieses einzeitige Verfahren, das eine sofortige Stabilisierung des Wirbelkörpers unter Sterilisierung der Metastase ermöglicht, ist eine drastische Reduktion der Gesamtbehandlungszeit realisierbar. Das Verfahren ist technisch gut durchführbar und führt zu einer umgehenden und dauerhaften Schmerzreduktion unter guter lokaler Kontrolle (28–31). Eine Dosiseskalationsstudie (ClinicalTrials.gov: NCT01280032) in der die applizierte Strahlendosis schrittweise gesteigert wurde, konnte kürzlich erfolgreich abgeschlossen werden. Auch im höchsten Dosislevel (8 Gy in 10 mm Abstand zur Applikatoroberfläche) konnten nach Abschluss des Nachsorgeintervalls keine dosislimitierenden Toxizitäten festgestellt werden (29). Das o. g. Dosislevel von 8 Gy in 10 mm zur Applikatoroberfläche ist somit als sicher anzusehen und alle weiteren Kypho-IORT-Behandlungen sollten in Zukunft mit diesem Dosislevel durchgeführt werden. Sonderfall Re-Bestrahlungen Nach erfolgter Radiotherapie kann nach fraktionierten Regimen in bis zu zehn Prozent und nach Einzeitbestrahlungen in bis zu 30 % der Fälle eine erneute Strahlentherapie notwendig werden (18, 20). Oft wird vermutet, dass aufgrund der Strahlenvorbelastung im Bereich der Risikoorgane hier eine Kontraindikation zur erneuten Radiotherapie besteht. Hier besteht jedoch durch die modernen Verfahren, wie intensitätsmodulierter stereotaktischer Radiotherapie (SBRT, ▶Abb. 3), Kypho-IORT und auch Cyberknife® eine Möglichkeit zur erneuten Bestrahlung der Metastasen bei gleichzeitiger Schonung vorbelasteter Regionen mit geringerer Strahlentoleranz. Durch geformte Felder (IMRT) oder aber auch wegen der extrem steilen Dosisgradienten zum Beispiel bei der 50-kV-Photonenstrahlung bei der Kypho-IORT ist es regelhaft möglich, niedrige Zusatzstrahlenbelastungen im Bereich des Rückenmarks, aber auch in anderen Risikoorganen wie Lunge, Ösophagus, Dünndarm, Nervenplexus usw. zu ermöglichen. Daher sollte in solchen Fällen der Kontakt zu einer entsprechend ausgestatteten Strahlentherapieabteilung gesucht werden. Oftmals ist hier erst im Verlauf der Therapieplanung eine endgültige Evaluation der potenziellen strahlentherapeutischen Optionen möglich, da häufig mehrere Bestrahlungspläne errechnet werden müssen. Hierbei können jedoch oftmals zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden, die eine erneu- Fazit Die extern geführte Radiotherapie ossärer Metastasen ist eine von mehreren Therapiemodalitäten (neben Operation, Chemotherapie, Radionuklidtherapie). Sie sollte nach Möglichkeit interdisziplinär indiziert werden und durch eine antiresorptive Therapie (12) und gegebenenfalls Antihormontherapie (z. B. beim Mammakarzinom oder Prostatakarzinom) flankiert werden. Eine Chemotherapie wird in der Regel sequenziell geschaltet. Mit der EBRT lassen sich in palliativer Intention regelmäßig sowohl lokal Analgesie als auch Stabilität erzielen. Postoperativ ist eine EBRT nach Stabilisierung immer indiziert. Bei Rückenmarkkompression sollte vor einer EBRT nach Möglichkeit zuerst ein Debulking erfolgen. Sonst sind Laminektomie und alleinige Strahlentherapie als gleichwertig anzusehen. Mit modernen Therapiemodalitäten (IMRT, SBRT, Kypho-IORT) können auch kleine Metastasen ohne höhergradige Akutoder Spätnebenwirkungen behandelt werden. Dies ist relevant bei Anschlussfeldern im Bereich der Wirbelsäule oder bei ReBestrahlungen zur Vermeidung von Myelontoxizität. Fraktionierungsschemata können von einmaliger Radiotherapie mit hoher ablativer Dosis bis zu mehrwöchigen Regimen reichen. Welches Regime Einsatz findet, ist abhängig von Prognose, Ausmaß und Lage des RT-Feldes und ob zum Beispiel eine effektive Rekalzifizierung oder vor allem Analgesie erzielt werden soll. te Radiotherapie unter Vermeidung invasiverer Therapien zulassen. Zu erwartende Behandlungsergebnisse und typische Nebenwirkungen Sofern keine neurologischen Symptome vorliegen und der Knochen nicht unmittelbar durch Instabilität