Herbst 2012 - Verlag Karl Alber

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A_Vor 12h p. 1. / 30.4.2012
VERLAG KARL ALBER
Herbst 2012
Philosophische Bücher
B
A_Vor 12h p. 2. / 30.4.2012
Liebe Leserin, lieber Leser,
jedes halbe Jahr frage ich mich, wer eigentlich diese Editorial-Texte liest und was ich wohl dieses Mal schreiben soll. Zwischen den Zeilen sollte jedenfalls stehen, dass Karl Alber ein großartiger Verlag mit wunderbaren
Autoren und ausgezeichneten Büchern ist. Um das auszubuchstabieren, fehlt diesmal aufgrund der vielen
Schwerpunkttitel der Platz. Denn schließlich ist Karl Alber ein … – aber sehen Sie selbst!
Ihr Lukas Trabert
Verlag Karl Alber
Inhalt
Großheim: Zeithorizont
3
Neue Reihe: Kosmopolis
4
Held: Kosmopolitanismus – Ideal und Wirklichkeit
5
Guzzoni: erstaunlich und fremd
6
Depraz: Phänomenologie in der Praxis
7
Enz: Der Keim der Revolte
8
Kirloskar-Steinbach / Dharampal-Frick / Friele (Hg.): Die Interkulturalitätsdebatte
9
Rapp: Analysen zum Verständnis der modernen Welt
10
Fleischer: Menschliche Freiheit – ein vielfältiges Phänomen
11
Knoepffler / Odparlik: Grüne Gentechnik – Kein Sonderfall
12
Kunzmann: Die Natur neu würdigen
13
Rombach: Die Gegenwart der Philosophie (Studienausgabe)
14
Heidegger: Briefwechsel mit den Eltern und Briefe an die Schwester
15
Sölch (Hg.): Erziehung, Politik, Religion – Beiträge zu A. N. Whiteheads Kulturphilosophie
16
Maio / Eichinger / Bozzaro (Hg.): Kinderwunsch und Reproduktionsmedizin
17
Sperfeld: Arbeit als Gespräch
18
Reder: Religion in säkularer Gesellschaft
19
Hepfer: Die Macht der Phantasie und die Abschaffung des absoluten Wissens
20
Pajević: Poetisches Denken und die Frage nach dem Menschen
21
Kluck / Volke (Hg.): Näher dran?
22
Baur / Bösel / Mersch (Hg.): Die Stile Martin Heideggers
22
Rosenzweig: Feldpostbriefe
23
Herzfeld: Franz Rosenzweig, »Mitteleuropa« und der Erste Weltkrieg
23
Weitere Neuerscheinungen im Herbst 2012
24
Topseller
26
Bei den Preisen in 4 [A] und SFr handelt es sich um unverbindliche Preisempfehlungen.
2
A_Vor 12h p. 3. / 30.4.2012
Michael Großheim
Zeithorizont
Zwischen
Gegenwartsversessenheit
und
langfristiger Orientierung
Ca. 224 Seiten
13,9 21,4 cm, gebunden
Ca. 4 20,– / 4 [A] 20,60 / SFr 28,90
ISBN 978-3-495-48538-5
September
Wie viel Kurzzeitdenken kann sich eine Gesellschaft leisten?
Menschen können von Augenblick zu Augenblick,
von der Hand in den Mund, in den Tag hinein leben.
Sie können aber ebenso über den Tag hinaus denken,
langfristige Ziele verfolgen, haushalten und sparen,
Konsum und Befriedigung aufschieben. Der Zeithorizont lässt sich sowohl in die Vergangenheit wie in
die Zukunft hinein ausbilden; so hat man in der
Antike die Ahnen verehrt und sich um Nachruhm
bemüht. Doch wie steht es um die Zeithorizont-Kultur heute? Für unsere Gesellschaft ist der »short termism« in allen Bereichen, nicht nur in der Wirtschaft,
sondern auch in der Politik und der allgemeinen
Lebensorientierung kennzeichnend und wird zunehmend zum Problem. Eine Gesellschaft hingegen, die
dem Thema Zeithorizont die gebührende Aufmerksamkeit zuwendet, bildet ein kulturelles Klima aus,
das vielfältige Lebensformen zulässt und fördert.
Zudem führt der demographische Wandel vor, dass
wir unseren Zeithorizont erweitern müssen, dass es
darauf ankommt, neben den Zeitgenossen auch die
Vorfahren und Nachkommen in den Blick zu nehmen, kurz: die eigene Mittelgliedstellung in einer
Generationenfolge anzuerkennen.
Selbstbestimmung fängt beim Zeithorizont an.
Aus dem Inhalt:
Einleitung: Das Rätsel der Sphinx
Zeithorizont – Eine Einführung
Zeithorizont und Kultur (Zeithorizontbildung
abseits der Kultur: Das Insel-Szenario * Zeithorizont
und Selbstdisziplinierung * Zeithorizont und Politik)
Zeitliche Selbsteinordnung (Das vergessene
Nachleben der Toten * Vorfahren und Nachkommen *
Generationenkonflikt oder diachrone Solidarität *
Die Kette der Generationen)
Die Entfaltung der Gegenwart und ihre Folgen
(Modale Lagezeit * Temporale Emanzipation)
Das Prinzip Gegenwart
Die Aufgabe einer neuen Zeithorizont-Kultur
(Zeithorizont-Humanismus * Zeithorizont-Erziehung)
Der Autor:
Michael Großheim, geb. 1962, promoviert 1993,
habilitiert 2000, seit 2006 Inhaber der HermannSchmitz-Stiftungsprofessur für Phänomenologische
Philosophie an der Universität Rostock.
3
A_Vor 12h p. 4. / 30.4.2012
Neue Reihe:
Kosmopolis –
Politische Philosophie und
Rechtsphilosophie heute
Herausgegeben von Matthias Lutz-Bachmann und
Andreas Niederberger
Die Reihe Kosmopolis bietet pointierte Darstellungen von Problemen, Begriffen und Themen, die für
die zeitgenössische politische Philosophie und
Rechtsphilosophie zentral sind. Dabei zeichnen sie
deren Wandel unter besonderer Berücksichtigung
der Globalisierung nach. In der Reihe erscheinen
Originalbeiträge, die die Forschungszusammenhänge
mit ihren relevanten Argumenten und Thesen diskutieren und kritisch prüfen sowie die Diskussion im
Horizont kosmopolitaner Herausforderungen voranbringen.
Die Arbeitstitel der nächsten acht Bände
der Reihe:
* Globalisierung als Verweltlichung. Zum Verhältnis von Recht und Religion in der politischen
Ordnung der Gegenwart
* Bürgerschaft
* Volkssouveränität
* Globale Gerechtigkeit
* Europa
* Freiheit und Gleichheit – Freiheit statt Gleichheit:
Liberalismus und Libertarianismus
* Kosmopolitische Verantwortung
* Politische Ethik
»Wenn Demokratie für Selbstbestimmung steht, Globalisierung für grenzübergreifende Prozesse und
Kosmopolitanismus für universelle, das menschliche Handeln notwendigerweise formende und
begrenzende Prinzipien, so können diese drei Konzepte zusammen uns helfen zu verstehen, dass das
Schicksal der Menschheit sich nicht länger einfach dadurch offenlegen lässt, dass man abgekapselte
politische und moralische Gemeinschaften untersucht, und dass die Prinzipien der Demokratie und
des Kosmopolitanismus in allen menschlichen Bereichen, ob lokal, national, regional oder global,
geschützt und genährt werden müssen. Wenn einige der Kräfte und Entwicklungen, die die Welt am
stärksten prägen, öffentlich diskutiert und an demokratische Legitimationsprozesse gebunden werden
sollen, müssen wir die sich wandelnde Grundlage der einzelnen Gemeinwesen und ihre Verknüpfung
untereinander herausarbeiten. Das ist sowohl eine empirische als auch eine politische Herausforderung. (…)
Einige Trittsteine auf dem Weg zu dieser kosmopolitanischen Ordnung liegen bereits vor uns. Denn
dass die tonangebenden globalen ökonomischen und sicherheitspolitischen Maßnahmen der letzten
Zeit versagt haben, bietet nicht nur Anlass zur Sorge, sondern auch die Möglichkeit, aus diesem Versagen zu lernen. Inwieweit diese Gelegenheit ergriffen werden kann, bleibt abzuwarten. Es gibt jedoch
viele gute Gründe, die kosmopolitanischer Prinzipien noch fester in unserem Zusammenleben zu verankern.«
David Held
4
A_Vor 12h p. 5. / 30.4.2012
David Held
Kosmopolitanismus –
Ideal und Wirklichkeit
Aus dem Englischen
von Eva Weiler
Ca. 224 Seiten
13,5 21,5 cm, kartoniert
Ca. 4 20,– / 4 [A] 20,60 / SFr 28,90
ISBN 978-3-495-48550-7
November
Wir leben in »sich überlappenden Schicksalsgemeinschaften«
Drei Schlüsselbegriffe stehen im Zentrum der zeitgenössischen politischen Theorie: Demokratie, Globalisierung und Kosmopolitanismus. Jeder dieser
Begriffe bezieht sich sowohl auf eine Reihe von
Ideen als auch auf konkrete soziale Entwicklungen,
die prägend für die Lebenswelt des 21. Jahrhunderts
sind. David Held untersucht in seinem Buch die
Beziehung dieser Begriffe zueinander und entwickelt
so eine systematische politische Theorie eines Kosmopolitanismus auf der Höhe der Zeit. Dabei arbeitet
er die Hauptprinzipien und Begründungselemente
dieser Theorie heraus und legt dar, welche Rolle diese
bei der Entwicklung globaler politischer Handlungsräume und -strukturen, wie etwa der Begründung
und Politik der Menschenrechte, gespielt haben.
