Materialien zum Dreizehnten Kinder

Werbung
Sachverständigenkommission
Dreizehnter
Kinder- und Jugendbericht (Hrsg.)
Materialien zum
Dreizehnten Kinder- und Jugendbericht
Mehr Chancen für
gesundes Aufwachsen
Expertise von Albert Lenz
Riskante
Lebensbedingungen von Kindern psychisch
und suchtkranker Eltern – Stärkung ihrer
Ressourcen durch Angebote der Jugendhilfe
Vorwort
Der 13. Kinder- und Jugendbericht „Mehr Chancen für gerechtes Aufwachsen“ widmet sich erstmals in der Berichtsgeschichte dem Thema
„Gesundheitsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung in der
Kinder- und Jugendhilfe“. Zusammen mit der Stellungnahme der
Bundesregierung ist der Bericht im Mai 2009 als Bundestagsdrucksache
erschienen.
Um einen umfassenden Überblick zu diesem Themenkreis und vertiefte Einblicke in einzelne Bereiche zu erhalten, entschied die von der
Bundesregierung mit der Erstellung des Berichts betraute Sachverständigenkommission, zahlreiche Expertisen und eine Delphi-Studie
erstellen zu lassen.
Die Inhalte der Expertisen gaben entscheidende Impulse für die Diskussionen der Kommission, viele Aspekte flossen auch in den Berichtstext ein und haben wesentlich zu dessen wissenschaftlicher Fundierung
beigetragen. Im Bericht konnten jedoch nicht alle Erkenntnisse aus den
Expertisen im Detail berücksichtigt werden. Da diese jedoch viele
wichtige Befunde, Einblicke und Einsichten enthalten, die für die
Kinder- und Jugendhilfe, für das Gesundheitssystem und die Eingliederungshilfe/Rehabilitation neu sein dürften, beschloss die Sachverständigenkommission, die Expertisen einer breiten Öffentlichkeit zur
Verfügung zu stellen. Dafür wurden die – ausschließlich von den
Autorinnen und Autoren verantworteten – Texte von diesen im Mai
2009 zum Teil leicht überarbeitet und aktualisiert.
Um die Übersicht zu erleichtern, wurden die einzelnen Arbeiten fünf
großen Bereichen zugeordnet, die auch Schwerpunkte des 13. Kinderund Jugendberichts bilden. Dabei wurde in allen Arbeiten – wie auch im
Bericht – den Schnittstellen und sowohl den Kooperationserfordernissen wie den Kooperationschancen zwischen Kinder- und Jugendhilfe,
Schule, Gesundheitssystem und Behindertenhilfe/Rehabilitation besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Die Sachverständigenkommission dankt allen Autorinnen und
Autoren der Expertisen und der Delphi-Studie für ihre wertvolle Unterstützung bei der Erstellung des 13. Kinder- und Jugendberichts.
Besonders hervorzuheben ist dabei ihre Kooperationsbereitschaft und
die Einhaltung der engen, auf oft nur wenige Monate begrenzten Zeitvorgaben, denn der gesamte 13. Kinder- und Jugendbericht musste
innerhalb von nur 15 Monaten fertig gestellt werden .
Der Sachverständigenkommission zum 13. Kinder- und Jugendbericht
als Herausgeber dieser Expertisen gehörten an: Dr. Wolfram Hartmann,
Prof. Dr. Holger Hassel, Prof. Dr. Hans Günther Homfeldt, Prof. Dr.
Heiner Keupp (Vorsitzender), Dr. Hermann Mayer, Dr. Heidemarie
Rose, Prof. Dr. Elisabeth Wacker, Dr. Ute Ziegenhain, Dr. Christian
Lüders (kooptiertes Mitglied).
In der Geschäftsstelle im Deutschen Jugendinstitut arbeiteten: Dr.
Hanna Permien, Dr. Tina Gadow, Gisela Dittrich, Angela Keller, Dr.
Ekkehard Sander, Sonja Peyk und Susanne Schmidt-Tesch (Sachbearbeitung ).
München, im Juni 2009
Prof. Dr. Heiner Keupp
Vorsitzender der Sachverständigenkommission
des 13. Kinder- und Jugendberichts
Inhalt
1
Grundlagen der Gesundheitsförderung und Prävention in der
Kinder- und Jugendhilfe
Nico Dragano, Thomas Lampert, Johannes Siegrist
Wie baut sich soziale und gesundheitliche Ungleichheit
im Lebenslauf auf? .................................................................................. 13
Petra Kolip
Zentrale gender-relevante Kriterien für
Gesundheitsförderung und Prävention ................................................ 51
Bernd Röhrle
Evaluationsprogramme zu Strategien der
Gesundheitsförderung und Prävention –
was können sie leisten? .......................................................................... 69
Manfred Hintermair
Salutogenetische und Empowerment-Konzepte in der
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen ............ 155
2
Gesundheitsförderung und Prävention in der Kinderbetreuung
und für Heranwachsende mit Behinderungen
Tina Friederich
Die Bedeutung von Gesundheitsförderung und
Prävention in Kindertageseinrichtungen........................................... 195
Renate Höfer, Luise Behringer
Interdisziplinäre Frühförderung:
Angebot und Leistungen ...................................................................... 257
Elisabeth Wacker, Rainer Wetzler, Stefanie Frings
Delphi-Studie zu Gesundheitsförderung und
Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen
mit Behinderungen................................................................................ 311
3
Gesundheitsförderung und Prävention in der Kinder- und
Jugendarbeit sowie der Jugendberufshilfe
Andreas Hanses, Kirsten Sander
Gesundheitsförderung in der außerschulischen
Jugendarbeit ........................................................................................... 373
Knut Lambertin
Gesundheitsförderung in der Jugendverbandsarbeit ...................... 419
Elke Opper, Petra Wagner
Gesundheitsförderung und Prävention im
Kinder- und Jugendsport ...................................................................... 447
Peter Paulus
Gesundheitsförderung in Kooperation von Schule,
Jugendhilfe und anderen Partnern ..................................................... 537
Florian Straus
Gesundheitsförderung und Prävention in berufsbildenden
Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe ....................................... 621
10
4
Gesundheitsförderung und Prävention bei Kindern und
in Risikolagen
Albert Lenz
Riskante Lebensbedingungen von Kindern psychisch und
suchtkranker Eltern – Stärkung ihrer Ressourcen durch
Angebote der Jugendhilfe .................................................................... 683
Michael Kölch
Versorgung von Kindern aus Sicht ihrer psychisch
kranken Eltern ....................................................................................... 753
Stephan Sting
Suchtprävention im Kindes- und Jugendalter......................................... 789
5
Gesundheitsförderung und Prävention bei den Hilfen
zur Erziehung und ihren Schnittstellen
Ulrich Gerth, Klaus Menne
Der Beitrag der Erziehungsberatung zur Förderung der
Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ...................................... 829
Margret Dörr
Gesundheitsförderung in stationären Angeboten der Kinderund Jugendhilfe: Heime als Orte für Salutogenese ......................... 925
Jörg M. Fegert, Tanja Besier
Psychisch belastete Kinder und Jugendliche an der
Schnittstelle zwischen Kinder- und Jugendhilfe und
Gesundheitssystem − Zusammenarbeit der Systeme
nach der KICK-Reform ......................................................................... 987
6
Autorinnen und Autoren ..................................................................... 1111
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Albert Lenz
Riskante
Lebensbedingungen von
Kindern psychisch und
suchtkranker Eltern –
Stärkung ihrer Ressourcen
durch Angebote der
Jugendhilfe
1
2
2.1
2.2
2.3
3
3.1
3.2
4
4.1
4.2
5
5.1
Ausgangslage ............................................................................................ 685
Lebenssituation der Kinder und Familien – Ergebnisse der Risikound Belastungsforschung ......................................................................... 688
Risiken und Belastungen von Kindern psychisch kranker Eltern ......... 689
Risiken und Belastungen für Kinder alkoholabhängiger Eltern ............ 693
Risiken und Belastungen für Kinder drogenabhängiger Eltern ............. 696
Theoretischer Hintergrund – Resilienz und Bewältigung ..................... 698
Ergebnisse der Resilienzforschung ......................................................... 699
Ergebnisse der Bewältigungsforschung .................................................. 701
Hilfen für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern –
Überblick über bestehende Angebote ..................................................... 703
Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern ........................................... 704
Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern ................................................... 708
Empfehlungen für die künftige Struktur von Hilfe- und
Versorgungsangeboten für Kinder psychisch kranker und
suchtkranker Eltern ................................................................................. 712
Notwendige Finanzierungs- und Kooperationswege ............................. 713
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
683
5.2
6
7
684
Empfehlungen für die konzeptionelle und methodische
Weiterentwicklung der Hilfen für Kinder psychisch kranker und
suchtkranker Eltern ................................................................................. 716
Literatur .................................................................................................... 720
Anhang ..................................................................................................... 725
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
1 Ausgangslage
Über die Prävalenz psychisch kranker und suchtkranker Eltern lassen sich
bislang keine verlässlichen Angaben machen. Die vorliegenden Studien und
Schätzungen zeigen aber übereinstimmend, dass Kinder psychisch kranker und
suchtkranker Eltern mit Sicherheit keine Randgruppe darstellen.
Die Angaben über den Anteil psychisch kranker Eltern mit minderjährigen
Kindern variieren zwischen ca. 20 und 60 %. Die große Schwankung ist darauf
zurückzuführen, dass in den wenigen kontrollierten Studien unterschiedliche
Populationen untersucht wurden. So stellen z. B. McGrath u. a. (1999) bei
psychotisch Erkrankten eine Elternschaftsrate von 36,3 % fest; von den weiblichen Patienten waren 59,1% Mütter, von den männlichen Patienten 25,4 %
Väter. Bauer und Lüders (1998) konnten anhand einer Auswertung von
Krankenakten dokumentieren, dass 45,9 % aller Patientinnen Mütter waren
(die Krankenakten der männlichen Patienten wurden nicht ausgewertet). In
einer konsekutiven Erhebung auf allgemeinpsychiatrischen Stationen zweier
psychiatrischer Kliniken, in der über einen Zeitraum von 6 Monaten 808
Patienten erfasst wurden, hatten 27 % der Patienten Kinder unter 18 Jahren.
Betrachtet man das Geschlecht der Patienten, so zeigte sich, dass 34 % der
weiblichen Patienten und 18 % der männlichen Patienten Kinder unter 18
Jahren hatten (Lenz 2005). Während 60 % der männlichen Patienten mit ihren
Kindern im selben Haushalt wohnten, lebten 77 % der weiblichen Patienten
mit ihren minderjährigen Kindern zusammen. Betrachtet man die Diagnosen,
so wird deutlich, dass unter den Patienten mit Kindern unter 18 Jahren alle
großen Diagnosegruppen vertreten waren (Lenz 2005). Die Angaben zur Prävalenz beziehen sich zumeist auf die stationär behandelten Patient/ -innen.
Nimmt man die ambulant behandelten Patient/-innen hinzu, gehen Nicholson
u. a. (2004) davon aus, dass mindestens zwei Drittel der psychisch kranken
Frauen und Männer auch Eltern sind. Gesicherte Zahlen zu den betroffenen
Kindern psychisch kranker Eltern liegen nicht vor, da diese Daten bislang im
einrichtungsbezogenen Basisdokumentationssystem der Psychiatrie nicht
flächendeckend systematisch erfasst werden. In der Bundesrepublik Deutschland begeben sich nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes im Ve rlauf eines Jahres etwa 1,7 Millionen erwachsene Menschen in eine
psychiatrische Behandlung, das entspricht in etwa 3 % der Gesamtbevölkerung
über 21 Jahren. Remschmidt und Mattejat (1994) schätzen allein die Zahl der
Kinder der an Psychosen erkrankten Eltern auf ca. 500.000. Eine Fallerhebung
bei 16 Jugendämtern aus dem gesamten Bundesgebiet ergab, dass bei 57 von
214 Kindern (27 %), für die ein Sorgerechtsverfahren wegen Kindeswohlgefährdung eingeleitet worden war, erhebliche bis gravierende Belastungen der
Eltern durch eine psychische Krankheit eine Rolle gespielt haben (vgl. Münder
u. a. 2000). Hochgerechnet auf die ca. 6.000 teilweisen oder vollständigen
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
685
Sorgerechtsentzüge pro Jahr in Deutschland (vgl. Münder u. a. 1998) würde
dies bedeuten, dass bundesweit bei einer Anzahl von 1.500 bis 1.800 Fällen,
eine psychische Krankheit der Eltern bzw. eines Elternteils zumindest einen
auslösenden Faktor für eine Sorgerechtseinschränkung darstellt.
Die Datenlage zu den suchtkranken Eltern und den betroffenen Kindern ist
nicht zuletzt durch die Zahlen aus der Statistik der ambulanten Such tberatungsstellen in Deutschland (EBIS) und des stationären einrichtung sbezogenen Dokumentationssystems der Suchthilfe (SEDOS) differenzierter
und umfangreicher (Klein 2007). Es ist davon auszugehen, dass in jeder
siebten Familie Kinder zeitweise oder dauerhaft von der Alkoholabhängigkeit
oder dem Alkoholmissbrauch wenigstens eines Elternteils betroffen sind. In
etwa jeder zwanzigsten Familie sind beide Elternteile alkoholabhängig.
Zahlenmäßig sind etwa 2,7 Millionen Kinder im Alter bis zu 18 Jahren von
elterlicher Alkoholstörung betroffen. Diese Zahlen konnten in einer b evölkerungsrepräsentativen epidemiologischen Studie des Max-Planck-Instituts
für Psychiatrie in München bestätigt werden (Lachner/Wittchen 1997). Nach
den Ergebnissen der Statistik der ambulanten Suchtberatungsstellen in
Deutschland (EBIS) leben 45 % der alkoholabhängigen Frauen mit Kindern in
einem Haushalt zusammen. Bei den Vätern beträgt der Anteil 32%. Wesentlich
höher sind die Zahlen der alkoholkranken Menschen, die Kinder haben. So
haben beispielsweise 75 % der alkoholabhängigen Frauen und 63 % der
alkoholabhängigen Männer wenigstens ein Kind. 11 % der alkoholabhängigen
Mütter leben allein mit ihren Kindern. Die Zahl der Fremdplatzierungen ist
bei Kindern von alkoholabhängigen Eltern mit 13,3 % höher als in der
Normalbevölkerung, aber deutlich geringer als bei den Kindern drogenabhängiger Eltern.
Während die Zahl der Kinder alkoholabhängiger Eltern mittlerweile
empirisch gut gesichert ist, liegen über die Zahl der Kinder alkoholmis sbrauchender Eltern noch keine Angaben vor. Gleiches gilt für die Kinder von
Eltern mit Suchtproblemen wie Spiel- oder Internetsucht.
Kinder drogenabhängiger Mütter und Väter sind lange Zeit nicht als
spezielle Gruppe wahrgenommen worden (Klein 2006). Insbesondere durch
die Einführung der Substitutionsbehandlung in Deutschland Mitte der 1980er
Jahre gewann das Thema Elternschaft bei Opiatabhängigen zunehmend an
Bedeutung. Die Zahl der gebärenden drogenabhängigen Frauen hat seither
kontinuierlich zugenommen. Dies wird allgemein auf die günstigeren Au swirkungen des Methadons, das meist in der Heroinsubstitution eingesetzt
wird, auf die Empfängnisfähigkeit der drogenabhängigen Frauen zurüc kgeführt (Englert/Ziegler 2001). Es ist davon auszugehen, dass etwas mehr als
ein Drittel aller Drogenabhängigen Kinder hat. Diese Zahlen entsprechen auch
den Erfahrungen aus der klinischen Praxis. Konservativ geschätzt ist in
Deutschland etwa von 40.000 bis 50.000 Kindern drogenabhängiger Eltern
686
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
auszugehen. Studien zeigen, dass zwischen 30 und 40 % der substituierten
Drogenabhängigen mit ihren Kindern im eigenen Haushalt leben. Es zeigen
sich dabei deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Drogenabhängige
Frauen leben wesentlich häufiger mit ihren Kindern zusammen als droge nabhängige Männer. In der Hamburger Substitutionsstudie wurde beispielsweise
festgestellt, dass von den 31 % der betreuten Patienten, die Kinder hatten,
insgesamt 38% mit diesen auch zusammenlebten. Bei den weiblichen
Substituierten waren es 51 % und bei den männlichen Substituierten 28 %
(Simon/Palazzetti 1999). Die Anzahl der Fremdplatzierungen von Kindern ist
in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Lagen die Quoten in den
früheren Untersuchungen über 60 %, ist seit der flächendeckenden Einführung der Methadon-Substitution eine Fremdplatzierungsquote von unter
30 % zu verzeichnen (Raschke u. a. 2000). Die stabilere Lebenssituation durch
die Substitution bietet offensichtlich bessere Chancen für ein gemeinsames
Leben mit den eigenen Kindern.
Die vorliegenden epidemiologischen Studien, Statistiken und fundierten
Schätzungen zeigen überstimmend, dass von einer sehr hohen Zahl von
Kindern mit psychisch kranken und suchtkranken Eltern auszugehen ist.
Umso erstaunlicher ist es, dass diese relevante Personengruppe weder in der
Psychiatrie und in der Suchthilfe noch in der Kinder- und Jugendhilfe lange
Zeit hinreichend wahrgenommen wurde. So ist in Deutschland die Situation
der Kinder suchtkranker Eltern erst in den 1980er Jahren allmählich in das
Blickfeld gerückt. In Fachkliniken wurden die ersten Kinder - und Jugendseminare eingerichtet und im Rahmen von Fachtagungen und Kongressen
wurden die Problematik der Kinder suchtkranker Eltern und mögliche Hilfen
in einzelnen Beiträgen aufgegriffen (Klein 2001; 2006). Auf die Belange und
Probleme von Kindern psychisch kranker Eltern wurde zum ersten Mal a uf
der Tagung des Dachverbands psychosozialer Hilfsvereinigungen „Auch
Kinder sind Angehörige“ im Jahr 1996 vor einer breiteren Fachöffentlichkeit
aufmerksam gemacht. Systematische und methodisch differenzierte Studien
zum Thema liegen hingegen bereits seit den 1960er Jahren vor. Der englische
Kinder- und Jugendpsychiater Rutter untersuchte beispielsweise Kinder, deren
Eltern psychisch erkrankt waren als auch Kinder, bei denen auf Seiten der
Eltern eine körperliche Erkrankung vorlag. Zusätzlich wurden die K inder und
ihre Eltern mit Kontrollgruppen verglichen. Die Gesamtergebnisse wurden
unter dem Titel „Children of sick parents“ (Rutter 1966) veröffentlicht. Im
deutschsprachigen Raum griffen Remschmidt und Strunk das Thema in einer
empirischen Arbeit erstmalig auf. Sie untersuchten die Kinder von
schizophren und depressiv erkrankten Eltern, die in der kinderpsychiatrischen
Universitätsklinik Marburg behandelt wurden (Remschmidt u. a. 1973).
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
687
2 Lebenssituation der Kinder und Familien –
Ergebnisse der Risiko- und
Belastungsforschung
Kinder, die in Familien mit psychisch kranken oder suchtkranken Eltern au fwachsen, sind in vielfältiger Weise durch die elterliche Erkrankung betroffen
und stehen unter erhöhtem Risiko, selbst eine psychische Störung oder eine
Suchtstörung zu entwickeln. Die vorliegenden Studien kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die psychische Erkrankung oder Such terkrankung eines Elternteils das Risiko für die Kinder, im Verlauf ihres Lebens
selbst eine psychische Störung oder eine Suchtstörung auszubilden, beträchtlich ist. Im Zentrum der empirischen Arbeiten stand lange Zeit die „High risk“-Forschung, die das Ziel verfolgt, Gruppen mit hohem Erkrankungsrisiko
genauer zu beschreiben und herauszufinden, in welchen Merkmalen sich diese
Risikogruppen von normalen Vergleichsgruppen unterscheiden.
Das Aufwachsen mit einem psychisch kranken oder suchtkranken Elternteil
stellt für die Kinder ein einschneidendes Lebensereignis dar, das mit einer
signifikanten Zunahme an alltäglichen Anforderungen, Konflikten und
Spannungen sowohl innerhalb Familie als auch im sozialen Umfeld einhergeht.
Qualitative Belastungsstudien eröffnen über die Risikoforschung hinaus einen
Einblick in die unmittelbare Betroffenheit der Kinder, in ihre Gefühle,
Erfahrungs- und Erlebniswelten sowie in ihren Umgang mit den alltäglichen
Anforderungen und Belastungen, die aus dem Zusammenleben mit einem
psychisch kranken oder suchtkranken Elternteil resultieren. Die
Rekonstruktion der subjektiven Lebenswirklichkeit ermöglicht eine
Sensibilisierung für die Bedürfnisse und Belange der betroffenen Kinder sowie
für ihre Arrangements und Gestaltungsbemühungen im familiären und
sozialen Alltag. Die vorliegenden qualitativen Studien vermitteln ein vertieftes
Verständnis für die vielschichtigen individuellen und familiären Prozesse,
Problemkonstellationen und Belastungsmomente. Diese subjektive Perspektive
ist in besonderer Weise geeignet, wichtige Ansatzpunkte für die Entwicklung
bzw. Bereitstellung angemessener therapeutischer und präventiv er Hilfs- und
Unterstützungsangebote sichtbar zu machen.
Im Folgenden werden die zentralen Ergebnisse der Risiko- und qualitativen
Belastungsforschung dargestellt.
688
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
2.1 Risiken und Belastungen von Kindern psychisch
kranker Eltern
Zahlreiche empirische Studien haben den Zusammenhang von psychischer
Erkrankung der Eltern und Störungen der kindlichen Entwicklung bestätigen
können (vgl. Downey/Coyne 1990; Glorisa 1990; Feldman u. a. 1987). Es
kann als gesichert angenommen werden, dass das kindliche Störungsrisiko be i
psychischen Auffälligkeiten der Eltern um den Faktor 2 bis3 gegenüber u nbelasteten Vergleichsgruppen erhöht ist. Die aussagekräftigsten Befunde
stammen aus Längsschnittsstudien, in denen betroffene Kinder mindestens bis
ins Jugendalter begleitet wurden. Laucht u. a. (1992) kommen in einer
prospektiven Longitudinalstudie in Übereinstimmung mit einer Reihe früherer
Studien zu dem Ergebnis, dass Kinder psychisch kranker Eltern eine u ngünstigere Entwicklungsprognose aufweisen als Kinder gesunder Eltern. Erste
Anzeichen für Abweichungen ließen sich bereits im frühen Säuglingsalter mit
drei Monaten feststellen. Statistisch gesichert sind Defizite in der kognitiven
und sozial-emotionalen Entwicklung im Kleinkindalter. Es zeigte sich auch,
dass die Auftretensraten schizophrener Störungen bei Kindern mit einem an
Schizophrenie erkrankten Elternteil zwischen 8 und 20 % lagen. Betrachtet
man alle Formen psychiatrischer Störungen, so wurden bei Kindern mit
mindestens einem schizophren erkrankten Elternteil im Mittel be i 30 bis 40 %
der Betroffenen bis zum Jugendalter klinisch relevante Auffälligkeiten fes tgestellt (Niemi u. a. 2003). Downey und Coyne (1990) gehen davon aus, dass
das Risiko für eine affektive Störung für die betroffenen Kinder zwei - bis
dreimal höher und das Risiko für eine Major Depression etwa sechsmal höher
als für Kinder unauffälliger Eltern ist. Kinder depressiver Eltern tragen
darüber hinaus auch ein erhöhtes Risiko für andere psychische Störungen
sowie Verhaltensauffälligkeiten und Anpassungsproble me im sozialen,
emotionalen und kognitiven Bereich (Cummings/Davis 1994). Für die bislang
untersuchten psychischen Störungen steigt die Wahrscheinlichkeit eines Au ftretens von psychischen Auffälligkeiten bei Kindern noch einmal deutlich,
wenn beide Elternteile von einer Erkrankung betroffen sind. Sind beispielsweise beide Elternteile depressiv erkrankt, beträgt die Wahrscheinlichkeit für
die Kinder, im Laufe ihres Lebens eine Depression auszubilden, etwa 70 %
(Robins/Regier 1991).
Die Roc h e ste r Lo n git ud i n al S tudy , eine große Risikostudie, kommt zu dem
Ergebnis, dass die elterliche Diagnose offensichtlich weniger bedeutsam für
die Anpassung des Kindes ist als andere Dimensionen wie Schweregrad, Art
und Chronizität der Symptomatik, Komorbidität, Rückfallhäufigkeit und
symptomfreie Perioden sowie allgemeine familiäre und psychosoziale Bedingungen des Aufwachsen (Sameroff 1987). Schwere psychische Erkrankungen begünstigen das Auftreten von Belastungsfaktoren wie eheliche
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
689
Konflikte, familiäre Disharmonien, Scheidung, Störungen in der Eltern-KindBeziehung, inadäquate soziale Unterstützung und soziale Isolation sowie ei ngeschränkte objektive Lebensbedingungen wie Arbeitslosigkeit, finanzielle
Probleme und problematische Wohnverhältnisse. Die Kumulation von Risiken
oder Stressoren ist besonders bedeutsam. So steigt mit der Anzahl der vorhandenen Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder eine ernsthafte
Störung entwickeln, deutlich an (Rutter 1990).
Die Umweltfaktoren sowie die Schwere und der Verlauf der el terlichen Erkrankung haben mindestens eine ebenso große Bedeutung für ungünstige
Entwicklungsverläufe und die Ausbildung von psychischen Störungen wie
genetische Faktoren. Die Rolle genetischer Faktoren bei der Entstehung
psychischer Störungen konnte in einer Reihe von Studien zwar hinreichend
belegt werden (vgl. Lenz 2005), allerdings wurde zugleich deutlich, dass es
gerade bei vermutlich vorhandenen genetischen Risiken auf die Umwelt a nkommt, in der ein Kind aufwächst. Eine determinierende Wirkung genetis cher
Faktoren kann weitgehend ausgeschlossen werden.
Wenn Eltern unter einer psychischen Erkrankung leiden, zeigen Kinder
aller Altersstufen ein erhöhtes Risiko für Verhaltensauffälligkeiten und
psychische Störungen. Einige Studien deuten jedoch darauf hin, dass in der
frühen Kindheit und in der Pubertät eine besondere Vulnerabilität bei Kindern
psychisch kranker Eltern besteht (Cummings/Davies 1994). Danach treten bei
Säuglingen und Kleinkindern vermehrt kognitive und emotionale En twicklungsverzögerungen sowie verstärkte Trotzreaktionen und stärkere
Trennungsängste auf. In der Pubertät werden insbesondere Anpassung sschwierigkeiten sichtbar (vgl. Beardslee u. a. 1998). Frühe Kindheit und
Jugendalter stellen offensichtlich Phasen erhöhter Vulnerabilität gegen über
den Belastungen dar, die mit dem Zusammenleben mit einem psychisch
kranken Elternteil verbunden sind. Ob sich eine psychische Erkrankung eines
Elternteils bei Mädchen und Jungen unterschiedlich auswirkt, also geschlecht sspezifische Unterschiede in den Reaktionen der Kinder bestehen, ist bislang
nicht eindeutig geklärt (Lenz 2008). So kommen Studien zu dem Ergebnis,
dass die Vulnerabilität und das Ausmaß der Belastung bei Mädchen und
Jungen etwa gleich stark ausgeprägt sind. Andere Studien kommen hingegen
zu dem Schluss, dass die elterliche Erkrankung Mädchen und Jungen unte rschiedlich beeinflusst. Windle und Davies (1997) kommen beispielsweise in
einer Studie über die Auswirkung mütterlicher Depressionen auf die Kinder zu
dem Ergebnis, dass bei Jungen die Vulnerabilität in der früheren Kindheit
erhöht ist, während Mädchen insbesondere in der Pubertät anfällig sind.
Es liegt mittlerweile eine Reihe von Studien vor, die im Mittel eine
moderate bis starke Einschränkung der Erziehungsfähigkeit bei Eltern mit
einer schweren psychischen Erkrankung belegen und negative Einflüsse auf
den Entwicklungsverlauf von Kindern aufzeigen (Deneke 2005). Die Mehrzahl
690
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
der Studien befasst sich mit Einschränkungen in bindungsrelevanten Fähi gkeiten, speziell mit Einschränkungen der elterlichen Sensitivität in der ElternSäuglings-Interaktion, die als Unter- oder Überstimulation des Kindes beobachtet werden kann (Deneke/Lüders 2003). So reagieren beispielsweise
depressiv und schizophren erkrankte Eltern vorübergehend oder dauerha ft
nicht oder nur verzögert auf kindliche Signale und sind für das Kind emotional
nicht oder nur schwer erreichbar (Riordan u. a. 1999; Hipwell/Kumar 2000).
Sie verhalten sich eher passiv und zeigen ein eingeengtes Kommunikation srepertoire oder verhalten sich dem Kind gegenüber überfürsorglich und bevormundend. Ein überstimulierendes Interaktionsverhalten lässt sich bei
manischen, agitiert depressiven und auch bei schizophren erkrankten Eltern
mit einer floriden Plus-Symptomatik beobachten (Snellen u. a. 1999). Vernachlässigung beobachtete Deneke (2005) vorwiegend bei nicht bzw. wenig
responsiven Eltern, die emotional für das Kind nicht erreichbar sind.
Die vorliegenden qualitativen Belastungsstudien eröffnen einen sensiblen
Zugang zu den Erlebnis- und Erfahrungswelten der Kinder mit psychisch
kranken Eltern im familiären und sozialen Alltag. Dunn (1993) hat neun
bereits erwachsene, gesund gebliebene Kinder psychotischer Eltern retr ospektiv ausführlich über ihre Erfahrungen und Lebensstrategien in der Familie
befragt. Die Aussagen der erwachsenen Kinder kreisten um die Themen Ei nsamkeit, Isolation und Entfremdung. Die Tabuisierung der Krankheit, die
fehlende Aufklärung und die soziale Ausgrenzung und Stigmatisierung des
kranken Elternteils löste bei den Kindern ein Gefühl der Einsamkeit aus, die
bis zur Isolation führen kann. Die Kinder begannen zunehmend in zwei
Welten zu leben, in der Welt der Familie und in der Außenwelt. Beide Welten
blieben voneinander getrennt, so dass die Kinder sich aus der Sicht der ei nen
Welt als fremd gegenüber der jeweils anderen empfanden. Die Entfremdung
wurde begleitet von Scham- und Schuldgefühlen. Die Kinder schämten sich
wegen des kranken Elternteils, fühlten sich zugleich aber auch mitschuldig an
der Krankheit. Die Schuldgefühle verfolgten die Kinder dann bis in ihr Erwachsenenalter zum einen als „separation guilt“, eine Schuld, die durch die
Loslösungsprozesse und die Versuche, die eigenen Wege zu verfolgen, entsteht
und zum anderen in der „survivor guilt“, die auf der Vorstel lung basiert, dass
die Menge „guter Dinge“ in einer Familie begrenzt ist und Expansion sbestrebungen einzelner Familienmitglieder somit auf Kosten der Möglic hkeiten anderer gehen. Vor allem aus Gründen der schweren Erreichbarkeit
wurden bislang fast ausschließlich (junge) Erwachsene befragt. Solche retrospektiv angelegten Studien sind jedoch anfällig für Verzerrungen. So entstehen
häufig Schwierigkeiten, sich an die Ereignisse überhaupt noch konkret zu e rinnern, zudem kommt es leicht zu Vermischungen und Übe rlagerungen durch
den Einfluss anderer Lebensereignisse und -umstände. Um einen
authentischen Einblick in ihre Erlebens- und Gefühlswelt, in ihre Vor-
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
691
stellungen, Gedanken und Wünsche nach Unterstützung zu gewinnen, hat
Lenz (2005) Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 18 Jahren zeitnah zur
psychiatrischen Behandlung ihrer Eltern befragt. Betrachtet man die Befunde
im Überblick, so ergibt sich zusammenfassend folgendes Bild:
692

