Fortschritt

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Fortschritt
AIDS/HIV
Homosexualität
Transsexualität
Selbstvertiefungsarbeit 2007/08
BBZ Biel
LBK801
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
2. Inhaltsverzeichnis
Kapitel
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Titelblatt
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Themenbegründung
Ziele die wir uns gesetzt haben
Titelblatt „AIDS/HIV“
Definition von AIDS
Krankheitsverlauf
Ansteckung
Schutz und Vorbeugung
Therapie und Medikamente
AIDS im Beruf
Situation der Infizierten
Der Papst
AIDS/HIV Umfrage und Statistik von 25 Befragten
Unser gemeinsamer Weg zum Interview
Interview mit einem AIDS-Kranken Menschen
AIDS-Überlebungskampf in Afrika
AIDS in Afrika
Ursachen
AIDS/HIV – Die Fakten
Grosser Fortschritt in der AIDS-Forschung
Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Fabienne Wernli
Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Perrine Jäggi
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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2. Inhaltsverzeichnis
Kapitel
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28.3
28.4
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Titelblatt „Homosexualität“
Was bedeutet es, Homosexuell zu sein?
Geschichte der Homosexualität
Entstehung der Regenbogenfahne
Homosexualität in der Gesellschaft
Coming out
Eingetragene Partnerschaft
Die Entstehung
Partnerschaftsgesetz
Inhalte
Wirkung und Statistik
Die rechtliche Sicht
Strafrecht
Bundesverfassung
Rechtsstatus der Homosexualität
Homosexualität im Islam
Homosexualität Umfrage und Statistik von 25 Befragten
Meine Geschichte
Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Fabienne Wernli
Titelblatt „Transsexualität“
Geschichte der Transsexualität
Verlauf
Der lange Weg zur Geschlechtsangleichung
Medizinische Massnahmen
Rechtliches
Schweiz
Transsexualität Umfrage und Statistik von 25 Befragten
Unser gemeinsamer Weg zum Interview
Interview mit Nadia Russo zum Thema „Transsexualität“
Die Welt in das Verborgene
Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Fabienne Wernli
Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema von Perrine Jäggi
Schlusswort von Perrine Jäggi
Schlusswort von Fabienne Wernli
Schlusswort
Nachweis originaler Anteile
Quellenangabe
Finish
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Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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3. Einleitung
Als wir erfuhren, dass unser Klassenthema „Fortschritt“ lautet waren wir uns schnell einig, dass wir das viel diskutierte
Thema „AIDS/HIV“ bearbeiten möchten. Wir sind der Meinung, dass man die Menschheit in vielen Bereichen dieser
schlimmen Krankheit noch mehr informieren muss.
Da viele Menschen diese unheilbare Krankheit mit Homosexualität in Verbindung bringen, haben wir als zweites Thema
die Homosexualität gewählt. Schliesslich sind etwa 10 % der schweizerischen Bevölkerung schwul beziehungsweise
lesbisch.
Und als drittes und letztes Thema haben wir „Transsexualität“ gewählt weil es einen Zusammenhang zwischen
Homosexualität und Transsexualität gibt – beide sind “Randgruppen“ oder als „Minderheiten“ bekannt und werden oft
miteinander verglichen.
Dass man diese Themen aber trennen kann und muss möchten wir in dieser Arbeit zeigen.
Es liegt uns am Herzen unseren Mitschülerinnen und Mitschüler, sowie auch den Experten, diese 3 gewählten Themen
näher zu bringen und darzustellen welche Verbindungen zwischen Ihnen bestehen. Im weiteren ist es unser bestreben
Schranken abzubauen und Gefahren aufzuzeigen
Wir erhoffen uns einen Fortschritt, indem wir über über diese Thematiken aufklären - denn nur wenn man
sich mit einem Problem auseinander setzt wird sich ein Fortschritt zeigen.
Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007
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4. Themenbegründung
Wieso haben wir das Thema AIDS gewählt?
Wir haben das Thema Aids ausgewählt, da wir finden, dass es ein sehr wichtiges Thema ist und viele leider immer
noch zu wenig darüber wissen. AIDS ist für uns auch ein sehr aktuelles Thema, da es immer mehr Menschen
gibt, die HIV/Aids haben und wir uns sehr für diese Krankheit und die Menschen die daran leiden interessieren.
Durch die Erfahrungen die man durch gelesene Bücher und Texte in Zeitschriften und durch kennen lernen eines
AIDS/HIV erkrankten Menschen hat, kann man dieser Krankheit auch mehr Verständnis entgegen bringen. Das
Thema AIDS ist sehr aktuell und wird es auch immer sein.
Wir wollten in unserer SVA drei Themen miteinander kombinieren, da wir finden dass jedes Thema auf seine Art
speziell ist und sehr viel Tiefe hat die manche Menschen nicht beachten und zu wenig Aufmerksamkeit schenken.
So haben wir uns auch für das Thema Homosexualität entschieden...
Weshalb haben wir das Thema Homosexualität in dieser SVA integriert?
Wir möchten die Geschichte der Homosexualität und die sozialen sowie die Emanzipationsbewegungen
beschreiben. Wir wollen die Menschen in den Vordergrund stellen, jedoch auch die Verbindung zum Thema AIDS
und unserem dritten und letzten Thema der Transsexualität.
Warum wir das Thema Transsexualität gewählt haben?
Wir wollten die beiden grundsätzlich verschiedenen Phänomene Homosexualität und Transsexualität miteinander
vergleichen. Einen Einblick in die Gefühlswelt eines Transsexuellen Menschen zu schildern und in die Lebensart
dieser Menschen nachgehen um zu zeigen das es Menschen sind die fühlen und denken wie wir und nicht durch
ihre sexuelle und körperliche Identitätsstörung in unserer Gesellschaft ausgeschlossen werden sollten.
Von Perrine Jäggi und Fabienne Wernli: Biel, Oktober 2007
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5. Ziele die wir uns gesetzt haben!
Wir haben durch das Internet Kontakte mit Betroffenen und verfolgen die Zeit der stetigen Veränderungen welche
„die Betroffenen“ durchleben.
Wir konnten durch die Informationen dieser Personen sehr viel für unsere SVA-Arbeit ausfindig machen.
Das Herzstück dieser Arbeit ist das Interview mit einer Transsexuellen. Es spiegelt eine wahre Geschichte die sehr
interessant ist und hoffentlich viele zum nachdenken bringt.
Unser zweites Interview hatten wir mit einem AIDS-Kranken Menschen. Wir wollen die Lage schildern in der sich der
Betroffenen befindet.
Wir haben uns bei der AIDS Stiftung Schweiz Unterlagen und Prospekte bestellt.
Alle drei Themen haben ein grosses Spektrum deshalb war es nicht immer sehr einfach die Inhalte dieser Arbeit
gut zu strukturieren und das Wesentliche in diese Arbeit zu integrieren. Wir haben jedoch das Ziel diese SVA unseren
Mitschülern und den Experten in einer verständlichen und transparenten Form zu präsentieren.
Von Perrine Jäggi und Fabienne Wernli: Biel, Oktober 2007
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AIDS/HIV
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6. Definition von AIDS
Die Abkürzung AIDS steht für Acquired Immune Deficiency Syndrome.
AIDS ist eine Immunschwächekrankheit und die Folge einer Infektion mit dem HIV-Virus, das eine schrittweise
Zerstörung des Immunsystems bewirkt. Die Folge sind Infektionen und Tumore, die in bestimmter Kombination das
Syndrom AIDS definieren und trotz Behandlung früher oder später zum Tod führen. Zur Untersuchung werden
Antikörper oder Virusbestandteile im Blut gesucht. Bereits vor dem Eintreten der Symptome werden Medikamente
eingesetzt, die die Lebenserwartung verlängern. Das Lebensversagen ist häufig auch eine Todesursache bei
Aidspatienten, die durch Hepatitisviren, aber auch Medikamentennebenwirkungen verursacht werden.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids
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7. Krankheitsverlauf
Eine HIV-Infektion verläuft in vier Phasen :
1 . Akute Phase: (4-6 Wochen)
2-6 Wochen nach der Infektion können grippenähnliche Symptome wie Fieber, Nachtschweiss, geschwollene
Lymphknoten, Übelkeit auftreten. Manche Patienten merken dies jedoch nicht oder haben keine
Beschwerden.
2. Latenzphase: (meist mehrjährig)
In dieser Zeit vermehrt sich das Virus im Körper. Die Betroffenen, wenn sie von der Infektion wissen, leiden
allenfalls psychisch darunter, körperliche Symptome treten keine auf.
3. (A)ids (R)elated (C)omplex:
Es treten die gleichen Beschwerden auf, wie in der Akuten Phase jedoch vergehen sie nicht mehr.
4. Krankheitsphase:
Die Diagnose AIDS wird gestellt. Wenn bei einem HIV-Positiven Bestimmte Infektionen, die sogenannten
Aids definierenden Erkrankungen, festgestellt werden. Diese Infektionen nennt man opportunistische
Infektionen. Oft sind die Erreger solcher Infektionen für den gesunden Menschen beispielsweise ein
gesundes Immunsystem harmlos. Durch das geschwächte vernichtete Immunsystem eines HIV-Positiven
kann sich der Organismus jedoch nicht mehr gegen selbstharmlose Erreger wehren und es tretet die
Infektion auf. Als Mass für die Zerstörung des Immunsystems dient die T-Helfer-Zellen-Zahl im Blut. Der
Standart-Grenzwert ist erreicht, wenn das T-Zellen-Niveau eines Patienten unter 200-400 / pl Blut fällt. Die
Unterschreibung diese Grenze stellt eine Behandlungsindikation dar. Es existiert die Theorie, dass nicht
jeder, der mit dem HI-Virus infiziert wurde, zwangsläufig AIDS entwickelt. Hierzu gibt es jedoch keine
gesicherten Erkenntnisse.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids
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8. Ansteckung
Das HIV-Virus wird mit den Körperflüssigkeiten Blut, Sperma, Vaginalsekret, Liquor und Muttermilch
Übertragen. Die häufigsten Eintrittspforten sind frische, offene Wunden in Schleimhäuten wie zum Beispiel; Bindehaut, Mund-, Nase-, Vaginal- oder Analschleimhäute. Als häufigste Infektionswege sind der Vaginal- oder Analverkehr ohne
Verwendung von Kondomen und die Benutzung kontaminierter Spritzen bei Drogenkosum.
Bluttransfusionen sind ebenfalls eine mögliche Infektionsquelle, die allerdings heute in Deutschland durch die 1985
eingeführte Routine-Untersuchung der Blutspender kaum noch auftreten kann. Das Risiko sich durch Zungenküsse
anzustecken, kann ausgeschlossen werden, sofern keine offene Wunde, so beispielsweise Verletzung des Zahnfleisches,
im Mund vorhanden sind. Die HIV-Konzentration in Tränen, Schweiss und Speichel reicht für eine Ansteckung
nach heutigem Erkenntnisstand ebenfalls nicht aus. Ausserdem lässt die Aids-Epidemiologie eine Infektion durch
Insektenstiche oder durch Tröpfcheninfektion äusserst unwahrscheinlich erscheinen. Menschen, die einer
Ansteckungsgefahr ausgesetzt waren, sollten möglichst, innerhalb von zwei Stunden einen Arzt aufsuchen,
um sich beraten zu lassen und gegebenenfalls eine Postexpositionelle Prophylaxe ( PEP ) durchzuführen.
Nach Ablauf von 48 Stunden wird eine medikamentöse PEP nicht mehr als sinnvoll erachtet.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids
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9. Schutz und Vorbeugung
Vorbeugung
Prävention ist die effektivste Massnahme gegen HIV. Durch Gebrauch von
Kondomen und Femidomen kann man einer Infektion sehr sicher entgehen.