Auf Grundlage dieser Theorie konzentriert Held die
Diskussion auf drängende aktuelle Probleme: die
Herausforderungen des Klimawandels, Fragen nach
dem Verhältnis von Krieg, Völkerrecht und Frieden,
die durch die Interventionen in Afghanistan und Irak
aufgeworfen wurden, sowie die Auswirkungen der
Finanzmarktkrisen. Held argumentiert in überzeugender Weise, dass nur eine starke normative
Theorie kosmopolitaner Demokratie in der Lage ist,
eine Orientierung bei der Bewältigung dieser Probleme zu bieten.
Der Autor:
David Held ist Professor für Politikwissenschaft an
der Durham University. Seine mehr als 30 Jahre
andauernde Forschungs- und Publikationstätigkeit
hat ihn zu einem der weltweit führenden Theoretiker
der Demokratie und Globalisierung sowie einer Politischen Philosophie des Kosmopolitanismus werden
lassen.
5
A_Vor 12h p. 6. / 30.4.2012
Ute Guzzoni
erstaunlich und
fremd
Erfahrungen und Reflexionen
Ca. 112 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 18,– / 4 [A] 18,60 / SFr 25,90
ISBN 978-3-495-48555-2
September
»Fremd ist der Fremde nur in der Fremde« (Karl Valentin)
Seit jeher ist es das Ziel von Wissenschaft und Technik, die Dinge und Geschehnisse unserer Welt in den
Griff zu bekommen. Die Menschen haben sich das
Staunen über das ihnen gegenüber Andere abgewöhnt und, wie Adorno sagt, »mit steigender Vertrautheit ums Fremde sich betrogen«. Da, wo unabweisbar Fremdes auftritt, erscheint es als bedrohlich.
Vor diesem Hintergrund geht es in diesem Buch um
die Besinnung auf die erstaunliche Fremdheit, die
uns gleichwohl überall da begegnen kann, wo wir
Alltägliches aus seiner Selbstverständlichkeit
herausheben, auf eine Besitzergreifung durch unser
Begreifen und Tun verzichten und uns auf eine
Erfahrung des Anderen als solchen einlassen. Am
Beispiel der Begegnung mit Tieren einerseits und mit
Kunstwerken andererseits (u.a. von Picasso und
Brecht) werden zuvor herausgestellte Grundzüge der
Erfahrung von Erstaunlichem und Fremdem verdeutlicht.
Zitat:
»Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden« (Trakl). Wir
sind Fremde auf der Erde, vieles, was uns auf ihr
6
begegnet, erscheint uns fremd und erstaunlich. Und:
wir wohnen auf der Erde, sie ist unser vertrautes
Zuhause, wir sind ein Teil von ihr. Beides – Fremdheit
und Vertrautheit – erfahren wir nebeneinander, ineinander. Wir leben in einer vertrauten Welt, sind in sie
hineingewachsen; wir gehören in eine menschliche
Gemeinschaft, in die gesellschaftliche Umwelt unseres Wohnens, Arbeitens, Lebens, in der uns bekannte
und benannte Dinge begegnen. Doch erfahren wir
das Einzelne zuweilen auch als etwas, das uns in
seiner Besonderheit und seinem Eigensein fremd
vorkommt und uns erstaunt. (…) Fremdheit wie Vertrautheit zeigen beide in unterschiedlichen Zusammenhängen ganz unterschiedliche, ja gegensätzliche
Gesichter.
Die Autorin:
Ute Guzzoni, geb. 1934, lehrt als emeritierte Professorin an der Universität Freiburg i. Br. Zahlreiche
Veröffentlichungen, zuletzt bei Alber »Hegels Denken
als Vollendung der Metaphysik« (2005), »Unter
anderem: die Dinge« (2008), »Gegensätze, Gegenspiele« (2009), »Der andere Heidegger« (2009).
A_Vor 12h p. 7. / 30.4.2012
Natalie Depraz
Phänomenologie
in der Praxis
Eine Einführung
Aus dem Französischen
von Sebastian Knöpker
Ca. 272 Seiten
13,5 21,5 cm, kartoniert
Ca. 4 24,– / 4 [A] 24,70 / SFr 34,50
ISBN 978-3-495-48556-9
September
»Die Phänomenologie ist angewandt oder sie ist überhaupt nicht!«
Definiert sich die Philosophie durch ihre Bewährung
im Leben, so knüpft die Phänomenologie, die Natalie
Depraz in dieser Einführung entwirft, an diesen
ureigensten Sinn der Philosophie an. Anhand des
Leitmotivs »Die Phänomenologie ist angewandt oder
sie ist überhaupt nicht!« wird in dieser Einführung
ein phänomenologisches Erfassen und Beschreiben
von Raum, Zeit, Leben und Intersubjektivität in je
konkreten Vollzügen vorgestellt. Dabei wird auf verschiedenste Disziplinen und Lebensbereiche zurückgegriffen, auf die ethnologische Feldforschung, die
buddhistische Meditation, die Psychotherapie, die
Praxis des christlich-orthodoxen Betens und auf
neurologische Forschungen. Auf diese Weise in der
Vielfalt des Lebens fundiert, bietet sich dem Leser ein
einfacher Zugang zur Phänomenologie, der durch
ideengeschichtliche Darstellungen des Denkens von
Husserl, Heidegger, Sartre, Merleau-Ponty, Lévinas,
Michel Henry, Jean-Luc Marion und auch Grenzgängern der Phänomenologie wie Jacques Derrida
und Paul Ricœur ergänzt wird.
Aus dem Inhalt:
Die Phänomenologie praktizieren: die Erfahrung »sehen« und die Vor-urteile »befragen« * Rückkehr zu
den Sachen selbst * Die Beschreibung und ihre
Grenzen * Phänomenologie in Aktion * Felder der
Erfahrung neu bestimmt * Die Deskription: die Praxis
eines phänomenologischen Schreibens * Die
Geschichte der Phänomenologie: eine Archäologie
des Denkens * Eine Genealogie der Denkfiguren *
Eine Beschreibung philosophischer Grundsituationen * Phänomenologie in der Praxis: Geschichte und
Ethik * Schluss – Aufmerksamkeit auf das Alltägliche
Die Autorin:
Natalie Depraz, Professorin für Philosophie mit den
Schwerpunkten Phänomenologie und Deutsche Philosophie an der Universität Rouen und an der Universität Inter-Âges der Sorbonne, Mitarbeiterin am
Husserl-Archiv Paris.
