NOVA Oktober 2013 - Astronomische Gesellschaft Luzern

Werbung
Oktober 2013 / Nummer 512
Monatliche Vereins-Informationen der
Astronomischen Gesellschaft Luzern (AGL)
• Sonnenuhren
• Astrofotografie mit dem MFT
NOVA
*
Oktober 2013
Inhaltsverzeichnis
Veranstaltungen ............................................................3
Sternwarte Hubelmatt .............................................3
Zusammenkünfte ....................................................3
Hinweise ................................................................3
Vorschau................................................................3
Lohnende Beobachtungen ...............................................4
Monatliche Zusammenkunft ............................................5
Kugelsternhaufen M13 im MFT Newtonfokus .....................7
Ein Jet von einem sterbenden Stern .................................8
Ein Atlas des Asteroiden Vesta ........................................9
Impressum ................................................................. 10
Zum Titelbild:
Am 4. September um 22.43 Uhr gelang Helge Binder eine prächtige Aufnahme
der Milchstrasse im Bereich des Schützen.
Der Horizont wird durch die Norditalienischen und Tessiner Städte etwas aufgehellt. Lagunennebel, Trifid-, Omega- und Adlernebel und diverse Sternhaufen sind aber gut sichtbar.
Kamera Olympus OMD, 20 mm Objektiv, Belichtungszeit 52 sec, Blende 1.8,
ISO 640. Nachgeführt wurde mittels iOptron-Montierung.
Aufnahmeort: Furkapass, Tiefenbach (2300m).
2
NOVA
*
Oktober 2013
Veranstaltungen
Sternwarte Hubelmatt
Datum
Jeden Dienstag
20:00-22:00
FR 4. Oktober,
abends
Was
Bemerkungen
Geöffnet für alle
Praxis-Treff für Mitglieder
Mehr auf
Seite
Bei schlechtem Wetter
nur bis 21 Uhr
Kurzfristige Ankündigung per E-mail
Zusammenkünfte
MO 7. Oktober
Monatshöck
Restaurant Schützenhaus, Allmend
DO 24. Oktober,
14:30 Uhr
Nachmittagstreff
Restaurant Hermitage
5
Hinweise
3. – 6. Oktober
FR 18. / FR 25.
Oktober 20:00 Uhr
12. Astronomietage
"mirasteilas"
Astronomiekurs für
Erwachsene
Teleskoptreffen in Falera
/ GR
Kurs ist ausgebucht!
Vorschau
FR 1. November,
abends
Praxis-Treff für Mitglieder
MO 4. November
Monatshöck
FR 8. und FR 22.
November 19:30
Uhr
FR 15. / FR 29.
November, 20:00
Uhr
DO 21. November,
14:30 Uhr
Jugendprogramm
Kurzfristige Ankündigung per E-mail
Restaurant Schützenhaus, Allmend
Details auf unserer
Webpage und auf Facebook!
Astronomiekurs für
Erwachsene
Kurs ist ausgebucht!
Nachmittagstreff
Restaurant Hermitage
FR 13. Dezember
2013, 19:30 Uhr
Sternschau für Kinder
SA 18. Januar
2014
Astronomische Jahresvorschau 2014 im Plani
3
Öffentliche Sternwartenführung für Kinder und
Begleitpersonen
Reservation demnächst
möglich
5
NOVA
*
Oktober 2013
Lohnende Beobachtungen
Im Oktober 2013 am Himmel zu sehen:
Merkur:
Der innerste Planet steht am 9. in grösster östlicher Elongation von
der Sonne. Mit über 25° ist sein Abstand von der Sonne zwar erheblich. Er steht aber viel tiefer als jene und so kommt es zu keiner
Abendsichtbarkeit in unseren Breiten.
Venus:
Als Abendstern verbessert sich ihre Präsenz nur geringfügig. Sie
wandert von der Waage in den Skorpion und sinkt auf der Ekliptik
immer tiefer. Am 16. zieht sie knapp nördlich an Antares vorbei.
Ihre Helligkeit steigt auf -4.5m an. Am 30. zeigt sie sich im Teleskop als „Halbvenus“, Dichotomie.
Mars:
Der rote Planet erscheint zu Beginn um 0300h MESZ, am Ende bereits um 0130 MEZ am Osthimmel. Seine Helligkeit nimmt auf allerdings immer noch bescheidene 1.5m zu. Er steht im Löwen und
passiert dessen Hauptstern Regulus am 15. nur 1° nördlich.
