Sachverständigenkommission Dreizehnter Kinder- und Jugendbericht (Hrsg.) Materialien zum Dreizehnten Kinder- und Jugendbericht Mehr Chancen für gesundes Aufwachsen Expertise von Albert Lenz Riskante Lebensbedingungen von Kindern psychisch und suchtkranker Eltern – Stärkung ihrer Ressourcen durch Angebote der Jugendhilfe Vorwort Der 13. Kinder- und Jugendbericht „Mehr Chancen für gerechtes Aufwachsen“ widmet sich erstmals in der Berichtsgeschichte dem Thema „Gesundheitsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe“. Zusammen mit der Stellungnahme der Bundesregierung ist der Bericht im Mai 2009 als Bundestagsdrucksache erschienen. Um einen umfassenden Überblick zu diesem Themenkreis und vertiefte Einblicke in einzelne Bereiche zu erhalten, entschied die von der Bundesregierung mit der Erstellung des Berichts betraute Sachverständigenkommission, zahlreiche Expertisen und eine Delphi-Studie erstellen zu lassen. Die Inhalte der Expertisen gaben entscheidende Impulse für die Diskussionen der Kommission, viele Aspekte flossen auch in den Berichtstext ein und haben wesentlich zu dessen wissenschaftlicher Fundierung beigetragen. Im Bericht konnten jedoch nicht alle Erkenntnisse aus den Expertisen im Detail berücksichtigt werden. Da diese jedoch viele wichtige Befunde, Einblicke und Einsichten enthalten, die für die Kinder- und Jugendhilfe, für das Gesundheitssystem und die Eingliederungshilfe/Rehabilitation neu sein dürften, beschloss die Sachverständigenkommission, die Expertisen einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Dafür wurden die – ausschließlich von den Autorinnen und Autoren verantworteten – Texte von diesen im Mai 2009 zum Teil leicht überarbeitet und aktualisiert. Um die Übersicht zu erleichtern, wurden die einzelnen Arbeiten fünf großen Bereichen zugeordnet, die auch Schwerpunkte des 13. Kinderund Jugendberichts bilden. Dabei wurde in allen Arbeiten – wie auch im Bericht – den Schnittstellen und sowohl den Kooperationserfordernissen wie den Kooperationschancen zwischen Kinder- und Jugendhilfe, Schule, Gesundheitssystem und Behindertenhilfe/Rehabilitation besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die Sachverständigenkommission dankt allen Autorinnen und Autoren der Expertisen und der Delphi-Studie für ihre wertvolle Unterstützung bei der Erstellung des 13. Kinder- und Jugendberichts. Besonders hervorzuheben ist dabei ihre Kooperationsbereitschaft und die Einhaltung der engen, auf oft nur wenige Monate begrenzten Zeitvorgaben, denn der gesamte 13. Kinder- und Jugendbericht musste innerhalb von nur 15 Monaten fertig gestellt werden . Der Sachverständigenkommission zum 13. Kinder- und Jugendbericht als Herausgeber dieser Expertisen gehörten an: Dr. Wolfram Hartmann, Prof. Dr. Holger Hassel, Prof. Dr. Hans Günther Homfeldt, Prof. Dr. Heiner Keupp (Vorsitzender), Dr. Hermann Mayer, Dr. Heidemarie Rose, Prof. Dr. Elisabeth Wacker, Dr. Ute Ziegenhain, Dr. Christian Lüders (kooptiertes Mitglied). In der Geschäftsstelle im Deutschen Jugendinstitut arbeiteten: Dr. Hanna Permien, Dr. Tina Gadow, Gisela Dittrich, Angela Keller, Dr. Ekkehard Sander, Sonja Peyk und Susanne Schmidt-Tesch (Sachbearbeitung ). München, im Juni 2009 Prof. Dr. Heiner Keupp Vorsitzender der Sachverständigenkommission des 13. Kinder- und Jugendberichts Inhalt 1 Grundlagen der Gesundheitsförderung und Prävention in der Kinder- und Jugendhilfe Nico Dragano, Thomas Lampert, Johannes Siegrist Wie baut sich soziale und gesundheitliche Ungleichheit im Lebenslauf auf? .................................................................................. 13 Petra Kolip Zentrale gender-relevante Kriterien für Gesundheitsförderung und Prävention ................................................ 51 Bernd Röhrle Evaluationsprogramme zu Strategien der Gesundheitsförderung und Prävention – was können sie leisten? .......................................................................... 69 Manfred Hintermair Salutogenetische und Empowerment-Konzepte in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen ............ 155 2 Gesundheitsförderung und Prävention in der Kinderbetreuung und für Heranwachsende mit Behinderungen Tina Friederich Die Bedeutung von Gesundheitsförderung und Prävention in Kindertageseinrichtungen........................................... 195 Renate Höfer, Luise Behringer Interdisziplinäre Frühförderung: Angebot und Leistungen ...................................................................... 257 Elisabeth Wacker, Rainer Wetzler, Stefanie Frings Delphi-Studie zu Gesundheitsförderung und Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen................................................................................ 311 3 Gesundheitsförderung und Prävention in der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Jugendberufshilfe Andreas Hanses, Kirsten Sander Gesundheitsförderung in der außerschulischen Jugendarbeit ........................................................................................... 373 Knut Lambertin Gesundheitsförderung in der Jugendverbandsarbeit ...................... 419 Elke Opper, Petra Wagner Gesundheitsförderung und Prävention im Kinder- und Jugendsport ...................................................................... 447 Peter Paulus Gesundheitsförderung in Kooperation von Schule, Jugendhilfe und anderen Partnern ..................................................... 537 Florian Straus Gesundheitsförderung und Prävention in berufsbildenden Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe ....................................... 621 10 4 Gesundheitsförderung und Prävention bei Kindern und in Risikolagen Albert Lenz Riskante Lebensbedingungen von Kindern psychisch und suchtkranker Eltern – Stärkung ihrer Ressourcen durch Angebote der Jugendhilfe .................................................................... 683 Michael Kölch Versorgung von Kindern aus Sicht ihrer psychisch kranken Eltern ....................................................................................... 753 Stephan Sting Suchtprävention im Kindes- und Jugendalter......................................... 789 5 Gesundheitsförderung und Prävention bei den Hilfen zur Erziehung und ihren Schnittstellen Ulrich Gerth, Klaus Menne Der Beitrag der Erziehungsberatung zur Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ...................................... 829 Margret Dörr Gesundheitsförderung in stationären Angeboten der Kinderund Jugendhilfe: Heime als Orte für Salutogenese ......................... 925 Jörg M. Fegert, Tanja Besier Psychisch belastete Kinder und Jugendliche an der Schnittstelle zwischen Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheitssystem − Zusammenarbeit der Systeme nach der KICK-Reform ......................................................................... 987 6 Autorinnen und Autoren ..................................................................... 1111 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Albert Lenz Riskante Lebensbedingungen von Kindern psychisch und suchtkranker Eltern – Stärkung ihrer Ressourcen durch Angebote der Jugendhilfe 1 2 2.1 2.2 2.3 3 3.1 3.2 4 4.1 4.2 5 5.1 Ausgangslage ............................................................................................ 685 Lebenssituation der Kinder und Familien – Ergebnisse der Risikound Belastungsforschung ......................................................................... 688 Risiken und Belastungen von Kindern psychisch kranker Eltern ......... 689 Risiken und Belastungen für Kinder alkoholabhängiger Eltern ............ 693 Risiken und Belastungen für Kinder drogenabhängiger Eltern ............. 696 Theoretischer Hintergrund – Resilienz und Bewältigung ..................... 698 Ergebnisse der Resilienzforschung ......................................................... 699 Ergebnisse der Bewältigungsforschung .................................................. 701 Hilfen für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern – Überblick über bestehende Angebote ..................................................... 703 Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern ........................................... 704 Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern ................................................... 708 Empfehlungen für die künftige Struktur von Hilfe- und Versorgungsangeboten für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern ................................................................................. 712 Notwendige Finanzierungs- und Kooperationswege ............................. 713 Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 683 5.2 6 7 684 Empfehlungen für die konzeptionelle und methodische Weiterentwicklung der Hilfen für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern ................................................................................. 716 Literatur .................................................................................................... 720 Anhang ..................................................................................................... 725 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht 1 Ausgangslage Über die Prävalenz psychisch kranker und suchtkranker Eltern lassen sich bislang keine verlässlichen Angaben machen. Die vorliegenden Studien und Schätzungen zeigen aber übereinstimmend, dass Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern mit Sicherheit keine Randgruppe darstellen. Die Angaben über den Anteil psychisch kranker Eltern mit minderjährigen Kindern variieren zwischen ca. 20 und 60 %. Die große Schwankung ist darauf zurückzuführen, dass in den wenigen kontrollierten Studien unterschiedliche Populationen untersucht wurden. So stellen z. B. McGrath u. a. (1999) bei psychotisch Erkrankten eine Elternschaftsrate von 36,3 % fest; von den weiblichen Patienten waren 59,1% Mütter, von den männlichen Patienten 25,4 % Väter. Bauer und Lüders (1998) konnten anhand einer Auswertung von Krankenakten dokumentieren, dass 45,9 % aller Patientinnen Mütter waren (die Krankenakten der männlichen Patienten wurden nicht ausgewertet). In einer konsekutiven Erhebung auf allgemeinpsychiatrischen Stationen zweier psychiatrischer Kliniken, in der über einen Zeitraum von 6 Monaten 808 Patienten erfasst wurden, hatten 27 % der Patienten Kinder unter 18 Jahren. Betrachtet man das Geschlecht der Patienten, so zeigte sich, dass 34 % der weiblichen Patienten und 18 % der männlichen Patienten Kinder unter 18 Jahren hatten (Lenz 2005). Während 60 % der männlichen Patienten mit ihren Kindern im selben Haushalt wohnten, lebten 77 % der weiblichen Patienten mit ihren minderjährigen Kindern zusammen. Betrachtet man die Diagnosen, so wird deutlich, dass unter den Patienten mit Kindern unter 18 Jahren alle großen Diagnosegruppen vertreten waren (Lenz 2005). Die Angaben zur Prävalenz beziehen sich zumeist auf die stationär behandelten Patient/ -innen. Nimmt man die ambulant behandelten Patient/-innen hinzu, gehen Nicholson u. a. (2004) davon aus, dass mindestens zwei Drittel der psychisch kranken Frauen und Männer auch Eltern sind. Gesicherte Zahlen zu den betroffenen Kindern psychisch kranker Eltern liegen nicht vor, da diese Daten bislang im einrichtungsbezogenen Basisdokumentationssystem der Psychiatrie nicht flächendeckend systematisch erfasst werden. In der Bundesrepublik Deutschland begeben sich nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes im Ve rlauf eines Jahres etwa 1,7 Millionen erwachsene Menschen in eine psychiatrische Behandlung, das entspricht in etwa 3 % der Gesamtbevölkerung über 21 Jahren. Remschmidt und Mattejat (1994) schätzen allein die Zahl der Kinder der an Psychosen erkrankten Eltern auf ca. 500.000. Eine Fallerhebung bei 16 Jugendämtern aus dem gesamten Bundesgebiet ergab, dass bei 57 von 214 Kindern (27 %), für die ein Sorgerechtsverfahren wegen Kindeswohlgefährdung eingeleitet worden war, erhebliche bis gravierende Belastungen der Eltern durch eine psychische Krankheit eine Rolle gespielt haben (vgl. Münder u. a. 2000). Hochgerechnet auf die ca. 6.000 teilweisen oder vollständigen Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 685 Sorgerechtsentzüge pro Jahr in Deutschland (vgl. Münder u. a. 1998) würde dies bedeuten, dass bundesweit bei einer Anzahl von 1.500 bis 1.800 Fällen, eine psychische Krankheit der Eltern bzw. eines Elternteils zumindest einen auslösenden Faktor für eine Sorgerechtseinschränkung darstellt. Die Datenlage zu den suchtkranken Eltern und den betroffenen Kindern ist nicht zuletzt durch die Zahlen aus der Statistik der ambulanten Such tberatungsstellen in Deutschland (EBIS) und des stationären einrichtung sbezogenen Dokumentationssystems der Suchthilfe (SEDOS) differenzierter und umfangreicher (Klein 2007). Es ist davon auszugehen, dass in jeder siebten Familie Kinder zeitweise oder dauerhaft von der Alkoholabhängigkeit oder dem Alkoholmissbrauch wenigstens eines Elternteils betroffen sind. In etwa jeder zwanzigsten Familie sind beide Elternteile alkoholabhängig. Zahlenmäßig sind etwa 2,7 Millionen Kinder im Alter bis zu 18 Jahren von elterlicher Alkoholstörung betroffen. Diese Zahlen konnten in einer b evölkerungsrepräsentativen epidemiologischen Studie des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München bestätigt werden (Lachner/Wittchen 1997). Nach den Ergebnissen der Statistik der ambulanten Suchtberatungsstellen in Deutschland (EBIS) leben 45 % der alkoholabhängigen Frauen mit Kindern in einem Haushalt zusammen. Bei den Vätern beträgt der Anteil 32%. Wesentlich höher sind die Zahlen der alkoholkranken Menschen, die Kinder haben. So haben beispielsweise 75 % der alkoholabhängigen Frauen und 63 % der alkoholabhängigen Männer wenigstens ein Kind. 11 % der alkoholabhängigen Mütter leben allein mit ihren Kindern. Die Zahl der Fremdplatzierungen ist bei Kindern von alkoholabhängigen Eltern mit 13,3 % höher als in der Normalbevölkerung, aber deutlich geringer als bei den Kindern drogenabhängiger Eltern. Während die Zahl der Kinder alkoholabhängiger Eltern mittlerweile empirisch gut gesichert ist, liegen über die Zahl der Kinder alkoholmis sbrauchender Eltern noch keine Angaben vor. Gleiches gilt für die Kinder von Eltern mit Suchtproblemen wie Spiel- oder Internetsucht. Kinder drogenabhängiger Mütter und Väter sind lange Zeit nicht als spezielle Gruppe wahrgenommen worden (Klein 2006). Insbesondere durch die Einführung der Substitutionsbehandlung in Deutschland Mitte der 1980er Jahre gewann das Thema Elternschaft bei Opiatabhängigen zunehmend an Bedeutung. Die Zahl der gebärenden drogenabhängigen Frauen hat seither kontinuierlich zugenommen. Dies wird allgemein auf die günstigeren Au swirkungen des Methadons, das meist in der Heroinsubstitution eingesetzt wird, auf die Empfängnisfähigkeit der drogenabhängigen Frauen zurüc kgeführt (Englert/Ziegler 2001). Es ist davon auszugehen, dass etwas mehr als ein Drittel aller Drogenabhängigen Kinder hat. Diese Zahlen entsprechen auch den Erfahrungen aus der klinischen Praxis. Konservativ geschätzt ist in Deutschland etwa von 40.000 bis 50.000 Kindern drogenabhängiger Eltern 686 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht auszugehen. Studien zeigen, dass zwischen 30 und 40 % der substituierten Drogenabhängigen mit ihren Kindern im eigenen Haushalt leben. Es zeigen sich dabei deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Drogenabhängige Frauen leben wesentlich häufiger mit ihren Kindern zusammen als droge nabhängige Männer. In der Hamburger Substitutionsstudie wurde beispielsweise festgestellt, dass von den 31 % der betreuten Patienten, die Kinder hatten, insgesamt 38% mit diesen auch zusammenlebten. Bei den weiblichen Substituierten waren es 51 % und bei den männlichen Substituierten 28 % (Simon/Palazzetti 1999). Die Anzahl der Fremdplatzierungen von Kindern ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Lagen die Quoten in den früheren Untersuchungen über 60 %, ist seit der flächendeckenden Einführung der Methadon-Substitution eine Fremdplatzierungsquote von unter 30 % zu verzeichnen (Raschke u. a. 2000). Die stabilere Lebenssituation durch die Substitution bietet offensichtlich bessere Chancen für ein gemeinsames Leben mit den eigenen Kindern. Die vorliegenden epidemiologischen Studien, Statistiken und fundierten Schätzungen zeigen überstimmend, dass von einer sehr hohen Zahl von Kindern mit psychisch kranken und suchtkranken Eltern auszugehen ist. Umso erstaunlicher ist es, dass diese relevante Personengruppe weder in der Psychiatrie und in der Suchthilfe noch in der Kinder- und Jugendhilfe lange Zeit hinreichend wahrgenommen wurde. So ist in Deutschland die Situation der Kinder suchtkranker Eltern erst in den 1980er Jahren allmählich in das Blickfeld gerückt. In Fachkliniken wurden die ersten Kinder - und Jugendseminare eingerichtet und im Rahmen von Fachtagungen und Kongressen wurden die Problematik der Kinder suchtkranker Eltern und mögliche Hilfen in einzelnen Beiträgen aufgegriffen (Klein 2001; 2006). Auf die Belange und Probleme von Kindern psychisch kranker Eltern wurde zum ersten Mal a uf der Tagung des Dachverbands psychosozialer Hilfsvereinigungen „Auch Kinder sind Angehörige“ im Jahr 1996 vor einer breiteren Fachöffentlichkeit aufmerksam gemacht. Systematische und methodisch differenzierte Studien zum Thema liegen hingegen bereits seit den 1960er Jahren vor. Der englische Kinder- und Jugendpsychiater Rutter untersuchte beispielsweise Kinder, deren Eltern psychisch erkrankt waren als auch Kinder, bei denen auf Seiten der Eltern eine körperliche Erkrankung vorlag. Zusätzlich wurden die K inder und ihre Eltern mit Kontrollgruppen verglichen. Die Gesamtergebnisse wurden unter dem Titel „Children of sick parents“ (Rutter 1966) veröffentlicht. Im deutschsprachigen Raum griffen Remschmidt und Strunk das Thema in einer empirischen Arbeit erstmalig auf. Sie untersuchten die Kinder von schizophren und depressiv erkrankten Eltern, die in der kinderpsychiatrischen Universitätsklinik Marburg behandelt wurden (Remschmidt u. a. 1973). Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 687 2 Lebenssituation der Kinder und Familien – Ergebnisse der Risiko- und Belastungsforschung Kinder, die in Familien mit psychisch kranken oder suchtkranken Eltern au fwachsen, sind in vielfältiger Weise durch die elterliche Erkrankung betroffen und stehen unter erhöhtem Risiko, selbst eine psychische Störung oder eine Suchtstörung zu entwickeln. Die vorliegenden Studien kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die psychische Erkrankung oder Such terkrankung eines Elternteils das Risiko für die Kinder, im Verlauf ihres Lebens selbst eine psychische Störung oder eine Suchtstörung auszubilden, beträchtlich ist. Im Zentrum der empirischen Arbeiten stand lange Zeit die „High risk“-Forschung, die das Ziel verfolgt, Gruppen mit hohem Erkrankungsrisiko genauer zu beschreiben und herauszufinden, in welchen Merkmalen sich diese Risikogruppen von normalen Vergleichsgruppen unterscheiden. Das Aufwachsen mit einem psychisch kranken oder suchtkranken Elternteil stellt für die Kinder ein einschneidendes Lebensereignis dar, das mit einer signifikanten Zunahme an alltäglichen Anforderungen, Konflikten und Spannungen sowohl innerhalb Familie als auch im sozialen Umfeld einhergeht. Qualitative Belastungsstudien eröffnen über die Risikoforschung hinaus einen Einblick in die unmittelbare Betroffenheit der Kinder, in ihre Gefühle, Erfahrungs- und Erlebniswelten sowie in ihren Umgang mit den alltäglichen Anforderungen und Belastungen, die aus dem Zusammenleben mit einem psychisch kranken oder suchtkranken Elternteil resultieren. Die Rekonstruktion der subjektiven Lebenswirklichkeit ermöglicht eine Sensibilisierung für die Bedürfnisse und Belange der betroffenen Kinder sowie für ihre Arrangements und Gestaltungsbemühungen im familiären und sozialen Alltag. Die vorliegenden qualitativen Studien vermitteln ein vertieftes Verständnis für die vielschichtigen individuellen und familiären Prozesse, Problemkonstellationen und Belastungsmomente. Diese subjektive Perspektive ist in besonderer Weise geeignet, wichtige Ansatzpunkte für die Entwicklung bzw. Bereitstellung angemessener therapeutischer und präventiv er Hilfs- und Unterstützungsangebote sichtbar zu machen. Im Folgenden werden die zentralen Ergebnisse der Risiko- und qualitativen Belastungsforschung dargestellt. 688 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht 2.1 Risiken und Belastungen von Kindern psychisch kranker Eltern Zahlreiche empirische Studien haben den Zusammenhang von psychischer Erkrankung der Eltern und Störungen der kindlichen Entwicklung bestätigen können (vgl. Downey/Coyne 1990; Glorisa 1990; Feldman u. a. 1987). Es kann als gesichert angenommen werden, dass das kindliche Störungsrisiko be i psychischen Auffälligkeiten der Eltern um den Faktor 2 bis3 gegenüber u nbelasteten Vergleichsgruppen erhöht ist. Die aussagekräftigsten Befunde stammen aus Längsschnittsstudien, in denen betroffene Kinder mindestens bis ins Jugendalter begleitet wurden. Laucht u. a. (1992) kommen in einer prospektiven Longitudinalstudie in Übereinstimmung mit einer Reihe früherer Studien zu dem Ergebnis, dass Kinder psychisch kranker Eltern eine u ngünstigere Entwicklungsprognose aufweisen als Kinder gesunder Eltern. Erste Anzeichen für Abweichungen ließen sich bereits im frühen Säuglingsalter mit drei Monaten feststellen. Statistisch gesichert sind Defizite in der kognitiven und sozial-emotionalen Entwicklung im Kleinkindalter. Es zeigte sich auch, dass die Auftretensraten schizophrener Störungen bei Kindern mit einem an Schizophrenie erkrankten Elternteil zwischen 8 und 20 % lagen. Betrachtet man alle Formen psychiatrischer Störungen, so wurden bei Kindern mit mindestens einem schizophren erkrankten Elternteil im Mittel be i 30 bis 40 % der Betroffenen bis zum Jugendalter klinisch relevante Auffälligkeiten fes tgestellt (Niemi u. a. 2003). Downey und Coyne (1990) gehen davon aus, dass das Risiko für eine affektive Störung für die betroffenen Kinder zwei - bis dreimal höher und das Risiko für eine Major Depression etwa sechsmal höher als für Kinder unauffälliger Eltern ist. Kinder depressiver Eltern tragen darüber hinaus auch ein erhöhtes Risiko für andere psychische Störungen sowie Verhaltensauffälligkeiten und Anpassungsproble me im sozialen, emotionalen und kognitiven Bereich (Cummings/Davis 1994). Für die bislang untersuchten psychischen Störungen steigt die Wahrscheinlichkeit eines Au ftretens von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern noch einmal deutlich, wenn beide Elternteile von einer Erkrankung betroffen sind. Sind beispielsweise beide Elternteile depressiv erkrankt, beträgt die Wahrscheinlichkeit für die Kinder, im Laufe ihres Lebens eine Depression auszubilden, etwa 70 % (Robins/Regier 1991). Die Roc h e ste r Lo n git ud i n al S tudy , eine große Risikostudie, kommt zu dem Ergebnis, dass die elterliche Diagnose offensichtlich weniger bedeutsam für die Anpassung des Kindes ist als andere Dimensionen wie Schweregrad, Art und Chronizität der Symptomatik, Komorbidität, Rückfallhäufigkeit und symptomfreie Perioden sowie allgemeine familiäre und psychosoziale Bedingungen des Aufwachsen (Sameroff 1987). Schwere psychische Erkrankungen begünstigen das Auftreten von Belastungsfaktoren wie eheliche Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 689 Konflikte, familiäre Disharmonien, Scheidung, Störungen in der Eltern-KindBeziehung, inadäquate soziale Unterstützung und soziale Isolation sowie ei ngeschränkte objektive Lebensbedingungen wie Arbeitslosigkeit, finanzielle Probleme und problematische Wohnverhältnisse. Die Kumulation von Risiken oder Stressoren ist besonders bedeutsam. So steigt mit der Anzahl der vorhandenen Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder eine ernsthafte Störung entwickeln, deutlich an (Rutter 1990). Die Umweltfaktoren sowie die Schwere und der Verlauf der el terlichen Erkrankung haben mindestens eine ebenso große Bedeutung für ungünstige Entwicklungsverläufe und die Ausbildung von psychischen Störungen wie genetische Faktoren. Die Rolle genetischer Faktoren bei der Entstehung psychischer Störungen konnte in einer Reihe von Studien zwar hinreichend belegt werden (vgl. Lenz 2005), allerdings wurde zugleich deutlich, dass es gerade bei vermutlich vorhandenen genetischen Risiken auf die Umwelt a nkommt, in der ein Kind aufwächst. Eine determinierende Wirkung genetis cher Faktoren kann weitgehend ausgeschlossen werden. Wenn Eltern unter einer psychischen Erkrankung leiden, zeigen Kinder aller Altersstufen ein erhöhtes Risiko für Verhaltensauffälligkeiten und psychische Störungen. Einige Studien deuten jedoch darauf hin, dass in der frühen Kindheit und in der Pubertät eine besondere Vulnerabilität bei Kindern psychisch kranker Eltern besteht (Cummings/Davies 1994). Danach treten bei Säuglingen und Kleinkindern vermehrt kognitive und emotionale En twicklungsverzögerungen sowie verstärkte Trotzreaktionen und stärkere Trennungsängste auf. In der Pubertät werden insbesondere Anpassung sschwierigkeiten sichtbar (vgl. Beardslee u. a. 1998). Frühe Kindheit und Jugendalter stellen offensichtlich Phasen erhöhter Vulnerabilität gegen über den Belastungen dar, die mit dem Zusammenleben mit einem psychisch kranken Elternteil verbunden sind. Ob sich eine psychische Erkrankung eines Elternteils bei Mädchen und Jungen unterschiedlich auswirkt, also geschlecht sspezifische Unterschiede in den Reaktionen der Kinder bestehen, ist bislang nicht eindeutig geklärt (Lenz 2008). So kommen Studien zu dem Ergebnis, dass die Vulnerabilität und das Ausmaß der Belastung bei Mädchen und Jungen etwa gleich stark ausgeprägt sind. Andere Studien kommen hingegen zu dem Schluss, dass die elterliche Erkrankung Mädchen und Jungen unte rschiedlich beeinflusst. Windle und Davies (1997) kommen beispielsweise in einer Studie über die Auswirkung mütterlicher Depressionen auf die Kinder zu dem Ergebnis, dass bei Jungen die Vulnerabilität in der früheren Kindheit erhöht ist, während Mädchen insbesondere in der Pubertät anfällig sind. Es liegt mittlerweile eine Reihe von Studien vor, die im Mittel eine moderate bis starke Einschränkung der Erziehungsfähigkeit bei Eltern mit einer schweren psychischen Erkrankung belegen und negative Einflüsse auf den Entwicklungsverlauf von Kindern aufzeigen (Deneke 2005). Die Mehrzahl 690 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht der Studien befasst sich mit Einschränkungen in bindungsrelevanten Fähi gkeiten, speziell mit Einschränkungen der elterlichen Sensitivität in der ElternSäuglings-Interaktion, die als Unter- oder Überstimulation des Kindes beobachtet werden kann (Deneke/Lüders 2003). So reagieren beispielsweise depressiv und schizophren erkrankte Eltern vorübergehend oder dauerha ft nicht oder nur verzögert auf kindliche Signale und sind für das Kind emotional nicht oder nur schwer erreichbar (Riordan u. a. 1999; Hipwell/Kumar 2000). Sie verhalten sich eher passiv und zeigen ein eingeengtes Kommunikation srepertoire oder verhalten sich dem Kind gegenüber überfürsorglich und bevormundend. Ein überstimulierendes Interaktionsverhalten lässt sich bei manischen, agitiert depressiven und auch bei schizophren erkrankten Eltern mit einer floriden Plus-Symptomatik beobachten (Snellen u. a. 1999). Vernachlässigung beobachtete Deneke (2005) vorwiegend bei nicht bzw. wenig responsiven Eltern, die emotional für das Kind nicht erreichbar sind. Die vorliegenden qualitativen Belastungsstudien eröffnen einen sensiblen Zugang zu den Erlebnis- und Erfahrungswelten der Kinder mit psychisch kranken Eltern im familiären und sozialen Alltag. Dunn (1993) hat neun bereits erwachsene, gesund gebliebene Kinder psychotischer Eltern retr ospektiv ausführlich über ihre Erfahrungen und Lebensstrategien in der Familie befragt. Die Aussagen der erwachsenen Kinder kreisten um die Themen Ei nsamkeit, Isolation und Entfremdung. Die Tabuisierung der Krankheit, die fehlende Aufklärung und die soziale Ausgrenzung und Stigmatisierung des kranken Elternteils löste bei den Kindern ein Gefühl der Einsamkeit aus, die bis zur Isolation führen kann. Die Kinder begannen zunehmend in zwei Welten zu leben, in der Welt der Familie und in der Außenwelt. Beide Welten blieben voneinander getrennt, so dass die Kinder sich aus der Sicht der ei nen Welt als fremd gegenüber der jeweils anderen empfanden. Die Entfremdung wurde begleitet von Scham- und Schuldgefühlen. Die Kinder schämten sich wegen des kranken Elternteils, fühlten sich zugleich aber auch mitschuldig an der Krankheit. Die Schuldgefühle verfolgten die Kinder dann bis in ihr Erwachsenenalter zum einen als „separation guilt“, eine Schuld, die durch die Loslösungsprozesse und die Versuche, die eigenen Wege zu verfolgen, entsteht und zum anderen in der „survivor guilt“, die auf der Vorstel lung basiert, dass die Menge „guter Dinge“ in einer Familie begrenzt ist und Expansion sbestrebungen einzelner Familienmitglieder somit auf Kosten der Möglic hkeiten anderer gehen. Vor allem aus Gründen der schweren Erreichbarkeit wurden bislang fast ausschließlich (junge) Erwachsene befragt. Solche retrospektiv angelegten Studien sind jedoch anfällig für Verzerrungen. So entstehen häufig Schwierigkeiten, sich an die Ereignisse überhaupt noch konkret zu e rinnern, zudem kommt es leicht zu Vermischungen und Übe rlagerungen durch den Einfluss anderer Lebensereignisse und -umstände. Um einen authentischen Einblick in ihre Erlebens- und Gefühlswelt, in ihre Vor- Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 691 stellungen, Gedanken und Wünsche nach Unterstützung zu gewinnen, hat Lenz (2005) Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 18 Jahren zeitnah zur psychiatrischen Behandlung ihrer Eltern befragt. Betrachtet man die Befunde im Überblick, so ergibt sich zusammenfassend folgendes Bild: 692 Die psychische Erkrankung eines Elternteils stellt für die Kinder eine besonders schmerzhafte Verlusterfahrung dar, die meist mit gravierenden Veränderungen im familiären Alltag einhergeht, insbesondere wenn die Mutter die Patientin ist. Das allenfalls diffuse Wissen über die Erkrankung löst zusätzliche Unsicherheiten und Ängste aus. Kinder sind sensible Beobachter ihrer erkrankten Eltern. Sie nennen eine Reihe von Frühwarnzeichen, an denen sie eine Verschlechterung des psychischen Zustandes ihrer Mutter oder ihres Vaters festmachen. Trennungsängste, Angst vor der Verschlimmerung der Krankheit und vor einem möglichen Suizid, Hoffnungslosigkeit und Resignation sowie Wut, weil sie sich vernachlässigt, ungerecht behandelt oder ungeliebt fühlen, kennzeichnet die Gefühlslage der Kinder. Bei den Jugendlichen stehen Ängste vor einer möglichen eigenen Erkrankung, Schuldgefühle nach teilweise vehementen Distanzierungs- und Abgrenzungsversuchen von der Familie, starke Verantwortungsgefühle und Trauer über den Verlust einer elterlichen Identifikationsfigur im Vordergrund. Die zunehmende Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Elternteils, eventuell sogar eine krisenhafte Entwicklung mit Suiziddrohungen und verschärften elterlichen Konflikten, kennzeichnen häufig das Familienleben vor der Klinikeinweisung. Die Kinder rutschen in dieser Phase immer wieder in die Auseinandersetzungen der Eltern hinein und geraten in massive Loyalitätskonflikte. Fast ausnahmslos müssen sie mit dieser belastenden Situation alleine fertig werden. Da sie in aller Regel über keine verständnisvollen Bezugspersonen ve rfügen, nehmen insbesondere während des Klinikaufenthalts der Mutter das Alleinsein und Gefühle der Leere zu. Zugleich sind die Kinder durch die Abwesenheit der Mutter mit teilweise gravierenden Veränderungen in der Familie konfrontiert und versuchen den Vater durch zusätzliche Übernahme von Aufgaben im Haushalt zu entlasten. Die Zeit nach dem Klinikaufenthalt ist durch eine Atmosphäre der Vorsicht, der Rücksichtnahme und Schonung und der Angst vor einem e rneuten Rückfall geprägt. Die Kinder richten ihr Verhalten am Tagesablauf und den Bedürfnissen des erkrankten Elternteils aus. Jugendliche haben einerseits die Möglichkeit, sich zumindest teilweise von der Familie zu lösen und äußerlich abzugrenzen, was aber gleichzeitig mit starken Schuldgefühlen verbunden sein kann. Andererseits werden vom kranken und vom gesunden Elternteil spezifische „Aufträge“ an sie geMaterialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht richtet. Es kommt häufig zu einer Rollenumkehr, in der sie Eltern - oder Partnerfunktion für ihre Eltern übernehmen und Verantwortung für ganze Lebensbereiche wie Haushaltsführung oder Erziehung der jüngeren Geschwister tragen. Ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen neigt zu defensiv vermeidenden Bewältigungsstrategien. Sie ziehen sich zurück, fliehen oftmals in eine Fantasiewelt und zeigen insgesamt eine schwach ausgeprägte Netzwerkorientierung. Als besonders hilfreich werden Großeltern und Gleichaltrige mit einem ähnlichen Problemerfahrungshinte rgrund betrachtet. Als eine besonders wichtige Form der Unterstützung erachten Kinder und Jugendliche ehrliche und offene Antworten auf ihre Fragen. Sie wollen nicht geschont werden, sondern die Wahrheit hören. Jugendliche wünschen sich darüber hinaus eine aktive Einbeziehung in die Behandlung ihres erkrankten Elternteils. Kontakt- und Austauschmöglichkeiten in Gruppen und eine gezielte Aufklärung der Öffentlichkeit über psychische Krankheiten werden als weitere wichtige Unterstützungsangebote betrachtet. 2.2 Risiken und Belastungen für Kinder alkoholabhängiger Eltern Studien zeigen übereinstimmend, dass Kinder alkoholabhängiger Eltern als die größte Risikogruppe für die Entwicklung von Alkoholmissbrauch und abhängigkeit zu betrachten ist. Es ist davon auszugehen, dass diese Kinder im Vergleich zu Kindern nicht suchtkranker Eltern ein bis zu sechsfach erhöhtes Risiko haben, selber abhängig zu werden oder Alkohol zu missbrauchen (Sher 1991; Lachner/Wittchen 1997; Zobel 2006). Eine klassische amerikanische Übersichtsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass von knapp 4.000 alkohola bhängigen Personen 30,8 % einen alkoholabhängigen Elternteil aufwiesen. Demgegenüber gaben in einer nichtklinischen Kontrollstichprobe von 922 Personen nur 4,7 % einen abhängigen Elternteil an (Cotton 1979). Eine Langzeitstudie über einen Zeitraum von 33 Jahren zeigte, dass erwachsene Kinder aus Suchtfamilien in 28 % der Fälle eine Alkoholabhängigkeit entwickelten. Männer mit einem abhängigen Vater hatten mehr als doppelt so häufig eine Alkoholabhängigkeit wie Männer ohne abhängigen Vater (Drake/Vaillant 1988). In einem Überblick zu den vorliegenden Forschungsergebnissen stellt Klein (2001) fest, dass mehr als 30 % der Kinder aus suchtbelasteten Familien selbst suchtkrank werden. In der oben bereits erwähnten epidemiologischen Studie von Lachner und Wittchen (1997) zeigte sich darüber hinaus, dass im Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 693 Falle einer Alkoholdiagnose für beide Elternteile das Risiko einer eigenen Alkoholabhängigkeit bei den Söhnen um das 19-fache und bei den Töchtern um das 28-fache erhöht ist. Im Falle elterlicher Komorbidität, also dem Vorhandensein psychischer Störungen (wie z. B. Depressionen, Angststörungen oder Persönlichkeitsstörungen) neben der Alkoholabhängigkeit, sind diese Risiken noch höher. Das hohe Risiko in Bezug auf eine spätere Suchtstörung legt den Schluss nahe, dass genetische Faktoren hier eine wichtige Rolle spielen. Alle Studien zeigen, dass eine genetische Belastung bei der familiären Übertragung von Alkoholabhängigkeit sicherlich wirksam ist, diese aber mit anderen Variablen wie der familiären Umwelt und individuumsspezifischen Entwicklungsfaktoren vielschichtig interagiert (Maier 1997). Insbesondere die Familienumwelt der Kinder stellt neben den biologischen Anlagen einen wesentlichen Risikofaktor dar. Die in diesem Zusammenhang am häufigsten anzutreffende Familie nkonstellation, bestehend aus einem alkoholabhängigen Vater und einer nicht suchtkranken, aber co-abhängigen Mutter, bringt weit reichende Veränderungen und Gefahren in der Dynamik der Familien mit sich. Die Eltern sind oftmals nicht in der Lage, den Pflichten in der Erziehung in au sreichendem Maße nachzukommen und die kindlichen Grundbedürfnisse zu erfüllen, da der abhängige Elternteil auf das Suchtmittel fixiert ist und die Kinder kaum mehr wahrnimmt. Der nichtabhängige Elternteil benötigt die Kraft für das grundlegende Funktionieren der Familie und die Wahrung einer vermeintlich intakten Fassade nach außen. Die familiäre Atmosphäre ist gekennzeichnet durch eine deutlich schwächere oder extrem starke Familie nkohäsion sowie durch die Frustration kindlicher Grundbedürfnisse und Störungen in den Eltern-Kind-Bindungen. Einer schärferen, rigiden Abgrenzung nach außen entsprechen oft diffuse, unklare Grenzen innerhalb der Familie. Die Kinder übernehmen in dieser Beziehungskonstellation bisweilen Eltern- oder Partnerrollen und damit Aufgaben, denen sie schon aufgrund ihres Entwicklungsstandes nicht gewachsen sind. Black (1988) und We gscheider (1988) haben neben diesen Parentifizierungsprozessen noch weitere Rollenmodelle beschrieben, um die Situation der Kinder in Suchtfamilien zu verdeutlichen. Danach lernen Kinder bestimmte Rollen wie z. B. des „Helden“, des „Sündenbocks“, des „unauffälligen Kindes“ oder des „Clowns“ in fixierter Form durchzuführen. Eine besonders kritische Situation besteht häufig für Kinder, die mit ihrem alkoholabhängigen Elternteil – meist den Müttern – alleine leben. In dieser Familienkonstellation dürfte die Überforderungsschwelle