7
A_Vor 12h p. 8. / 30.4.2012
Peter Enz
Der Keim der Revolte
Militante Solidarität und religiöse
Mission bei Ibn Khaldun
Ca. 304 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90
ISBN 978-3-495-48533-0
September
Von Tunis nach Kairo: zur intellektuellen Vorgeschichte der »Arabellion«
In seinem Versuch, die Geschichte, so wie er sie
erlebt, rational begreiflich zu machen, entwirft Ibn
Khaldun, ein Tunesier aus dem 14. christlichen Jahrhundert, in seinem geschichtstheoretischen Hauptwerk den Begriff der Asabiya. Die Asabiya ist eine Art
militanter Solidarität, die die Mitglieder einer Gruppe
von Menschen aneinander bindet und es der Gruppe
ermöglicht, sich gegen äußere Bedrohungen zu
wehren und aktive Machtansprüche zu stellen. Sie ist
im Gedankengebäude Ibn Khalduns die eigentliche
Bewegerin der Geschichte, sie treibt die politischen,
wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen an,
sie macht eine Gruppe von Menschen zu einem
aktiven politischen Subjekt. Ohne Asabiya ist politischer Erfolg nicht möglich. Diese Arbeit macht es
sich zur Aufgabe, die vielschichtigen Strukturen dieses Begriffs, seine Bedingungen und Funktionen
genau zu durchleuchten. Die Bedeutung der Asabiya
8
erschöpft sich nämlich nicht in ihrer Rolle als soziale
Kraft. Gerade im Dialog mit dem post-marxistischen
Denker Alain Badiou entpuppt sie sich als ein Konzept, das die komplexen Strukturen revolutionärer
Bewegungen verständlich machen kann. Die Asabiya
ist das bedingungslose, militante Bekenntnis des
Einzelnen zur Wahrheit eines politischen Ereignisses
und somit auch der Ursprung von Rebellion und
Revolte.
Der Autor:
Peter Enz, geboren 1987, studierte an der Universität Wien Arabistik und Philosophie und schloss
beide Studien mit Arbeiten zu Ibn Khaldun ab. Das
arabische Denken lernte er unter anderem auf ausgedehnten Reisen in die arabische Welt kennen.
Gegenwärtig ist er Mitarbeiter der österreichischen
Tageszeitung »Die Presse«.
A_Vor 12h p. 9. / 30.4.2012
Monika Kirloskar-Steinbach /
Gita Dharampal-Frick /
Minou Friele (Hg.)
Die Interkulturalitätsdebatte –
Leit- und Streitbegriffe
Intercultural Discourse –
Key and Contested Concepts
Ca. 352 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90
ISBN 978-3-495-48541-5
September
38 Grundbegriffe zur interkulturellen Verständigung
Der interdisziplinär verfasste Band greift Begriffe
(wie Multikulturalismus, Kosmopolitismus, Toleranz,
Authentizität, Differenz etc.) auf, welche nicht allein
aktuelle Debatten zur Interkulturalität prägen, sondern sich auch über den fachwissenschaftlichen
Diskurs hinaus nachhaltig auf das Zusammenleben
in modernen Gesellschaften auswirken. In kurzen,
auf Deutsch oder Englisch geschriebenen Artikeln
werden die Begriffe geklärt, da dies eine Voraussetzung für eine Verständigung im interdisziplinären
und interkulturellen Diskurs ist. Durch das Zusammenbringen von differenzierten Darstellungen der
zentralen Begriffe in einem Überblickswerk, wird eine
Handreichung für all diejenigen geliefert, die sich in
unterschiedlichen gesellschaftlichen, politischen und
historischen Kontexten mit Fragen interkultureller
Verständigung und Kooperation befassen.
Mit Beiträgen von Karl-Heinz Brodbeck, Rainer
Forst, Heinz Kimmerle, Ram Adhar Mall, Georg
Meggle, Georg Stenger, Bassam Tibi, Wolfgang
Welsch und vielen anderen.
Die Herausgeberinnen:
Monika Kirloskar-Steinbach ist außerplanmäßige
Professorin an der Universität Konstanz. Ihre Forschungsschwerpunkte in der Politischen Philosophie
und Sozialphilosophie sind u. a. Toleranz, Menschenrechtstheorie, Immigrationsethik, nationale Identität
sowie das Zusammenleben in pluralistischen Gesellschaften. Außerdem arbeitet sie an unterschiedlichen Aspekten der Philosophie der Interkulturalität.
Gita Dharampal-Frick ist Professorin am Südasien-Institut der Universität Heidelberg, Leiterin der
Abteilung Geschichte Südasiens. Veröffentlichungen
zum europäisch-asiatischen Kulturtransfer von der
Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart und zur modernen
Geschichte Südasiens.
Dr. Minou Friele arbeitet seit 2011 am Institut für
Wissenschaft und Ethik der Universität Bonn als
Dozentin für Philosophie und Leiterin einer Nachwuchsforschungsgruppe zum Thema ›Medizin und
Ethik‹. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt
neben der Beschäftigung mit verschiedenen medizinethischen Fragestellungen vor allem auf Fragen
des angemessenen Umgangs mit moralischen Dissensen.
9
A_Vor 12h p. 10. / 30.4.2012
Friedrich Rapp
Analysen zum
Verständnis der
modernen Welt
Wissenschaft – Metaphysik – Technik
Ca. 288 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90
ISBN 978-3-495-48546-0
September
Warum die Bäume des Fortschritts nicht in den Himmel wachsen
Die achtzehn Beiträge dieses Bandes sind ursprünglich in ganz unterschiedlichen Kontexten erschienen.
Was sie verbindet ist die Aufschlüsselung bzw. das
Durchsichtigmachen der jeweiligen intellektuellen
Zusammenhänge von Technik, Metaphysik und Wissenschaft. In ihrer Zusammenschau zeigen die Analysen die geistigen Wurzeln unseres Weltverständnisses auf und machen die Entwicklung verständlich,
die zur modernen Welt geführt hat.
Inhalt:
Wissenschaft
1. Wandlungen des Naturbegriffs: Novalis, Goethe
und die moderne Naturwissenschaft
2. Erkenntnistheoretische Überlegungen zu einer
alternativen Naturwissenschaft
3. Technik und Naturwissenschaft
4. Kausale und teleologische Erklärungen
5. Die philosophische Anthropologie zwischen
Naturalismus und Spekulation
6. Der Fortschrittsgedanke
Metaphysik
7. Zur Geschlossenheit metaphysischer
Konzeptionen
10
8. Das Subjekt in Whiteheads kosmologischer
Metaphysik
9. Freiheit als Problem
10. Verantwortung im Kontext
11. Kosmische Technik als Zuspruch des Seins
12. Heideggers Geschichtsverständnis
Technik
13. Die technische Entwicklung als soziale
Entscheidung
14. Die normativen Determinanten des technischen
Wandels
15. Die Idee der Technikbewertung
16. Die Entwicklungsländer und die Technik
17. Technik als Mythos
18. Der Kampf der Götter
Der Autor:
Friedrich Rapp, Jahrgang 1932, hat nach einem
ersten Studium der Physik und Mathematik (Staatsexamen 1959) in Philosophie promoviert (1966) und
sich 1972 an der TU Berlin habilitiert. Dort war er bis
1985 Professor für Philosophie. Von 1985 bis 1992
war er Lehrstuhlinhaber für Philosophie an der Universität Dortmund.
A_Vor 12h p. 11. / 30.4.2012
Margot Fleischer
Menschliche Freiheit –
ein vielfältiges Phänomen
Perspektiven von Aristoteles, Augustin,
Kant, Fichte, Sartre und Jonas
Ca. 112 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 19,– / 4 [A] 19,60 / SFr 27,50
ISBN 978-3-495-48531-6
August
Sechs grundlegende Positionen zur Freiheit des Menschen
Es werden sechs philosophische Perspektiven auf die
menschliche Freiheit vor Augen geführt. Jede von
ihnen gibt anderes als die übrigen zu bedenken, so
dass unsere Freiheit als vielfältiges Phänomen
begegnet. Zu verdanken sind die Perspektiven vier
Philosophen der älteren Tradition (Aristoteles,
Augustin, Kant, Fichte) und zwei Denkern des
20. Jahrhunderts (Sartre, Jonas). Ob wir nun, wie
Sartre schreibt, zur Freiheit verurteilt sind, oder ob es
gerade die Freiheit ist, die den Menschen als Vernunftwesen auszeichnet, stets muss der Mensch
entscheiden, worin für ihn das gute Handeln besteht.
So bleibt Freiheit auch und gerade hinsichtlich der
Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen
und zukünftigen Generationen eine der Grundthemen der Philosophie.
