Versuch 3.3: Polarisation und Doppelbrechung Markus Rosenstihl e-Mail:[email protected] Praktikumspartner: Shona Mackie, Wolfgang Schleifenbaum Betreuer: Dr. Holzfuss 6. Juli 2005 1 1 1.1 Polarisiertes Licht Linear polarisiertes Licht Elektromagnetische Strahlung, deren E-Vektoren parallel zueinander liegen nennt man polarisiert. Die Schwingungsebene der E-Vektoren entspricht der Polarisationsebene. Wenn in einem isotropen Medium die Vektoren E,H und k senkrecht aufeinander stehen, nennt man diese Welle linear polarisiert. Die Polarisationseben wird dabei von den Vektoren E und k definiert. 1.2 Zirkular polarisiertes Licht Zirkular polarisiertes Licht kann man sich als eine Überlagerung zweier linear polarisierten Wellen mit gleichen Amplituden vorstellen. Bei einer Phasen verschiebung von pi/2 wird die Welle rechtszirkular polarisiert und der E Vektor beschreibt eine Linksschraube. Beträgt die Phasenverschiebung allerdings -pi/2, so wird die Welle linkszirkular polarisiert genannt. Sind die Amplituden nicht gleich, so nennt man die entstehende Welle eliptisch polarisiert. 1.3 1.3.1 Erzeugung von polarisiertem Licht Polaristaion durch Rexflexion Man kann polarisiertes Licht duch Reflexion an einer Oberfläche erzeugen. Wenn man einen Licht strahl unter einem bestimmten Winkel auf die Oberfläche strahlt, wird das reflektierte Licht linear polarisiert. Der Winkel unter welchem das reflektierte Licht ganz polarisiert wird nennt man den Brewsterwinkel: 1.3.2 Polarisation durch Absorption Es gibt Materialien, die verschiedene Poalrisationsrichtungen verschieden stark absorbieren (Dichroismus). Man kann zum Beispiel ein Gitter aus leitenden Drähten verwenden. Bei so einem Gitter wird der zu den Gitterstäben senkrechte Strahl durchgelassen und der Strahl mit parallelem E-Vektor induziert in den Gitterstäben einen Strom und wird dadurch absorbiert. Dies kann aber nur geschehen, wenn der Abstand zwischenden einzelnen Gitterstäben kleiner als eine Wellenlänge ist. Wie der Name schon sagt ahben dichroitische Kristalle den selben Effekt. 1.3.3 Polarisation durch Streuung Regt eine Lichtwelle Moleküle zu Dipolschwingungen an, so ist das reemitierte Licht senkrecht zur Einfallsebene linear polarisiert 2 1.3.4 Polarisation durch Doppelbrechung Ein doppelbrechender Kristal teilt das einfallende Licht in zwei Stahlen auf. Bei einem Strahl (ordentlicher Strahl) zeigt der Poynting Vektor in Richtung seines Wellenzahlvektors k, beim zweiten Strahl (außerordentlicher Strahl) sind der Poynting Vektor und der k-Vektor nicht mehr parallel. Man kann diese Strahlen nun unterscheiden, da sie unterschiedliche Austrittsorte haben (s.u.). 1.4 Nachweis von polarisiertem Licht Um polarisiertes Licht nachweisen zu können verwendet man drehbare Polarisatoren. Man kann die Intesität der durchlaufenden Welle durch Drehung des Polarisators ändern und dadurch Rückschlüsse auf die Polarisationsart der Welle ziehen. Wenn z.B die Intensität bei einer bestimmten Einstellung verschwindet, so handelt es sich um linear polarisiertes Licht. Die Intensität des Lichtstrahls nach passieren zweier um den Winkel Φ verdrehten Polarisatoren lässt sich durch das Gesetz von Mallus beschreiben: I(Φ) = I0 cos2 (Φ) Die Phasendifferenz zweier linear polarisierten Strahlenbündel eines elliptisch plarisierten Strahles lässt sich mit Hilfe eines Soleilschen Kompensators bestimmen. Der Soleilsche Kompensator besteht aus zwei Quartzkeilen die sich gegeneinander verschieben lassen und einer Quartzplatte. Dadurch lässt sich die Dicke variieren.Die Optischen Achsen der Keile sind parallel zur Aussenfläche und senkrecht zur Optischen Achse der Quartzplatte. 2 Doppelbrechung Anisotrope Kristalle haben in unterschiedliche Richtungen unterschiedliche Dieelektrizi√ tätskonstanten. Durch die Beziehung εi = ni ⇒ ci = nc0i hängt die Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Elektromagnetischen Welle von der Dielektrizitätskonstante ab. Der Kristall zeigt in Richtung seiner Achse mit höchster Symmetrie (optische Achse) eine wichtige Eigenschaft: Die Ebene die der einfallende Strahl mit der optischen Achse bildet wird Hauptschnitt genannt. Der einfallende Strahl teilt sich auf in den ordentliche und ausserordentlichen Strahl. Der ordentliche Strahl ist senkrecht zum Hauptschnitt polarisiert, der Ausserdordentliche parallel. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des ordentlichen Strahls ist , im Gegensatz zur Ausbreitungsgeschwindigkeit des ausserordentlichen Strahls, unabhängig der Ausbreitungsrichtung. 3 Optische Aktivität Man bezeichnet ein Medium als optisch aktiv, wenn es die Polarisationsebene eines einfallenden Strahles dreht. Dabei ist der Drehwinkel proprtional zur durchlaufenen Strecke und 3 von der Wellenlänge abhängig. Kurzwelliges Licht wird in einem optisch aktiven Medium stärker gedreht als Langwelliges. Diesen Effekt nennt man auch Rotationsdispersion. 4 Interferenzfilter Ein Interferenzfilter besteht aus zwei zueinander planparallelen, teildurchlässigen Spiegeln. Die Spiegel sind in einem Abstand von einem Vielfachen von λ/2 angebracht. Fällt jetzt ein Lichtstrahl auf den Filter, so wird das Licht zwischen den Spiegelflächen hin und her reflektiert. Dabei löschen sich alle anderen Wellenlängen durch destruktive Interferenz aus. Übrig bleiben nur noch Wellenlängen mit der Wellenlänge lambda und Vielfache davon. 5 5.1 Versuchsdurchführung Malus Gesetz Versuchsaufbau: Halogenlampe-Linse-Wasserküvette-BG18 Filter-Polarisator-AnalysatorPhotoelement Wir erwarten eine Gerade, da nach Malus gilt: I ∼ cos2 (Φ) Man kann auf dem Diagramm sehr gut die Übereinstimmung mit der Regressionsgerade sehen: 4 5.2 Rotationsdispersion Die Rotation der Polarisationsebene wurde für verschiedene Wellenlängen gemessen. Dazu wurden Interferenzfilter in den Strahlengang gebracht und der Winkel gemessen bis wieder Dunkelheit erreicht wurde. Der Vorteil der Messung auf Dunkelheit ist vorallem der, dass man Dunkelheit weitaus besser mit dem Auge “messen” kann als ein Helligkeitsmaximum. Wir erwarten bei doppeltlogarithmischer Auftragung eine Gerade wegen Φ ∼ λa1 . Man erhält als Wert für a1 = −1, 98. Als Fehler kann man beim einstellen auf Dunkelheit einen Ablesefehler von 7◦ annehmen was dann zu einem Relativfehler von etwa 2% führt. 5 5.3 Phasendifferenz durch Quartzplättchen Wie in Aufgabe 1 schon gezeigt wurde erwarten wir auch hier eine quadratische Winkelabhängigkeit der Intensität. Es wird ein Fehler von 3% angenommen. Man erhält die Phasendifferenz aus dem Verhältnis der Hauptachsen der Polardiagramme. Da die Werte der Hauptachsen der Schwingungsellipsen quadratisch sind, berechnet sich die Phasen differnez wie folgt:q Φ = 2 · arctan UUab wobei Ua und Ub der kleinen bzw der großen Halbachse entsprechen. 6 7 8 9 5.4 5.4.1 Phasendifferenzen mit Kompensator Eichung Zunächst muss die Skala des Kompensators geeicht werden um später die Winkeldifferenzen bestimmen zu können. Hierzu werden Polarisator und Analysator ohne Kompensator auf ein Minimum gestellt. Wenn man nun den Kompensator einfügt so erhält man für weißes Licht (d.h für alle Farben) ein einziges Minimum. Nun verwendet man die verschiedenen Interferenzfilter und sucht mit dem Kompensator die Minima 1. Ordnung bei verschieden Frequenzen. Damit erhalten wir die Phasendifferenz pro Skalenteil bei entsprechendem Filter. λ in mm 435 467 516 585 616 686 -1. Ord 21,67 20,72 20,48 17,93 17,33 11,28 0. Ord 31,93 1. Ordn 42 43,88 44,71 45,43 46,30 47,57 ϕ in ◦ Skt. 35,42 31,09 29,72 26,18 24,85 19,84 Als Fehler wird 0,2 Skalenteile angenommen.Man erhält als gemittelter Relativfehler pro √ Messung 2%. Der Größtfehler bei 2 Messungen ist 22 + 22 % = 2, 83%. 5.4.2 Bestimmung der Dispersion Um die Dispersion des Glimmerplättchens zu bestimmen wird es in den Strahlengang eingefügt. Die entstehende Phasendifferenz wird mit dem Kompensator ausgeglichen. Mit der in der vorherigen Aufgabe ermittelten Werten für die Phasendifferenz pro Skalenteil erhält man: nm 435 467 516 585 616 686 λ in nm 435 Minima mit Glimmerplättchen -1 0 1 25,73 35,79 45,76 24,82 35,79 46,05 24,85 35,79 47,91 22,06 35,8 49,75 21,69 35,8 50,48 20,07 35,89 51,78 ϕ Skt. 35,42 Minima ohne Glimmerplättchen -1 0 21,67 31,93 20,72 31,93 20,48 31,93 17,93 31,93 17,33 31,93 11,28 31,93 Differenzen der Minima in Skt. -1 0 1 4,06 3,86 3,76 10 Mittelwert 3, 89 1 42 43,88 44,71 45,43 46,3 47,57 ϕ in Grad 137, 90 467 516 585 616 686 31,09 29,72 26,18 24,85 19,84 4,1 4,37 4,13 4,36 8,79 3,86 3,86 3,87 3,87 3,96 11 2,17 3,2 4,32 4,18 4,21 3, 38 3, 81 4, 11 4, 14 5, 65 104, 98 113, 23 107, 51 102, 80 112, 16