Massnahmen
Bis heute scheiterte die Forschung am Problem HIV. Immer wieder wurden
neue Impfstoffe hergestellt - vergeblich! Denn der Virus verändert sich ständig.
10. Therapie und Medikamente
Durch die Einnahme von HIV-unterdrückenden Medikamenten kann die
Behandlung den Krankheitsverlauf verlangsamen. Eine Heilung jedoch ist
nicht mehr möglich. Die Behandlung einer HIV-Infektion wird unter dem
Begriff Antiretrovirale Therapie (ART) zusammengefasst. Da Viren schnell
einzelne Medikamente Resistenzen entwickeln, hat sich die Therapie mit
mehreren Medikamenten gleichzeitig durchgesetzt. HAART, (Highly
Antiretroviral Treatment), dass ist der medizinische Begriff für diese
Medikamente. HAART kann das leben HIV-Infizierter deutlich verlängern,
doch es bewirkt keine Wunder und diese Medikamente, können
schwerwiegende Nebenwirkungen haben. Wenn HAART einmal
eingenommen wurde, darf es nie mehr abgesetzt werden, da dies zur
Resistenzbildung führen kann. Aus dem selben Grund ist eine regelmässige
Tabletteneinnahme unumgänglich. Daraus ergibt sich eine hohe Belastung
für den Patienten.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids
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11. AIDS im Beruf
AIDS/HIV hindert rund zwei Millionen Menschen auf der Welt, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und
diese Zahl könnte sich bis zum Jahr 2015 noch verdoppeln. Aus Angst sich an denn AIDS infizierten Mitarbeitern
anzustecken zu können werden die Betroffenen schnell Arbeitslos.
Aber eine HIV-Infektion ist kein Kündigungsgrund auch dann nicht, wenn sich langsam eine gewisse Anfälligkeit
für Erkrankungen abzeichnet, die aber durch ärztliche Hilfe beherrschbar sind. Anders ist es in der letzten Phase der
HIV-Infektion, dem Vollbild AIDS. Hier gelten die gleichen Richtlinien wie bei anderen schweren Erkrankungen, die zu
wiederholten Fehlzeiten oder einer lang andauernden Arbeitsunfähigkeit führen. Da eine dauerhafte Wiederherstellung
der Arbeitskraft in diesem Stadium der HIV-Infektion nach derzeitigem medizinischen Stand dann nicht mehr zu
erwarten ist, darf eine Kündigung ausgesprochen werden.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids
Im sozialen Umgang am Arbeitsplatz kann HIV
nicht
übertragen werden:
Bei zwischenmenschlichen Kontakten wie z.B.:
Bei der morgendlichen Begrüssung durch Händeschütteln oder Umarmen.
Durch Anhusten, Niesen oder Kontakt mit Schweiss oder Tränen
Durch die Benutzung von Geschirr, Besteck, Trinkgefässen in der Kantine oder gemeinsamen Küchen
durch die gemeinsame Benutzung von Handtüchern oder Kleidung
Durch Lebensmittel
Durch die gemeinsame Benutzung von Toiletten, Waschbecken, Garderoben, Schwimmbädern oder Saunen
Durch die gemeinsame Benutzung von Schreibgeräten, Schreibtischen oder Telefonen
Durch die gemeinsam Benutzung von Arbeitsmitteln, Werkzeugen,Maschinen, Fahrzeugen, Verkehrsmitteln.
Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007
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12. Situation der Infizierten
AIDS in Afrika ist für eine rückläufige Lebenserwartung in manchen südafrikanischen Staaten verantwortlich.
Während sich die Lebenserwartung und Lebensqualität für HIV-Infizierte in der Industrie deutlich verbessert
haben, sei es durch Medikamente oder durch bessere Behandlung, sind die Perspektiven von HIV-Infizierten
in den meisten afrikanischen Ländern immer noch schlecht. Wo eine medizinische Versorgung oft ein Privileg weniger
ist, bleibt eine lebenslange Therapie für Millionen von Menschen unbezahlbar.
Einen eigenen Weg in der AIDS-Bekämpfung scheinen die Vereinigten Staaten von Amerika zu haben.
Sie wollen Therapieprogramme nur für bestimmte Marktprodukte anstelle von Generika benutzen, was die
Therapie verteuert. Auch die deutliche Bevorzugung von religiösen Organisationen und Initiativen wird kritisiert. Von
dieser religiösen amerikanischen Organisationen wird oft der Gebrauch von Kondomen
Abgelehnt; dem effektivsten Mittel im Kampf gegen die Pandemie.
In Südafrika engagieren sich zahlreiche kleine Organisationen und Gruppen in der besonders betroffenen
Provinz KwaZulu/Natal in der AIDS-Arbeit. Oft handelt es sich dabei um dörfliche Initiativen, die dem Leid
Ihrer Nachbarn nicht länger untätig zusehen wollen. Was ihnen fehlt, sind fachliches Wissen und finanzielle Mittel. Die
AIDS Foundation South Africa (AFSA) hilft den Basisgruppen durch fachliche Beratung und mit Geld aus einem eigens
dafür eingerichteten Fonds. In den nächsten drei Jahren will AFSA 16 Initiativen, die sich für AIDS Aufklärung
engagieren und betroffenen Familien helfen, finanziell unterstützen und fachlich beraten.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids
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13. Der Papst
‘‘Die Benutzung von Kondomen ist unnatürlich und ethisch nicht zu vereinbaren. Geschlechtsverkehr
ist ausschliesslich zur Zeugung von Kindern zu praktizieren!‘‘
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14. AIDS/HIV Umfrage Statistik von 25 Befragten
52% der Befragten finden, dass man sich durch eigenes verschulden mit AIDS infiziert
12% finden, dass man AIDS kranke unterstützen sollte
8% denken, dass AIDS kranke sehr einsam sind
8% finden AIDS kranke Menschen normal wie andere
8% der Befragten denken, es sind auch nur Menschen wie wir
4% finden, dass man sich durch den fehlenden Schutz und durch Naivität der Ansteckungsgefahr aussetzt
4% der Befragten sind interessenlos
4% denken, dass die Menschen die an AIDS leiden unvorsichtig waren
28% würden mit einem AIDS kranken Menschen Geschlechtsverkehr haben
64% würden dies nicht tun
8% wissen es nicht/sind unentschlossen
12% meinen AIDS kommt von den Homosexuellen
88% sagen nein, es kommt nicht von ihnen wir alle können es bekommen
100% wissen wie man sich mit AIDS infiziert
Von Perrine Jäggi: Dulliken, Oktober 2007
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15. Unser gemeinsamer Weg zum Interview
Nach langen Überlegungen haben wir uns entschlossen, uns im Internetforum www.chat.aids.ch für HIV-infizierte und
AIDS-kranke Menschen einzuschreiben. Wir schrieben folgendes:
Hej! Ich mache meine bevorstehende Abschlussprüfung zum Thema "AIDS/HIV" und suche jemanden der mir zu
diesem Thema etwas erzählen kann und will. Am besten jemand der selbst betroffen ist und mir nun ein bisschen was
von sich erzählen möchte... ich stelle mir das in einem Interview oder ähnliches vor...
also, ich freue mich über jedes Mail!
Kurze Zeit später meldete sich ein junger Mann auf unsere Anzeige. Ich pflegte regelmässig schriftlichen Kontakt über
das Internet mit ihm.
Seine Angst, sich und seine Persönlichkeit öffentlich preiszugeben, haben wir selbstverständlich respektiert. Er war
jedoch gerne bereit, ein Interview über das Internet zu führen. Diesen Vorschlag nahmen wir dankbar und gerne an.
So kam es, dass wir weiterhin miteinander korrespondierten und uns über alles mögliche unterhielten. An einem
Nachmittag fragte er mich, ob ich ihn nicht anrufen möchte um persönlich über das heikle Thema zu sprechen. Am
Telefon erklärte er noch einmal ausdrücklich, wie es ihm ergangen ist. Er hörte sich sympathisch aber ein bisschen
betrübt an.
Ich war sehr interessiert an seiner Geschichte und zeigte ihm das durch meine Art zuzuhören. Am Schluss bedankte
ich mich ganz herzlich für das Vertrauen, dass er uns entgegen brachte.
Aus seinen Worten und Gefühlen entwickelte sich ein Interview das uns jetzt in dieser Vollendung gut gelungen und
berührend erscheint. Ich habe immer noch Kontakt mit ihm und hoffe auch, dass das so bleibt, denn solche Menschen
kennen zu lernen ist eine Bereicherung für mich und mein Leben.
Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007
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16. Interview mit einem AIDS-Kranken Menschen
Marco* ist 27 Jahre alt, kommt aus Zürich, ist schwul und leidet seit 5 Jahren an AIDS. Da er aus
nachvollziehbaren Gründen anonym bleiben wollte, haben wir ihn unter einem Synonym interviewt. Ein
Schicksal das aufrüttelt und zu denken gibt. Von Perrine Jäggi
Perrine (P): Wann hast du erfahren, dass du HIV-positiv bist?
Marco (M): Die Diagnose HIV bekam ich mit 20 Jahren, als ich aufgrund einer starken Erkältung ins Spital musste. Dort
nahmen sie mir Blut ab um dieses zu untersuchen. Am Tag darauf, kam der Arzt stumm zu mir in Zimmer und sagte
mir mit ernster Miene, dass ich mich mit dem HI-Virus infiziert habe.
P: Was ging dir in diesem Moment durch den Kopf, als du es erfahren hast?
M: Ich war geschockt, sprachlos und perplex zugleich. Wusste nicht wie ich darauf reagieren soll. Der Arzt fragte, ob er
etwas für mich tun oder mir etwas bringen könne. Darauf hin begann ich zu weinen.
P: Wie ging es nach dem Spitalaufenthalt weiter?
M: Als ich nach Hause kam, legte ich mich in meinem verdunkelten Zimmer auf mein Bett und schloss die Augen. Die
letzten Nächte konnte ich nicht gut schlafen, was ich jetzt zu spüren bekam. Immer wieder habe ich mich gefragt,
warum ich? Ich machte mir Gedanken, wo ich mich angesteckt haben könnte. Ich war 3 Jahre lang in einer Beziehung
und als ich mich von meinem damaligen Freund Timo trennte, lernte ich einen anderen Mann kennen mit dem ich nur
eine Nacht verbrachte. Eine zuviel.
P: Habt ihr euch nicht geschützt?
M: Nein ich bin ehrlich und sage offen, dass wir uns nicht geschützt haben. Was ich heute als sehr sehr naiv und
selbstzerstörend ansehe. Wenn ich die Zeiger der Uhr noch mal zurückdrehen könnte, würde ich mich nicht so
verhalten. Es war dumm und unüberlegt. Ich bereue es jeden Tag. Er war so seriös das ich niemals vermutet hätte,
dass er das Virus in sich trägt.
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P: Wem hast du dich als erstes anvertraut?
M: Meinem Ex-Freund habe ich mich als erstes anvertraut weil ich ihm am meisten vertraute und die Gefühle von beiden
Seiten noch immer da waren. Danach sagte ich es meinen Eltern und meinen beiden Geschwistern.
P: Wie haben sie darauf reagiert?
M: Mein Ex-Freund war sehr traurig hatte aber zum Glück keine Berührungsängste. Meine Eltern aber machten einen
riesigen Aufstand deswegen und warfen mich Zuhause raus. Sie meinten, dass das nie passiert wäre, wenn ich „normal“,
also nicht homosexuell wäre. Meine Eltern sind jüdisch orthodox. Ich wurde auch religiös erzogen, wandte mich aber von
dieser strengen Art von Glauben ab und stiess meine Eltern so vor den Kopf. Meine Geschwister schauten mich mit
grossen Augen an und ich sah, dass sie auf meiner Seite waren dies aber nicht zeigen konnten da mein Vater und meine
Mutter dabei waren. So kam es, dass ich meine Sachen packte und mein Elternhaus verlies. Ich fragte mich, wohin ich
gehen sollte?