Inhalt:
Ethische Trefflichkeit – Freiwilligkeit und Entscheidung – Einsicht
Aristoteles, Nikomachische Ethik
Freiheit und der Ursprung des Bösen
Augustin, Der Gottesstaat
Freiheit und moralisches Gesetz
Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten
und Kritik der praktischen Vernunft
Freiheit und das ursprüngliche Verhältnis zum
Anderen
Fichte, Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre
Freiheit und Situation
Sartre, Das Sein und das Nichts
Verantwortung und die Pflicht zur Zukunft
Jonas, Das Prinzip Verantwortung
Die Autorin:
Margot Fleischer, Dr. phil., ist emeritierte Professorin für Philosophie an der Universität Siegen. Ihre
Forschungsarbeiten sind in den Bereichen
Geschichte der Philosophie und Philosophie des
20. Jahrhunderts angesiedelt, und zwar vor allem auf
den systematischen Gebieten Anthropologie, Metaphysik, Erkenntnistheorie und Ethik.
11
A_Vor 12h p. 12. / 30.4.2012
Nikolaus Knoepffler /
Sabine Odparlik
Grüne Gentechnik –
Kein Sonderfall
Ca. 160 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 19,– / 4 [A] 19,60 / SFr 27,50
ISBN 978-3-495-48558-3
November
Welche Kartoffeln wollen wir essen?
Wohl kaum ein Thema ist in unserer Gesellschaft derart umstritten wie die Grüne Gentechnik. Sie als einen
»Zankapfel« zu bezeichnen, wie mehrfach publizistisch geschehen, kommt schon fast einem Euphemismus gleich: Kritiker und Befürworter sprechen ihrem
jeweiligen Gegner nicht nur ab, über ausreichend
Sachkenntnis zu verfügen, sondern bezichtigen sich
gegenseitig sogar, auf der moralisch falschen Seite zu
stehen. Anfang des Jahres 2012 kapitulierte die BASF
und verlegte angesichts der Ablehnung, den ihre
gentechnisch veränderte Kartoffelsorte »Amflora«
erfuhr, ihren pflanzenbiotechnischen Forschungsstandort von Deutschland in die USA.
Dieser Band untersucht nach einer kurzen Einführung zu den wissenschaftlichen Entwicklungen und
Möglichkeiten der Grünen Gentechnik die äußerst
unübersichtliche Debatte zum Thema. Dabei geht es
vor allem darum, die verschiedenen kritischen
Standpunkte aus ethischer Perspektive systematisch
darzustellen und auf die Plausibilität ihrer Argumente hin zu untersuchen.
Ohne die Grüne Gentechnik zu verharmlosen, kommen die Autoren zu dem Schluss, dass kein Ansatz
darin überzeugen kann, derartige biotechnologische
12
Verfahren gegenüber konventionellen Züchtungsmethoden als einen Sonderfall darzustellen. Vielmehr lässt sich die Notwendigkeit von Fallunterscheidungen herausarbeiten – unabhängig von der
verwendeten Methode.
Dieser Band eröffnet eine Unterreihe der
»Angewandten Ethik« zum Themenfeld Natur und
Umwelt. Weitere geplante Bände befassen sich u. a.
mit Energieethik und Verkehrsethik.
Die Autoren:
Nikolaus Knoepffler, geb. 1962, ist Inhaber des
Lehrstuhls für Angewandte Ethik und Leiter des
Ethikzentrums der Universität Jena. Zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich der Angewandten Ethik.
Außerdem ist er Gutachter im 7. Rahmenprogramm
der EU zu Projekten aus der Landwirtschaft.
Sabine Odparlik, geb. 1975, promovierte mit einer
Arbeit zur Würde der Pflanze und ist eine der ausgewiesensten Ethikerinnen in diesem Feld. Sie ist
Diplombiologin und Angewandte Ethikerin. Seit
2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bereich
Ethik in den Wissenschaften der Universität Jena.
A_Vor 12h p. 13. / 30.4.2012
Peter Kunzmann
Die Natur
neu würdigen
Zur moralischen Schwerkraft
einer widerspruchsvollen Denkfigur
Ca. 160 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 19,– / 4 [A] 19,60 / SFr 27,50
ISBN 978-3-495-48559-0
November
»Wir sprechen von Natur und vergessen uns dabei: wir selber sind Natur«.
(Friedrich Nietzsche)
Die Natur kehrt zurück in der Ethik. Wieder einmal.
Wie kein anderer Begriff durchzieht »Natur« die
abendländische Geistesgeschichte. Von Anfang an ist
der Begriff »Natur« widersprüchlich und von mannigfaltiger Bedeutung. In ihm drückt sich aus, wie
wir zur Welt und zur Umwelt Stellung beziehen: in
Entfremdung und Verbindung, mit Grausen und
Ehrfurcht, als formender Beherrscher und als Glied
der Natur. Die Auseinandersetzung mit »Natur« bündelt starke moralische Intuitionen, die in der ethischen Reflexion nicht leicht zu festigen oder auch
nur zu deuten sind, und verschafft ihnen Gehör.
Indem sie in diesem Buch mit dem Begriff der »Würde« verbunden werden, wird deutlich, wie diese nur
scheinbar einander fremden Denkfiguren sich wechselseitig erhellen, etwa in der Gentechnik oder in
unseren praktischen Verhältnissen zu Tieren. Denn
auch der Gedanke der Würde lebt im sittlichen
Eigenrecht des Anderen.
Der Autor:
Professor Dr. Peter Kunzmann, Jahrgang 1966,
Promotion 1993, Habilitation 1997, ist seit 2006
Leiter der Nachwuchs-Forschergruppe des BMBF
»Würde in der Gentechnologie« am Ethikzentrum
Jena.
Weiterer Titel von Peter Kunzmann im
Verlag Karl Alber:
Die Würde des Tieres –
zwischen Leerformel und
Prinzip
ISBN 978-3-495-48290-2
144 Seiten / 4 24,–
13
A_Vor 12h p. 14. / 30.4.2012
Heinrich Rombach
Die Gegenwart
der Philosophie
Die Grundprobleme der
abendländischen Philosophie und
der gegenwärtige Stand
des philosophischen Fragens
(4. Auflage als Studienausgabe)
Ca. 232 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90
ISBN 978-3-495-48535-4
August
»Auftakt einer neuen Philosophie« (FAZ)
»Rombach präsentiert »eine in sich erstaunlich konsequente, aber keineswegs gewaltsame Interpretation der gesamten abendländischen Philosophiegeschichte. Freilich treibt er auch Philosophiegeschichte in einem unüblichen Stil. Ebensowenig
wie es ihm um eine Bestandsaufnahme der in unserer Zeit publizierten Philosophie geht, zielt er auf die
Vermittlung von Kenntnissen über die Philosophie
früherer Zeiten ab. Statt dessen fragt er, wie Philosophie als solche und im ganzen nicht nur gegenwärtig ist, sondern je gegenwärtig war. Hinter dieser
Frage steht die zentrale These, Philosophie bedeute
nicht zu allen Zeiten dasselbe. Damit soll durchaus
nicht die banale Tatsache festgestellt werden, daß
die Philosophen verschiedener Zeiten zu verschiedenen Ergebnissen gekommen sind. Vielmehr ist Rombachs Meinung die, daß das Wesen der Philosophie
epochal geprägt ist, daß sowohl ihr ›Standort‹ wie
ihre ›Bewegungsform‹ sich von Epoche zu Epoche
wandeln. Diese These ist alles andere als banal, sie ist
schockierend und revolutionär.«
Michael Theunissen, Philosophisches Jahrbuch
14
»Rombachs Buch setzt Gedanken und Erfahrungen
frei, weil es nicht die all- und altbekannten Inhalte
wiederholt, sondern die Form- und Bewegungsfiguren herausstellt, die den Zugang zu den einzelnen Positionen erschließen. Es treten Gestalten
hervor, die die Gewalten verdeutlichen, die sie ausgeformt haben. (…) Gewiß, Rombachs Studie ist nur
eine Skizze, mit allen Mängeln einer solchen. Aber als
Skizze ist es eine meisterhafte«.
Richard Wisser, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Der Autor:
Heinrich Rombach (1923–2004) hatte bis zu seiner
Emeritierung einen Lehrstuhl für Philosophie an der
Universität Würzburg inne.
Weitere Hauptwerke bei Alber:
Substanz, System, Struktur. Die Hauptepochen der
europäischen Geistesgeschichte, 2 Bde.