für die Mütter und Kinder schnell erreicht sein und für die Kinder ein hohes Entwicklungsrisiko bestehen, wenn die unvollständige Familie nicht angemessene Unterstützung aus dem sozialen Netzwerk erfährt (Simon/Palazetti 1999). In einer qualitativen Studie wurden Kinder aus alkoholbelasteten Familien im Alter von 8 bis 16 Jahren befragt. Die von den 694 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Kindern am häufigsten genannten Erfahrungen waren Unberechenbarkeit und Unzuverlässigkeit im elterlichen Verhalten, Ängste und Sorgen um Gesundheit und Leben der Eltern, Scham- und Schuldgefühle, mangelnde soziale Unterstützung sowie Streit und konflikthafte Auseinandersetzungen zwischen den Eltern. Generell wurden in der Studie viele Ambivalenzerfahrungen und Loyalitätskonflikte deutlich. Dies drückte sich zum einen in einem i nkonsistenten Belohnungs- und Bestrafungsverhalten und zum anderen in Gefühlsschwankungen aus, die von Verachtung und Hass bis hin zu Liebe und permanenter Sorge reichten (Cork 1969). Hinzu kommen oftmals extreme Belastungssituationen wie direkte Gewalterfahrungen oder häufige Zeuge nschaft bei Gewalthandlungen, zudem Vernachlässigung bzw. Verwahrlosung sowie eingeschränkte objektive Lebensbedingungen wie Armut, Arbeitslosigkeit der Eltern und enge Wohnverhältnisse. Kinder aus suchtbelasteten Familien gelten nicht nur als die größte Risik ogruppe bezüglich der Entwicklung eigener Suchterkrankungen, sondern weisen darüber hinaus insgesamt eine höhere Vulnerabilität gegenüber Verhaltensund Erlebensstörungen als Kontrollgruppen mit normalem familiären Hinte rgrund auf. In einer Langzeitstudie mit einen Untersuchungszeitraum von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr der Kinder wurde festgestellt, d ass die Söhne mehr psychische Probleme aufwiesen als die Töchter und dass die Probleme im Falle mütterlicher Abhängigkeit gravierender sind als bei väterlicher A bhängigkeit (Werner 1986). Am häufigsten werden Hyperaktivität und Ve rhaltensauffälligkeiten, Delinquenz, kognitive Funktionsstörungen, soziale Interaktionsstörungen sowie Angst und Depressionen genannt (vgl. Elpers/Lenz 1994). Kinder alkoholkranker Eltern sind überzufällig stark von körperlichen Problemen betroffen. An erster Stelle sind hierbei die Auswirkungen des Alkohols, die eine Schädigung beim Kind hervorrufen, anzuführen, und zwar das fetale Alkoholsyndrom, die fetalen Alkoholeffekte (Alkoholembryopathie) und Alkoholvergiftungen. Von einer Alkoholembryopathie, einer durch Alkoholmissbrauch während der Schwangerschaft erworbenen Schädigung des Embryos, ist nach Schätzung der Universitätskinderklinik Münster jedes 300. Neugeborene betroffen (Löser 1995). Dies wären in Deutschland jährlich etwa 2.200 Neugeborene. Klein (2007) hat die globalen Risiken elterlicher Alkoholstörungen für die Entwicklung von Kindern in Form von explorativen Fragen zusammengefasst: Wer trinkt (Mutter, Vater oder beide)? Wer im Umfeld trinkt noch (Großeltern, Onkel etc.)? Wann ist die Abhängigkeit im Leben der Eltern aufgetreten? Wie lange wird schon getrunken? Welchen Verlauf hat die Abhängigkeit? Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 695 Welchen Schweregrad hat die Auffälligkeit? Wie lange haben die Kinder das Suchtgeschehen miterlebt? Wie alt waren die Kinder, als die Suchterkrankung des Vaters oder der Mutter chronisch wurde? Wie haben die Kinder das Suchtgeschehen miterlebt? Gibt es noch weitere Störungen bei den Eltern (Komorbidität)? Gibt es noch weitere kritische Lebensereignisse (Trennung und Scheidung, Unfälle, Gewalt und Missbrauch, finanzielle Probleme)? Je nach Ausprägung und gemeinsamen Auftreten dieser Merkmale erhöhen sich die Entwicklungsrisiken der Kinder und die Wahrscheinlichkeit des En tstehens von Verhaltensstörungen und einer späteren Suchtmittelabhängigkeit steigt. Zudem können komplexe Interaktionen zwischen diesen Merkmalen auftreten. In der Risikoforschung konnte vielfach aufgezeigt werden, dass sich das gemeinsame Auftreten mehrerer Risikofaktoren besonders gravierend auf die kindliche Entwicklung auswirkt, weil sich ihre Effekte nicht nur einfach aufaddieren, sondern wechselseitig verstärken. Die Kumulation von Risiken oder Stressoren ist besonders bedeutsam. So steigt mit der Anzahl der vorhandenen Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder eine ernsthafte Störung entwickeln, deutlich an (vgl. Kapitel 2.1). 2.3 Risiken und Belastungen für Kinder drogenabhängiger Eltern Der Fokus auf Kinder drogenabhängiger Eltern wurde auch in der inte rnationalen Forschung erst in den 1980er Jahren und damit wesentlich später gelegt als auf die Kinder alkoholabhängiger Eltern, die in den USA bereits in den 1960er Jahren Gegenstand empirischer Studien waren (vgl. Klein 2006). Dementsprechend verwundert es auch nicht, dass bislang erst wenige Lan gzeitstudien zu Entwicklung und Risiken dieser Kinder vorliegen. In mehreren Studien wurden bei drogenabhängigen Müttern eine schlechtere sozioökonomische Lage, ein höheres Stresserleben und eine stärkere soziale Isolation festgestellt als bei demografisch vergleichbaren Müttern. Drogenabhängige Mütter weisen darüber hinaus ein höheres Maß an Einsamkeit und Isolation und geringere soziale Unterstützung auf als droge nabhängige Männer (vgl. Klein 2006). Diese Faktoren wirken sich langfristig ungünstig auf die Entwicklung der Kinder aus. Einen weiteren Problemfakto r für die Entwicklung stellen die häufigen Brüche im Leben der Kinder dar. In einer Studie von Arnold und Steier (1997) zeigte sich, dass 44 % der untersuchten Kinder aufgrund von Klinikaufenthalten der Eltern infolge akuter 696 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Drogenintoxikation oder Gefängnisaufenthalten immer wieder über längere Zeit von den Eltern getrennt leben müssen. In der entwicklungspsychopath ologischen Forschung sind solche Diskontinuitäten als bedeutsamer Risik ofaktor für Verhaltensauffälligkeiten identifiziert worden. Nair u. a. (1997) untersuchten die Beziehungsgeschichte der Kleinkinder von 152 droge nabhängigen Müttern. Es zeigte sich, dass 43 % der Kinder bis zu ihrem 18. Lebensmonat einen Wechsel der Hauptbezugsperson erlebten. Obwohl alle Kinder drogenabhängiger Mütter ein erhöhtes Risiko für Diskontinuität und Brüche in der Beziehung zu ihren Bezugspersonen aufweisen, können inne rhalb dieser Gruppe spezielle Konstellationen ausgemacht werden, die mit einem nochmals erhöhtem Risiko einhergehen: junges Alter der Mutter, Heroingebrauch, Geburt von mehreren Kindern, Fremdplatzierung von anderen Kindern in der Vorgeschichte sowie das Vorhandensein depressiver Symptome. Insgesamt lässt sich die Lebenssituation der Kinder drogenabhängiger Eltern folgendermaßen zusammenfassend charakterisieren (vgl. Englert/Ziegler 2001 ): Die Kinder sind häufiger von der Abhängigkeit beider Elternteile betroffen, da Drogenabhängige viel häufiger ein entsprechendes Partne rwahlverhalten zeigen als Alkoholabhängige. Das Aufwachsen bei zwei drogenabhängigen Elternteilen erhöht das Entwicklungsrisiko für Kinder. Kinder sind häufig von Trennungen betroffen und wachsen entsprechend häufiger nur bei einem Elternteil auf. Kinder erleben die typischen Konsequenzen der Drogensubkultur wie z. B. Beschaffungskriminalität, Prostitution der Mutter, Verhaftung des Vaters. Kinder erleben soziale Isolation und Stigmatisierung, lernen weniger sozial förderliche Verhaltensweisen und sind dadurch in ihrem Selbstwertgefühl insgesamt instabil und gefährdet. Kinder leiden unter sozialer Ausgrenzung der Familie, z. B. durch Armut, Arbeitslosigkeit, beengten Wohnverhältnissen. Durch die im Vergleich mit Alkoholabhängigen höhere Komorbidität der Eltern besteht die Gefahr, dass Kinder aufgrund des komplexen Störungsbildes ihrer Eltern stärkere Schädigungen erleiden. Studien über das Elternverhalten drogenabhängiger Eltern konzentrieren sich zum einen auf den Bereich Missbrauch und Vernachlässigung und zum anderen auf die Eltern-Kind-Beziehungen (Klein 2006). Es zeigte sich, dass drogenabhängige Mütter häufiger davon überzeugt sind, dass sie ungeeignete Eltern sind als Kontrollmütter. Sie erleben sich in der Erziehung als unzulänglich bzw. unfähig und machen sich mehr Sorgen um die Entwicklung ihrer Kinder, vor allem in Hinsicht einer eigenen Suchterkrankung oder einer di sLenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 697 sozialen Karriere. Untersuchungen zum Erziehungsverhalten kom men zu dem Ergebnis, dass drogenabhängige Mütter im Vergleich zu Kontrollmüttern häufiger aversive Verhaltensweisen zeigten. Sie neigen stärker zum Kommandieren, Drohen, Provozieren und Kritisieren und verhalten sich verbal aggressiv und abwertend gegenüber den Kindern (Hogan 1998). Arnold und Steier (1997) beobachteten in einer stationären Entwöhnungseinrichtung bei den drogenabhängigen Müttern vor allem Schwierigkeiten beim Setzen von Grenzen. Missbrauch und Vernachlässigung der Kinder sind bei heroin- und kokainabhängigen Eltern häufig festzustellen (Hogan 1998). Simpson und Miller (2002) fanden heraus, dass ca. 30 % der Kinder, die pränatal Drogen ausgesetzt waren, im Beobachtungszeitraum von einem Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit missbraucht oder vernachlässigt wurden. In etwa 20 % der Fälle konnte der Verdacht auf Missbrauch und Vernachlässigung eindeutig nac hgewiesen werden. Diese Rate ist mehr als zweimal so hoch wie bei Kindern nicht drogenabhängiger Eltern. Die meisten Fälle, ca. 70 %, bezogen sich dabei auf Vernachlässigung wie mangelnde Beaufsichtigung und schlechte Ernährung bzw. alltägliche Versorgung. In 15 % der Fälle wurden physische Verletzungen in Folge von Gewalteinwirkungen oder Unfällen, in 6% eine Drogenintoxikation und in 5 % aller Fälle sexueller Missbrauch festgestellt. Nach sorgfältiger Kontrolle der Einflüsse soziodemografischer und psychiatrischer Variablen zeigte sich, dass ähnlich erhöhte Quoten für Mis sbrauch und Vernachlässigung beispielsweise auch in sozial und finanziell belasteten Familien oder in Familien mit einem psychisch kranken Elternteil beobachtet werden können. 3 Theoretischer Hintergrund – Resilienz und Bewältigung Die vorliegenden Studien zum Entwicklungsverlauf und der Auftretenshäufi gkeit von Störungen kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die psychische Erkrankung oder die Suchterkrankung eines Elternteils oder beider Eltern das Risiko für Kinder, im Verlauf ihres Lebens selbst eine Störung auszubilden, beträchtlich ist (vgl. Kapitel 2). Rutter und Quinton (1984) ermittelten z. B. über einen Beobachtungszeitraum von vier Jahren bei einem Drittel der untersuchten Kinder persistente kinderpsychiatrische Störungen, bei einem weiteren Drittel vorübergehende klinisch relevante Auffälligkeiten und bei dem verbleibendem Drittel keine gravierenden Beeinträchtigungen der Entwicklung. Die Mehrzahl der Kinder erkrankt zumindest langfristig nicht selbst, es zeigt sich aber, dass ihre Schwierigkeiten anderer Art sind: Sie sind 698 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht stärker auf sich gestellt, müssen mehr als andere Kinder mit dem familiären Alltag, mit ihren Problemen in der Schule oder in der Freizeit alleine fertig werden und mit ihrer Einsamkeit selbst zurechtkommen. Bei Kindern aus suchtbelasteten Familien weisen die Ergebnisse aus Längsschnittstudien in etwa in eine ähnliche Richtung. So ist nach Wolin und Wolin (1995) davon auszugehen, dass etwa ein Drittel der Kinder aus alkoholbelasteten Familien selbst alkohol- oder drogenabhängig wird, ein weiteres Drittel andere psychische Störungen entwickelt und ein letztes Drittel mehr oder weniger psychisch gesund bleibt. Mit der Frage, warum sich manche Kinder trotz hoher Risiken gesund en twickeln und warum sie kritische Lebensereignisse – wie eine psychische Erkrankung oder eine Suchterkrankung – der Eltern relativ gut bewältigen, während andere Kinder unter vergleichbaren Bedingungen besonders anfällig sind, setzen sich die Resilienz- und Bewältigungsforschung auseinander. 3.1 Ergebnisse der Resilienzforschung Resilienz wird als Gegenpol zur Vulnerabilität betrachtet. Man versteht darunter sowohl den Prozess der biopsychosozialen Anpassung als auch dessen Ergebnis (Lösel u. a. 1992). Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei nicht das sogenannte invulnerable Kind, sondern die relative psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber pathogenen bzw. belastenden Umständen und Ereignissen, die über die Zeit und situative Umstände hinweg variieren kann. Wie die Ergebnisse der Resilienzforschung übereinstimmend zeigen, stärken die personalen und sozialen Ressourcen maßgeblich die psychische Widerstandsfähigkeit von belasteten Kindern und werden deshalb in diesem Z usammenhang als Schutzfaktoren bezeichnet. Laut Rutter (1990) moderieren protektive Faktoren die schädliche Wirkung eines Risikofaktors. Er geht davon aus, dass bei Vorliegen eines protektiven Merkmals der Risikoeffekt gemindert oder völlig beseitigt wird, fehlt hingegen ein protektives Merkmal, kommt der Risikoeffekt voll zum Tragen. Dahinter steht die Vorstellung eines Puffe reffektes. Ein Schutzfaktor ist besonders oder ausschließlich dann wirksam, wenn eine Gefährdung vorliegt. Ohne Gefährdung spielen Ressourcen als Schutzfunktion keine bedeutsame Rolle. Werner (1999) verweist darauf, dass personale und soziale Ressourcen nicht nur einen Moderator - bzw. Puffereffekt haben, sondern ganz generell die psychosoziale Anpassung in der Kindheit fördern. Antonovsky (1997) sieht in der Verfügbarkeit von Ressourcen zentrale Voraussetzungen für allgemein förderliche Entwicklungsbedingungen, Wohlbefinden und Gesundheit. Durch prospektive Längsschnittstudien und gut kontrollierte Querschnitt sstudien konnte eine Reihe von Schutzfaktoren für eine gesunde psychische Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 699 Entwicklung von Kindern identifiziert werden. Untersucht wurden hierbei verschiedene Risikogruppen wie beispielsweise Kinder aus Familien mit psychischen kranken oder suchtkranken Eltern (vgl. Bender/Lösel 1998). Ob wohl sich die Studien auf unterschiedliche Stichproben in vielfältigen Kontex ten stützen, eine große Bandbreite an Methoden aufweisen und hinsichtlich unte rsuchter Entwicklungsabschnitte und Risikofaktoren variieren, zeichnen sich gleichwohl ziemlich konsistente Befunde ab. Es kann also von bedeutsamen generellen Schutzfaktoren ausgegangen werden, die sich in kindzentrierte, fa milienzentrierte und soziale Schutzfaktoren unterteilen lassen (vgl. Lenz 2008): Kindzentrierte Schutzfaktoren Temperamentsmerkmale wie Flexibilität, Anpassungsvermögen an Veränderungen, Soziabilität und eine überwiegend positive Stimmungslage Soziale Empathie und Ausdrucksfähigkeit (Wahrnehmung eigener Gefühle und sozialer Signale, Verbalisierung und Modulation eigener Gefühle, Wahrnehmung und Verstehen sozialer Regeln, Handlungsau srichtung nach sozialen Regeln, Umgang mit Konflikten) Effektive Problemlösefähigkeit und realistische Einsc hätzung persönlicher Ziele Gute bzw. überdurchschnittliche Intelligenz und positive Schu lleistungen Positive Selbstwertkonzepte, Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und internale Kontrollüberzeugungen Ausgeprägtes Kohärenzgefühl Familienzentrierte Schutzfaktoren Emotional sichere und stabile Beziehung zu mindestens einem Elter nteil oder einer anderen Bezugsperson Emotional positive, zugewandte und akzeptierende sowie zugleich normorientierte, angemessen fordernde und kontrollierende Erziehung Gute Paarbeziehung der Eltern, in der Konflikte offen und produktiv ausgetragen werden Familiäre Beziehungsstrukturen, die sich durch emotionale Bindung der Familienmitglieder und Anpassungsvermögen an Veränderungen bzw. Entwicklungen auszeichnen Soziale Schutzfaktoren 700 Soziale Unterstützung und sozialer Rückhalt durch Personen außerhalb der Familie; Einbindung in ein Peer-Netzwerk; Soziale Integration in Gemeinde, Vereine, Kirche etc. Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Die Resilienzforschung zeigt aber zugleich, dass relativ allgemeine protektive Faktoren nur ein erster Schritt für das genauere Verständnis protektiver En twicklungsprozesse sind. Die Forschungsbemühungen haben sich daher von den allgemeinen Schutzfaktoren zu differenziellen Entwicklungsprozessen verlagert. Obwohl bislang noch keine ausreichenden empirischen Befunde vorliegen, deuten die Ergebnisse qualitativer Studien darauf hin, dass eine alters- und entwicklungsadäquate Informationsvermittlung und Aufklärung über die Erkrankung der Eltern und die Behandlung sowie die Art und Weise des Umgangs mit Krankheit in der Familie eine spezifische Schutzwirkung für Kinder psychisch kranker Eltern besitzen (Mattejat u. a. 2000; Lenz 2005a). Wolin und Wolin (1995) haben aufgrund klinischer Interviews sieben spez ifische Schutzfaktoren identifiziert, die Kinder vor den Folgen einer krankmachenden suchtbelasteten Familienumwelt schützen können: Ei n sic h t , z. B. dass mit dem alkoholabhängigen Vater etwas nicht stimmt; Bez i eh u ng sfä h ig k eit , z. B. in eigener Initiative Beziehungen zu psychisch gesunden und stabilen Personen aufzubauen; In itia tiv e , z. B. in Form von sozialen und sportlichen Aktivitäten; M ora l , z. B. in Form eines von den Eltern unabhängigen stabilen Wertesystems. Una bh ä ngi gk ei t , z. B. sich von den Stimmungen in der Familie nicht mehr beeinflussen zu lassen; Kr eat iv it ät , z. B. in Form von künstlerischen Ausdrucksformen; H um or , z. B. in Form von Sarkasmus und Ironie als Methode der Distanzierung; 3.2 Ergebnisse der Bewältigungsforschung Die Bewältigung hängt maßgeblich davon ab, welche personalen und sozialen Ressourcen einer Person als Schutzfaktoren in stressreichen Lebensumständen zur Verfügung stehen, um konstruktive Aktivitäten und Handlungen in Gang zu setzen. In Anlehnung an Lazarus und Folkman (1984) kann Bewältigung als sich ständig verändernde kognitive, emotionale und aktionale Bemühungen einer Person verstanden werden, sich mit den spezifischen Belastungen und Anforderungen auseinanderzusetzen, sie aufzufangen, auszugleichen oder zu meistern. Zur Differenzierung der Bewältigungsstrategien werden unterschiedliche Klassifikationen vorgeschlagen. Lazarus und Folkman (1984), deren Klass ifikation die weiteste Verbreitung gefunden hat, differenzieren zwischen B ewältigungsstrategien mit instrumenteller bzw. problemlösender Funktion und Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 701 Bewältigungsstrategien mit palliativer bzw. emotionsorientierter Funktion. Das problemfokussierte Bewältigungsverhalten ist mit Kontrolle und/oder Ve ränderung stressauslösender Situations- oder Personenmerkmale verbunden, wie zum Beispiel durch Veränderung des Tagesablaufs oder durch ein klärendes Gespräch. Ziel der emotionsfokussierten Bewältigung ist die Kontrolle und