P: Wohin gingst du dann?
M: Ich rief meinen Ex-Freund an und da er schon einen eigene Wohnung hatte, schlug er mir vor, vorübergehend bei ihm
einzuziehen. Ich war glücklich, dass er zu mir hielt aber gleichzeitig auch nervös, da wir beide noch Gefühle für einander
hatten.
P: Was geschah dann in der nächsten Zeit?
M: Anfangs ging es mir gar nicht gut, ich dachte, dass ich nicht mehr lange zu leben habe. Von einer Therapie wollte ich
damals gar nichts wissen und ich vertraute mich niemandem mehr an. Aus Angst erneut ausgeschlossen zu werden.
Meine Eltern meldeten sich nicht mehr bei mir. Ich zog mich sozial zurück und wollte niemanden mehr sehen. Ich kam
nicht mit meiner neuen Situation zurecht. Ich machte mir Gedanken darüber, wie es wäre tot zu sein.
Mein Ex-Freund und ich kamen nach kurzer Zeit wieder zusammen. Er half mir mit mir selbst zurecht zu kommen. Dafür
bin ich ihm bis heute sehr dankbar. Er war es auch, der mich ermutigt hat, mich in ärztliche Behandlung zu begeben und
eine Therapie zu starten. Leider ist 3 Jahre später das AIDS ausgebrochen.
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P: Wie sieht diese Therapie aus?
M: Die Therapie besteht zum grössten Teil aus Medikamenten. Je mehr Viren im Blut sind, desto höher ist die
Medikamenten-Dosierung. Da sich die Viren in meinem Blut vermehrt haben wurde nach drei Monaten auch meine
Dosis erhöht, was heisst dass sich die Nebenwirkungen noch verschlimmert haben. Ich habe auch mit einer
psychologischen Behandlung begonnen um den Schock zu verarbeiten. Das hilft mir, mich mit mir selber und mit
meiner Krankheit auseinander zu setzten.
P: Was sind das für Nebenwirkungen?
M: Am Morgen habe ich immer Kopfschmerzen und an schlimmen Tagen ist mir manchmal permanent schlecht und
schwindlig. Ich fühle mich oft schlapp und müde. Zudem erbreche ich häufig.
P: Wie geht es dir heute?
M: Im Moment geht es mir relativ gut. Die HI-Viren in meinem Blut haben sich ein bisschen stabilisiert. Deshalb konnte
meine Dosis an Medikamenten etwas gesenkt werden. Und da es mir jetzt auch psychisch besser geht, hat sich meine
Situation schon ziemlich gut eingerenkt. Heute lebe ich mit meinem Freund zusammen in einer 3- Zimmerwohnung in
Zürich. Dass ich AIDS-Krank bin geht niemanden etwas an ausser meinen Partner und mich. Deswegen bin ich nur in
meiner Familie geoutet.
Vielen Dank an Marco für das informative und berührende
Interview!
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17. AIDS-Überlebenskampf in Afrika
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18. AIDS in Afrika
Die AIDS Pandemie hat ihre schlimmsten Ausmasse südlich der Sahara.
Hier leben 26 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion. In einigen
Ländern hat sich durch die Immunschwächeerkrankung die Lebenserwartung um mehr als zehn Jahre gesenkt.Warum sich die Erkrankung
hier soviel schneller ausbreitet, ist nicht ganz geklärt.
18.1 Ursachen
Während in Europa und Nordamerika kurz nach der Entdeckung des
HIV-Virus durch Massenmedien grosse Teile der Bevölkerung über die
Übertragungsweise und Präventionen informiert waren, blieb Aids in vielen
Teilen Afrikas ein Tabuthema. Dadurch hatte die Seuche fast 20 Jahre Zeit,
sich ungehindert zu verbreiten.
Die Bevölkerung Südafrika gehört zu den ärmsten der Welt. Werden Kondome
nicht sehr kostengünstig angeboten, so werden diese Mittel nicht genutzt.
Prostitution sowie körperliche Gewalt gegen Frauen sind möglich Gründe, weshalb im Gegensatz zu Europa und
Nordamerika mehr Frauen als Männer infiziert sind (gemäss UNAIDS kommen 2004 auf 13 infizierte Frauen 10 infizierte
Männer und der Unterschied nimmt immer weiter zu), erklären diese Phänomene jedoch nicht vollständig.In vielen
Gebieten besteht kein grosses Interesse bei den Betroffenen, den eigenen HIV-Status zu kennen und somit andere zu
schützen. Starke Tabuisierung von AIDS und Diskriminierung und Ausgrenzung von Aids-Kranken, was die Bereitschaft
einen AIDS-Test durchzuführen stark vermindert.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Aids
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19. AIDS/HIV - Die Fakten
Täglich stecken sich 14‘000 Menschen weltweit an AIDS an!
Seit 1981 hat das Virus 25 Millionen Menschen getötet!
Im Jahr 2005 verzeichnet der Weltaidsbericht der WHO 4,9 Millionen neue Infektionen!
Pro Jahr sterben 3,1 Millionen Menschen an AIDS!
Häufigster Infektionsweg ist der ungeschützte Geschlechtsverkehr!
40.3 Millionen HIV-Infizierte leben heute auf unsere Welt!
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20. Grosser Fortschritt in der AIDS-Forschung
Ein Forscherteam des Universitätsklinikum in Heidelberg hat es jetzt geschafft, transgene Ratten zu züchten, die
dadurch jetzt ebenfalls vom HI-Virus befallen werden. Forscher können damit die Wirksamkeit von neuen Medikamenten
jetzt wesentlich einfacher als bisher testen.
Das AIDS auslösende HI-Virus stammt ursprünglich von Affen und ist vermutlich in Afrika zum erstenmal auf den
Menschen übergesprungen, wo es sich an der Oberfläche bestimmter Zellen andockt und darüber verbreiten kann.
Gängige Labortiere wie Ratten und Mäuse, die in der Medikamentenforschung oft verwendet werden, werden vom Virus
aber nicht befallen. Dem Forschungsteam aus Heidelberg ist es jetzt gelungen, menschliche Gene in das Erbgut von
Ratten zu verpflanzen. Diese bilden dadurch auf bestimmten Zellen Rezeptoren (Andockstellen) aus, auf denen das HIVirus andocken kann. Das Virus vermehrte sich, die Ratten wurden AIDS-krank und auch gängige AIDS-Medikamente
zeigten die erwartete Wirkung - ein großer Fortschritt für die Forschung nach neuen Arzneimitteln gegen die neue Geisel
der Menschheit!
Quelle: www.blog.gesundheit-murnau.de
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21. Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema
von Fabienne Wernli
Nun AIDS ist ein weit verbreitetes Thema,das nicht alle gleich interessiert.
Ich finde man sollte es den Leuten viel näher bringen,weil es doch viele Menschen gibt, die davon betroffen sind,und
noch spass daran haben andere damit anzustecken.
Wir haben viele Informationen gesammelt und das interessanteste heraus gesucht.
Dieses Thema ist sehr interessant, mich beschäftigten die Geschichten der Betroffenen Personen am meisten.
Ich war oft sehr nachdenklich und habe Freunde gefragt wie sie über AIDS denken, und ob sie es preisgeben würden.
Ehrlich gesagt,ich weiss nicht ob ich das könnte, denn ich glaube es braucht doch sehr viel mut sich zu outen.
Ich hoffe durch diese SVA können wir unseren Mitschüler dieses sehr ernsthafte Thema näher bringen und sie zum
Nachdenken anregen.
Viele die ich gefragt habe, wussten zu wenig über diese Krankheit.
Über dieses AIDS und HIV findet man viele Informationen, nur
sollte man es auch mal lesen!
Es hat mir sehr viel spass gemacht mit Perrine über dieses
Thema eine Arbeit zu schreiben,weil es eben so spannend war.
Von Fabienne Wernli: Biel, November 2007
SVA Fortschritt
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22. Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema
von Perrine Jäggi
Als ich mich zum ersten mal mit diesem Thema beschäftigte, war ich
sehr erschrocken darüber wie viele Menschen eigentlich an dieser sehr
ernsthaften und bis heute noch immer unheilbaren Krankheit leiden.
Das Thema interessierte mich so sehr, dass ich mir sehr viele
Informationen besorgte um diese Krankheit und die Menschen
die an ihr leiden zu verstehen und so widerzuspiegeln, dass man
ihnen somit mehr Beachtung und Gehör schenkt.
Das tragische an dieser Krankheit ist, dass man sie nicht heilen kann.
Die Menschen die daran leiden sehen sich und ihren Körper in einer
ständigen Niederlage.
Ich verurteile die Menschen die an AIDS oder HIV leiden nicht, auch
nicht die, die sich der Gefahr es zu bekommen Bewusst ausgesetzt
haben. Dazu gibt es ein gutes Sprichwort das sagt: Wer A sagt muss
zwangsläufig B sagen, kann aber erkennen, dass A falsch war.
Auch die Menschen die das Virus durch ihr eigenes Verschulden
erhalten haben, sollte man würdevoll behandeln, denn auch dies sind
Menschen wie wir. Man sollte sie so gut wie möglich unterstützen auf
ihrem Weg.
Sehr bewegend fand ich die Berichte über Afrika. Es gibt so viele Menschen in Afrika die daran leiden. Oft sind sie zwar
über das HI-Virus aufgeklärt, jedoch fehlt eindeutig die Unterstützung durch einen Pharma-Konzern die sie mit
Medikamenten am Leben erhalten oder es zumindest verlängern könnten.
Viele Menschen machen sich keine Gedanken wie es in Afrika durch die AIDS-Epidemie aussieht. Sie sind viel zu sehr
mit ihrem eigenen Schicksal beschäftigt.
In der Öffentlichkeit wird AIDS eher vernachlässigt und ist im Bewusstsein der breiten Bevölkerung zuwenig präsent
bzw. es wird verdrängt. Die Neuinfektionen sind jedoch alarmierend.
Ich wünsche mir für die Zukunft, dass die Menschen ihr eigenes Leben mehr schätzen, denn das Thema AIDS ist
aktuell und wird es auch immer sein.
Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Homosexualität
Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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23. Was bedeutet es, Homosexuell zu sein?
° Heisst die Gabe zu haben, Menschen des gleichen Geschlechts sehr viel tiefer lieben zu können,
als Menschen des anderen Geschlechts.
° Ist eine Sache der Liebe nicht des Sex.
° Ist was du bist nicht, was du tust.
° Ist ein Teil deiner selbst, nicht ein separates Wesen.
° Ist OK, Sünde ist es eine Lüge zu leben.
° Ist keine Sache der Wahl, sonst gäbe es keine Homosexuellen.
° Bedeutet für etwas ausgelacht zu werden, wofür du nichts kannst.
° Ist nicht veränderbar, aber lebbar.
° Heisst sich anzunehmen, wenn es andere nicht tun.
° Heisst dich selber zu sein, auch wenn du es nicht verstehst.
° Ist Güte, Wärme, Empfindsamkeit, wenn du nicht im Krieg mit der äusseren Welt bist.
° Heisst anders zu sein, wobei die Definition dieses anders seins nicht schlecht sein heisst.
° Heisst den Herbst des Lebens erreicht zu haben und sich zu wundern, warum du soviel Zeit
und Kraft dafür verwendet hast, die Akzeptanz von Leuten zu erreichen, die dich nicht kennen
und nicht verstehen.