Strukturontologie. Eine Phänomenologie der Freiheit
Stukturanthropologie. »Der menschliche Mensch«
A_Vor 12h p. 15. / 30.4.2012
Martin Heidegger
Briefwechsel mit
den Eltern und Briefe
an die Schwester
Herausgegeben von
Jörg Heidegger und Alfred Denker
Martin Heidegger
Briefausgabe Band I.1
Ca. 224 Seiten
13,9 21,4 cm, Leinen
Ca. 4 59,– / 4 [A] 60,70 / SFr 78,90
Subskriptionspreis ca. 4 49,– / 4 [A] 50,40 / SFr 65,90
ISBN 978-3-495-48354-1
November
»Aber freilich dürfte auch das große Elend in der Welt und der Schmerz nicht sein –«
Der in diesem Buch erstmals veröffentlichte Briefwechsel zwischen Martin Heidegger und seinen
Eltern sowie die Briefe von Martin Heidegger an
seine Schwester Marie und seinen Schwager Rudolf
Oschwald erscheinen als zweiter Band der Martin
Heidegger Briefausgabe. Die beiden Korrespondenzen erhellen die familiären Verhältnisse des berühmten Philosophen und zeigen, wie schlicht und einfach das Leben in seiner Meßkircher Heimat war. Die
für die Forschung ergebnisreichsten Briefe befassen
sich mit Heideggers Verlobung mit Elfride Petri. Da
sie Protestantin war, bereitete diese Liebesbeziehung
seinen streng katholischen Eltern – sein Vater war
Mesner der Sankt Martins Kirche von Meßkirch –
große Sorgen. Ihre Zustimmung zur Heirat gaben sie
erst nach einer Intervention von Heideggers Freund,
dem Theologen und Priester Engelbert Krebs. In den
Briefen an die Schwester stehen vor allem die familiären Verhältnisse im Vordergrund.
Die Herausgeber:
Alfred Denker, geb. 1960, studierte Philosophie,
Geschichte und Theologie in Groningen und Amsterdam. Er lebt als Privatgelehrter und Schriftsteller
in Frankreich. Er ist Mitherausgeber des HeideggerJahrbuchs und der Martin Heidegger Briefausgabe
und hat sich in zahlreichen Veröffentlichungen auch
mit der Philosophie des Deutschen Idealismus
beschäftigt.
Jörg Heidegger ist der älteste Sohn Martin Heideggers. In den fünfziger und sechziger Jahren hat er
seinen Vater oft auf Vortragsreisen begleitet. Er ist
Mitglied des Vorstandes der Martin-Heidegger-Stiftung.
15
A_Vor 12h p. 16. / 30.4.2012
Dennis Sölch (Hg.)
Erziehung, Politik, Religion –
Beiträge zu A. N. Whiteheads
Kulturphilosophie
Ca. 230 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90
ISBN 978-3-495-48548-4
November
Neue Reihe: Whitehead Studien
Die Reihe »Whitehead Studien« bietet ein Forum
für Forschungen zur Philosophie A. N. Whiteheads und der neueren Prozessphilosophie.
Neben einem Schwerpunkt auf Publikationen aus
dem deutschsprachigen Raum werden auch ausgewählte englischsprachige Texte Teil der Reihe sein.
Sie ist interdisziplinär angelegt und bewusst keinem
speziellen Interpretationsrahmen zugeordnet.
Die Herausgeber sind Godehard Brüntrup
(München), Christoph Kann (Düsseldorf) und
Franz Riffert (Salzburg).
Band 1:
Erziehung, Politik und Religion gehören zweifellos zu
den Bereichen menschlicher Kultur, die den größten
und nachhaltigsten Einfluss auf die Entwicklung von
Gesellschaften ausüben: Erziehung dient sowohl der
Bildung des Einzelnen als auch dem gesellschaftlichen Fortschritt und der Vermittlung verbindlicher
Normen und Werte; Politik umfasst gleichermaßen
die institutionellen Ordnungsstrukturen einer
Gemeinschaft und die Beziehung jedes ihrer Mitglieder zu dieser Ordnung; Religion besteht einerseits
in einer individuellen Glaubensüberzeugung und
16
nimmt andererseits mittelbar oder unmittelbar
Einfluss auf die Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Alfred N. Whitehead untersucht in seinen kulturphilosophischen Schriften nicht nur zentrale Aspekte
aller drei Bereiche und ihrer Interdependenzen, sondern entwickelt darüber hinaus eigene Konzeptionen, die nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben.
Ohne ein starres System zu bilden, verdichten sich
seine scharfsinnigen Beobachtungen und Analysen
zu eigenen dynamischen Theorien über Erziehung,
Politik und Religion.
Die in diesem Band versammelten Aufsätze greifen
Whiteheads Überlegungen auf, rekonstruieren sie
vor dem Hintergrund gegenwärtiger Entwicklungen
und machen sie fruchtbar im Hinblick auf aktuelle
gesellschaftliche Fragestellungen.
Der Herausgeber:
Dennis Sölch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Institut für Philosophie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit 2010 ist er Geschäftsführer und
stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Whitehead Gesellschaft e. V.
A_Vor 12h p. 17. / 30.4.2012
Giovanni Maio / Tobias Eichinger /
Claudia Bozzaro (Hg.)
Kinderwunsch und
Reproduktionsmedizin
Ethische Herausforderungen
der
technisierten Fortpflanzung
Ca. 480 Seiten
13,9 21,4 cm, gebunden
Ca. 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90
ISBN 978-3-495-48539-2
September
Vom Kinderwunsch zum Wunschkind
Während früher die ungewollte Kinderlosigkeit als
Schicksal angesehen wurde, verspricht die moderne
Reproduktionsmedizin heute technische Abhilfe und
suggeriert damit eine Machbarkeit, die auch neue
Begehrlichkeiten weckt. Die Möglichkeiten, ungewollt kinderlosen Menschen zu eigenen Kindern zu
verhelfen, haben sich in den letzten Jahren erheblich
erweitert. So versprechen Kinderwunschbehandlungen heute nicht nur heterosexuellen Paaren, die
unter Unfruchtbarkeit leiden, medizinische Hilfestellung. Auch Alleinstehende, gleichgeschlechtliche
Paare und Frauen nach der Menopause können sich
durch die Inanspruchnahme von Samen- und Eizellspende, Leihmutterschaft oder Verfahren der Einfrierung von unbefruchteten Eizellen den Wunsch
nach einem eigenen Kind erfüllen. Damit reagiert die
Reproduktionsmedizin mit ihren Angeboten nicht
nur effektiv auf das Leiden der Betroffenen, sondern
trägt auch dazu bei, dass sich ganz neue Formen der
Elternschaft etablieren. Zudem gewinnen persönliche Bedürfnisse und individuelle Wünsche innerhalb der Gestaltung der Fortpflanzung einen immer
größeren Stellenwert.
Doch damit werden zugleich tiefgreifende Über-
zeugungen vom Selbstverständnis des Menschen,
vom Wert der Natürlichkeit sowie von Familien- und
Beziehungsmodellen berührt. Wie ist damit umzugehen, dass der Einsatz reproduktionsmedizinischer
Techniken und Verfahren zu ganz neuen Elternkonstellationen führen kann? Haben Kinder einen
Anspruch auf junge Eltern? Auf heterosexuelle
Eltern? Auf eindeutige Abstammung? Was bedeuten
die neuen technischen Verfahren für den Begriff der
Familie und den Wandel von Beziehungsformen?
Die Herausgeber:
Giovanni Maio ist seit 2005 Direktor des Instituts
für Ethik und Geschichte der Medizin und
Geschäftsführender Direktor des Interdisziplinären
Ethik-Zentrums Freiburg.
Tobias Eichinger ist seit 2006 wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut für Ethik und Geschichte der
Medizin der Universität Freiburg. 2010 MTZ-Förderpreis für Bioethik.
Claudia Bozzaro ist seit 2010 wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Institut für Ethik und Geschichte
der Medizin an der Universität Freiburg. Promotion
2011.