Regulation der mit dem Stresserleben verbundenen negativen physischen und psychischen Wirkungen, wie zum Beispiel durch Ablenkung, Entspannung und Vermeidung. Gemeinsam ist allen Konzepten die Unte rscheidung zwischen direkten Bewältigungsstrategien („Annäherung sstrategien“), die auf eine Veränderung des Stressors durch kognitive, affektive und verhaltensbezogene Aktivitäten abzielen, und indirekten Strategien („Vermeidungsstrategien“), in der die Belastungssituation nicht unmittelbar, sondern mit Vermeidung, Ablenkung, Senkung eigener Ansprüche etc. a ngegangen wird. Lazarus und Folkman (1984) betonen, da ss bestimmte Bewältigungsstrategien nicht per se als günstig und andere als ungünstig zu bewerten sind. Entscheidend ist vielmehr die Passung zwischen Merkmalen der Situation und dem Bewältigungsverhalten, wobei hierbei sowohl subjektive Einschätzungen als auch objektive Merkmale eine Rolle spielen (SeiffgeKrenke/von Irmer 2007). Wird die gewählte Reaktion den subjektiv wahrgenommenen Anforderungen der Situation gerecht, findet die Person relativ schnell zu einem inneren Gleichgewicht zurück. Kindern steht aufgrund entwicklungsbedingter kognitiver und emotionaler Fähigkeiten, Mangel an E rfahrungen und geringerer Möglichkeiten, die Umgebung zu kontrollieren, sicherlich eine begrenztere Auswahl an Bewältigungsstrategien zur Verfügung als Erwachsenen. Welche Bewältigungsstrategien Kindern zur Verfügung stehen, hängt insbesondere vom Alter und dem Entwicklungsverlauf ab. Fields und Prinz (1997) fanden in einer Übersichtsarbeit, in der elf Studien zur Stressbewältigung bei Grundschulkindern (7 bis 12 Jahre) analy siert wurden, ein Vorherrschen vermeidender Bewältigungsstrategien in den jüngeren Altersgruppen und einen stärkeren Einsatz problemorientierter Strategien in den höheren Altersgruppen. Über die Effektivität verschiedener Bewältigungsstrategien im Umgang m it Stressoren im Kindesalter liegen bislang wenige Befunde vor. Studien im Jugend- und Erwachsenenalter deuten allerdings darauf hin, dass manche Copingstrategien protektive Funktionen erfüllen, da sie negative Emotionen, die mit dem Stressor einhergehen, regulieren und zur Entwicklung alternativer Lösungen führen und auf diese Weise negative Effekte des Stresserlebens reduzieren. Andere Bewältigungsstrategien verstärken hingegen die Wirkungen von Stress und werden zu Risikofaktoren. Es wird angenommen, das s insbesondere die Problemmeidung, das „avoidant coping“ einen derartigen Risikofaktor darstellt. So weist beispielsweise Seiffge-Krenke (2000) auf eine Verbindung zwischen passiver Problemmeidung und Depression hin. Sie geht 702 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht davon aus, dass Vermeidungsstrategien das Auftreten von Depression erhöhen und die Dauer depressiver Episoden verlängern. Einige Studien konnten allerdings aufzeigen, dass Problemmeidung eine wichtige Rolle bei der Adaptation an schwerwiegende Stressoren spielt. So wurde dieser Bewältigungsstil sehr häufig bei Jugendlichen gefunden, die mit sehr belastenden kritischen Lebensereignissen konfrontiert wurden, wie etwa Scheidung ihrer Eltern, frühe Mutterschaft oder einem Suizidversuch. Problemmeidung ist demnach eine häufige Reaktion nach der unmittelbaren Konfrontation mit einem sehr belastenden Lebensereignis und kann protektive Funktionen e rfüllen. Die langfristige Nutzung dieses Bewältigungsstils kann jedoch maladaptiv sein und zu einer Kumulierung von Stressoren führen, was zu e rhöhter und zusätzlicher Stress- und Symptombelastung beiträgt. Die bislang vorliegenden Ergebnisse aus qualitativen Studien zu den Bewältigung sprozessen der Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern deuten darauf hin, dass sich bei der Mehrzahl der Kinder, die dysfunktionale und problemmeidende Bewältigung langfristig einsetzen, das Risiko für die En twicklung psychischer Störungen und Verhaltensauffälligkeiten erhöht (vgl. Lenz 2005; 2008). Die besondere Bedeutung der Ergebnisse der Resilienz- und Bewältigungsforschung liegt nicht zuletzt in ihrer hohen Praxisrelevanz. Die identifizierten generellen und spezifischen Schutzfaktoren sowie das Wissen über wirksame, situationsangemessene Bewältigungsstrategien liefern konkrete Ansatzpunkte für die Entwicklung therapeutischer und sozialpädagogischer Hilfen sowie präventiver Unterstützungsangebote für die Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern und deren Familien (Lenz 2007). 4 Hilfen für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern – Überblick über bestehende Angebote Trotz der erdrückenden empirischen Belege für die Belastungen und En twicklungsrisiken sind die Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern lange Zeit weder in der Kinder- und Jugendhilfe noch in der Psychiatrie und Suchthilfe als betroffene Personengruppe ausreichend wahrgenommen worden. Mittlerweile hat sich die Versorgungssituation im deutschsprachigen Raum zwar deutlich verbessert. So ist die Fachöffentlichkeit auf die Kinder und ihre psychisch kranken und suchtkranken Eltern stärker aufmerksam geworden. In den letzten Jahren wurden nicht nur zahlreiche Fachtagungen, Symposien und Kongresse veranstaltet, sondern es sind darüber hinaus in verschiedenen Regionen und Orten eine Reihe von Initiativen entstanden, die Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 703 den betroffenen Kindern und ihren Familien Hilfen anbieten. Von einer flächendeckenden Versorgung ist man allerdings noch weit entfernt. Hinzu kommt, dass die überwiegende Mehrzahl der bestehenden Angebote als Projekte durchgeführt wird, die meist unsystematisch dokumentiert sind. Es existiert daher kein gesicherter Überblick über Anzahl, Umfang und Qualität der Hilfen. Die Projekte sind in den wenigsten Fällen als Regelangebot im kommunalen Hilfesystem verankert, sondern zeitlich begrenzt und müssen den Fortbestand immer wieder neu sichern. Es ist daher davon auszugehen, dass eine Reihe von Hilfen nicht regelmäßig angeboten werden bzw. einzelne Initiativen mittlerweile ganz eingestellt werden mussten. 1 Der kontinuierliche Legitimierungsdruck und die fehlende dauerhafte Perspektive binden in den Projekten viele Ressourcen und erschweren bzw. verhindern eine fachlichinhaltliche sowie zielgruppen- und altersgerechte Weiterentwicklung der bestehenden Angebote (Klein 2007; Lenz 2008). Die Finanzierung der Projekte erfolgt im Rahmen von Modellvorhaben regionaler Träger oder Stiftungen sowie durch kommunale Zuschüsse und Spenden. Institutionell im Rahmen der Jugendhilfe geförderte und damit im Versorgungssystem fest etablierte Hilfen für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern bilden die Ausnahme. 4.1 Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern Die Situation der Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern ist nach wie vor gekennzeichnet durch Initiativen und Projekte vor Ort, die durch das Engagement einzelner Personen, Mitarbeiter(-innen) in Beratungsdiensten und Kliniken bzw. Einrichtungsträgern angestoßen wurden. Die Finanzierung erfolgt überwiegend über unkonventionelle und kreative Wege. So ist es einer Reihe von Projekten gelungen, durch geschickte Öffentlichkeits - und Lobbyarbeit Spenden einzuwerben und zu einer Zusammenarbeit mit Stiftungen und sonstigen karitativen Förderern zu finden. Zur Finanzierung einzelner Leistungen fließen in einigen Fällen mittlerweile auch Kinder - und Jugendhilfe- bzw. öffentliche Mittel in die Projekte. Ein Beispiel ist hierfür das Präventionsprojekt „Kinder psychisch kranker Eltern“ (KIPKEL) im Kreis Mettmann (Nordrhein-Westfalen), das von einer Kindertherapeutin initiiert wurde. An dem interinstitutionellen und multidisziplinären Kooperationsve rbund sind neben einer Praxis für Kinderpsychotherapie verschiedene Ei nZusammenstellungen bundesweiter Hilfen für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern sowie stationärer Einrichtungen, die Mutter-Kind-Behandlung anbieten, befinden sich im Anhang. Die Zusammenstellungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und beinhalten auch keine gesicherten Angaben, ob und in welchem Umfang die Angebote aktuell noch bestehen. 1 704 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht richtungen im Landkreis beteiligt, die aufeinander abgestimmte Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern und ihren Familien anbieten, die von Einze lgesprächen für die betroffenen Kinder, Eltern- und Familiengesprächen, Gruppenangeboten und offenen Sprechstunden in der psychiatrischen Klinik reichen (Hipp/Staets 2003). Zur finanziellen Absicherung wurde ein Förde rverein gegründet. Die rechtliche Anerkennung der Gemeinnützigkeit ermö glichte die Entgegennahme von Spendengeldern. Nach anfänglichen Vorbehalten bezüglich Bedarf und Kosten werden mittlerweile einzelne Hilfen über Kinder- und Jugendhilfemittel finanziert (Förderung von individuellen einzelfallbezogenen Hilfen nach §§ 27 bis 35 a SGB VIII). Planungssicherheit wurde erst erreicht, als einige Städte im Kreisgebiet Mettmann ein festes Jahresbudget für das KIPKEL-Projekt bewilligten. Trotz der öffentlichen Förderung können die Angebote von KIPKEL nur durch die Spendengelder in dem bestehenden Umfang vorgehalten werden. Zu einer Verstetigung der Initiative und zu einem dauerfinanzierten, in die regulären Versorgung sstrukturen eingebetteten Hilfsangebot ist es bislang bundesweit einmalig in Leipzig gekommen. Die Kinder-, Jugend- und Familienberatungsstelle AURYN im WEGE e.V., einem Verein für Angehörige und Freunde psychisch Kranker, erhält seit 2002 eine Basisförderung durch die Deutsche B ehindertenhilfe Aktion Mensch e.V.. Nach dem Auslaufen der Förderung Ende 2008 wird das Jugendamt der Stadt Leipzig die Finanzierung nach § 77 SGB VIII der Grundvereinbarung für die Erziehungsberatungsstellen (Leistungen nach §§ 17, 18, 28 SGB VIII) im Rahmen der im Haushalt der Stadt zur Ve rfügung stehenden Mittel sichern. Die Beratungsstelle AUYRN biete t ein breit gefächertes psychologisch-therapeutisches und sozialpädagogisches Unterstützungsangebot für Kinder und ihre psychisch kranken Eltern und G eschwistern an, das Einzel- und Familienberatung, Krisenintervention, Psychoedukation und soziale Gruppenarbeit umfasst. Ein ähnlich breit gefächertes Spektrum an Hilfen wie KIPKEL und die AURYN-Beratungsstelle in Leipzig bieten bundesweit nur noch die „Fachstelle für Kinder psychisch kranker Eltern“ der Waisenhausstiftung Frankfurt am Main, die ausschließlich aus Stiftungsgeldern finanziert wird und die Beratungsstelle „Balance“ in Heidelberg, die vom Frühbehandlungszentrum der Allgemeinen Psychiatrie der Universitätsklinik und der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie finanziell getragen wird. Daneben gibt es eine Reihe von einzelnen Angeboten für Kinder psychisch kranker Eltern, die an Beratungsstellen bzw. Einrichtungen angegliedert sind oder von Initiativen und Vereinen getragen werden. Zumeist handelt es sich hierbei um Patenschaftsmodelle und Gruppenangebote. Patenschaften basieren auf dem Gedanken, im Rahmen der Bereitschaft spflege Kinder und Familien ohne ein ausreichendes soziales Netzwerk mit Familien, die über entsprechende Ressourcen verfügen, zusammenzubringen Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 705 (Szylowicki 2001). Ziel ist es, ein kontinuierliches, niederschwelliges Beziehungsangebot zu schaffen, das in Belastungssituationen auch kurzfristig in Anspruch genommen werden kann. Patenschaften verbinden im Grunde Elemente der Tagespflege und der Bereitschaftspflege mit de r Möglichkeit einer flexiblen Krisenintervention und einer alltagspraktischen, verwandte nähnlichen Unterstützung für die Familie. Das Modellprojekt „Patenschaften“ wurde von PFIFF e.V. (Pflegekinder und ihre Familien Förderverein) 1996 entwickelt und wird seit Anfang 2000 in Hamburg erfolgreich realisiert. Die Finanzierung der Patenschaftsprojekte erfolgt mittlerweile über Jugendhilf emittel. Träger der Patenschaftsmodelle, die in den letzten Jahren bundesweit in verschiedenen Städten und Regionen eingerichtet wurden, sind freie Kinderund Jugendhilfeträger wie der PFIFF e.V. in Hamburg oder AMSOC e.V. (Ambulante Sozialpädagogik) in Berlin sowie in einigen wenigen Fällen auch die öffentliche Kinder- und Jugendhilfe wie im Landkreis Cuxhaven, in dem Patenschaften im Leistungskatalog der Hilfen zur Erziehung vorgehalten werden. Es gibt weder genauere Erkenntnisse über die bundesweite Ve rbreitung von Patenschaftsprojekten noch über die Anzahl in den Pate nschaften betreuten Kinder und Familien. Eine Umfrage in Ni edersachsen, die vom Landkreis Cuxhaven im Jahr 2007 durchgeführt wurde, ergab beispiel sweise, dass in drei Kommunen – neben Cuxhaven in der Stadt Lüneburg und im Landkreis Wolfenbüttel – Patenschaften angeboten werden. Laut dieser Umfrage planen in Niedersachsen mittlerweile sechs weitere Kommunen die Einrichtung eines Patenschaftsprojektes. Es ist davon auszugehen, dass in den anderen Bundesländern ähnliche Planungen im Gange sind. Nach Eindrücken auf Fachtagungen und ersten Erkenntnissen der kürzlich gegründeten Bund e sarb e its g em ei n sc haf t „K i nd er p syc hi s c h kra n k er El te r n“ dürften Gruppenangebote für Kinder die größte Verbreitung im ambulanten Bereich haben. Die Mehrzahl der Gruppen basiert auf einem Gruppenkonzept, das in der Psychiatrischen Universitätsklinik Freiburg entwickelt und erprobt wurde (Bohus u. a. 1998). Bei diesen AURYN-Gruppen handelt es sich um ein spezielles Gruppenangebot für 7- bis 14-jährige Kinder mit einem psychisch kranken Elternteil. Die Ziele dieses themenzentrierten Gruppenangebots sind: 706 Stärkung der emotionalen Wahrnehmung und damit des Selbst- und Selbstwertgefühls der Kinder Enttabuisierung des Themas psychische Erkrankung der Mutter/des Vaters Informationsvermittlung angemessener Weise Entlastung von Schuldgefühlen zu psychischen Krankheiten in alters- Stärkung individueller Bewältigungsformen und der Selbstreflexion Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Förderung des Austausches über die eigene persönliche und familiäre Situation und damit des Gefühls von Zugehörigkeit und Solidarität durch den Kontakt mit ähnlich Betroffenen Erleben und Integration kindlicher Gefühle und Bedürfnisse. Konzeptionell weiterentwickelt wurde das Gruppenangebot vor allem an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums HamburgEppendorf in Kooperation mit dem SeelenNot e.V. (Verein zur Unterstützung von Familien mit seelisch kranken Eltern; Deneke u. a. 2008) und an der evangelischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche in Würzburg (Homeier 2006). Die Finanzierung dieser einzelnen Gruppenangebote erfolgt fast ausschließlich über Spendengelder und Modellförderungen durch Aktion Mensch e.V.. Häufig sind die Kindergruppen Angebote der Erziehungs- und Familienberatungsstellen, wie z. B. in Würzburg, Köln, Kaiserlautern, Trier oder wie z. B. in Senftenberg ein spezielles Angebot des Sozialpsychiatrischen Dienstes. Zu den ambulanten Angeboten kommen stationäre – vereinzelt auch teilstationäre tagesklinische – Angebote von psychiatrischen Kliniken, in denen Kinder gemeinsam mit den psychisch kranken Müttern aufgenommen werden. Im Wesentlichen konzentriert sich die gemeinsame Aufnahme auf Mütter mit Säuglingen oder Kleinkindern und eher in Ausnahmefällen auf Kinder im Schulalter. Die besondere Notwendigkeit für die gemeinsame Behandlung bei jungen Müttern ergibt sich aus der erhöhten psychischen Vulnerabilität von Frauen in der Schwellensituation der Mutterschaft. Obwohl sich der Bedarf für die gemeinsame Aufnahme psychisch kranker Mütter und ihren Säuglingen und Kleinkindern aus den epidemiologischen Daten eindeutig ableiten lässt, ist in Deutschland dieses Behandlungsangebot immer noch nicht der Regelfall. So belaufen sich die Häufigkeiten postpartaler Psychosen auf 0,1 bis 0,2 %, Depressionen treten in den ersten Monaten bis zu einem Jahr nach der Geburt bei 10 bis 15% der Mütter auf, bis zu 40% der Mütter reagieren in den ersten Wochen nach der Entbindung mit einer kurzfristigen Verstimmung, dem so genannten „Baby-Blues“ (Riecher-Rössler 1997). In den angloamerikanischen Ländern, insbesondere in Großbritannien, sind hingegen so genannte MutterKind-Einheiten ein etabliertes therapeutisches Setting (Lancik/Brockington 1997). Vor allem Kostengründe dürften dafür verantwortlich sein, dass man mit dem bestehenden stationären Behandlungsangebot für psychisch kranke Mütter und deren Kinder in Deutschland nicht in der Lage ist, den Bedarf ausreichend zu decken. Der Gesetzgeber sieht nur die Mutter als Patientin und misst bislang den gesundheitspolitischen und präventivmedizinischen Dimensionen der gemeinsamen Aufnahme von Mutter und Kind noch wenig Bedeutung zu. Nach Schätzungen von Hartmann (2001) belaufen sich die Kosten für eine gemeinsame Behandlung auf das 1,5- bis 2-fache des normalen Pflegesatzes. Da die Finanzierung nicht durch die Krankenkassen erfolgt, Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 707 müssen die Patientinnen für Ausstattung und Versorgung der Kinder in aller Regel selbst aufkommen. Die zusätzlichen Personalkosten werden über Eigenmittel der Klinik oder Spendengelder aufgefangen. Trotz ihrer empirisch bestätigten präventiven Bedeutung für die Entwicklung der Kinder fließen auch keine Kinder- und Jugendhilfemittel in die Finanzierung dieser Angebote ein. Durch eine gemeinsame Aufnahme von Mutter und Kind soll eine Trennung und ein zumindest temporärer Beziehungsabbruch, der traumatische Erfahrungen für Mutter und Kind zur Folge haben kann, vermieden werden. Die Möglichkeit einer gemeinsamen stationären Behandlung von Mutter und Kind senkt auch die Schwelle zur Aufnahme einer psychiatrisch psychotherapeutischen Behandlung und fördert die Motivation der Mütter, sich auf eine längere stationäre Behandlung einzulassen. So zeigen E rfahrungen, dass viele Mütter, die ohne ihr Kind stationär aufgenommen wurden, die notwendige psychiatrische Behandlung frühzeitig abbrechen, um ihrem Kind eine längere Trennung zu ersparen (vgl. Hartmann 1997; Freyberger u. a. 1996). Mutter-Kind-Behandlung zielt darüber hinaus auf die Förderung und Stärkung der Bindungsbeziehung zwischen Mutter und Kind ab. Die Möglichkeiten zur Förderung und Stärkung der Mutter -Kind-Bindung sind vielfältig und reichen von zusätzlichen pädagogischen Angeboten bis hin zu therapeutischen Ansätzen, die weit über das Leistungsspektrum einer psychiatrischen Regelversorgung hinausgehen. So bieten einzelne Kliniken auch spezielle therapeutische Maßnahmen zur Förderung der Mutter-KindBindung an, wie zum Beispiel Mutter-Kind-Spielgruppen und Müttergruppen zur Einübung von Techniken des Alltags- und Selbstmanagements (vgl. Hornstein u. a. 2001). 