° Heisst du zu sein und nichts in dieser Welt ist wichtiger als das.
Quelle: www.lsbk.ch
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Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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24. Geschichte der Homosexualität
Bis zur Reform des § 175 im Jahr 1969 arbeitete die Polizei dabei mit Spitzeln in der schwulen Subkultur und geheimen
Rosa Listen, auf denen zahlreiche Namen von homosexuellen Männern verzeichnet waren. Da Homosexualität verfolgt
und bis in die 1970er Jahre als psychische Erkrankung diagnostiziert wurde.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden ca. 10.000 Schwule in Konzentrationslager verschleppt, in
denen sie den Rosa Winkel tragen mussten (Homosexuelle während der Zeit des Nationalsozialismus). Nur etwa 40
Prozent von ihnen überlebten. Obwohl es kein Gesetz gegen die lesbische Liebe gab, verhaftete die Gestapo auch
eine unbekannte Zahl von Frauen wegen ihrer Homosexualität und kennzeichnete sie in den Konzentrationslagern als
„Asoziale“ mit dem Schwarzen Winkel.
In rund 75 von 195 Staaten auf der Welt werden Homosexuelle auch heute noch strafrechtlich verfolgt, so
etwa in Jamaika, Simbabwe, Angola, Nepal, Nigeria und zahlreichen islamischen Staaten. In fünf islamisch geprägten
Ländern wird Homosexualität mit dem Tode bedroht: im Jemen, im Iran, in Saudi-Arabien, Mauretanien und im Sudan.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Homosexualität
Die Regenbogenfahne, seit 1978 ein internationales schwul-lesbisches Symbol!
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Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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25. Entstehung der Regenbogenfahne
Die erste Regenbogenfahne wurde 1978 von dem Künstler Gilbert Baker in San Francisco hergestellt, nachdem er den
dringenden Ruf der Schwulen nach einem gemeinsamen Symbol vernommen hatte. In Anlehnung an die fünffarbige
"flag of race" bzw. die fünf olympischen Ringe, hat Baker die erste Regenbogenfahne selbst designed, gefärbt und
zusammengenäht. Diese allererste Fahne enthielt noch acht Farben, nämlich rosa, rot, orange, gelb, grün, türkis,
indigo und violett. Nach Baker sollen diese Farben folgende Bedeutung tragen:
Baker ging dann zu einer Flaggenfabrik, um die Fahne in Massenproduktion gehen zu lassen und sie als neue "schwule
Fahne" zu etablieren. Dummerweise hatte Baker alle Farben selbstgemischt, und weil sein "rosa"-Farbton (hot pink)
nicht kommerziell zu haben war, konnte die achtstreifige Fahne nicht in Massenproduktion gehen. Also wurde der rosa
Streifen, der ausgerechnet die Sexualität repräsentieren sollte, herausgenommen und die Fahne auf sieben Streifen
reduziert.
Quelle: www.packs.ch
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26. Homosexualität in der Gesellschaft
Frühe wissenschaftliche Untersuchungen haben Homosexualität als eine psychische Krankheit und Störung dargestellt.
Verschiedene Methoden wurden mit Homosexuellen ausprobiert, um sie von dieser Krankheit zu heilen, wie
beispielsweise Chemo- und Hormonentherapien, Sterilisation und verhaltenstherapeutische Behandlungen durch
Elektroschocks. Der grausamste Versuch war aber die sogenannte Lobotomie, mit der man versuchte, den
verantwortlichen Teil des Gehirns zu entfernen. Alle diese Methoden brachten den Wissenschaftern keinen Erfolg.
Wissenschafter kamen langsam zur Einsicht, dass man die Ursachen der gleichgeschlechtlichen sexuellen Orientierung
nicht erklären kann. Wegen fehlenden Resultaten wurden solche Untersuchungen immer seltener durchgeführt.
Die Medizin und die Psychologie haben schlussendlich umgedacht. Psychiater haben darauf hingewiesen, dass es eine
Reihe von Gründen gibt, Homosexualität aus der Liste von Krankheiten zu streichen. Homosexuelle unterscheiden sich
„abgesehen von ihrer Orientierung auf Menschen des gleichen Geschlechts, in nichts von anderen Menschen“.
Homosexuelle seien mit ihrer sexuellen Orientierung zufrieden, zeigen keine Anzeichen von Psychopathie und ihre
Lebensweise beeinträchtige ihre Fähigkeit zu lieben und zu arbeiten nicht. Die World Health Organisation hat
dementsprechend 1991 Homosexualität von der Liste der Krankheiten, „The International Classification of Diseases“,
gestrichen. Damit ist Homosexualität aus internationaler Sicht keine Krankheit mehr.
Quelle: http://hls-dhs-dss.ch/texte
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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27. Coming-Out
Bei vielen Menschen, die sich eher zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, kommt es im Laufe ihres Lebens zum so
genannten Coming-out. Mittlerweile wird das Coming-out in zwei Phasen beschrieben. Die erste Phase ist die Phase des
„Sich-bewusst-Werdens“ oder „Sich-Selbst-Eingestehen“, stellt also die Erkenntnis oder aber auch die Entscheidung dar,
dass man für die gleichgeschlechtliche Liebe offen ist. Sie wird auch als inneres Coming-out bezeichnet. Die zweite
Phase bezeichnet das „Sich-Erklären“, also den Schritt nach außen, das Coming-out bei Familie, Freunden und/oder
Kollegen. Bei manchen geschieht dieser Prozess schon im Alter von 11 Jahren, andere sind sich erst mit 40 oder mehr
Jahren über ihre sexuelle Orientierung im Klaren. Die meisten haben ihr Coming-out mittlerweile im Schulalter, also
etwa zum Zeitpunkt der Pupertät. In diesem Alter trauen sich viele nicht, Hilfe von anderen zu erbitten, besonders dann,
wenn sie bemerken, dass ihre Neigung gesellschaftlich nicht akzeptiert wird. Selbst die eigenen Eltern werden manchmal
nicht darüber informiert. Das Coming-out kann manchmal in eine Lebenskrise führen, die sich bis hin zu
Selbsttötungsabsichten oder realisierter Selbsttötung steigern kann. Beratungsstellen in den größeren Städten und InfoSeiten im Internet versuchen diesen Menschen zu helfen, ihre Homosexualität anzunehmen. Tatsächlich ist die
Selbsttötungsrate bei pubertierenden Homosexuellen deutlich höher als bei gleichaltrigen Heterosexuellen.
Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007
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28. Partnerschaftsgesetz
28.1 Die Entstehung
Das Gesetz wurde vom National- und Ständerat verabschiedet und kam wegen des Zustandekommens des fakultativen
Referendums an die Urne. Die Gegner des Gesetzes kritisierten, es schwäche die Stellung der Familie, beschleunige die
Einführung der Adoptionsmöglichkeit für gleichgeschlechtliche Paare und verursache für einen sehr kleinen Teil der
Bevölkerung einen unverhältnismässig grossen Aufwand.
Die grösseren Parteien standen dem Partnerschaftsgesetz mehrheitlich positiv gegenüber. Die Grünen, die SP, die CVP
und die FDP hatten die Ja-Parole herausgegeben. Die SVP, die EVP und die EDU lehnten das Gesetz ab. Der Rat des
Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) befürwortete das Partnerschaftsgesetz, betonte dabei aber, dass
es sich um keine Ehe handele.
Die Schweiz ist das erste Land, das die Registrierung von homosexuellen Paaren durch eine
Volksabstimmung genehmigt hat. Die Vorlage wurde in 6 1/2 von 23 Kantonen (bzw. 7 von 26 Kantonen und
Halbkantonen) verworfen. Diese sind die eher ländlich geprägten Kantone Jura, Wallis, Tessin, Appenzell Innerrhoden,
Uri, Schwyz und Thurgau.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Partnerschaftsgesetz
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28.2 Partnerschaftsgesetz
Die Schweizer Bevölkerung stimmte am 5. Juni 2005 in einer Volksabstimmung mit 58 % der Stimmen
dem Partnerschaftsgesetz zu, nachdem bereits im Kanton Zürich ein kantonales Gesetz durch eine
Volksabstimmung abgesegnet worden war.
Das Gesetz ermöglicht homosexuellen Paaren die Eintragung ihrer Beziehung unter dem Personenstand ‘‘eingetragene
Partnerschaft‘‘. Am 1. Januar 2007 ist das Partnerschaftsgesetz in der Schweiz in Kraft getreten.
Mit dieser neuen Gesetzgebung ist für die Integration der Homosexuellen in der Gesellschaft und die Gleichstellung von
hetero- und homosexuellen Paaren schon ein grosser Schritt nach vorne gemacht worden. Es fehlen aber noch
mehrere weitere Fortschritte, um von Gleichgerechtigkeit im Bezug auf die Ehe sprechen zu können.
28.3 Inhalte
Das Partnerschaftsgesetz bietet den Homosexuellen in der Ehe nicht die gleichen Rechte und Vorteile wie den
Heterosexuellen. Beispielsweise werden bei Erbschaften homosexuelle Partner und Partnerinnen nicht berücksichtigt.
Ohne Testament erhalten die gesetzlichen Erben wie Verwandte und Ehegatten alles, die lesbischen
Partnerinnen oder die schwulen Partner nichts.
Die Eintragung stellt die homosexuellen Paare weitestgehend den Ehepaaren gleich, etwa in der
Unterstützungspflicht, im Steuerrecht und im Umgang mit Versicherungen wie der AHV. Die Adoption ist kein Bestandteil
des Partnerschaftsgesetzes, sie ist gemäss dem Gesetzestext sogar ausdrücklich verboten. Ebenfalls untersagt ist
Personen in eingetragener Partnerschaft der Zugang zur Fortpflanzungsmedizin. Das Gesetz sieht keinen gemeinsamen
Familiennamen vor; in der Botschaft des Bundesrates wird aber darauf verwiesen, dass "nichts ein Paar hindert, im
Alltag einen Allianznamen zu bilden," indem jeder "dem eigenen Namen denjenigen des andern anfügt". Solange eine
Person identifizierbar bleibe, könne sie sogar den Namen des Partners im Sinne eines „Künstlernamen" verwenden.
"Auch Rechtsschriften können unter dieser Voraussetzung ohne weiteres mit dem Allianznamen oder dem
'Künstlernamen' unterschrieben werden", der auch "im Pass aufgeführt werden" könne, obwohl er kein "amtlicher" Name
sei.