Jupiter:
Der Riese wird allmählich zum Planeten der ganzen Nacht. Er steht
in den Zwillingen und beschreibt einen grossen Tagbogen. Seine
Helligkeitszunahme auf -2.4m deutet auf die nahende Opposition
hin. Er erscheint zu Beginn um Mitternacht MESZ im Osten, am Ende bereits um 21h MEZ. Am 4. passiert er nur 7’ nördlich des
Sterns Delta Geminorum, was seine Ortsveränderung leicht in einem Feldstecher sichtbar werden lässt.
Saturn:
Der Ringplanet hat sich vom Abendhimmel verabschiedet und geht
seiner Konjunktion mit der Sonne im November entgegen. Er bleibt
unsichtbar.
Mond:
Die Sichel des abnehmenden Mondes steht am 1. im Löwen. Am 5.
Neumond in der Jungfrau und am 12. erstes Viertel im Schützen.
Dazwischen steht die schmale zunehmende Mondsichel am 8. nahe
Venus im Skorpion. Vollmond am 19. in den Fischen. Der abnehmende Mond zieht am 25. südlich an Jupiter vorbei. Letztes Viertel
am 27. im Krebs.
Quelle: Kosmos-Himmelsjahr 2013, Red JBarili
4
NOVA
*
Oktober 2013
Monatliche Zusammenkunft
Montag, 7. Oktober 2013, 20:00 Uhr, Restaurant Schützenhaus,
Allmend, Luzern
Referent:
Herr Dr. Louis-Sepp Willimann, emerierter Professor der
Hochschule für Technik Rapperswil
Thema:
Die Sonnenuhr - Astronomisches Instrument und Kunstwerk
Nach einem kurzen historischen Rückblick auf die Sonnenuhren der Antike und
des Mittelalters wenden wir uns den seit etwa Mitte des 16. Jahrhunderts gebräuchlichen Sonnenuhren mit Polstab zu. Welchen Vorteil bietet dieser schräg
aus der Wand ragende Schattenstab gegenüber einem horizontalen Stab, wie
er im Mittelalter gebräuchlich war?
Im Allgemeinen ist sowohl die Länge, wie die Richtung des Schattens eines
Gegenstandes von drei Faktoren abhängig:
•
•
•
Vom Standort auf der Erde
Von der Jahreszeit
Von der Tageszeit
5
NOVA
*
Oktober 2013
Mit dem Polstab gelingt es, eine Sonnenuhr für einen bestimmten Standort so
zu bauen, dass sie unabhängig von der Jahreszeit die sogenannte wahre Ortszeit anzeigt.
Wegen der elliptischen Form der Erdumlaufbahn um die Sonne, und weil die
Rotationsachse der Erde nicht senkrecht auf der Ebene der Umlaufbahn steht,
sind die Sonnentage im Verlauf des Jahres, und damit die Stunden, nicht genau gleich lang. Die seit dem 14. Jahrhundert in Gebrauch gekommenen mechanischen Räderuhren hingegen liefern eine gleichmässige Zeit. Um diese
auch mit einer Sonnenuhr anzeigen zu können, braucht man einem punktförmigen Zeiger in Form einer kleinen Kugel oder einer Lochblende. Mittels sogenannter Analemmatas, schleifenförmige Kurven in Form einer langgezogenen
Ziffer 8 auf dem Zifferblatt, gelingt dies. Gleichzeitig kann mit einem solchen
punktförmigen Sonnenzeiger auch die Jahreszeit, meistens in Form von sogenannten Tierkreiszeichen, angezeigt werden.
Für das Verständnis der Funktionsweise einer neuzeitlichen Sonnenuhr ist es
unerlässlich, die Bewegung der Erde im Sonnensystem und die daraus resultierende scheinbare Bahn der Sonne am Himmel zu kennen. Mit anschaulichen
Graphiken, aber ohne mathematisches Formelwerk werden die Zusammenhänge erläutert.
Zum Abschluss und zur Abrundung werden einige andere Bauformen von Sonnenuhren anhand einiger Beispiele vorgeführt, ihre Funktionsprinzipien aber
nur summarisch erklärt.
Anmerkung des Organisators: Auf der Homepage www.louis-sepp.ch finden Sie
weitere interessante Informationen und Scripte.
