A_Vor 12h p. 1. / 30.4.2012 VERLAG KARL ALBER Herbst 2012 Philosophische Bücher B A_Vor 12h p. 2. / 30.4.2012 Liebe Leserin, lieber Leser, jedes halbe Jahr frage ich mich, wer eigentlich diese Editorial-Texte liest und was ich wohl dieses Mal schreiben soll. Zwischen den Zeilen sollte jedenfalls stehen, dass Karl Alber ein großartiger Verlag mit wunderbaren Autoren und ausgezeichneten Büchern ist. Um das auszubuchstabieren, fehlt diesmal aufgrund der vielen Schwerpunkttitel der Platz. Denn schließlich ist Karl Alber ein … – aber sehen Sie selbst! Ihr Lukas Trabert Verlag Karl Alber Inhalt Großheim: Zeithorizont 3 Neue Reihe: Kosmopolis 4 Held: Kosmopolitanismus – Ideal und Wirklichkeit 5 Guzzoni: erstaunlich und fremd 6 Depraz: Phänomenologie in der Praxis 7 Enz: Der Keim der Revolte 8 Kirloskar-Steinbach / Dharampal-Frick / Friele (Hg.): Die Interkulturalitätsdebatte 9 Rapp: Analysen zum Verständnis der modernen Welt 10 Fleischer: Menschliche Freiheit – ein vielfältiges Phänomen 11 Knoepffler / Odparlik: Grüne Gentechnik – Kein Sonderfall 12 Kunzmann: Die Natur neu würdigen 13 Rombach: Die Gegenwart der Philosophie (Studienausgabe) 14 Heidegger: Briefwechsel mit den Eltern und Briefe an die Schwester 15 Sölch (Hg.): Erziehung, Politik, Religion – Beiträge zu A. N. Whiteheads Kulturphilosophie 16 Maio / Eichinger / Bozzaro (Hg.): Kinderwunsch und Reproduktionsmedizin 17 Sperfeld: Arbeit als Gespräch 18 Reder: Religion in säkularer Gesellschaft 19 Hepfer: Die Macht der Phantasie und die Abschaffung des absoluten Wissens 20 Pajević: Poetisches Denken und die Frage nach dem Menschen 21 Kluck / Volke (Hg.): Näher dran? 22 Baur / Bösel / Mersch (Hg.): Die Stile Martin Heideggers 22 Rosenzweig: Feldpostbriefe 23 Herzfeld: Franz Rosenzweig, »Mitteleuropa« und der Erste Weltkrieg 23 Weitere Neuerscheinungen im Herbst 2012 24 Topseller 26 Bei den Preisen in 4 [A] und SFr handelt es sich um unverbindliche Preisempfehlungen. 2 A_Vor 12h p. 3. / 30.4.2012 Michael Großheim Zeithorizont Zwischen Gegenwartsversessenheit und langfristiger Orientierung Ca. 224 Seiten 13,9 21,4 cm, gebunden Ca. 4 20,– / 4 [A] 20,60 / SFr 28,90 ISBN 978-3-495-48538-5 September Wie viel Kurzzeitdenken kann sich eine Gesellschaft leisten? Menschen können von Augenblick zu Augenblick, von der Hand in den Mund, in den Tag hinein leben. Sie können aber ebenso über den Tag hinaus denken, langfristige Ziele verfolgen, haushalten und sparen, Konsum und Befriedigung aufschieben. Der Zeithorizont lässt sich sowohl in die Vergangenheit wie in die Zukunft hinein ausbilden; so hat man in der Antike die Ahnen verehrt und sich um Nachruhm bemüht. Doch wie steht es um die Zeithorizont-Kultur heute? Für unsere Gesellschaft ist der »short termism« in allen Bereichen, nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Politik und der allgemeinen Lebensorientierung kennzeichnend und wird zunehmend zum Problem. Eine Gesellschaft hingegen, die dem Thema Zeithorizont die gebührende Aufmerksamkeit zuwendet, bildet ein kulturelles Klima aus, das vielfältige Lebensformen zulässt und fördert. Zudem führt der demographische Wandel vor, dass wir unseren Zeithorizont erweitern müssen, dass es darauf ankommt, neben den Zeitgenossen auch die Vorfahren und Nachkommen in den Blick zu nehmen, kurz: die eigene Mittelgliedstellung in einer Generationenfolge anzuerkennen. Selbstbestimmung fängt beim Zeithorizont an. Aus dem Inhalt: Einleitung: Das Rätsel der Sphinx Zeithorizont – Eine Einführung Zeithorizont und Kultur (Zeithorizontbildung abseits der Kultur: Das Insel-Szenario * Zeithorizont und Selbstdisziplinierung * Zeithorizont und Politik) Zeitliche Selbsteinordnung (Das vergessene Nachleben der Toten * Vorfahren und Nachkommen * Generationenkonflikt oder diachrone Solidarität * Die Kette der Generationen) Die Entfaltung der Gegenwart und ihre Folgen (Modale Lagezeit * Temporale Emanzipation) Das Prinzip Gegenwart Die Aufgabe einer neuen Zeithorizont-Kultur (Zeithorizont-Humanismus * Zeithorizont-Erziehung) Der Autor: Michael Großheim, geb. 1962, promoviert 1993, habilitiert 2000, seit 2006 Inhaber der HermannSchmitz-Stiftungsprofessur für Phänomenologische Philosophie an der Universität Rostock. 