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28.4 Wirkung und Statistik
In den ersten fünf Monaten nach Inkrafttreten des Partnerschaftsgesetzes haben laut den Zahlen des Bundesamtes für
Statistik 1127 gleichgeschlechtliche Paare ihre Partnerschaft am Zivilstandsamt ihrer Wohngemeinde eintragen lassen,
bei 813 Paaren waren die Partner männlich, bei 314 Paaren weiblich. Nach einem Ansturm Anfang Jahr sind die Zahlen
im Lauf der Monate etwas zurückgegangen. Es gibt auch deutliche regionale Unterschiede. Viele eingetragene
Partnerschaften gibt es vor allem in den Städten, während die Zahlen in ländlichen Gebieten kleiner sind. Vertreter von
Zivilstandsämtern äussern sich positiv zu den bisherigen Erfahrungen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Partnerschaftsgesetz
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28.5 Die rechtliche Sicht
28.5.1 Strafrecht
Auf der Ebene des Strafrechtes war die Schweiz das erste deutschsprachige Land, das 1942 die
allgemeine Strafbarkeit homosexueller Handlungen aufhob. Homosexualität war offiziell nicht mehr
verboten. In diesem
Strafgesetzbuch sind aber homosexuelle Handlungen mit Unmündigen sowie homosexuelle Prostitution immer
noch strafbar. „Wer eine unmündige Person des gleichen Geschlechtes im Alter von mehr als sechzehn Jahren zur
Vornahme oder zur Duldung unzüchtiger Handlungen verführt […], wer gewerbsmässig mit Personen gleichen
Geschlechtes unzüchtige Handlungen verübt, wird mit Gefängnis bestraft“ (Schweizerische Strafgesetzbuch 1942,
Art 194). Homosexualität wurde als widernatürliche Unzucht beschrieben, bis 1992 das revidierte Strafgesetzbuch
in Kraft trat. Seitdem gibt es in der Schweiz keine Gesetze mehr, welche die Lesben und Schwulen auf Grund ihrer
gleichgeschlechtlichen Orientierung diskriminieren. Es bringt gleiches Schutzalter für homo- und heterosexuelle
Handlungen und die Sonderbestimmungen über Homosexualität wurden aufgehoben. Man spricht nur noch von
„sexuelle Handlung“ ohne es zu bezeichnen, ob sie hetero- oder homosexuell ist (Schweizerische Strafgesetzbuch
1992, Art. 193). 10
28.5.2 Bundesverfassung
In der Schweiz sind gleichgeschlechtlich orientierte Leute erst seit 1999 vor
Diskriminierung geschützt. Dies wurde eingeführt, nachdem die erste
grosse nationale Lesben- und Schwulenkundgebung von 6‘000 Menschen
auf dem Berner Bundesplatz stattfand. Das Ziel dieser Veranstaltung war,
dass die neue Bundesverfassung auch Homosexuelle vor Diskriminierung
schützt. Im Artikel 8/2 der Rechtsgleichheit der Schweizer Bundesverfassung
wird explizit erwähnt, dass niemand wegen seiner „Lebensform“
diskriminiert werden darf (Bundesverfassung 1999, S. 2). Der Begriff
„sexuelle Orientierung“ wird im Diskriminierungsartikel nicht speziell
erwähnt, aber die „Lebensform“ umfasst auch die gleichgeschlechtliche Orientierung.
Quelle: www.pink-cross.ch
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29. Rechtsstatus der Homosexualität
Quelle Bild: www.google.ch
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30. Homosexualität im Islam
In vielen Teilen dieser Welt gilt Homosexualität als ein grosses vergehen und wird mit einer hohen Busse,
mehreren Jahren Gefängnis oder sogar der höchst Strafe mit dem Tode verurteilt!
Mahmoud Asgari und Ayaz Marhoni waren zwei Jugendliche, die im Iran von einem islamischen Gericht zum
Tod verurteilt und am 19. Juli 2005 in Maschhad öffentlich gehängt wurden. Der Fall sorgte in der westlichen Welt für
Proteste, da beide zum Zeitpunkt der ihnen zu Last gelegten "Taten" minderjährig gewesen waren und damit die
Hinrichtung völkerrechtswidrig war und vermutet wurde, dass sie ausschließlich wegen ihrer Homosexualität
hingerichtet wurden. Offizielle Gründe für die Hinrichtung waren: Einvernehmliche homosexuelle Handlungen,
Alkoholkonsum, Störung der öffentlichen Ruhe, Diebstahl sowie sexueller Übergriff auf einen 13-Jährigen. An der
Richtigkeit, dass Asgari und Marhoni einen sexuellen Übergriff auf einen 13-Jährigen begangen hätten, bestehen
ernsthafte Zweifel. Vor ihrer Hinrichtung saßen die beiden 14 Monate im Gefängnis und wurden mit je 228
Peitschenhieben öffentlich gefoltert.
Die Hinrichtung löste schwere Proteste von internationalen Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International
und von Schwulenorganisationen aus.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Homosexualität
Quelle Bild: www.google.ch
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Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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31. Homosexualität Umfrage und Statistik von 25 Befragten
88% der Befragten geben an einen oder mehrere Homosexuelle Menschen zu kennen
12% der Befragten kennen keine Homosexuell orientierten Menschen
84% der Befragten finden Homosexualität normal
12% finden, es sei komisch, Begründungen liegen darin, dass es nicht natürlich sei
4% der Befragten finden es sogar abstossend
92% der Befragten finden, dass Homosexualität keine Krankheit ist
8% hingegen finden, dass es eine Krankheit ist
68% wissen was ein Coming out ist
32% wissen nicht was ein Coming out ist
56% der Befragten würde sich bei einer Homosexualität outen
44% würde sich nicht outen
12% der Befragten finden, dass Homosexualität Therapierbar ist
88% finden, dass es keine Therapie bracht da es keine Krankheit ist
100% der Befragten finden es gut, dass Homosexuelle Paare heiraten dürfen
64% der Befragten finden, dass es nicht in Ordnung sei das Homosexuelle Kinder adoptieren dürfen
36% finden jedoch gut, dass man das darf
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Von Perrine Jäggi: Dulliken, Oktober 2007
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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32. Meine Geschichte
Das Thema Homosexualität ist für mich persönlich wichtig. Da ich selber homosexuell bin, sehe ich das ganze mit
anderen Augen als aussenstehende Menschen. Ich finde es ganz normal. Vielleicht ist es einfacher als homosexueller
Mensch sich in andere zu versetzen. Für uns ist die Liebe zum eigenen Geschlecht täglich Präsent. Wir bilden uns keine
Vorurteile gegenüber Heterosexuellen. Sie werden in der Gesellschaft als normal angesehen und beschäftigen sich
nicht mit der gleichgeschlechtlichen Liebe.
Ich sehe mich trotz meiner alternativen Lebensform als eigenständiger und sehr toleranter Mensch. Ich bin in einer
Familie aufgewachsen in der Verständnis für Mitmenschen zum Alltag gehörte. Viele Menschen denken, dass das
Umfeld eine grosse Auswirkung auf die Gefühle eines jeden hat. Das sehe ich anders: der Mensch wird nicht durch
Erziehung so gemacht sondern so geboren. So wie ich. Homosexualität ist in der Kindheit als stabile Struktur etabliert.
Sie ist tief in der Persönlichkeit anwesend und kann nicht geändert werden. Man merkte mir von klein auf an, dass ich
ein besonderes Kind war. Meine Eltern quälten mich aber nicht dazu, jemand zu sein der mir selbst, meinem Charakter
und meines eigentlichen seins nicht entspricht. Sie hatten nie die Absicht, mich ändern zu wollen.
Sondern haben mich so erzogen wie ein normales Kind mit guten Wertvorstellungen. Ich glaube meine Eltern wussten
schon sehr früh Bescheid, nur ich befand mich noch in einer Lebenskrise. Je mehr Abneigung gegen die
gleichgeschlechtliche Lebensform besteht, desto langsamer und schmerzhafter ist der Prozess der Selbstakzeptanz.
Wenn man in die Pupertät kommt, hat ein heterosexueller Mensch nur mit seinen körperlichen Veränderungen zurecht
zu kommen. Ein homosexueller jedoch hat zum einen die körperliche, zum anderen die seelischen. Ich musste zuerst
zu mir selbst finden und mich selbst akzeptieren, bevor ich mich aussenstehenden anvertrauen konnte. Meist fällt
einem dieser erste Schritt schwer da man sich nicht immer verstanden fühlt. Es gibt sehr viele Vorurteile und diese
muss man in Gesprächen zuerst aus der Welt räumen. Mit 12 Jahren habe ich gemerkt, dass ich homosexuell
bin. Aus Angst mich jemandem anzuvertrauen beheilt ich dieses Geheimnis noch für mich. Ich fühlte mich oft
alleine und im Stich gelassen und habe viele Freunde verloren . Nach Jahrelanger Überlegung meiner Gefühle
platzte ich vor Einsamkeit aus mir heraus. Der Zeitpunkt der Selbstakzeptanz kam bei mir mit 17 Jahren.
Warum? Weil ich nach Liebe und einer Partnerschaft suchte und die Offenlegung meiner Gefühle ausleben wollte. Man
macht sich Vorwürfe und fragt sich, weshalb einem solch eine Bürde auferlegt wird. Warum gerade ich?
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Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Ich beschloss, mich durch Bücher und Hilfe im Internet zu informieren. So stiess ich auf die Seite www.purplemoon.ch
wo ich mich nach langen Überlegungen und inneren Kämpfen anmeldete.
Die Seite wurde für mich wie eine zweite Familie durch die ich viele Freunde und auch meine erste Freundin kennen
lernte. Zu diesem Zeitpunkt war ich 19 Jahre alt. Diese Gemeinschaft gab mir halt. Sie war ein geschützter Raum für
mich.
Mittlerweile bin ich 22 Jahre alt und bin seit drei Jahren geoutet. Ich lebe es offen und unverblümt aus. Aus meinen
bisherigen Erfahrungen habe ich gelernt, dass das Leben eine grosse, weite Landstrasse ist. Es ist nicht immer einfach,
die Spur zu halten. Manchmal kommt man vom Weg ab. Es gibt aber glücklicherweise immer Menschen die einem auf
den Weg zurückhelfen.
Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007
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Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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33. Eigene Stellungnahme zum gewählten
Thema von Fabienne Wernli
Ich glaube die meisten Menschen sind heterosexuell?!
Mit Perrine über dieses Thema zu schreiben war sehr interessant, da sie selber homosexuell ist.
Schwul oder lesbisch zu sein finde ich nicht schlimm, doch gibt es heute immer noch Menschen die sich über
Homosexuelle lustig machen, leider!
Dies ist keine Krankheit, es wird vom Hirn aus gesteuert, und das merkt man meistens erst in der Pupertät.
Ich habe viele Freunde die Lesbisch sind, und mit ihnen ist es nicht anders als mit meinen Heterosexuellen Freunden,im
Gegenteil, mit schwulen hat man es echt lustig.
Sie sind Menschen wie wir auch.
Viele werden wegen ihrer Homosexualität ausgeschlossen. Die Diskriminierung ist immer noch gross. Ich finde das sehr
schade.Es hat mir Spass gemacht über dieses Thema zu rechechieren und es mit Perrine zu einer kompakten Arbeit
fertig zustellen.
Von Fabienne Wernli: Biel, November 2007
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Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Transsexualität
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Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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34. Geschichte der Transsexualität
Bereits in den 1950er Jahren konnten Transsexuelle in den USA eine Hormontherapie erhalten. Viele Transsexuelle
wurden in dieser Zeit von Harry Benjamin betreut, einem Pionier auf diesem jungen Forschungsgebiet, der im
Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen Transsexuelle nicht als psychisch Kranke ansah, sondern erkannt hatte, dass
ihre Geschlechtsidentität wirklich von ihrem körperlichen Geschlecht abweicht. 1952 – zu einem Zeitpunkt, als die
Operationsmethoden sich noch im Experimentalstadium befanden – berichteten die Medien erstmals über eine
transsexuelle Amerikanerin, Christine Jorgensen, die eine operative Geschlechtsangleichung (Mann-Frau) erhalten
hatte. Da religiöse Gruppen solche Operationen verteufelten und auf die Krankenhäuser Druck ausübten, mussten
Transsexuelle zur chirurgischen Geschlechtsanpassung zunächst ins Ausland reisen, vor allem nach Casablanca und
Mexiko. Im amerikanischen Inland wurden Transsexuelle weiterhin als Psychotiker angesehen, zwangshospitalisiert und
mit Elektroschocks und *Aversionstherapie „behandelt“. Erst 1966 richtete das Johns Hopkins Medical Center in
Baltimore eine Gender Identity Clinic ein, in der seitdem auch geschlechtsangleichende Maßnahmen durchgeführt
wurden. Von 1969 an folgten weitere Fachkliniken.