4.2 Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern Im Vergleich zu den Angeboten für Kinder psychisch kranker Eltern stehen für Kinder suchtkranker Eltern umfangreichere Hilfen zur Verfügung. Ausgehend von den Zahlen der Jahresstatistik der Suchtkrankenhilfe muss mit Blick auf die Standards der Hilfen allerdings festgestellt werden, dass man auch hier von einer flächendeckenden Versorgung noch weit entfernt ist und diese Personengruppe insgesamt immer noch zu wenig in den Blick genommen wird (Klein 2006). Nach statistischen Erhebungen ist im Bereich der ambulanten Suchthilfe in den alten Bundesländern von 8 % und in den neuen Bundesländern von 15 % der Suchtberatungsstellen auszugehen, die spezielle Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern anbieten. Auf die ganze Bundesrepublik bezogen wird in etwa 10 % der Beratungsstellen ein Angebot für Kinder vorgehalten. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass bundesweit etwa 60 bis 708 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht 80 Beratungsdienste spezifische Angebote für Kinder suchtkranker Eltern vorhalten, die aber in der Regel projektfinanziert und damit zunächst nicht dauerhaft angelegt sind. Eine dauerhafte Absicherung der Arbeit mit Kindern suchtkranker Eltern ist grundsätzlich über Kinder- und Jugendhilfemittel möglich. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) bietet über Hilfen zur Erziehung (§ 27 SGB VIII) die Grundlagen für eine Regelfinanzierung. In der Praxis ist die Zahl der institutionell im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe geförderten fest etablierten Projekte allerdings noch gering. Beispielhaft für die wenigen Projekte, die bislang maßgeblich aus Mitteln der Jugendhilfe finanziert werden, können „Kids & Co – Hilfe für Kinder suchtkranker Eltern“ in Bergisch Gladbach und die „Sozialpädagogische Familienhilfe Sucht“ der Drogenhilfe Nordhessen in Kassel genannt werden. Das Projekt „Kids & Co“ ist eines der bundesweit ersten ambulanten Hilfeangebote für Kinder suchtkranker Eltern aller Altersgruppen. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in Gruppenangeboten, Einzelgesprächen und Elternarbeit. Das Projekt wurde 1994 vom Psychosozialen Dienst gegründet und wird seit 1996 von der Erziehungsberatung fortgeführt und ist daher durch seine Entstehung sgeschichte sowohl in der Suchthilfe als auch in der Kinder- und Jugendhilfe angesiedelt. Die „Sozialpädagogische Familienhilfe Sucht“ (SPFH-Sucht) der Drogenhilfe Nordhessen erbringt seit 2003 Leistungen gemäß §§ 27 und 31 SGB VIII für suchtbelastete Familien. Das Angebot umfasst sowohl soziale, psychologische und medizinische Diagnostik einer bestehenden Such tproblematik als auch ganz konkrete Familienhilfen. Voraussetzung für Hilfen durch die SPFH-Sucht ist ein Antrag der Eltern auf Hilfe zur Erziehung beim zuständigen Jugendamt. Da die Mehrzahl der Angebote auf Projektbasis arbeiten, also nicht als Regelangebot fest verankert sind, gibt es keine gesicherten Informationen über den Umfang der Angebote für Kinder in den jeweiligen Einrichtungen und kaum belastbare empirische Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit der Ma ßnahmen. Betrachtet man die vorliegenden Projektdokumentationen und Projek tberichte, so orientiert sich die Mehrzahl der Projekte mehr oder weniger explizit an einem familienorientierten, systemischen Arbeitsansatz. Charak teristisch für diesen Ansatz ist eine funktionale Betrachtungsweise von Famil ien. Die Suchterkrankung eines Familienmitgliedes wirkt sich gravierend auf die ganze Familie aus, etwa in Bezug auf Rollenverständnis und -zuweisungen und in Form kollektiver Verleugnungsstrategien und Misstrauen. Um den einzelnen Familienmitgliedern den Weg aus der Co-Abhängigkeit zu ebnen, ist es notwendig, derartige Wechselwirkungen zu identifizieren und zu benennen. Praktiziert wird ein aufeinander abgestimmtes Setting bestehend aus Einze lgesprächen mit Kindern und Elternteilen, Familiensitzungen, Gruppenarbeit, Ferienzeiten und Hausbesuchen. Einen hohen Stellenwert wird i n den Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 709 Projekten der Gruppenarbeit zugemessen. Sie steht oftmals im Mittelpunkt der Projekte für Kinder suchtkranker Eltern und wird sowohl von Suchtberatungsstellen als auch von Erziehungsberatungsstellen angeboten. Ziel der Gruppenarbeit ist es, den Kindern altersadäquate Erfahrungsräume zu bieten, die ihre psychosoziale Entwicklung fördern können. Die Kinder sollen im Gruppensetting Stabilität, Verlässlichkeit und Kontinuität sowie eine ve ränderte Wahrnehmung von Eltern- und Erwachsenenrolle durch das Modell der Gruppenleiter/-innen erleben. Das Spektrum der angewendeten Methoden in der Gruppenarbeit umfasst erlebnispädagogische Angebote, Entspannung sübungen, Rollenspiele sowie bewegungs- und kulturpädagogische Maßnahmen. Da ungeachtet der Tatsache, ob es sich um alkohol-, medikamenten- oder drogenabhängige Eltern handelt, die Problemlagen und Beziehungsstrukturen in suchtbelasteten Familien vergleichbar sind und da auch bei den Kindern in Folge dessen ähnliche Verhaltens- und Entwicklungsprobleme auftreten, wird eine Trennung zwischen diesen Gruppen bei der Arbeit mit den betroffenen Kindern als nicht notwendig betrachtet. Es wird daher empfohlen, sich mit entsprechenden Hilfeangeboten an die Gesamtheit von Familien mit Such tproblemen zu richten (Klein 2007). Verstärkt ist in den letzten Jahren die Gruppe suchtkranker Schwangerer in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Dies steht nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Zahl drogenabhängiger Mütter, die vor allem in Folge von Substitutionsprogrammen, wesentli ch angestiegen ist. Säuglinge und Kleinkinder sind besonders verletzlich und häufig von Vernachlässigung betroffen, zugleich besteht in den frühen Lebensjahren der Kinder eine erhöhte Chance, Entwicklungen günstig zu beeinflussen und die Verfestigung von Entwicklungsrisiken zu verhindern. In einigen Projekten wurde das Thema Schwangerschaft und Sucht aufgegriffen und ein gezieltes Angebot für diesen Personenkreis entwickelt. Zu der Zielgruppe gehören Babys und Kleinkinder Suchtmittel konsumierender Mütter s owie substituierte Mütter und Schwangere. Beispielhaft kann das „MAKS – Modellprojekt Arbeit mit Kindern von Suchkranken“ in Freiburg genannt werden, das bereits 1997 ein umfassendes Angebot für schwangere Suchtmittelkonsumentinnen und Eltern mit Kleinkindern eingerichtet hat. Neben den ambulanten Angeboten für Kinder aus suchtbelasteten Familien haben Fachkliniken für suchtkranke Menschen vereinzelt institutionalisierte Formen der Einbeziehung der Kinder in die stationäre Behandlung entwickelt. In einigen Fachkliniken besteht Mutter-Kind-Behandlung als ein spezifisches Angebot für suchtkranke Mütter. Ähnlich wie in der Psychiatrie werden Mütter mit Säuglingen und Kleinkindern mit dem Ziel aufgenommen, die Mutter-Kind-Beziehung zu erhalten, zu fördern und zu stärken. Einige Fachkliniken bieten Kinder- und Jugendseminare mit der gesamten Familie an Wochenenden an. Auf langjährige Erfahrungen mit dieser Form von Ei nbeziehung der Kinder in die Suchttherapie der Mütter oder Väter können die 710 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Kliniken Daun-Thommener Höhe verweisen. Da dieses Angebot seitens der Kosten- und Leistungsträger nicht anerkannt und mitfinanziert wird, sind Eigenbeteiligung der Familie und Mittel der Klinik notwendig, um die Familienseminare durchführen zu können (Quinton 2004). Eine große Bedeutung hat in der Suchthilfe traditionell die Selbsthilfe. Im Rahmen der Sucht-Selbsthilfe werden unter dem Dach von Suchtselbsthilfe und -organisationen wie Al an o n, B la u es Kr e uz, F re u n des k re is e f ü r S uc h tkra n k e nh i lf e , G utt emp le r und Kre uzb u nd verschiedene Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern angeboten (vgl. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen 2006): Ki nd e rbe tr e u un g während der regelmäßigen Treffen der Teilnehmer in der Sucht-Selbsthilfegruppe. Die Gruppenbetreuungen verstehen sich au sdrücklich als Spielangebote und haben das Ziel, den betroffenen Eltern den Besuch der Gruppe zu ermöglichen. Reg el mäß ige G r upp e na ng eb o te f ür Ki nd er s uc ht k ra n ke r Elt e rn . Zumeist bieten Betroffene oder angehörige Mütter und Väter, die Mitglied in einer Selbsthilfegruppe sind, regelmäßige Gruppentreffen für Kinder an, deren Eltern die Selbsthilfegruppe besuchen. F ami li e ns em i nar e für betroffene Eltern und deren Kinder. Ziel dieser Angebote ist, dass Eltern und Kinder miteinander Freizeit verbringen und miteinander reden und spielen lernen. Während der Familienseminare wird auch in Untergruppen getrennt mit Eltern und Kindern gearbeitet. Eltern sollen in ihrer Elternrolle und Erziehungskompetenz gefördert werden. Kinder sollen Gemeinschaft erfahren und sich und ihre Eltern in ei nem anderen Setting erleben können. Die Familienseminare laufen entweder in der Ferienzeit über einige Tage bzw. eine Woche oder beschränken auf ein Wochenende. Mit F amili e nt re ff s werden regelmäßig stattfindende Angebote bezeichnet, die von betroffenen Eltern mit jüngeren Kindern für andere betroffene Eltern mit Kindern durchgeführt werden. Ziel ist der Austausch über Al ltag, Familie und Erziehung sowie Gemeinsamkeiten zu finden und Nähe zu suchen und zuzulassen. Im Mittelpunkt stehen die Kinder und Eltern in ihren Rollen und Aufgaben und nicht das Suchtmittel. F ami li e nc l ub s sind Einrichtungen, in denen Familienmitglieder aktiv am Gruppenprozess beteiligt sind und gemeinsam mit den anderen Familien des Clubs versuchen, ihre alltäglichen Probleme zu lösen. Ziel dieses Angebots ist die Verbesserung der Lebensqualität und die Entwicklung eines neuen Lebensstils. Nach Erkenntnissen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS 2006) richten sich im Rahmen der Sucht-Selbsthilfe derzeit bundesweit 28 Angebote an Kinder bis 14 Jahren und weiter 26 Angebote an Jugendliche und junge Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 711 Erwachsene. NACOA Deutschland ist eine Interessensvertretung für Kinder aus Suchtfamilien und hat auf ihrer Website eine Liste der Angebote für Kinder suchtkranker Eltern eingerichtet, die nach Möglichkeit ständig aktualisiert wird (www.nacoa.de). 5 Empfehlungen für die künftige Struktur von Hilfe- und Versorgungsangeboten für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern Wie bei dem Überblick über die bestehenden Angebote deutlich wurde, sind nahezu alle Hilfen für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern Projekte, die über Modellförderungen, kommunale Zuschüsse, Spenden und Eigenmittel der Träger finanziert werden. Dauerfinanzierte Regelangebot e, die im kommunalen psychosozialen Versorgungssystem verankert sind, bestehen bislang nur vereinzelt. Aufgrund der lückenhaft über das Bundesgebiet ve rstreuten Projekte und Angebote kann zudem nur ein kleiner Teil der belasteten und in ihrer Entwicklung gefährdeten Kinder und ihrer Familien erreicht werden. Angesichts der gesicherten Ergebnisse der Risiko- und Belastungsforschung, dass Kinder psychisch kranker oder suchtkranker Eltern in vie lfältiger Weise durch die elterliche Erkrankung betroffen sind und ein erhöhtes Risiko tragen, selbst eine psychische Störung oder eine Suchtstörung bzw. andere Auffälligkeiten zu entwickeln, sind flächendeckende und fachlich fundierte Angebote für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern und ihrer Familien erforderlich. Hilfen erweisen sich erst dann als effektiv, wenn sie in die regulären Versorgungsstrukturen eingebaut sind und auf diese Weise eine Kontinuität und Verlässlichkeit der Angebote gewährleistet werden kann. Dies setzt zum einen eine finanzielle Absicherung der Projekte und zum anderen eine interinstitutionelle und interdisziplinäre Handlungsperspektive voraus, in die psychologisch-psychotherapeutische, psychiatrisch-medizinische und sozialpädagogische bzw. sozialarbeiterische Wissensbestände sowie kurative und präventive Strategien einfließen. Je besser eine inhaltlich fachliche Abstimmung der Wissensbestände und Handlungskonzepte gelingt, umso wirksamer können die Hilfen für Kinder und ihre psychisch kranken und suchtkranken Eltern gestaltet werden. Um dies gewährleisten zu können, ist eine institutionalisierte Form der Kooperation zwischen den beteiligten Hilf esystemen erforderlich. 712 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht 5.1 Notwendige Finanzierungs- und Kooperationswege Eine dauerhafte Absicherung der Arbeit mit Kindern psychisch kranker u nd suchtkranker Eltern erscheint auf dem Weg einer Finanzierung von Kinder und Jugendhilfeleistungen möglich. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz bietet Grundlagen zu einer Regelfinanzierung von Hilfen über die Förderung von individuellen einzelfallbezogenen Hilfen nach §§ 27 bis 35a SGB VIII (Hilfen zur Erziehung) und über eine institutionelle Förderung durch einen Vertrag oder eine Leistungsve reinbarung. Die Kinder- und Jugendhilfe als wohlfahrtsstaatliches Unterstützungssystem zielt darauf ab, positive Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche und junge Menschen und ihre Familien zu schaffen und Hilfen in Not- und Krisensituationen bereit zu stellen. Im Mittelpunkt stehen die Interessen und B edürfnisse der Kinder und Jugendlichen. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) spricht vom Kindeswohl (vgl. § 50 Abs. 3 SGB VIII), dessen G efährdung als Legitimationsgrundlage für Hilfen zur Erziehung dient. Nach § 27 SGB VIII haben Personensorgeberechtigte einen Rechtsanspruch auf Hilfen zur Erziehung, wenn der örtliche Träger der Kinder- und Jugendhilfe festgestellt hat, dass ohne eine sozialpädagogische Hilfe eine dem Wohl des Kindes entsprechende Erziehung nicht sichergestellt ist. Die Hilfe muss geeignet und notwendig sein, um zu einer Verbesserung der Situa tion zu führen. Zur Förderung des Kindeswohls bietet das Gesetz ein abgestuftes System von Hilfen, die in den §§ 28 bis 35a SGB VIII konkretisiert und beispielhaft, also keineswegs abschließend aufgezählt sind und deren Inanspruchnahme durch den Berechtigten freiwillig ist. Neben den individuellen einzelfallbezogenen Hilfen zur Erziehung besteht nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz die Möglichkeit einer institutionellen Förderung über einen Leistungsvertrag. Der Abschluss von Kooperations- und Leistungsvereinbarungen erfolgt auf der Basis der §§ 74 bis 78 SGB VIII. Dieser Weg der Finanzierung von Kinderund Jugendhilfeleistungen sollte beschritten werden, wenn anerkannte freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe dauerhafte Angebote für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern installieren und eine kontinuierliche Arbeit mit der Zielgruppe sicherstellen möchten. Über Leistungsvereinbarungen sollten beispielsweise Gruppenangebote für Kinder, Patenschaftsprojekte oder freizeitpädagogische Maßnahmen für Jugendliche langfristig abgesichert werden. Die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe für die betroffenen Kinder und ihre Familien werden aber erst dann wirksam greifen, wenn sie durch eine systematische Einbeziehung der Kinder als Angehörige flankiert sind. Angehörigenarbeit gehört in der Psychiatrie und Suchthilfe zu einem festen Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 713 Bestandteil der Behandlung. Die Ziele in der Angehörigenarbeit bestehen neben der Reduktion innerfamiliärer Spannungen und der Förderung familiärer Interaktionsprozesse, die der Gesundung des erkrankten Familie nmitglieds dienen sollen, auch in der Entlastung und Stärkung der Angehörigen sowie in der Mobilisierung von Selbsthilfe- und Selbstorganisationspotenzialen, die alle Familienmitglieder in die Lage versetzen, ihre Kräfte zu entdecken und ihre Angelegenheiten wieder in die Hand zu nehmen (vgl. Dörner u. a. 2001). Es liegt mittlerweile eine Reihe von Konzepten für die Einbeziehung der erwachsenen Angehörigen vor, deren Spektrum von spora dischen Gesprächen in bestimmten Behandlungsphasen und Angehörigenvisiten über therapeutische und psychoedukative Angehörigengruppen und Angehörigenselbsthilfegruppen bis zu gezielter Paar- und Familientherapie mit den psychisch Kranken und deren Partnern oder Eltern reicht. Handlung smodelle für eine systematische Einbeziehung der Kinder bestehen bislang kaum. Kinder werden nach wie vor zu wenig als Angehörige wahrgenommen. Es fehlen immer noch differenzierte Angebote bzw. Programme, die den komplexen Belastungen und Bedürfnissen der Kinder, ihrer erkrankten Eltern und der Familie gerecht werden sowie darüber hinaus eine Einbeziehung der verschiedenen Maßnahmen und Hilfsangebote in ein erweitertes Konzept von Angehörigenarbeit bieten. Dies ist nicht zuletzt deshalb erstaunlich, weil in Längsschnittstudien eindeutig aufgezeigt werden konnte, dass die Beziehung zwischen elterlicher Erkrankung und kindlicher Entwicklungsstörung keine einseitige Wirkrichtung hat. Der psychische Zustand der Mutter beeinflusst nicht nur die Entwicklung des Kindes, sondern auch die mütterlichen E rfahrungen im Umgang mit ihrem Kind – erfasst in der Mutter-Kind-Beziehung – wirken sich auf die psychische Gesundheit der Mutter aus (Laucht u. a. 1994). Dies gilt nicht nur bei psychischen Problemen junger Mütter nach der Geburt bei den sog. postpartalen Erkrankungen (Riecher-Rössler 1997). Es ist vielmehr davon auszugehen, dass die Lebenssituation als Eltern für psychisch kranke und suchtkranke Menschen generell eine zusätzliche Belastungsquelle darstellt. Es gibt eindeutige Hinweise dafür, dass bei psychisch kranken und suchtkranken Müttern insbesondere eine stationäre Behandlung häufig von hohem Druck begleitet ist, der sich negativ auf den Gesundungsprozess au swirkt. Ein innerer Druck wird dabei in erster Linie ausgelöst durch Schul dgefühle und Selbstvorwürfe; ein äußerer Druck entsteht durch die Angehörigen und ist eng mit den Kindern verbunden (Lenz/Lenz 2004). Einerseits machen sie sich Vorwürfe, ihre Kinder nicht mehr ausreichend versorgen zu können und betrachten sich zugleich als verantwortlich für die Belastungen und Probleme des Kindes. Zudem befürchten sie langfristige negative Auswirkungen ihrer Erkrankung auf die Entwicklung der Kinder. Dieser innere Druck wird andererseits oftmals durch die mehr oder weniger offen ausgedrückte Forderung von Seiten des sozialen Umfeldes verstärkt, 714 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht möglichst schnell gesund zu werden und in die Familie zurückzukehren, um die Kinder wieder versorgen zu können (vgl. Kölch in diesem Band). Die empirisch belegten wechselseitigen Beeinflussungen von elterlicher E rkrankung und kindlicher Entwicklungsstörung unterstreichen die Relevanz der Einbeziehung der Kinder in die Behandlung ihres erkrankten Elternteils bzw. der gemeinsamen Behandlung von Mutter und Kind im stationären, tei lstationären