Theologie der Religionen - Kirchliche Pädagogische Hochschule Graz

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Theologie der Religionen. Prof. Dr. Roman A. Siebenrock
WS 2008/2009;
Lange Fassung
0.
Hermeneutische Vorübung: Die Areopagrede des Heiligen Paulus (Apg 17)
Die drei Horizonte der christlichen Verständigung:
a) Schrift
b) Gottesbewusstsein („unbekannte Gott“)
c) Selbst- und Welterfahrung angesichts des Atheismus / Naturalismus als
alternative Erklärung des religiösen Selbstbewusstseins
Für die Theologie der Religionen gilt die zweite Beziehungsebene in einer offenen
Explikation als gemeinsamer hermeneutischer Horizont, von dem her die Ansprüche von
a) und c) diskutiert, bzw. zurückgewiesen werden.
Die Frage stellt sich nach der Prägung der gemeinsamen Grunderfahrung in c); Ansatz: in
seiner Ambivalenz: Größe und Gefährdung des Menschen heute.
1.
Was meint „Theologie der Religionen“? Erste Annäherung
Ein junges Fach, eine neue Fragestellung; Frucht der Selbsterfahrung der Kirche als
Weltkirche und als universales Sakrament des Heils im Blick auf das Bekenntnis des
universalen Heilswillen Gottes für alle Menschen
Zwar gibt es auch Stellungnahmen zu Religionen, v.a. zum Judentum zuvor, doch stehen
diese Positionen in einem eingeschränkten Horizont (Heilsfrage, Identitätsbestimmung
des Christlichen)
Problematik des Begriffs „Religion“:
nicht zu verstehen als Allgemeinbegriff (Destillat aus der Komplexität der verschiedenen
religiösen Kulturen und Traditionen), sondern Anzeige einer Weltauslegung in der
Erfahrung von Transzendenz mit folgenden Aspekten einer umfassenden
weltanschaulichen Lebensorientierung
(nicht funktional, sondern substantiell verstanden; also Wahrheitsfrage nicht offen):
Lehre: Interpretation der Welt, der Geschichte, des Menschen und ihres Sinnes in der
Begegnung/Erfahrung/Zumutung einer Manifestation bzw. Offenbarung der
transzendenten Wirklichkeit
Ethik/Heilsweg: Orientierung für ein gutes, eschatologisch gelingendes Leben (Erfahrung
gelingenden Heilsweges; Vorbilder, …)
Riten / Liturgie: Formen der Gottesverehrung und der individuellen und
gemeinschaftlichen Orientierung
Persönliche Frömmigkeit / Gebet / Erfahrung: Einweisung in das persönliche Leben aus
der Erfahrung des Bleibenden / Ewigen / der Gemeinschaft mit Gott
In einer Theologie der Religionen wird von einer authentischen Tradition der anderen
ausgegangen.
1.1
Her-kunft des Begriffs im Kontext des Zweiten Vatikanischen Konzils
Diskussion um Nostra aetate (siehe Abschnitt 3)
1
Frühe Beispiele in der katholischen Theologie:
Schlette, Heinz-Robert: Die Religionen als Thema der Theologie. QD 22. FreiburgBasel-Wien 1963
„dogmatischen Interpretation der Religionen als Religionen“ (15); Neuland
Fragekatalog (Status, Ort innerhalb der Heilsgeschichte; Wert der Frömmigkeit und der
Sittlichkeit, …).
Heislbetz, Josef: Theologische Gründe der nichtchristlichen Religionen. QD 33.
Freiburg-Basel-Wien 1967:
„Die Frage nach den theologischen Gründen, auf denen ein theologisches Urteil über
Geschichte und Entwicklung, über Sinn und Wert der nichtchristlichen Religionen in der
Geschichte Gottes zum Heil der Menschen basiert, wird in dieser Arbeit mit Methode und
Prinzipien der Theologie und nicht der Religionswissenschaft zu beantworten versucht“
(10).
Es ging also um die Frage: Wie können andere Religionen (in all den oben genannten
Dimensionen) nach den Prinzipien der Urteilsbildung kriteriologisch beurteilt werden?
Das führt dann zur Frage, welche Aspekte in besonderer Weise berücksichtigt werden.
Grundsätzlich gilt für eine fundamentaltheologische Hermeneutik: Den anderen
Traditionen ist in ihrer Stärke und Faszination zu begegnen; also: auch wesentlich nach
ihrem Ideal und ihrer inneren Vollendung (exemplarische Persönlichkeiten; „Heilige“).