Das Phänomen von Menschen, welche die Geschlechtsrolle wechselten, ist seit der Antike bekannt. Erst seit dem Beginn
des 20. Jahrhunderts besteht überhaupt die Möglichkeit der entsprechenden medizinischen Behandlung.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Transsexualität
*=Ablehnungstherapie
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34.1 Verlauf
Zahlreiche transsexuelle Menschen entwickeln bereits im Vorschulalter das Gefühl, „anders“ zu sein, können
dieses oft aber noch nicht konkret zuordnen. Einige berichten, dass sie bereits im Vorschulalter ein Bewusstsein dafür
entwickelten, entgegen ihrem körperlichen Geschlecht eigentlich ein Junge bzw. Mädchen zu sein, oder zumindest kein
Mädchen bzw. Junge. Sie benehmen sich wie das andere Geschlecht und kleiden sich wie dieses. Ihre Interessen
entsprechen den natürlichen Interessen des anderen Geschlechtes. Ein Mädchen wird z.B. aufhören Mädchenkleidung zu
tragen, sich zu schmücken und stattdessen typisch männliche Hobbies verfolgen. Gelegentlich tritt dieses Bewusstsein
erst in der Pubertät oder im Erwachsenenalter auf. Besonders in diesen Fällen stellt sich die Frage, ob nicht
Erinnerungen aus der Kindheit verdrängt wurden. Wenn diese Veranlagung von der Umwelt des Kindes oder
Jugendlichen überhaupt wahrgenommen wird, wird sie in der überwiegenden Mehrheit der Fälle entweder nicht ernst
genommen oder — für die Betroffenen schlimmer — es wird versucht, durch erzieherische Maßnahmen eine zum
körperlichen Geschlecht passende Geschlechtsidentität herzustellen. Wie auch viele Fälle von Intersexualität belegen, ist
dies grundsätzlich zum Scheitern verurteilt, da die Geschlechtsidentität wenn nicht bereits bei der Geburt, dann
spätestens im Kindergartenalter feststeht. Der genaue Zeitpunkt ist umstritten.
In den letzten Jahren steigt die Zahl der Eltern transsexueller Kinder, die deren Transsexualität als solche erkennen;
ebenso steigt die Zahl der Eltern, die mit Akzeptanz anstatt mit Ablehnung reagieren. In diesen Situationen werden
zunehmend medizinische Maßnahmen eingesetzt, die den Eintritt der Pubertät verzögern. Auf diese Weise soll
verhindert werden, dass sich Geschlechtsmerkmale entwickeln, die später nur mit großem Aufwand und oft
fragwürdigem Erfolg wieder rückgängig gemacht werden müssten oder nicht mehr rückgängig zu machen sind. Daher
wächst auch die Zahl der transsexuellen Menschen, die sich bereits während oder kurz nach der Pubertät zum Wechsel
der Geschlechtsrolle entschließen.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Transsexualität
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35. Der lange weg zur Geschlechtsangleichung
Gutachten:
Zuerst werden die Betroffenen 2 Jahre durch einen Psychiater begleitet, der ihnen dann ein Gutachten ausstellt
für eine Hormonbehandlung. Man kann diese Therapie beim Hausarzt oder beim Frauenarzt durchführen lassen.
Voruntersuchung:
Die Untersuchungen sind sehr wichtig, da man stets den aktuellen Stand des veränderten Hormonspiegels
verfolgen kann und gleichzeitig einen Unterleibsuntersuchung machen muss. Da zum Beispiel bei Frauen die
Testosteron einnehmen (männliches Hormon) Wucherungen evtl. bösartig werden können.
Hormone:
Das Präparat Testoviron ist dem biologischen Testosteron sehr ähnlich. Es ist eine öllige Flüssigkeit und wird in die
Muskeln des Patienten gespritzt. Alle 14 Tage ein Jahr lang.
Wirkung:
In dieser Zeit zwischen der Hormon Einnahme und den Voruntersuchungen wäre ein guter Zeitpunkt sich zu outen. Da
der Körper jetzt eine sehr grosse Veränderung durchlebt, eine sogenannte zweite Pupertät.
Diese geht ca. 2 ½ Jahre, wobei sich sehr stark der Körper und auch die Denkens und Fühlensart eines jeden ändert.
Quelle: Informationen von Nadia Russo,verfasst von Perrine Jäggi, November 2007
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35.1 Medizinische Massnahmen
Die medizinischen Maßnahmen dienen dazu, den Körper soweit als möglich dem empfundenen Geschlecht
anzugleichen; die immer noch häufige Bezeichnung Geschlechtsumwandlung ist falsch, da sich die meisten
Geschlechtsmerkmale nicht in die des anderen Geschlechts umwandeln lassen. Die medizinischen Maßnahmen bestehen
aus Hormontherapie, geschlechtsangleichenden Operationen und gegebenenfalls der dauerhaften Entfernung des Bartes
durch eine Epilation.
Bei der Hormonbehandlung werden die Sexualhormone des körperlichen Zielgeschlechts zugeführt und die Bildung der
körpereigenen Sexualhormone unterdrückt. Sie leitet eine Art zweite Pubertät und damit die Entwicklung der sekundären
Geschlechtsmerkmale ein.
Bei Transfrauen wird die Haut dünner und trockener, das Körperfett verlagert sich hin zu Gesicht, Brust und auch zu
Hüften und Gesäß. Die Körperbehaarung geht zurück. Auch testosteronbedingter Haarausfall kann sich teilweise
zurückbilden. Der Bartwuchs wird allerdings kaum beeinflusst. Die Hoden schrumpfen, die Produktion von Sperma bleibt
aus. Die Libido geht zurück. Langfristig bildet sich auch die Muskulatur zurück, und die körperliche Belastbarkeit sinkt.
Entsprechend wird bei Transmännern die Haut grobporiger, das Fett verlagert sich von der Hüfte hin zur Taille, die
körperliche Leistungsfähigkeit nimmt als Folge weiteren Muskelaufbaus zu, Bartwuchs setzt ein, die Körperbehaarung
kann zunehmen, und die Klitoris wird größer. Das Testosteron bewirkt ein Ende der Regelblutungen, das Einsetzen des
Stimmbruchs und häufig eine Intensivierung der Libido.
Vollständig rückgängig machen lassen sich die Auswirkungen der ersten, natürlichen Pubertät weder bei Transmännern
noch bei Transfrauen. Eine Umwandlung oder Ausbildung der primären Geschlechtsorgane ist ausgeschlossen. Zum
Vermeiden gesundheitlicher Schäden durch Hormonmangel ist eine lebenslange Hormonsubstitution erforderlich.
Anstelle von oder zusätzlich zu Hormonbehandlungen sind auch geschlechtsangleichende Operationen möglich; im
allgemeinen gilt zumindest der Wunsch nach diesen Maßnahmen als notwendige Bedingung für die Diagnose
"Transsexualität".
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Bei Transfrauen umfassen diese in der Regel die Epilation
des Barts und die geschlechtsangleichende Operation, bei
der Penis, zusammen mit den Hoden entfernt werden und
eine künstliche Vagina gebildet wird, mit der meist ohne
weiteres Geschlechtsverkehr ausgeübt werden kann. Weil
das von der Hormonbehandlung bewirkte Brustwachstum
häufig nur gering ist, unterziehen sich viele Transfrauen
einer Brustvergrößerung. Operationen am Kehlkopf zum
Anpassen der Stimmlage sind ebenfalls verbreitet,
wenngleich riskant.
Bei Transmännern bestehen die operativen Maßnahmen in
der Regel aus einer Brustentfernung, dem Entfernen von
Gebärmutter und Eierstöcken sowie dem Aufbau eines für
den Geschlechtsverkehr geeigneten künstlichen Penis. Die
Entfernung von Gebärmutter und Eierstöcken ist nicht
zuletzt wegen des durch die Zufuhr männlicher Hormone
steigenden Risikos von Krebs an diesen Organen angezeigt.
Die Bildung von Hoden und damit das Erlangen einer
Zeugungsfähigkeit sind nicht möglich. Der Aufbau eines
*adäquaten männlichen Gliedes ist bezüglich Aussehen,
Funktion und Größe noch stark eingeschränkt. Daher
verzichten die meisten Transmänner auf diesen Eingriff.
*=entsprechenden, passenden
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Transsexualität
Quelle Bilder: Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe
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35.2 Rechtliches
Die meisten europäischen Staaten, darunter Deutschland, Österreich, Belgien,
die Niederlande, Luxemburg, Schweden und die Schweiz, sowie einige außerEuropäische Staaten erlauben transsexuellen Menschen, den Vornamen oder
die in den Zivilstandsregistern eingetragene Geschlechtsangabe an ihr gefühltes
Geschlecht anzupassen. Die entsprechenden Verfahren wurden dabei meist nicht
vom Gesetzgeber, sondern von der Rechtsprechung etabliert und erfordern in der
Regel die Zustimmung eines Gerichts. Neben den Niederlanden und Schweden
verfügen Deutschland und Österreich über spezielle einschlägige Gesetze
beziehungsweise Erlasse.
35.3 Schweiz
Auch in der Schweiz gibt es kein spezielles Transsexuellengesetz. Nach der Rechtsprechung können jedoch auf
gerichtlichen Antrag nach einer Geschlechtsanpassung Vorname und Geschlechtsangabe in den Zivilstandsregistern
"berichtigt" werden.
Quelle: www.wikipedia.org/wiki/Transsexualität
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36. Transsexualität Umfrage Statistik von 25 Befragten
16% geben an, eine Transsexuelle Person zu kennen
84% kennen keinen Transsexuellen Menschen
44% der Befragten finden Transsexualität interessant
24% finden es abstossend
12% denken, dass Transsexualität eine Krankheit ist
12% finden Transsexualität komisch
8% der Befragten finden es normal
12% könnten sich vorstellen eine Beziehung mit einem Transsexuellen Menschen zu führen
88% könnten keine Beziehung mit einer Transsexuellen Person führen. Begründung liegt darin das es eklig und
hässlich sei.
Von Perrine Jäggi: Dulliken, Oktober 2007
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37. Unser gemeinsamer Weg zum Interview
Wir fanden es sehr wichtig für unsere Arbeit den Menschen als ganzes und in einem Beitrag durch ein Interview in den
Vordergrund zu stellen. Die Geschichten die die Wahrheit des Lebens zeigen, machten uns neugierig. Wir wollten
unserer Arbeit unbedingt sehr viel Persönlichkeit verleihen. Fabienne und ich waren bestrebt ein Interview mit einer
transsexuellen Person auf die Beine zu stellen. Wir scheuten uns deshalb nicht und machten uns im Internet auf die
Suche nach einem Forum für transsexuelle Menschen. Auf der Internetseite www.t-girl.ch wurden wir fündig und
beschlossen kurzerhand uns ein eigenes Profil und einen Forumeintrag zu erstellen. Darin fragten wir ob uns jemand
gerne für unsere SVA seine Lebensgeschichte erzählen möchte. Sehr erfreut durften wir nach zwei Sunden feststellen,
dass sich auf den Beitrag schon jemand gemeldet hatte. Sie war sehr sympathisch und wir aufgeschlossen. Wir
sprachen nicht direkt über ihre Transsexualität sondern unterhielten uns über alltägliche Sachen. Wir wollten sie zu
nichts drängen. Als wir dann auf das Thema zu sprechen kamen, war es so überwältigend und interessant das wir mehr
darüber erfahren wollten. Wir hielten weiterhin Kontakt mit ihr und schlugen ein Treffen vor. Sie war sofort
einverstanden. So kam es, dass wir die Telefonnummern austauschten und uns eine Woche später in einem Cafe in
Zürich trafen. Die erste Begegnung mit einem transsexuellen Menschen.