17
A_Vor 12h p. 18. / 30.4.2012
Enrico Sperfeld
Arbeit als Gespräch
Józef Tischners
Ethik der Solidarność
Ca. 296 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90
ISBN 978-3-495-48534-7
September
»Arbeit ist Gespräch im Dienst des Lebens.« (Józef Tischner, Ethik der Solidarität)
»Arbeit ist eine besondere Form des Gesprächs des
Menschen mit dem Menschen, die der Aufrechterhaltung und Entwicklung des menschlichen Lebens
dient.« Mit seiner Analyse der Arbeit als Gespräch
inspirierte und interpretierte Józef Tischner
(1931–2000) die polnische Oppositionsbewegung
Solidarność in ihrer Forderung nach Überwindung
sinnleerer planwirtschaftlicher Arbeitsverhältnisse.
Tischners Ethik der Solidarność zeigt: Wenn Menschen Arbeitsverhältnisse in funktionalen Systemen
als sinnlos erfahren, so bedarf es des Zeugnisses
solidarischen Handelns, um auf der Basis eines wiedergewonnenen lebensweltlichen Sinnzusammenhanges das jeweilige System reformieren zu können.
Ohne die Herausbildung einer solidarischen Gemeinschaft erscheint das sinnleere System dem Einzelnen
als zwangsläufig und schicksalhaft.
Karl Alber Preis 2012
Aus der Begründung der Jury:
»Der Verfasser macht die sinnanalytische und sinnkritische Kraft der Metapher von der Arbeit als
18
Gespräch deutlich. Er zeigt die offenkundigen Parallelen zwischen der Grammatik im Gespräch und der
interaktiven Fügungen in der Werkproduktion und
im Warentausch auf, samt den zugehörigen Normen
des Richtigen. Gerade weil wir uns in der Arbeit
immer schon in einer direkten Beziehung zu anderen
Personen befinden, ist der Missbrauch dieser Beziehung in Strukturen der Ausbeutung mit der Folge der
Entfremdung der Arbeitenden von der Arbeit in
Tischners subversiver Version eines kommunitarisch
umgedrehten Marx so bedeutsam. Es ist eine große
Leistung, auf den katholischen Denker der Arbeit und
intellektuellen Führer der Solidarność Tischner in
unserem Land aufmerksam zu machen.«
Der Autor:
Enrico Sperfeld (geb. 1976) studierte in Halle Musik
und Philosophie. Als Sprachlektor der Robert-BoschStiftung an der Universität Rzeszów sowie als Forschungsstipendiat an der Universität Zielona Góra
war er lange Zeit in Polen tätig. Mit der vorliegenden
Arbeit promovierte er an der Technischen Universität
Dresden.
A_Vor 12h p. 19. / 30.4.2012
Michael Reder
Religion in
säkularer
Gesellschaft
Über die neue Aufmerksamkeit
für Religion in der
politischen Philosophie
Ca. 448 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 49,– / 4 [A] 50,40 / SFr 65,90
ISBN 978-3-495-48540-8
November
Religion: Universales Bedürfnis oder Privatangelegenheit?
Religionen spielen nach wie vor eine wichtige Rolle
in demokratischen Gesellschaften. Jürgen Habermas
spricht deshalb von der »postsäkularen Gesellschaft«.
Viele weitere Philosophen der Gegenwart (Jacques
Derrida, Richard Rorty, Michael Walzer) prägen mit
Habermas zusammen diesen gegenwärtigen philosophischen Diskurs über Religion in der politischen
Philosophie. Dieser Diskurs wird in seinen Strukturen
und Argumenten in dem vorliegenden Band analysiert und kritisch diskutiert.
Kernfragen des Autors sind, wie Religion und ihre
gesellschaftliche Funktion philosophisch verstanden
werden können, was die zentralen Problemstellen
des Diskurses über Religion in der politischen Philosophie sind und wie diese mit Blick auf frühere
Konzeptionen (Friedrich Schleiermacher oder John
Dewey) konstruktiv weitergedacht werden können.
Aus der Beschäftigung mit der Religion werden
abschließend Schlussfolgerungen für die Debatte
über Demokratie gezogen. Die praktische Philosophie
kann damit sowohl zur Reflexion der gesellschaftlichen Bedeutung von Religion als auch zur Klärung
der Frage, wie Demokratie angesichts pluraler weltanschaulicher Konstellationen heute verstanden
werden kann, wichtige Beiträge leisten.
Der Autor:
Michael Reder promovierte nach dem Studium der
Philosophie, Theologie und Volkswirtschaft 2006 in
München mit einer Arbeit über Globalisierungstheorien, 2011 folgte die Habilitation an der LMU.
Seit 2012 ist er Professor für Sozial- und Religionsphilosophie an der Hochschule für Philosophie in
München und Inhaber des dortigen Lehrstuhls für
praktische Philosophie mit dem Schwerpunkt
Völkerverständigung. Arbeitsgebiete: Politische
Philosophie (mit globalem Fokus), Kultur- und Religionsphilosophie, interkulturelle Philosophie, Philosophie der Gegenwart.
19
A_Vor 12h p. 20. / 30.4.2012
Karl Hepfer
Die Macht der Phantasie
und die Abschaffung
des absoluten Wissens
Ein philosophiehistorischer Überblick
von Platon bis Kant
Ca. 192 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 24,– / 4 [A] 24,70 / SFr 34,50
ISBN 978-3-495-48557-6
September
»Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.« (Albert Einstein)
»Phantasie« steht heute für die kreativen und
schöpferischen Fähigkeiten des Menschen. Dieser
Sprachgebrauch ist relativ neu. Tatsächlich findet der
Versuch, dieses Vermögen terminologisch und systematisch genauer zu bestimmen, die längste Zeit in
der Erkenntnistheorie und nicht in der Ästhetik statt.
Dabei steht die Phantasie von Anfang an als eigenständiges Vermögen neben der Wahrnehmung und
dem Verstand und wird in einer wichtigen Rolle für
die Erklärung unserer Wissensansprüche gesehen.
Wegen ihrer epistemischen Unzuverlässigkeit haben
Erkenntnistheoretiker sie allerdings oft mit großem
Misstrauen betrachtet.
Die Untersuchung zeichnet anhand ausgewählter
historischer Stationen die grundlegende Veränderung im Verständnis der »Phantasie« nach, von der
Antike bis zur Neuzeit.
20
Inhalt:
1 Antike und Mittelalter
1.1 Platon und Aristoteles
1.2 Epikureer, Stoa, Neuplatonismus
1.3 Augustinus und Thomas
1.4 Pico della Mirandola
2 Theorien der Neuzeit
2.1 René Descartes
2.2 Thomas Hobbes
2.3 John Locke
2.4 David Hume
2.5 Immanuel Kant
Der Autor:
Karl Hepfer ist Privatdozent der Universität Erfurt.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der
Erkenntnistheorie und der Praktischen Philosophie,
vor allem in der Philosophie der Aufklärung, insbesondere der Philosophie David Humes und Immanuel Kants. Bei Alber ist von Karl Hepfer außerdem
erschienen: »Die Form der Erkenntnis. Immanuel
Kants theoretische Einbildungskraft« (2006).
A_Vor 12h p. 21. / 30.4.2012
Marko Pajević
Poetisches Denken
und die Frage nach
dem Menschen
Grundzüge einer
poetologischen Anthropologie
Ca. 336 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 35,– / 4 [A] 36,– / SFr 46,90
ISBN 978-3-495-48532-3
September
Wenn wir die Sprachen als Kathedralen des Denkens verstehen,
dann können wir das poetische Denken als Andacht bezeichnen.
»Poetisches Denken« verweist auf die transformierende Kraft im Wechselverhältnis von Sprachform
und Lebensform. Diese wirkt, wenn ein Subjekt sich
konstituiert im kreativen Sprechen, also auf dialogische Weise, welches zugleich die Weisen verändert,
wie gefühlt, gedacht, verstanden wird, kurz: wie die
Welt erscheint. Ein solches Denken tritt nur selten
auf, aber wenn, dann transformiert es den Bezug
zwischen Subjekt und Welt, in der Subjektivation der
Welt. Poetisches Denken nimmt also eine konstitutive Rolle im Entstehungsprozess von Bedeutung
ein: es hat sinnkonstituierende Kraft. Denkmodelle
poetischen Denkens werden in diesem Buch skizziert,
indem im Ausgang von Theorien Sloterdijks und
Agambens der dominanten Technik-Anthropologie
ein Leibdenken entgegengehalten wird.