Die psychische Erkrankung eines Elternteils stellt für die Kinder eine
besonders schmerzhafte Verlusterfahrung dar, die meist mit gravierenden
Veränderungen im familiären Alltag einhergeht, insbesondere wenn die
Mutter die Patientin ist. Das allenfalls diffuse Wissen über die Erkrankung
löst zusätzliche Unsicherheiten und Ängste aus.

Kinder sind sensible Beobachter ihrer erkrankten Eltern. Sie nennen eine
Reihe von Frühwarnzeichen, an denen sie eine Verschlechterung des
psychischen Zustandes ihrer Mutter oder ihres Vaters festmachen.

Trennungsängste, Angst vor der Verschlimmerung der Krankheit und vor
einem möglichen Suizid, Hoffnungslosigkeit und Resignation sowie Wut,
weil sie sich vernachlässigt, ungerecht behandelt oder ungeliebt fühlen,
kennzeichnet die Gefühlslage der Kinder. Bei den Jugendlichen stehen
Ängste vor einer möglichen eigenen Erkrankung, Schuldgefühle nach teilweise vehementen Distanzierungs- und Abgrenzungsversuchen von der
Familie, starke Verantwortungsgefühle und Trauer über den Verlust einer
elterlichen Identifikationsfigur im Vordergrund.

Die zunehmende Verschlechterung des Gesundheitszustandes des Elternteils, eventuell sogar eine krisenhafte Entwicklung mit Suiziddrohungen
und verschärften elterlichen Konflikten, kennzeichnen häufig das
Familienleben vor der Klinikeinweisung. Die Kinder rutschen in dieser
Phase immer wieder in die Auseinandersetzungen der Eltern hinein und
geraten in massive Loyalitätskonflikte. Fast ausnahmslos müssen sie mit
dieser belastenden Situation alleine fertig werden.

Da sie in aller Regel über keine verständnisvollen Bezugspersonen ve rfügen, nehmen insbesondere während des Klinikaufenthalts der Mutter
das Alleinsein und Gefühle der Leere zu. Zugleich sind die Kinder durch
die Abwesenheit der Mutter mit teilweise gravierenden Veränderungen in
der Familie konfrontiert und versuchen den Vater durch zusätzliche
Übernahme von Aufgaben im Haushalt zu entlasten.

Die Zeit nach dem Klinikaufenthalt ist durch eine Atmosphäre der Vorsicht, der Rücksichtnahme und Schonung und der Angst vor einem e rneuten Rückfall geprägt. Die Kinder richten ihr Verhalten am Tagesablauf
und den Bedürfnissen des erkrankten Elternteils aus.

Jugendliche haben einerseits die Möglichkeit, sich zumindest teilweise von
der Familie zu lösen und äußerlich abzugrenzen, was aber gleichzeitig mit
starken Schuldgefühlen verbunden sein kann. Andererseits werden vom
kranken und vom gesunden Elternteil spezifische „Aufträge“ an sie geMaterialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
richtet. Es kommt häufig zu einer Rollenumkehr, in der sie Eltern - oder
Partnerfunktion für ihre Eltern übernehmen und Verantwortung für ganze
Lebensbereiche wie Haushaltsführung oder Erziehung der jüngeren Geschwister tragen.

Ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen neigt zu defensiv vermeidenden Bewältigungsstrategien. Sie ziehen sich zurück, fliehen
oftmals in eine Fantasiewelt und zeigen insgesamt eine schwach ausgeprägte Netzwerkorientierung. Als besonders hilfreich werden Großeltern und Gleichaltrige mit einem ähnlichen Problemerfahrungshinte rgrund betrachtet.

Als eine besonders wichtige Form der Unterstützung erachten Kinder und
Jugendliche ehrliche und offene Antworten auf ihre Fragen. Sie wollen
nicht geschont werden, sondern die Wahrheit hören. Jugendliche
wünschen sich darüber hinaus eine aktive Einbeziehung in die Behandlung
ihres erkrankten Elternteils. Kontakt- und Austauschmöglichkeiten in
Gruppen und eine gezielte Aufklärung der Öffentlichkeit über psychische
Krankheiten werden als weitere wichtige Unterstützungsangebote betrachtet.
2.2 Risiken und Belastungen für Kinder
alkoholabhängiger Eltern
Studien zeigen übereinstimmend, dass Kinder alkoholabhängiger Eltern als die
größte Risikogruppe für die Entwicklung von Alkoholmissbrauch und abhängigkeit zu betrachten ist. Es ist davon auszugehen, dass diese Kinder im
Vergleich zu Kindern nicht suchtkranker Eltern ein bis zu sechsfach erhöhtes
Risiko haben, selber abhängig zu werden oder Alkohol zu missbrauchen (Sher
1991; Lachner/Wittchen 1997; Zobel 2006). Eine klassische amerikanische
Übersichtsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass von knapp 4.000 alkohola bhängigen Personen 30,8 % einen alkoholabhängigen Elternteil aufwiesen.
Demgegenüber gaben in einer nichtklinischen Kontrollstichprobe von 922
Personen nur 4,7 % einen abhängigen Elternteil an (Cotton 1979). Eine Langzeitstudie über einen Zeitraum von 33 Jahren zeigte, dass erwachsene Kinder
aus Suchtfamilien in 28 % der Fälle eine Alkoholabhängigkeit entwickelten.
Männer mit einem abhängigen Vater hatten mehr als doppelt so häufig eine
Alkoholabhängigkeit wie Männer ohne abhängigen Vater (Drake/Vaillant
1988). In einem Überblick zu den vorliegenden Forschungsergebnissen stellt
Klein (2001) fest, dass mehr als 30 % der Kinder aus suchtbelasteten Familien
selbst suchtkrank werden. In der oben bereits erwähnten epidemiologischen
Studie von Lachner und Wittchen (1997) zeigte sich darüber hinaus, dass im
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
693
Falle einer Alkoholdiagnose für beide Elternteile das Risiko einer eigenen
Alkoholabhängigkeit bei den Söhnen um das 19-fache und bei den Töchtern
um das 28-fache erhöht ist. Im Falle elterlicher Komorbidität, also dem Vorhandensein psychischer Störungen (wie z. B. Depressionen, Angststörungen
oder Persönlichkeitsstörungen) neben der Alkoholabhängigkeit, sind diese
Risiken noch höher.
Das hohe Risiko in Bezug auf eine spätere Suchtstörung legt den Schluss
nahe, dass genetische Faktoren hier eine wichtige Rolle spielen. Alle Studien
zeigen, dass eine genetische Belastung bei der familiären Übertragung von
Alkoholabhängigkeit sicherlich wirksam ist, diese aber mit anderen Variablen
wie der familiären Umwelt und individuumsspezifischen Entwicklungsfaktoren
vielschichtig interagiert (Maier 1997). Insbesondere die Familienumwelt der
Kinder stellt neben den biologischen Anlagen einen wesentlichen Risikofaktor
dar. Die in diesem Zusammenhang am häufigsten anzutreffende Familie nkonstellation, bestehend aus einem alkoholabhängigen Vater und einer nicht
suchtkranken, aber co-abhängigen Mutter, bringt weit reichende Veränderungen und Gefahren in der Dynamik der Familien mit sich. Die Eltern
sind oftmals nicht in der Lage, den Pflichten in der Erziehung in au sreichendem Maße nachzukommen und die kindlichen Grundbedürfnisse zu
erfüllen, da der abhängige Elternteil auf das Suchtmittel fixiert ist und die
Kinder kaum mehr wahrnimmt. Der nichtabhängige Elternteil benötigt die
Kraft für das grundlegende Funktionieren der Familie und die Wahrung einer
vermeintlich intakten Fassade nach außen. Die familiäre Atmosphäre ist gekennzeichnet durch eine deutlich schwächere oder extrem starke Familie nkohäsion sowie durch die Frustration kindlicher Grundbedürfnisse und
Störungen in den Eltern-Kind-Bindungen. Einer schärferen, rigiden Abgrenzung nach außen entsprechen oft diffuse, unklare Grenzen innerhalb der
Familie. Die Kinder übernehmen in dieser Beziehungskonstellation bisweilen
Eltern- oder Partnerrollen und damit Aufgaben, denen sie schon aufgrund
ihres Entwicklungsstandes nicht gewachsen sind. Black (1988) und We gscheider (1988) haben neben diesen Parentifizierungsprozessen noch weitere
Rollenmodelle beschrieben, um die Situation der Kinder in Suchtfamilien zu
verdeutlichen. Danach lernen Kinder bestimmte Rollen wie z. B. des
„Helden“, des „Sündenbocks“, des „unauffälligen Kindes“ oder des „Clowns“
in fixierter Form durchzuführen. Eine besonders kritische Situation besteht
häufig für Kinder, die mit ihrem alkoholabhängigen Elternteil – meist den
Müttern – alleine leben. In dieser Familienkonstellation dürfte die Überforderungsschwelle für die Mütter und Kinder schnell erreicht sein und für die
Kinder ein hohes Entwicklungsrisiko bestehen, wenn die unvollständige
Familie nicht angemessene Unterstützung aus dem sozialen Netzwerk erfährt
(Simon/Palazetti 1999). In einer qualitativen Studie wurden Kinder aus
alkoholbelasteten Familien im Alter von 8 bis 16 Jahren befragt. Die von den
694
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Kindern am häufigsten genannten Erfahrungen waren Unberechenbarkeit und
Unzuverlässigkeit im elterlichen Verhalten, Ängste und Sorgen um Gesundheit
und Leben der Eltern, Scham- und Schuldgefühle, mangelnde soziale Unterstützung sowie Streit und konflikthafte Auseinandersetzungen zwischen den
Eltern. Generell wurden in der Studie viele Ambivalenzerfahrungen und
Loyalitätskonflikte deutlich. Dies drückte sich zum einen in einem i nkonsistenten Belohnungs- und Bestrafungsverhalten und zum anderen in Gefühlsschwankungen aus, die von Verachtung und Hass bis hin zu Liebe und
permanenter Sorge reichten (Cork 1969). Hinzu kommen oftmals extreme
Belastungssituationen wie direkte Gewalterfahrungen oder häufige Zeuge nschaft bei Gewalthandlungen, zudem Vernachlässigung bzw. Verwahrlosung
sowie eingeschränkte objektive Lebensbedingungen wie Armut, Arbeitslosigkeit der Eltern und enge Wohnverhältnisse.
Kinder aus suchtbelasteten Familien gelten nicht nur als die größte Risik ogruppe bezüglich der Entwicklung eigener Suchterkrankungen, sondern weisen
darüber hinaus insgesamt eine höhere Vulnerabilität gegenüber Verhaltensund Erlebensstörungen als Kontrollgruppen mit normalem familiären Hinte rgrund auf. In einer Langzeitstudie mit einen Untersuchungszeitraum von der
Geburt bis zum 18. Lebensjahr der Kinder wurde festgestellt, d ass die Söhne
mehr psychische Probleme aufwiesen als die Töchter und dass die Probleme
im Falle mütterlicher Abhängigkeit gravierender sind als bei väterlicher A bhängigkeit (Werner 1986). Am häufigsten werden Hyperaktivität und Ve rhaltensauffälligkeiten, Delinquenz, kognitive Funktionsstörungen, soziale
Interaktionsstörungen sowie Angst und Depressionen genannt (vgl.
Elpers/Lenz 1994).
Kinder alkoholkranker Eltern sind überzufällig stark von körperlichen
Problemen betroffen. An erster Stelle sind hierbei die Auswirkungen des
Alkohols, die eine Schädigung beim Kind hervorrufen, anzuführen, und zwar
das fetale Alkoholsyndrom, die fetalen Alkoholeffekte (Alkoholembryopathie)
und Alkoholvergiftungen. Von einer Alkoholembryopathie, einer durch
Alkoholmissbrauch während der Schwangerschaft erworbenen Schädigung des
Embryos, ist nach Schätzung der Universitätskinderklinik Münster jedes 300.
Neugeborene betroffen (Löser 1995). Dies wären in Deutschland jährlich etwa
2.200 Neugeborene.
Klein (2007) hat die globalen Risiken elterlicher Alkoholstörungen für die
Entwicklung von Kindern in Form von explorativen Fragen zusammengefasst:





Wer trinkt (Mutter, Vater oder beide)?
Wer im Umfeld trinkt noch (Großeltern, Onkel etc.)?
Wann ist die Abhängigkeit im Leben der Eltern aufgetreten?
Wie lange wird schon getrunken?
Welchen Verlauf hat die Abhängigkeit?
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
695


Welchen Schweregrad hat die Auffälligkeit?




Wie lange haben die Kinder das Suchtgeschehen miterlebt?
Wie alt waren die Kinder, als die Suchterkrankung des Vaters oder der
Mutter chronisch wurde?
Wie haben die Kinder das Suchtgeschehen miterlebt?
Gibt es noch weitere Störungen bei den Eltern (Komorbidität)?
Gibt es noch weitere kritische Lebensereignisse (Trennung und Scheidung,
Unfälle, Gewalt und Missbrauch, finanzielle Probleme)?
Je nach Ausprägung und gemeinsamen Auftreten dieser Merkmale erhöhen
sich die Entwicklungsrisiken der Kinder und die Wahrscheinlichkeit des En tstehens von Verhaltensstörungen und einer späteren Suchtmittelabhängigkeit
steigt. Zudem können komplexe Interaktionen zwischen diesen Merkmalen
auftreten. In der Risikoforschung konnte vielfach aufgezeigt werden, dass sich
das gemeinsame Auftreten mehrerer Risikofaktoren besonders gravierend auf
die kindliche Entwicklung auswirkt, weil sich ihre Effekte nicht nur einfach
aufaddieren, sondern wechselseitig verstärken. Die Kumulation von Risiken
oder Stressoren ist besonders bedeutsam. So steigt mit der Anzahl der vorhandenen Risikofaktoren die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder eine ernsthafte
Störung entwickeln, deutlich an (vgl. Kapitel 2.1).
2.3 Risiken und Belastungen für Kinder
drogenabhängiger Eltern
Der Fokus auf Kinder drogenabhängiger Eltern wurde auch in der inte rnationalen Forschung erst in den 1980er Jahren und damit wesentlich später
gelegt als auf die Kinder alkoholabhängiger Eltern, die in den USA bereits in
den 1960er Jahren Gegenstand empirischer Studien waren (vgl. Klein 2006).
Dementsprechend verwundert es auch nicht, dass bislang erst wenige Lan gzeitstudien zu Entwicklung und Risiken dieser Kinder vorliegen.
In mehreren Studien wurden bei drogenabhängigen Müttern eine
schlechtere sozioökonomische Lage, ein höheres Stresserleben und eine
stärkere soziale Isolation festgestellt als bei demografisch vergleichbaren
Müttern. Drogenabhängige Mütter weisen darüber hinaus ein höheres Maß an
Einsamkeit und Isolation und geringere soziale Unterstützung auf als droge nabhängige Männer (vgl. Klein 2006). Diese Faktoren wirken sich langfristig
ungünstig auf die Entwicklung der Kinder aus. Einen weiteren Problemfakto r
für die Entwicklung stellen die häufigen Brüche im Leben der Kinder dar. In
einer Studie von Arnold und Steier (1997) zeigte sich, dass 44 % der untersuchten Kinder aufgrund von Klinikaufenthalten der Eltern infolge akuter
696
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Drogenintoxikation oder Gefängnisaufenthalten immer wieder über längere
Zeit von den Eltern getrennt leben müssen. In der entwicklungspsychopath ologischen Forschung sind solche Diskontinuitäten als bedeutsamer Risik ofaktor für Verhaltensauffälligkeiten identifiziert worden. Nair u. a. (1997)
untersuchten die Beziehungsgeschichte der Kleinkinder von 152 droge nabhängigen Müttern. Es zeigte sich, dass 43 % der Kinder bis zu ihrem 18.
Lebensmonat einen Wechsel der Hauptbezugsperson erlebten. Obwohl alle
Kinder drogenabhängiger Mütter ein erhöhtes Risiko für Diskontinuität und
Brüche in der Beziehung zu ihren Bezugspersonen aufweisen, können inne rhalb dieser Gruppe spezielle Konstellationen ausgemacht werden, die mit
einem nochmals erhöhtem Risiko einhergehen: junges Alter der Mutter,
Heroingebrauch, Geburt von mehreren Kindern, Fremdplatzierung von
anderen Kindern in der Vorgeschichte sowie das Vorhandensein depressiver
Symptome.
Insgesamt lässt sich die Lebenssituation der Kinder drogenabhängiger
Eltern
folgendermaßen
zusammenfassend
charakterisieren
(vgl.
Englert/Ziegler 2001 ):

Die Kinder sind häufiger von der Abhängigkeit beider Elternteile betroffen, da Drogenabhängige viel häufiger ein entsprechendes Partne rwahlverhalten zeigen als Alkoholabhängige. Das Aufwachsen bei zwei
drogenabhängigen Elternteilen erhöht das Entwicklungsrisiko für Kinder.

Kinder sind häufig von Trennungen betroffen und wachsen entsprechend
häufiger nur bei einem Elternteil auf.

Kinder erleben die typischen Konsequenzen der Drogensubkultur wie
z. B. Beschaffungskriminalität, Prostitution der Mutter, Verhaftung des
Vaters.

Kinder erleben soziale Isolation und Stigmatisierung, lernen weniger sozial
förderliche Verhaltensweisen und sind dadurch in ihrem Selbstwertgefühl
insgesamt instabil und gefährdet.

Kinder leiden unter sozialer Ausgrenzung der Familie, z. B. durch Armut,
Arbeitslosigkeit, beengten Wohnverhältnissen.

Durch die im Vergleich mit Alkoholabhängigen höhere Komorbidität der
Eltern besteht die Gefahr, dass Kinder aufgrund des komplexen
Störungsbildes ihrer Eltern stärkere Schädigungen erleiden.
Studien über das Elternverhalten drogenabhängiger Eltern konzentrieren sich
zum einen auf den Bereich Missbrauch und Vernachlässigung und zum
anderen auf die Eltern-Kind-Beziehungen (Klein 2006). Es zeigte sich, dass
drogenabhängige Mütter häufiger davon überzeugt sind, dass sie ungeeignete
Eltern sind als Kontrollmütter. Sie erleben sich in der Erziehung als unzulänglich bzw. unfähig und machen sich mehr Sorgen um die Entwicklung ihrer
Kinder, vor allem in Hinsicht einer eigenen Suchterkrankung oder einer di sLenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
697
sozialen Karriere. Untersuchungen zum Erziehungsverhalten kom men zu dem
Ergebnis, dass drogenabhängige Mütter im Vergleich zu Kontrollmüttern
häufiger aversive Verhaltensweisen zeigten. Sie neigen stärker zum
Kommandieren, Drohen, Provozieren und Kritisieren und verhalten sich
verbal aggressiv und abwertend gegenüber den Kindern (Hogan 1998). Arnold
und Steier (1997) beobachteten in einer stationären Entwöhnungseinrichtung
bei den drogenabhängigen Müttern vor allem Schwierigkeiten beim Setzen von
Grenzen.
Missbrauch und Vernachlässigung der Kinder sind bei heroin- und kokainabhängigen Eltern häufig festzustellen (Hogan 1998). Simpson und Miller
(2002) fanden heraus, dass ca. 30 % der Kinder, die pränatal Drogen ausgesetzt waren, im Beobachtungszeitraum von einem Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit missbraucht oder vernachlässigt wurden. In etwa 20 % der Fälle
konnte der Verdacht auf Missbrauch und Vernachlässigung eindeutig nac hgewiesen werden. Diese Rate ist mehr als zweimal so hoch wie bei Kindern
nicht drogenabhängiger Eltern. Die meisten Fälle, ca. 70 %, bezogen sich
dabei auf Vernachlässigung wie mangelnde Beaufsichtigung und schlechte
Ernährung bzw. alltägliche Versorgung. In 15 % der Fälle wurden physische
Verletzungen in Folge von Gewalteinwirkungen oder Unfällen, in 6% eine
Drogenintoxikation und in 5 % aller Fälle sexueller Missbrauch festgestellt.
Nach sorgfältiger Kontrolle der Einflüsse soziodemografischer und
psychiatrischer Variablen zeigte sich, dass ähnlich erhöhte Quoten für Mis sbrauch und Vernachlässigung beispielsweise auch in sozial und finanziell belasteten Familien oder in Familien mit einem psychisch kranken Elternteil
beobachtet werden können.
3 Theoretischer Hintergrund –
Resilienz und Bewältigung
Die vorliegenden Studien zum Entwicklungsverlauf und der Auftretenshäufi gkeit von Störungen kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass die
psychische Erkrankung oder die Suchterkrankung eines Elternteils oder beider
Eltern das Risiko für Kinder, im Verlauf ihres Lebens selbst eine Störung
auszubilden, beträchtlich ist (vgl. Kapitel 2). Rutter und Quinton (1984) ermittelten z. B. über einen Beobachtungszeitraum von vier Jahren bei einem
Drittel der untersuchten Kinder persistente kinderpsychiatrische Störungen,
bei einem weiteren Drittel vorübergehende klinisch relevante Auffälligkeiten
und bei dem verbleibendem Drittel keine gravierenden Beeinträchtigungen der
Entwicklung. Die Mehrzahl der Kinder erkrankt zumindest langfristig nicht
selbst, es zeigt sich aber, dass ihre Schwierigkeiten anderer Art sind: Sie sind
698
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
stärker auf sich gestellt, müssen mehr als andere Kinder mit dem familiären
Alltag, mit ihren Problemen in der Schule oder in der Freizeit alleine fertig
werden und mit ihrer Einsamkeit selbst zurechtkommen. Bei Kindern aus
suchtbelasteten Familien weisen die Ergebnisse aus Längsschnittstudien in
etwa in eine ähnliche Richtung. So ist nach Wolin und Wolin (1995) davon
auszugehen, dass etwa ein Drittel der Kinder aus alkoholbelasteten Familien
selbst alkohol- oder drogenabhängig wird, ein weiteres Drittel andere
psychische Störungen entwickelt und ein letztes Drittel mehr oder weniger
psychisch gesund bleibt.
Mit der Frage, warum sich manche Kinder trotz hoher Risiken gesund en twickeln und warum sie kritische Lebensereignisse – wie eine psychische Erkrankung oder eine Suchterkrankung – der Eltern relativ gut bewältigen,
während andere Kinder unter vergleichbaren Bedingungen besonders anfällig
sind, setzen sich die Resilienz- und Bewältigungsforschung auseinander.
3.1 Ergebnisse der Resilienzforschung
Resilienz wird als Gegenpol zur Vulnerabilität betrachtet. Man versteht
darunter sowohl den Prozess der biopsychosozialen Anpassung als auch
dessen Ergebnis (Lösel u. a. 1992). Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei
nicht das sogenannte invulnerable Kind, sondern die relative psychische
Widerstandsfähigkeit gegenüber pathogenen bzw. belastenden Umständen und
Ereignissen, die über die Zeit und situative Umstände hinweg variieren kann.
Wie die Ergebnisse der Resilienzforschung übereinstimmend zeigen, stärken
die personalen und sozialen Ressourcen maßgeblich die psychische Widerstandsfähigkeit von belasteten Kindern und werden deshalb in diesem Z usammenhang als Schutzfaktoren bezeichnet. Laut Rutter (1990) moderieren
protektive Faktoren die schädliche Wirkung eines Risikofaktors. Er geht davon
aus, dass bei Vorliegen eines protektiven Merkmals der Risikoeffekt gemindert
oder völlig beseitigt wird, fehlt hingegen ein protektives Merkmal, kommt der
Risikoeffekt voll zum Tragen. Dahinter steht die Vorstellung eines Puffe reffektes. Ein Schutzfaktor ist besonders oder ausschließlich dann wirksam,
wenn eine Gefährdung vorliegt. Ohne Gefährdung spielen Ressourcen als
Schutzfunktion keine bedeutsame Rolle. Werner (1999) verweist darauf, dass
personale und soziale Ressourcen nicht nur einen Moderator - bzw. Puffereffekt haben, sondern ganz generell die psychosoziale Anpassung in der Kindheit fördern. Antonovsky (1997) sieht in der Verfügbarkeit von Ressourcen
zentrale Voraussetzungen für allgemein förderliche Entwicklungsbedingungen,
Wohlbefinden und Gesundheit.
Durch prospektive Längsschnittstudien und gut kontrollierte Querschnitt sstudien konnte eine Reihe von Schutzfaktoren für eine gesunde psychische
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
699
Entwicklung von Kindern identifiziert werden. Untersucht wurden hierbei
verschiedene Risikogruppen wie beispielsweise Kinder aus Familien mit psychischen kranken oder suchtkranken Eltern (vgl. Bender/Lösel 1998). Ob wohl
sich die Studien auf unterschiedliche Stichproben in vielfältigen Kontex ten
stützen, eine große Bandbreite an Methoden aufweisen und hinsichtlich unte rsuchter Entwicklungsabschnitte und Risikofaktoren variieren, zeichnen sich
gleichwohl ziemlich konsistente Befunde ab. Es kann also von bedeutsamen
generellen Schutzfaktoren ausgegangen werden, die sich in kindzentrierte, fa milienzentrierte und soziale Schutzfaktoren unterteilen lassen (vgl. Lenz 2008):
Kindzentrierte Schutzfaktoren

Temperamentsmerkmale wie Flexibilität, Anpassungsvermögen an Veränderungen, Soziabilität und eine überwiegend positive Stimmungslage

Soziale Empathie und Ausdrucksfähigkeit (Wahrnehmung eigener Gefühle und sozialer Signale, Verbalisierung und Modulation eigener Gefühle, Wahrnehmung und Verstehen sozialer Regeln, Handlungsau srichtung nach sozialen Regeln, Umgang mit Konflikten)

Effektive Problemlösefähigkeit und realistische Einsc hätzung persönlicher Ziele

Gute bzw. überdurchschnittliche Intelligenz und positive Schu lleistungen

Positive Selbstwertkonzepte, Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und
internale Kontrollüberzeugungen

Ausgeprägtes Kohärenzgefühl
Familienzentrierte Schutzfaktoren

Emotional sichere und stabile Beziehung zu mindestens einem Elter nteil oder einer anderen Bezugsperson

Emotional positive, zugewandte und akzeptierende sowie zugleich
normorientierte, angemessen fordernde und kontrollierende Erziehung

Gute Paarbeziehung der Eltern, in der Konflikte offen und produktiv
ausgetragen werden

Familiäre Beziehungsstrukturen, die sich durch emotionale Bindung der
Familienmitglieder und Anpassungsvermögen an Veränderungen bzw.
Entwicklungen auszeichnen
Soziale Schutzfaktoren
700

Soziale Unterstützung und sozialer Rückhalt durch Personen außerhalb
der Familie;


Einbindung in ein Peer-Netzwerk;
Soziale Integration in Gemeinde, Vereine, Kirche etc.
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Die Resilienzforschung zeigt aber zugleich, dass relativ allgemeine protektive
Faktoren nur ein erster Schritt für das genauere Verständnis protektiver En twicklungsprozesse sind. Die Forschungsbemühungen haben sich daher von
den allgemeinen Schutzfaktoren zu differenziellen Entwicklungsprozessen
verlagert. Obwohl bislang noch keine ausreichenden empirischen Befunde
vorliegen, deuten die Ergebnisse qualitativer Studien darauf hin, dass eine
alters- und entwicklungsadäquate Informationsvermittlung und Aufklärung
über die Erkrankung der Eltern und die Behandlung sowie die Art und Weise
des Umgangs mit Krankheit in der Familie eine spezifische Schutzwirkung für
Kinder psychisch kranker Eltern besitzen (Mattejat u. a. 2000; Lenz 2005a).
Wolin und Wolin (1995) haben aufgrund klinischer Interviews sieben spez ifische Schutzfaktoren identifiziert, die Kinder vor den Folgen einer krankmachenden suchtbelasteten Familienumwelt schützen können:


Ei n sic h t , z. B. dass mit dem alkoholabhängigen Vater etwas nicht stimmt;

Bez i eh u ng sfä h ig k eit , z. B. in eigener Initiative Beziehungen zu psychisch
gesunden und stabilen Personen aufzubauen;



In itia tiv e , z. B. in Form von sozialen und sportlichen Aktivitäten;

M ora l , z. B. in Form eines von den Eltern unabhängigen stabilen Wertesystems.
Una bh ä ngi gk ei t , z. B. sich von den Stimmungen in der Familie nicht
mehr beeinflussen zu lassen;
Kr eat iv it ät , z. B. in Form von künstlerischen Ausdrucksformen;
H um or , z. B. in Form von Sarkasmus und Ironie als Methode der
Distanzierung;
3.2 Ergebnisse der Bewältigungsforschung
Die Bewältigung hängt maßgeblich davon ab, welche personalen und sozialen
Ressourcen einer Person als Schutzfaktoren in stressreichen Lebensumständen
zur Verfügung stehen, um konstruktive Aktivitäten und Handlungen in Gang
zu setzen. In Anlehnung an Lazarus und Folkman (1984) kann Bewältigung als
sich ständig verändernde kognitive, emotionale und aktionale Bemühungen
einer Person verstanden werden, sich mit den spezifischen Belastungen und
Anforderungen auseinanderzusetzen, sie aufzufangen, auszugleichen oder zu
meistern.
Zur Differenzierung der Bewältigungsstrategien werden unterschiedliche
Klassifikationen vorgeschlagen. Lazarus und Folkman (1984), deren Klass ifikation die weiteste Verbreitung gefunden hat, differenzieren zwischen B ewältigungsstrategien mit instrumenteller bzw. problemlösender Funktion und
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
701
Bewältigungsstrategien mit palliativer bzw. emotionsorientierter Funktion. Das
problemfokussierte Bewältigungsverhalten ist mit Kontrolle und/oder Ve ränderung stressauslösender Situations- oder Personenmerkmale verbunden,
wie zum Beispiel durch Veränderung des Tagesablaufs oder durch ein
klärendes Gespräch. Ziel der emotionsfokussierten Bewältigung ist die
Kontrolle und Regulation der mit dem Stresserleben verbundenen negativen
physischen und psychischen Wirkungen, wie zum Beispiel durch Ablenkung,
Entspannung und Vermeidung. Gemeinsam ist allen Konzepten die Unte rscheidung zwischen direkten Bewältigungsstrategien („Annäherung sstrategien“), die auf eine Veränderung des Stressors durch kognitive, affektive
und verhaltensbezogene Aktivitäten abzielen, und indirekten Strategien
(„Vermeidungsstrategien“), in der die Belastungssituation nicht unmittelbar,
sondern mit Vermeidung, Ablenkung, Senkung eigener Ansprüche etc. a ngegangen wird. Lazarus und Folkman (1984) betonen, da ss bestimmte Bewältigungsstrategien nicht per se als günstig und andere als ungünstig zu bewerten sind. Entscheidend ist vielmehr die Passung zwischen Merkmalen der
Situation und dem Bewältigungsverhalten, wobei hierbei sowohl subjektive
Einschätzungen als auch objektive Merkmale eine Rolle spielen (SeiffgeKrenke/von Irmer 2007). Wird die gewählte Reaktion den subjektiv wahrgenommenen Anforderungen der Situation gerecht, findet die Person relativ
schnell zu einem inneren Gleichgewicht zurück. Kindern steht aufgrund entwicklungsbedingter kognitiver und emotionaler Fähigkeiten, Mangel an E rfahrungen und geringerer Möglichkeiten, die Umgebung zu kontrollieren,
sicherlich eine begrenztere Auswahl an Bewältigungsstrategien zur Verfügung
als Erwachsenen. Welche Bewältigungsstrategien Kindern zur Verfügung
stehen, hängt insbesondere vom Alter und dem Entwicklungsverlauf ab. Fields
und Prinz (1997) fanden in einer Übersichtsarbeit, in der elf Studien zur
Stressbewältigung bei Grundschulkindern (7 bis 12 Jahre) analy siert wurden,
ein Vorherrschen vermeidender Bewältigungsstrategien in den jüngeren
Altersgruppen und einen stärkeren Einsatz problemorientierter Strategien in
den höheren Altersgruppen.
Über die Effektivität verschiedener Bewältigungsstrategien im Umgang m it
Stressoren im Kindesalter liegen bislang wenige Befunde vor. Studien im
Jugend- und Erwachsenenalter deuten allerdings darauf hin, dass manche
Copingstrategien protektive Funktionen erfüllen, da sie negative Emotionen,
die mit dem Stressor einhergehen, regulieren und zur Entwicklung alternativer
Lösungen führen und auf diese Weise negative Effekte des Stresserlebens
reduzieren. Andere Bewältigungsstrategien verstärken hingegen die Wirkungen
von Stress und werden zu Risikofaktoren. Es wird angenommen, das s insbesondere die Problemmeidung, das „avoidant coping“ einen derartigen
Risikofaktor darstellt. So weist beispielsweise Seiffge-Krenke (2000) auf eine
Verbindung zwischen passiver Problemmeidung und Depression hin. Sie geht
702
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
davon aus, dass Vermeidungsstrategien das Auftreten von Depression erhöhen
und die Dauer depressiver Episoden verlängern. Einige Studien konnten
allerdings aufzeigen, dass Problemmeidung eine wichtige Rolle bei der
Adaptation an schwerwiegende Stressoren spielt. So wurde dieser Bewältigungsstil sehr häufig bei Jugendlichen gefunden, die mit sehr belastenden
kritischen Lebensereignissen konfrontiert wurden, wie etwa Scheidung ihrer
Eltern, frühe Mutterschaft oder einem Suizidversuch. Problemmeidung ist
demnach eine häufige Reaktion nach der unmittelbaren Konfrontation mit
einem sehr belastenden Lebensereignis und kann protektive Funktionen e rfüllen. Die langfristige Nutzung dieses Bewältigungsstils kann jedoch
maladaptiv sein und zu einer Kumulierung von Stressoren führen, was zu e rhöhter und zusätzlicher Stress- und Symptombelastung beiträgt. Die bislang
vorliegenden Ergebnisse aus qualitativen Studien zu den Bewältigung sprozessen der Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern deuten
darauf hin, dass sich bei der Mehrzahl der Kinder, die dysfunktionale und
problemmeidende Bewältigung langfristig einsetzen, das Risiko für die En twicklung psychischer Störungen und Verhaltensauffälligkeiten erhöht (vgl.
Lenz 2005; 2008).
Die besondere Bedeutung der Ergebnisse der Resilienz- und Bewältigungsforschung liegt nicht zuletzt in ihrer hohen Praxisrelevanz. Die identifizierten
generellen und spezifischen Schutzfaktoren sowie das Wissen über wirksame,
situationsangemessene Bewältigungsstrategien liefern konkrete Ansatzpunkte
für die Entwicklung therapeutischer und sozialpädagogischer Hilfen sowie
präventiver Unterstützungsangebote für die Kinder psychisch kranker und
suchtkranker Eltern und deren Familien (Lenz 2007).
4 Hilfen für Kinder psychisch kranker und
suchtkranker Eltern –
Überblick über bestehende Angebote
Trotz der erdrückenden empirischen Belege für die Belastungen und En twicklungsrisiken sind die Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern
lange Zeit weder in der Kinder- und Jugendhilfe noch in der Psychiatrie und
Suchthilfe als betroffene Personengruppe ausreichend wahrgenommen
worden. Mittlerweile hat sich die Versorgungssituation im deutschsprachigen
Raum zwar deutlich verbessert. So ist die Fachöffentlichkeit auf die Kinder
und ihre psychisch kranken und suchtkranken Eltern stärker aufmerksam geworden. In den letzten Jahren wurden nicht nur zahlreiche Fachtagungen,
Symposien und Kongresse veranstaltet, sondern es sind darüber hinaus in
verschiedenen Regionen und Orten eine Reihe von Initiativen entstanden, die
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
703
den betroffenen Kindern und ihren Familien Hilfen anbieten. Von einer
flächendeckenden Versorgung ist man allerdings noch weit entfernt. Hinzu
kommt, dass die überwiegende Mehrzahl der bestehenden Angebote als
Projekte durchgeführt wird, die meist unsystematisch dokumentiert sind. Es
existiert daher kein gesicherter Überblick über Anzahl, Umfang und Qualität
der Hilfen. Die Projekte sind in den wenigsten Fällen als Regelangebot im
kommunalen Hilfesystem verankert, sondern zeitlich begrenzt und müssen den
Fortbestand immer wieder neu sichern. Es ist daher davon auszugehen, dass
eine Reihe von Hilfen nicht regelmäßig angeboten werden bzw. einzelne
Initiativen mittlerweile ganz eingestellt werden mussten. 1 Der kontinuierliche
Legitimierungsdruck und die fehlende dauerhafte Perspektive binden in den
Projekten viele Ressourcen und erschweren bzw. verhindern eine fachlichinhaltliche sowie zielgruppen- und altersgerechte Weiterentwicklung der bestehenden Angebote (Klein 2007; Lenz 2008). Die Finanzierung der Projekte
erfolgt im Rahmen von Modellvorhaben regionaler Träger oder Stiftungen
sowie durch kommunale Zuschüsse und Spenden. Institutionell im Rahmen
der Jugendhilfe geförderte und damit im Versorgungssystem fest etablierte
Hilfen für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern bilden die Ausnahme.
4.1 Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern
Die Situation der Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern ist nach wie vor
gekennzeichnet durch Initiativen und Projekte vor Ort, die durch das
Engagement einzelner Personen, Mitarbeiter(-innen) in Beratungsdiensten und
Kliniken bzw. Einrichtungsträgern angestoßen wurden. Die Finanzierung
erfolgt überwiegend über unkonventionelle und kreative Wege. So ist es einer
Reihe von Projekten gelungen, durch geschickte Öffentlichkeits - und Lobbyarbeit Spenden einzuwerben und zu einer Zusammenarbeit mit Stiftungen und
sonstigen karitativen Förderern zu finden. Zur Finanzierung einzelner
Leistungen fließen in einigen Fällen mittlerweile auch Kinder - und Jugendhilfe- bzw. öffentliche Mittel in die Projekte. Ein Beispiel ist hierfür das Präventionsprojekt „Kinder psychisch kranker Eltern“ (KIPKEL) im Kreis
Mettmann (Nordrhein-Westfalen), das von einer Kindertherapeutin initiiert
wurde. An dem interinstitutionellen und multidisziplinären Kooperationsve rbund sind neben einer Praxis für Kinderpsychotherapie verschiedene Ei nZusammenstellungen bundesweiter Hilfen für Kinder psychisch kranker und suchtkranker
Eltern sowie stationärer Einrichtungen, die Mutter-Kind-Behandlung anbieten, befinden sich im
Anhang. Die Zusammenstellungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und beinhalten
auch keine gesicherten Angaben, ob und in welchem Umfang die Angebote aktuell noch bestehen.
1
704
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
richtungen im Landkreis beteiligt, die aufeinander abgestimmte Hilfen für
Kinder psychisch kranker Eltern und ihren Familien anbieten, die von Einze lgesprächen für die betroffenen Kinder, Eltern- und Familiengesprächen,
Gruppenangeboten und offenen Sprechstunden in der psychiatrischen Klinik
reichen (Hipp/Staets 2003). Zur finanziellen Absicherung wurde ein Förde rverein gegründet. Die rechtliche Anerkennung der Gemeinnützigkeit ermö glichte die Entgegennahme von Spendengeldern. Nach anfänglichen Vorbehalten bezüglich Bedarf und Kosten werden mittlerweile einzelne Hilfen
über Kinder- und Jugendhilfemittel finanziert (Förderung von individuellen
einzelfallbezogenen Hilfen nach §§ 27 bis 35 a SGB VIII). Planungssicherheit
wurde erst erreicht, als einige Städte im Kreisgebiet Mettmann ein festes
Jahresbudget für das KIPKEL-Projekt bewilligten. Trotz der öffentlichen
Förderung können die Angebote von KIPKEL nur durch die Spendengelder in
dem bestehenden Umfang vorgehalten werden. Zu einer Verstetigung der
Initiative und zu einem dauerfinanzierten, in die regulären Versorgung sstrukturen eingebetteten Hilfsangebot ist es bislang bundesweit einmalig in
Leipzig gekommen. Die Kinder-, Jugend- und Familienberatungsstelle
AURYN im WEGE e.V., einem Verein für Angehörige und Freunde psychisch
Kranker, erhält seit 2002 eine Basisförderung durch die Deutsche B ehindertenhilfe Aktion Mensch e.V.. Nach dem Auslaufen der Förderung Ende
2008 wird das Jugendamt der Stadt Leipzig die Finanzierung nach § 77 SGB
VIII der Grundvereinbarung für die Erziehungsberatungsstellen (Leistungen
nach §§ 17, 18, 28 SGB VIII) im Rahmen der im Haushalt der Stadt zur Ve rfügung stehenden Mittel sichern. Die Beratungsstelle AUYRN biete t ein breit
gefächertes psychologisch-therapeutisches und sozialpädagogisches Unterstützungsangebot für Kinder und ihre psychisch kranken Eltern und G eschwistern an, das Einzel- und Familienberatung, Krisenintervention, Psychoedukation und soziale Gruppenarbeit umfasst.
Ein ähnlich breit gefächertes Spektrum an Hilfen wie KIPKEL und die
AURYN-Beratungsstelle in Leipzig bieten bundesweit nur noch die „Fachstelle für Kinder psychisch kranker Eltern“ der Waisenhausstiftung Frankfurt
am Main, die ausschließlich aus Stiftungsgeldern finanziert wird und die Beratungsstelle „Balance“ in Heidelberg, die vom Frühbehandlungszentrum der
Allgemeinen Psychiatrie der Universitätsklinik und der Universitätsklinik für
Kinder- und Jugendpsychiatrie finanziell getragen wird.
Daneben gibt es eine Reihe von einzelnen Angeboten für Kinder psychisch
kranker Eltern, die an Beratungsstellen bzw. Einrichtungen angegliedert sind
oder von Initiativen und Vereinen getragen werden. Zumeist handelt es sich
hierbei um Patenschaftsmodelle und Gruppenangebote.
Patenschaften basieren auf dem Gedanken, im Rahmen der Bereitschaft spflege Kinder und Familien ohne ein ausreichendes soziales Netzwerk mit
Familien, die über entsprechende Ressourcen verfügen, zusammenzubringen
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
705
(Szylowicki 2001). Ziel ist es, ein kontinuierliches, niederschwelliges Beziehungsangebot zu schaffen, das in Belastungssituationen auch kurzfristig in
Anspruch genommen werden kann. Patenschaften verbinden im Grunde
Elemente der Tagespflege und der Bereitschaftspflege mit de r Möglichkeit
einer flexiblen Krisenintervention und einer alltagspraktischen, verwandte nähnlichen Unterstützung für die Familie. Das Modellprojekt „Patenschaften“
wurde von PFIFF e.V. (Pflegekinder und ihre Familien Förderverein) 1996
entwickelt und wird seit Anfang 2000 in Hamburg erfolgreich realisiert. Die
Finanzierung der Patenschaftsprojekte erfolgt mittlerweile über Jugendhilf emittel. Träger der Patenschaftsmodelle, die in den letzten Jahren bundesweit in
verschiedenen Städten und Regionen eingerichtet wurden, sind freie Kinderund Jugendhilfeträger wie der PFIFF e.V. in Hamburg oder AMSOC e.V.
(Ambulante Sozialpädagogik) in Berlin sowie in einigen wenigen Fällen auch
die öffentliche Kinder- und Jugendhilfe wie im Landkreis Cuxhaven, in dem
Patenschaften im Leistungskatalog der Hilfen zur Erziehung vorgehalten
werden. Es gibt weder genauere Erkenntnisse über die bundesweite Ve rbreitung von Patenschaftsprojekten noch über die Anzahl in den Pate nschaften betreuten Kinder und Familien. Eine Umfrage in Ni edersachsen, die
vom Landkreis Cuxhaven im Jahr 2007 durchgeführt wurde, ergab beispiel sweise, dass in drei Kommunen – neben Cuxhaven in der Stadt Lüneburg und
im Landkreis Wolfenbüttel – Patenschaften angeboten werden. Laut dieser
Umfrage planen in Niedersachsen mittlerweile sechs weitere Kommunen die
Einrichtung eines Patenschaftsprojektes. Es ist davon auszugehen, dass in den
anderen Bundesländern ähnliche Planungen im Gange sind.
Nach Eindrücken auf Fachtagungen und ersten Erkenntnissen der kürzlich
gegründeten Bund e sarb e its g em ei n sc haf t „K i nd er p syc hi s c h kra n k er El te r n“
dürften Gruppenangebote für Kinder die größte Verbreitung im ambulanten
Bereich haben. Die Mehrzahl der Gruppen basiert auf einem Gruppenkonzept,
das in der Psychiatrischen Universitätsklinik Freiburg entwickelt und erprobt
wurde (Bohus u. a. 1998). Bei diesen AURYN-Gruppen handelt es sich um ein
spezielles Gruppenangebot für 7- bis 14-jährige Kinder mit einem psychisch
kranken Elternteil.
Die Ziele dieses themenzentrierten Gruppenangebots sind:
706

Stärkung der emotionalen Wahrnehmung und damit des Selbst- und
Selbstwertgefühls der Kinder

Enttabuisierung des Themas psychische Erkrankung der Mutter/des
Vaters

Informationsvermittlung
angemessener Weise


Entlastung von Schuldgefühlen
zu
psychischen
Krankheiten
in
alters-
Stärkung individueller Bewältigungsformen und der Selbstreflexion
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht

Förderung des Austausches über die eigene persönliche und familiäre
Situation und damit des Gefühls von Zugehörigkeit und Solidarität durch
den Kontakt mit ähnlich Betroffenen

Erleben und Integration kindlicher Gefühle und Bedürfnisse.
Konzeptionell weiterentwickelt wurde das Gruppenangebot vor allem an der
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Universitätsklinikums HamburgEppendorf in Kooperation mit dem SeelenNot e.V. (Verein zur Unterstützung
von Familien mit seelisch kranken Eltern; Deneke u. a. 2008) und an der
evangelischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche in Würzburg
(Homeier 2006). Die Finanzierung dieser einzelnen Gruppenangebote erfolgt
fast ausschließlich über Spendengelder und Modellförderungen durch Aktion
Mensch e.V.. Häufig sind die Kindergruppen Angebote der Erziehungs- und
Familienberatungsstellen, wie z. B. in Würzburg, Köln, Kaiserlautern, Trier
oder wie z. B. in Senftenberg ein spezielles Angebot des Sozialpsychiatrischen
Dienstes.
Zu den ambulanten Angeboten kommen stationäre – vereinzelt auch teilstationäre tagesklinische – Angebote von psychiatrischen Kliniken, in denen
Kinder gemeinsam mit den psychisch kranken Müttern aufgenommen werden.
Im Wesentlichen konzentriert sich die gemeinsame Aufnahme auf Mütter mit
Säuglingen oder Kleinkindern und eher in Ausnahmefällen auf Kinder im
Schulalter. Die besondere Notwendigkeit für die gemeinsame Behandlung bei
jungen Müttern ergibt sich aus der erhöhten psychischen Vulnerabilität von
Frauen in der Schwellensituation der Mutterschaft. Obwohl sich der Bedarf für
die gemeinsame Aufnahme psychisch kranker Mütter und ihren Säuglingen
und Kleinkindern aus den epidemiologischen Daten eindeutig ableiten lässt, ist
in Deutschland dieses Behandlungsangebot immer noch nicht der Regelfall. So
belaufen sich die Häufigkeiten postpartaler Psychosen auf 0,1 bis 0,2 %, Depressionen treten in den ersten Monaten bis zu einem Jahr nach der Geburt
bei 10 bis 15% der Mütter auf, bis zu 40% der Mütter reagieren in den ersten
Wochen nach der Entbindung mit einer kurzfristigen Verstimmung, dem so
genannten „Baby-Blues“ (Riecher-Rössler 1997). In den angloamerikanischen
Ländern, insbesondere in Großbritannien, sind hingegen so genannte MutterKind-Einheiten ein etabliertes therapeutisches Setting (Lancik/Brockington
1997). Vor allem Kostengründe dürften dafür verantwortlich sein, dass man
mit dem bestehenden stationären Behandlungsangebot für psychisch kranke
Mütter und deren Kinder in Deutschland nicht in der Lage ist, den Bedarf
ausreichend zu decken. Der Gesetzgeber sieht nur die Mutter als Patientin und
misst bislang den gesundheitspolitischen und präventivmedizinischen
Dimensionen der gemeinsamen Aufnahme von Mutter und Kind noch wenig
Bedeutung zu. Nach Schätzungen von Hartmann (2001) belaufen sich die
Kosten für eine gemeinsame Behandlung auf das 1,5- bis 2-fache des normalen
Pflegesatzes. Da die Finanzierung nicht durch die Krankenkassen erfolgt,
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
707
müssen die Patientinnen für Ausstattung und Versorgung der Kinder in aller
Regel selbst aufkommen. Die zusätzlichen Personalkosten werden über
Eigenmittel der Klinik oder Spendengelder aufgefangen. Trotz ihrer empirisch
bestätigten präventiven Bedeutung für die Entwicklung der Kinder fließen
auch keine Kinder- und Jugendhilfemittel in die Finanzierung dieser Angebote
ein.
Durch eine gemeinsame Aufnahme von Mutter und Kind soll eine
Trennung und ein zumindest temporärer Beziehungsabbruch, der traumatische
Erfahrungen für Mutter und Kind zur Folge haben kann, vermieden werden.
Die Möglichkeit einer gemeinsamen stationären Behandlung von Mutter und
Kind senkt auch die Schwelle zur Aufnahme einer psychiatrisch psychotherapeutischen Behandlung und fördert die Motivation der Mütter,
sich auf eine längere stationäre Behandlung einzulassen. So zeigen E rfahrungen, dass viele Mütter, die ohne ihr Kind stationär aufgenommen
wurden, die notwendige psychiatrische Behandlung frühzeitig abbrechen, um
ihrem Kind eine längere Trennung zu ersparen (vgl. Hartmann 1997;
Freyberger u. a. 1996). Mutter-Kind-Behandlung zielt darüber hinaus auf die
Förderung und Stärkung der Bindungsbeziehung zwischen Mutter und Kind
ab. Die Möglichkeiten zur Förderung und Stärkung der Mutter -Kind-Bindung
sind vielfältig und reichen von zusätzlichen pädagogischen Angeboten bis hin
zu therapeutischen Ansätzen, die weit über das Leistungsspektrum einer
psychiatrischen Regelversorgung hinausgehen. So bieten einzelne Kliniken
auch spezielle therapeutische Maßnahmen zur Förderung der Mutter-KindBindung an, wie zum Beispiel Mutter-Kind-Spielgruppen und Müttergruppen
zur Einübung von Techniken des Alltags- und Selbstmanagements (vgl. Hornstein u. a. 2001).
4.2 Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern
Im Vergleich zu den Angeboten für Kinder psychisch kranker Eltern stehen
für Kinder suchtkranker Eltern umfangreichere Hilfen zur Verfügung.
Ausgehend von den Zahlen der Jahresstatistik der Suchtkrankenhilfe muss mit
Blick auf die Standards der Hilfen allerdings festgestellt werden, dass man
auch hier von einer flächendeckenden Versorgung noch weit entfernt ist und
diese Personengruppe insgesamt immer noch zu wenig in den Blick genommen
wird (Klein 2006). Nach statistischen Erhebungen ist im Bereich der
ambulanten Suchthilfe in den alten Bundesländern von 8 % und in den neuen
Bundesländern von 15 % der Suchtberatungsstellen auszugehen, die spezielle
Hilfen für Kinder suchtkranker Eltern anbieten. Auf die ganze Bundesrepublik
bezogen wird in etwa 10 % der Beratungsstellen ein Angebot für Kinder vorgehalten. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass bundesweit etwa 60 bis
708
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
80 Beratungsdienste spezifische Angebote für Kinder suchtkranker Eltern
vorhalten, die aber in der Regel projektfinanziert und damit zunächst nicht
dauerhaft angelegt sind. Eine dauerhafte Absicherung der Arbeit mit Kindern
suchtkranker Eltern ist grundsätzlich über Kinder- und Jugendhilfemittel
möglich. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) bietet über Hilfen zur
Erziehung (§ 27 SGB VIII) die Grundlagen für eine Regelfinanzierung. In der
Praxis ist die Zahl der institutionell im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe
geförderten fest etablierten Projekte allerdings noch gering. Beispielhaft für
die wenigen Projekte, die bislang maßgeblich aus Mitteln der Jugendhilfe
finanziert werden, können „Kids & Co – Hilfe für Kinder suchtkranker
Eltern“ in Bergisch Gladbach und die „Sozialpädagogische Familienhilfe
Sucht“ der Drogenhilfe Nordhessen in Kassel genannt werden. Das Projekt
„Kids & Co“ ist eines der bundesweit ersten ambulanten Hilfeangebote für
Kinder suchtkranker Eltern aller Altersgruppen. Die Schwerpunkte der Arbeit
liegen in Gruppenangeboten, Einzelgesprächen und Elternarbeit. Das Projekt
wurde 1994 vom Psychosozialen Dienst gegründet und wird seit 1996 von der
Erziehungsberatung fortgeführt und ist daher durch seine Entstehung sgeschichte sowohl in der Suchthilfe als auch in der Kinder- und Jugendhilfe
angesiedelt. Die „Sozialpädagogische Familienhilfe Sucht“ (SPFH-Sucht) der
Drogenhilfe Nordhessen erbringt seit 2003 Leistungen gemäß §§ 27 und 31
SGB VIII für suchtbelastete Familien. Das Angebot umfasst sowohl soziale,
psychologische und medizinische Diagnostik einer bestehenden Such tproblematik als auch ganz konkrete Familienhilfen. Voraussetzung für Hilfen
durch die SPFH-Sucht ist ein Antrag der Eltern auf Hilfe zur Erziehung beim
zuständigen Jugendamt.
Da die Mehrzahl der Angebote auf Projektbasis arbeiten, also nicht als
Regelangebot fest verankert sind, gibt es keine gesicherten Informationen über
den Umfang der Angebote für Kinder in den jeweiligen Einrichtungen und
kaum belastbare empirische Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit der Ma ßnahmen.
Betrachtet man die vorliegenden Projektdokumentationen und Projek tberichte, so orientiert sich die Mehrzahl der Projekte mehr oder weniger explizit an einem familienorientierten, systemischen Arbeitsansatz. Charak teristisch für diesen Ansatz ist eine funktionale Betrachtungsweise von Famil ien.
Die Suchterkrankung eines Familienmitgliedes wirkt sich gravierend auf die
ganze Familie aus, etwa in Bezug auf Rollenverständnis und -zuweisungen und
in Form kollektiver Verleugnungsstrategien und Misstrauen. Um den einzelnen
Familienmitgliedern den Weg aus der Co-Abhängigkeit zu ebnen, ist es notwendig, derartige Wechselwirkungen zu identifizieren und zu benennen.
Praktiziert wird ein aufeinander abgestimmtes Setting bestehend aus Einze lgesprächen mit Kindern und Elternteilen, Familiensitzungen, Gruppenarbeit,
Ferienzeiten und Hausbesuchen. Einen hohen Stellenwert wird i n den
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
709
Projekten der Gruppenarbeit zugemessen. Sie steht oftmals im Mittelpunkt der
Projekte für Kinder suchtkranker Eltern und wird sowohl von Suchtberatungsstellen als auch von Erziehungsberatungsstellen angeboten. Ziel der
Gruppenarbeit ist es, den Kindern altersadäquate Erfahrungsräume zu bieten,
die ihre psychosoziale Entwicklung fördern können. Die Kinder sollen im
Gruppensetting Stabilität, Verlässlichkeit und Kontinuität sowie eine ve ränderte Wahrnehmung von Eltern- und Erwachsenenrolle durch das Modell
der Gruppenleiter/-innen erleben. Das Spektrum der angewendeten Methoden
in der Gruppenarbeit umfasst erlebnispädagogische Angebote, Entspannung sübungen, Rollenspiele sowie bewegungs- und kulturpädagogische Maßnahmen.
Da ungeachtet der Tatsache, ob es sich um alkohol-, medikamenten- oder
drogenabhängige Eltern handelt, die Problemlagen und Beziehungsstrukturen
in suchtbelasteten Familien vergleichbar sind und da auch bei den Kindern in
Folge dessen ähnliche Verhaltens- und Entwicklungsprobleme auftreten, wird
eine Trennung zwischen diesen Gruppen bei der Arbeit mit den betroffenen
Kindern als nicht notwendig betrachtet. Es wird daher empfohlen, sich mit
entsprechenden Hilfeangeboten an die Gesamtheit von Familien mit Such tproblemen zu richten (Klein 2007). Verstärkt ist in den letzten Jahren die
Gruppe suchtkranker Schwangerer in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt.
Dies steht nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Zahl drogenabhängiger
Mütter, die vor allem in Folge von Substitutionsprogrammen, wesentli ch angestiegen ist. Säuglinge und Kleinkinder sind besonders verletzlich und häufig
von Vernachlässigung betroffen, zugleich besteht in den frühen Lebensjahren
der Kinder eine erhöhte Chance, Entwicklungen günstig zu beeinflussen und
die Verfestigung von Entwicklungsrisiken zu verhindern. In einigen Projekten
wurde das Thema Schwangerschaft und Sucht aufgegriffen und ein gezieltes
Angebot für diesen Personenkreis entwickelt. Zu der Zielgruppe gehören
Babys und Kleinkinder Suchtmittel konsumierender Mütter s owie substituierte
Mütter und Schwangere. Beispielhaft kann das „MAKS – Modellprojekt Arbeit
mit Kindern von Suchkranken“ in Freiburg genannt werden, das bereits 1997
ein umfassendes Angebot für schwangere Suchtmittelkonsumentinnen und
Eltern mit Kleinkindern eingerichtet hat.
Neben den ambulanten Angeboten für Kinder aus suchtbelasteten Familien
haben Fachkliniken für suchtkranke Menschen vereinzelt institutionalisierte
Formen der Einbeziehung der Kinder in die stationäre Behandlung entwickelt.
In einigen Fachkliniken besteht Mutter-Kind-Behandlung als ein spezifisches
Angebot für suchtkranke Mütter. Ähnlich wie in der Psychiatrie werden
Mütter mit Säuglingen und Kleinkindern mit dem Ziel aufgenommen, die
Mutter-Kind-Beziehung zu erhalten, zu fördern und zu stärken. Einige Fachkliniken bieten Kinder- und Jugendseminare mit der gesamten Familie an
Wochenenden an. Auf langjährige Erfahrungen mit dieser Form von Ei nbeziehung der Kinder in die Suchttherapie der Mütter oder Väter können die
710
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Kliniken Daun-Thommener Höhe verweisen. Da dieses Angebot seitens der
Kosten- und Leistungsträger nicht anerkannt und mitfinanziert wird, sind
Eigenbeteiligung der Familie und Mittel der Klinik notwendig, um die
Familienseminare durchführen zu können (Quinton 2004).
Eine große Bedeutung hat in der Suchthilfe traditionell die Selbsthilfe. Im
Rahmen der Sucht-Selbsthilfe werden unter dem Dach von Suchtselbsthilfe
und -organisationen wie Al an o n, B la u es Kr e uz, F re u n des k re is e f ü r S uc h tkra n k e nh i lf e , G utt emp le r und Kre uzb u nd verschiedene Hilfen für Kinder
suchtkranker Eltern angeboten (vgl. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
2006):

Ki nd e rbe tr e u un g während der regelmäßigen Treffen der Teilnehmer in der
Sucht-Selbsthilfegruppe. Die Gruppenbetreuungen verstehen sich au sdrücklich als Spielangebote und haben das Ziel, den betroffenen Eltern
den Besuch der Gruppe zu ermöglichen.

Reg el mäß ige G r upp e na ng eb o te f ür Ki nd er s uc ht k ra n ke r Elt e rn . Zumeist
bieten Betroffene oder angehörige Mütter und Väter, die Mitglied in einer
Selbsthilfegruppe sind, regelmäßige Gruppentreffen für Kinder an, deren
Eltern die Selbsthilfegruppe besuchen.

F ami li e ns em i nar e für betroffene Eltern und deren Kinder. Ziel dieser
Angebote ist, dass Eltern und Kinder miteinander Freizeit verbringen und
miteinander reden und spielen lernen. Während der Familienseminare wird
auch in Untergruppen getrennt mit Eltern und Kindern gearbeitet. Eltern
sollen in ihrer Elternrolle und Erziehungskompetenz gefördert werden.
Kinder sollen Gemeinschaft erfahren und sich und ihre Eltern in ei nem
anderen Setting erleben können. Die Familienseminare laufen entweder in
der Ferienzeit über einige Tage bzw. eine Woche oder beschränken auf ein
Wochenende.

Mit F amili e nt re ff s werden regelmäßig stattfindende Angebote bezeichnet,
die von betroffenen Eltern mit jüngeren Kindern für andere betroffene
Eltern mit Kindern durchgeführt werden. Ziel ist der Austausch über Al ltag, Familie und Erziehung sowie Gemeinsamkeiten zu finden und Nähe
zu suchen und zuzulassen. Im Mittelpunkt stehen die Kinder und Eltern
in ihren Rollen und Aufgaben und nicht das Suchtmittel.

F ami li e nc l ub s sind Einrichtungen, in denen Familienmitglieder aktiv am
Gruppenprozess beteiligt sind und gemeinsam mit den anderen Familien
des Clubs versuchen, ihre alltäglichen Probleme zu lösen. Ziel dieses Angebots ist die Verbesserung der Lebensqualität und die Entwicklung eines
neuen Lebensstils.
Nach Erkenntnissen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS 2006)
richten sich im Rahmen der Sucht-Selbsthilfe derzeit bundesweit 28 Angebote
an Kinder bis 14 Jahren und weiter 26 Angebote an Jugendliche und junge
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
711
Erwachsene. NACOA Deutschland ist eine Interessensvertretung für Kinder
aus Suchtfamilien und hat auf ihrer Website eine Liste der Angebote für
Kinder suchtkranker Eltern eingerichtet, die nach Möglichkeit ständig
aktualisiert wird (www.nacoa.de).
5 Empfehlungen für die künftige Struktur von
Hilfe- und Versorgungsangeboten für Kinder
psychisch kranker und suchtkranker Eltern
Wie bei dem Überblick über die bestehenden Angebote deutlich wurde, sind
nahezu alle Hilfen für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern
Projekte, die über Modellförderungen, kommunale Zuschüsse, Spenden und
Eigenmittel der Träger finanziert werden. Dauerfinanzierte Regelangebot e, die
im kommunalen psychosozialen Versorgungssystem verankert sind, bestehen
bislang nur vereinzelt. Aufgrund der lückenhaft über das Bundesgebiet ve rstreuten Projekte und Angebote kann zudem nur ein kleiner Teil der belasteten
und in ihrer Entwicklung gefährdeten Kinder und ihrer Familien erreicht
werden. Angesichts der gesicherten Ergebnisse der Risiko- und Belastungsforschung, dass Kinder psychisch kranker oder suchtkranker Eltern in vie lfältiger Weise durch die elterliche Erkrankung betroffen sind und ein erhöhtes
Risiko tragen, selbst eine psychische Störung oder eine Suchtstörung bzw.
andere Auffälligkeiten zu entwickeln, sind flächendeckende und fachlich
fundierte Angebote für Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern und
ihrer Familien erforderlich. Hilfen erweisen sich erst dann als effektiv, wenn
sie in die regulären Versorgungsstrukturen eingebaut sind und auf diese Weise
eine Kontinuität und Verlässlichkeit der Angebote gewährleistet werden kann.
Dies setzt zum einen eine finanzielle Absicherung der Projekte und zum
anderen eine interinstitutionelle und interdisziplinäre Handlungsperspektive
voraus, in die psychologisch-psychotherapeutische, psychiatrisch-medizinische
und sozialpädagogische bzw. sozialarbeiterische Wissensbestände sowie
kurative und präventive Strategien einfließen. Je besser eine inhaltlich fachliche Abstimmung der Wissensbestände und Handlungskonzepte gelingt,
umso wirksamer können die Hilfen für Kinder und ihre psychisch kranken und
suchtkranken Eltern gestaltet werden. Um dies gewährleisten zu können, ist
eine institutionalisierte Form der Kooperation zwischen den beteiligten Hilf esystemen erforderlich.
712
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
5.1 Notwendige Finanzierungs- und Kooperationswege
Eine dauerhafte Absicherung der Arbeit mit Kindern psychisch kranker u nd
suchtkranker Eltern erscheint auf dem Weg einer Finanzierung von Kinder und Jugendhilfeleistungen möglich. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz bietet
Grundlagen zu einer Regelfinanzierung von Hilfen über

die Förderung von individuellen einzelfallbezogenen Hilfen nach §§ 27 bis
35a SGB VIII (Hilfen zur Erziehung) und über

eine institutionelle Förderung durch einen Vertrag oder eine Leistungsve reinbarung.
Die Kinder- und Jugendhilfe als wohlfahrtsstaatliches Unterstützungssystem
zielt darauf ab, positive Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche und junge
Menschen und ihre Familien zu schaffen und Hilfen in Not- und Krisensituationen bereit zu stellen. Im Mittelpunkt stehen die Interessen und B edürfnisse der Kinder und Jugendlichen. Das Kinder- und Jugendhilfegesetz
(SGB VIII) spricht vom Kindeswohl (vgl. § 50 Abs. 3 SGB VIII), dessen G efährdung als Legitimationsgrundlage für Hilfen zur Erziehung dient. Nach §
27 SGB VIII haben Personensorgeberechtigte einen Rechtsanspruch auf
Hilfen zur Erziehung, wenn der örtliche Träger der Kinder- und Jugendhilfe
festgestellt hat, dass ohne eine sozialpädagogische Hilfe eine dem Wohl des
Kindes entsprechende Erziehung nicht sichergestellt ist. Die Hilfe muss geeignet und notwendig sein, um zu einer Verbesserung der Situa tion zu führen.
Zur Förderung des Kindeswohls bietet das Gesetz ein abgestuftes System von
Hilfen, die in den §§ 28 bis 35a SGB VIII konkretisiert und beispielhaft, also
keineswegs abschließend aufgezählt sind und deren Inanspruchnahme durch
den Berechtigten freiwillig ist. Neben den individuellen einzelfallbezogenen
Hilfen zur Erziehung besteht nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz die
Möglichkeit einer institutionellen Förderung über einen Leistungsvertrag. Der
Abschluss von Kooperations- und Leistungsvereinbarungen erfolgt auf der
Basis der §§ 74 bis 78 SGB VIII. Dieser Weg der Finanzierung von Kinderund Jugendhilfeleistungen sollte beschritten werden, wenn anerkannte freie
Träger der Kinder- und Jugendhilfe dauerhafte Angebote für Kinder psychisch
kranker und suchtkranker Eltern installieren und eine kontinuierliche Arbeit
mit der Zielgruppe sicherstellen möchten. Über Leistungsvereinbarungen
sollten beispielsweise Gruppenangebote für Kinder, Patenschaftsprojekte oder
freizeitpädagogische Maßnahmen für Jugendliche langfristig abgesichert
werden.
Die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe für die betroffenen Kinder und
ihre Familien werden aber erst dann wirksam greifen, wenn sie durch eine
systematische Einbeziehung der Kinder als Angehörige flankiert sind.
Angehörigenarbeit gehört in der Psychiatrie und Suchthilfe zu einem festen
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
713
Bestandteil der Behandlung. Die Ziele in der Angehörigenarbeit bestehen
neben der Reduktion innerfamiliärer Spannungen und der Förderung
familiärer Interaktionsprozesse, die der Gesundung des erkrankten Familie nmitglieds dienen sollen, auch in der Entlastung und Stärkung der Angehörigen
sowie in der Mobilisierung von Selbsthilfe- und Selbstorganisationspotenzialen, die alle Familienmitglieder in die Lage versetzen, ihre Kräfte zu
entdecken und ihre Angelegenheiten wieder in die Hand zu nehmen (vgl.
Dörner u. a. 2001). Es liegt mittlerweile eine Reihe von Konzepten für die
Einbeziehung der erwachsenen Angehörigen vor, deren Spektrum von spora dischen Gesprächen in bestimmten Behandlungsphasen und Angehörigenvisiten über therapeutische und psychoedukative Angehörigengruppen und
Angehörigenselbsthilfegruppen bis zu gezielter Paar- und Familientherapie mit
den psychisch Kranken und deren Partnern oder Eltern reicht. Handlung smodelle für eine systematische Einbeziehung der Kinder bestehen bislang
kaum. Kinder werden nach wie vor zu wenig als Angehörige wahrgenommen.
Es fehlen immer noch differenzierte Angebote bzw. Programme, die den
komplexen Belastungen und Bedürfnissen der Kinder, ihrer erkrankten Eltern
und der Familie gerecht werden sowie darüber hinaus eine Einbeziehung der
verschiedenen Maßnahmen und Hilfsangebote in ein erweitertes Konzept von
Angehörigenarbeit bieten. Dies ist nicht zuletzt deshalb erstaunlich, weil in
Längsschnittstudien eindeutig aufgezeigt werden konnte, dass die Beziehung
zwischen elterlicher Erkrankung und kindlicher Entwicklungsstörung keine
einseitige Wirkrichtung hat. Der psychische Zustand der Mutter beeinflusst
nicht nur die Entwicklung des Kindes, sondern auch die mütterlichen E rfahrungen im Umgang mit ihrem Kind – erfasst in der Mutter-Kind-Beziehung
– wirken sich auf die psychische Gesundheit der Mutter aus (Laucht u. a.
1994). Dies gilt nicht nur bei psychischen Problemen junger Mütter nach der
Geburt bei den sog. postpartalen Erkrankungen (Riecher-Rössler 1997). Es ist
vielmehr davon auszugehen, dass die Lebenssituation als Eltern für psychisch
kranke und suchtkranke Menschen generell eine zusätzliche Belastungsquelle
darstellt. Es gibt eindeutige Hinweise dafür, dass bei psychisch kranken und
suchtkranken Müttern insbesondere eine stationäre Behandlung häufig von
hohem Druck begleitet ist, der sich negativ auf den Gesundungsprozess au swirkt. Ein innerer Druck wird dabei in erster Linie ausgelöst durch Schul dgefühle und Selbstvorwürfe; ein äußerer Druck entsteht durch die Angehörigen und ist eng mit den Kindern verbunden (Lenz/Lenz 2004).
Einerseits machen sie sich Vorwürfe, ihre Kinder nicht mehr ausreichend
versorgen zu können und betrachten sich zugleich als verantwortlich für die
Belastungen und Probleme des Kindes. Zudem befürchten sie langfristige
negative Auswirkungen ihrer Erkrankung auf die Entwicklung der Kinder.
Dieser innere Druck wird andererseits oftmals durch die mehr oder weniger
offen ausgedrückte Forderung von Seiten des sozialen Umfeldes verstärkt,
714
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
möglichst schnell gesund zu werden und in die Familie zurückzukehren, um
die Kinder wieder versorgen zu können (vgl. Kölch in diesem Band).
Die empirisch belegten wechselseitigen Beeinflussungen von elterlicher E rkrankung und kindlicher Entwicklungsstörung unterstreichen die Relevanz der
Einbeziehung der Kinder in die Behandlung ihres erkrankten Elternteils bzw.
der gemeinsamen Behandlung von Mutter und Kind im stationären, tei lstationären oder ambulanten Setting, beispielsweise in Form von Mutter-KindBehandlung, Familiengesprächen, Angehörigenvisiten sowie Kinderseminaren
in Fachkliniken. Vieles spricht auch dafür, dass eine Einbeziehung der Kinder
in die Angehörigenarbeit den Eltern eine Inanspruchnahme von Kinder - und
Jugendhilfeleistungen erleichtert. Wenn die Patienten als Eltern wahrgenommen werden und die Themen Kinder und Erziehung einen wichtigen
Stellenwert in der Behandlung innehaben, können bestehende Hemmschwellen
gegenüber Jugendamt und Kinder- und Jugendhilfe eher überwunden, Schamund Schuldgefühle sowie Angst vor einem Sorgerechtsentzug vermindert
werden (vgl. Lenz 2005). Eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung
und dauerhaften Etablierung eines erweiterten Behandlungsangebotes in der
Psychiatrie und Suchthilfe, in das Kinder in unterschiedlichen Formen einbezogen werden, ist eine Anerkennung und Finanzierung dieser Leistungen
durch die zuständigen Kosten- und Leistungsträger.
Grundlage für eine interinstitutionelle und interdisziplinäre Handlung sperspektive, die Kontinuität und Verlässlichkeit der Hilfen gewährleistet, ist
eine funktionale Kooperation zwischen den Hilfesystemen, die in effektive
Vernetzungsstrukturen mündet. Beteiligt sind bei den Angeboten für Kinder
psychisch kranker und suchtkranker Eltern die Kinder- und Jugendhilfe, die
Sucht- und Drogenhilfe, die Erwachsenenpsychiatrie, die Kinder - und Jugendpsychiatrie sowie teilweise die medizinische Primärversorgung. In der Praxis
lassen sich zwischen den Systemen Kinder- und Jugendhilfe und Psychiatrie
bzw. Suchthilfe immer noch Abstimmungs- und Kooperationsdefizite beobachten. Die unterschiedlichen gesellschaftlichen Aufträge der beteiligten
Systeme führen häufig zu strukturellen Konflikten, die eine konstruktive Z usammenarbeit in der Praxis erschweren. Sie tragen zu wechselseitig verzerrten
Wahrnehmungen bei, woraus weitere Hindernisse für eine gelingende K ooperation resultieren. Der Erwachsenenpsychiatrie und der Suchthilfe fällt es
immer noch schwer, Kinder als Angehörige ihrer erkrankten Eltern wahrzunehmen. Darüber hinaus werden die Kinder- und Jugendhilfe und insbesondere das Jugendamt häufig auf ihre Kontrollfunktion reduziert und
weniger in ihren Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung wahrgenommen.
Umgekehrt besteht auf Seiten der Jugendhilfe die Meinung, dass Psychiatrie
und Suchthilfe die Kinder oftmals für den Gesundungsprozess ihrer Eltern
instrumentalisieren, ohne auf die Befindlichkeit und die Bedürfnisse der
Kinder Rücksicht zu nehmen (Lenz 2005). Hinzu kommt, dass die Kinder -
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
715
und Jugendhilfe konfrontiert mit der Problematik sehr schnell mit dem Ve rweis auf die zuständige Suchtberatung oder Psychiatrie als Hilfesystem
reagiert. Klein und Zobel (2001) merken kritisch an, dass insbesondere das
Thema Drogen in der Kinder- und Jugendhilfe immer noch schnell die Beteuerung genereller „Unzuständigkeit“ auslöst.
Van Santen und Seckinger (2003) weisen darauf hin, dass Kooperation eine
voraussetzungsvolle Handlungsstrategie darstellt und zeitliche, materielle
sowie personale Ressourcen in den Institutionen bzw. Hilfesystemen hierfür
zur Verfügung stehen müssen. Insbesondere die Kooperation zwischen so
unterschiedlichen Hilfesystemen wie Psychiatrie und Suchthilfe bzw. Gesun dheitswesen und Kinder- und Jugendhilfe stellt, wenn sie gelingen soll, eine
Reihe von Anforderungen an die beteiligten Institutionen und deren Mi tarbeiter sowohl auf der interinstitutionellen als auch auf der intr ainstitutionellen Ebene (vgl. Lenz 2005; 2008). Eine wichtige Voraussetzung auf
der interinstitutionellen Ebene ist die Bildung einzelfallübergreifender
Arbeitskontexte, in denen sich Vertreter der verschiedenen Einrichtungen
regelmäßig treffen. Erst ein solches Setting ermöglicht den Aufbau vertrauen svoller Beziehungen und gegenseitiger Akzeptanz sowie das bessere Ke nnenlernen der Aufgaben, Zuständigkeiten, Aufträge, internen Organisationsa bläufe und Arbeitsgrundlagen der jeweils anderen Einrichtungen sowie vor
allem auch der professionellen Handlungslogiken, d.h. der unterschiedlichen
fachlichen Erfahrungshorizonte, Denkmuster und beruflichen Sozialisationsmuster der Mitarbeiter/-innen. Diese Aspekte bilden das Fundament für den
Aufbau verbindlicher Kooperationsstrukturen. Effektive Kooperation setzt
darüber hinaus auch institutionsinterne Strukturveränderungen voraus . So
bedarf es beispielsweise in beiden Hilfesystemen der Etablierung von Fac hkräften, die zum einen institutionsintern die Kooperation mit den anderen
beteiligten Einrichtungen koordinieren und zum anderen nach außen als A nsprechpartner für die jeweils anderen Einrichtungen zur Verfügung stehen.
Durch solche interinstitutionellen und intrainstitutionellen Strukturen wird es
möglich, wirksame und mit den anderen Einrichtungen abgestimmte verläs sliche Hilfen anzubieten.
5.2 Empfehlungen für die konzeptionelle und methodische
Weiterentwicklung der Hilfen für Kinder psychisch
kranker und suchtkranker Eltern
Es ist kritisch anzumerken, dass ein großer Teil der in der Praxis eingesetzten
Hilfsangebote und Unterstützungsprogramme immer noch nach einer path ogenetischen Orientierung konzipiert sind und das Ziel verfolgt, die En twicklung verhaltensbezogener und sozialer Probleme zu verhindern. Risik o716
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
faktoren für pathologische Entwicklungsverläufe sollten danach gemindert
bzw. durch Interventionen kompensiert werden. Eine stärkere salutogenetische Orientierung, die vor allem an den Erkenntnissen der Resilienz - und
Bewältigungsforschung ausgerichtet ist, wäre wünschenswert. Eine solche
theoriegeleitete und forschungsbasierte Weiterentwicklung der Hilfen sollte
eine gezielte Stärkung personaler, familiärer und sozialer Schutzfaktoren sowie
situationsangemessener Bewältigungsstrategien beinhalten, indem Leben skompetenzen sowie personale und soziale Fähigkeiten gefördert bzw. ve rmittelt werden, die die Kinder und Eltern befähigen, besser mit den
Problemen und Belastungen im Zusammenhang mit der psychischen E rkrankung oder Suchterkrankung in der Familie umzugehen (Lenz 2008).
Angesichts der zentralen Bedeutung der Schutzfaktoren für die Bewältigung
von Belastungen und darüber hinaus auch ganz generell für die psychosoziale
Anpassung und Gesundheit der Kinder, die prospektive Längsschnittsstudien
übereinstimmend gezeigt haben (vgl. Kapitel 3.1), liegt es nahe, die
Aktivierung und Stärkung speziell der personalen, familiären und sozialen
Ressourcen in den Mittelpunkt professioneller Unterstützungsangebote für
Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern zu stellen (vgl. Lenz 2008):
1.
Förderung und Aktivierung personaler Ressourcen der Kinder
Unter personalen Ressourcen werden Handlungsmuster und Persönlichkeitsvariablen sowie persönliche Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kräfte der Person
verstanden. Inhaltlich werden als personale Ressourcen häufig genannt:
Selbstwertgefühl und Selbstwirksamkeit, das Gefühl, Kontrolle über die
Umwelt ausüben zu können, sowie Problemlösekompetenz. Der Stärkung des
Selbstwertgefühls und der Selbstwirksamkeit der Kinder kommt eine große
Bedeutung zu. Positive Selbstwertkonzepte spielen bei der Bewältigung von
alltäglichen Anforderungen und Stress eine zentrale Rolle. Sie beeinflussen
wesentlich sowohl den Umgang mit dem kritischen Lebensereignis und den
damit einhergehenden Spannungen und Konflikten als auch die Art und
Weise, wie bzw. ob Unterstützung durch die Familie und das soziale Umfeld
mobilisiert werden kann. Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern
sind zudem im Alltag mit verschiedenen Problemen in der Familie, in der
Schule, im Wohnumfeld und im Kontakt mit Gleichaltrigen konfrontiert, für
deren Bewältigung sie aktive Hilfe und gezielte Unterstützung benötigen. Eine
unangemessene Bewältigung solcher Probleme kann langfristig zu einer
Kumulierung von Belastungen führen und das Risiko für die Entwicklung
psychischer Störungen erhöhen. Eine gezielte Förderung und Stärkung der
Problemlösekompetenz verbessert die Anpassungsfähigkeit der Kinder in
akuten Belastungssituationen und befähigt sie, in neuen oder bislang u ngewohnten Belastungssituationen mit Anforderungen besser fertig zu werden.
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
717
2.
Förderung und Entwicklung familiärer Ressourcen
Neben der Paarbeziehung zählt die elterliche Erziehungskompetenz zu den
zentralen Familienressourcen. Einer Stärkung und Förderung dieser Ressource
kommt in Familien mit einem psychisch kranken oder suchtkranken Elternteil
ein besonders hoher Stellenwert zu. Erziehungskompetenz reicht von
konkreten Fertigkeiten im Alltag und in Erziehungssituationen bis hin zu
emotionalen und kommunikativen sowie auf die Erziehungspersonen selbst
bezogenen Fähigkeiten. Petermann und Petermann (2006) nennen Beziehung sfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Fähigkeit zur Grenzensetzung, Förderfähigkeit, Vorbildfähigkeit und Fähigkeit zum Alltagsmanagement als zentrale
Dimensionen der Erziehungs- bzw. Elternkompetenz. Durch die schwierigen
familiären Lebensumstände sowie die Belastungen und emotional-kognitiven
Einschränkungen, die beispielsweise mit einer akuten Krankheitsphase einhe rgehen, ist insbesondere die Erziehungskompetenz meist stark beeinträchtigt.
Die mittlerweile vorliegenden Programme zur Förderung der Erziehung skompetenz sind nicht spezifisch auf die Lebenssituation psychisch kranker
Eltern zugeschnitten und berücksichtigen daher nicht ausreichend ihre spez ifischen Belange und aktuellen Problemlagen. Psychisch kranke und such tkranke Eltern brauchen einen geschützten Raum, um vor dem Hintergrund
ihrer früheren und aktuellen Erfahrungen über ihre Kinder und Erziehung sschwierigkeiten sprechen und Kompetenzen im Umgang mit den Kindern
erwerben bzw. stärken zu können. Im Vordergrund müsste hierbei die
Förderung und Stärkung bindungsrelevanten Fähigkeiten, speziell der elterlichen Sensitivität in der Eltern-Kind-Interaktion, stehen (Riordan u. a. 1999;
Hipwell/Kumar 2000). Sensitivität oder Feinfühligkeit meint die Fähigkeit,
kindliche Signale zu bemerken, für sie zugänglich zu sein, sie richtig zu interpretieren, sich angemessen zu verhalten und schließlich prompt darauf zu
reagieren.
3.
Förderung und Aktivierung sozialer Ressourcen
Eine gezielte Aktivierung sozialer Ressourcen sollte erfolgen, wenn deutlich
wird, dass die familiären und anderen relevanten Bezugspersonen des Kindes
die Bindungs- und Kontaktbedürfnisse nicht in einem ausreichenden Maße
erfüllen und die notwendige soziale Unterstützung für das Kind und ihre
Familie nicht verfügbar ist. Es liegt mittlerweile ein breit ge fächertes
Repertoire an Methoden zur Förderung sozialer Ressourcen vor, die von
Strategien zur unmittelbaren Netzwerkförderung bis hin zu Gruppeninte rventionen reichen. Gruppen stellen in der Arbeit mit Kindern psychisch
kranker und suchtkranker Eltern bundesweit die mit Abstand am häufigsten
angebotenen Hilfen dar. Im Mittelpunkt der in aller Regel am AURYN Konzept orientierten Gruppenangebote steht die Stärkung der emotionalen
Wahrnehmung sowie der individuellen Bewältigung und Selbstreflexion. Eine
718
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
gezielte Förderung sozialer Beziehungen und Interessen, die sich auch im
Alltag der Kinder auswirken und weiterwickeln, geschieht allenfalls nebenbei
bzw. zufällig. Wünschenswert wäre eine systematische Verknüpfung der
Gruppeninterventionen mit begleitenden Freizeitangeboten und erlebnispädagogischen Maßnahmen für die Kinder und die Familien – etwa in Form
von gemeinsamen Unternehmungen und sportlichen Aktivitäten an Woche nenden oder in Ferienzeiten.
Noch kaum werden in der Praxis Strategien zur unmittelbaren N etzwerkförderung eingesetzt. Die Netzwerkkonferenz stellt eine zentrale Strategie zur
unmittelbaren Netzwerkförderung dar. Sie ist eine konsequente Umsetzung
des systemisch-lösungsorientierten Paradigmas, indem der Blick auf das
Lösungssystem in den Vordergrund gerückt wird. Kinder und Eltern werden
motiviert, eine Einladung an diejenigen Personen auszusprechen, die an der
Lösung der bestehenden Probleme mitarbeiten sollen. Das Ziel der Netzwer kkonferenz ist, Bezugspersonen und andere wichtige Personen aus dem sozialen
Umfeld zusammenzuführen und nicht oder nur wenig genutzte bzw. verloren
gegangene Kommunikationskanäle zu fördern sowie emotionale und
instrumentelle Unterstützungspotenziale im sozialen Netzwerk zu aktivieren.
Patenschaften als neues soziales Unterstützungssystem können im Rahmen
einer Netzwerkkonferenz gezielt vorbereitet und begleitet werden. Vieles
spricht dafür, dass eine Patenschaft, die konsequent und systematisch aus einer
solchen Netzwerkperspektive heraus aufgebaut wird, langfristig stabiler und
hilfreicher für die Betroffenen ist (Lenz 2008)
4.
Psychoedukation – Informationsvermittlung und Aufklärung
Informationsvermittlung und Aufklärung über die Krankheit spielen in
modernen Präventions- und Behandlungsprogrammen mittlerweile eine
wichtige Rolle. Im psychiatrisch-psychosozialen und psychotherapeutischen
Bereich spricht man im Zusammenhang mit Wissensvermittlung von Psych oedukation. Die Vorsilbe „Psycho-“ verweist darauf, dass es sich dabei um
keine rein sachlich-informative Vermittlung handelt, sondern bei deren Gestaltung psychologische Prinzipien, vor allem auf der kognitiven und
emotionalen Ebene, berücksichtigt werden (Lenz 2005). Befunde aus der
Resilienzforschung deuten darauf hin, dass eine ausreichende alters- und entwicklungsgemäße Aufklärung der Kinder über die Erkrankung und Behandlung des Elternteils einen der wichtigsten spezifischen Schutzfaktoren
darstellt. Ausreichendes Wissen erhöht die Widerstandsfähigkeit der Kinder
gegenüber den Belastungen, die sich aus dem familiären Zusammenleben mit
dem kranken Elternteil ergeben. Wissen vermittelt Hoffnung und positive
Zukunftserwartungen. Es befähigt Kinder, neue Perspektiven und Wege zu
beschreiten sowie ein Gefühl der Kontrolle und Selbstwirksamkeit zu en tdecken. Während für den Erwachsenenbereich eine Reihe von
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
719
psychoedukativen Ansätzen vorliegt, gibt es bislang für Kinder als Angehörige
psychisch kranker oder suchtkranker Eltern keine vergleichbar elaborierten
psychoedukativ-informationszentrierten Programme. Es liegen zwar mittlerweile einige ansprechend gestaltete Materialien zum Thema Kinder psychisch
kranker und suchtkranker Eltern in Form von Broschüren, Kinderfachbüchern
und Kinderbüchern vor, die gut in der psychoedukativen Arbeit mit Kindern
eingesetzt werden können. Es fehlen allerdings differenzierte Ansätze, in
denen sowohl die Informationsbedürfnisse als auch die kognitiven und
emotionalen Fähigkeiten der Kinder zur Aufnahme und Verarbeitung der
Informationen ausreichend berücksichtigt werden. In diesem Bereich best eht
ein großer methodisch-inhaltlicher Entwicklungsbedarf.
Die Methoden der Ressourcenaktivierung erfordern eine flexible Gestaltung
des Settings und verschiedene Kombinationen der Arbeitsformen, die von den
traditionellen Einzel-, Familien- und Gruppenkontexten bis hin zu netzwerkorientierten Interventionen und Unterstützungsmaßnahmen reichen. Dafür
müssen die entsprechenden institutionellen Rahmenbedingungen geschaffen
werden, die wiederum eine gezielte Koordination der Hilfen sowie funktionale
interinstitutionelle und intrainstitutionelle Kooperationsstrukturen und Ve rnetzungen der verschiedenen Hilfesysteme voraussetzen
6 Literatur
Antonovsky, A. (1997): Salutogenese: Zur Entmystifizierung der Gesundheit. Tübingen
Arnold, T./Steier, M. (1997): Wissenschaftliche Begleitung der sucht- und familientherapeutischen Einrichtung Villa Maria. Frankfurt a. M.
Bauer, M./Lüders, B. (1998): Psychotische Frauen und ihre Kinder. In: Psychiatrische Praxis, 25,
S. 191-195
Beardslee, W.R./Versage, E.M./Gladstone, T.R.G. (1998): Children of affectively ill parents: A
review of the past 10 years. In: Journal of the American Academy of Child and Adolescent
Psychiatry, 37, S. 1134-1141
Bender, D./Lösel, F. (1998): Protektive Faktoren der psychisch gesunden Entwicklung junger
Menschen: Ein Beitrag zur Kontroverse um saluto- versus pathogenetische Ansätze. In: J.
Margraf/J. Siegrist/S. Neumer (Hrsg.), Gesundheits- oder Krankheitstheorie? Berlin, S. 119-145
Black, C. (1988): Mir kann das nicht passieren. Wildberg
Bohus, M./Scher, K./Berger-Sallwitz, F./Novelli, U./Stieglitz, R.D./Berger, M. (1998): Kinder
psychisch kranker Eltern: Eine Untersuchung zum Problembewusstsein im klinischen Alltag. In:
Psychiatrische Praxis, 25, S. 134-138
Cork, M.R. (1969): The forgotten children: A study of children with alcoholic parents. Toronto:
Addiction Research Foundation
Cotton, N.S. (1979): The familial incidence of alcoholism. In: Journal of Studies on Alcohol, 40,
S. 89-116
720
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Cummings, E.-M./Davis, P.T. (1994): Maternal depression and child development. In: Journal of
Child Psychology and Psychiatry, 35, S. 73-112
Deneke, C. (2005): Misshandlung und Vernachlässigung durch psychisch kranke Eltern. In: G.
Deegener/W. Körner (Hrsg.), Kindesmisshandlung und Vernachlässigung: Ein Handbuch.
Göttingen, S. 141-154
Deneke, C./Beckmann, O./Dierks, H. (2008): Präventive Gruppenarbeit mit Kindern psychisch
kranker Eltern. In: A. Lenz/J. Jungbauer (Hrsg.), Kinder und Partner psychisch kranker
Menschen: Belastungen, Hilfebedarf und Interventionskonzepte. Tübi ngen, S. 63-79
Deneke, C./Lüders, B. (2003): Besonderheiten der Interaktion zwischen psychisch kranken
Eltern und ihren kleinen Kindern. In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 3, S.
172-181
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) (Hrsg.) (2006): Kinder suchtkranker Eltern. Mögliche Angebote im Rahmen der Sucht-Selbsthilfe: Ein Leitfaden für freiwillige Helferinnen und
Helfer in den Selbsthilfeorganisationen. Hamm
Dörner, K./Egetmeyer, A./Koenning, K. (Hrsg.) (2001): Freispruch der Famili e: Wie Angehörige psychiatrischer Patienten sich in Gruppen von Not und Einsamkeit, von Schuld und
Last freisprechen. Bonn
Downey, G./Coyne, J.C. (1990): Children of depressed parents: An integrative review. In: Ps ychological Bulletin, 108, S 50-76
Drake, R.E./Vaillant, G.E. (1988): Predicting alcoholism and personality disorders in a 33 -year
longitudinal study of children of alcoholics. In: British Journal of Addiction, 83. S. 799 -803
Dunn, B. (1993): Growing up with a psychiatric mother: A retrospective s tudy. In: American
Journal of Orthopsychiatry, 63, S. 177-189
Elpers, M./Lenz, K. (1994): Psychiatrische Störungen bei Kindern alkoholkranker Eltern. In:
Zeitschrift Kinder- und Jugendpsychiatrie, 22, S. 107-113
Englert, E./Ziegler, M. (2001): Kinder opiatabhängiger Mütter: Ein Überblick. In: Suchttherapie,
2, S. 143-151
Feldman, R.A./Stiffman, A.R./Jung, K.G. (1987): Children at risk: In the web of parental mental
illness. New Brunswick: Rutgers University Press
Fields, L./Prinz, R.J. (1997): Coping and ad justment during childhood and adolescence. In:
Clinical Psychology Review, 17, S. 937-976
Freyberger, H.-J./Schürmann, A./Drescher, S./Dilling, H. (1996): Rooming -in in der
Psychiatrie: Behandlungsindikation und -durchführung. In: Fortschritte in Neurologie und
Psychiatrie, 64, S. 312-319
Glorisa, J. (1990): Children of parents with psychiatric disorders in the community. In: Journal
of American Academy Child and Adolescent Psychiatry, 29, S. 398-406
Hartmann, H.-P. (1997): Mutter-Kind-Behandlung in der Psychiatrie. Teil I: Übersicht über
bisherige Erfahrungen. In: Psychiatrische Praxis, 24, S. 56-60
Hartmann, H.-P. (2001): Behandlung psychisch kranker Mütter mit ihren Kindern auf der
psychiatrischen Station. In: A. Rohde/A. Riecher-Rössler (Hrsg.), Psychische Erkrankungen bei
Frauen. Psychiatrie und Psychosomatik in der Gynäkologie. Regensburg, S. 269 -277
Hipp, M./Staets, S. (2003): Familiäre Ressourcen stärken. In: Soziale Psychiatrie, 3, S. 27-30
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
721
Hipwell, A.E./Kumar, R.C. (2000): Maternal psychopathology and prediction of outcome based
on mother-infant interaction ratings (BMIS). In: British Journal of Psychiatry, 169, S. 655 -661
Hogan, D.M. (1998): Annotation. The psychological developement and welfare of children of
opiate and cocaine users: Review and research needs. In: Journal of Child Psychology and Psychiatry, 39, S. 609-620
Homeier, S. (2006): Sonnige Traurigtage. Frankfurt a.M.
Hornstein, C./Wortmann-Fleischer, S./Schwarz, M. (2001): Stationäre Mutter-Kind-Aufnahme:
Mehr als Rooming-in? In: A. Rohde/A. Riecher-Rössler (Hrsg.), Psychische Erkrankungen bei
Frauen: Psychiatrie und Psychosomatik in der Gynäkologie. Regensburg, S. 287 -294
Klein, M. (2001): Kinder aus alkoholbelasteten Familien: Ein Überblick zu Forschungserge bnissen und Handlungsperspektiven. In: Suchttherapie, 2, S. 118-124
Klein, M. (2006): Kinder drogenabhängiger Mütter: Risiken, Fakten, Hilfen. Regensburg
Klein, M. (2006a): Hilfen für Kinder aus alkoholabhängigen Familien. In: Verhaltenstherapie &
Psychosoziale Praxis, 1, S. 9-16
Klein, M. (2007): Kinder suchtkranker Eltern. Stuttgart
Klein, M./Zobel, M. (2001): Abschlussbericht zum Projekt Prävention und Frühintervention bei
Kindern aus suchtbelasteten Multiproblemfamilien. Mainz: Ministerium für Kultur, Jugend,
Familien und Frauen
Lachner, G./Wittchen, H.U. (1997): Familiär übertragene Vulnerabilitätsmerkmale für Alkoho lmissbrauch und -abhängigkeit. In: H. Watzl/B. Rockstroh (Hrsg.), Abhängigkeit und Missbrauch
von Alkohol und Drogen. Göttingen, S. 43-89
Lancik, M./Brockington, I.F. (1997): Postpartal auftretende psychische Erkrankungen. In:
Deutsches Ärzteblatt, 94, S. 3104-3108
Laucht, M./Esser, G./Schmidt, M.H. (1992): Psychisch auffällige Eltern. Risiken für die kin dliche Entwicklung im Säuglings- und Kleinkindalter? In: Zeitschrift für Familienforschung, 4, S.
22-48
Laucht, M./Esser, G./Schmidt, M.H. (1994): Parental mental disorder and early child develop ement. In: European Child and Adolescent Psychiatry, 3, S. 125-137
Lazarus, R.S./Folkman, S. (1984): Stress, appraisal and coping. New York: Springer.
Lenz, A. (2005): Kinder psychisch kranker Eltern. Göttingen
Lenz, A. (2005a): Vorstellungen der Kinder über die psychische Erkrankung ihrer Eltern. In:
Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 5, S. 382-398
Lenz, A. (2007): Kinder psychisch kranker Eltern: Ein Überblick über Forschungsstand und
Präventionsprogramme. In: B. Röhrle (Hrsg.), Prävention und Gesundheitsförderung für Kinder
und Jugendliche. Tübingen, S. 519-555
Lenz, A. (2008): Interventionen bei Kindern psychisch kranker Eltern. Grundlagen, Diagnostik
und therapeutische Maßnahmen. Göttingen
Lenz, A./Lenz, S. (2004): Mutter-Kind-Behandlung: Ein geschlechtersensibler Behandlungsansatz. In: Krankenhauspsychiatrie, 2, S. 70-76
Lösel, F./Kolip, P./Bender, D. (1992): Stress-Resistenz im Multiproblem-Milieu: Sind seelisch
widerstandsfähige Jugendliche „Superkids“? In: Zeitschrift für Klinische Psychologie, 21, S. 48 63
722
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Löser, H. (1995): Alkoholembryopathie und Alkoholeffekte. Stuttgart
Maier, W. (1997): Mechanismen der familiären Übertragung von Alkoholabhängigkeit und
Alkoholabusus. In: H. Watzl/B. Rockstroh (Hrsg.), Abhängigkeit und Missbrauch von Alkohol
und Drogen. Göttingen, S. 91-109
Mattejat, F./Wüthrich, C./Remschmidt, H. (2000): Kinder psychisch kranker Elte rn.
Forschungsperspektiven am Beispiel von Kindern depressiver Eltern. In: Der Nervenarzt, 71, S.
164-172
McGrath, J./Hearle, J./ Jenner, L./Plant, K./Drummond, A./Barla, J.M. (1999): The fertility
and fecundity of patients with psychosis. In: Acta Psychiatrica Scandinavica, 99, S. 441-446
Münder, J./Mutke, B./Schone, R. (1998): Quantitative und qualitative Aspekte des Kindeswohls
zwischen Jugendhilfe und Justiz. In: Recht der Jugend und des Bildungswesens, 2, S. 195 -205
Münder, J./Mutke, B./Schone, R. (2000): Kindeswohl zwischen Jugendhilfe und Justiz:
Professionelles Handeln in Kindeswohlverfahren. Münster
Nair, P./Black, M.M./Schuler, M./Keane, V./Snow, L/Rigney, B.A./Magder, L. (1997): Risk
factors for disruption in primary caregiving among infants of su bstance abusing women. In:
Child Abuse and Neglect, 21, S. 1039-1051
Nicholson, J./Biebel, K./Katz-Leavy, J. (2004): Prevalence of parenthood among adults with
severe mental illness. In: R.W. Manderscheid/M.J. Henderson (Eds.), Mental health: United
States 2002. Rockville: U.S. Department of Health and Human Services, Substance Abuse and
Mental Services Administration
Niemi, L.T./Suvisaari, J.M./Tuulio-Henrickson, A./Lönnqvist, J.K. (2003): Childhood developmental abnormalities in schizophrenia: Evidence from high -risk studies. In: Schizophrenia
Research, 60, S. 239-258
Petermann, U./Petermann, F. (2006): Erziehungskompetenz. In: Kindheit und Entwicklung, 15,
S. 1-8
Quinton, C. (2004): Kinder- und Jugendseminare in der Fachklinik. In: Bundesministerium für
Gesundheit und Soziale Sicherung (Hrsg.), Familiengeheimnisse: Wenn Eltern suchtkrank sind
und die Kinder leiden. Bonn, S. 87-89
Raschke, P./Kalke, J./Degwitz, P. (2000): Moderne Dokumentation in der ambulan ten Suchtkrankenhilfe (Modellphase 01.08.1997 – 31.01.2000). Kiel: Ministerium für Arbeit, Gesundheit
und Soziales des Landes Schleswig-Holstein
Remschmidt, H./Strunk, P./Methner, C./Tegeler, E. (1973): Kinder endogen -depressiver Eltern:
Untersuchungen zur Häufigkeit von Verhaltensstörungen und zur Persönlichkeitsstruktur. In:
Fortschritte der Neurologie und Psychiatrie, 41, S. 328–430
Remschmidt, H./Mattejat, F. (1994): Kinder psychotischer Eltern. Göttingen
Riecher-Rössler, A. (1997): Psychische Störungen und Erkrankungen nach der Entbindung. In:
Fortschritte in Neurologie und Psychiatrie, 65, S. 97-107
Riordan, D./Appleby, L./Faragher, B. (1999): Mother-infant interaction following recovery from
severe postpartum mental disorder, female with schizophrenia. In: Psychological Medicine, 29, S.
991-995
Robins, L.N./Regier, D.A. (1991): Psychiatric disorders in America. New York: Free Press
Rutter, M. (1966): Children of sick parents: An environmental and psychiatric study. London:
Oxford University Press
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
723
Rutter, M. (1990): Psychosocial resilience and protective mechanisms. In: J. Rolf/A.S. Ma sten/D. Cicchetti/K. Nuechterlein/S. Weintraub (Eds.), Risk and protective factors in the deve lopment of psychopathology. Cambridge: Cambridge University Press, S. 181 -214
Rutter, M./Quinton, D. (1984): Parental psychiatric disorders: Effects on children. In: Psych ological Medicine, 14, S. 853-880
Sameroff, A. (1987): Early indicators of developmental risk: The Rochester Longitudinal Study.
In: Schizophrenia Bulletin, 1, S. 3-24
Seiffge-Krenke, I. (2000): „Annäherer” und „Vermeider”: Die langfristigen Auswirkungen bestimmter Coping-Stile auf depressive Symptome. In: Zeitschrift für Medizinische Psychologie, 2,
S. 53-61
Seiffge-Krenke, I./von Irmer, J. (2007): Zur Situationsabhängigkeit von Bewältigung. In: I.
Seiffge-Krenke./A. Lohaus (Hrsg.), Stress und Stressbewältigung im Kindes- und Jugendalter.
Göttingen, S. 69-80
Sher, K.J. (1991): Children of alcoholics. A critical appraisal of theory and research. Chicago:
University Press.
Simon, R./Palazetti, M. (1999): Jahresstatistik 1998 der ambulanten Beratungs - und Behandlungsstellen für Suchtkranke in der Bundesrepublik Deutschland. EBIS -Bericht für den
Zeitraum 01.01.-31.12.1998. In: Sucht, 45, Sonderheft 1.
Simpson, T.L./Miller, W.R. (2002): Concomitance between childhood sexual and physical abuse
and substance use problems. In: Clinical Psychology Review 22, S. 27-47
Snellen, M./Mack, K./Trauer, T. (1999): Schizophrenia, mental state, and mother -infant interaction: Examining the relationship. In: Australian Journal of Psychiatry, 33, S. 902-911
Szylowicki, A. (2001): Patenschaften für Kinder psychisch kranker Eltern. In: Soziale Praxis, 21,
S. 103-117
Van Santen, E./Seckinger, M. (2003): Kooperation: Mythos und Realität eine r Praxis. Eine
empirische Studie zur interinstitutionellen Zusammenarbeit am Beispiel der Kinder - und
Jugendhilfe. Opladen
Wegscheider, S. (1988): Es gibt doch eine Chance. Hoffnung und Heilung für die Alkoholiker Familie. Wildberg
Werner, E.E. (1986): Resilient offspring of alcoholics: A longitudinal study from birth to age of
18. In: Journal of Study of Alcoholism, 47, S. 34-40
Werner, E.E. (1999): Entwicklung zwischen Risiko und Resilienz. In: M. Fingerle/A. Freytag/G.
Opp (Hrsg.), Was Kinder stärkt: Erziehung zwischen Risiko und Resilienz. München, S. 25-36
Windle, M./Davies, P.T. (1997) Gender-specific pathways between maternal depressive symptoms, family discord, and adolescent adjustment. In: Development Psychology, 33, S. 657 -668
Wolin, S./Wolin, S. (1995): Resilience among youth growing up in substance-abusing families.
In: Substance Abuse, 42, S. 415-429
Zobel, M. (2006): Kinder aus alkoholbelasteten Familien: Entwicklungsrisiken und -chancen.
Göttingen
724
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
7 Anhang
Tabelle 1: Hilfen für Kinder psychisch kranker Eltern
(Quelle: www.netz-und-boden.de)
Projektname/Stadt
"Kleine
Angehörige"
Senftenberg
AURYN,
Leipzig
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
Sozialpsychiatrischer
Dienst
Großenhainerstr.
30i,
01968 Senftenberg (Brandenburg)
Tel.:
03573/87043-35,
Fax -10
E-Mail:
[email protected]
Kinder-, Jugendund Familienberatungsstelle
AURYN im
WEGE e.V. –
Verein Angehöriger und
Freunde
psychisch
Kranker
Lützner Str. 75
04177 Leipzig
Tel.: 0341 / 478
58-99, Fax-98
E-Mail:
[email protected]
Regelangebot im
Rahmen der
Angehörigenarbeit
nach § 47
PsychKG
Brandenburg
 Geschlossene
Kindergruppe
 Offene Kindergruppe
 Gruppenarbeit nach

 Europäische




Union – URBANProgramm (Ausbau der Räumlichkeiten)
Aktion Mensch
(anteilige
Personalkosten
für Psychologenstelle, Honorare,
Sachkostenpauschale)
Arbeitsamt (ABM
für Sozialarbeiterstelle)
Sponsoren s.o.
(Sachkosten,
u.a.)
Jugendamt
(Personalkosten
für Sozialarbeiterstelle,
Sachkosten); ab
2008 Pauschalförderung (§ 28
KJHG, Erziehungsberatung
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
TZI: Rollenspiele,
kreatives Gestalten,
sportliche Aktivitäten
Einzelgespräche mit
den Kindern: Aufklärung über die Erkrankung des Elternteils
 telefonische Beratungsgespräche
 Familiengespräche/ therapie
 Einzelgespräche/ arbeit
 Vermittlung anderer
Hilfsangebote
 Kliniksprechzeiten für
betroffene Eltern
 Angehörigengruppen
 Gruppenarbeit
 Begleiteter Umgang
für psychisch Kranke
Eltern mit ihren
Kindern
725
Projektname/Stadt
Projekt
Seelensteine
Halle
(Saale)
AURYN,
Chemnitz
726
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
Trägerwerk
Soziale Dienste in
Sachsen-Anhalt
e.V.
Philipp-MüllerStraße 44 , 06110
Halle (Saale)
Tel.: 03 45-67 87
99 0
Fax: 03 45-67 87
99 9
e-mail:
traegerwerk@twsd
-sa.de
Kontakt Ansprechpartnerin:
Tel.: 0345/678 37
67
Fax.: 0345/ 678 78
14
mobil: 0174/ 325
35 92
email: [email protected]
Salus Kinderhilfswerk
Geschäftsstelle
Chemnitz
Postfach 1103,
09052 Chemnitz
(Sachsen)
Tel.: 0371/66619892
Fax: 0371/66619893
E-Mail:
[email protected]
keine Angaben
keine Angaben
Arbeit zur Zeit als
Ehrenamt
Gruppen (6-8 Kinder)
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Projektname/Stadt
Familien
zwischen
Psychiatrie
und Jugendhilfe Beratung und
Unterstützung für
psychisch
kranke
Eltern und
deren Kinder
Berlin
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
Thessa e.V.
Krossener Str. 3,
10245 BerlinNeukölln
Tel.: 030/ 29 36
88-43 Fax.: -46
E-Mail:
[email protected]
Spenden, Stiftungsgelder, Finanzierung
über die Jugendämter (Hilfe zur
Erziehung)
 psychosoziale





halos
Berlin
Patenschaften für
Kinder und
Jugendliche
psychisch
erkrankter
Eltern
(Modellphase),
Berlin
halos
Arndtstraße 8,
12489 Berlin
Tel: 030/ 67 80 6841, Fax -59
E-Mail: halosjugendhilfestation
@web.de
AMSOC e.V.
Ambulante Sozialpädagogik
Charlottenburg
Kaiserdamm 21,
14057 Berlin
Tel.: 030/ 33 77
26-82, Fax: -90
E-Mail:
Kontakt@Paten
schaftsprojekt.de
Aktion Mensch,
Diakonisches Werk
Neukölln-Oberspree
e.V
Modellphase von
Aktion Mensch e.V.
und die HermannReemtsma Stiftung
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …




Beratung für
Kinder, Jugendliche und betroffene Eltern,
altersgerechte
Aufklärung über
psychische Erkrankungen und
deren Folgen, Erziehungsberatung
betroffener Eltern,
Information über
Angebote der
Jugendhilfe
Unterstützung
betroffener Eltern
bei der Suche
nach einem geeigneten
Therapieplatz
Ambulante Hilfen
zur Erziehung (§§
30,31, 35 KJHG)
Kinder- und
Jugendlichenpsych
otherapie (§§ 27(3)
35a KJHG)
Familientherapie
(§27(3) KJHG)
Therapeutische
Gruppe
Fortbildungen
Gruppenarbeit
Beratung
Hilfe zur Selbsthilfe
 Anwerbung, Aus

bildung und Begleitung von Paten
Supervisionsgruppe für Paten
Sonderveranstaltungen
727
728
Projektname/Stadt
Spezielle
Familienhilfe
für Kinder
psychisch
erkrankter
Eltern,
Berlin
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
AMSOC e.V.
Ambulante Sozialpädagogik
Charlottenburg
Kaiserdamm 21,
14057 Berlin
Tel./Fax: 030/ 33
77 26-90
E-Mail:
Kontakt@AMSOC.
de
jeweilige Berliner
Jugendämter als
Hilfe zur Erziehung:
§ 31 KJHG (Sozialpädagogische
Familienhilfe)
 Unterstützung bei
"Schöne
Zeiten –
schlimme
Zeiten"
Gruppe/n für
Kinder
psychisch
erkrankter
Eltern,
Berlin
AMSOC e.V.
Ambulante Sozialpädagogik
Charlottenburg
Kaiserdamm 21,
14057 Berlin
Tel./Fax: 030/ 33
77 26-90
E-Mail: Kontakt@
AMSOC.de
jeweilige Berliner
Jugendamt als Hilfe
zur Erziehung:
§ 29 KJHG (Soziale
Gruppenarbeit)
§ 30 KJHG (Betreuungshelfer) für
Gruppenvorphase
Aufklärung
des
Kindes über die
Erkrankung
 Erarbeitung
von
Vorsorgemaßnahmen wie der
Erstellung
eines
Notfallplans, der u.
a. die Versorgung
des Kindes bei
einem
erneuten
Krankheitsschub
regelt
 Rollenklärung
Elternteil-Kind
 Aktivierung
des
sozialen
Netzwerkes
 Mobilisierung
bislang
ungenutzter
familiärer
Ressourcen
 Entlastung
und
Beratung
bei
Kindererziehung
und
bei
der
Lebensbewältigung
 Förderung
der
Identitätsbildung
des Kindes
Gruppenangebote
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Projektname/Stadt
SeelenNot
e.V.,
Hamburg
AURYN,
Hamburg
Sozialtherapeutisc
he Kindergruppe
Windlicht,
Hamburg
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
Universitätskrankenhaus
Eppendorf Abt. f.
Psychiatrie und
Psychotherapie
des Kinder- und
Jugendalters
Martinistr. 52,
20246 Hamburg
Tel.: 04 /428 032215 oder -4226
Beratungsstelle
Seelennot e.V.
Bahrenfelder Str.
169, 22765
Hamburg
Tel.: 040/39 10 90
50
SeelenNot e.V. –
Verein zur Unterstützung von
Familien mit
seelisch kranken
Eltern, Universitätskrankenhaus
Eppendorf, Abt. f.
Psychiatrie und
Psychotherapie
des Kinder- und
Jugendalters
Martinistr. 52,
20246 Hamburg
Tel.: 040/428 0343 61, E-Mail:
Dierks@uke.
uni-hamburg.de
Margaretenhort
Jugendhilfezentrum des Ev.-luth.
Gesamtverbandes
Hamburg-Harburg
Schlossmühlendamm 1, 21073
Hamburg
Tel.: 040 / 79 01
89-0, Fax: 040 / 79
01 89-99
E-Mail:info@
margaretenhort.de
Spenden, keine
staatlichen Gelder,
bis 2007 durch
Stiftungsgelder
 persönliche Be


keine Selbstbeteiligung, das
Angebot ist kostenlos;
ratung von betroffenen Familien
Telefonberatung
Aufklärung und
Weiterbildung
AURYN-Gruppen
für Kinder und
Jugendliche
Förderung verschiedener
Projekte
Gruppen für Kinder
Spenden, die der
Verein einnimmt
keine Angaben
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
keine Angaben
729
Projektname/Stadt
Patenschaften für
Kinder
psychisch
kranker
Mütter,
Hamburg
Beratungsstelle
SeelenNot e.
V.
Hamburg
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
PFIFF e. V.
Holsteinischer
Kamp 80,
22081 Hamburg
Tel.: 040 / 41 09
84-68, Fax: 040 /
41 09 84-89,
E-Mail:
Ortrud.Beckmann
@pfiff-hamburg.de
SeelenNot - Verein
zur Unterstützung
von Familien mit
seelisch kranken
Eltern e.V. Universitätskrankenhaus Eppendorf
Abt. f. Psychiatrie
und Psychotherapie des Kinderund Jugendalters
Martinistr. 52,
20246 Hamburg
Tel.: 040 / 428 032215 oder -4226
§ 16 SGB VIII; Zuwendung gem. 27II
SGB VIII durch LJA§
16 SGB VIII; Zuwendung gem. 27II
SGB VIII durch LJA
 Patenschaften
 AURYN-Gruppe
Spenden, keine staatlichen Gelder, bis 2007
durch Stiftungsgelder
 persönliche Be



ratung von betroffenen Familien
Telefonberatung
Aufklärung und
Weiterbildung
Gruppen für Kinder
und Jugendliche
Förderung verschiedener
Projekte
Beratungsstelle
SeelenNot e.V.
Bahrenfelder Str.
169,
22765 Hamburg,
Beratungstelefon:
040 / 39 10 90 50
Kinderprojekt
Pampilio
Lübeck
730
Praxis für Ergotherapie und Gestaltungstherapie
Die Brücke Lübeck
GmbH
Holstenstraße 1416, 23552 Lübeck
Tel: 045/ 296 34
50, Fax: -51
E-Mail:
pampilio@diebrue
cke-luebeck.de
als Modellprojekt von
Aktion Mensch e.V.
gefördert
Ergotherapeutisches
Förderangebot für
Kinder
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Projektname/Stadt
Regenbogen
Modellprojekt für
Kinder
psychisch
erkrankter
Eltern,
Elmshorn
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
Elmshorn Brücke
Elmshorn
Neue Str. 7, 25335
Elmshorn
(SchleswigHolstein)
Tel.: 04121 /
291078-50
gefördert durch das
Ministerium für
Justiz, Frauen und
Jugend des Landes
Schleswig-Holstein
 Familienberatung
 Gruppen
 Fachberatung/
Patenschaften für
Kinder
psychisch
kranker
Eltern im
Landkreis
Cuxhaven
Beratungsstelle für
Kinder, Jugendliche und Eltern
des Landkreises
Cuxhaven
Borriesstraße 48,
27570 Bremerhaven
Tel.: 04 71/ 20 45
8
Fax: 0471/ 20 45 9
E-Mail: [email protected]
Angebot als Leistung
des KJHG (Hilfen zur
Erziehung § 27)
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
Supervision für
Mitarbeiter von
Einrichtungen, die
mit betroffenen
Familien zusammenarbeiten
 Fortbildungen –
Organisation und
Durchführung von
Vorträgen, Seminaren und Fachtagungen
 Vernetzung mit
dem Jugendamt,
der Kinder- und Jugendpsychiatrie,
den Sozialen
Diensten, den
Schulen und verschiedenen Initiativen des Landkreises
Die Leistungen der
Patenfamilie reichen
von Aufenthalten
eines betroffenen
Kindes an einem
Nachmittag in der
Woche oder an Wochenenden (z.B. alle
14 Tage) zur Entlastung bis zur vorübergehenden Unterbringung eines Kindes in
der Patenfamilie im
Krisenfall.
731
Projektname/Stadt
KinderBrücke
Heide
Patenschaften für
Kinder
psychisch
kranker
Eltern
Bremen
KIPKEL
Präventionsangebot für
Kinder
psychisch
kranker
Eltern,
Haan /
Hilden
732
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
Die Brücke Dithmarschen e.V.
Neue Anlage 2325, 25746 Heide
Tel.: 0481/ 68 49
4-0
Fax: 0481/ 68 49
4-44
E-Mail:
[email protected]
keine
 Beratung der Kin-
PiB Pflegekinder in
Bremen gGmbH
Bahnhofstraße 2831, 28195 Bremen
Telefon: 0421/95
88 20-0 Telefax:
0421/95 88 20-45
E-mail:
g.bollwahn@
pib-bremen.de
E-Mail:k.loetsch@
pib-bremen.de
Zentrum für
Kindertherapie
Walderstr. 5-7,
42781 Haan,
Tel.: 02129 / 34 69
70
E-Mail:
[email protected]
Sozialpsychiatrischer
Dienst
Kirchhofstr. 35-37,
40721 Hilden,
Tel.: 02103 / 252
73 01
E-Mail: [email protected]
Träger:
Förderkreis
KIPKEL e.V.
Zuwendungen durch
die Freie Hansestadt
Bremen, Amt für
soziale Dienste

privat-öffentliche
Mischfinanzierung:
Spenden und
Pauschalförderung
durch die Kinderund Jugendhilfe
 Einzelkontakte mit








der und der Eltern
vor allem in erzieherischen Fragen
Unterschiedliche
Gruppenangebote
für Kinder
Spiel- und Erfahrungseinheiten für
Kinder
Wir unterstützen
die Familie durch
Hilfen bei der
Organisation alltäglicher Termine
der Kinder
Vermittlung von
Patenschaften
Ausbildung und
Begleitung der
Paten
den Kindern und
Jugendlichen
Elternarbeit
Familiengespräche
regelmäßige
offene Sprechstunde für Kinder
Sprechstunde in
der Klinik
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Projektname/Stadt
Kinder- und
Familienprojekt KIPS
Solingen
KIMM
– Kindern Mut
Machen
Projekt für
Kinder
psychisch
erkrankter
Eltern,
Köln
KiK – Lev
Kinder in
Krisen
Beratung
und Begleitung für
Kinder
psychisch
kranker
Eltern
Leverkusen
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
Arbeiterwohlfahrt
Solingen und
Psychosozialer
Trägerverein e.V.
Solingen
Merscheider Str. 5,
42699 Solingen
Tel: 0212/ 231 26
80
Sprechzeiten: Di +
Do 14:00 -17:00
Uhr und nach
Vereinbarung
E- Mail: [email protected]
Caritasverband für
die Stadt Köln e.V.
Beratungsstelle für
Eltern, Jugendliche
und Kinder
Rathausstraße 8,
51143 Köln
Tel.: 02203/ 55
001, Fax: 02203/
59 24 02
E-Mail:
Andrea.Domke@C
aritas-Koeln.de
Sozialdienst
katholischer
Frauen Leverkusen e.V.
Düsseldorfer-Str.
2, 51379 Leverkusen-Opladen
Tel.: 02171/ 49 030; Fax: 02171/ 49
03-49
E-Mail: [email protected]
Als 3jähriges Modellprojekt von Aktion
Mensch e.V.
 individuelle

durch den Caritasverband für die Stadt
Köln bis Dezember
2005
 Beratung / Be-

keine Angaben
gleitung von
Kindern und
Jugendlichen in
Form von Einzelund auch
Gruppenarbeit
Elternarbeit
 Fachärztlich be




Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
Kontakte mit
dem/n Kind/ern
altersentsprechende
Kindergruppe
wöchentlich
gleitete Familiengespräche
Therapeutische
Einzelgespräche
mit Kindern und
Jugendlichen
Offene Sprechstunde
Kunsttherapeutische
Einzel- und
Gruppenarbeit
Soziale Gruppenarbeit
Gruppenangebot
für Kinder
zwischen 10 und
13 Jahren
733
Projektname/Stadt
AURYN
Trier
Kinderprojekt Flips,
Witten
MaIKE,
Mannheim
734
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
2001 als ehrenamtliches Projekt,
später als Verein
AURYN Trier
Friedrich-WilhelmStr. 29, 54290
Trier, Tel. 0651/
54290 Trier
E-Mail: [email protected]
Praxis für Neurologie und
Psychiatrie,
Psychotherapie
Annenstr. 172,
58453 Witten
Tel.: 02302/60323
Schlachthofstr. 8
58455 Witten
Sprechzeiten: Do
10:00-12:00Uhr
Telefon: 02302/ 39
49 77
Fax: 02302/ 589
68 81
E-Mail:
propatwitten@
onlinehome.de
Psychologische
Beratungsstelle für
Erziehungs-, Eheund Lebensfragen
der Evangelischen
Kirche Mannheim,
C3, 5-6, 68159
Mannheim,
Tel.: 0621/28000
Sozialpsychiatrischer Dienst
Mannheim, C3, 16,
68159 Mannheim,
Tel.: 0621/397490
keine Angaben
Gruppe für Kinder
Sponsoren,
Spenden, teilweise
Kostenübernahme
durch Jugendämter
(nach §35a KJHG)
feste Kleingruppen für 610jährige und
11-14jährige
Kinder
Erlebnis- und
prozessorientierte
Gruppenarbeit
Elterngespräche
keine Angaben
keine Angaben
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Projektname/Stadt
Beratungsstelle für
Kinder
psychisch
kranker
Eltern,
Frankfurt a.
M.
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
Waisenhaus Stiftung des
öffentlichen Rechts
Bleichstr. 12,
60313 Frankfurt
Tel.: 069 / 29800367 und -69
Sprechzeiten: MoFr 9:00-16:00
Fax: 069 / 29800329
eigene
Stiftungsmittel
 Einzel- und








AURYN
Prävention
für Kinder
und Jugendliche mit
psychisch
erkrankten
Eltern
Frankfurt a.
M.
AURYN
c/o Dr. Susanne
Schlüter-Müller
Fürstenberger
Straße 143, 60322
Frankfurt a.M. Tel.:
069 / 70 00 11
Fax: 069 / 97 78
48 78
E-Mail:
auryn_frankfurt@y
ahoo.de
Keine Angaben





Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
Gruppenangebote
für Kinder/
Jugendliche/Eltern
regelmäßige Beratungsgespräche
für Kinder und
Jugendliche
Einzelbetreuung
und Förderung besonders belasteter
Kinder
themenzentrierte
Arbeit in altershomogenen Kleingruppen
gemeinsame Freizeitaktivitäten mit
Eltern und Kindern
Aufbau eines sozialen Netzwerkes
zur Prävention
schnelle und undogmatische Hilfe
in Krisensituationen
Hausbesuche
finanzielle Einzelförderung: bei finanzieller Bedürftigkeit der Erziehungsberechtigten
kindgemäße Aufklärung über
psychische Krankheitsbilder
Vermittlung von
Bewältigungsstrategien
Förderung in
Gruppen mit
Gleichaltrigen
Früherkennung
von Entwicklungsstörungen
Beratung und
Therapie bei
Problemen mit sich
und anderen
735
Projektname/Stadt
Kinderprojekt
Darmstadt
Hilfe
für
Kinder
psychisch
kranker
Eltern,
Kaiserslautern
BALANCE
Beratungsund
Orientierung
sangebot für
Kinder
psychisch
kranker
Eltern,
Heidelberg
736
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
Psychosoziale
Kontakt- und
Beratungsstelle
Caritasverband
Darmstadt e. V
Tel. 06151 /
609618
Träger:
Sozialpsychiatrischer
Verein Darmstadt
e.V.
Tel. 06151 /
4979571
E-Mail: [email protected]
Beratungsstelle
des Kinderschutzbundes Kaiserslautern, Moltkestr.
10b, 67655
Kaiserslautern
Tel.: 0631-24044
Sprechzeiten: MoDo 9-12:30,
Fr 9-11 Uhr
Fax: 0631-26064
E-Mail: info@
KinderschutzbundKaiserslautern.de
Universitätsklikiku
m Heidelberg,
Allgemeine
Psychiatrie,
Kinder- und
Jugendpsychiatrie
Voßstr. 2, 69115
Heidelberg
Tel.: 06221/ 56 44
36 und 0179/ 830
19 26
E-Mail: [email protected]
Die Anschubfinanzierung erfolgte über
die Psychosoziale
Arbeitsgemeinschaft
Darmstadt. Um das
Projekt weiterführen
zu können, sind sie
auf Spenden angewiesen.
Gruppe für Kinder
und Jugendliche
 Gruppe für Kinder
 Familien- und
Einzelberatung
Das Angebot wird
von der Universitätsklinik und dem Frühbehandlungszentrum
der Allgemeinen
Psychiatrie und
Kinder- und Jugendpsychiatrie finanziert.
Es ist kostenfrei und
ohne Überweisung
und Krankenversicherungskarte
zugänglich.
 Sozialarbeiterische
Beratung
 Pädagogische
Beratung
 Systematische


Familientherapie
und – beratung
Gruppen für Kinder
von 11 – 13 Jahren
Elternsprechstunde auf den
psychiatrischen
Stationen
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Projektname/Stadt
Projekt zur
Unterstützung
Kinder
psychisch
kranker
Eltern,
Heilbronn
Kindergruppe für
Jungen und
Mädchen
psychisch
erkrankter
Eltern,
Reutlingen
KipkE,
Sinsheim
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
für den Stadt- und
Landkreis Heilbronn:
Weinsberger
Hilfsverein für
psychisch kranke
Menschen, Tel.:
07131/797920
E-Mail:
weinsberger.hilfs
[email protected]
für den Hohenlohekreis:
Caritas-Zentrum
Öhringen
Tel.: 07941/34066
E-Mail: scherer@
caritas-heilbronnhohenlohe.de
OberlinJugendhilfeverbund
Oberlinstr. 37,
72763 Reutlingen
Tel.: 07121/278549
Unterstützung durch
die Aktion
"Menschen in Not"
der Heilbronner
Stimme bzw.
Hohenloher Zeitung
Gruppe für Kinder
Reutlinger
Spendenparlament
Gruppe für Kinder
Bürgerkreis für
psychosoziale
Arbeit e. V. Sinsheim
Am Kirchplatz 12a,
74889 Sinsheim
Tel.: 07261/9450
40, Fax: 07261/94
50 48
E-Mail:
BuergerkreisSins
[email protected]
Modellfinanzierung
von Aktion Mensch
 Einzel- und






Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
Familienberatung
für Kinder, Jugendliche und Eltern
Gruppenarbeit,
Gruppenangebote
für Kinder und Eltern, insbesondere
Alleinerziehende
Organisation von
Selbsthilfegruppen
für die Eltern
Altersangemessene Aufklärung
der Kinder über
psychische Erkrankungen
Vermittlung von
anderen regionalen Angeboten
Spielpädagogischen Kindergruppe für Kinder von 5
bis 15 Jahren
Begleitende
Elternarbeit
737
Projektname/Stadt
Professionelle Begleitung
für seelisch
belastete
Mütter/Väter
und ihre
Kinder,
München
...nicht von
schlechten
Eltern
Gruppenangebot für
Kinder
psychisch
kranker
Eltern,
Ingolstadt
Angebote für
Kinder und
Jugendliche
mit
psychisch
krankem
Elternteil
Friedrichshafen
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit
e.V. – BEW Team
Claude-Lorrain-Str.
19, 81543 München, Tel.:
089/61465315
Sprechzeiten: Di
12:30-13:30, Fr
10:00-12:00, Fax:
089/61465320
E-Mail: geschaefts
[email protected]
Erziehungs- und
Familienberatung
Psychologische
Beratungsstelle für
Kinder, Jugendliche und Familien
Gabelsbergerstr.
46, 85057 Ingolstadt, Tel.: 0841/
4903830, Fax:
0841/4903831
E-Mail: erziehungs
beratung.ingolstadt
@caritaseichstaett.de
Allmandstraße 6
88045 Friedrichshafen
Tel.: 07541/3847-0
Fax: 07541/384722
E-Mail:
[email protected]
keine Angaben
Gruppen für Kinder
Angebot im Rahmen
der Erziehungsberatung, daher für
Teilnehmer kostenfrei
 Gruppe für Kinder
muss im Einzelfall
abgeklärt werden
 Einzelgespräche




738
psychisch kranker
Eltern
begleitende Angebote für die
Eltern
mit Kindern und
Jugendlichen zur
Klärung und in
Krisen
Gruppe für
Jugendliche deren
Eltern psychisch
krank ist (Altersgruppe ab 16
Jahren)
Unterstützung für
die Elternseite, für
den Elternteil der
gesund ist und
auch für den
kranken Elternteil
begrenzt ist auch
der Einbezug von
Lehrern, Sozialarbeitern, die das
Kind, den Jugendlichen betreuen,
möglich
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Projektname/Stadt
"Gute Zeiten schlechte
Zeiten"
Gruppe für
Kinder mit
einem
psychisch
belasteten
Elternteil und
Beratungsangebote für
Kinder und
ihre Eltern,
Würzburg
Träger/Kontakt
Finanzierung
Angebote
Evangelische
Beratungsstelle für
Erziehungs-, Eheund Lebensfragen
Stephanstr. 8,
97070 Würzburg,
Tel.: 0931 / 305010, Fax: -30
E-Mail:
ev.beratungsstelle
@diakoniewuerzburg.de
Regelangebot im
Rahmen der Erziehungsberatung
(Pauschalfinanzierung) und
des Fördervereins
der Evangelischen
Beratungsstelle
 Gruppe/n für
Kinder
 Einzelberatung der
Eltern und Kinder
Tabelle 2: Mutter–Kind–Behandlung
(Quelle: www.schatten-und-licht.de)
Einrichtung
Carl-Thiem-Klinikum
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie
und Psychosomatik
Thiemstraße 111
03048 Cottbus
Tel. 0355/462811
E-Mail: [email protected]
Sächsisches Krankenhaus Altscherbitz
Leipziger Straße 59
04435 Altscherbitz
Tel. 034204/872104
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie
Psychotherapie und Psychosomatik
Julius-Kühn-Str. 7
06112 Halle
Tel. 0345/5573634
E-Mail: [email protected]
Vivantes Klinikum Neukölln
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Rudower Str. 48
12351 Berlin
Tel. 030/130142271
E-Mail: [email protected]
Anzahl der MutterKind-Einheiten/
Bettenzahl
2 / 20 Betten
Alter der
Kinder
4 / 40 Betten
Bis 1 Jahr
2 / 18 Betten
Bis 1 Jahr
3 / 26 ; 12 ; 20 Betten
Bis 6 Monate
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
Bis 2 Jahre
739
Einrichtung
Anzahl der MutterKind-Einheiten/
Bettenzahl
4 / 22 Betten
Alter der
Kinder
Charité Mutter-Kind-Zentrum
Augustenburgerplatz 1
13353 Berlin
Tel. 030/450666043
E-Mail: [email protected]
DRK-Kliniken-Westend Frauenklinik
Spandauerdamm 130
14050 Berlin
Tel. 030/30354408
E-Mail: [email protected]
Klinikum Ernst von Bergmann
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
In der Aue 59
14480 Potsdam
Tel. 0331/2417531
E-Mail: [email protected]
30 Betten
Bis 5 Jahre
2 / keine Angabe
Bis 6 Monate
3 / 20 Betten
Bis 5 Jahre
Klinikum Nord Heidberg
Tangstedter Landstr. 400
22413 Hamburg
Tel. 040/52712338
E-Mail: [email protected]
Asklepios Klinik Nord
Abt. für Psychiatrie und Psychotherapie
Langenhorner Chaussee 560
22419 Hamburg
Tel. 040/1818872338
E-Mail: [email protected]
Altonaer Kinderkrankenhaus Hamburg
Bleickenallee 38
22763 Hamburg
Tel. 040/88908270
2 / 25 Betten
Bis 2 Jahre
2 / 22 Betten
Bis 1 Jahr
3-4 / 10 Betten
Bis 4 Jahre
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,
Campus Lübeck
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Ratzeburger Allee 160
23538 Lübeck
Tel. 0451/5002441
AMEOS Klinikum für Psychiatrie und
Psychotherapie
Wiesenhof
23730 Neustadt i. H.
Tel. 04561/6114610
E-Mail: [email protected]
2 / 26 Betten
Bis 3 Jahre
2 / 26 Jahre
Bis 6 Jahre
St. Joseph Krankenhaus BerlinWeissensee
Gartenstr.1
13088 Berlin
Tel. 030/ 92790460
E-Mail: [email protected]
740
Bis 6 Monate
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Einrichtung
AMEOS Klinikum Heiligenhafen
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Friedrich-Ebert-Str. 100
23774 Heiligenhafen
Tel. 04362/911305
E-Mail: [email protected]
Zentrum für integrative Psychiatrie
Universitätsklinik Kiel
Niemannsweg 147
24105 Kiel
Tel. 04319/9002656
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie
und Psychosomatik
Agnes- Karll-Allee
25337 Elmshorn
Tel. 04121/798784
Fachkrankenhaus Nordfriesland
Krankenhausweg 3
25821 Bredstedt
Tel. 04671/904555
E-Mail:
[email protected]
St.-Annen-Stift
St.-Annen-Str. 15
27239 Twistringen
Tel. 04243/415241
E-Mail: [email protected]
Medizinische Hochschule
Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und
Psychotherapie
Carl-Neuberg-Str.1
30635 Hannover
Tel. 0511/5326629
E-Mail: [email protected]
Deister Weser Kliniken
Fachklinik für Verhaltensmedizin und
Psychosomatik
Lug ins Land 5
31848 Bad Münder
Tel. 05042/600212
E-Mail: [email protected]
Klinikum Kassel, Ludwig-NollKrankenhaus
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Dennhäuser Str. 156-164
34134 Kassel
Tel.0561/48040
E-Mail: [email protected]
Anzahl der MutterKind-Einheiten/
Bettenzahl
4 / 18 Betten
Alter der
Kinder
4 / 15-24 Betten
Bis 1 ½
Jahre
2 / 20 Betten
Bis 10 Jahre
2 / 26 Betten
Bis 6 Jahre
1 / 81 Betten
Bis 4 Jahre
1 / 12 Betten
Bis 3 Jahre
30 Betten
Bis 6 Jahre
4 / 20 Betten
(nur für Mütter aus
Kassel und Umgebung)
2 Jahre
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
Bis 1 Jahr
741
Einrichtung
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Giessen am Zentrum für Soziale
Psychiatrie Mittlere Lahn
Licher Str. 106
35394 Giessen
Tel. 0641/403309
Klinikum Weilmünster
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Weilstr. 10
35789 Weilmünster
Tel. 06472/60558
E-Mail: [email protected]
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Ludovica-von-Stumm-Str. 7
36381 Schlüchtern
Tel. 06661/812363
E-Mail:
[email protected]
Psychiatrische Universitätsklinik
v.-Siebold-Str. 5
37075 Göttingen
Tel. 0551/396611
Städtisches Klinikum Magdeburg
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Birkenallee 34
39130 Magdeburg
Tel. 0391/7913401
Rheinische Kliniken Düsseldorf
Bergische Landstr. 2
40629 Düsseldorf
Tel. 0211/9223130
Rheinische Kliniken Viersen
Johannisstr. 70
41749 Viersen
Tel. 02162/964522
St. Marien Hospital Eichel
Marienstr. 2
44651 Herne
Tel. 02325/3740
LWL-Klinik Herten
Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik
Im Schloßpark 20
45699 Herten
Tel. 02366/802202
Rheinische Kliniken
Bahnstr. 6
47551 Bedburg-Hau
Tel. 02821/813150
E-Mail: [email protected]
742
Anzahl der MutterKind-Einheiten/
Bettenzahl
2 / 20 Betten
Alter der
Kinder
4 / 23 Betten
Bis 3 Jahre
3 / 14-18 Betten
Bis 2 Jahre
2 / 16 Betten
Bis 1 Jahr
6 / 20 Betten
Bis 3 Jahre
1 / 18 Betten
Bis 1 Jahr
2 / 18 Betten
Bis 1 Jahr
2 / 22 Betten
Bis 6 Jahre
10 / 10 Betten
Bis 1 Jahr
1 / 16 Betten
Bis 1 Jahr
Bis 6 Jahre
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Einrichtung
Fürstenbergklinik Psychiatrische Tagesklinik
Fürstenbergerstr. 1
47608 Geldern
Tel. 02831/9762128
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
des Kindes- und Jugendalters
Schmeddingstr. 50
48149 Münster
Tel. 0251/8356701
Universitätsklinikum
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und
Psychotherapie
Albert-Schweitzer-Str. 1
48149 Münster
Tel. 0251/83566012
E-Mail: [email protected]
Paracelsus Wittekindklinik
Empterweg 5
49152 Bad Essen
Tel. 05472/93501
E-Mail: [email protected]
LWL-Klinik Lengerich
Parkallee 10
49525 Lengerich
Tel. 05481/120
Rheinische Kliniken Bonn
Kaiser Karl Ring 20
53111 Bonn
Tel. 0228/5511
Klinikum Idar-Oberstein GmbH
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie
Dr.-Ottmar-Kohler-Str. 2
55743 Idar-Oberstein
Tel. 06781/661565
Rhein-Mosel-Fachklinik
Vulkanstr. 58
56626 Andernach
Tel. 02632/407412
E-Mail: [email protected]
St. Martinus-Hospital
Hospitalweg 6
57462 Olpe
Tel. 02761/852684
Anzahl der MutterKind-Einheiten/
Bettenzahl
1 / 17 Betten
Alter der
Kinder
10 Betten
Bis 6 Jahre
1 / 20 Betten
Bis 8 Monate
25 / 70 Betten
Bis 14 Jahre
3 / 10 Betten
Bis 12 Jahre
2 / 20 Betten
Bis 1 Jahr
2 / 60 Betten
Bis 6 Jahre
3 / 24 Betten
Bis 6 Jahre
25 Betten
Bis 1 Jahr
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
Bis 1 Jahr
743
Einrichtung
Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke
Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie
Gerhard-Kienle-Weg 4
58313 Herdecke
Tel. 02330/623406
E-Mail:
[email protected]
LWL-Klinik Warstein
Franz-Hegemann-Str. 23
59581 Warstein
Tel. 02902/820
Asklepios Psychiatrie Langen GmbH
Röntgenstr. 22
63225 Langen
Tel. 06103/91261080
E-Mail: [email protected]
Zentrum für soziale Psychiatrie
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Ludwigstr. 54
64646 Heppenheim
Tel. 06252/16210
Städtische Kliniken Frankfurt a. M. Höchst
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie
und Psychosomatik
Gotenstr. 6-8
65929 Frankfurt a. M.
Tel. 069/31062798
E-Mail: [email protected]
Universitätsklinikum des Saarlandes
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Kirrberger. Str.
66421 Homburg / Saar
Tel. 06841/1624246
E-Mail: [email protected]
Psychiatrische Universitätsklinik
Voßstr. 2
69115 Heidelberg
Tel. 06221/564465
E-Mail: [email protected]
Psychiatrisches Zentrum Nordbaden
Abt. API
Heidelberger Str. 1A
69168 Wiesloch
Tel. 06222/552045
E-Mail: [email protected]
744
Anzahl der MutterKind-Einheiten/
Bettenzahl
1 / 16 Betten
Alter der
Kinder
120 Betten
Bis 1 Jahr
6 / 24 Betten
Bis 3 Jahre
11 / 11 Betten
Bis 6 Jahre
6 / 20 Betten
Bis 6 Jahre
4 / 4 Betten
Bis 5 Jahre
6 / 17 Betten
Bis 3 Jahre
1 / 5 Betten
Bis 2 Jahre
Bis 9 Monate
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Einrichtung
Städtisches Klinikum München GmbH
Krankenhaus München-Harlaching
Sanatoriumsplatz 2
81545 München
Tel. 089/62103339
Inn-Salzach-Klinikum GmbH
Gabersee 7
83512 Wasserburg a. Inn
Tel. 08071/71614
E-Mail: [email protected]
Isar-Amper-Klinikum, Klinik Taufkirchen
Fachkrankenhaus für Psychiatrie und
Psychotherapie
Bräuhausstr. 5
84416 Taufkirchen
Tel. 08084/934212
E-Mail: [email protected]
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
der Universität Erlangen-Nürnberg
Schwabachanlage 6
91054 Erlangen
Tel. 09131/8534156
E-Mail: [email protected]
Heiligenfeld Klinik Waldmünchen
Krankenhausstr. 3
93449 Waldmünchen
Tel. 09972/3080
E-Mail: [email protected]
Bezirkskrankenhaus Bayreuth
Nordring 2
95445 Bayreuth
Tel. 0921/2835105
Nervenklinik St. Getreu
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
St. Getreu-Str. 14-18
96049 Bamberg
Tel. 0951/9541140
E-Mail: [email protected]
Katholisches Krankenhaus St. Nepomuk
Haarbergstr. 72
99097 Erfurt
Tel. 0361/6541440
E-Mail: [email protected]
Anzahl der MutterKind-Einheiten/
Bettenzahl
1 / 6 Betten
Alter der
Kinder
1 / 16 Betten
Bis 6 Jahre
6 / 60 Betten
Bis 18 Jahre
2 / 26 Betten
Bis 1 Jahr
22 / 108 Betten
Bis 18 Jahre
1 / 19 Betten
Bis 3 Jahre
31 Betten
Keine Angabe
1 / 18 Betten
Bis 1 Jahr
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
Bis 6 Jahre
745
Einrichtung
Ökumenisches Hainich Klinikum GmbH
Fachkrankenhaus für Psychiatrie und
Psychotherapie
Pfafferrode 102
99974 Mühlhausen
Tel. 03601/803205
E-Mail: [email protected]
Anzahl der MutterKind-Einheiten/
Bettenzahl
6 / 15 Betten
Alter der
Kinder
Bis 4 Jahre
Tabelle 3: Hilfen für Kinder von alkoholkranken Eltern
(Quelle: www.nacoa.de)
)
Ort
Dresden
Freiberg
Berlin
Berlin
Berlin
746
Einrichtung
Diakonisches Werk − Stadtmission
Dresden e.V.
Abteilung Kinder, Jugend und Familie
Glacisstraße 42
01099 Dresden
Tel. 0351/8172-307
E-Mail: [email protected]
Diakonisches Werk – Suchtberatungsund Behandlungsstelle
Petersstraße 44
09599 Freiberg
Tel. 03731/482220
E-Mail: [email protected]
Verein zur Hilfe suchtmittelabhängiger
Frauen e.V.
Dircksenstr. 47
10178 Berlin
Tel. 030/2824138
E-Mail: [email protected]
FAM Frauen, Alkohol, Medikamente
und Drogen – Beratungs- und Behandlungsstelle
Merseburger Straße 3
10823 Berlin
Tel. 030/7828989
E-Mail: [email protected]
Wigwam – Ambulante Familienhilfe,
Koordination und Beratung
Warthestraße 4-5
12051 Berlin
Tel. 030/627335-90/91
E-Mail: [email protected]
Angebote
Freizeit- und Spielangebote für Kinder
aus Suchtfamilien
Mehrtätige Kinderfreizeiten mit Präventionscharakter
Beratungsstelle für
suchtkranke Frauen
oder deren Partner
suchtkrank ist. Kinder
werden in die Beratung
miteinbezogen.
Angeleitete Gruppen
für erwachsene Töchter
aus Suchtfamilien
Betreuung und Beratung von Familien mit
Suchtproblemen. Besonderes Interesse für
Kinder. Gruppenangebote für Kinder
und Jugendliche
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Ort
Berlin
Berlin
Schmerwitz
Rostock
Hamburg
Hamburg
Hamburg
Tornesch
Einrichtung
Wigwam connect
Warthestraße 4-5
12051 Berlin
Tel. 030/627335-90/91
E-Mail: [email protected]
Beratungsstelle für alkoholgeschädigte
Kinder (FASD)
Ev. Verein Sonnenhof. e.V.
Neuendorfer Str. 60
13585 Berlin
Tel. 030/33505273
E-Mail: [email protected]
WIR e.V. Kinderhaus Schmerwitz
Dorfstraße 14
14827 Schmerwitz
Tel. 033849/90623
E-Mail: [email protected]
Fachdienst Suchtkrankenhilfe der
Caritas Mecklenburg e.V.
August-Bebel-Str. 2
18055 Rostock
Tel. 0381/252323
E-Mail: janet.nachtigall@caritas –
mecklenburg.de
Such(t) und Wendepunkt e.V.
An der Alster 26
20099 Hamburg
Tel. 040/28054389
E-Mail: [email protected]
Kompaß Beratungsstelle
Elsastr. 41
22083 Hamburg
Tel. 040/2792266
E-Mail: [email protected]
Iglu Projekt, c/o Palette e.V.
Lippmannsstraße 22
22769 Hamburg
Tel. 040/4305081
E-Mail: [email protected]
Projekt „Kleine Riesen“
Suchtberatungsstelle TorneschUetersen
Am Bahnhofsplatz 4
25436 Tornesch
Tel. 04122/960040
E-Mail: sucht. [email protected]
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
Angebote
Frühintervention
Beratung für Kinder mit
fetalen Alkoholspektrum-Störung
sowie deren Betreuungspersonen
Tagesgruppe für Kinder
aus Suchtfamilien im
Grundschulalter
Beratung, Betreuung
und Begleitung von
Kindern und Jugendlichen aus suchtbelasteten Familien,
Eltern- und Familienberatung, erlebnispädagogische Angebote, Vermittlung in
weiterführende Hilfen
Gruppenangebote
Beratungsstelle für
Kinder aus Suchtfamilien, deren Eltern,
Angehörige und
Bezugspersonen. Telefonberatung, Einzelberatung, Gruppenund Freizeitangebote
Beratungsstelle für
suchtkranke Familien.
Betreuung der Kinder
während der Beratung
Heil- und sozialpädagogische Einzelund Gruppenangebote
für Kinder, begleitende
Elterngespräche und
Familienfreizeiten
747
748
Ort
Quickborn
Einrichtung
Projekt „Kleine Riesen"
Suchtberatungsstelle Quickborn
Fehldbehnstraße 23
25451 Quickborn
Tel.: 04106/6 00 00
E-Mail: [email protected]
Angebote
Heil- und sozialpädagogische Einzelund Gruppenangebote
für Kinder, begleitende
Elterngespräche und
Familienfreizeiten.
Gütersloh
faba Naturprojekt
Deutscher Kinderschutzbund - Kreisverband Gütersloh e. V.
Marienstraße 12
33332 Gütersloh
Tel. 05241 15151
Bielefeld
Drogenberatung e. V.
Ehlentruper Weg 47
33604 Bielefeld
Tel.: 0521/967 80-60 oder -66 oder -77
E-Mail: [email protected]
Das Naturprojekt richtet
sich an Jungen und
Mädchen aus suchtbelasteten Familien im
Alter zwischen acht
und elf fahren. Durch
Maturerleben,
Gärtnern, Tierpflege
und Gemeinschaftsaktivitäten werden die
Kinder in ihrer Selbstwahrnehmung und
ihren sozialen Fertigkeiten gefordert.
Elternarbeit findet
parallel statt
Spielgruppe für Kinder
suchtkranker Eltern
und
Beratungsangebot für
die Eltern.
Düsseldorf
Diakonie in Düsseldorf
Langerstraße 20a
40233 Düsseldorf
Tel.: 0211/735 310
E-Mail: [email protected]
Beratungsstelle für
ambulante Therapie.
Kinder werden in die
Beratung einbezogen.
Es werden Eltern-KindSeminare angeboten.
Düsseldorf
Drogenberatung komm-paß
Chariottenstr. 30
40210 Düsseldorf
Tel.: 0211/175 20 880
E-Mail: [email protected]
Einzelberatung für
Jugendliche aus Suchtfamilien, auch
Familienberatung Eine
regelmäßige Gruppe
für Kinder
aus Suchtfamilien ist
geplant
Neuss
Caritas Projekt „Kids im Zentrum"
Rheydter Straße 176
41464 Neuss
Tel.: 02131/889 160
E-Mail: [email protected]
Unterstützungsangebot
für Familien mit Suchtproblemen, Gruppenangebot für Kinder und
Jugendliche.
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Ort
Remscheid
Lünen
Einrichtung
Zeit zum Spielen c/o Drogenberatung
Remscheid
Bermesgasse 11
42897 Remscheid-Lennep
Tel.: 02191/66 33 99
E-Mail.: [email protected]
Caritas und Kreuzbund Lünen
Graf-Adolf-Straße 23
44534 Lünen
Tel.: 02306/55973 oder 02306/43000
Angebote
Spielgruppe für Kinder
aus Suchtfamilien.
Angeleitete Gesprächsgruppe für Kinder und
Jugendliche aus Suchtfamilien. Auch Elterngespräche werden
angeboten. Die Gruppe
trifft sich 14-tägig.
Beratungsstelle für
Suchtkranke. Für
Kinder aus Suchtfamilien wird eine
eigene Kindergruppe
angeboten.
Bocholt
SKM-Beratungssstelle − Projekt
„Kolibri" Kolpingstr. 3-5
46399 Bocholt
Tel.: 02871/18 69 31
E-Mail: [email protected]
Wesel
Drogenberatungsstelle Wesel - Kinderprojekt Fitkids
Fluthgrafstraße 21
46483 Wesel
Tel.: 02 81/224 32
E-Mail: [email protected]
Spielgruppe für Kinder
suchtkranker Eltern,
Mutter-Kind-Gruppe
und Einzelförderung,
Freizeitangebote, Erziehungsberatung.
Köln
SKM e. V. − Fachstelle für Sucht − und
Aidsprävention
Große Telegraphenstraße 31
50676 Köln
Tel.: 0221/5602333
Beratung sowie Kinderund Jugendgruppen für
Kinder
aus Suchtfamilien im
Alter von 8-12 bzw. 1215 Jahren.
BergischGladbach
Erziehungsberatung Bergisch Gladbach
Kids & Co
Paffrather Straße 7-9
51465 Bergisch Gladbach
Tel.: 02202/350 16
E-Mail: ebbergischgladbach@erziehungsberatung
.net
Jugend- und Drogenberatung − Fachstelle für Suchtvorbeugung
Harscampstraße 20
52062 Aachen
Tel.: 0241/4091414
E-Mail: [email protected]
Angeleitete Spielgruppe für Kinder aus
Suchtfamilien.
Mutter-Kind-Gruppe
Elternberatung
Beratung für Jugendliche
Aachen
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
Spiel- und Gesprächsgruppe für Kinder aus
Suchtfamilien im Alter
von 7-12 fahren mit
zusätzlichen Freizeitangeboten und Elternberatung.
749
Ort
Euskirchen
Trier
Altenkirchen
Angebote
Beratungsangebot
Beratung und
Gruppenangebote für
Kinder und
Jugendliche, Beratung
von Eltern und
Bezugspersonen.
Mädchentreff
Kindergruppe „DAS
SIND WIR!" für 8-12jährige Kinder
Einzelberatung für
Kinder und Jugendliche, deren Mütter
und/oder Väter Suchtprobleme haben
Eltern- und Familiengespräche zur Verbesserung der
familiären
Kommunikation
Iserlohn
Flaschenkinder
Notruf-Telefon: 02371/919 75 07
E-Mail: [email protected]
Frankfurt/M
Lichtblick integrative Drogenhilfe e. V.
Friedberger Anlage 24
60316 Frankfurt am Main
Tel./Fax: 069/24 00 24 - 33
E-Mail: [email protected]
Ambulantes Hilfs- und
Beratungsangebot für
Kinder
drogenabhängiger
Eltern.
Wiesbaden
Suchthilfezentrum Wiesbaden
Schiersteinerstraße 4
65187 Wiesbaden
Tel: 0611/900 48 70
E-Mail: [email protected]
Aktion Pro Kids
Katharinenstraße 2b
70182 Stuttgart
Tel.: 0711/2489 29 10
E-Mail: [email protected]
Angeleitete
Angehörigengruppe,
auch offen für Kinder
aus Suchtfamilien.
Stuttgart
750
Einrichtung
Suchthilfe des Caritasverbandes
Euskirchen
Beratungs- und Behandlungsstelle
Fachstelle für Prävention
Kapellenstr. 14
53879 Euskirchen
Tel.:02251-650 350
E-Mail: [email protected]
Lichtblick
Fachstelle des Kinderschutzbundes
für Kinder und Jugendliche aus suchtkranken Familien
Fahrstraße 12
54290 Trier
Tel.: 0651/912 05 93
E-Mail: [email protected]
Fachstelle für Suchtprävention und für
Kinder aus suchtbelasteten Familien
Diakonisches Werk Altenkirchen
Stadthallenweg 16
57610 Altenkirchen
Tel.: 02681/800846
E-Mail: [email protected]
Unterstützung für
Familien mit Kindern.
Beratung schwangerer
Substituierter
Gruppenangebot für
Kinder zwischen 8 und
12 fahren.
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Ort
Balingen
Sigmaringen
Karlsruhe
Bruchsal
Freiburg
Einrichtung
Huckleberry & Pippilotta − Verein zur
Förderung und Unterstützung von
Kindern, Jugendlichen und Eltern aus
suchtbelasteten Familien e. V.
Hermann-Rommel-Str. 22
72336 Balingen
Tel.: 07433/15758
E-Mail: [email protected]
Skipp - Psychosoziale Beratung und
Behandlung
der AGJ
Karlstraße 29
72488 Sigmaringen Tel.: 07571 / 4188
E-Mail: [email protected]
KiD – Hilfe für drogenabhängige Eltern
und ihre Kinder
Kronenstr. 15
76133 Karlsruhe
Tel.: 07 21 / 35 00 7147
E-Mail: [email protected]
KIBUS − Psychosoziale Beratung und
Behandlung
der AGJ
Karlsruher Straße 20
76646 Bruchsal
Tel.: 07251/93181-0
E-Mail: [email protected]
MAKS − Arbeit mit Kindern von
Suchtkranken
Karthäuserstr. 77
79104 Freiburg
Tel.: 0761/33 216
E-Mail: [email protected]
Lenz: Riskante Lebensbedingungen von Kindern …
Angebote
Wöchentliche Spielgruppe für Mädchen
und Jungen zwischen 7
und 16 Jahren, Elternund Familiengespräche, Freizeitaktivitäten.
Beratung und Begleitung drogenabhängiger, ehemals
drogenabhängiger und
substituierter Eltern
und ihre Kinder. Früh
Intervention während
der Schwangerschaft.
Praktische Hilfen,
Unterstützung bei
Behördengängen und
Gruppenarbeit
Alters- und
geschlechtsspezifische
Gruppen für Kinder aus
suchtkranken Familien
mit begleitender Elternarbeit. Jugendgruppen.
Spezialangebot für
suchtmittelkonsumierende, schwangere
Frauen und Eltern mit
Kleinkindern.
751
Ort
Lörrach
Einrichtung
KISEL (Hilfen für Kinder suchtkranker
Eltern im Landkreis Lörrach)
Drogen- und Jugendberatung des
AKRM Spitalsstraße 68
79539 Lörrach
Tel: 07621/2085
E-Mail: [email protected]
München
Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle des Blauen Kreuzes
Kurfürstenstr. 34
80801 München
Tel.: 089/332020; 38666420
E-Mail: [email protected]
Liliput Beratung für Mutter und Kind c/o
Lillith e. V. – Verein zur Unterstützung
von Frauen mit einer Drogenproblematik Bogenstraße 30
90459 Nürnberg
Tel.: 0911/47 22 18
E-Mail: [email protected]
Nürnberg
752
Coburg
Gemeinsam stark − Beziehungsaufbau
in suchtbelasteten Familien
Blaues Kreuz in Deutschland,
Ortsverein Coburg
Gemüsemarkt 1
96450 Coburg
Tel.: 09561/90538
E-Mail: [email protected]
Tauberbischhofsheim
KIDS − Psychosoziale Beratung und
Behandlung der AGJ
Schloßplatz 6
97941 Tauberbischofsheim
Tel.: 09341 / 89 73 70
E-Mail: [email protected]
Angebote
Sozialpädagogisch
begleitete Gruppenarbeit. Kinder und
Jugendliche können
Entlastung erfahren
und das falsche
Bewusstsein des
selbstverschuldeten
Einzelschicksals überwinden. Weitere Angebote sind neben der
Gruppenarbeit, die
Eltern- und Familiengespräche, die Einzelberatung die Multiplikatorenschulung und
die allgemeine
Öffentlichkeitsarbeit
Offene Gesprächsgruppe für Kinder bzw.
Teenager,
Einmal im Jahr wird
eine Wochenendfreizeit
angeboten.
Einzelberatung für
drogenabhängige
Mütter und ihre Kinder,
Kinderbetreuung
Gruppenangebote,
Hausaufgabenbetreuung Kinderspielnachmittage, betreute
Wohngemeinschaft für
Mütter und Kinder.
Wöchentliches
Gruppenangebot für
Kinder und Jugendliche
aus suchtbelasteten
Familien, Familiennachmittage, jährliche
Familiefreizeit, Elternund Familiengespräche
Materialien zum 13. Kinder- und Jugendbericht
Zugehörige Unterlagen
Herunterladen