oder ambulanten Setting, beispielsweise in Form von Mutter-KindBehandlung, Familiengesprächen, Angehörigenvisiten sowie Kinderseminaren in Fachkliniken. Vieles spricht auch dafür, dass eine Einbeziehung der Kinder in die Angehörigenarbeit den Eltern eine Inanspruchnahme von Kinder - und Jugendhilfeleistungen erleichtert. Wenn die Patienten als Eltern wahrgenommen werden und die Themen Kinder und Erziehung einen wichtigen Stellenwert in der Behandlung innehaben, können bestehende Hemmschwellen gegenüber Jugendamt und Kinder- und Jugendhilfe eher überwunden, Schamund Schuldgefühle sowie Angst vor einem Sorgerechtsentzug vermindert werden (vgl. Lenz 2005). Eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung und dauerhaften Etablierung eines erweiterten Behandlungsangebotes in der Psychiatrie und Suchthilfe, in das Kinder in unterschiedlichen Formen einbezogen werden, ist eine Anerkennung und Finanzierung dieser Leistungen durch die zuständigen Kosten- und Leistungsträger. Grundlage für eine interinstitutionelle und interdisziplinäre Handlung sperspektive, die Kontinuität und Verlässlichkeit der Hilfen gewährleistet, ist eine funktionale Kooperation zwischen den Hilfesystemen, die in effektive Vernetzungsstrukturen mündet. Beteiligt sind bei den Angeboten für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern die Kinder- und Jugendhilfe, die Sucht- und Drogenhilfe, die Erwachsenenpsychiatrie, die Kinder - und Jugendpsychiatrie sowie teilweise die medizinische Primärversorgung. In der Praxis lassen sich zwischen den Systemen Kinder- und Jugendhilfe und Psychiatrie bzw. Suchthilfe immer noch Abstimmungs- und Kooperationsdefizite beobachten. Die unterschiedlichen gesellschaftlichen Aufträge der beteiligten Systeme führen häufig zu strukturellen Konflikten, die eine konstruktive Z usammenarbeit in der Praxis erschweren. Sie tragen zu wechselseitig verzerrten Wahrnehmungen bei, woraus weitere Hindernisse für eine gelingende K ooperation resultieren. Der Erwachsenenpsychiatrie und der Suchthilfe fällt es immer noch schwer, Kinder als Angehörige ihrer erkrankten Eltern wahrzunehmen. Darüber hinaus werden die Kinder- und Jugendhilfe und insbesondere das Jugendamt häufig auf ihre Kontrollfunktion reduziert und weniger in ihren Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung wahrgenommen. Umgekehrt besteht auf Seiten der Jugendhilfe die Meinung, dass Psychiatrie und Suchthilfe die Kinder oftmals für den Gesundungsprozess ihrer Eltern instrumentalisieren, ohne auf die Befindlichkeit und die Bedürfnisse der Kinder Rücksicht zu nehmen (Lenz 2005). Hinzu kommt, dass die Kinder - Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 715 und Jugendhilfe konfrontiert mit der Problematik sehr schnell mit dem Ve rweis auf die zuständige Suchtberatung oder Psychiatrie als Hilfesystem reagiert. Klein und Zobel (2001) merken kritisch an, dass insbesondere das Thema Drogen in der Kinder- und Jugendhilfe immer noch schnell die Beteuerung genereller „Unzuständigkeit“ auslöst. Van Santen und Seckinger (2003) weisen darauf hin, dass Kooperation eine voraussetzungsvolle Handlungsstrategie darstellt und zeitliche, materielle sowie personale Ressourcen in den Institutionen bzw. Hilfesystemen hierfür zur Verfügung stehen müssen. Insbesondere die Kooperation zwischen so unterschiedlichen Hilfesystemen wie Psychiatrie und Suchthilfe bzw. Gesun dheitswesen und Kinder- und Jugendhilfe stellt, wenn sie gelingen soll, eine Reihe von Anforderungen an die beteiligten Institutionen und deren Mi tarbeiter sowohl auf der interinstitutionellen als auch auf der intr ainstitutionellen Ebene (vgl. Lenz 2005; 2008). Eine wichtige Voraussetzung auf der interinstitutionellen Ebene ist die Bildung einzelfallübergreifender Arbeitskontexte, in denen sich Vertreter der verschiedenen Einrichtungen regelmäßig treffen. Erst ein solches Setting ermöglicht den Aufbau vertrauen svoller Beziehungen und gegenseitiger Akzeptanz sowie das bessere Ke nnenlernen der Aufgaben, Zuständigkeiten, Aufträge, internen Organisationsa bläufe und Arbeitsgrundlagen der jeweils anderen Einrichtungen sowie vor allem auch der professionellen Handlungslogiken, d.h. der unterschiedlichen fachlichen Erfahrungshorizonte, Denkmuster und beruflichen Sozialisationsmuster der Mitarbeiter/-innen. Diese Aspekte bilden das Fundament für den Aufbau verbindlicher Kooperationsstrukturen. Effektive Kooperation setzt darüber hinaus auch institutionsinterne Strukturveränderungen voraus . So bedarf es beispielsweise in beiden Hilfesystemen der Etablierung von Fac hkräften, die zum einen institutionsintern die Kooperation mit den anderen beteiligten Einrichtungen koordinieren und zum anderen nach außen als A nsprechpartner für die jeweils anderen Einrichtungen zur Verfügung stehen. Durch solche interinstitutionellen und intrainstitutionellen Strukturen wird es möglich, wirksame und mit den anderen Einrichtungen abgestimmte verläs sliche Hilfen anzubieten. 5.2 Empfehlungen für die konzeptionelle und methodische Weiterentwicklung der Hilfen für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern Es ist kritisch anzumerken, dass ein großer Teil der in der Praxis eingesetzten Hilfsangebote und Unterstützungsprogramme immer noch nach einer path ogenetischen Orientierung konzipiert sind und das Ziel verfolgt, die En twicklung verhaltensbezogener und sozialer Probleme zu verhindern. Risik o716 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht faktoren für pathologische Entwicklungsverläufe sollten danach gemindert bzw. durch Interventionen kompensiert werden. Eine stärkere salutogenetische Orientierung, die vor allem an den Erkenntnissen der Resilienz - und Bewältigungsforschung ausgerichtet ist, wäre wünschenswert. Eine solche theoriegeleitete und forschungsbasierte Weiterentwicklung der Hilfen sollte eine gezielte Stärkung personaler, familiärer und sozialer Schutzfaktoren sowie situationsangemessener Bewältigungsstrategien beinhalten, indem Leben skompetenzen sowie personale und soziale Fähigkeiten gefördert bzw. ve rmittelt werden, die die Kinder und Eltern befähigen, besser mit den Problemen und Belastungen im Zusammenhang mit der psychischen E rkrankung oder Suchterkrankung in der Familie umzugehen (Lenz 2008). Angesichts der zentralen Bedeutung der Schutzfaktoren für die Bewältigung von Belastungen und darüber hinaus auch ganz generell für die psychosoziale Anpassung und Gesundheit der Kinder, die prospektive Längsschnittsstudien übereinstimmend gezeigt haben (vgl. Kapitel 3.1), liegt es nahe, die Aktivierung und Stärkung speziell der personalen, familiären und sozialen Ressourcen in den Mittelpunkt professioneller Unterstützungsangebote für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern zu stellen (vgl. Lenz 2008): 1. Förderung und Aktivierung personaler Ressourcen der Kinder Unter personalen Ressourcen werden Handlungsmuster und Persönlichkeitsvariablen sowie persönliche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kräfte der Person verstanden. Inhaltlich werden als personale Ressourcen häufig genannt: Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit, das Gefühl, Kontrolle über die Umwelt ausüben zu können, sowie Problemlösekompetenz. Der Stärkung des Selbstwertgefühls und der Selbstwirksamkeit der Kinder kommt eine große Bedeutung zu. Positive Selbstwertkonzepte spielen bei der Bewältigung von alltäglichen Anforderungen und Stress eine zentrale Rolle. Sie beeinflussen wesentlich sowohl den Umgang mit dem kritischen Lebensereignis und den damit einhergehenden Spannungen und Konflikten als auch die Art und Weise, wie bzw. ob Unterstützung durch die Familie und das soziale Umfeld mobilisiert werden kann. Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern sind zudem im Alltag mit verschiedenen Problemen in der Familie, in der Schule, im Wohnumfeld und im Kontakt mit Gleichaltrigen konfrontiert, für deren Bewältigung sie aktive Hilfe und gezielte Unterstützung benötigen. Eine unangemessene Bewältigung solcher Probleme kann langfristig zu einer Kumulierung von Belastungen führen und das Risiko für die Entwicklung psychischer Störungen erhöhen. Eine gezielte Förderung und Stärkung der Problemlösekompetenz verbessert die Anpassungsfähigkeit der Kinder in akuten Belastungssituationen und befähigt sie, in neuen oder bislang u ngewohnten Belastungssituationen mit Anforderungen besser fertig zu werden. Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 717 2. Förderung und Entwicklung familiärer Ressourcen Neben der Paarbeziehung zählt die elterliche Erziehungskompetenz zu den zentralen Familienressourcen. Einer Stärkung und Förderung dieser Ressource kommt in Familien mit einem psychisch kranken oder suchtkranken Elternteil ein besonders hoher Stellenwert zu. Erziehungskompetenz reicht von konkreten Fertigkeiten im Alltag und in Erziehungssituationen bis hin zu emotionalen und kommunikativen sowie auf die Erziehungspersonen selbst bezogenen Fähigkeiten. Petermann und Petermann (2006) nennen Beziehung sfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Fähigkeit zur Grenzensetzung, Förderfähigkeit, Vorbildfähigkeit und Fähigkeit zum Alltagsmanagement als zentrale Dimensionen der Erziehungs- bzw. Elternkompetenz. Durch die schwierigen familiären Lebensumstände sowie die Belastungen und emotional-kognitiven Einschränkungen, die beispielsweise mit einer akuten Krankheitsphase einhe rgehen, ist insbesondere die Erziehungskompetenz meist stark beeinträchtigt. Die mittlerweile vorliegenden Programme zur Förderung der Erziehung skompetenz sind nicht spezifisch auf die Lebenssituation psychisch kranker Eltern zugeschnitten und berücksichtigen daher nicht ausreichend ihre spez ifischen Belange und aktuellen Problemlagen. Psychisch kranke und such tkranke Eltern brauchen einen geschützten Raum, um vor dem Hintergrund ihrer früheren und aktuellen Erfahrungen über ihre Kinder und Erziehung sschwierigkeiten sprechen und Kompetenzen im Umgang mit den Kindern erwerben bzw. stärken zu können. Im Vordergrund müsste hierbei die Förderung und Stärkung bindungsrelevanten Fähigkeiten, speziell der elterlichen Sensitivität in der Eltern-Kind-Interaktion, stehen (Riordan u. a. 1999; Hipwell/Kumar 2000). Sensitivität oder Feinfühligkeit meint die Fähigkeit, kindliche Signale zu bemerken, für sie zugänglich zu sein, sie richtig zu interpretieren, sich angemessen zu verhalten und schließlich prompt darauf zu reagieren. 3. Förderung und Aktivierung sozialer Ressourcen Eine gezielte Aktivierung sozialer Ressourcen sollte erfolgen, wenn deutlich wird, dass die familiären und anderen relevanten Bezugspersonen des Kindes die Bindungs- und Kontaktbedürfnisse nicht in einem ausreichenden Maße erfüllen und die notwendige soziale Unterstützung für das Kind und ihre Familie nicht verfügbar ist. Es liegt mittlerweile ein breit ge fächertes Repertoire an Methoden zur Förderung sozialer Ressourcen vor, die von Strategien zur unmittelbaren Netzwerkförderung bis hin zu Gruppeninte rventionen reichen. Gruppen stellen in der Arbeit mit Kindern psychisch kranker und suchtkranker Eltern bundesweit die mit Abstand am häufigsten angebotenen Hilfen dar. Im Mittelpunkt der in aller Regel am AURYN Konzept orientierten Gruppenangebote steht die Stärkung der emotionalen Wahrnehmung sowie der individuellen Bewältigung und Selbstreflexion. Eine 718 Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht gezielte Förderung sozialer Beziehungen und Interessen, die sich auch im Alltag der Kinder auswirken und weiterwickeln, geschieht allenfalls nebenbei bzw. zufällig. Wünschenswert wäre eine systematische Verknüpfung der Gruppeninterventionen mit begleitenden Freizeitangeboten und erlebnispädagogischen Maßnahmen für die Kinder und die Familien – etwa in Form von gemeinsamen Unternehmungen und sportlichen Aktivitäten an Woche nenden oder in Ferienzeiten. Noch kaum werden in der Praxis Strategien zur unmittelbaren N etzwerkförderung eingesetzt. Die Netzwerkkonferenz stellt eine zentrale Strategie zur unmittelbaren Netzwerkförderung dar. Sie ist eine konsequente Umsetzung des systemisch-lösungsorientierten Paradigmas, indem der Blick auf das Lösungssystem in den Vordergrund gerückt wird. Kinder und Eltern werden motiviert, eine Einladung an diejenigen Personen auszusprechen, die an der Lösung der bestehenden Probleme mitarbeiten sollen. Das Ziel der Netzwer kkonferenz ist, Bezugspersonen und andere wichtige Personen aus dem sozialen Umfeld zusammenzuführen und nicht oder nur wenig genutzte bzw. verloren gegangene Kommunikationskanäle zu fördern sowie emotionale und instrumentelle Unterstützungspotenziale im sozialen Netzwerk zu aktivieren. Patenschaften als neues soziales Unterstützungssystem können im Rahmen einer Netzwerkkonferenz gezielt vorbereitet und begleitet werden. Vieles spricht dafür, dass eine Patenschaft, die konsequent und systematisch aus einer solchen Netzwerkperspektive heraus aufgebaut wird, langfristig stabiler und hilfreicher für die Betroffenen ist (Lenz 2008) 4. Psychoedukation – Informationsvermittlung und Aufklärung Informationsvermittlung und Aufklärung über die Krankheit spielen in modernen Präventions- und Behandlungsprogrammen mittlerweile eine wichtige Rolle. Im psychiatrisch-psychosozialen und psychotherapeutischen Bereich spricht man im Zusammenhang mit Wissensvermittlung von Psych oedukation. Die Vorsilbe „Psycho-“ verweist darauf, dass es sich dabei um keine rein sachlich-informative Vermittlung handelt, sondern bei deren Gestaltung psychologische Prinzipien, vor allem auf der kognitiven und emotionalen Ebene, berücksichtigt werden (Lenz 2005). Befunde aus der Resilienzforschung deuten darauf hin, dass eine ausreichende alters- und entwicklungsgemäße Aufklärung der Kinder über die Erkrankung und Behandlung des Elternteils einen der wichtigsten spezifischen Schutzfaktoren darstellt. Ausreichendes Wissen erhöht die Widerstandsfähigkeit der Kinder gegenüber den Belastungen, die sich aus dem familiären Zusammenleben mit dem kranken Elternteil ergeben. Wissen vermittelt Hoffnung und positive Zukunftserwartungen. Es befähigt Kinder, neue Perspektiven und Wege zu beschreiten sowie ein Gefühl der Kontrolle und Selbstwirksamkeit zu en tdecken. Während für den Erwachsenenbereich eine Reihe von Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … 719 psychoedukativen Ansätzen vorliegt, gibt es bislang für Kinder als Angehörige psychisch kranker oder suchtkranker Eltern keine vergleichbar elaborierten psychoedukativ-informationszentrierten Programme. Es liegen zwar mittlerweile einige ansprechend gestaltete Materialien zum Thema Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern in Form von Broschüren, Kinderfachbüchern und Kinderbüchern vor, die gut in der psychoedukativen Arbeit mit Kindern eingesetzt werden können. Es fehlen allerdings differenzierte Ansätze, in denen sowohl die Informationsbedürfnisse als auch die kognitiven und emotionalen Fähigkeiten der Kinder zur Aufnahme und Verarbeitung der Informationen ausreichend berücksichtigt werden. In diesem Bereich best eht ein großer methodisch-inhaltlicher Entwicklungsbedarf. Die Methoden der Ressourcenaktivierung erfordern eine flexible Gestaltung des Settings und verschiedene Kombinationen der Arbeitsformen, die von den traditionellen Einzel-, Familien- und Gruppenkontexten bis hin zu netzwerkorientierten Interventionen und Unterstützungsmaßnahmen reichen. Dafür müssen die entsprechenden institutionellen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die wiederum eine gezielte Koordination der Hilfen sowie funktionale interinstitutionelle und intrainstitutionelle Kooperationsstrukturen und Ve rnetzungen der verschiedenen Hilfesysteme voraussetzen 6 Literatur Antonovsky, A. (1997): Salutogenese: Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen Arnold, T./Steier, M. (1997): Wissenschaftliche Begleitung der sucht- und familientherapeutischen Einrichtung Villa Maria. Frankfurt a. M. Bauer, M./Lüders, B. (1998): Psychotische Frauen und ihre Kinder. In: Psychiatrische Praxis, 25, S. 191-195 Beardslee, W.R./Versage, E.M./Gladstone, T.R.G. 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Kinder- und Jugendbericht 7 Anhang Tabelle 1: Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern (Quelle: www.netz-und-boden.de) Projektname/Stadt "Kleine Angehörige" Senftenberg AURYN, Leipzig Träger/Kontakt Finanzierung Angebote Sozialpsychiatrischer Dienst Großenhainerstr. 