Perrine: „Ich war nervös. Fand es aber sehr cool sie kennen zu lernen.“
Fabienne: „Ich war verblüfft, dass sie so toll aussah.“
Wir plauderten miteinander als würden wir uns schon lange kennen. Sie war lieb und zuvorkommend.
Perrine: „Ich erkannte in ihr nur die Frau die sie jetzt ist. Das Gespräch mit ihr war sehr unterhaltsam und sie freute
sich, dass sich junge Menschen wie wir für dieses Thema so engagieren.“
Nadia fand es eindrücklich und wir waren von ihrer positiven Einstellung überzeugt. Der Tag war super und endete mit
lieben Worten an der Limmat.
Fabienne: „Das Interview hat mich sehr viel neues denken gelehrt. Es ist interessant die Lebensgeschichte anderer
Menschen zu hören und einen Einblick in die Gefühlswelt zu erhalten.“
Perrine: „Ich habe immer noch Kontakt mit Nadia. Wir haben schon einen weiteren Abend miteinander geplant. Der Tag
mit ihr hat mich persönlich sehr bereichert.“
Von Perrine Jäggi und Fabienne Wernli: Biel, Oktober 2007
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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38. Interview mit Nadia Russo zum Thema
„Transsexualität“
Nadia Russo ist 41 Jahre alt und wohnt in Zürich. Sie wurde als Junge geboren und hat sich vor einigen
Jahren als Transsexuell geoutet. Wir habe sie durch ein Internetforum kennen gelernt, kamen ins
Gespräch und vereinbarten einen Interviewtermin in Zürich. Dort beantwortete sie uns bei einem Kaffee
unsere Fragen.
Wahrnehmen/Wahrhaben
Perrine (P): Wann (in welchem Alter) hast du gemerkt, dass du transsexuell bist?
Nadia (N): ich habe als Kind gemerkt, dass ich anders bin. Ich wusste nicht was es ist, einfach, dass etwas nicht
stimmt. Als Kind wird einem gesagt, wie ein Junge zu sein hat und wie ein Mädchen. Aber mit mir stimmte das nicht
überein. Gefühlsmässig wusste ich, dass ich mehr wollte und mehr bin als ein Junge. Denn meine Gefühle waren nicht
nur „männlich“ sondern ich hatte auch „weibliche“ Gefühle. Mädchenkleider und Kosmetik gehörten genauso zu mir wie
Spielzeugautos.
Fabienne (F): Wie hast du es gemerkt?
N: den ersten Aha-Effekt hatte ich so ungefähr mit 12 Jahren als ich eine Transsexuelle Frau im Fernseher sah. Ich
merkte, dass einiges was sie erzählte, mit mir selbst übereinstimmte. Ich hatte damals noch keinen Namen dafür,
wusste nicht das auch andere Menschen davon betroffen sind. Von da an begann ich alles zu sammeln, was ich über
das Thema finden konnte. Von Zeitungsausschnitten bis Frauensachen. Ich recherchierte und war über alles froh, was
mich in der suche weiterbrachte. Das alles versteckte ich bei uns auf dem Estrich.
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Coming-out
P: Wie hast du dich geoutet? In welchem Alter und bei wem?
N: das eigene Coming-out vor mir selber hatte ich vor 10 Jahren. 5 Jahre später outete ich mich bei meiner
damaligen Partnerin. Ich überlegte mir, wie ich meine Transsexualität leben kann und will. Welcher Stil mir passt.
Was für ein Typ Frau ich in Zukunft sein will.
Vor 2 Jahren hatte ich dann mein Coming-out vor meiner Familie. Ich hatte das Gefühl dass es nicht mehr so
weitergeht. Ich wollte es sagen um endlich mich selbst sein zu können. Jetzt bin ich schon weitgehend geoutet. Nur
auf der Arbeit und bei den zwei Kindern (8- und 5-jährig) noch nicht. Aber das kommt auch noch. Ich habe vor, es
ihnen bald zu sagen.
F: Welche positiven und/oder negativen Erfahrungen hast du mit deinem Coming-out gemacht? Gab
es eine „typische“ Reaktion des Gesprächpartners?
N: fast immer kam mein Coming-out gut an. Oft waren die betroffenen interessiert daran, mehr darüber zu erfahren.
Deshalb hatte ich jeweils einige Fotos von mir als Frau dabei um sie zu zeigen. Damit sie gleich sehen konnten, dass
ich ganz normal war. Nicht glänzend, glitzernd oder sonst auffällig, sondern eine ganz normale Frau. Viele haben
gesagt, dass es schön sei, dass ich es ihnen gesagt habe, sie schätzten das Vertrauen, das ich ihnen damit schenkte.
Ich habe mir eine Reihenfolge zusammengestellt. Als erstes sagte ich es meinem besten Freund. Seine Reaktion war
super und das gab mir Mut für weitere Outings. Mit jedem Outing wurde es leichter, weil ich selbst immer mehr über
Transsexualität wusste und mit den Fragen besser umgehen und immer mehr Antworten auf die gestellten Fragen
geben konnte.
Meine damalige Partnerin sagte zuerst, dass sie es nicht schlimm finde, und damit umgehen könne. Leider stellte sich
das mit der Zeit anders heraus. Wir entfernten uns von einander. Es gab nur noch dieses Thema bei uns.
Schwierig war mein Coming-out auch bei den Eltern. Vor allem bei meinem Vater kam es nicht sehr gut an. Wir
haben nie richtig darüber geredet. Die ganze Kommunikation geht bis heute über meine Mutter.
Die Angst, dass ich, die mir wichtigen Leute enttäusche oder ich ausgeschlossen werde und als nicht normal
angesehen werde, wurde zum Glück nicht bestätigt.
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Geschlechtsanpassung
P: Welche Schritte hast du unternehmen müssen um überhaupt mit der Geschlechtsanpassung zu
beginnen? Welche Behandlungen hast du schon gemacht?
N: die Schritte sind bei allen Betroffenen eigentlich die gleichen. Ein Step-by-step verfahren. Das nennt man Roadmap.
Es ist eine Zeiteinteilung bei der man sieht, wie viel Zeit man sich lässt für den nächsten Schritt.
Als erstes musste ich mich so akzeptieren wie ich bin. Mich quasi bei mir selber outen. Als ich das konnte, begab ich
mich in psychologische Behandlung. Gleichzeitig ging ich in eine Laserbehandlung bei einem Hautarzt, um die
Körperbehaarung zu vermindern. In dieser Zeit wurde mir auch bewusst, welcher Style mir als Frau gefällt. Elegant und
dezent. Vor etwa anderthalb Jahren ging ich das erste mal als Frau in die Öffentlichkeit. Es war ein komisches Gefühl
und ich fühlte mich, als würden sie alle nur mich anschauen. Das war ja nicht so, aber es kam mir so vor. Schon beim
zweien mal fühlte ich mich viel besser. Jede neue Unternehmung an einen fremden Ort, war für mich eine
Herausforderung. Und nach ein paar mal, merkte ich, dass es ja kein Problem ist. Heute gehe ich überall hin. Nur im
Freibad war ich noch nicht.
Danach habe ich mit der Hormonbehandlung angefangen. Dadurch wurde mein Körper schon eine Stück weiblicher.
Durch die Hormone beginnt auch der Brustaufbau. Die meisten bekommen aber nicht sehr viel Brust, deshalb lassen
sich viele zusätzlich die Brüste operieren.
Nach der Hormonbehandlung ist der nächste grosse Schritt die Geschlechtsanpassung durch eine Operation. Da die
Schweiz nicht spezialisierte Chirurgen hat, reisen viele Transsexuelle für diese Operation in die USA, nach Deutschland
oder Thailand.
Zusätzlich gibt es noch kosmetische Operationen. Diese heissen FFS was soviel heisst wie Facial-feminication-surgery
und beinhaltet zum Beispiel Nasenkorrekturen, Kehlkopf- und Wangenknochenoperationen.
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Gefühlswelt
P: Welchen Bezug hattest du früher zu deinem äusseren?
N: Ich war eigentlich immer ziemlich zufrieden mit meinem äusseren. Auch als Mann.
Ich empfand nie einen Hass gegen meinen Körper. Trotzdem wollte ich lieber als Frau in einem Frauenkörper leben.
P: Hattest du körperliche und/oder psychische Probleme?
Nadia: Ich fühlte eine innere Zerrissenheit weil mein Körper nicht mit meinen Gefühlen als Frau harmonierten. Das erzeugte
einen sehr grossen psychischen Druck. Ich wollte niemanden
Enttäuschen und trotzdem als Frau leben.
F: Wie fühlst du dich heute?
Nadia: Obwohl ich zur Zeit noch als Mann zur Arbeit gehe bin ich Froh, dass ich äusserlich schon als
Frau angesehen werde,ich bin glücklich als Frau leben zu können.
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Vielen Dank an Nadia Russo für dieses interessante und
aufschlussreiche Interview.
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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39. Die Welt in das verborgene
Transsexuelle sind Personen, welche stark überzeugt sind, eigentlich zum anderen Geschlecht zu gehören. Sie
empfinden, als ob sie in den falschen Körper hineingeboren wurden. Darum möchten sie ihren Körper verändern lassen,
um ihn so weit als möglich dem anderen Geschlecht anzupassen - sich also operieren zu lassen.
Transvestiten sind dagegen nur daran interessiert, die Kleidung des anderen Geschlechtes zu tragen. Sie wollen nicht
unbedingt dem anderen Geschlecht zugehören, begnügen sich also mit ihrer biologischen Situation. Sie kleiden sich
zum Vergnügen oder weil dies ihnen sexuelle Befriedigung bereitet.
Wie kann eigentlich jemand genau wissen, wie ein Mensch des anderen Geschlechtes sich fühlt? Ich glaube eher, dass
alle Menschen eine Mischung von weiblichen und männlichen Gefühlen und auch Eigenschaften sind. Allerdings sind wir
von Kind auf so erzogen worden,
Die Eigenschaften zu entwickeln, die man in unserer gesellschaftlichen Umwelt als typisch weiblich - männlich versteht.
Sich dementsprechend angepasst zu verhalten mag uns auch durch indirekten Druck beigebracht worden sein. Dieser
kann von Eltern und Lehrern kommen oder auch durch Medien und die Mitmenschen vermittelt werden. Wer nun
Eigenschaften bei sich entdeckt, die eigentlich dem anderen Geschlecht zugeschrieben werden, spürt Unzufriedenheit,
weil von ihm ja Anpassung verlangt wird, die sie nicht als eigentliche Natur empfinden. Daraus entwickelt sich für
manche die Überzeugung, eigentlich dem anderen Geschlecht zuzugehören, denn diesem werden ja Eigenschaften
zugeordnet, die man in sich selbst erlebt.
Einführung
"Trans" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "jenseits" oder "über". Im Zusammenhang mit "Identität"
spricht also der Begriff "Transidentität" von jenseits einer "willkürlich" festgelegten "Grenze" einer Identität.
Es ist allerdings eine wesentlich komplexere psychische Abweichung.
à "Eine Frau gefangen in einem männlichen Körper", oder
à "das Gefühl dass ein Mann eine Frau sei".
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Dabei stellt sich die Frage, was den eigentlich Frau oder Mann sein ausmacht? Wer sich mal die Frage stellt, was denn
seine eigene Persönlichkeit ausmacht wird diese Frage kaum oder völlig unzureichend beantworten können, weil eine
Persönlichkeit extrem viele Facetten von Eigenschaften aufweist und erst die Summe dieser Eigenschaften die
individuelle "Person" als Ganzes beschreibt. Die Vielfältigkeit dieser "Mischungsverhältnisse" lässt ein "Duplikat" nicht
zu und macht jeden damit zu einem Individuum, sprich einzigartig!