Vorschau auf die nächste Zusammenkunft:
Montag, 4. November 2013, 20:00 Uhr,
Restaurant Schützenhaus,
Allmend, Luzern
Referent:
Thema:
Werner Keller, Aarau
Meteoriten
6
NOVA
*
Oktober 2013
Kugelsternhaufen M13 im MFT Newtonfokus
Im Anschluss an den AGL-Praxistreff vom 7. Juni 2013 gab es wieder einmal
eine klare Nacht auf Hubelmatt, so dass wir am MFT ein „tiefes“ Bild von M13
aufnehmen konnten. Das Inset unten rechts zeigt einen passgenauen Ausschnitt aus einem Foto aus dem Jahr 2005, welches ebenfalls am MFT Newtonfokus entstand. Deutlich sieht man beim Vergleich den Fortschritt der technischen Möglichkeiten von Kamera, Nachführung und Kalibration.
Inset: 3x30 Sekunden belichtet bei 1600 ASA (Canon 20D) ohne Kalibration
Nachführungskorrekturen manuell per Doppel-Fadenkreuzokular.
Hauptbild: 30x360 Sekunden belichtet bei 800 ASA (Canon 40D)
Bildkalibration mit Master-Dark, -Flat und -Bias Bildern. Himmelshelligkeit
19.60 mag/arcsec2 (SQM), seeing FWHM 3.5 - 4.1 arcsec, Temp +16 deg C.
Nachführungskorrekturen automatisch mit M-GEN Autoguider.
Roland Stalder
7
NOVA
*
Oktober 2013
Ein Jet von einem sterbenden Stern
Ein internationales Astronomenteam hat eine mögliche Erklärung dafür gefunden, warum Planetarische Nebel, also jene spektakulären Endphasen im Leben
sonnenähnlicher Sterne, oft so ungewöhnliche Formen haben. Sie konnten
erstmals einen hochenergetischen Partikelstrahl, einen sogenannten Jet, nachweisen, der von einem gerade sterbenden Stern ausgeht.
Für ihre Studie hatten die Wissenschaftler einen
23.000 Lichtjahre entfernten Stern im Sternbild Südliches Dreieck unter die Lupe genommen, der die
Katalogbezeichnung IRAS 15445-5449 trägt. Bei der
fernen Sonne lässt sich gegenwärtig verfolgen, wie
sie sich in einen Planetarischen Nebel verwandelt.
Bei ihren Beobachtungen machten die Astronomen
eine überraschende Entdeckung: "In unseren Daten
finden wir klare Anzeichen für einen Jet aus äußerst
schnellen Gaspartikeln", erläuterte ein Mitarbeiter
der Universität Bonn.
Ein Jet ist ein gerichteter Gasstrom, der wie eine
Ein Jet energiereicher Nadel vom Himmelskörper weg weist. Der Jet von
Teilchen in der Um- IRAS 15445-5449 ist extrem energiereich - die Pargebung des Sterns IRAS tikel in ihm bewegen sich nahezu mit Lichtgeschwin15445-5449. Der Stern digkeit. Es ist das erste Mal, dass ein so energiereiselbst wird durch den cher Jet bei einem alternden Stern von der Größe
Staub um ihn herum der Sonne beobachtet wurde. Nach der Geschwinverdeckt. Bild: E. Laga- digkeit der Gaspartikel zu urteilen, müssen gewaltidec/ESO;
A.
Pérez- ge Kräfte am Werke sein. Die Teilchen in dem Jet
Sánchez
bewegen sich auf einer spiralförmigen Bahn durch
ein äußerst starkes Magnetfeld. Der Jet bläst die
Gasteilchen ins All, die später den Planetarischen Nebel um den sterbenden
Stern formen. Es wird wahrscheinlich nur wenige Hundert Jahre dauern, bis
dieser Prozess abgeschlossen ist und der Nebel aufgrund der Reststrahlung des
Sterns zu leuchten beginnt. Für Astronomen ist dies ein äußerst kurzer Zeitraum.
Planetarische Nebel entstehen aus Sternen mit einer ähnlichen Masse wie die
Sonne. Wenn ein derartiger Stern verglüht, bleibt ein heißer Kern zurück. Die
Strahlung, die von diesem Kern ausgeht, ist so intensiv, dass sie das umgebende Gas zum Leuchten anregt. Ungeklärt ist allerdings bislang, wie genau
diese Gasnebel ihre bizarren Formen erhalten. Dafür könnte der hochenergetische Jet verantwortlich sein.
