Übungen zu T2, Sommersemester 2012, Blatt 6 41) Feynmanregeln Gegeben ist der Hamiltonoperator h̄2 d2 + λ1 δ(x − x1 ) + λ2 δ(x − x2 ), 0 < x1 < x2 . 2m dx2 Die Energieeigenfunktion (E = h̄2 k 2 /2m) für ein von links mit Impuls h̄k > 0 einlaufendes Teilchen hat die Form H=− (eikx +Re−ikx )θ(x1 −x)+(Aeikx +Be−ikx )θ(x−x1 )θ(x2 −x)+T eikx θ(x−x2 ). Bestimmen Sie die störungstheoretische Entwicklung der Amplituden R, T, A, B bis inkl. Terme quadratisch in λ1,2 durch Anwendung der folgenden Feynmanregeln: (a) Die Amplitude für die freie Bewegung eines Teilchens mit Impuls p = h̄k vom Ort xi zum Ort xf ist durch exp(ik|xf − xi |) gegeben. (b) Die Amplitude für eine einmalige Wechselwirkung mit dem am Ort x1,2 befindlichen Deltapotential ist −iα1,2 , wobei αn = mλn /h̄2 k (n = 1, 2) ist. Hinweis: Unterscheiden Sie die drei Fälle 0 < x < x1 (Bestimmung von R), x1 < x < x2 (Bestimmung von A, B) und x > x2 (Bestimmung von T ). Zeichnen Sie die entsprechenden Diagramme! Sie können o. B. d. A. annehmen, dass das Teilchen bei x = 0 startet. 42) Entwicklung der vollständigen Lösungen Die vollständigen Lösungen für die vier Amplituden von Bsp. 41 lauten: R = −iα1 e2ikx1 − iα2 e2ikx2 − α1 α2 (e2ikx2 − e2ikx1 ) , 1 + iα1 + iα2 + α1 α2 (e2ik(x2 −x1 ) − 1) T = 1 , (1 + iα1 )(1 + iα2 ) + α1 α2 e2ik(x2 −x1 ) A = 1 + iα2 , (1 + iα1 )(1 + iα2 ) + α1 α2 e2ik(x2 −x1 ) B = −iα2 e2ikx2 . (1 + iα1 )(1 + iα2 ) + α1 α2 e2ik(x2 −x1 ) (a) Überprüfen Sie diese Behauptung durch Betrachtung der folgenden Spezialfälle und Vergleich mit dem Ergebnis von Bsp. 40: (i) λ1 = 0, (ii) λ2 = 0, (iii) x1 = x2 . (b) Entwickeln Sie die Amplituden R, T, A, B bis zur quadratischen Ordnung in α1,2 und vergleichen Sie mit dem Ergebnis von Bsp. 41. Quantenmechanik in einem endlichdimensionalen Zustandsraum: 43) Reiner Zustand auf L(H) Geg.: |ψi ∈ H, hψ|ψi = 1. Zeigen Sie, dass durch ω(A) = hψ|Aψi, A ∈ L(H) ein Zustand definiert wird. Zur Erinnerung: Eine Abbildung ω : L(H) → C heißt Zustand, falls sie die folgenden Eigenschaften erfüllt: a) ω(c1 A1 + c2 A2 ) = c1 ω(A1 ) + c2 ω(A2 ) ∀c1,2 ∈ C, ∀A1,2 ∈ L(H) b) ω(A† A) ≥ 0 ∀A ∈ L(H) c) ω(1) = 1 44) Allgemeine Form eines Zustands auf L(H) Geg.: ρ ∈ L(H) mit ρ ≥ 0 und Tr ρ = 1. Zeigen Sie, dass durch ω(A) = Tr(ρA), A ∈ L(H) ein Zustand definiert wird. 45) Maximale Mischung dim H = N . Überzeugen Sie sich, dass der Operator ρ = 1/N ein Dichteoperator ist. Was ist der Erwartungswert Tr(ρA) der Observablen A mit P der Spektraldarstellung A = an |nihn|, an ∈ R? n 46) Allgemeine Form der Unschärferelation Das Schwankungsquadrat (∆ω A)2 einer Observablen A im Zustand ω ist durch (∆ω A)2 = ω (A − ω(A))2 definiert. A, B ∈ L(H) seien zwei hermitesche Operatoren. Zeigen Sie, dass für einen beliebigen Zustand ω stets die folgende Ungleichung erfüllt ist: i ∆ω A∆ω B ≥ |ω( [A, B])|. 2 Hinweis: Bilden Sie den (nichthermiteschen) Operator A − ω(A) B − ω(B) +i ∆ω A ∆ω B und die (wegen der Nichtnegativität des Zustands erfüllten) Ungleichungen C= ω(C † C) ≥ 0, ω(CC † ) ≥ 0.