bedroht ist, ist eine alleinige Radiotherapie suffizient, um schmerzhafte Knochenmetastasen zu behandeln. Analgesie wird in bis zu 60 bis 70 % der Behandlungen unabhängig vom Fraktionierungsschema erreicht. Eine komplette Remission der Schmerzen wird bei bis zu 30–50 % aller Fälle ermöglicht (12, 14, 15, 18). Bei strahlensensiblen Tumoren, wie zum Beispiel myelodysplastischen Syndromen, lassen sich jedoch bei > 90 % Analgesie erzielen, wobei in ca. 50 % vollständige Schmerzfreiheit erzielt werden kann (32). Allgemein tritt der analgetische Effekt typischerweise innerhalb der ersten zwei Wochen ein. Eine erneute Radiotherapie wird jedoch in bis zu 10 bis 20 % abhängig von der Fraktionierung mit höheren Raten bei Einzeit-RT notwendig (14, 20). Radiografische Zeichen der Rekalzifizierung finden sich in der Regel nach frühestens sechs Wochen (▶ Abb. 2) mit messbarer Stabilitätsverbesserung zum Beispiel bei Wirbelkörpermetastasen in 17 % nach drei und zu 24 % nach sechs Monaten (33). Die häufigste Nebenwirkung ist die Knochenmarksuppression mit Einschränkung von Blutbildung, Gerinnungsfähigkeit und Infektneigung. Daher sollten die meisten Chemotherapeutika oder andere Formen der medikamentösen Tumortherapie sequenziell zur RT verabreicht werden und auf ausreichende Erholung der Knochenmarksreserve zwischen Chemotherapiezyklen und palliativer Bestrahlung von Knochenmetastasen geachtet werden. Die Blutbildkontrolle ist daher bei größeren Bestrahlungsfeldern und v. a. kurz nach Chemotherapie unabdingbar. Des Weiteren treten bei höheren Einzeldosen und größeren Bestrahlungsfeldern vermehrt Übelkeit und Erbrechen auf. Andere Akutnebenwirkungen (Auftreten innerhalb der ersten sechs Wochen) hängen mit der Lage © Schattauer 2014 Osteologie 4/2014 Downloaded from www.osteologie-journal.de on 2017-11-01 | IP: 88.99.70.242 For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved. 279 280 B. Gauter-Fleckenstein; T. Reis; F. Wenz: Strahlentherapie von Skelettmetastasen der Knochenmetastasen in Relation zu den Risikoorganen (Ösophagus, Larynx, Trachea, Lunge, Harnblase, Magen, Dünndarm, Rektum) zusammen und können von Ösophagitits und Dysphagie über Pneumonitis mit Dyspnoe und Reizhusten zu Stuhlunregelmäßigkeiten, Durchfall und Zystitis führen. Aufgrund der palliativen Situation, in der sich viele Patienten mit Knochenmetastasen befinden, sind Spättoxizitäten in der Regel vernachlässigbar. Allerdings ist hierbei wichtig zu beachten, dass bis zu 25 % der Patienten mit Knochenmetastasen glauben, dass ihre Erkrankung noch heilbar ist und circa 40 % der Patienten der Überzeugung sind, dass eine – in palliativer Intention geführte – Radiotherapie lebensverlängernd wirkt (34). In Bezug auf die zu erwartende Knochenstabilität haben sich sehr hohe Einzeldosen (> 17 Gy) bzw. eine zu aggressive Hypofraktionierung (> 40,5/2,7 Gy) als nachteilig für die Osteoblastenfunktion erwiesen (35). 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. Interessenkonflikt Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht. 15. Einhaltung ethischer Richtlinen Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen und Tieren. 16. Literatur 1. Coleman RE. Clinical features of metastatic bone disease and risk of skeletal morbidity. Clinical cancer research 2006; 12 (20 Pt 2): 6243s-6249s. 2. Nielsen OS, Munro AJ, Tannock IF. Bone metastases: pathophysiology and management policy. Journal of clinical oncology 1991; 9 (3): 509–524. 3. Domchek SM, Younger J, Finkelstein DM, Seiden MV. Predictors of skeletal complications in patients with metastatic breast carcinoma. Cancer 2000; 89 (2): 363–368. 4. Coleman RE. Management of bone metastases. The oncologist 2000; 5 (6): 463–470. 5. Mercadante S. Malignant bone pain: pathophysiology and treatment. Pain 1997; 69 (1–2): 1–18. 6. Harrington KD. The management of acetabular insufficiency secondary to metastatic malignant disease. 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