Nun, wenn Transidentität nun gar nicht so verwerflich ist, warum tun sich dann Transidenten so schwer?
(Schmunzeln ist gleichbedeutend mit Belustigung - keinesfalls mit Akzeptanz oder Toleranz. Wenn ein Mann
Frauenkleidung zum Entertainment eines Publikums anzieht und dabei auch noch gut aussieht wird das im allgemeinen
bewundert. Aber als ein psychisches Bedürfnis ist es kaum akzeptabel.
Abweichungen von der Norm werden also nur schwer in der Gesellschaft akzeptiert. Dabei ist gerade diese Norm kaum
festzulegen, da aufgrund der Komplexität einer menschlichen Psyche Normen nicht eindeutig festgemacht werden
können. Die Norm ist also auch noch individuell unterschiedlich und abhängig davon, in welchen gesellschaftlichen
Kreisen sich der Einzelne bewegt. Unterschiedliche Kulturen tragen ebenfalls zum individuellen Normal und dem damit
verbundenem Moralverständnis bei.
In Indien zählen Transidenten zur indischen Kultur, auch wenn sie der untersten Gesellschaftsschicht angehören.
Transidentität ist auch keine Erscheinung der Neuzeit oder der "modernen" Gesellschaft. Also ist die Transidentität so
alt wie andere "Abweichungen", so alt wie die Menschheit selbst. Transidentität ist auch keine psychische Krankheit,
sondern nur eine seltenere Mischung der Eigenschaften einer Person und trägt damit im Grunde zur Vielfalt der
Menschheit bei. Und die Vielfalt ist es doch eigentlich, das die Menschheit ausmacht, oder?
Im falschen Körper", "Geboren im falschen Körper", "das quälende Leben im falschen Körper", "Wenn der Körper nicht
zur Seele passt": So haben eine Reihe von Zeitschriften ihre in den letzten Jahren gehäuft erschienenen Artikel zum
Thema "Transsexualität" überschrieben. Dargestellt werden in diesen Berichten, die längst den Weg von der
Boulevardpresse auch in seriöse Zeitungen und Zeitschriften gefunden haben, die Schicksale von Menschen, die am
Ende einer langen Leidensgeschichte mit Hilfe einer Reihe von medizinischen Maßnahmen, vor allem aber durch
chirurgische Eingriffe, ihr körperliches Geschlecht ändern lassen. Der "falsche Körper", in dem sich die Betroffenen
fühlen, wird dabei weitgehend ihrem seelischen Empfinden angeglichen.
Gedankengänge von Nadia Russo: Zürich, Oktober 2007, verfasst von Perrine Jäggi
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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40. Eigene Stellungnahme zum gewählten Thema
von Fabienne Wernli
Ich finde es ist interessant wie sich ein Mann zu einer Frau oder eine Frau zum Mann verändert. Es ist erstaunlich was
die Medizin heute alles kann der Fortschritt in dieser Hinsicht war sehr gross. In der Gesellschaft hat sich jedoch nicht
viel geändert Transsexuelle werden immer noch akzeptiert. Trotz dem das sie sich ihrer Sache sicher sind, müssen sie
immer wieder zu einem Psychiater, irgendwie krass.
Ich glaube sie sind im eigenen Körper gefangen.
Ich denke es ist nicht immer einfach,vor allem wenn es zu hause nicht akzeptiert wird.
Ich auf jeden fall habe Verständnis für solche Menschen.
Es sind halt auch nur Menschen,wie wir alle auch,wir haben nur andere Probleme als sie.
Von Fabienne Wernli: Biel, 2007
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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41. Eigene Stellungnahme zum gewählten
Thema von Perrine Jäggi
Mit dem Thema Transsexualität in Berührung zu kommen war für mich kein
Problem da ich mich schon persönlich dafür interessierte. Ich habe mir
schon einige Dokumentationen darüber angeschaut und habe auch schon
Bücher darüber gelesen. Jedes mal finde ich es erneut interessant und
überaus spannend. Daher war ich sehr erfreut, dass wir das Thema in
unserer SVA integrieren durften.
Bei dieser Arbeit hat mir das Interview am besten gefallen. Man lernt einen
Menschen kennen der schon so einiges an seelischen Schmerzen, damit
meine ich die Unterdrückung der eigenen Gefühlen, erlebt hat. Es war für
mich sehr spannend ihr zuzuhören. Sehr beeindruckt hat mich die Tatsache,
wie viel Mut diese Frau habe muss. Ich bin der Meinung, dass transsexuelle
Menschen in der Gesellschaft besser dargestellt werden sollten. Viele
Menschen hegen eine grosse Abscheulichkeit gegen transsexuelle Menschen.
Diese stammt aber von Unwissenheit ab. Ich interessiere mich besonders für
Menschen, Geschichten, Tragiken die das Leben schreibt. Für andersdenkende
und –fühlende Menschen. Es ist wichtig, verschieden zu sein, eine eigene
Persönlichkeit zu haben. Man sollte jedoch jede Lebensform akzeptieren können.
Ein Mensch der transsexuell ist sucht sich dies nicht aus. Es ist ihm vorbestimmt und gegeben. Sie sind aber normale
Menschen und nicht anders nur weil sie sich in einem inneren Konflikt mit ihrer Sexualität leben.
Man muss sich in so eine Person hineinfühlen um zu verstehen, wie sehr dieser Wunsch ausgeprägt ist, nicht mehr
dem eigenen Geschlecht zuzugehören. Es ist keine Abnormalität sondern seit Hunderten von Jahren schon bekannt,
also keine Erscheinung der Neuzeit. Das Motto lautet hierbei: Leben und Leben lassen.
Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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42
Schlusswort von Perrine Jäggi
Diese Arbeit ist in ihrer Gesamtheit eine Gruppenarbeit, aber jeder von uns hat sich auf
seine eigene Weise dem Thema genähert, seinen eigenen Schwerpunkte gesucht und
Sie vertieft. Deshalb haben wir uns entschieden, jeder ein eigenes Fazit zu formulieren,
um abschließend noch einmal die ganz persönlichen Gedanken und Schlußfolgerungen,
die sich aus der Arbeit ergeben haben, darzustellen.
Unsere Selbstvertiefungsarbeit haben wir von Anfang an gut organisiert.
Ich war sehr motiviert das Beste in diese Arbeit zu integrieren. In unserer
Dokumentation ging es um Aids, Homosexualität und Transsexualität wir haben diese
drei Themen sehr genau unter die Lupe genommen und in unserer Dokumentation
zu einem, für uns, gelungenem gesamt Paket zusammengestellt. Bei einigen
Kapiteln die wir erstellten brauchte es sehr viele Denkprozesse. Zum Beispiel für die Interviews die wir führten.
Mich beeindruckten die Interviews am meisten. Der Anspruch auf Normalität wird in dieser SVA sehr gross geschrieben.
Das Recht auf ein „normales Leben“ sollte somit jedem zugestanden werden.
Ich möchte nun versuchen einige Rückschlüsse auf unsere eingangs aufgestellten Ziele zu ziehen. Ich finde das wir
unsere persönlichen Ziele erreicht, gut strukturiert und interessant dargestellt haben. Die Zusammenarbeit mit
Fabienne war toll. Wir haben unsere Stärken und Schwächen entdeckt, dass war für uns jedoch kein Hindernis
diese SVA so zu gestalten wie sie uns jetzt vorliegt. Wir haben uns prima ergänzt. Ich glaubte vor dieser Arbeit viel
über HIV/AIDS zu Wissen musste jedoch feststellen das vieles nicht dem heutigen Stand entspricht.
Das Thema HIV/AIDS hat mich am meisten fasziniert da sich diese Krankheit täglich verändern kann und
immer wieder neue Fragen auftauchen. Es gibt vieles zu erforschen auf diesem Gebiet. Einen Teil dieser Dokumentation
zeigt auch Geschichten von Betroffenen. Diese Schicksale betrachte ich als Herzstück dieser Arbeit.
Ich bin sehr glücklich am 11. Dezember 2007 unsere Selbstvertiefungsarbeit abzugeben und freue mich auf den
Höhepunkt dieser Arbeit nämlich die Präsentation die Ende Januar stattfindet.
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Schlusswort von Fabienne Wernli
Am Anfang hatte ich etwas Angst vor dieser Arbeit, doch mit Perrine war es super. Wir hatten eine gute und schöne
Zusammenarbeit. Wir haben schon früh sehr viel recherchiert und uns um die Interviews gekümmert.
Die Aufteilung der Aufgaben war für uns nie ein Problem, wir wussten immer was wir zu tun haben. Perrine hat die
Arbeit zusammengefasst das ist ihr sehr gut gelungen. Sie hatte sehr viele Möglichkeiten um diese Dokumentation
zu erstellen. Die Zusammenarbeit mit Perrine hat mir sehr Spass gemacht
wir hatten auch viel zu lachen. Ich war nicht immer gleich gut motiviert, doch
ich glaube dieses Gefühl hat jeder einmal.
Ich würde sofort wieder mit Perrine so eine Arbeit in Angriff nehmen.
Ich habe ein gutes Gefühl von dieser SVA und freue mich auf die Präsentation.
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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44. Schlusswort
Nachdem wir uns in den letzten Monaten intensiv mit den Themen „AIDS/HIV, Homosexualität und Transsexualität“
auseinandergesetzt haben, können wir auf eine spannende und lehrreiche Zeit zurückschauen.
Zwar waren wir uns nicht immer ganz einig über die Gestaltung der Dokumentation, fanden aber durch Gespräche und
Kompromisse immer einen guten Mittelweg, der für uns beide vertretbar war. Sie wissen ja: Ein guter Kompromiss
besteht darin, dass beide Parteien gleichermassen unzufrieden sind!
Bei dieser Arbeit war uns sehr wichtig, auch viele persönliche Aspekte einfliessen zu lassen. Durch diese
Selbsterfahrung haben wir viel neues erlebt. Die, in die Arbeit investierte Zeit, hätten wir nicht besser nutzen können,
denn dabei haben wir viel fürs Leben gelernt, dass uns immer begleiten wird.
Besonders inspiriert haben uns die Interviews mit den jeweils betroffenen Personen. Sie haben uns hautnahe und aus
dem Leben gegriffene Erfahrungen aufgezeigt und uns ihre Geschichte anvertraut. Dafür sind wir ihnen sehr dankbar
und wir hoffen, dass der Kontakt zu diesen Menschen nicht abbrechen wird.
Diese Selbstvertiefungsarbeit zu erarbeiten, die Informationen zusammen zu tragen und daraus eine Dokumentation
zu verfassen hat uns echt Spass gemacht!
Von Perrine Jäggi: Dulliken, November 2007
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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45. Nachweis originaler Anteile
Kapitel
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Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Kapitel
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4;3
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Perrine
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Perrine
5
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X
X
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Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Kapitel
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Perrine
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X
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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46. Quellenangaben
Bilder:
Inhalte:
13. www.google.ch
14. www.wikipedia.org
1.
2.
3.
4.
Nadia Russo
Marco*
Perrine Jäggi
Bröniman, Nadia: Die weisse Feder
Pastei Lübbe, 2001
5. www.wikipedia.ch
6. www.pink-cross.ch
7. www.chat.aids.ch
8. www.lsbk.ch
9.
10.
11.
12.
www.packs.ch
www.hls-dhs-dss.ch/texte
www.wikipedia.org/wiki/Partnerschaftsgesetz
www.blog.gesundheit-murnau.de
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
67
47
Mer hei Spass gha a dere Büez,
Fabienne ond Perrine
SVA Fortschritt
Fabienne Wernli & Perrine Jäggi
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Zugehörige Unterlagen
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