Auch unsere Sonne wird in einigen Milliarden Jahren vermutlich zu einem Planetarischen Nebel werden. Ob sie in der finalen Phase ihres nuklearen Lebens
allerdings auch einen Jet ausbildet, wissen die Forscher bislang noch nicht. Bislang ist es nämlich rätselhaft, wie ein relativ kleiner Himmelskörper wie die
Sonne einen derart energiereichen Jet überhaupt bilden kann. Möglicherweise
hat IRAS 15445-5449 einen Begleiter, den man mit den heutigen Teleskopen
nicht sehen kann. Dieser könnte für die Entstehung des Jets verantwortlich
sein.
8
NOVA
*
Oktober 2013
Die Wissenschaftler hoffen nun unter anderem auf den neuen TeleskopVerbund ALMA in den chilenischen Anden. Er könnte möglicherweise Licht ins
Dunkel bringen. "Mit ALMA und zukünftigen Teleskopen wie dem geplanten
Square Kilometer Array werden wir hoffentlich herausfinden können, welche
Sterne solche Jets formen und wie sie dies machen," wagen die Forscher einen
Blick in die Zukunft.
Die aktuelle Studie beruht auf Radiobeobachtungen mit dem Australia Telescope Compact Array, einem Verbund aus insgesamt sechs 22 Meter durchmessenden Radioschüsseln in Australien.
astronews.com 16. September 2013
Ein Atlas des Asteroiden Vesta
Über ein Jahr lang hat die NASA-Sonde Dawn den Asteroiden Vesta umrundet.
Mit dem in Deutschland entwickelten Kamerasystem der Sonde wurden in dieser Zeit Tausende Bilder der Oberfläche des Asteroiden gemacht. Zum ersten
Mal schoss die Kamera an Bord der Raumsonde Dawn am 11. Mai 2011 ein Foto des Asteroiden - damals war der Himmelskörper trotz eines Durchmessers
von 530 Kilometern gerade einmal ein weißer Punkt auf der Aufnahme. Immerhin war Dawn damals noch 975.000 Kilometer von ihrem Ziel entfernt. Im
Laufe der Mission änderte sich dies deutlich: Nach der Ankunft kreiste die Sonde schließlich sogar nur noch in einer Höhe von 210 Kilometern um den unregelmäßig geformten Asteroiden und nahm Tausende von Fotos auf.
Das Ergebnis der aufwendigen Mission, ein Atlas des Asteroiden Vesta, wird
nun für die Öffentlichkeit online gestellt. "Diesen Atlas aus den vielen Aufnahmen zusammenzustellen, war eine mühsame Arbeit", sagt Dr. Thomas Roatsch
vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), wo die gewonnen Daten während der Mission zu Karten und Höhenmodellen verarbeitet wurden.
astronews.com 16. September 2013
9
NOVA
*
Oktober 2013
Impressum
Monatliche Vereins-Informationen der
Astronomischen Gesellschaft Luzern (AGL)
Beiträge und Bildberichte bitte an:
[email protected]
Nächster Redaktionsschluss:
Jeweils am 10. des Vormonates
Anschrift:
Sternwarte:
Telefon Sternwarte:
Homepage:
Email:
PC Konto:
Bankverbindung:
Astronomische Gesellschaft Luzern, 6000 Luzern
Schulhaus Hubelmatt-West, Luzern
041 / 317 00 69
http://luzern.astronomie.ch
[email protected]
60-10028-6
Raiffeisenbank Horw, 6048 Horw
IBAN CH2481186000003572488
SWIFT-BIC: RAIFCH22B86
Präsident:
Marc Eichenberger
[email protected]
Vizepräsident:
Buchhaltung:
Aktuar:
Sternwarte:
Jugendarbeit:
Joerg Lang
Anita Schranz
Pascal Kaufmann
Joerg Lang
Marc Eichenberger
[email protected]
Webmaster:
Administration:
Technik und Praxis-Treff:
Organisator:
Fernrohrverleih:
Markus Burch
Kurt Felder
Roland Stalder
Guido Stalder
Kurt Felder
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Astroreisen:
Redaktion:
Druckerei:
Auflage:
Erscheinung:
ISSN:
Pascal Kaufmann
Beat Bühlmann
Kopiershop Alpnach
280 Exemplare
11x jährlich
1664-9079
10
[email protected]
[email protected]
[email protected]
NOVA
*
Oktober 2013
11
NOVA
*
Oktober 2013
PP
6000 Luzern
12
Herunterladen