30i, 01968 Senftenberg (Brandenburg) Tel.: 03573/87043-35, Fax -10 E-Mail: [email protected] Kinder-, Jugendund Familienberatungsstelle AURYN im WEGE e.V. – Verein Angehöriger und Freunde psychisch Kranker Lützner Str. 75 04177 Leipzig Tel.: 0341 / 478 58-99, Fax-98 E-Mail: [email protected] Regelangebot im Rahmen der Angehörigenarbeit nach § 47 PsychKG Brandenburg Geschlossene Kindergruppe Offene Kindergruppe Gruppenarbeit nach Europäische Union – URBANProgramm (Ausbau der Räumlichkeiten) Aktion Mensch (anteilige Personalkosten für Psychologenstelle, Honorare, Sachkostenpauschale) Arbeitsamt (ABM für Sozialarbeiterstelle) Sponsoren s.o. (Sachkosten, u.a.) Jugendamt (Personalkosten für Sozialarbeiterstelle, Sachkosten); ab 2008 Pauschalförderung (§ 28 KJHG, Erziehungsberatung Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … TZI: Rollenspiele, kreatives Gestalten, sportliche Aktivitäten Einzelgespräche mit den Kindern: Aufklärung über die Erkrankung des Elternteils telefonische Beratungsgespräche Familiengespräche/ therapie Einzelgespräche/ arbeit Vermittlung anderer Hilfsangebote Kliniksprechzeiten für betroffene Eltern Angehörigengruppen Gruppenarbeit Begleiteter Umgang für psychisch Kranke Eltern mit ihren Kindern 725 Projektname/Stadt Projekt Seelensteine Halle (Saale) AURYN, Chemnitz 726 Träger/Kontakt Finanzierung Angebote Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen-Anhalt e.V. Philipp-MüllerStraße 44 , 06110 Halle (Saale) Tel.: 03 45-67 87 99 0 Fax: 03 45-67 87 99 9 e-mail: traegerwerk@twsd -sa.de Kontakt Ansprechpartnerin: Tel.: 0345/678 37 67 Fax.: 0345/ 678 78 14 mobil: 0174/ 325 35 92 email: [email protected] Salus Kinderhilfswerk Geschäftsstelle Chemnitz Postfach 1103, 09052 Chemnitz (Sachsen) Tel.: 0371/66619892 Fax: 0371/66619893 E-Mail: [email protected] keine Angaben keine Angaben Arbeit zur Zeit als Ehrenamt Gruppen (6-8 Kinder) Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Projektname/Stadt Familien zwischen Psychiatrie und Jugendhilfe Beratung und Unterstützung für psychisch kranke Eltern und deren Kinder Berlin Träger/Kontakt Finanzierung Angebote Thessa e.V. Krossener Str. 3, 10245 BerlinNeukölln Tel.: 030/ 29 36 88-43 Fax.: -46 E-Mail: [email protected] Spenden, Stiftungsgelder, Finanzierung über die Jugendämter (Hilfe zur Erziehung) psychosoziale halos Berlin Patenschaften für Kinder und Jugendliche psychisch erkrankter Eltern (Modellphase), Berlin halos Arndtstraße 8, 12489 Berlin Tel: 030/ 67 80 6841, Fax -59 E-Mail: halosjugendhilfestation @web.de AMSOC e.V. Ambulante Sozialpädagogik Charlottenburg Kaiserdamm 21, 14057 Berlin Tel.: 030/ 33 77 26-82, Fax: -90 E-Mail: Kontakt@Paten schaftsprojekt.de Aktion Mensch, Diakonisches Werk Neukölln-Oberspree e.V Modellphase von Aktion Mensch e.V. und die HermannReemtsma Stiftung Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Beratung für Kinder, Jugendliche und betroffene Eltern, altersgerechte Aufklärung über psychische Erkrankungen und deren Folgen, Erziehungsberatung betroffener Eltern, Information über Angebote der Jugendhilfe Unterstützung betroffener Eltern bei der Suche nach einem geeigneten Therapieplatz Ambulante Hilfen zur Erziehung (§§ 30,31, 35 KJHG) Kinder- und Jugendlichenpsych otherapie (§§ 27(3) 35a KJHG) Familientherapie (§27(3) KJHG) Therapeutische Gruppe Fortbildungen Gruppenarbeit Beratung Hilfe zur Selbsthilfe Anwerbung, Aus bildung und Begleitung von Paten Supervisionsgruppe für Paten Sonderveranstaltungen 727 728 Projektname/Stadt Spezielle Familienhilfe für Kinder psychisch erkrankter Eltern, Berlin Träger/Kontakt Finanzierung Angebote AMSOC e.V. Ambulante Sozialpädagogik Charlottenburg Kaiserdamm 21, 14057 Berlin Tel./Fax: 030/ 33 77 26-90 E-Mail: Kontakt@AMSOC. de jeweilige Berliner Jugendämter als Hilfe zur Erziehung: § 31 KJHG (Sozialpädagogische Familienhilfe) Unterstützung bei "Schöne Zeiten – schlimme Zeiten" Gruppe/n für Kinder psychisch erkrankter Eltern, Berlin AMSOC e.V. Ambulante Sozialpädagogik Charlottenburg Kaiserdamm 21, 14057 Berlin Tel./Fax: 030/ 33 77 26-90 E-Mail: Kontakt@ AMSOC.de jeweilige Berliner Jugendamt als Hilfe zur Erziehung: § 29 KJHG (Soziale Gruppenarbeit) § 30 KJHG (Betreuungshelfer) für Gruppenvorphase Aufklärung des Kindes über die Erkrankung Erarbeitung von Vorsorgemaßnahmen wie der Erstellung eines Notfallplans, der u. a. die Versorgung des Kindes bei einem erneuten Krankheitsschub regelt Rollenklärung Elternteil-Kind Aktivierung des sozialen Netzwerkes Mobilisierung bislang ungenutzter familiärer Ressourcen Entlastung und Beratung bei Kindererziehung und bei der Lebensbewältigung Förderung der Identitätsbildung des Kindes Gruppenangebote Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Projektname/Stadt SeelenNot e.V., Hamburg AURYN, Hamburg Sozialtherapeutisc he Kindergruppe Windlicht, Hamburg Träger/Kontakt Finanzierung Angebote Universitätskrankenhaus Eppendorf Abt. f. Psychiatrie und Psychotherapie des Kinder- und Jugendalters Martinistr. 52, 20246 Hamburg Tel.: 04 /428 032215 oder -4226 Beratungsstelle Seelennot e.V. Bahrenfelder Str. 169, 22765 Hamburg Tel.: 040/39 10 90 50 SeelenNot e.V. – Verein zur Unterstützung von Familien mit seelisch kranken Eltern, Universitätskrankenhaus Eppendorf, Abt. f. Psychiatrie und Psychotherapie des Kinder- und Jugendalters Martinistr. 52, 20246 Hamburg Tel.: 040/428 0343 61, E-Mail: Dierks@uke. uni-hamburg.de Margaretenhort Jugendhilfezentrum des Ev.-luth. Gesamtverbandes Hamburg-Harburg Schlossmühlendamm 1, 21073 Hamburg Tel.: 040 / 79 01 89-0, Fax: 040 / 79 01 89-99 E-Mail:info@ margaretenhort.de Spenden, keine staatlichen Gelder, bis 2007 durch Stiftungsgelder persönliche Be keine Selbstbeteiligung, das Angebot ist kostenlos; ratung von betroffenen Familien Telefonberatung Aufklärung und Weiterbildung AURYN-Gruppen für Kinder und Jugendliche Förderung verschiedener Projekte Gruppen für Kinder Spenden, die der Verein einnimmt keine Angaben Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … keine Angaben 729 Projektname/Stadt Patenschaften für Kinder psychisch kranker Mütter, Hamburg Beratungsstelle SeelenNot e. V. Hamburg Träger/Kontakt Finanzierung Angebote PFIFF e. V. Holsteinischer Kamp 80, 22081 Hamburg Tel.: 040 / 41 09 84-68, Fax: 040 / 41 09 84-89, E-Mail: Ortrud.Beckmann @pfiff-hamburg.de SeelenNot - Verein zur Unterstützung von Familien mit seelisch kranken Eltern e.V. Universitätskrankenhaus Eppendorf Abt. f. Psychiatrie und Psychotherapie des Kinderund Jugendalters Martinistr. 52, 20246 Hamburg Tel.: 040 / 428 032215 oder -4226 § 16 SGB VIII; Zuwendung gem. 27II SGB VIII durch LJA§ 16 SGB VIII; Zuwendung gem. 27II SGB VIII durch LJA Patenschaften AURYN-Gruppe Spenden, keine staatlichen Gelder, bis 2007 durch Stiftungsgelder persönliche Be ratung von betroffenen Familien Telefonberatung Aufklärung und Weiterbildung Gruppen für Kinder und Jugendliche Förderung verschiedener Projekte Beratungsstelle SeelenNot e.V. Bahrenfelder Str. 169, 22765 Hamburg, Beratungstelefon: 040 / 39 10 90 50 Kinderprojekt Pampilio Lübeck 730 Praxis für Ergotherapie und Gestaltungstherapie Die Brücke Lübeck GmbH Holstenstraße 1416, 23552 Lübeck Tel: 045/ 296 34 50, Fax: -51 E-Mail: pampilio@diebrue cke-luebeck.de als Modellprojekt von Aktion Mensch e.V. gefördert Ergotherapeutisches Förderangebot für Kinder Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Projektname/Stadt Regenbogen Modellprojekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern, Elmshorn Träger/Kontakt Finanzierung Angebote Elmshorn Brücke Elmshorn Neue Str. 7, 25335 Elmshorn (SchleswigHolstein) Tel.: 04121 / 291078-50 gefördert durch das Ministerium für Justiz, Frauen und Jugend des Landes Schleswig-Holstein Familienberatung Gruppen Fachberatung/ Patenschaften für Kinder psychisch kranker Eltern im Landkreis Cuxhaven Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern des Landkreises Cuxhaven Borriesstraße 48, 27570 Bremerhaven Tel.: 04 71/ 20 45 8 Fax: 0471/ 20 45 9 E-Mail: [email protected] Angebot als Leistung des KJHG (Hilfen zur Erziehung § 27) Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Supervision für Mitarbeiter von Einrichtungen, die mit betroffenen Familien zusammenarbeiten Fortbildungen – Organisation und Durchführung von Vorträgen, Seminaren und Fachtagungen Vernetzung mit dem Jugendamt, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, den Sozialen Diensten, den Schulen und verschiedenen Initiativen des Landkreises Die Leistungen der Patenfamilie reichen von Aufenthalten eines betroffenen Kindes an einem Nachmittag in der Woche oder an Wochenenden (z.B. alle 14 Tage) zur Entlastung bis zur vorübergehenden Unterbringung eines Kindes in der Patenfamilie im Krisenfall. 731 Projektname/Stadt KinderBrücke Heide Patenschaften für Kinder psychisch kranker Eltern Bremen KIPKEL Präventionsangebot für Kinder psychisch kranker Eltern, Haan / Hilden 732 Träger/Kontakt Finanzierung Angebote Die Brücke Dithmarschen e.V. Neue Anlage 2325, 25746 Heide Tel.: 0481/ 68 49 4-0 Fax: 0481/ 68 49 4-44 E-Mail: [email protected] keine Beratung der Kin- PiB Pflegekinder in Bremen gGmbH Bahnhofstraße 2831, 28195 Bremen Telefon: 0421/95 88 20-0 Telefax: 0421/95 88 20-45 E-mail: g.bollwahn@ pib-bremen.de E-Mail:k.loetsch@ pib-bremen.de Zentrum für Kindertherapie Walderstr. 5-7, 42781 Haan, Tel.: 02129 / 34 69 70 E-Mail: [email protected] Sozialpsychiatrischer Dienst Kirchhofstr. 35-37, 40721 Hilden, Tel.: 02103 / 252 73 01 E-Mail: [email protected] Träger: Förderkreis KIPKEL e.V. Zuwendungen durch die Freie Hansestadt Bremen, Amt für soziale Dienste privat-öffentliche Mischfinanzierung: Spenden und Pauschalförderung durch die Kinderund Jugendhilfe Einzelkontakte mit der und der Eltern vor allem in erzieherischen Fragen Unterschiedliche Gruppenangebote für Kinder Spiel- und Erfahrungseinheiten für Kinder Wir unterstützen die Familie durch Hilfen bei der Organisation alltäglicher Termine der Kinder Vermittlung von Patenschaften Ausbildung und Begleitung der Paten den Kindern und Jugendlichen Elternarbeit Familiengespräche regelmäßige offene Sprechstunde für Kinder Sprechstunde in der Klinik Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Projektname/Stadt Kinder- und Familienprojekt KIPS Solingen KIMM – Kindern Mut Machen Projekt für Kinder psychisch erkrankter Eltern, Köln KiK – Lev Kinder in Krisen Beratung und Begleitung für Kinder psychisch kranker Eltern Leverkusen Träger/Kontakt Finanzierung Angebote Arbeiterwohlfahrt Solingen und Psychosozialer Trägerverein e.V. Solingen Merscheider Str. 5, 42699 Solingen Tel: 0212/ 231 26 80 Sprechzeiten: Di + Do 14:00 -17:00 Uhr und nach Vereinbarung E- Mail: [email protected] Caritasverband für die Stadt Köln e.V. Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder Rathausstraße 8, 51143 Köln Tel.: 02203/ 55 001, Fax: 02203/ 59 24 02 E-Mail: Andrea.Domke@C aritas-Koeln.de Sozialdienst katholischer Frauen Leverkusen e.V. Düsseldorfer-Str. 2, 51379 Leverkusen-Opladen Tel.: 02171/ 49 030; Fax: 02171/ 49 03-49 E-Mail: [email protected] Als 3jähriges Modellprojekt von Aktion Mensch e.V. individuelle durch den Caritasverband für die Stadt Köln bis Dezember 2005 Beratung / Be- keine Angaben gleitung von Kindern und Jugendlichen in Form von Einzelund auch Gruppenarbeit Elternarbeit Fachärztlich be Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Kontakte mit dem/n Kind/ern altersentsprechende Kindergruppe wöchentlich gleitete Familiengespräche Therapeutische Einzelgespräche mit Kindern und Jugendlichen Offene Sprechstunde Kunsttherapeutische Einzel- und Gruppenarbeit Soziale Gruppenarbeit Gruppenangebot für Kinder zwischen 10 und 13 Jahren 733 Projektname/Stadt AURYN Trier Kinderprojekt Flips, Witten MaIKE, Mannheim 734 Träger/Kontakt Finanzierung Angebote 2001 als ehrenamtliches Projekt, später als Verein AURYN Trier Friedrich-WilhelmStr. 29, 54290 Trier, Tel. 0651/ 54290 Trier E-Mail: [email protected] Praxis für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie Annenstr. 172, 58453 Witten Tel.: 02302/60323 Schlachthofstr. 8 58455 Witten Sprechzeiten: Do 10:00-12:00Uhr Telefon: 02302/ 39 49 77 Fax: 02302/ 589 68 81 E-Mail: propatwitten@ onlinehome.de Psychologische Beratungsstelle für Erziehungs-, Eheund Lebensfragen der Evangelischen Kirche Mannheim, C3, 5-6, 68159 Mannheim, Tel.: 0621/28000 Sozialpsychiatrischer Dienst Mannheim, C3, 16, 68159 Mannheim, Tel.: 0621/397490 keine Angaben Gruppe für Kinder Sponsoren, Spenden, teilweise Kostenübernahme durch Jugendämter (nach §35a KJHG) feste Kleingruppen für 610jährige und 11-14jährige Kinder Erlebnis- und prozessorientierte Gruppenarbeit Elterngespräche keine Angaben keine Angaben Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Projektname/Stadt Beratungsstelle für Kinder psychisch kranker Eltern, Frankfurt a. M. Träger/Kontakt Finanzierung Angebote Waisenhaus Stiftung des öffentlichen Rechts Bleichstr. 12, 60313 Frankfurt Tel.: 069 / 29800367 und -69 Sprechzeiten: MoFr 9:00-16:00 Fax: 069 / 29800329 eigene Stiftungsmittel Einzel- und AURYN Prävention für Kinder und Jugendliche mit psychisch erkrankten Eltern Frankfurt a. M. AURYN c/o Dr. Susanne Schlüter-Müller Fürstenberger Straße 143, 60322 Frankfurt a.M. Tel.: 069 / 70 00 11 Fax: 069 / 97 78 48 78 E-Mail: auryn_frankfurt@y ahoo.de Keine Angaben Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Gruppenangebote für Kinder/ Jugendliche/Eltern regelmäßige Beratungsgespräche für Kinder und Jugendliche Einzelbetreuung und Förderung besonders belasteter Kinder themenzentrierte Arbeit in altershomogenen Kleingruppen gemeinsame Freizeitaktivitäten mit Eltern und Kindern Aufbau eines sozialen Netzwerkes zur Prävention schnelle und undogmatische Hilfe in Krisensituationen Hausbesuche finanzielle Einzelförderung: bei finanzieller Bedürftigkeit der Erziehungsberechtigten kindgemäße Aufklärung über psychische Krankheitsbilder Vermittlung von Bewältigungsstrategien Förderung in Gruppen mit Gleichaltrigen Früherkennung von Entwicklungsstörungen Beratung und Therapie bei Problemen mit sich und anderen 735 Projektname/Stadt Kinderprojekt Darmstadt Hilfe für Kinder psychisch kranker Eltern, Kaiserslautern BALANCE Beratungsund Orientierung sangebot für Kinder psychisch kranker Eltern, Heidelberg 736 Träger/Kontakt Finanzierung Angebote Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle Caritasverband Darmstadt e. V Tel. 06151 / 609618 Träger: Sozialpsychiatrischer Verein Darmstadt e.V. Tel. 06151 / 4979571 E-Mail: [email protected] Beratungsstelle des Kinderschutzbundes Kaiserslautern, Moltkestr. 10b, 67655 Kaiserslautern Tel.: 0631-24044 Sprechzeiten: MoDo 9-12:30, Fr 9-11 Uhr Fax: 0631-26064 E-Mail: info@ KinderschutzbundKaiserslautern.de Universitätsklikiku m Heidelberg, Allgemeine Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie Voßstr. 2, 69115 Heidelberg Tel.: 06221/ 56 44 36 und 0179/ 830 19 26 E-Mail: [email protected] Die Anschubfinanzierung erfolgte über die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Darmstadt. Um das Projekt weiterführen zu können, sind sie auf Spenden angewiesen. Gruppe für Kinder und Jugendliche Gruppe für Kinder Familien- und Einzelberatung Das Angebot wird von der Universitätsklinik und dem Frühbehandlungszentrum der Allgemeinen Psychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie finanziert. Es ist kostenfrei und ohne Überweisung und Krankenversicherungskarte zugänglich. Sozialarbeiterische Beratung Pädagogische Beratung Systematische Familientherapie und – beratung Gruppen für Kinder von 11 – 13 Jahren Elternsprechstunde auf den psychiatrischen Stationen Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Projektname/Stadt Projekt zur Unterstützung Kinder psychisch kranker Eltern, Heilbronn Kindergruppe für Jungen und Mädchen psychisch erkrankter Eltern, Reutlingen KipkE, Sinsheim Träger/Kontakt Finanzierung Angebote für den Stadt- und Landkreis Heilbronn: Weinsberger Hilfsverein für psychisch kranke Menschen, Tel.: 07131/797920 E-Mail: weinsberger.hilfs [email protected] für den Hohenlohekreis: Caritas-Zentrum Öhringen Tel.: 07941/34066 E-Mail: scherer@ caritas-heilbronnhohenlohe.de OberlinJugendhilfeverbund Oberlinstr. 37, 72763 Reutlingen Tel.: 07121/278549 Unterstützung durch die Aktion "Menschen in Not" der Heilbronner Stimme bzw. Hohenloher Zeitung Gruppe für Kinder Reutlinger Spendenparlament Gruppe für Kinder Bürgerkreis für psychosoziale Arbeit e. V. Sinsheim Am Kirchplatz 12a, 74889 Sinsheim Tel.: 07261/9450 40, Fax: 07261/94 50 48 E-Mail: BuergerkreisSins [email protected] Modellfinanzierung von Aktion Mensch Einzel- und Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Familienberatung für Kinder, Jugendliche und Eltern Gruppenarbeit, Gruppenangebote für Kinder und Eltern, insbesondere Alleinerziehende Organisation von Selbsthilfegruppen für die Eltern Altersangemessene Aufklärung der Kinder über psychische Erkrankungen Vermittlung von anderen regionalen Angeboten Spielpädagogischen Kindergruppe für Kinder von 5 bis 15 Jahren Begleitende Elternarbeit 737 Projektname/Stadt Professionelle Begleitung für seelisch belastete Mütter/Väter und ihre Kinder, München ...nicht von schlechten Eltern Gruppenangebot für Kinder psychisch kranker Eltern, Ingolstadt Angebote für Kinder und Jugendliche mit psychisch krankem Elternteil Friedrichshafen Träger/Kontakt Finanzierung Angebote Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit e.V. – BEW Team Claude-Lorrain-Str. 19, 81543 München, Tel.: 089/61465315 Sprechzeiten: Di 12:30-13:30, Fr 10:00-12:00, Fax: 089/61465320 E-Mail: geschaefts [email protected] Erziehungs- und Familienberatung Psychologische Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien Gabelsbergerstr. 46, 85057 Ingolstadt, Tel.: 0841/ 4903830, Fax: 0841/4903831 E-Mail: erziehungs beratung.ingolstadt @caritaseichstaett.de Allmandstraße 6 88045 Friedrichshafen Tel.: 07541/3847-0 Fax: 07541/384722 E-Mail: [email protected] keine Angaben Gruppen für Kinder Angebot im Rahmen der Erziehungsberatung, daher für Teilnehmer kostenfrei Gruppe für Kinder muss im Einzelfall abgeklärt werden Einzelgespräche 738 psychisch kranker Eltern begleitende Angebote für die Eltern mit Kindern und Jugendlichen zur Klärung und in Krisen Gruppe für Jugendliche deren Eltern psychisch krank ist (Altersgruppe ab 16 Jahren) Unterstützung für die Elternseite, für den Elternteil der gesund ist und auch für den kranken Elternteil begrenzt ist auch der Einbezug von Lehrern, Sozialarbeitern, die das Kind, den Jugendlichen betreuen, möglich Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Projektname/Stadt "Gute Zeiten schlechte Zeiten" Gruppe für Kinder mit einem psychisch belasteten Elternteil und Beratungsangebote für Kinder und ihre Eltern, Würzburg Träger/Kontakt Finanzierung Angebote Evangelische Beratungsstelle für Erziehungs-, Eheund Lebensfragen Stephanstr. 8, 97070 Würzburg, Tel.: 0931 / 305010, Fax: -30 E-Mail: ev.beratungsstelle @diakoniewuerzburg.de Regelangebot im Rahmen der Erziehungsberatung (Pauschalfinanzierung) und des Fördervereins der Evangelischen Beratungsstelle Gruppe/n für Kinder Einzelberatung der Eltern und Kinder Tabelle 2: Mutter–Kind–Behandlung (Quelle: www.schatten-und-licht.de) Einrichtung Carl-Thiem-Klinikum Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Thiemstraße 111 03048 Cottbus Tel. 0355/462811 E-Mail: [email protected] Sächsisches Krankenhaus Altscherbitz Leipziger Straße 59 04435 Altscherbitz Tel. 034204/872104 Klinik und Poliklinik für Psychiatrie Psychotherapie und Psychosomatik Julius-Kühn-Str. 7 06112 Halle Tel. 0345/5573634 E-Mail: [email protected] Vivantes Klinikum Neukölln Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Rudower Str. 48 12351 Berlin Tel. 030/130142271 E-Mail: [email protected] Anzahl der MutterKind-Einheiten/ Bettenzahl 2 / 20 Betten Alter der Kinder 4 / 40 Betten Bis 1 Jahr 2 / 18 Betten Bis 1 Jahr 3 / 26 ; 12 ; 20 Betten Bis 6 Monate Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Bis 2 Jahre 739 Einrichtung Anzahl der MutterKind-Einheiten/ Bettenzahl 4 / 22 Betten Alter der Kinder Charité Mutter-Kind-Zentrum Augustenburgerplatz 1 13353 Berlin Tel. 030/450666043 E-Mail: [email protected] DRK-Kliniken-Westend Frauenklinik Spandauerdamm 130 14050 Berlin Tel. 030/30354408 E-Mail: [email protected] Klinikum Ernst von Bergmann Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie In der Aue 59 14480 Potsdam Tel. 0331/2417531 E-Mail: [email protected] 30 Betten Bis 5 Jahre 2 / keine Angabe Bis 6 Monate 3 / 20 Betten Bis 5 Jahre Klinikum Nord Heidberg Tangstedter Landstr. 400 22413 Hamburg Tel. 040/52712338 E-Mail: [email protected] Asklepios Klinik Nord Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie Langenhorner Chaussee 560 22419 Hamburg Tel. 040/1818872338 E-Mail: [email protected] Altonaer Kinderkrankenhaus Hamburg Bleickenallee 38 22763 Hamburg Tel. 040/88908270 2 / 25 Betten Bis 2 Jahre 2 / 22 Betten Bis 1 Jahr 3-4 / 10 Betten Bis 4 Jahre Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Ratzeburger Allee 160 23538 Lübeck Tel. 0451/5002441 AMEOS Klinikum für Psychiatrie und Psychotherapie Wiesenhof 23730 Neustadt i. H. Tel. 04561/6114610 E-Mail: [email protected] 2 / 26 Betten Bis 3 Jahre 2 / 26 Jahre Bis 6 Jahre St. Joseph Krankenhaus BerlinWeissensee Gartenstr.1 13088 Berlin Tel. 030/ 92790460 E-Mail: [email protected] 740 Bis 6 Monate Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Einrichtung AMEOS Klinikum Heiligenhafen Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Friedrich-Ebert-Str. 100 23774 Heiligenhafen Tel. 04362/911305 E-Mail: [email protected] Zentrum für integrative Psychiatrie Universitätsklinik Kiel Niemannsweg 147 24105 Kiel Tel. 04319/9002656 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Agnes- Karll-Allee 25337 Elmshorn Tel. 04121/798784 Fachkrankenhaus Nordfriesland Krankenhausweg 3 25821 Bredstedt Tel. 04671/904555 E-Mail: [email protected] St.