3 A_Vor 12h p. 4. / 30.4.2012 Neue Reihe: Kosmopolis – Politische Philosophie und Rechtsphilosophie heute Herausgegeben von Matthias Lutz-Bachmann und Andreas Niederberger Die Reihe Kosmopolis bietet pointierte Darstellungen von Problemen, Begriffen und Themen, die für die zeitgenössische politische Philosophie und Rechtsphilosophie zentral sind. Dabei zeichnen sie deren Wandel unter besonderer Berücksichtigung der Globalisierung nach. In der Reihe erscheinen Originalbeiträge, die die Forschungszusammenhänge mit ihren relevanten Argumenten und Thesen diskutieren und kritisch prüfen sowie die Diskussion im Horizont kosmopolitaner Herausforderungen voranbringen. Die Arbeitstitel der nächsten acht Bände der Reihe: * Globalisierung als Verweltlichung. Zum Verhältnis von Recht und Religion in der politischen Ordnung der Gegenwart * Bürgerschaft * Volkssouveränität * Globale Gerechtigkeit * Europa * Freiheit und Gleichheit – Freiheit statt Gleichheit: Liberalismus und Libertarianismus * Kosmopolitische Verantwortung * Politische Ethik »Wenn Demokratie für Selbstbestimmung steht, Globalisierung für grenzübergreifende Prozesse und Kosmopolitanismus für universelle, das menschliche Handeln notwendigerweise formende und begrenzende Prinzipien, so können diese drei Konzepte zusammen uns helfen zu verstehen, dass das Schicksal der Menschheit sich nicht länger einfach dadurch offenlegen lässt, dass man abgekapselte politische und moralische Gemeinschaften untersucht, und dass die Prinzipien der Demokratie und des Kosmopolitanismus in allen menschlichen Bereichen, ob lokal, national, regional oder global, geschützt und genährt werden müssen. Wenn einige der Kräfte und Entwicklungen, die die Welt am stärksten prägen, öffentlich diskutiert und an demokratische Legitimationsprozesse gebunden werden sollen, müssen wir die sich wandelnde Grundlage der einzelnen Gemeinwesen und ihre Verknüpfung untereinander herausarbeiten. Das ist sowohl eine empirische als auch eine politische Herausforderung. (…) Einige Trittsteine auf dem Weg zu dieser kosmopolitanischen Ordnung liegen bereits vor uns. Denn dass die tonangebenden globalen ökonomischen und sicherheitspolitischen Maßnahmen der letzten Zeit versagt haben, bietet nicht nur Anlass zur Sorge, sondern auch die Möglichkeit, aus diesem Versagen zu lernen. Inwieweit diese Gelegenheit ergriffen werden kann, bleibt abzuwarten. Es gibt jedoch viele gute Gründe, die kosmopolitanischer Prinzipien noch fester in unserem Zusammenleben zu verankern.« David Held 4 A_Vor 12h p. 5. / 30.4.2012 David Held Kosmopolitanismus – Ideal und Wirklichkeit Aus dem Englischen von Eva Weiler Ca. 224 Seiten 13,5 21,5 cm, kartoniert Ca. 4 20,– / 4 [A] 20,60 / SFr 28,90 ISBN 978-3-495-48550-7 November Wir leben in »sich überlappenden Schicksalsgemeinschaften« Drei Schlüsselbegriffe stehen im Zentrum der zeitgenössischen politischen Theorie: Demokratie, Globalisierung und Kosmopolitanismus. Jeder dieser Begriffe bezieht sich sowohl auf eine Reihe von Ideen als auch auf konkrete soziale Entwicklungen, die prägend für die Lebenswelt des 21. Jahrhunderts sind. David Held untersucht in seinem Buch die Beziehung dieser Begriffe zueinander und entwickelt so eine systematische politische Theorie eines Kosmopolitanismus auf der Höhe der Zeit. Dabei arbeitet er die Hauptprinzipien und Begründungselemente dieser Theorie heraus und legt dar, welche Rolle diese bei der Entwicklung globaler politischer Handlungsräume und -strukturen, wie etwa der Begründung und Politik der Menschenrechte, gespielt haben. Auf Grundlage dieser Theorie konzentriert Held die Diskussion auf drängende aktuelle Probleme: die Herausforderungen des Klimawandels, Fragen nach dem Verhältnis von Krieg, Völkerrecht und Frieden, die durch die Interventionen in Afghanistan und Irak aufgeworfen wurden, sowie die Auswirkungen der Finanzmarktkrisen. Held argumentiert in überzeugender Weise, dass nur eine starke normative Theorie kosmopolitaner Demokratie in der Lage ist, eine Orientierung bei der Bewältigung dieser Probleme zu bieten. Der Autor: David Held ist Professor für Politikwissenschaft an der Durham University. Seine mehr als 30 Jahre andauernde Forschungs- und Publikationstätigkeit hat ihn zu einem der weltweit führenden Theoretiker der Demokratie und Globalisierung sowie einer Politischen Philosophie des Kosmopolitanismus werden lassen. 