Universität Kassel FB 10, AG Computational Mathematics Prof. Dr. Werner M. Seiler Matthias Seiß 21.12.2016 Algorithmische Kommutative Algebra Übungsblatt 8 Aufgabe 1 Es seien V ein K-Vektorraum und f : V → V ein Endomorphismus. Weiter bezeichnen wir mit mf (t) ∈ K[t] das Minimalpolynom von f , d.h., das normierte Polynom kleinsten Grades, welches mf (f ) = 0 erfüllt. Man zeige, dass λ ∈ K genau dann ein Eigenwert von f ist, wenn λ eine Nullstelle von mf (t) ist. Aufgabe 2 Es sei I das nulldimensionale Radikalideal in C[x, y, z], welches durch die folgenden Polynome erzeugt wird: x − 3y − z + 9, z 2 − 3z + 2, yz − 2y − 3z + 6, y 2 − 5y + 6. Man bestimme V(I) mit den drei in der Vorlesung behandelten Methoden. Hinweise: Das Polynom l(x, y, z) = x besitzt die Eigenschaften aus Lemma 3. Sie dürfen ein Computeralgebrasystem zur Unterstützung verwenden. Aufgabe 3 Es sei I ein nulldimensionales Radikalideal und es sei V(I) = {p(1) , . . . , p(d) }. Weiter bezeichnen wir mit l das Polynom aus Lemma 3 und mit g1 , . . . , gd die Polynome aus Korollar 4. Es sei B = {[xµ1 ], . . . , [xµd ]} eine Basis von K[x1 , . . . , xn ]/I. 1. Man zeige, dass [g1 ], . . . , [gd ] eine Eigenbasis des Endomorphismus µl ist. Was sind die zugehörigen Eigenwerte? P 2. Es sei [h] ein Eigenvektor von µl zum Eigenwert λ. Man kann dann h als h = dj=1 hj xµj schreiben, wobei (h1 , . . . , hd ) ein Eigenvektor zum Eigenwert λ der Abbildungsmatrix von µl ist. Man zeige, dass ein p(k) ∈ V(I) existiert, so dass h(p(k) ) 6= 0 und h(p(i) ) = 0 für alle p(i) ∈ V(I) mit i 6= k sind. Man zeige, dass wir für gk das Polynom h(p1(k) ) · h wählen können. 3. Man benutze 1. und 2. um für die Varietät aus Aufgabe 2 die Polynome g1 , g2 und g3 zu berechnen. Man nehme p(1) , p(2) und p(3) aus Aufgabe 2 und konstruiere ein Polynom f mit f (p(i) ) = i. Aufgabe 4 1. Es sei I ein nulldimensionales Ideal in K[x1 , . . . , xn ] und es sei f ∈ K[x1 , . . . , xn ]. Man zeige, dass [f ] genau dann ein multiplikatives Inverse in K[x1 , . . . , xn ]/I ist, wenn f (p) 6= 0 für alle p ∈ V(I). 2. Es sei ≺ eine Termordnung und es gelte x1 · · · xn . Es sei g ∈ K[x1 , . . . , xn ] mit lt≺ (g) = xj . Man zeige, dass g = xj + g̃ mit g̃ ∈ K[xj+1 , . . . , xn ] ist.