-Annen-Stift St.-Annen-Str. 15 27239 Twistringen Tel. 04243/415241 E-Mail: [email protected] Medizinische Hochschule Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie Carl-Neuberg-Str.1 30635 Hannover Tel. 0511/5326629 E-Mail: [email protected] Deister Weser Kliniken Fachklinik für Verhaltensmedizin und Psychosomatik Lug ins Land 5 31848 Bad Münder Tel. 05042/600212 E-Mail: [email protected] Klinikum Kassel, Ludwig-NollKrankenhaus Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Dennhäuser Str. 156-164 34134 Kassel Tel.0561/48040 E-Mail: [email protected] Anzahl der MutterKind-Einheiten/ Bettenzahl 4 / 18 Betten Alter der Kinder 4 / 15-24 Betten Bis 1 ½ Jahre 2 / 20 Betten Bis 10 Jahre 2 / 26 Betten Bis 6 Jahre 1 / 81 Betten Bis 4 Jahre 1 / 12 Betten Bis 3 Jahre 30 Betten Bis 6 Jahre 4 / 20 Betten (nur für Mütter aus Kassel und Umgebung) 2 Jahre Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Bis 1 Jahr 741 Einrichtung Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Giessen am Zentrum für Soziale Psychiatrie Mittlere Lahn Licher Str. 106 35394 Giessen Tel. 0641/403309 Klinikum Weilmünster Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Weilstr. 10 35789 Weilmünster Tel. 06472/60558 E-Mail: [email protected] Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Ludovica-von-Stumm-Str. 7 36381 Schlüchtern Tel. 06661/812363 E-Mail: [email protected] Psychiatrische Universitätsklinik v.-Siebold-Str. 5 37075 Göttingen Tel. 0551/396611 Städtisches Klinikum Magdeburg Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Birkenallee 34 39130 Magdeburg Tel. 0391/7913401 Rheinische Kliniken Düsseldorf Bergische Landstr. 2 40629 Düsseldorf Tel. 0211/9223130 Rheinische Kliniken Viersen Johannisstr. 70 41749 Viersen Tel. 02162/964522 St. Marien Hospital Eichel Marienstr. 2 44651 Herne Tel. 02325/3740 LWL-Klinik Herten Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Im Schloßpark 20 45699 Herten Tel. 02366/802202 Rheinische Kliniken Bahnstr. 6 47551 Bedburg-Hau Tel. 02821/813150 E-Mail: [email protected] 742 Anzahl der MutterKind-Einheiten/ Bettenzahl 2 / 20 Betten Alter der Kinder 4 / 23 Betten Bis 3 Jahre 3 / 14-18 Betten Bis 2 Jahre 2 / 16 Betten Bis 1 Jahr 6 / 20 Betten Bis 3 Jahre 1 / 18 Betten Bis 1 Jahr 2 / 18 Betten Bis 1 Jahr 2 / 22 Betten Bis 6 Jahre 10 / 10 Betten Bis 1 Jahr 1 / 16 Betten Bis 1 Jahr Bis 6 Jahre Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Einrichtung Fürstenbergklinik Psychiatrische Tagesklinik Fürstenbergerstr. 1 47608 Geldern Tel. 02831/9762128 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Schmeddingstr. 50 48149 Münster Tel. 0251/8356701 Universitätsklinikum Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Albert-Schweitzer-Str. 1 48149 Münster Tel. 0251/83566012 E-Mail: [email protected] Paracelsus Wittekindklinik Empterweg 5 49152 Bad Essen Tel. 05472/93501 E-Mail: [email protected] LWL-Klinik Lengerich Parkallee 10 49525 Lengerich Tel. 05481/120 Rheinische Kliniken Bonn Kaiser Karl Ring 20 53111 Bonn Tel. 0228/5511 Klinikum Idar-Oberstein GmbH Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie Dr.-Ottmar-Kohler-Str. 2 55743 Idar-Oberstein Tel. 06781/661565 Rhein-Mosel-Fachklinik Vulkanstr. 58 56626 Andernach Tel. 02632/407412 E-Mail: [email protected] St. Martinus-Hospital Hospitalweg 6 57462 Olpe Tel. 02761/852684 Anzahl der MutterKind-Einheiten/ Bettenzahl 1 / 17 Betten Alter der Kinder 10 Betten Bis 6 Jahre 1 / 20 Betten Bis 8 Monate 25 / 70 Betten Bis 14 Jahre 3 / 10 Betten Bis 12 Jahre 2 / 20 Betten Bis 1 Jahr 2 / 60 Betten Bis 6 Jahre 3 / 24 Betten Bis 6 Jahre 25 Betten Bis 1 Jahr Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Bis 1 Jahr 743 Einrichtung Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie Gerhard-Kienle-Weg 4 58313 Herdecke Tel. 02330/623406 E-Mail: [email protected] LWL-Klinik Warstein Franz-Hegemann-Str. 23 59581 Warstein Tel. 02902/820 Asklepios Psychiatrie Langen GmbH Röntgenstr. 22 63225 Langen Tel. 06103/91261080 E-Mail: [email protected] Zentrum für soziale Psychiatrie Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Ludwigstr. 54 64646 Heppenheim Tel. 06252/16210 Städtische Kliniken Frankfurt a. M. Höchst Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Gotenstr. 6-8 65929 Frankfurt a. M. Tel. 069/31062798 E-Mail: [email protected] Universitätsklinikum des Saarlandes Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Kirrberger. Str. 66421 Homburg / Saar Tel. 06841/1624246 E-Mail: [email protected] Psychiatrische Universitätsklinik Voßstr. 2 69115 Heidelberg Tel. 06221/564465 E-Mail: [email protected] Psychiatrisches Zentrum Nordbaden Abt. API Heidelberger Str. 1A 69168 Wiesloch Tel. 06222/552045 E-Mail: [email protected] 744 Anzahl der MutterKind-Einheiten/ Bettenzahl 1 / 16 Betten Alter der Kinder 120 Betten Bis 1 Jahr 6 / 24 Betten Bis 3 Jahre 11 / 11 Betten Bis 6 Jahre 6 / 20 Betten Bis 6 Jahre 4 / 4 Betten Bis 5 Jahre 6 / 17 Betten Bis 3 Jahre 1 / 5 Betten Bis 2 Jahre Bis 9 Monate Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Einrichtung Städtisches Klinikum München GmbH Krankenhaus München-Harlaching Sanatoriumsplatz 2 81545 München Tel. 089/62103339 Inn-Salzach-Klinikum GmbH Gabersee 7 83512 Wasserburg a. Inn Tel. 08071/71614 E-Mail: [email protected] Isar-Amper-Klinikum, Klinik Taufkirchen Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie Bräuhausstr. 5 84416 Taufkirchen Tel. 08084/934212 E-Mail: [email protected] Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Erlangen-Nürnberg Schwabachanlage 6 91054 Erlangen Tel. 09131/8534156 E-Mail: [email protected] Heiligenfeld Klinik Waldmünchen Krankenhausstr. 3 93449 Waldmünchen Tel. 09972/3080 E-Mail: [email protected] Bezirkskrankenhaus Bayreuth Nordring 2 95445 Bayreuth Tel. 0921/2835105 Nervenklinik St. Getreu Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie St. Getreu-Str. 14-18 96049 Bamberg Tel. 0951/9541140 E-Mail: [email protected] Katholisches Krankenhaus St. Nepomuk Haarbergstr. 72 99097 Erfurt Tel. 0361/6541440 E-Mail: [email protected] Anzahl der MutterKind-Einheiten/ Bettenzahl 1 / 6 Betten Alter der Kinder 1 / 16 Betten Bis 6 Jahre 6 / 60 Betten Bis 18 Jahre 2 / 26 Betten Bis 1 Jahr 22 / 108 Betten Bis 18 Jahre 1 / 19 Betten Bis 3 Jahre 31 Betten Keine Angabe 1 / 18 Betten Bis 1 Jahr Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Bis 6 Jahre 745 Einrichtung Ökumenisches Hainich Klinikum GmbH Fachkrankenhaus für Psychiatrie und Psychotherapie Pfafferrode 102 99974 Mühlhausen Tel. 03601/803205 E-Mail: [email protected] Anzahl der MutterKind-Einheiten/ Bettenzahl 6 / 15 Betten Alter der Kinder Bis 4 Jahre Tabelle 3: Hilfen für Kinder von alkoholkranken Eltern (Quelle: www.nacoa.de) ) Ort Dresden Freiberg Berlin Berlin Berlin 746 Einrichtung Diakonisches Werk − Stadtmission Dresden e.V. Abteilung Kinder, Jugend und Familie Glacisstraße 42 01099 Dresden Tel. 0351/8172-307 E-Mail: [email protected] Diakonisches Werk – Suchtberatungsund Behandlungsstelle Petersstraße 44 09599 Freiberg Tel. 03731/482220 E-Mail: [email protected] Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger Frauen e.V. Dircksenstr. 47 10178 Berlin Tel. 030/2824138 E-Mail: [email protected] FAM Frauen, Alkohol, Medikamente und Drogen – Beratungs- und Behandlungsstelle Merseburger Straße 3 10823 Berlin Tel. 030/7828989 E-Mail: [email protected] Wigwam – Ambulante Familienhilfe, Koordination und Beratung Warthestraße 4-5 12051 Berlin Tel. 030/627335-90/91 E-Mail: [email protected] Angebote Freizeit- und Spielangebote für Kinder aus Suchtfamilien Mehrtätige Kinderfreizeiten mit Präventionscharakter Beratungsstelle für suchtkranke Frauen oder deren Partner suchtkrank ist. Kinder werden in die Beratung miteinbezogen. Angeleitete Gruppen für erwachsene Töchter aus Suchtfamilien Betreuung und Beratung von Familien mit Suchtproblemen. Besonderes Interesse für Kinder. Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Ort Berlin Berlin Schmerwitz Rostock Hamburg Hamburg Hamburg Tornesch Einrichtung Wigwam connect Warthestraße 4-5 12051 Berlin Tel. 030/627335-90/91 E-Mail: [email protected] Beratungsstelle für alkoholgeschädigte Kinder (FASD) Ev. Verein Sonnenhof. e.V. Neuendorfer Str. 60 13585 Berlin Tel. 030/33505273 E-Mail: [email protected] WIR e.V. Kinderhaus Schmerwitz Dorfstraße 14 14827 Schmerwitz Tel. 033849/90623 E-Mail: [email protected] Fachdienst Suchtkrankenhilfe der Caritas Mecklenburg e.V. August-Bebel-Str. 2 18055 Rostock Tel. 0381/252323 E-Mail: janet.nachtigall@caritas – mecklenburg.de Such(t) und Wendepunkt e.V. An der Alster 26 20099 Hamburg Tel. 040/28054389 E-Mail: [email protected] Kompaß Beratungsstelle Elsastr. 41 22083 Hamburg Tel. 040/2792266 E-Mail: [email protected] Iglu Projekt, c/o Palette e.V. Lippmannsstraße 22 22769 Hamburg Tel. 040/4305081 E-Mail: [email protected] Projekt „Kleine Riesen“ Suchtberatungsstelle TorneschUetersen Am Bahnhofsplatz 4 25436 Tornesch Tel. 04122/960040 E-Mail: sucht. [email protected] Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Angebote Frühintervention Beratung für Kinder mit fetalen Alkoholspektrum-Störung sowie deren Betreuungspersonen Tagesgruppe für Kinder aus Suchtfamilien im Grundschulalter Beratung, Betreuung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen aus suchtbelasteten Familien, Eltern- und Familienberatung, erlebnispädagogische Angebote, Vermittlung in weiterführende Hilfen Gruppenangebote Beratungsstelle für Kinder aus Suchtfamilien, deren Eltern, Angehörige und Bezugspersonen. Telefonberatung, Einzelberatung, Gruppenund Freizeitangebote Beratungsstelle für suchtkranke Familien. Betreuung der Kinder während der Beratung Heil- und sozialpädagogische Einzelund Gruppenangebote für Kinder, begleitende Elterngespräche und Familienfreizeiten 747 748 Ort Quickborn Einrichtung Projekt „Kleine Riesen" Suchtberatungsstelle Quickborn Fehldbehnstraße 23 25451 Quickborn Tel.: 04106/6 00 00 E-Mail: [email protected] Angebote Heil- und sozialpädagogische Einzelund Gruppenangebote für Kinder, begleitende Elterngespräche und Familienfreizeiten. Gütersloh faba Naturprojekt Deutscher Kinderschutzbund - Kreisverband Gütersloh e. V. Marienstraße 12 33332 Gütersloh Tel. 05241 15151 Bielefeld Drogenberatung e. V. Ehlentruper Weg 47 33604 Bielefeld Tel.: 0521/967 80-60 oder -66 oder -77 E-Mail: [email protected] Das Naturprojekt richtet sich an Jungen und Mädchen aus suchtbelasteten Familien im Alter zwischen acht und elf fahren. Durch Maturerleben, Gärtnern, Tierpflege und Gemeinschaftsaktivitäten werden die Kinder in ihrer Selbstwahrnehmung und ihren sozialen Fertigkeiten gefordert. Elternarbeit findet parallel statt Spielgruppe für Kinder suchtkranker Eltern und Beratungsangebot für die Eltern. Düsseldorf Diakonie in Düsseldorf Langerstraße 20a 40233 Düsseldorf Tel.: 0211/735 310 E-Mail: [email protected] Beratungsstelle für ambulante Therapie. Kinder werden in die Beratung einbezogen. Es werden Eltern-KindSeminare angeboten. Düsseldorf Drogenberatung komm-paß Chariottenstr. 30 40210 Düsseldorf Tel.: 0211/175 20 880 E-Mail: [email protected] Einzelberatung für Jugendliche aus Suchtfamilien, auch Familienberatung Eine regelmäßige Gruppe für Kinder aus Suchtfamilien ist geplant Neuss Caritas Projekt „Kids im Zentrum" Rheydter Straße 176 41464 Neuss Tel.: 02131/889 160 E-Mail: [email protected] Unterstützungsangebot für Familien mit Suchtproblemen, Gruppenangebot für Kinder und Jugendliche. Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Ort Remscheid Lünen Einrichtung Zeit zum Spielen c/o Drogenberatung Remscheid Bermesgasse 11 42897 Remscheid-Lennep Tel.: 02191/66 33 99 E-Mail.: [email protected] Caritas und Kreuzbund Lünen Graf-Adolf-Straße 23 44534 Lünen Tel.: 02306/55973 oder 02306/43000 Angebote Spielgruppe für Kinder aus Suchtfamilien. Angeleitete Gesprächsgruppe für Kinder und Jugendliche aus Suchtfamilien. Auch Elterngespräche werden angeboten. Die Gruppe trifft sich 14-tägig. Beratungsstelle für Suchtkranke. Für Kinder aus Suchtfamilien wird eine eigene Kindergruppe angeboten. Bocholt SKM-Beratungssstelle − Projekt „Kolibri" Kolpingstr. 3-5 46399 Bocholt Tel.: 02871/18 69 31 E-Mail: [email protected] Wesel Drogenberatungsstelle Wesel - Kinderprojekt Fitkids Fluthgrafstraße 21 46483 Wesel Tel.: 02 81/224 32 E-Mail: [email protected] Spielgruppe für Kinder suchtkranker Eltern, Mutter-Kind-Gruppe und Einzelförderung, Freizeitangebote, Erziehungsberatung. Köln SKM e. V. − Fachstelle für Sucht − und Aidsprävention Große Telegraphenstraße 31 50676 Köln Tel.: 0221/5602333 Beratung sowie Kinderund Jugendgruppen für Kinder aus Suchtfamilien im Alter von 8-12 bzw. 1215 Jahren. BergischGladbach Erziehungsberatung Bergisch Gladbach Kids & Co Paffrather Straße 7-9 51465 Bergisch Gladbach Tel.: 02202/350 16 E-Mail: ebbergischgladbach@erziehungsberatung .net Jugend- und Drogenberatung − Fachstelle für Suchtvorbeugung Harscampstraße 20 52062 Aachen Tel.: 0241/4091414 E-Mail: [email protected] Angeleitete Spielgruppe für Kinder aus Suchtfamilien. Mutter-Kind-Gruppe Elternberatung Beratung für Jugendliche Aachen Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Spiel- und Gesprächsgruppe für Kinder aus Suchtfamilien im Alter von 7-12 fahren mit zusätzlichen Freizeitangeboten und Elternberatung. 749 Ort Euskirchen Trier Altenkirchen Angebote Beratungsangebot Beratung und Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche, Beratung von Eltern und Bezugspersonen. Mädchentreff Kindergruppe „DAS SIND WIR!" für 8-12jährige Kinder Einzelberatung für Kinder und Jugendliche, deren Mütter und/oder Väter Suchtprobleme haben Eltern- und Familiengespräche zur Verbesserung der familiären Kommunikation Iserlohn Flaschenkinder Notruf-Telefon: 02371/919 75 07 E-Mail: [email protected] Frankfurt/M Lichtblick integrative Drogenhilfe e. V. Friedberger Anlage 24 60316 Frankfurt am Main Tel./Fax: 069/24 00 24 - 33 E-Mail: [email protected] Ambulantes Hilfs- und Beratungsangebot für Kinder drogenabhängiger Eltern. Wiesbaden Suchthilfezentrum Wiesbaden Schiersteinerstraße 4 65187 Wiesbaden Tel: 0611/900 48 70 E-Mail: [email protected] Aktion Pro Kids Katharinenstraße 2b 70182 Stuttgart Tel.: 0711/2489 29 10 E-Mail: [email protected] Angeleitete Angehörigengruppe, auch offen für Kinder aus Suchtfamilien. Stuttgart 750 Einrichtung Suchthilfe des Caritasverbandes Euskirchen Beratungs- und Behandlungsstelle Fachstelle für Prävention Kapellenstr. 14 53879 Euskirchen Tel.:02251-650 350 E-Mail: [email protected] Lichtblick Fachstelle des Kinderschutzbundes für Kinder und Jugendliche aus suchtkranken Familien Fahrstraße 12 54290 Trier Tel.: 0651/912 05 93 E-Mail: [email protected] Fachstelle für Suchtprävention und für Kinder aus suchtbelasteten Familien Diakonisches Werk Altenkirchen Stadthallenweg 16 57610 Altenkirchen Tel.: 02681/800846 E-Mail: [email protected] Unterstützung für Familien mit Kindern. Beratung schwangerer Substituierter Gruppenangebot für Kinder zwischen 8 und 12 fahren. Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht Ort Balingen Sigmaringen Karlsruhe Bruchsal Freiburg Einrichtung Huckleberry & Pippilotta − Verein zur Förderung und Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Eltern aus suchtbelasteten Familien e. V. Hermann-Rommel-Str. 22 72336 Balingen Tel.: 07433/15758 E-Mail: [email protected] Skipp - Psychosoziale Beratung und Behandlung der AGJ Karlstraße 29 72488 Sigmaringen Tel.: 07571 / 4188 E-Mail: [email protected] KiD – Hilfe für drogenabhängige Eltern und ihre Kinder Kronenstr. 15 76133 Karlsruhe Tel.: 07 21 / 35 00 7147 E-Mail: [email protected] KIBUS − Psychosoziale Beratung und Behandlung der AGJ Karlsruher Straße 20 76646 Bruchsal Tel.: 07251/93181-0 E-Mail: [email protected] MAKS − Arbeit mit Kindern von Suchtkranken Karthäuserstr. 77 79104 Freiburg Tel.: 0761/33 216 E-Mail: [email protected] Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern … Angebote Wöchentliche Spielgruppe für Mädchen und Jungen zwischen 7 und 16 Jahren, Elternund Familiengespräche, Freizeitaktivitäten. Beratung und Begleitung drogenabhängiger, ehemals drogenabhängiger und substituierter Eltern und ihre Kinder. Früh Intervention während der Schwangerschaft. Praktische Hilfen, Unterstützung bei Behördengängen und Gruppenarbeit Alters- und geschlechtsspezifische Gruppen für Kinder aus suchtkranken Familien mit begleitender Elternarbeit. Jugendgruppen. Spezialangebot für suchtmittelkonsumierende, schwangere Frauen und Eltern mit Kleinkindern. 751 Ort Lörrach Einrichtung KISEL (Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern im Landkreis Lörrach) Drogen- und Jugendberatung des AKRM Spitalsstraße 68 79539 Lörrach Tel: 07621/2085 E-Mail: [email protected] München Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle des Blauen Kreuzes Kurfürstenstr. 34 80801 München Tel.: 089/332020; 38666420 E-Mail: [email protected] Liliput Beratung für Mutter und Kind c/o Lillith e. V. – Verein zur Unterstützung von Frauen mit einer Drogenproblematik Bogenstraße 30 90459 Nürnberg Tel.: 0911/47 22 18 E-Mail: [email protected] Nürnberg 752 Coburg Gemeinsam stark − Beziehungsaufbau in suchtbelasteten Familien Blaues Kreuz in Deutschland, Ortsverein Coburg Gemüsemarkt 1 96450 Coburg Tel.: 09561/90538 E-Mail: [email protected] Tauberbischhofsheim KIDS − Psychosoziale Beratung und Behandlung der AGJ Schloßplatz 6 97941 Tauberbischofsheim Tel.: 09341 / 89 73 70 E-Mail: [email protected] Angebote Sozialpädagogisch begleitete Gruppenarbeit. Kinder und Jugendliche können Entlastung erfahren und das falsche Bewusstsein des selbstverschuldeten Einzelschicksals überwinden. Weitere Angebote sind neben der Gruppenarbeit, die Eltern- und Familiengespräche, die Einzelberatung die Multiplikatorenschulung und die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit Offene Gesprächsgruppe für Kinder bzw. Teenager, Einmal im Jahr wird eine Wochenendfreizeit angeboten. Einzelberatung für drogenabhängige Mütter und ihre Kinder, Kinderbetreuung Gruppenangebote, Hausaufgabenbetreuung Kinderspielnachmittage, betreute Wohngemeinschaft für Mütter und Kinder. Wöchentliches Gruppenangebot für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien, Familiennachmittage, jährliche Familiefreizeit, Elternund Familiengespräche Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht