Fortschritt AIDS/HIV Homosexualität Transsexualität Selbstvertiefungsarbeit 2007/08 BBZ Biel LBK801 Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 2. Inhaltsverzeichnis Kapitel 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 18.1 19 20 21 22 SVA Fortschritt Seite 1 2+3 4 5 6 7 8 9 10 11 11 12 13 14 15 16 17-19 20 21 21 22 23 24 25 Titelblatt Inhaltsverzeichnis Einleitung Themenbegründung Ziele die wir uns gesetzt haben Titelblatt „AIDS/HIV“ Definition von AIDS Krankheitsverlauf Ansteckung Schutz und Vorbeugung Therapie und Medikamente AIDS im Beruf Situation der Infizierten Der Papst AIDS/HIV Umfrage und Statistik von 25 Befragten Unser gemeinsamer Weg zum Interview Interview mit einem AIDS-Kranken Menschen AIDS-Überlebungskampf in Afrika AIDS in Afrika Ursachen AIDS/HIV – Die Fakten Grosser Fortschritt in der AIDS-Forschung Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Fabienne Wernli Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Perrine Jäggi Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 2 2. Inhaltsverzeichnis Kapitel 23 24 25 26 27 28 28.1 28.2 28.3 28.4 28.5 28.5.1 28.5.2 29 30 31 32 33 34 34.1 35 35.1 35.2 35.3 SVA Fortsc 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 Seite 26 27 28 29 30 31 32 32 33 33 34 35 35 35 36 37 38 39+40 41 42 43 44 45 46+47 48 48 49 50 51-55 56+57 58 59 60 61 62 63-65 66 67 Titelblatt „Homosexualität“ Was bedeutet es, Homosexuell zu sein? Geschichte der Homosexualität Entstehung der Regenbogenfahne Homosexualität in der Gesellschaft Coming out Eingetragene Partnerschaft Die Entstehung Partnerschaftsgesetz Inhalte Wirkung und Statistik Die rechtliche Sicht Strafrecht Bundesverfassung Rechtsstatus der Homosexualität Homosexualität im Islam Homosexualität Umfrage und Statistik von 25 Befragten Meine Geschichte Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Fabienne Wernli Titelblatt „Transsexualität“ Geschichte der Transsexualität Verlauf Der lange Weg zur Geschlechtsangleichung Medizinische Massnahmen Rechtliches Schweiz Transsexualität Umfrage und Statistik von 25 Befragten Unser gemeinsamer Weg zum Interview Interview mit Nadia Russo zum Thema „Transsexualität“ Die Welt in das Verborgene Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Fabienne Wernli Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Perrine Jäggi Schlusswort von Perrine Jäggi Schlusswort von Fabienne Wernli Schlusswort Nachweis originaler Anteile Quellenangabe Finish 3 Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 4 3. Einleitung Als wir erfuhren, dass unser Klassenthema „Fortschritt“ lautet waren wir uns schnell einig, dass wir das viel diskutierte Thema „AIDS/HIV“ bearbeiten möchten. Wir sind der Meinung, dass man die Menschheit in vielen Bereichen dieser schlimmen Krankheit noch mehr informieren muss. Da viele Menschen diese unheilbare Krankheit mit Homosexualität in Verbindung bringen, haben wir als zweites Thema die Homosexualität gewählt. Schliesslich sind etwa 10 % der schweizerischen Bevölkerung schwul beziehungsweise lesbisch. Und als drittes und letztes Thema haben wir „Transsexualität“ gewählt weil es einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und Transsexualität gibt – beide sind “Randgruppen“ oder als „Minderheiten“ bekannt und werden oft miteinander verglichen. Dass man diese Themen aber trennen kann und muss möchten wir in dieser Arbeit zeigen. Es liegt uns am Herzen unseren Mitschülerinnen und Mitschüler, sowie auch den Experten, diese 3 gewählten Themen näher zu bringen und darzustellen welche Verbindungen zwischen Ihnen bestehen. Im weiteren ist es unser bestreben Schranken abzubauen und Gefahren aufzuzeigen Wir erhoffen uns einen Fortschritt, indem wir über über diese Thematiken aufklären - denn nur wenn man sich mit einem Problem auseinander setzt wird sich ein Fortschritt zeigen. Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 5 4. Themenbegründung Wieso haben wir das Thema AIDS gewählt? Wir haben das Thema Aids ausgewählt, da wir finden, dass es ein sehr wichtiges Thema ist und viele leider immer noch zu wenig darüber wissen. AIDS ist für uns auch ein sehr aktuelles Thema, da es immer mehr Menschen gibt, die HIV/Aids haben und wir uns sehr für diese Krankheit und die Menschen die daran leiden interessieren. Durch die Erfahrungen die man durch gelesene Bücher und Texte in Zeitschriften und durch kennen lernen eines AIDS/HIV erkrankten Menschen hat, kann man dieser Krankheit auch mehr Verständnis entgegen bringen. Das Thema AIDS ist sehr aktuell und wird es auch immer sein. Wir wollten in unserer SVA drei Themen miteinander kombinieren, da wir finden dass jedes Thema auf seine Art speziell ist und sehr viel Tiefe hat die manche Menschen nicht beachten und zu wenig Aufmerksamkeit schenken. So haben wir uns auch für das Thema Homosexualität entschieden... Weshalb haben wir das Thema Homosexualität in dieser SVA integriert? Wir möchten die Geschichte der Homosexualität und die sozialen sowie die Emanzipationsbewegungen beschreiben. Wir wollen die Menschen in den Vordergrund stellen, jedoch auch die Verbindung zum Thema AIDS und unserem dritten und letzten Thema der Transsexualität. Warum wir das Thema Transsexualität gewählt haben? Wir wollten die beiden grundsätzlich verschiedenen Phänomene Homosexualität und Transsexualität miteinander vergleichen. Einen Einblick in die Gefühlswelt eines Transsexuellen Menschen zu schildern und in die Lebensart dieser Menschen nachgehen um zu zeigen das es Menschen sind die fühlen und denken wie wir und nicht durch ihre sexuelle und körperliche Identitätsstörung in unserer Gesellschaft ausgeschlossen werden sollten. Von Perrine Jäggi und Fabienne Wernli: Biel, Oktober 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 6 5. Ziele die wir uns gesetzt haben! Wir haben durch das Internet Kontakte mit Betroffenen und verfolgen die Zeit der stetigen Veränderungen welche „die Betroffenen“ durchleben. Wir konnten durch die Informationen dieser Personen sehr viel für unsere SVA-Arbeit ausfindig machen. Das Herzstück dieser Arbeit ist das Interview mit einer Transsexuellen. Es spiegelt eine wahre Geschichte die sehr interessant ist und hoffentlich viele zum nachdenken bringt. Unser zweites Interview hatten wir mit einem AIDS-Kranken Menschen. Wir wollen die Lage schildern in der sich der Betroffenen befindet. Wir haben uns bei der AIDS Stiftung Schweiz Unterlagen und Prospekte bestellt. Alle drei Themen haben ein grosses Spektrum deshalb war es nicht immer sehr einfach die Inhalte dieser Arbeit gut zu strukturieren und das Wesentliche in diese Arbeit zu integrieren. Wir haben jedoch das Ziel diese SVA unseren Mitschülern und den Experten in einer verständlichen und transparenten Form zu präsentieren. Von Perrine Jäggi und Fabienne Wernli: Biel, Oktober 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 7 AIDS/HIV SVA Fortschritt 7 6. Definition von AIDS Die Abkürzung AIDS steht für Acquired Immune Deficiency Syndrome. AIDS ist eine Immunschwächekrankheit und die Folge einer Infektion mit dem HIV-Virus, das eine schrittweise Zerstörung des Immunsystems bewirkt. Die Folge sind Infektionen und Tumore, die in bestimmter Kombination das Syndrom AIDS definieren und trotz Behandlung früher oder später zum Tod führen. Zur Untersuchung werden Antikörper oder Virusbestandteile im Blut gesucht. Bereits vor dem Eintreten der Symptome werden Medikamente eingesetzt, die die Lebenserwartung verlängern. Das Lebensversagen ist häufig auch eine Todesursache bei Aidspatienten, die durch Hepatitisviren, aber auch Medikamentennebenwirkungen verursacht werden. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 9 7. Krankheitsverlauf Eine HIV-Infektion verläuft in vier Phasen : 1 . Akute Phase: (4-6 Wochen) 2-6 Wochen nach der Infektion können grippenähnliche Symptome wie Fieber, Nachtschweiss, geschwollene Lymphknoten, Übelkeit auftreten. Manche Patienten merken dies jedoch nicht oder haben keine Beschwerden. 2. Latenzphase: (meist mehrjährig) In dieser Zeit vermehrt sich das Virus im Körper. Die Betroffenen, wenn sie von der Infektion wissen, leiden allenfalls psychisch darunter, körperliche Symptome treten keine auf. 3. (A)ids (R)elated (C)omplex: Es treten die gleichen Beschwerden auf, wie in der Akuten Phase jedoch vergehen sie nicht mehr. 4. Krankheitsphase: Die Diagnose AIDS wird gestellt. Wenn bei einem HIV-Positiven Bestimmte Infektionen, die sogenannten Aids definierenden Erkrankungen, festgestellt werden. Diese Infektionen nennt man opportunistische Infektionen. Oft sind die Erreger solcher Infektionen für den gesunden Menschen beispielsweise ein gesundes Immunsystem harmlos. Durch das geschwächte vernichtete Immunsystem eines HIV-Positiven kann sich der Organismus jedoch nicht mehr gegen selbstharmlose Erreger wehren und es tretet die Infektion auf. Als Mass für die Zerstörung des Immunsystems dient die T-Helfer-Zellen-Zahl im Blut. Der Standart-Grenzwert ist erreicht, wenn das T-Zellen-Niveau eines Patienten unter 200-400 / pl Blut fällt. Die Unterschreibung diese Grenze stellt eine Behandlungsindikation dar. Es existiert die Theorie, dass nicht jeder, der mit dem HI-Virus infiziert wurde, zwangsläufig AIDS entwickelt. Hierzu gibt es jedoch keine gesicherten Erkenntnisse. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 10 8. Ansteckung Das HIV-Virus wird mit den Körperflüssigkeiten Blut, Sperma, Vaginalsekret, Liquor und Muttermilch Übertragen. Die häufigsten Eintrittspforten sind frische, offene Wunden in Schleimhäuten wie zum Beispiel; Bindehaut, Mund-, Nase-, Vaginal- oder Analschleimhäute. Als häufigste Infektionswege sind der Vaginal- oder Analverkehr ohne Verwendung von Kondomen und die Benutzung kontaminierter Spritzen bei Drogenkosum. Bluttransfusionen sind ebenfalls eine mögliche Infektionsquelle, die allerdings heute in Deutschland durch die 1985 eingeführte Routine-Untersuchung der Blutspender kaum noch auftreten kann. Das Risiko sich durch Zungenküsse anzustecken, kann ausgeschlossen werden, sofern keine offene Wunde, so beispielsweise Verletzung des Zahnfleisches, im Mund vorhanden sind. Die HIV-Konzentration in Tränen, Schweiss und Speichel reicht für eine Ansteckung nach heutigem Erkenntnisstand ebenfalls nicht aus. Ausserdem lässt die Aids-Epidemiologie eine Infektion durch Insektenstiche oder durch Tröpfcheninfektion äusserst unwahrscheinlich erscheinen. Menschen, die einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt waren, sollten möglichst, innerhalb von zwei Stunden einen Arzt aufsuchen, um sich beraten zu lassen und gegebenenfalls eine Postexpositionelle Prophylaxe ( PEP ) durchzuführen. Nach Ablauf von 48 Stunden wird eine medikamentöse PEP nicht mehr als sinnvoll erachtet. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 11 9. Schutz und Vorbeugung Vorbeugung Prävention ist die effektivste Massnahme gegen HIV. Durch Gebrauch von Kondomen und Femidomen kann man einer Infektion sehr sicher entgehen. Massnahmen Bis heute scheiterte die Forschung am Problem HIV. Immer wieder wurden neue Impfstoffe hergestellt - vergeblich! Denn der Virus verändert sich ständig. 10. Therapie und Medikamente Durch die Einnahme von HIV-unterdrückenden Medikamenten kann die Behandlung den Krankheitsverlauf verlangsamen. Eine Heilung jedoch ist nicht mehr möglich. Die Behandlung einer HIV-Infektion wird unter dem Begriff Antiretrovirale Therapie (ART) zusammengefasst. Da Viren schnell einzelne Medikamente Resistenzen entwickeln, hat sich die Therapie mit mehreren Medikamenten gleichzeitig durchgesetzt. HAART, (Highly Antiretroviral Treatment), dass ist der medizinische Begriff für diese Medikamente. HAART kann das leben HIV-Infizierter deutlich verlängern, doch es bewirkt keine Wunder und diese Medikamente, können schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Wenn HAART einmal eingenommen wurde, darf es nie mehr abgesetzt werden, da dies zur Resistenzbildung führen kann. Aus dem selben Grund ist eine regelmässige Tabletteneinnahme unumgänglich. Daraus ergibt sich eine hohe Belastung für den Patienten. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 12 11. AIDS im Beruf AIDS/HIV hindert rund zwei Millionen Menschen auf der Welt, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und diese Zahl könnte sich bis zum Jahr 2015 noch verdoppeln. Aus Angst sich an denn AIDS infizierten Mitarbeitern anzustecken zu können werden die Betroffenen schnell Arbeitslos. Aber eine HIV-Infektion ist kein Kündigungsgrund auch dann nicht, wenn sich langsam eine gewisse Anfälligkeit für Erkrankungen abzeichnet, die aber durch ärztliche Hilfe beherrschbar sind. Anders ist es in der letzten Phase der HIV-Infektion, dem Vollbild AIDS. Hier gelten die gleichen Richtlinien wie bei anderen schweren Erkrankungen, die zu wiederholten Fehlzeiten oder einer lang andauernden Arbeitsunfähigkeit führen. Da eine dauerhafte Wiederherstellung der Arbeitskraft in diesem Stadium der HIV-Infektion nach derzeitigem medizinischen Stand dann nicht mehr zu erwarten ist, darf eine Kündigung ausgesprochen werden. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids Im sozialen Umgang am Arbeitsplatz kann HIV nicht übertragen werden: Bei zwischenmenschlichen Kontakten wie z.B.: Bei der morgendlichen Begrüssung durch Händeschütteln oder Umarmen. Durch Anhusten, Niesen oder Kontakt mit Schweiss oder Tränen Durch die Benutzung von Geschirr, Besteck, Trinkgefässen in der Kantine oder gemeinsamen Küchen durch die gemeinsame Benutzung von Handtüchern oder Kleidung Durch Lebensmittel Durch die gemeinsame Benutzung von Toiletten, Waschbecken, Garderoben, Schwimmbädern oder Saunen Durch die gemeinsame Benutzung von Schreibgeräten, Schreibtischen oder Telefonen Durch die gemeinsam Benutzung von Arbeitsmitteln, Werkzeugen,Maschinen, Fahrzeugen, Verkehrsmitteln. Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 13 12. Situation der Infizierten AIDS in Afrika ist für eine rückläufige Lebenserwartung in manchen südafrikanischen Staaten verantwortlich. Während sich die Lebenserwartung und Lebensqualität für HIV-Infizierte in der Industrie deutlich verbessert haben, sei es durch Medikamente oder durch bessere Behandlung, sind die Perspektiven von HIV-Infizierten in den meisten afrikanischen Ländern immer noch schlecht. Wo eine medizinische Versorgung oft ein Privileg weniger ist, bleibt eine lebenslange Therapie für Millionen von Menschen unbezahlbar. Einen eigenen Weg in der AIDS-Bekämpfung scheinen die Vereinigten Staaten von Amerika zu haben. Sie wollen Therapieprogramme nur für bestimmte Marktprodukte anstelle von Generika benutzen, was die Therapie verteuert. Auch die deutliche Bevorzugung von religiösen Organisationen und Initiativen wird kritisiert. Von dieser religiösen amerikanischen Organisationen wird oft der Gebrauch von Kondomen Abgelehnt; dem effektivsten Mittel im Kampf gegen die Pandemie. In Südafrika engagieren sich zahlreiche kleine Organisationen und Gruppen in der besonders betroffenen Provinz KwaZulu/Natal in der AIDS-Arbeit. Oft handelt es sich dabei um dörfliche Initiativen, die dem Leid Ihrer Nachbarn nicht länger untätig zusehen wollen. Was ihnen fehlt, sind fachliches Wissen und finanzielle Mittel. Die AIDS Foundation South Africa (AFSA) hilft den Basisgruppen durch fachliche Beratung und mit Geld aus einem eigens dafür eingerichteten Fonds. In den nächsten drei Jahren will AFSA 16 Initiativen, die sich für AIDS Aufklärung engagieren und betroffenen Familien helfen, finanziell unterstützen und fachlich beraten. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 14 13. Der Papst ‘‘Die Benutzung von Kondomen ist unnatürlich und ethisch nicht zu vereinbaren. Geschlechtsverkehr ist ausschliesslich zur Zeugung von Kindern zu praktizieren!‘‘ SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 15 14. AIDS/HIV Umfrage Statistik von 25 Befragten 52% der Befragten finden, dass man sich durch eigenes verschulden mit AIDS infiziert 12% finden, dass man AIDS kranke unterstützen sollte 8% denken, dass AIDS kranke sehr einsam sind 8% finden AIDS kranke Menschen normal wie andere 8% der Befragten denken, es sind auch nur Menschen wie wir 4% finden, dass man sich durch den fehlenden Schutz und durch Naivität der Ansteckungsgefahr aussetzt 4% der Befragten sind interessenlos 4% denken, dass die Menschen die an AIDS leiden unvorsichtig waren 28% würden mit einem AIDS kranken Menschen Geschlechtsverkehr haben 64% würden dies nicht tun 8% wissen es nicht/sind unentschlossen 12% meinen AIDS kommt von den Homosexuellen 88% sagen nein, es kommt nicht von ihnen wir alle können es bekommen 100% wissen wie man sich mit AIDS infiziert Von Perrine Jäggi: Dulliken, Oktober 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 16 15. Unser gemeinsamer Weg zum Interview Nach langen Überlegungen haben wir uns entschlossen, uns im Internetforum www.chat.aids.ch für HIV-infizierte und AIDS-kranke Menschen einzuschreiben. Wir schrieben folgendes: Hej! Ich mache meine bevorstehende Abschlussprüfung zum Thema "AIDS/HIV" und suche jemanden der mir zu diesem Thema etwas erzählen kann und will. Am besten jemand der selbst betroffen ist und mir nun ein bisschen was von sich erzählen möchte... ich stelle mir das in einem Interview oder ähnliches vor... also, ich freue mich über jedes Mail! Kurze Zeit später meldete sich ein junger Mann auf unsere Anzeige. Ich pflegte regelmässig schriftlichen Kontakt über das Internet mit ihm. Seine Angst, sich und seine Persönlichkeit öffentlich preiszugeben, haben wir selbstverständlich respektiert. Er war jedoch gerne bereit, ein Interview über das Internet zu führen. Diesen Vorschlag nahmen wir dankbar und gerne an. So kam es, dass wir weiterhin miteinander korrespondierten und uns über alles mögliche unterhielten. An einem Nachmittag fragte er mich, ob ich ihn nicht anrufen möchte um persönlich über das heikle Thema zu sprechen. Am Telefon erklärte er noch einmal ausdrücklich, wie es ihm ergangen ist. Er hörte sich sympathisch aber ein bisschen betrübt an. Ich war sehr interessiert an seiner Geschichte und zeigte ihm das durch meine Art zuzuhören. Am Schluss bedankte ich mich ganz herzlich für das Vertrauen, dass er uns entgegen brachte. Aus seinen Worten und Gefühlen entwickelte sich ein Interview das uns jetzt in dieser Vollendung gut gelungen und berührend erscheint. Ich habe immer noch Kontakt mit ihm und hoffe auch, dass das so bleibt, denn solche Menschen kennen zu lernen ist eine Bereicherung für mich und mein Leben. Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 17 16. Interview mit einem AIDS-Kranken Menschen Marco* ist 27 Jahre alt, kommt aus Zürich, ist schwul und leidet seit 5 Jahren an AIDS. Da er aus nachvollziehbaren Gründen anonym bleiben wollte, haben wir ihn unter einem Synonym interviewt. Ein Schicksal das aufrüttelt und zu denken gibt. Von Perrine Jäggi Perrine (P): Wann hast du erfahren, dass du HIV-positiv bist? Marco (M): Die Diagnose HIV bekam ich mit 20 Jahren, als ich aufgrund einer starken Erkältung ins Spital musste. Dort nahmen sie mir Blut ab um dieses zu untersuchen. Am Tag darauf, kam der Arzt stumm zu mir in Zimmer und sagte mir mit ernster Miene, dass ich mich mit dem HI-Virus infiziert habe. P: Was ging dir in diesem Moment durch den Kopf, als du es erfahren hast? M: Ich war geschockt, sprachlos und perplex zugleich. Wusste nicht wie ich darauf reagieren soll. Der Arzt fragte, ob er etwas für mich tun oder mir etwas bringen könne. Darauf hin begann ich zu weinen. P: Wie ging es nach dem Spitalaufenthalt weiter? M: Als ich nach Hause kam, legte ich mich in meinem verdunkelten Zimmer auf mein Bett und schloss die Augen. Die letzten Nächte konnte ich nicht gut schlafen, was ich jetzt zu spüren bekam. Immer wieder habe ich mich gefragt, warum ich? Ich machte mir Gedanken, wo ich mich angesteckt haben könnte. Ich war 3 Jahre lang in einer Beziehung und als ich mich von meinem damaligen Freund Timo trennte, lernte ich einen anderen Mann kennen mit dem ich nur eine Nacht verbrachte. Eine zuviel. P: Habt ihr euch nicht geschützt? M: Nein ich bin ehrlich und sage offen, dass wir uns nicht geschützt haben. Was ich heute als sehr sehr naiv und selbstzerstörend ansehe. Wenn ich die Zeiger der Uhr noch mal zurückdrehen könnte, würde ich mich nicht so verhalten. Es war dumm und unüberlegt. Ich bereue es jeden Tag. Er war so seriös das ich niemals vermutet hätte, dass er das Virus in sich trägt. SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 18 P: Wem hast du dich als erstes anvertraut? M: Meinem Ex-Freund habe ich mich als erstes anvertraut weil ich ihm am meisten vertraute und die Gefühle von beiden Seiten noch immer da waren. Danach sagte ich es meinen Eltern und meinen beiden Geschwistern. P: Wie haben sie darauf reagiert? M: Mein Ex-Freund war sehr traurig hatte aber zum Glück keine Berührungsängste. Meine Eltern aber machten einen riesigen Aufstand deswegen und warfen mich Zuhause raus. Sie meinten, dass das nie passiert wäre, wenn ich „normal“, also nicht homosexuell wäre. Meine Eltern sind jüdisch orthodox. Ich wurde auch religiös erzogen, wandte mich aber von dieser strengen Art von Glauben ab und stiess meine Eltern so vor den Kopf. Meine Geschwister schauten mich mit grossen Augen an und ich sah, dass sie auf meiner Seite waren dies aber nicht zeigen konnten da mein Vater und meine Mutter dabei waren. So kam es, dass ich meine Sachen packte und mein Elternhaus verlies. Ich fragte mich, wohin ich gehen sollte? P: Wohin gingst du dann? M: Ich rief meinen Ex-Freund an und da er schon einen eigene Wohnung hatte, schlug er mir vor, vorübergehend bei ihm einzuziehen. Ich war glücklich, dass er zu mir hielt aber gleichzeitig auch nervös, da wir beide noch Gefühle für einander hatten. P: Was geschah dann in der nächsten Zeit? M: Anfangs ging es mir gar nicht gut, ich dachte, dass ich nicht mehr lange zu leben habe. Von einer Therapie wollte ich damals gar nichts wissen und ich vertraute mich niemandem mehr an. Aus Angst erneut ausgeschlossen zu werden. Meine Eltern meldeten sich nicht mehr bei mir. Ich zog mich sozial zurück und wollte niemanden mehr sehen. Ich kam nicht mit meiner neuen Situation zurecht. Ich machte mir Gedanken darüber, wie es wäre tot zu sein. Mein Ex-Freund und ich kamen nach kurzer Zeit wieder zusammen. Er half mir mit mir selbst zurecht zu kommen. Dafür bin ich ihm bis heute sehr dankbar. Er war es auch, der mich ermutigt hat, mich in ärztliche Behandlung zu begeben und eine Therapie zu starten. Leider ist 3 Jahre später das AIDS ausgebrochen. SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 19 P: Wie sieht diese Therapie aus? M: Die Therapie besteht zum grössten Teil aus Medikamenten. Je mehr Viren im Blut sind, desto höher ist die Medikamenten-Dosierung. Da sich die Viren in meinem Blut vermehrt haben wurde nach drei Monaten auch meine Dosis erhöht, was heisst dass sich die Nebenwirkungen noch verschlimmert haben. Ich habe auch mit einer psychologischen Behandlung begonnen um den Schock zu verarbeiten. Das hilft mir, mich mit mir selber und mit meiner Krankheit auseinander zu setzten. P: Was sind das für Nebenwirkungen? M: Am Morgen habe ich immer Kopfschmerzen und an schlimmen Tagen ist mir manchmal permanent schlecht und schwindlig. Ich fühle mich oft schlapp und müde. Zudem erbreche ich häufig. P: Wie geht es dir heute? M: Im Moment geht es mir relativ gut. Die HI-Viren in meinem Blut haben sich ein bisschen stabilisiert. Deshalb konnte meine Dosis an Medikamenten etwas gesenkt werden. Und da es mir jetzt auch psychisch besser geht, hat sich meine Situation schon ziemlich gut eingerenkt. Heute lebe ich mit meinem Freund zusammen in einer 3- Zimmerwohnung in Zürich. Dass ich AIDS-Krank bin geht niemanden etwas an ausser meinen Partner und mich. Deswegen bin ich nur in meiner Familie geoutet. Vielen Dank an Marco für das informative und berührende Interview! SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 20 17. AIDS-Überlebenskampf in Afrika SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 21 18. AIDS in Afrika Die AIDS Pandemie hat ihre schlimmsten Ausmasse südlich der Sahara. Hier leben 26 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion. In einigen Ländern hat sich durch die Immunschwächeerkrankung die Lebenserwartung um mehr als zehn Jahre gesenkt.Warum sich die Erkrankung hier soviel schneller ausbreitet, ist nicht ganz geklärt. 18.1 Ursachen Während in Europa und Nordamerika kurz nach der Entdeckung des HIV-Virus durch Massenmedien grosse Teile der Bevölkerung über die Übertragungsweise und Präventionen informiert waren, blieb Aids in vielen Teilen Afrikas ein Tabuthema. Dadurch hatte die Seuche fast 20 Jahre Zeit, sich ungehindert zu verbreiten. Die Bevölkerung Südafrika gehört zu den ärmsten der Welt. Werden Kondome nicht sehr kostengünstig angeboten, so werden diese Mittel nicht genutzt. Prostitution sowie körperliche Gewalt gegen Frauen sind möglich Gründe, weshalb im Gegensatz zu Europa und Nordamerika mehr Frauen als Männer infiziert sind (gemäss UNAIDS kommen 2004 auf 13 infizierte Frauen 10 infizierte Männer und der Unterschied nimmt immer weiter zu), erklären diese Phänomene jedoch nicht vollständig.In vielen Gebieten besteht kein grosses Interesse bei den Betroffenen, den eigenen HIV-Status zu kennen und somit andere zu schützen. Starke Tabuisierung von AIDS und Diskriminierung und Ausgrenzung von Aids-Kranken, was die Bereitschaft einen AIDS-Test durchzuführen stark vermindert. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 22 19. AIDS/HIV - Die Fakten Täglich stecken sich 14‘000 Menschen weltweit an AIDS an! Seit 1981 hat das Virus 25 Millionen Menschen getötet! Im Jahr 2005 verzeichnet der Weltaidsbericht der WHO 4,9 Millionen neue Infektionen! Pro Jahr sterben 3,1 Millionen Menschen an AIDS! Häufigster Infektionsweg ist der ungeschützte Geschlechtsverkehr! 40.3 Millionen HIV-Infizierte leben heute auf unsere Welt! SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 23 20. Grosser Fortschritt in der AIDS-Forschung Ein Forscherteam des Universitätsklinikum in Heidelberg hat es jetzt geschafft, transgene Ratten zu züchten, die dadurch jetzt ebenfalls vom HI-Virus befallen werden. Forscher können damit die Wirksamkeit von neuen Medikamenten jetzt wesentlich einfacher als bisher testen. Das AIDS auslösende HI-Virus stammt ursprünglich von Affen und ist vermutlich in Afrika zum erstenmal auf den Menschen übergesprungen, wo es sich an der Oberfläche bestimmter Zellen andockt und darüber verbreiten kann. Gängige Labortiere wie Ratten und Mäuse, die in der Medikamentenforschung oft verwendet werden, werden vom Virus aber nicht befallen. Dem Forschungsteam aus Heidelberg ist es jetzt gelungen, menschliche Gene in das Erbgut von Ratten zu verpflanzen. Diese bilden dadurch auf bestimmten Zellen Rezeptoren (Andockstellen) aus, auf denen das HIVirus andocken kann. Das Virus vermehrte sich, die Ratten wurden AIDS-krank und auch gängige AIDS-Medikamente zeigten die erwartete Wirkung - ein großer Fortschritt für die Forschung nach neuen Arzneimitteln gegen die neue Geisel der Menschheit! Quelle: www.blog.gesundheit-murnau.de SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 24 21. Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Fabienne Wernli Nun AIDS ist ein weit verbreitetes Thema,das nicht alle gleich interessiert. Ich finde man sollte es den Leuten viel näher bringen,weil es doch viele Menschen gibt, die davon betroffen sind,und noch spass daran haben andere damit anzustecken. Wir haben viele Informationen gesammelt und das interessanteste heraus gesucht. Dieses Thema ist sehr interessant, mich beschäftigten die Geschichten der Betroffenen Personen am meisten. Ich war oft sehr nachdenklich und habe Freunde gefragt wie sie über AIDS denken, und ob sie es preisgeben würden. Ehrlich gesagt,ich weiss nicht ob ich das könnte, denn ich glaube es braucht doch sehr viel mut sich zu outen. Ich hoffe durch diese SVA können wir unseren Mitschüler dieses sehr ernsthafte Thema näher bringen und sie zum Nachdenken anregen. Viele die ich gefragt habe, wussten zu wenig über diese Krankheit. Über dieses AIDS und HIV findet man viele Informationen, nur sollte man es auch mal lesen! Es hat mir sehr viel spass gemacht mit Perrine über dieses Thema eine Arbeit zu schreiben,weil es eben so spannend war. Von Fabienne Wernli: Biel, November 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 25 22. Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Perrine Jäggi Als ich mich zum ersten mal mit diesem Thema beschäftigte, war ich sehr erschrocken darüber wie viele Menschen eigentlich an dieser sehr ernsthaften und bis heute noch immer unheilbaren Krankheit leiden. Das Thema interessierte mich so sehr, dass ich mir sehr viele Informationen besorgte um diese Krankheit und die Menschen die an ihr leiden zu verstehen und so widerzuspiegeln, dass man ihnen somit mehr Beachtung und Gehör schenkt. Das tragische an dieser Krankheit ist, dass man sie nicht heilen kann. Die Menschen die daran leiden sehen sich und ihren Körper in einer ständigen Niederlage. Ich verurteile die Menschen die an AIDS oder HIV leiden nicht, auch nicht die, die sich der Gefahr es zu bekommen Bewusst ausgesetzt haben. Dazu gibt es ein gutes Sprichwort das sagt: Wer A sagt muss zwangsläufig B sagen, kann aber erkennen, dass A falsch war. Auch die Menschen die das Virus durch ihr eigenes Verschulden erhalten haben, sollte man würdevoll behandeln, denn auch dies sind Menschen wie wir. Man sollte sie so gut wie möglich unterstützen auf ihrem Weg. Sehr bewegend fand ich die Berichte über Afrika. Es gibt so viele Menschen in Afrika die daran leiden. Oft sind sie zwar über das HI-Virus aufgeklärt, jedoch fehlt eindeutig die Unterstützung durch einen Pharma-Konzern die sie mit Medikamenten am Leben erhalten oder es zumindest verlängern könnten. Viele Menschen machen sich keine Gedanken wie es in Afrika durch die AIDS-Epidemie aussieht. Sie sind viel zu sehr mit ihrem eigenen Schicksal beschäftigt. In der Öffentlichkeit wird AIDS eher vernachlässigt und ist im Bewusstsein der breiten Bevölkerung zuwenig präsent bzw. es wird verdrängt. Die Neuinfektionen sind jedoch alarmierend. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass die Menschen ihr eigenes Leben mehr schätzen, denn das Thema AIDS ist aktuell und wird es auch immer sein. Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 26 Homosexualität Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 26 23. Was bedeutet es, Homosexuell zu sein? ° Heisst die Gabe zu haben, Menschen des gleichen Geschlechts sehr viel tiefer lieben zu können, als Menschen des anderen Geschlechts. ° Ist eine Sache der Liebe nicht des Sex. ° Ist was du bist nicht, was du tust. ° Ist ein Teil deiner selbst, nicht ein separates Wesen. ° Ist OK, Sünde ist es eine Lüge zu leben. ° Ist keine Sache der Wahl, sonst gäbe es keine Homosexuellen. ° Bedeutet für etwas ausgelacht zu werden, wofür du nichts kannst. ° Ist nicht veränderbar, aber lebbar. ° Heisst sich anzunehmen, wenn es andere nicht tun. ° Heisst dich selber zu sein, auch wenn du es nicht verstehst. ° Ist Güte, Wärme, Empfindsamkeit, wenn du nicht im Krieg mit der äusseren Welt bist. ° Heisst anders zu sein, wobei die Definition dieses anders seins nicht schlecht sein heisst. ° Heisst den Herbst des Lebens erreicht zu haben und sich zu wundern, warum du soviel Zeit und Kraft dafür verwendet hast, die Akzeptanz von Leuten zu erreichen, die dich nicht kennen und nicht verstehen. ° Heisst du zu sein und nichts in dieser Welt ist wichtiger als das. Quelle: www.lsbk.ch SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 27 24. Geschichte der Homosexualität Bis zur Reform des § 175 im Jahr 1969 arbeitete die Polizei dabei mit Spitzeln in der schwulen Subkultur und geheimen Rosa Listen, auf denen zahlreiche Namen von homosexuellen Männern verzeichnet waren. Da Homosexualität verfolgt und bis in die 1970er Jahre als psychische Erkrankung diagnostiziert wurde. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden ca. 10.000 Schwule in Konzentrationslager verschleppt, in denen sie den Rosa Winkel tragen mussten (Homosexuelle während der Zeit des Nationalsozialismus). Nur etwa 40 Prozent von ihnen überlebten. Obwohl es kein Gesetz gegen die lesbische Liebe gab, verhaftete die Gestapo auch eine unbekannte Zahl von Frauen wegen ihrer Homosexualität und kennzeichnete sie in den Konzentrationslagern als „Asoziale“ mit dem Schwarzen Winkel. In rund 75 von 195 Staaten auf der Welt werden Homosexuelle auch heute noch strafrechtlich verfolgt, so etwa in Jamaika, Simbabwe, Angola, Nepal, Nigeria und zahlreichen islamischen Staaten. In fünf islamisch geprägten Ländern wird Homosexualität mit dem Tode bedroht: im Jemen, im Iran, in Saudi-Arabien, Mauretanien und im Sudan. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Homosexualität Die Regenbogenfahne, seit 1978 ein internationales schwul-lesbisches Symbol! SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 29 25. Entstehung der Regenbogenfahne Die erste Regenbogenfahne wurde 1978 von dem Künstler Gilbert Baker in San Francisco hergestellt, nachdem er den dringenden Ruf der Schwulen nach einem gemeinsamen Symbol vernommen hatte. In Anlehnung an die fünffarbige "flag of race" bzw. die fünf olympischen Ringe, hat Baker die erste Regenbogenfahne selbst designed, gefärbt und zusammengenäht. Diese allererste Fahne enthielt noch acht Farben, nämlich rosa, rot, orange, gelb, grün, türkis, indigo und violett. Nach Baker sollen diese Farben folgende Bedeutung tragen: Baker ging dann zu einer Flaggenfabrik, um die Fahne in Massenproduktion gehen zu lassen und sie als neue "schwule Fahne" zu etablieren. Dummerweise hatte Baker alle Farben selbstgemischt, und weil sein "rosa"-Farbton (hot pink) nicht kommerziell zu haben war, konnte die achtstreifige Fahne nicht in Massenproduktion gehen. Also wurde der rosa Streifen, der ausgerechnet die Sexualität repräsentieren sollte, herausgenommen und die Fahne auf sieben Streifen reduziert. Quelle: www.packs.ch SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 30 26. Homosexualität in der Gesellschaft Frühe wissenschaftliche Untersuchungen haben Homosexualität als eine psychische Krankheit und Störung dargestellt. Verschiedene Methoden wurden mit Homosexuellen ausprobiert, um sie von dieser Krankheit zu heilen, wie beispielsweise Chemo- und Hormonentherapien, Sterilisation und verhaltenstherapeutische Behandlungen durch Elektroschocks. Der grausamste Versuch war aber die sogenannte Lobotomie, mit der man versuchte, den verantwortlichen Teil des Gehirns zu entfernen. Alle diese Methoden brachten den Wissenschaftern keinen Erfolg. Wissenschafter kamen langsam zur Einsicht, dass man die Ursachen der gleichgeschlechtlichen sexuellen Orientierung nicht erklären kann. Wegen fehlenden Resultaten wurden solche Untersuchungen immer seltener durchgeführt. Die Medizin und die Psychologie haben schlussendlich umgedacht. Psychiater haben darauf hingewiesen, dass es eine Reihe von Gründen gibt, Homosexualität aus der Liste von Krankheiten zu streichen. Homosexuelle unterscheiden sich „abgesehen von ihrer Orientierung auf Menschen des gleichen Geschlechts, in nichts von anderen Menschen“. Homosexuelle seien mit ihrer sexuellen Orientierung zufrieden, zeigen keine Anzeichen von Psychopathie und ihre Lebensweise beeinträchtige ihre Fähigkeit zu lieben und zu arbeiten nicht. Die World Health Organisation hat dementsprechend 1991 Homosexualität von der Liste der Krankheiten, „The International Classification of Diseases“, gestrichen. Damit ist Homosexualität aus internationaler Sicht keine Krankheit mehr. Quelle: http://hls-dhs-dss.ch/texte SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 31 27. Coming-Out Bei vielen Menschen, die sich eher zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, kommt es im Laufe ihres Lebens zum so genannten Coming-out. Mittlerweile wird das Coming-out in zwei Phasen beschrieben. Die erste Phase ist die Phase des „Sich-bewusst-Werdens“ oder „Sich-Selbst-Eingestehen“, stellt also die Erkenntnis oder aber auch die Entscheidung dar, dass man für die gleichgeschlechtliche Liebe offen ist. Sie wird auch als inneres Coming-out bezeichnet. Die zweite Phase bezeichnet das „Sich-Erklären“, also den Schritt nach außen, das Coming-out bei Familie, Freunden und/oder Kollegen. Bei manchen geschieht dieser Prozess schon im Alter von 11 Jahren, andere sind sich erst mit 40 oder mehr Jahren über ihre sexuelle Orientierung im Klaren. Die meisten haben ihr Coming-out mittlerweile im Schulalter, also etwa zum Zeitpunkt der Pupertät. In diesem Alter trauen sich viele nicht, Hilfe von anderen zu erbitten, besonders dann, wenn sie bemerken, dass ihre Neigung gesellschaftlich nicht akzeptiert wird. Selbst die eigenen Eltern werden manchmal nicht darüber informiert. Das Coming-out kann manchmal in eine Lebenskrise führen, die sich bis hin zu Selbsttötungsabsichten oder realisierter Selbsttötung steigern kann. Beratungsstellen in den größeren Städten und InfoSeiten im Internet versuchen diesen Menschen zu helfen, ihre Homosexualität anzunehmen. Tatsächlich ist die Selbsttötungsrate bei pubertierenden Homosexuellen deutlich höher als bei gleichaltrigen Heterosexuellen. Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 32 28. Partnerschaftsgesetz 28.1 Die Entstehung Das Gesetz wurde vom National- und Ständerat verabschiedet und kam wegen des Zustandekommens des fakultativen Referendums an die Urne. Die Gegner des Gesetzes kritisierten, es schwäche die Stellung der Familie, beschleunige die Einführung der Adoptionsmöglichkeit für gleichgeschlechtliche Paare und verursache für einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung einen unverhältnismässig grossen Aufwand. Die grösseren Parteien standen dem Partnerschaftsgesetz mehrheitlich positiv gegenüber. Die Grünen, die SP, die CVP und die FDP hatten die Ja-Parole herausgegeben. Die SVP, die EVP und die EDU lehnten das Gesetz ab. Der Rat des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) befürwortete das Partnerschaftsgesetz, betonte dabei aber, dass es sich um keine Ehe handele. Die Schweiz ist das erste Land, das die Registrierung von homosexuellen Paaren durch eine Volksabstimmung genehmigt hat. Die Vorlage wurde in 6 1/2 von 23 Kantonen (bzw. 7 von 26 Kantonen und Halbkantonen) verworfen. Diese sind die eher ländlich geprägten Kantone Jura, Wallis, Tessin, Appenzell Innerrhoden, Uri, Schwyz und Thurgau. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Partnerschaftsgesetz SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 33 28.2 Partnerschaftsgesetz Die Schweizer Bevölkerung stimmte am 5. Juni 2005 in einer Volksabstimmung mit 58 % der Stimmen dem Partnerschaftsgesetz zu, nachdem bereits im Kanton Zürich ein kantonales Gesetz durch eine Volksabstimmung abgesegnet worden war. Das Gesetz ermöglicht homosexuellen Paaren die Eintragung ihrer Beziehung unter dem Personenstand ‘‘eingetragene Partnerschaft‘‘. Am 1. Januar 2007 ist das Partnerschaftsgesetz in der Schweiz in Kraft getreten. Mit dieser neuen Gesetzgebung ist für die Integration der Homosexuellen in der Gesellschaft und die Gleichstellung von hetero- und homosexuellen Paaren schon ein grosser Schritt nach vorne gemacht worden. Es fehlen aber noch mehrere weitere Fortschritte, um von Gleichgerechtigkeit im Bezug auf die Ehe sprechen zu können. 28.3 Inhalte Das Partnerschaftsgesetz bietet den Homosexuellen in der Ehe nicht die gleichen Rechte und Vorteile wie den Heterosexuellen. Beispielsweise werden bei Erbschaften homosexuelle Partner und Partnerinnen nicht berücksichtigt. Ohne Testament erhalten die gesetzlichen Erben wie Verwandte und Ehegatten alles, die lesbischen Partnerinnen oder die schwulen Partner nichts. Die Eintragung stellt die homosexuellen Paare weitestgehend den Ehepaaren gleich, etwa in der Unterstützungspflicht, im Steuerrecht und im Umgang mit Versicherungen wie der AHV. Die Adoption ist kein Bestandteil des Partnerschaftsgesetzes, sie ist gemäss dem Gesetzestext sogar ausdrücklich verboten. Ebenfalls untersagt ist Personen in eingetragener Partnerschaft der Zugang zur Fortpflanzungsmedizin. Das Gesetz sieht keinen gemeinsamen Familiennamen vor; in der Botschaft des Bundesrates wird aber darauf verwiesen, dass "nichts ein Paar hindert, im Alltag einen Allianznamen zu bilden," indem jeder "dem eigenen Namen denjenigen des andern anfügt". Solange eine Person identifizierbar bleibe, könne sie sogar den Namen des Partners im Sinne eines „Künstlernamen" verwenden. "Auch Rechtsschriften können unter dieser Voraussetzung ohne weiteres mit dem Allianznamen oder dem 'Künstlernamen' unterschrieben werden", der auch "im Pass aufgeführt werden" könne, obwohl er kein "amtlicher" Name sei. SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 34 28.4 Wirkung und Statistik In den ersten fünf Monaten nach Inkrafttreten des Partnerschaftsgesetzes haben laut den Zahlen des Bundesamtes für Statistik 1127 gleichgeschlechtliche Paare ihre Partnerschaft am Zivilstandsamt ihrer Wohngemeinde eintragen lassen, bei 813 Paaren waren die Partner männlich, bei 314 Paaren weiblich. Nach einem Ansturm Anfang Jahr sind die Zahlen im Lauf der Monate etwas zurückgegangen. Es gibt auch deutliche regionale Unterschiede. Viele eingetragene Partnerschaften gibt es vor allem in den Städten, während die Zahlen in ländlichen Gebieten kleiner sind. Vertreter von Zivilstandsämtern äussern sich positiv zu den bisherigen Erfahrungen. Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Partnerschaftsgesetz SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 35 28.5 Die rechtliche Sicht 28.5.1 Strafrecht Auf der Ebene des Strafrechtes war die Schweiz das erste deutschsprachige Land, das 1942 die allgemeine Strafbarkeit homosexueller Handlungen aufhob. Homosexualität war offiziell nicht mehr verboten. In diesem Strafgesetzbuch sind aber homosexuelle Handlungen mit Unmündigen sowie homosexuelle Prostitution immer noch strafbar. „Wer eine unmündige Person des gleichen Geschlechtes im Alter von mehr als sechzehn Jahren zur Vornahme oder zur Duldung unzüchtiger Handlungen verführt […], wer gewerbsmässig mit Personen gleichen Geschlechtes unzüchtige Handlungen verübt, wird mit Gefängnis bestraft“ (Schweizerische Strafgesetzbuch 1942, Art 194). Homosexualität wurde als widernatürliche Unzucht beschrieben, bis 1992 das revidierte Strafgesetzbuch in Kraft trat. Seitdem gibt es in der Schweiz keine Gesetze mehr, welche die Lesben und Schwulen auf Grund ihrer gleichgeschlechtlichen Orientierung diskriminieren. Es bringt gleiches Schutzalter für homo- und heterosexuelle Handlungen und die Sonderbestimmungen über Homosexualität wurden aufgehoben. Man spricht nur noch von „sexuelle Handlung“ ohne es zu bezeichnen, ob sie hetero- oder homosexuell ist (Schweizerische Strafgesetzbuch 1992, Art. 193). 10 28.5.2 Bundesverfassung In der Schweiz sind gleichgeschlechtlich orientierte Leute erst seit 1999 vor Diskriminierung geschützt. Dies wurde eingeführt, nachdem die erste grosse nationale Lesben- und Schwulenkundgebung von 6‘000 Menschen auf dem Berner Bundesplatz stattfand. Das Ziel dieser Veranstaltung war, dass die neue Bundesverfassung auch Homosexuelle vor Diskriminierung schützt. Im Artikel 8/2 der Rechtsgleichheit der Schweizer Bundesverfassung wird explizit erwähnt, dass niemand wegen seiner „Lebensform“ diskriminiert werden darf (Bundesverfassung 1999, S. 2). Der Begriff „sexuelle Orientierung“ wird im Diskriminierungsartikel nicht speziell erwähnt, aber die „Lebensform“ umfasst auch die gleichgeschlechtliche Orientierung. Quelle: www.pink-cross.ch SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 36 29. Rechtsstatus der Homosexualität Quelle Bild: www.google.ch SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 37 30. Homosexualität im Islam In vielen Teilen dieser Welt gilt Homosexualität als ein grosses vergehen und wird mit einer hohen Busse, mehreren Jahren Gefängnis oder sogar der höchst Strafe mit dem Tode verurteilt! Mahmoud Asgari und Ayaz Marhoni waren zwei Jugendliche, die im Iran von einem islamischen Gericht zum Tod verurteilt und am 19. Juli 2005 in Maschhad öffentlich gehängt wurden. Der Fall sorgte in der westlichen Welt für Proteste, da beide zum Zeitpunkt der ihnen zu Last gelegten "Taten" minderjährig gewesen waren und damit die Hinrichtung völkerrechtswidrig war und vermutet wurde, dass sie ausschließlich wegen ihrer Homosexualität hingerichtet wurden. Offizielle Gründe für die Hinrichtung waren: Einvernehmliche homosexuelle Handlungen, Alkoholkonsum, Störung der öffentlichen Ruhe, Diebstahl sowie sexueller Übergriff auf einen 13-Jährigen. An der Richtigkeit, dass Asgari und Marhoni einen sexuellen Übergriff auf einen 13-Jährigen begangen hätten, bestehen ernsthafte Zweifel. Vor ihrer Hinrichtung saßen die beiden 14 Monate im Gefängnis und wurden mit je 228 Peitschenhieben öffentlich gefoltert. Die Hinrichtung löste schwere Proteste von internationalen Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und von Schwulenorganisationen aus. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Homosexualität Quelle Bild: www.google.ch SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 38 31. Homosexualität Umfrage und Statistik von 25 Befragten 88% der Befragten geben an einen oder mehrere Homosexuelle Menschen zu kennen 12% der Befragten kennen keine Homosexuell orientierten Menschen 84% der Befragten finden Homosexualität normal 12% finden, es sei komisch, Begründungen liegen darin, dass es nicht natürlich sei 4% der Befragten finden es sogar abstossend 92% der Befragten finden, dass Homosexualität keine Krankheit ist 8% hingegen finden, dass es eine Krankheit ist 68% wissen was ein Coming out ist 32% wissen nicht was ein Coming out ist 56% der Befragten würde sich bei einer Homosexualität outen 44% würde sich nicht outen 12% der Befragten finden, dass Homosexualität Therapierbar ist 88% finden, dass es keine Therapie bracht da es keine Krankheit ist 100% der Befragten finden es gut, dass Homosexuelle Paare heiraten dürfen 64% der Befragten finden, dass es nicht in Ordnung sei das Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen 36% finden jedoch gut, dass man das darf SVA Fortschritt Von Perrine Jäggi: Dulliken, Oktober 2007 Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 39 32. Meine Geschichte Das Thema Homosexualität ist für mich persönlich wichtig. Da ich selber homosexuell bin, sehe ich das ganze mit anderen Augen als aussenstehende Menschen. Ich finde es ganz normal. Vielleicht ist es einfacher als homosexueller Mensch sich in andere zu versetzen. Für uns ist die Liebe zum eigenen Geschlecht täglich Präsent. Wir bilden uns keine Vorurteile gegenüber Heterosexuellen. Sie werden in der Gesellschaft als normal angesehen und beschäftigen sich nicht mit der gleichgeschlechtlichen Liebe. Ich sehe mich trotz meiner alternativen Lebensform als eigenständiger und sehr toleranter Mensch. Ich bin in einer Familie aufgewachsen in der Verständnis für Mitmenschen zum Alltag gehörte. Viele Menschen denken, dass das Umfeld eine grosse Auswirkung auf die Gefühle eines jeden hat. Das sehe ich anders: der Mensch wird nicht durch Erziehung so gemacht sondern so geboren. So wie ich. Homosexualität ist in der Kindheit als stabile Struktur etabliert. Sie ist tief in der Persönlichkeit anwesend und kann nicht geändert werden. Man merkte mir von klein auf an, dass ich ein besonderes Kind war. Meine Eltern quälten mich aber nicht dazu, jemand zu sein der mir selbst, meinem Charakter und meines eigentlichen seins nicht entspricht. Sie hatten nie die Absicht, mich ändern zu wollen. Sondern haben mich so erzogen wie ein normales Kind mit guten Wertvorstellungen. Ich glaube meine Eltern wussten schon sehr früh Bescheid, nur ich befand mich noch in einer Lebenskrise. Je mehr Abneigung gegen die gleichgeschlechtliche Lebensform besteht, desto langsamer und schmerzhafter ist der Prozess der Selbstakzeptanz. Wenn man in die Pupertät kommt, hat ein heterosexueller Mensch nur mit seinen körperlichen Veränderungen zurecht zu kommen. Ein homosexueller jedoch hat zum einen die körperliche, zum anderen die seelischen. Ich musste zuerst zu mir selbst finden und mich selbst akzeptieren, bevor ich mich aussenstehenden anvertrauen konnte. Meist fällt einem dieser erste Schritt schwer da man sich nicht immer verstanden fühlt. Es gibt sehr viele Vorurteile und diese muss man in Gesprächen zuerst aus der Welt räumen. Mit 12 Jahren habe ich gemerkt, dass ich homosexuell bin. Aus Angst mich jemandem anzuvertrauen beheilt ich dieses Geheimnis noch für mich. Ich fühlte mich oft alleine und im Stich gelassen und habe viele Freunde verloren . Nach Jahrelanger Überlegung meiner Gefühle platzte ich vor Einsamkeit aus mir heraus. Der Zeitpunkt der Selbstakzeptanz kam bei mir mit 17 Jahren. Warum? Weil ich nach Liebe und einer Partnerschaft suchte und die Offenlegung meiner Gefühle ausleben wollte. Man macht sich Vorwürfe und fragt sich, weshalb einem solch eine Bürde auferlegt wird. Warum gerade ich? SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 40 Ich beschloss, mich durch Bücher und Hilfe im Internet zu informieren. So stiess ich auf die Seite www.purplemoon.ch wo ich mich nach langen Überlegungen und inneren Kämpfen anmeldete. Die Seite wurde für mich wie eine zweite Familie durch die ich viele Freunde und auch meine erste Freundin kennen lernte. Zu diesem Zeitpunkt war ich 19 Jahre alt. Diese Gemeinschaft gab mir halt. Sie war ein geschützter Raum für mich. Mittlerweile bin ich 22 Jahre alt und bin seit drei Jahren geoutet. Ich lebe es offen und unverblümt aus. Aus meinen bisherigen Erfahrungen habe ich gelernt, dass das Leben eine grosse, weite Landstrasse ist. Es ist nicht immer einfach, die Spur zu halten. Manchmal kommt man vom Weg ab. Es gibt aber glücklicherweise immer Menschen die einem auf den Weg zurückhelfen. Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 41 33. Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Fabienne Wernli Ich glaube die meisten Menschen sind heterosexuell?! Mit Perrine über dieses Thema zu schreiben war sehr interessant, da sie selber homosexuell ist. Schwul oder lesbisch zu sein finde ich nicht schlimm, doch gibt es heute immer noch Menschen die sich über Homosexuelle lustig machen, leider! Dies ist keine Krankheit, es wird vom Hirn aus gesteuert, und das merkt man meistens erst in der Pupertät. Ich habe viele Freunde die Lesbisch sind, und mit ihnen ist es nicht anders als mit meinen Heterosexuellen Freunden,im Gegenteil, mit schwulen hat man es echt lustig. Sie sind Menschen wie wir auch. Viele werden wegen ihrer Homosexualität ausgeschlossen. Die Diskriminierung ist immer noch gross. Ich finde das sehr schade.Es hat mir Spass gemacht über dieses Thema zu rechechieren und es mit Perrine zu einer kompakten Arbeit fertig zustellen. Von Fabienne Wernli: Biel, November 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 42 Transsexualität SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 43 34. Geschichte der Transsexualität Bereits in den 1950er Jahren konnten Transsexuelle in den USA eine Hormontherapie erhalten. Viele Transsexuelle wurden in dieser Zeit von Harry Benjamin betreut, einem Pionier auf diesem jungen Forschungsgebiet, der im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen Transsexuelle nicht als psychisch Kranke ansah, sondern erkannt hatte, dass ihre Geschlechtsidentität wirklich von ihrem körperlichen Geschlecht abweicht. 1952 – zu einem Zeitpunkt, als die Operationsmethoden sich noch im Experimentalstadium befanden – berichteten die Medien erstmals über eine transsexuelle Amerikanerin, Christine Jorgensen, die eine operative Geschlechtsangleichung (Mann-Frau) erhalten hatte. Da religiöse Gruppen solche Operationen verteufelten und auf die Krankenhäuser Druck ausübten, mussten Transsexuelle zur chirurgischen Geschlechtsanpassung zunächst ins Ausland reisen, vor allem nach Casablanca und Mexiko. Im amerikanischen Inland wurden Transsexuelle weiterhin als Psychotiker angesehen, zwangshospitalisiert und mit Elektroschocks und *Aversionstherapie „behandelt“. Erst 1966 richtete das Johns Hopkins Medical Center in Baltimore eine Gender Identity Clinic ein, in der seitdem auch geschlechtsangleichende Maßnahmen durchgeführt wurden. Von 1969 an folgten weitere Fachkliniken. Das Phänomen von Menschen, welche die Geschlechtsrolle wechselten, ist seit der Antike bekannt. Erst seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts besteht überhaupt die Möglichkeit der entsprechenden medizinischen Behandlung. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Transsexualität *=Ablehnungstherapie SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 44 34.1 Verlauf Zahlreiche transsexuelle Menschen entwickeln bereits im Vorschulalter das Gefühl, „anders“ zu sein, können dieses oft aber noch nicht konkret zuordnen. Einige berichten, dass sie bereits im Vorschulalter ein Bewusstsein dafür entwickelten, entgegen ihrem körperlichen Geschlecht eigentlich ein Junge bzw. Mädchen zu sein, oder zumindest kein Mädchen bzw. Junge. Sie benehmen sich wie das andere Geschlecht und kleiden sich wie dieses. Ihre Interessen entsprechen den natürlichen Interessen des anderen Geschlechtes. Ein Mädchen wird z.B. aufhören Mädchenkleidung zu tragen, sich zu schmücken und stattdessen typisch männliche Hobbies verfolgen. Gelegentlich tritt dieses Bewusstsein erst in der Pubertät oder im Erwachsenenalter auf. Besonders in diesen Fällen stellt sich die Frage, ob nicht Erinnerungen aus der Kindheit verdrängt wurden. Wenn diese Veranlagung von der Umwelt des Kindes oder Jugendlichen überhaupt wahrgenommen wird, wird sie in der überwiegenden Mehrheit der Fälle entweder nicht ernst genommen oder — für die Betroffenen schlimmer — es wird versucht, durch erzieherische Maßnahmen eine zum körperlichen Geschlecht passende Geschlechtsidentität herzustellen. Wie auch viele Fälle von Intersexualität belegen, ist dies grundsätzlich zum Scheitern verurteilt, da die Geschlechtsidentität wenn nicht bereits bei der Geburt, dann spätestens im Kindergartenalter feststeht. Der genaue Zeitpunkt ist umstritten. In den letzten Jahren steigt die Zahl der Eltern transsexueller Kinder, die deren Transsexualität als solche erkennen; ebenso steigt die Zahl der Eltern, die mit Akzeptanz anstatt mit Ablehnung reagieren. In diesen Situationen werden zunehmend medizinische Maßnahmen eingesetzt, die den Eintritt der Pubertät verzögern. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sich Geschlechtsmerkmale entwickeln, die später nur mit großem Aufwand und oft fragwürdigem Erfolg wieder rückgängig gemacht werden müssten oder nicht mehr rückgängig zu machen sind. Daher wächst auch die Zahl der transsexuellen Menschen, die sich bereits während oder kurz nach der Pubertät zum Wechsel der Geschlechtsrolle entschließen. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Transsexualität SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 45 35. Der lange weg zur Geschlechtsangleichung Gutachten: Zuerst werden die Betroffenen 2 Jahre durch einen Psychiater begleitet, der ihnen dann ein Gutachten ausstellt für eine Hormonbehandlung. Man kann diese Therapie beim Hausarzt oder beim Frauenarzt durchführen lassen. Voruntersuchung: Die Untersuchungen sind sehr wichtig, da man stets den aktuellen Stand des veränderten Hormonspiegels verfolgen kann und gleichzeitig einen Unterleibsuntersuchung machen muss. Da zum Beispiel bei Frauen die Testosteron einnehmen (männliches Hormon) Wucherungen evtl. bösartig werden können. Hormone: Das Präparat Testoviron ist dem biologischen Testosteron sehr ähnlich. Es ist eine öllige Flüssigkeit und wird in die Muskeln des Patienten gespritzt. Alle 14 Tage ein Jahr lang. Wirkung: In dieser Zeit zwischen der Hormon Einnahme und den Voruntersuchungen wäre ein guter Zeitpunkt sich zu outen. Da der Körper jetzt eine sehr grosse Veränderung durchlebt, eine sogenannte zweite Pupertät. Diese geht ca. 2 ½ Jahre, wobei sich sehr stark der Körper und auch die Denkens und Fühlensart eines jeden ändert. Quelle: Informationen von Nadia Russo,verfasst von Perrine Jäggi, November 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 46 35.1 Medizinische Massnahmen Die medizinischen Maßnahmen dienen dazu, den Körper soweit als möglich dem empfundenen Geschlecht anzugleichen; die immer noch häufige Bezeichnung Geschlechtsumwandlung ist falsch, da sich die meisten Geschlechtsmerkmale nicht in die des anderen Geschlechts umwandeln lassen. Die medizinischen Maßnahmen bestehen aus Hormontherapie, geschlechtsangleichenden Operationen und gegebenenfalls der dauerhaften Entfernung des Bartes durch eine Epilation. Bei der Hormonbehandlung werden die Sexualhormone des körperlichen Zielgeschlechts zugeführt und die Bildung der körpereigenen Sexualhormone unterdrückt. Sie leitet eine Art zweite Pubertät und damit die Entwicklung der sekundären Geschlechtsmerkmale ein. Bei Transfrauen wird die Haut dünner und trockener, das Körperfett verlagert sich hin zu Gesicht, Brust und auch zu Hüften und Gesäß. Die Körperbehaarung geht zurück. Auch testosteronbedingter Haarausfall kann sich teilweise zurückbilden. Der Bartwuchs wird allerdings kaum beeinflusst. Die Hoden schrumpfen, die Produktion von Sperma bleibt aus. Die Libido geht zurück. Langfristig bildet sich auch die Muskulatur zurück, und die körperliche Belastbarkeit sinkt. Entsprechend wird bei Transmännern die Haut grobporiger, das Fett verlagert sich von der Hüfte hin zur Taille, die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt als Folge weiteren Muskelaufbaus zu, Bartwuchs setzt ein, die Körperbehaarung kann zunehmen, und die Klitoris wird größer. Das Testosteron bewirkt ein Ende der Regelblutungen, das Einsetzen des Stimmbruchs und häufig eine Intensivierung der Libido. Vollständig rückgängig machen lassen sich die Auswirkungen der ersten, natürlichen Pubertät weder bei Transmännern noch bei Transfrauen. Eine Umwandlung oder Ausbildung der primären Geschlechtsorgane ist ausgeschlossen. Zum Vermeiden gesundheitlicher Schäden durch Hormonmangel ist eine lebenslange Hormonsubstitution erforderlich. Anstelle von oder zusätzlich zu Hormonbehandlungen sind auch geschlechtsangleichende Operationen möglich; im allgemeinen gilt zumindest der Wunsch nach diesen Maßnahmen als notwendige Bedingung für die Diagnose "Transsexualität". SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 47 Bei Transfrauen umfassen diese in der Regel die Epilation des Barts und die geschlechtsangleichende Operation, bei der Penis, zusammen mit den Hoden entfernt werden und eine künstliche Vagina gebildet wird, mit der meist ohne weiteres Geschlechtsverkehr ausgeübt werden kann. Weil das von der Hormonbehandlung bewirkte Brustwachstum häufig nur gering ist, unterziehen sich viele Transfrauen einer Brustvergrößerung. Operationen am Kehlkopf zum Anpassen der Stimmlage sind ebenfalls verbreitet, wenngleich riskant. Bei Transmännern bestehen die operativen Maßnahmen in der Regel aus einer Brustentfernung, dem Entfernen von Gebärmutter und Eierstöcken sowie dem Aufbau eines für den Geschlechtsverkehr geeigneten künstlichen Penis. Die Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken ist nicht zuletzt wegen des durch die Zufuhr männlicher Hormone steigenden Risikos von Krebs an diesen Organen angezeigt. Die Bildung von Hoden und damit das Erlangen einer Zeugungsfähigkeit sind nicht möglich. Der Aufbau eines *adäquaten männlichen Gliedes ist bezüglich Aussehen, Funktion und Größe noch stark eingeschränkt. Daher verzichten die meisten Transmänner auf diesen Eingriff. *=entsprechenden, passenden Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Transsexualität Quelle Bilder: Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 48 35.2 Rechtliches Die meisten europäischen Staaten, darunter Deutschland, Österreich, Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Schweden und die Schweiz, sowie einige außerEuropäische Staaten erlauben transsexuellen Menschen, den Vornamen oder die in den Zivilstandsregistern eingetragene Geschlechtsangabe an ihr gefühltes Geschlecht anzupassen. Die entsprechenden Verfahren wurden dabei meist nicht vom Gesetzgeber, sondern von der Rechtsprechung etabliert und erfordern in der Regel die Zustimmung eines Gerichts. Neben den Niederlanden und Schweden verfügen Deutschland und Österreich über spezielle einschlägige Gesetze beziehungsweise Erlasse. 35.3 Schweiz Auch in der Schweiz gibt es kein spezielles Transsexuellengesetz. Nach der Rechtsprechung können jedoch auf gerichtlichen Antrag nach einer Geschlechtsanpassung Vorname und Geschlechtsangabe in den Zivilstandsregistern "berichtigt" werden. Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Transsexualität SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 49 36. Transsexualität Umfrage Statistik von 25 Befragten 16% geben an, eine Transsexuelle Person zu kennen 84% kennen keinen Transsexuellen Menschen 44% der Befragten finden Transsexualität interessant 24% finden es abstossend 12% denken, dass Transsexualität eine Krankheit ist 12% finden Transsexualität komisch 8% der Befragten finden es normal 12% könnten sich vorstellen eine Beziehung mit einem Transsexuellen Menschen zu führen 88% könnten keine Beziehung mit einer Transsexuellen Person führen. Begründung liegt darin das es eklig und hässlich sei. Von Perrine Jäggi: Dulliken, Oktober 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 50 37. Unser gemeinsamer Weg zum Interview Wir fanden es sehr wichtig für unsere Arbeit den Menschen als ganzes und in einem Beitrag durch ein Interview in den Vordergrund zu stellen. Die Geschichten die die Wahrheit des Lebens zeigen, machten uns neugierig. Wir wollten unserer Arbeit unbedingt sehr viel Persönlichkeit verleihen. Fabienne und ich waren bestrebt ein Interview mit einer transsexuellen Person auf die Beine zu stellen. Wir scheuten uns deshalb nicht und machten uns im Internet auf die Suche nach einem Forum für transsexuelle Menschen. Auf der Internetseite www.t-girl.ch wurden wir fündig und beschlossen kurzerhand uns ein eigenes Profil und einen Forumeintrag zu erstellen. Darin fragten wir ob uns jemand gerne für unsere SVA seine Lebensgeschichte erzählen möchte. Sehr erfreut durften wir nach zwei Sunden feststellen, dass sich auf den Beitrag schon jemand gemeldet hatte. Sie war sehr sympathisch und wir aufgeschlossen. Wir sprachen nicht direkt über ihre Transsexualität sondern unterhielten uns über alltägliche Sachen. Wir wollten sie zu nichts drängen. Als wir dann auf das Thema zu sprechen kamen, war es so überwältigend und interessant das wir mehr darüber erfahren wollten. Wir hielten weiterhin Kontakt mit ihr und schlugen ein Treffen vor. Sie war sofort einverstanden. So kam es, dass wir die Telefonnummern austauschten und uns eine Woche später in einem Cafe in Zürich trafen. Die erste Begegnung mit einem transsexuellen Menschen. Perrine: „Ich war nervös. Fand es aber sehr cool sie kennen zu lernen.“ Fabienne: „Ich war verblüfft, dass sie so toll aussah.“ Wir plauderten miteinander als würden wir uns schon lange kennen. Sie war lieb und zuvorkommend. Perrine: „Ich erkannte in ihr nur die Frau die sie jetzt ist. Das Gespräch mit ihr war sehr unterhaltsam und sie freute sich, dass sich junge Menschen wie wir für dieses Thema so engagieren.“ Nadia fand es eindrücklich und wir waren von ihrer positiven Einstellung überzeugt. Der Tag war super und endete mit lieben Worten an der Limmat. Fabienne: „Das Interview hat mich sehr viel neues denken gelehrt. Es ist interessant die Lebensgeschichte anderer Menschen zu hören und einen Einblick in die Gefühlswelt zu erhalten.“ Perrine: „Ich habe immer noch Kontakt mit Nadia. Wir haben schon einen weiteren Abend miteinander geplant. Der Tag mit ihr hat mich persönlich sehr bereichert.“ Von Perrine Jäggi und Fabienne Wernli: Biel, Oktober 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 51 38. Interview mit Nadia Russo zum Thema „Transsexualität“ Nadia Russo ist 41 Jahre alt und wohnt in Zürich. Sie wurde als Junge geboren und hat sich vor einigen Jahren als Transsexuell geoutet. Wir habe sie durch ein Internetforum kennen gelernt, kamen ins Gespräch und vereinbarten einen Interviewtermin in Zürich. Dort beantwortete sie uns bei einem Kaffee unsere Fragen. Wahrnehmen/Wahrhaben Perrine (P): Wann (in welchem Alter) hast du gemerkt, dass du transsexuell bist? Nadia (N): ich habe als Kind gemerkt, dass ich anders bin. Ich wusste nicht was es ist, einfach, dass etwas nicht stimmt. Als Kind wird einem gesagt, wie ein Junge zu sein hat und wie ein Mädchen. Aber mit mir stimmte das nicht überein. Gefühlsmässig wusste ich, dass ich mehr wollte und mehr bin als ein Junge. Denn meine Gefühle waren nicht nur „männlich“ sondern ich hatte auch „weibliche“ Gefühle. Mädchenkleider und Kosmetik gehörten genauso zu mir wie Spielzeugautos. Fabienne (F): Wie hast du es gemerkt? N: den ersten Aha-Effekt hatte ich so ungefähr mit 12 Jahren als ich eine Transsexuelle Frau im Fernseher sah. Ich merkte, dass einiges was sie erzählte, mit mir selbst übereinstimmte. Ich hatte damals noch keinen Namen dafür, wusste nicht das auch andere Menschen davon betroffen sind. Von da an begann ich alles zu sammeln, was ich über das Thema finden konnte. Von Zeitungsausschnitten bis Frauensachen. Ich recherchierte und war über alles froh, was mich in der suche weiterbrachte. Das alles versteckte ich bei uns auf dem Estrich. SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 52 Coming-out P: Wie hast du dich geoutet? In welchem Alter und bei wem? N: das eigene Coming-out vor mir selber hatte ich vor 10 Jahren. 5 Jahre später outete ich mich bei meiner damaligen Partnerin. Ich überlegte mir, wie ich meine Transsexualität leben kann und will. Welcher Stil mir passt. Was für ein Typ Frau ich in Zukunft sein will. Vor 2 Jahren hatte ich dann mein Coming-out vor meiner Familie. Ich hatte das Gefühl dass es nicht mehr so weitergeht. Ich wollte es sagen um endlich mich selbst sein zu können. Jetzt bin ich schon weitgehend geoutet. Nur auf der Arbeit und bei den zwei Kindern (8- und 5-jährig) noch nicht. Aber das kommt auch noch. Ich habe vor, es ihnen bald zu sagen. F: Welche positiven und/oder negativen Erfahrungen hast du mit deinem Coming-out gemacht? Gab es eine „typische“ Reaktion des Gesprächpartners? N: fast immer kam mein Coming-out gut an. Oft waren die betroffenen interessiert daran, mehr darüber zu erfahren. Deshalb hatte ich jeweils einige Fotos von mir als Frau dabei um sie zu zeigen. Damit sie gleich sehen konnten, dass ich ganz normal war. Nicht glänzend, glitzernd oder sonst auffällig, sondern eine ganz normale Frau. Viele haben gesagt, dass es schön sei, dass ich es ihnen gesagt habe, sie schätzten das Vertrauen, das ich ihnen damit schenkte. Ich habe mir eine Reihenfolge zusammengestellt. Als erstes sagte ich es meinem besten Freund. Seine Reaktion war super und das gab mir Mut für weitere Outings. Mit jedem Outing wurde es leichter, weil ich selbst immer mehr über Transsexualität wusste und mit den Fragen besser umgehen und immer mehr Antworten auf die gestellten Fragen geben konnte. Meine damalige Partnerin sagte zuerst, dass sie es nicht schlimm finde, und damit umgehen könne. Leider stellte sich das mit der Zeit anders heraus. Wir entfernten uns von einander. Es gab nur noch dieses Thema bei uns. Schwierig war mein Coming-out auch bei den Eltern. Vor allem bei meinem Vater kam es nicht sehr gut an. Wir haben nie richtig darüber geredet. Die ganze Kommunikation geht bis heute über meine Mutter. Die Angst, dass ich, die mir wichtigen Leute enttäusche oder ich ausgeschlossen werde und als nicht normal angesehen werde, wurde zum Glück nicht bestätigt. SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 53 Geschlechtsanpassung P: Welche Schritte hast du unternehmen müssen um überhaupt mit der Geschlechtsanpassung zu beginnen? Welche Behandlungen hast du schon gemacht? N: die Schritte sind bei allen Betroffenen eigentlich die gleichen. Ein Step-by-step verfahren. Das nennt man Roadmap. Es ist eine Zeiteinteilung bei der man sieht, wie viel Zeit man sich lässt für den nächsten Schritt. Als erstes musste ich mich so akzeptieren wie ich bin. Mich quasi bei mir selber outen. Als ich das konnte, begab ich mich in psychologische Behandlung. Gleichzeitig ging ich in eine Laserbehandlung bei einem Hautarzt, um die Körperbehaarung zu vermindern. In dieser Zeit wurde mir auch bewusst, welcher Style mir als Frau gefällt. Elegant und dezent. Vor etwa anderthalb Jahren ging ich das erste mal als Frau in die Öffentlichkeit. Es war ein komisches Gefühl und ich fühlte mich, als würden sie alle nur mich anschauen. Das war ja nicht so, aber es kam mir so vor. Schon beim zweien mal fühlte ich mich viel besser. Jede neue Unternehmung an einen fremden Ort, war für mich eine Herausforderung. Und nach ein paar mal, merkte ich, dass es ja kein Problem ist. Heute gehe ich überall hin. Nur im Freibad war ich noch nicht. Danach habe ich mit der Hormonbehandlung angefangen. Dadurch wurde mein Körper schon eine Stück weiblicher. Durch die Hormone beginnt auch der Brustaufbau. Die meisten bekommen aber nicht sehr viel Brust, deshalb lassen sich viele zusätzlich die Brüste operieren. Nach der Hormonbehandlung ist der nächste grosse Schritt die Geschlechtsanpassung durch eine Operation. Da die Schweiz nicht spezialisierte Chirurgen hat, reisen viele Transsexuelle für diese Operation in die USA, nach Deutschland oder Thailand. Zusätzlich gibt es noch kosmetische Operationen. Diese heissen FFS was soviel heisst wie Facial-feminication-surgery und beinhaltet zum Beispiel Nasenkorrekturen, Kehlkopf- und Wangenknochenoperationen. SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 54 Gefühlswelt P: Welchen Bezug hattest du früher zu deinem äusseren? N: Ich war eigentlich immer ziemlich zufrieden mit meinem äusseren. Auch als Mann. Ich empfand nie einen Hass gegen meinen Körper. Trotzdem wollte ich lieber als Frau in einem Frauenkörper leben. P: Hattest du körperliche und/oder psychische Probleme? Nadia: Ich fühlte eine innere Zerrissenheit weil mein Körper nicht mit meinen Gefühlen als Frau harmonierten. Das erzeugte einen sehr grossen psychischen Druck. Ich wollte niemanden Enttäuschen und trotzdem als Frau leben. F: Wie fühlst du dich heute? Nadia: Obwohl ich zur Zeit noch als Mann zur Arbeit gehe bin ich Froh, dass ich äusserlich schon als Frau angesehen werde,ich bin glücklich als Frau leben zu können. SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 55 Vielen Dank an Nadia Russo für dieses interessante und aufschlussreiche Interview. SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 56 39. Die Welt in das verborgene Transsexuelle sind Personen, welche stark überzeugt sind, eigentlich zum anderen Geschlecht zu gehören. Sie empfinden, als ob sie in den falschen Körper hineingeboren wurden. Darum möchten sie ihren Körper verändern lassen, um ihn so weit als möglich dem anderen Geschlecht anzupassen - sich also operieren zu lassen. Transvestiten sind dagegen nur daran interessiert, die Kleidung des anderen Geschlechtes zu tragen. Sie wollen nicht unbedingt dem anderen Geschlecht zugehören, begnügen sich also mit ihrer biologischen Situation. Sie kleiden sich zum Vergnügen oder weil dies ihnen sexuelle Befriedigung bereitet. Wie kann eigentlich jemand genau wissen, wie ein Mensch des anderen Geschlechtes sich fühlt? Ich glaube eher, dass alle Menschen eine Mischung von weiblichen und männlichen Gefühlen und auch Eigenschaften sind. Allerdings sind wir von Kind auf so erzogen worden, Die Eigenschaften zu entwickeln, die man in unserer gesellschaftlichen Umwelt als typisch weiblich - männlich versteht. Sich dementsprechend angepasst zu verhalten mag uns auch durch indirekten Druck beigebracht worden sein. Dieser kann von Eltern und Lehrern kommen oder auch durch Medien und die Mitmenschen vermittelt werden. Wer nun Eigenschaften bei sich entdeckt, die eigentlich dem anderen Geschlecht zugeschrieben werden, spürt Unzufriedenheit, weil von ihm ja Anpassung verlangt wird, die sie nicht als eigentliche Natur empfinden. Daraus entwickelt sich für manche die Überzeugung, eigentlich dem anderen Geschlecht zuzugehören, denn diesem werden ja Eigenschaften zugeordnet, die man in sich selbst erlebt. Einführung "Trans" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "jenseits" oder "über". Im Zusammenhang mit "Identität" spricht also der Begriff "Transidentität" von jenseits einer "willkürlich" festgelegten "Grenze" einer Identität. Es ist allerdings eine wesentlich komplexere psychische Abweichung. à "Eine Frau gefangen in einem männlichen Körper", oder à "das Gefühl dass ein Mann eine Frau sei". SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 57 Dabei stellt sich die Frage, was den eigentlich Frau oder Mann sein ausmacht? Wer sich mal die Frage stellt, was denn seine eigene Persönlichkeit ausmacht wird diese Frage kaum oder völlig unzureichend beantworten können, weil eine Persönlichkeit extrem viele Facetten von Eigenschaften aufweist und erst die Summe dieser Eigenschaften die individuelle "Person" als Ganzes beschreibt. Die Vielfältigkeit dieser "Mischungsverhältnisse" lässt ein "Duplikat" nicht zu und macht jeden damit zu einem Individuum, sprich einzigartig! Nun, wenn Transidentität nun gar nicht so verwerflich ist, warum tun sich dann Transidenten so schwer? (Schmunzeln ist gleichbedeutend mit Belustigung - keinesfalls mit Akzeptanz oder Toleranz. Wenn ein Mann Frauenkleidung zum Entertainment eines Publikums anzieht und dabei auch noch gut aussieht wird das im allgemeinen bewundert. Aber als ein psychisches Bedürfnis ist es kaum akzeptabel. Abweichungen von der Norm werden also nur schwer in der Gesellschaft akzeptiert. Dabei ist gerade diese Norm kaum festzulegen, da aufgrund der Komplexität einer menschlichen Psyche Normen nicht eindeutig festgemacht werden können. Die Norm ist also auch noch individuell unterschiedlich und abhängig davon, in welchen gesellschaftlichen Kreisen sich der Einzelne bewegt. Unterschiedliche Kulturen tragen ebenfalls zum individuellen Normal und dem damit verbundenem Moralverständnis bei. In Indien zählen Transidenten zur indischen Kultur, auch wenn sie der untersten Gesellschaftsschicht angehören. Transidentität ist auch keine Erscheinung der Neuzeit oder der "modernen" Gesellschaft. Also ist die Transidentität so alt wie andere "Abweichungen", so alt wie die Menschheit selbst. Transidentität ist auch keine psychische Krankheit, sondern nur eine seltenere Mischung der Eigenschaften einer Person und trägt damit im Grunde zur Vielfalt der Menschheit bei. Und die Vielfalt ist es doch eigentlich, das die Menschheit ausmacht, oder? Im falschen Körper", "Geboren im falschen Körper", "das quälende Leben im falschen Körper", "Wenn der Körper nicht zur Seele passt": So haben eine Reihe von Zeitschriften ihre in den letzten Jahren gehäuft erschienenen Artikel zum Thema "Transsexualität" überschrieben. Dargestellt werden in diesen Berichten, die längst den Weg von der Boulevardpresse auch in seriöse Zeitungen und Zeitschriften gefunden haben, die Schicksale von Menschen, die am Ende einer langen Leidensgeschichte mit Hilfe einer Reihe von medizinischen Maßnahmen, vor allem aber durch chirurgische Eingriffe, ihr körperliches Geschlecht ändern lassen. Der "falsche Körper", in dem sich die Betroffenen fühlen, wird dabei weitgehend ihrem seelischen Empfinden angeglichen. Gedankengänge von Nadia Russo: Zürich, Oktober 2007, verfasst von Perrine Jäggi SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 58 40. Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Fabienne Wernli Ich finde es ist interessant wie sich ein Mann zu einer Frau oder eine Frau zum Mann verändert. Es ist erstaunlich was die Medizin heute alles kann der Fortschritt in dieser Hinsicht war sehr gross. In der Gesellschaft hat sich jedoch nicht viel geändert Transsexuelle werden immer noch akzeptiert. Trotz dem das sie sich ihrer Sache sicher sind, müssen sie immer wieder zu einem Psychiater, irgendwie krass. Ich glaube sie sind im eigenen Körper gefangen. Ich denke es ist nicht immer einfach,vor allem wenn es zu hause nicht akzeptiert wird. Ich auf jeden fall habe Verständnis für solche Menschen. Es sind halt auch nur Menschen,wie wir alle auch,wir haben nur andere Probleme als sie. Von Fabienne Wernli: Biel, 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 59 41. Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Perrine Jäggi Mit dem Thema Transsexualität in Berührung zu kommen war für mich kein Problem da ich mich schon persönlich dafür interessierte. Ich habe mir schon einige Dokumentationen darüber angeschaut und habe auch schon Bücher darüber gelesen. Jedes mal finde ich es erneut interessant und überaus spannend. Daher war ich sehr erfreut, dass wir das Thema in unserer SVA integrieren durften. Bei dieser Arbeit hat mir das Interview am besten gefallen. Man lernt einen Menschen kennen der schon so einiges an seelischen Schmerzen, damit meine ich die Unterdrückung der eigenen Gefühlen, erlebt hat. Es war für mich sehr spannend ihr zuzuhören. Sehr beeindruckt hat mich die Tatsache, wie viel Mut diese Frau habe muss. Ich bin der Meinung, dass transsexuelle Menschen in der Gesellschaft besser dargestellt werden sollten. Viele Menschen hegen eine grosse Abscheulichkeit gegen transsexuelle Menschen. Diese stammt aber von Unwissenheit ab. Ich interessiere mich besonders für Menschen, Geschichten, Tragiken die das Leben schreibt. Für andersdenkende und –fühlende Menschen. Es ist wichtig, verschieden zu sein, eine eigene Persönlichkeit zu haben. Man sollte jedoch jede Lebensform akzeptieren können. Ein Mensch der transsexuell ist sucht sich dies nicht aus. Es ist ihm vorbestimmt und gegeben. Sie sind aber normale Menschen und nicht anders nur weil sie sich in einem inneren Konflikt mit ihrer Sexualität leben. Man muss sich in so eine Person hineinfühlen um zu verstehen, wie sehr dieser Wunsch ausgeprägt ist, nicht mehr dem eigenen Geschlecht zuzugehören. Es ist keine Abnormalität sondern seit Hunderten von Jahren schon bekannt, also keine Erscheinung der Neuzeit. Das Motto lautet hierbei: Leben und Leben lassen. Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 60 42 Schlusswort von Perrine Jäggi Diese Arbeit ist in ihrer Gesamtheit eine Gruppenarbeit, aber jeder von uns hat sich auf seine eigene Weise dem Thema genähert, seinen eigenen Schwerpunkte gesucht und Sie vertieft. Deshalb haben wir uns entschieden, jeder ein eigenes Fazit zu formulieren, um abschließend noch einmal die ganz persönlichen Gedanken und Schlußfolgerungen, die sich aus der Arbeit ergeben haben, darzustellen. Unsere Selbstvertiefungsarbeit haben wir von Anfang an gut organisiert. Ich war sehr motiviert das Beste in diese Arbeit zu integrieren. In unserer Dokumentation ging es um Aids, Homosexualität und Transsexualität wir haben diese drei Themen sehr genau unter die Lupe genommen und in unserer Dokumentation zu einem, für uns, gelungenem gesamt Paket zusammengestellt. Bei einigen Kapiteln die wir erstellten brauchte es sehr viele Denkprozesse. Zum Beispiel für die Interviews die wir führten. Mich beeindruckten die Interviews am meisten. Der Anspruch auf Normalität wird in dieser SVA sehr gross geschrieben. Das Recht auf ein „normales Leben“ sollte somit jedem zugestanden werden. Ich möchte nun versuchen einige Rückschlüsse auf unsere eingangs aufgestellten Ziele zu ziehen. Ich finde das wir unsere persönlichen Ziele erreicht, gut strukturiert und interessant dargestellt haben. Die Zusammenarbeit mit Fabienne war toll. Wir haben unsere Stärken und Schwächen entdeckt, dass war für uns jedoch kein Hindernis diese SVA so zu gestalten wie sie uns jetzt vorliegt. Wir haben uns prima ergänzt. Ich glaubte vor dieser Arbeit viel über HIV/AIDS zu Wissen musste jedoch feststellen das vieles nicht dem heutigen Stand entspricht. Das Thema HIV/AIDS hat mich am meisten fasziniert da sich diese Krankheit täglich verändern kann und immer wieder neue Fragen auftauchen. Es gibt vieles zu erforschen auf diesem Gebiet. Einen Teil dieser Dokumentation zeigt auch Geschichten von Betroffenen. Diese Schicksale betrachte ich als Herzstück dieser Arbeit. Ich bin sehr glücklich am 11. Dezember 2007 unsere Selbstvertiefungsarbeit abzugeben und freue mich auf den Höhepunkt dieser Arbeit nämlich die Präsentation die Ende Januar stattfindet. SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 61 43 Schlusswort von Fabienne Wernli Am Anfang hatte ich etwas Angst vor dieser Arbeit, doch mit Perrine war es super. Wir hatten eine gute und schöne Zusammenarbeit. Wir haben schon früh sehr viel recherchiert und uns um die Interviews gekümmert. Die Aufteilung der Aufgaben war für uns nie ein Problem, wir wussten immer was wir zu tun haben. Perrine hat die Arbeit zusammengefasst das ist ihr sehr gut gelungen. Sie hatte sehr viele Möglichkeiten um diese Dokumentation zu erstellen. Die Zusammenarbeit mit Perrine hat mir sehr Spass gemacht wir hatten auch viel zu lachen. Ich war nicht immer gleich gut motiviert, doch ich glaube dieses Gefühl hat jeder einmal. Ich würde sofort wieder mit Perrine so eine Arbeit in Angriff nehmen. Ich habe ein gutes Gefühl von dieser SVA und freue mich auf die Präsentation. SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 62 44. Schlusswort Nachdem wir uns in den letzten Monaten intensiv mit den Themen „AIDS/HIV, Homosexualität und Transsexualität“ auseinandergesetzt haben, können wir auf eine spannende und lehrreiche Zeit zurückschauen. Zwar waren wir uns nicht immer ganz einig über die Gestaltung der Dokumentation, fanden aber durch Gespräche und Kompromisse immer einen guten Mittelweg, der für uns beide vertretbar war. Sie wissen ja: Ein guter Kompromiss besteht darin, dass beide Parteien gleichermassen unzufrieden sind! Bei dieser Arbeit war uns sehr wichtig, auch viele persönliche Aspekte einfliessen zu lassen. Durch diese Selbsterfahrung haben wir viel neues erlebt. Die, in die Arbeit investierte Zeit, hätten wir nicht besser nutzen können, denn dabei haben wir viel fürs Leben gelernt, dass uns immer begleiten wird. Besonders inspiriert haben uns die Interviews mit den jeweils betroffenen Personen. Sie haben uns hautnahe und aus dem Leben gegriffene Erfahrungen aufgezeigt und uns ihre Geschichte anvertraut. Dafür sind wir ihnen sehr dankbar und wir hoffen, dass der Kontakt zu diesen Menschen nicht abbrechen wird. Diese Selbstvertiefungsarbeit zu erarbeiten, die Informationen zusammen zu tragen und daraus eine Dokumentation zu verfassen hat uns echt Spass gemacht! Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007 SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 63 45. Nachweis originaler Anteile Kapitel Autorin Quelle Direkt übernommen Wenig bearbeitet Stark bearbeitet (Fremdanteil ist grösser als Eigenanteil) (Eigenanteil ist grösser als Fremdanteil) Selbst erstellt echte originale Anteile 3 Perrine X 4 Perrine & Fabienne X 5 Perrine & Fabienne X 6 Fabienne 5 X 7 Fabienne 5 X 8 Perrine 5 X 9 Fabienne 5 X 10 Perrine 5 X 11 Perrine 13 Fabienne 14 Perrine X 15 Perrine X 16 Perrine & Fabienne 17 Perrine SVA Fortschritt X 5 X 2 X X Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 64 Kapitel Autorin Quelle Direkt übernommen Wenig bearbeitet Stark bearbeitet (Fremdanteil ist grösser als Eigenanteil) (Eigenanteil ist grösser als Fremdanteil) Selbst erstellt echte originale Anteile 18 Perrine 5 19 Fabienne 5 20 Perrine 12 21 Fabienne X 22 Perrine X 23 Perrine 8 24 Perrine 5 25 Perrine 9 X 26 Fabienne 10 X 27 Perrine 4;3 28 Perrine 5;6 29 Fabienne 13 30 Perrine 31 Fabienne 32 Perrine X 33 Fabienne X 34 Perrine 5 35 Perrine 1;5 SVA Fortschritt X X X X X X X X X 5;13 X X X Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 65 Kapitel Autorin Quelle Direkt übernommen Wenig bearbeitet Stark bearbeitet (Fremdanteil ist grösser als Eigenanteil) (Eigenanteil ist grösser als Fremdanteil) Selbst erstellt echte originale Anteile 36 Perrine X 37 Perrine X 38 Perrine & Fabienne X 39 Perrine 40 Fabienne X 41 Perrine X 42 Perrine X 43 Fabienne X 44 Perrine& Fabienne X SVA Fortschritt 1 X Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 66 46. Quellenangaben Bilder: Inhalte: 13. www.google.ch 14. www.wikipedia.org 1. 2. 3. 4. Nadia Russo Marco* Perrine Jäggi Bröniman, Nadia: Die weisse Feder Pastei Lübbe, 2001 5. www.wikipedia.ch 6. www.pink-cross.ch 7. www.chat.aids.ch 8. www.lsbk.ch 9. 10. 11. 12. www.packs.ch www.hls-dhs-dss.ch/texte www.wikipedia.org/wiki/Partnerschaftsgesetz www.blog.gesundheit-murnau.de SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 67 47 Mer hei Spass gha a dere Büez, Fabienne ond Perrine SVA Fortschritt Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 68 Fabienne Wernli & Perrine Jäggi 69