Mißbrauch, Entstellung und Verfehlung ist eine Erfahrung in allen weltanschaulichen
Ausrichtungen und Kulturen.
1.2
Heutiger Kontext:
1.2.1 Religiöser und weltanschaulicher Pluralismus im Welthochhaus
„Religion“ als Macht der Handlungsorientierung: Ambivalenz der Hingabe und eines
Sinnes der über den Tod hinausreicht
1.2.2 Ende der „Säkularisierungsvorstellung“ und der „religious turn“:
(Sinn, Orientierung): diffuse Religiosität; religiöse Autodidakten und neue Messiasse;
postsäkulare Gesellschaft (Habermas) …
1.2.3 Risikogesellschaft und globale Gefahren (Kontingenzverschärfung und
Religionsrenaissance): Weltethos und der Beitrag der Religionen für die Zukunft der
Menschheit
1.2.4 Religion und Gewalt (9/11 als Symbol): Religion als politischer und gesellschaftlicher
Faktor (religiöse Staatengründungen: Pakistan, Iran, …)
1.2.5 Neuer Atheismus (kämpferischer Naturalismus):
Dialog der Religionen nicht unter Ausschluss des Atheismus (GSp 19-21)
1.2.6 Neue Theologische Vorgaben
Anerkennung des religiösen Pluralismus als grundsätzlich nicht sündig, negativ … in der
jüngsten Lehrentwicklung (anonymes Katechumenat; Bublik, in: Dupuy 2001, 3)
Katholische Zurückweisung von Barth: Religionen sei Unglaube
Sonderbeziehung zu Israel
2
Pragmatische Zeichen:
Bombay 1964: Paul VI. anerkennt eine andere religiöse Erfahrung als authentisch
z.B. Friedensgebet Assisi 1986, 2002: Römisch-katholische Kirche
Vergleich nicht möglich: neoliberale Theologie / radical Orthodoxy?
EKD-Text über die Religionen ist ungeklärter
2
Erste Erkundung im Terrain: Ansätze, Interessen, Fragestellungen,
Handlungsorientierungen
2.1
Soteriologische Fragestellung:
„Außerhalb der Kirche (k)ein Heil („extra ecclesiam nulla salus“)“?!?!
Schmidt-Leukel (2005, 62-87): Einteilung religionstheologischer Standpunkte
Nur drei logisch mögliche Positionen: Exklusivismus, Inklusivismus, Pluralismus. Seine
Fragestellung (S. 67): Wo und in welcher Weise gibt es „die Vermittlung heilshafter
Erkenntnis/Offenbarung einer transzendenten Wirklichkeit“?
Nirgends: Atheismus, Naturalismus
Exklusivismus: Nur in einer Religion
Inklusivismus/Superiorismus: In mehr als einer Religion, aber nur in einer
einzigen Religion in einer alle überbietenden Form
Pluralismus: in mehr als einer Religion, ohne dass dabei eine einzige Religion alle
anderen überbietet.
Frage: Worauf beziehen sich diese Kategorien? Auf die Religion als kultureller
Symbolstruktur oder auf die darin zum Ausdruck kommende göttliche Wirklichkeit?
Überbietet die Religion nicht auch immer ihre reale Erscheinungsweise?
Absicht: Klärung der Diskussion mit der logisch behaupteten Notwendigkeit sich zu
entscheiden.
Weder an dieser Stelle noch z.B. in der Frage des dogmatischen Problems bezieht sich
Schmidt-Leukel ausdrücklich auf Jesus Christus, sondern allgemein auf heilsbringende
Gotteserkenntnis. Steht die Aussage des Evangeliums nicht immer auch gegen die reale
christliche Religion?