Auf dieser Grundlage wird dann die Tradition des
Sprachdenkens und dessen Poetik dargelegt und
gegen das Zeichendenken angeführt. Dies wird aus-
gebaut mit Hilfe des dialogischen Denkens. Schließlich wird der Begriff des poetischen Denkens am
Beispiel von Paul Celan (Poetik der Transformation),
Peter Handke (Poetik der Wahrnehmung), Michael
Donhauser (Poetik des Benennens) und Werner Herzog (Poetik des Herausstehens) weiter konturiert.
Der Autor:
Marko Pajević studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften, Philosophie und
Slavistik in München, Berlin und Paris, unterrichtete
dann an der Sorbonne und seit 2006 an der Queen’s
University Belfast. Zahlreiche Artikel zur Poetik von
Autoren des 20. Jahrhunderts, Herausgeber von zwei
Büchern zur Beziehung von Dichtung und Musik,
Autor von Monographien zu Paul Celan und Franz
Kafka. Seine Arbeit widmet sich der Entwicklung
einer poetologischen Anthropologie.
21
A_Vor 12h p. 22. / 30.4.2012
Steffen Kluck / Stefan Volke (Hg.)
Näher dran?
Zur Phänomenologie des Wahrnehmens
Ca. 352 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90
ISBN 978-3-495-48537-8
November
Wenn Menschen heute versuchen genauer zu
beschreiben, was und wie etwas sinnlich wahrgenommen wurde, erfolgt in der Regel ein spontaner
Wechsel in die Begrifflichkeit neurophysiologischer
und physikalischer Betrachtungsweisen. Diesem
Band geht es darum, mit Nachdruck auf das Primat
der phänomenalen Wahrnehmung in der Perzeptionsforschung zu verweisen und damit den neurophysiologisch nicht erschließbaren Wahrnehmungsereignissen zur Anerkennung zu verhelfen. »Auf
die künftige Wissenschaft warten«, so Hermann
Schmitz, »noch große, bisher übergangene Provinzen
der phänomenalen Welt, für die erst einmal eine
Empfindlichkeit geweckt werden muss, der dann die
Begriffsbildung folgen kann.«
Die Herausgeber:
Steffen Kluck, geb. 1980, Studium der Philosophie
und Germanistik, wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Institut für Philosophie der Universität Rostock.
Stefan Volke, geb. 1971, Studium der Germanistik,
Philosophie und Geschichte, Promotion im FB Linguistik der FU Berlin.
22
Patrick Baur / Bernd Bösel /
Dieter Mersch (Hg.)
Die Stile Martin Heideggers
Ca. 288 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90
ISBN 978-3-495-48545-3
September
Heideggers Ringen um das »Wie des Sagens« weist
einen eigenwilligen Duktus und einen oftmals sehr
freien, zuweilen auch gewaltsamen Umgang mit der
deutschen Sprache auf – Eigenschaften, die auf
ebenso viel Faszination wie Ablehnung gestoßen
sind. Selten aber hat man sich bisher mit der Frage
auseinandergesetzt, wie sehr Heideggers Schreibstile
mit der Art seines Denkens korrelieren, wie sehr
Denken, Lesen und Schreiben bei ihm also unauflösbar verflochten sind. In den zwölf Beiträgen des
Bandes wird u. a. der performative Charakter von
Heideggers Stilen deutlich: Nicht als Ornament, sondern als Argument verstehen sie sich – als Schritte
auf dem Weg zu einer Neukonstitution von Phänomenologie im Frühwerk wie auch zum späteren
Grundanliegen einer Überwindung der Metaphysik.
Die Herausgeber:
Patrick Baur, Promotion an der Universität Freiburg
zum Thema »Phänomenologie der Gebärden«.
Bernd Bösel, Promotion 2008, derzeit Stipendiat
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Dieter Mersch, Lehrstuhl an der Universität Potsdam mit den Schwerpunkten Kunst und Medienphilosophie.
A_Vor 12h p. 23. / 30.4.2012
Franz Rosenzweig
Wolfgang D. Herzfeld
Feldpostbriefe
Die Korrespondenz mit den Eltern
(1914–1917)
Franz Rosenzweig,
»Mitteleuropa« und der
Erste Weltkrieg
Herausgegeben von
Wolfgang D. Herzfeld
Rosenzweigs politische Ideen im
zeitgeschichtlichen Kontext
Ca. 608 Seiten
15,1 22,7 cm, gebunden mit Leseband
Ca. 4 98,– / 4 [A] 100,80 / SFr 129,–
ISBN 978-3-495-48553-8
November
Ca. 560 Seiten
13,9 21,4 cm, kartoniert
Ca. 4 59,– / 4 [A] 60,70 / SFr 78,90
ISBN 978-3-495-48554-5
November
»… dieser Krieg als der erste wirkliche
Weltkrieg, geht um den Begriff des
Weltfriedens« (1. 9. 1916)
Die hier erstmals vollständig veröffentlichten Feldpostbriefe geben Aufschluss darüber, wie Rosenzweig seinen Alltag als Soldat erlebte und womit er
sich geistig beschäftigte. Zeitgeschichtlich interessant ist, wie Rosenzweig die politische und militärische Lage einschätzt, während geistesgeschichtlich
seine Überlegungen zum Bildungswesen, zur
Geschichtsphilosophie und zu »Mitteleuropa« von
Belang sind.
Unter Heranziehung von bislang unveröffentlichtem
Quellenmaterial wie den Briefen an seine Eltern
sowie im Anhang abgedruckten Dokumenten werden Franz Rosenzweigs politische Vorstellungen,
insbesondere seine »Mitteleuropa«-Konzeption,
untersucht. Sie werden im Kontext der Haltungen
relevanter gesellschaftlicher Gruppen, insbesondere
den Vertretern der Ideen von 1914, diskutiert.
Herzfeld zeigt, dass es bei Rosenzweig, ausgelöst
durch den Rücktritt des Reichskanzlers Bethmann
Hollweg, den er als Garanten eines künftigen Mitteleuropas ansieht, 1917 zu einem Paradigmenwechsel
kommt: Rosenzweigs politischer Traum zerbricht,
dass im Gefolge des Ersten Weltkriegs Europa zur
»Seele« einer »neuen Welt« werden könne; er weist
nun dem Judentum die entscheidende heilsgeschichtliche Rolle zu.
Der Herausgeber:
Wolfgang D. Herzfeld, Dipl. Päd., Rektor a. D.,
gründete 2001 die Franz-Rosenzweig-Klause in
Ahrensburg und leitet den Gesprächskreis für
Dialogische Philosophie. Zahlreiche Publikationen zu
Franz Rosenzweig.
23
A_Vor 12h p. 24. / 30.4.2012
Weitere Neuerscheinungen im Herbst 2012
Holger Kaletha
Daniel-Pascal Zorn
Paradigmen des
Entwicklungsdenkens
Das widerspenstige
Zeichen
Gegenstandskonstitution und
bewegungsdynamische
Orientierung
Zu Foucaults und Derridas früher
Husserl-Rezeption
ISBN 978-3-495-48542-2
Ca. 4 59,– / 4 [A] 60,70 / SFr 78,90
Seit der Antike ist der Begriff der Entwicklung in
verschiedenen philosophischen Traditionen verwendet, aber selten philosophisch eingehend analysiert
worden. Kaletha zeigt, dass es neben dem vorherrschenden konstitutiven Entwicklungsdenken, das auf
Aristoteles und den Neuplatonismus zurückgeht,
auch ein zweites, nahezu vergessenes atomistisches
Entwicklungsdenken gibt. Dieses wird in dieser Arbeit
systematisch rekonstruiert (u. a. von Kant bis Herbart) und hinsichtlich der Konsequenzen für das
Verständnis von Bewegung, Dynamik, Organisation,
Orientierung und Subjektivität phänomenologisch
reflektiert.
Beate Ulrike La Sala
Hermann Cohens
Spinoza-Rezeption
ISBN 978-3-495-48544-6
Ca. 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90
Hermann Cohen (1842–1918) gilt als scharfer Kritiker Spinozas und des von diesem vertretenen Pantheismus. Das vorliegende Buch widmet sich der
Frage, inwieweit Cohens eigener Ansatz nichtsdestoweniger durch die Rezeption Spinozas geprägt ist.
Die Analyse von Cohens Definition von Begriffen wie
Gott, Mensch, Vernunft, Offenbarung, Messianismus
und Prophetismus bezeugt die beständige Auseinandersetzung mit Spinozas Schriften.