2.2
Hermeneutische Frage:
Wie andere Religionen zu verstehen? Die grundsätzliche Annahme: Äquivokation aller
Begriffe: Gott, Messias, Sohn Gottes, Nirvana, Avatara, …
(Religions-)Wissenschaftliche Interessen: in ihren vielfältigen Aspekten
Missions- oder verkündigungsstrategische Interessen (Adaptionstheorie;
Inkulturationstheorie, …)
Rezeptionsmöglichkeiten anderer Wege, Praktiken (z.B. Meditationsmethoden und
Lebensformen) im eigenen Weg
Pragmatische Gründe: Zusammenarbeit in den verschiedensten Lebensbereichen ohne
privatisierende Ausgrenzung der religiösen Prägungen und aktuellen Überzeugungen
Kein neutraler oder hermeneutisch-pluraler Standpunkt möglich:
christliche Theologie der Religionen (auch wenn des Lebensreisen durch die
Religionen gibt: R. Panikkar)
2.3
Heilsgeschichtliche Fragestellung:
Christliche Theologie des religiösen Pluralismus (J. Dupuy SJ 2001): z.B. Was hat Gott
uns mit der bleibenden Gegenwart des Judentums, des Islam u.a. zu sagen?
3
Option: Einheit der Heilsgeschichte und die Wirklichkeit bleibend unterschiedener Wege
in Bezug auf das Christusereignis und die aktuellen christlichen Kirchen und
Gemeinschaften
2.4
Spezifisch theologische Wahrheitsfrage in der Frage der Gotteserkenntnis:
Kann sich der unendliche, über alle unsere Vorstellungen, Begriffe und Ahnungen
überaus erhabene Gott nicht allein in einer Vielzahl von kulturell-religiösen
Symbolsystemen ausdrücken? Wenn diese Frage mit ja beantwortet wird, dann stellt sich
die Frage, was der Sinn des christlichen Weges in dieser Vielzahl von Wegen bedeuten
könnte?
2.5
Implikationen der Frage nach einer Theologie der Religionen im Blick auf die christlichekklesiale Identität:
Diese Fragestellungen „ad extra“ hängen in ihrer Beantwortung mit der Frage nach der
eigenen Identität und ihrer ekklesialen Repräsentation zusammen. Das Zweite
Vatikanische Konzil gibt zwei Vorgaben, die als Orientierung grundlegend sind:
Kirche als universales Sakrament des Heils (nicht institutionelle Heilsanstalt; siehe LG
16; Gsp 22)
NA 2: “Quae perceptio atque agnitio vitam earum intimo sensu religioso penetrant.”
„Ecclesia catholica nihil eorum, quae in his religionibus vera et sancta sunt, reicit.
Sincera cum observantia considerat illos modos agendi et vivendi, illa praecepta et
doctrinas, quae, quamvis ab iis quae ipsa tenet et proponit in multis discrepent, haud raro
referunt tamen radium illius Veritatis, quae illuminat omnes homines. Annuntiat vero et
annuntiare tenetur indesinenter Christum, qui est „via, veritas et vita” (Io. 14,6), in quo
homines plenitudinem vitae religiosae inveniunt, in quo Deus omnia Sibi reconciliavit.”
Einheit von Anerkennung und Christus-Verkündigung
Identität ohne Ausschluss; Identität als Dienst an der Wirkkraft jener Wahrheit Christi,
die allem kirchlichen Tun vorausgeht; - und dieses selbst leitet und überrascht.
Daraus eine Grundoption:
Religionen sind keine fixen kulturelle Symbol- und Bedeutungsnetze, sondern stehen in
einer unablässigen geschichtlichen Entwicklung (allein schon die geschichtliche
Entwicklung als solcher). Es gibt keine Treue durch bloße Wiederholung von „heiligen
Formeln“.
Kairos heute: Freie (daher prinzipiell möglich) und gewaltlose Begegnung der Religionen
in der Form eines vierfachen Dialogs (Dialog und Verkündigung 42): Lebens, politischgesellschaftlicher Verantwortung, spirituellen Erfahrungsaustausch, theologischer
ExpertInnen)
(Vorläufer: Religionsgespräche; bzw. -disputationen)
2.6
Die Sachproblematik im Blick auf das Grundbekenntnis des christlichen Glaubens:
2.6.1 vom inneren Selbstverständnis des christlichen Glaubens her im Bekenntnis zu Jesus
Christus, als der eschatologischen Offenbarung Gottes (Terminologie:
Absolutheitsanspruch; Unbedingtheitsanspruch; Identität des Christlichen)
a) Verhältnis zur Herkunftstradition im Judentum (Modellfall)
b) Verhältnis zur religiös-philosophischen Vorsituierung in unterschiedlichen Kontexten
c) Verhältnis zu anderen Religionen mit ‚eschatologischen Ansprüchen’ (v.a. Islam)
4
d) Selbstverpflichtung der Kirche zu Dialog als die Form, ihre Sendung als Dienst am
Reich Gottes zu verwirklichen (Absage an staatliche oder fremdgesellschaftlich
abgestützte Herrschaftsansprüche: Dignitatis humanae)
2.6.2 Fragerichtungen
a) bezüglich der Heilsfrage: soteriologisch
b) bezüglich der Verstehensmöglichkeit: hermeneutisch (in sich;
Inkulturationsmöglichkeit, missionarische Absicht, mit den Augen Gottes sehen?)
c) Kooperationsmöglichkeiten: Erfahrung von Verfolgungen (politisch, aber auch
exkludierende Heils- und Wahrheitsansprüche).
2.7
Was heißt „Theologie der Religionen heute“? Vorschläge:
„Wie versteht und beurteilt das Christentum andere Religionen? Wie versteht und
beurteilt das Christentum sich selbst angesichts der anderen Religionen“ (Schmidt-Leukel
2005, 34). Beide Frageaspekte gehören zusammen; ausgerichtet auf reale Begegnung und
Wahrnehmung anderer religiöser Menschen.
a) dogmatische Problem: Heilsbedeutung nichtchristlicher Religionen. Zugespitzt:
„Können Christen den Anspruch nichtchristlicher Religionen, Heilswege zu sein,
bejahen oder müssen sie diesen bestreiten?“ (37)
b) Praktische Problem: Wie begegnen? (ambivalente Geschichtserfahrung); Anspruch
der universalen Wahrheitsansprüche
c) Kriteriologisches Problem: „Wie andere Religionen beurteilen? Relativismus
(kulturell, subjektiv)
d) Hermeneutisches Problem: Wie andere verstehen? Kategorien, …
e) Apologetisches Problem: Selbstwiderlegung der Religionen durch ihre sich selbst
ausschließende Ansprüche (Gottesproblem im Pluralismus).
General Theology of religions
“The aim was to open up a theological perspective which, while holding fast to faith in
Jesus Christ as traditionally understood by mainstream Christianity and Church tradition,
would at the same time integrate, in their differences, the religious experiences of the
living religious traditions and assign to those traditions a positive role and significance in
the overall plan of God for humankind, as is unfolds through salvation history. This
appeared to be the narrow road which lay open for a theological discourse that would be
simultaneously faithful to Christian identity and committed to conversation and dialogue
with the ‘others’” (Dupuy 2001, 1).
„… and asks how the other religious traditions – and their component parts – relate to the
Christian mystery: to the event of Jesus Christ, which is at the heart of Christian faith,
and, derivatively, to the Christian Church estabilished by Jesus Christ as the „universal
sacrament of salvation“ (LG 48) in the world“ (Dupuy 2001, 9).
Internationale Theologenkommission (1986; Nr: 7):
„7 . Angesichts dieser Lage hat eine christliche Theologie der Religionen verschiedene
Aufgaben wahrzunehmen. Zuallererst wird das Christentum versuchen müssen, sich
selbst im Kontext einer Pluralität von Religionen zu verstehen und zu bewerten; konkret
wird es über die Wahrheit und die Universalität nachdenken müssen, die es beansprucht.
An zweiter Stelle wird es den Sinn, die Funktion und den Eigenwert der Religionen in der
Gesamtheit der Heilsgeschichte zu suchen haben. Die christliche Teologie wird
schließlich die konkreten Religionen mit ihren genau definierten Inhalten zu studieren
und zu prüfen haben, die dann mit den Inhalten des christlichen Glaubens konfrontiert
5
werden müssen. Hierzu ist es notwendig, Kriterien aufzustellen, die eine kritische
Diskussion dieses Materials und eine Hermeneutik ermöglichen, die dieses Material
deutet.“
Mein Vorschlag:
In einer „Theologie der Religionen“ wird jene grundlegende Sprach- und
Handlungsgrammatik erarbeitet und reflektiert, die der Begegnung der Kirche mit
Menschen anderer Glaubensüberzeugung einerseits nach Schrift und Tradition und
andererseits nach deren eigenen Würde als Glaubende angemessen ist.
Dies impliziert
- die Anerkennung der Heilsmöglichkeit aller Menschen in einer vorgängigen Beziehung
jeder einzelnen menschlichen Person nicht nur zu Gott (DH 3003. 3026; Paul VI,
Ecclesiam suam Teil III), sondern vor allem zur Heilstat in Jesus Christus (Gsp 22)
voraus,
- die Anerkennung des je größeren Gottes und der einen Geschichte des Heils,
- die Frage nach der heilsgeschichtlichen Bedeutung des pluralen religiösen Traditionen
(insbesondere Israels als heilsgeschichtliche Vor-Gabe),
- und setzt daher immer schon die Praxis des Dialogs und der Kooperation mit den daraus
resultierenden, unterschiedlichen Erfahrungen aus diesen Begegnungen voraus, die der
Demutschristologie (DiH 11) und der Thoraregel Jesu im Horizont der Bergpredigt
entspricht.
Eine solche Theologie der Religionen kann entweder generell (unter Einbeziehung der
Religionswissenschaft) oder speziell (im Dialog mit einzelnen Personen und
Personengruppe aus einer je anderen Glaubenstraditionen) entwickelt werden. Sie hat auf
der einen Seite eine hermeneutische Aufgabe (sich selbst verstehen angesichts des
Anderen und umgekehrt) als auch eine selbstkritische und theologisch-apologetische.
Dennoch steht auch die Theologie der Religionen im Horizont eines kooperativen
Dialogs mit allen Menschen guten Willens (keine Ökumene der Religionen gegen
Atheismus oder Indifferentismus!).
3
Das Zweite Vatikanische Konzil und seine Bedeutung für jede Theologie der
Religionen
3.1
Kirche und Reich Gottes in Beziehung zur Menschheit (LG 13-16; GSp Teil I.)
3.2
Nostra aetate, Dignitatis humanae und Ad gentes (die triadische Grundgrammatik: Strahl
der Wahrheit, Anerkennung der Freiheit, missionarische Existenz)
Wahrheit als Dienst am Heil der Welt: LG 44
3.3
Das Pontifikat Johannes Paul II.
3.3.1 Von „Redemptor hominis“ zu „Novon millenio ineunte“: die Lehrprogrammatik
3.3.1.1 Die Treffen von Assisi
3.3.l.2. Die Erstlinge dieses Pontifikats: in der Synagoge von Rom; in der Moschee von
Damaskus, …
3.3.1.3 Reinigung des Gewissens: Die Bitten um Vergebung
3.3.2 Der Spannungsbogen: „Dominus Jesus“ und „Novo millenio ineunte“ 59
3.4
Das Profil von Benedikt XVI.
3.4.1 Die Religionstheologie von Joseph Ratzinger
3.4.2 Vernunft als Vermittlerin? Die Regensburger Rede und ihre Folgen
3.5
Zwischenüberlegung: Wo stehen wir?
6
4
4.1
4.1.1
4.1.2
4.1.3
4.1.4
Profile und Entwürfe zur Theologie der Religionen
Nicht zu vergessen: die Pioniere (eine Auswahl)
Die Logostheologie der Patristik: Irenäus von Lyon und Justin der Märtyrer
Thomas von Aquin
Nikolaus von Kues: De pace fidei
Otto Karrer, Thomas Ohm, P. Henry de Lubac SJ, P. Josef Neuner SJ und Franz Kardinal
König
4.2
4.2.1
4.2.2
4.2.3
4.2.4
4.2.5
4.2.6
4.2.7
4.2.8
Bis heute wirksam gebliebene programmatische Einzelentwürfe
Karl Barth: Exklusivismus?
Karl Rahner: Inklusivismus?
John Hick (Perry Schmidt-Leukel): Pluralismus?