24
ISBN 978-3-495-48543-9
Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90
In diesem Buch wird ein bisher unentdeckter Einfluss
von Husserls Zeichentheorie auf Foucaults wesentliche philosophische Konzepte nachgewiesen.
Außerdem wird Derridas frühe Auseinandersetzung
mit Husserl nachgezeichnet, die für sein zentrales
Konzept der »différance« bedeutsam ist. Zorns
Untersuchung macht deutlich, dass die Foucault und
Derrida gemeinsame Frage nach dem Zeichen
zugleich eine Auseinandersetzung mit der Phänomenologie bedeutet.
Stephan Grätzel /
Frédéric Seyler (Hg.)
Sein, Existenz, Leben:
Michel Henry und
Martin Heidegger
ISBN 978-3-495-48549-1
Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90
Nach etlichen Publikationen zu Husserl und Henry
geht es in diesem Band darum, eine systematische
Erforschung der Bezüge zwischen Henrys radikaler
Phänomenologie des Lebens und dem Denken Martin Heideggers auf den Weg zu bringen. Untersuchungen zu den zentralen Begriffen »Sein«, »Existenz«, »Leben« sowie zur Sprache und zur Kunst
nehmen das Gesamtwerk beider Autoren in den
Blick. Nicht zuletzt geht es in diesem Rahmen auch
um die Aktualität der Phänomenologie bzw. Ontologie als philosophische Orientierung im Leben und
in der Existenz.
A_Vor 12h p. 25. / 30.4.2012
Weitere Neuerscheinungen im Herbst 2012
Marcus Knaup
Leib oder Seele oder
mind or brain?
Zu einem Paradigmenwechsel im
Menschenbild der Moderne
ISBN 978-3-495-48547-7
Ca. 4 59,– / 4 [A] 60,70 / SFr 78,90
Jahrbuch für Religionsphilosophie
Philosophy of Religion
Annual
Band 11 (2012)
Herausgegeben von Markus
Enders und Holger Zaborowski
ISBN 978-3-495-46501-1
Einzelband: 4 49,– / 4 [A] 50,40 / SFr 65,90
Im Abonnement: 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90
Die Frage nach dem Beziehungsverhältnis von Leib
und Seele ist ein ebenso klassisches wie brandaktuelles philosophisches Thema: Können wir heute noch
von einer »Seele« sprechen und was ist mit »Leib«
gemeint? Ist das, was wir wollen und tun, wirklich
frei gewählt oder durch unser Gehirn diktiert?
Warum sind wir morgen eigentlich noch dieselben
wie heute? Können wir den Menschen im Hinblick
auf die modernen Neurowissenschaften noch als
leib-seelische Einheit verstehen? Oder sollten wir uns
lieber als »mind-brain-Wesen« begreifen?
Barbara Wolf
Bildung, Erziehung und
Sozialisation in der
frühen Kindheit
Eine qualitative Studie unter Einbeziehung von Richard Sennetts
Flexibilitätskonzept und Hermann Schmitz’ Neuer Phänomenologie
Die zweisprachige wissenschaftliche Fachzeitschrift
setzt in einer neuen und erweiterten Form das seit
2002 von Markus Enders (Freiburg) herausgegebene
»Jahrbuch für Religionsphilosophie« fort und wird
von ihm gemeinsam mit Holger Zaborowski (Vallendar) herausgegeben. Das Jahrbuch enthält ausschließlich Originalbeiträge und ist prinzipiell für alle
Richtungen der Religionsphilosophie und der philosophischen Theologie offen.
Dialogisches Denken /
Dialogical Thinking
Rosenzweig Jahrbuch /
Rosenzweig Yearbook 7
ISBN 978-3-495-46408-3
Einzelband:
4 44,– / 4 [A] 45,30 / SFr 58,90
Im Abonnement
ISBN 978-3-495-48536-1
Ca. 4 46,– / 4 [A] 47,30 / SFr 61,90
Diese Studie zeigt in einem historischen Abriss die
Entwicklung unterschiedlicher Formen der Kinderbetreuung und untersucht die Auswirkungen dieser
Vorgaben auf den Betreuungsalltag von Kindern in
Kindertagesstätten. Außerdem wird mit Hermann
Schmitz’ Konzepten der »leiblichen Kommunikation«
und der »Situationen und Konstellationen« gezeigt,
wie bedeutsam gemeinsame Situationen mit Kindern
für ihre Individuation und Sozialisation sind.
Franz Rosenzweig ist einer der Vordenker des dialogischen Denkens. Mit diesem geht nicht nur ein
neues Seinsdenken einher, sondern auch und vor
allem ein neues Verständnis des Verhältnisses des
Menschen zu den Anderen, des Ich zum Du bzw. zum
Wir. Die Beiträger dieses Bandes zeigen, welche
Bedeutung »Dialogisches Denken« im Ausgang von
Rosenzweig für heutiges Philosophieren und nicht
zuletzt für den interreligiösen Dialog haben kann.
25
A_Vor 12h p. 26. / 30.4.2012
Topseller
Jean-Luc Marion
Rudolf zur Lippe
Das Erotische.
Ein Phänomen
Das Denken zum
Tanzen bringen
Philosophie des Wandels und
der Bewegung
320 Seiten, kartoniert
4 22,– / 4 [A] 22,70 / SFr 31,50
ISBN 978-3-495-48366-4
Wilhelm Büttemeyer (Hg.)
Philosophie
der Mathematik
344 Seiten, kartoniert
4 20,– / 4 [A] 20,60 / SFr 28,90
ISBN 978-3-495-48431-9
Rudolf zur Lippe
Plurale Ökonomie
Streitschrift für Maß, Reichtum
und Fülle
236 Seiten, kartoniert
4 16,– / 4 [A] 16,50 / SFr 23,50
ISBN 978-3-495-48013-7
Horst Seidl
Einführung in die
antike Philosophie
232 Seiten, kartoniert
4 16,– / 4 [A] 16,50 / SFr 23,50
ISBN 978-3-495-48480-7
Emmanuel Lévinas
Jenseits des Seins oder
anders als Sein geschieht
384 Seiten, kartoniert
4 24,– / 4 [A] 24,70 / SFr 34,50
ISBN 978-3-495-48407-4
Julian Nida-Rümelin /
Klaus Kufeld (Hg.)
Die Gegenwart
der Utopie
Zeitkritik und Denkwende
230 Seiten, kartoniert
4 20,– / 4 [A] 20,60 / SFr 28,90
ISBN 978-3-495-48100-4
26
406 Seiten, kartoniert
4 24,– / 4 [A] 24,70 / SFr 34,50
ISBN 978-3-495-47901-8
Karen Gloy
Wahrnehmungswelten
216 Seiten, kartoniert
4 20,– / 4 [A] 20,60 / SFr 28,90
ISBN 978-3-495-48447-0
A_Vor 12h p. 27. / 30.4.2012
Topseller
Wolfgang Balzer
Die Wissenschaft
und ihre Methoden
Grundsätze der Wissenschaftstheorie. Ein Lehrbuch
368 Seiten, kartoniert
4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90
ISBN 978-3-495-48377-0
Walter Brugger /
Harald Schöndorf (Hg.)
Philosophisches
Wörterbuch
736 Seiten, gebunden
4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90
ISBN 978-3-495-48213-1
Rainer Marten
Franz von Kutschera /
Alfred Breitkopf
Radikalität des Geistes
Heidegger – Paulus – Proust
Einführung
in die
moderne Logik
326 Seiten, kartoniert
4 24,– / 4 [A] 24,70 / SFr 34,50
ISBN 978-3-495-48512-5
220 Seiten, kartoniert
4 15,– / 4 [A] 15,50 / SFr 21,90
ISBN 978-3-495-48271-1
Petra Kolmer /
Armin Wildfeuer (Hg.)
Hermann Schmitz
Neues Handbuch
philosophischer
Grundbegriffe
Kurze Einführung in die
Neue Phänomenologie
136 Seiten, kartoniert
4 16,– / 4 [A] 16,50 / SFr 23,50
ISBN 978-3-495-48361-9
3 Bände, 2728 Seiten, gebunden
4 120,– / 4 [A] 123,40 / SFr 162,–
ISBN 978-3-495-48222-3
Friedrich Nietzsche
Die Kunst der Gesundheit
160 Seiten, kartoniert
4 15,– / 4 [A] 15,50 / SFr 21,90
ISBN 978-3-495-48515-6
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A_Vor 12h p. 28. / 30.4.2012
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