Welttheologie („Neue Ökumene“): Wilfred C. Smith; L. Swidler
Jaques Dupuy: Auf dem Weg zu einer christlichen Theologie des religiösen Pluralismus
Raimon Pannikar: Biographie und religiösen Lebensreise
Hans Waldenfels: Kontextuelle Theologie
Der Ansatz einer dramatisch-theologischen Begegnung der Religionen (Schwager)
4.3
4.3.1
4.3.2
4.3.3
Positionen aus anderen christlichen und religiösen Traditionen
EKD:
„Dabru emet“: eine jüdische Antworte auf NA und seine Folgen
Der Brief der 138 islamischen Gelehrten vom 13. 10. 2007
4.4
Neuere Ansätze zu einer Theologie der Religionen
4.4.1 Kommunikative Theologie der Religionen: Edmund Arens
4.4.2 Interkulturelle Philosophie im Horizont einer Phänomenologie des Fremden und ihre
Bedeutung für eine Theologie der Religionen: Franz Gmainer-Pranzl
4.4.3 Eine nicht-relativistische Theologie des religiösen Pluralismus aus islamisch-schiitischer
Tradition: Hajj Legenhausen
4.4.4 Kenosis und dialogisches Dogma: Bertram Stubenrauch
5
Zentrale Themen der Theologie der Religionen
Gemeinsamkeiten und Differenzen im Dialog der Religionen (die vierfache Bedeutung
des Begriffs „Dialog“
Dialog und Verkündigung: Dialog als Form der Sendung
Das hermeneutische Problem und die Suche nach einer angemessenen Begrifflichkeit
5.1
Anspruchsvolle Heilsmöglichkeiten oder die Frage nach dem Heilsweg
Ratzinger: Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt
Nur der Weg führt zu Gott, der in der Spur Gottes gegangen wird: Der Weg der Liebe
und Barmherzigkeit (oder: Gewalt ist kein Name Gottes): extra agape (amorem) nulla
salus
Gottes-, Welt- und Menschenbild: die normativen Orte der Offenbarung oder das
christologische Problem
Autorität, Gewalt, Macht und politische Optionen (Weltethos)
Kriterien für das Handeln von Menschen im Namen Gottes
Möglichkeiten und Grenzen der Kooperation
Besonderer Blick: multireligiöse Feiern
Religionskritik: Selbst- und Fremdkritik
5.2
5.3
5.4
5.5
5.6
7
6
Was ist der heilsgeschichtliche Sinn des religiösen Pluralismus? Der Versuch einer
christlichen Antwort
Literatur (Pflichtlektüre „***“; Wahllektüre „*“):
Lehramtliche“ Texte (Primärliteratur autoritativer Texte)
*** Zweites Vatikanisches Konzil: Nostra aetate, Dignitatis humanae, Ad gentes.
***Johannes Paul II., Friedensgebet in Assisi – ein Zeichen der Einheit. Weihnachtsansprache and ei
Kardinäle und die Römische Kurie am 22. Dezember, in: Der Apostolische Stuhl 1986. Ansprachen,
Predigten und Botschaften des Papstes. Erklärungen der Kongregationen. Vollständige Dokumentation.
Rom – Köln: Libreria Editrice Vaticana – Bachem (ca. 1986).
Botschaft seiner Heiligkeit Papst Johannes Paul II. zur Feier des Weltfriedenstages vom 1. Januar 2002:
Kein Friede ohne Gerechtigkeit, keine Gerechtigkeit ohne Vergebung; im E-Campus.
Johannes Paul II., Enzyklika Redemptor hominis an die verehrten Mitbrüder im Bischofsamt, die Priester
und Ordensleute, die Söhne und Töchter der Kirche und an alle Menschen guten Willens zum Beginn
seines päpstlichen Amtes vom 4. März 1979, in: AAS 71 (1979) 257–324; dt., hg. Sekretariat der
Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 6), Bonn 1979.
Johannes Paul II, Apostolisches Schreiben Novo millenio ineunte zum Abschluss des Großen Jubiläums
des Jahres 2000 vom 6. Januar 2001, in: AAS 93 (2001) 266–309; dt., hg. Sekretariat der Deutschen
Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 150), Bonn 2001.
*** Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung Dominus Jesus. Über die Einzigkeit und die
Heilsuniversalität Jesu Christi und der Kirche vom 6. August 2000, in: AAS 92 (2000) 742–785; dt., hg.
Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 148), Bonn
2000.
*** Päpstlicher Rat für den Interreligiösen Dialog – Kongregation für die Evangelisierung der Völker,
Dialog und Verkündigung. Überlegungen und Orientierungen zum Interreligiösen Dialog und zur
Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi vom 19. Mai 1991, in: AAS 84 (1992) 414–446; dt., hg.
Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 102), Bonn
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nichtchristliche Religionen. Theologische Leitlinien. Ein Beitrag der Kammer für Theologie der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD Texte 77), Hannover 2003.
*** Brief der 138 muslimischen Gelehrte vom 13.10.2007 (im E-Campus): Ein gemeinsames Wort
zwischen und und Euch (Homepage: www.acommonword.com)
** Internationale Theologenkommission: Das Christentum und die Religionen. 30. September 1996. Hg.
Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. Arbeitshilfen 136. Bonn 1996.
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8
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