5 A_Vor 12h p. 6. / 30.4.2012 Ute Guzzoni erstaunlich und fremd Erfahrungen und Reflexionen Ca. 112 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 18,– / 4 [A] 18,60 / SFr 25,90 ISBN 978-3-495-48555-2 September »Fremd ist der Fremde nur in der Fremde« (Karl Valentin) Seit jeher ist es das Ziel von Wissenschaft und Technik, die Dinge und Geschehnisse unserer Welt in den Griff zu bekommen. Die Menschen haben sich das Staunen über das ihnen gegenüber Andere abgewöhnt und, wie Adorno sagt, »mit steigender Vertrautheit ums Fremde sich betrogen«. Da, wo unabweisbar Fremdes auftritt, erscheint es als bedrohlich. Vor diesem Hintergrund geht es in diesem Buch um die Besinnung auf die erstaunliche Fremdheit, die uns gleichwohl überall da begegnen kann, wo wir Alltägliches aus seiner Selbstverständlichkeit herausheben, auf eine Besitzergreifung durch unser Begreifen und Tun verzichten und uns auf eine Erfahrung des Anderen als solchen einlassen. Am Beispiel der Begegnung mit Tieren einerseits und mit Kunstwerken andererseits (u.a. von Picasso und Brecht) werden zuvor herausgestellte Grundzüge der Erfahrung von Erstaunlichem und Fremdem verdeutlicht. Zitat: »Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden« (Trakl). Wir sind Fremde auf der Erde, vieles, was uns auf ihr 6 begegnet, erscheint uns fremd und erstaunlich. Und: wir wohnen auf der Erde, sie ist unser vertrautes Zuhause, wir sind ein Teil von ihr. Beides – Fremdheit und Vertrautheit – erfahren wir nebeneinander, ineinander. Wir leben in einer vertrauten Welt, sind in sie hineingewachsen; wir gehören in eine menschliche Gemeinschaft, in die gesellschaftliche Umwelt unseres Wohnens, Arbeitens, Lebens, in der uns bekannte und benannte Dinge begegnen. Doch erfahren wir das Einzelne zuweilen auch als etwas, das uns in seiner Besonderheit und seinem Eigensein fremd vorkommt und uns erstaunt. (…) Fremdheit wie Vertrautheit zeigen beide in unterschiedlichen Zusammenhängen ganz unterschiedliche, ja gegensätzliche Gesichter. Die Autorin: Ute Guzzoni, geb. 1934, lehrt als emeritierte Professorin an der Universität Freiburg i. Br. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt bei Alber »Hegels Denken als Vollendung der Metaphysik« (2005), »Unter anderem: die Dinge« (2008), »Gegensätze, Gegenspiele« (2009), »Der andere Heidegger« (2009). A_Vor 12h p. 7. / 30.4.2012 Natalie Depraz Phänomenologie in der Praxis Eine Einführung Aus dem Französischen von Sebastian Knöpker Ca. 272 Seiten 13,5 21,5 cm, kartoniert Ca. 4 24,– / 4 [A] 24,70 / SFr 34,50 ISBN 978-3-495-48556-9 September »Die Phänomenologie ist angewandt oder sie ist überhaupt nicht!« Definiert sich die Philosophie durch ihre Bewährung im Leben, so knüpft die Phänomenologie, die Natalie Depraz in dieser Einführung entwirft, an diesen ureigensten Sinn der Philosophie an. Anhand des Leitmotivs »Die Phänomenologie ist angewandt oder sie ist überhaupt nicht!« wird in dieser Einführung ein phänomenologisches Erfassen und Beschreiben von Raum, Zeit, Leben und Intersubjektivität in je konkreten Vollzügen vorgestellt. Dabei wird auf verschiedenste Disziplinen und Lebensbereiche zurückgegriffen, auf die ethnologische Feldforschung, die buddhistische Meditation, die Psychotherapie, die Praxis des christlich-orthodoxen Betens und auf neurologische Forschungen. Auf diese Weise in der Vielfalt des Lebens fundiert, bietet sich dem Leser ein einfacher Zugang zur Phänomenologie, der durch ideengeschichtliche Darstellungen des Denkens von Husserl, Heidegger, Sartre, Merleau-Ponty, Lévinas, Michel Henry, Jean-Luc Marion und auch Grenzgängern der Phänomenologie wie Jacques Derrida und Paul Ricœur ergänzt wird. Aus dem Inhalt: Die Phänomenologie praktizieren: die Erfahrung »sehen« und die Vor-urteile »befragen« * Rückkehr zu den Sachen selbst * Die Beschreibung und ihre Grenzen * Phänomenologie in Aktion * Felder der Erfahrung neu bestimmt * Die Deskription: die Praxis eines phänomenologischen Schreibens * Die Geschichte der Phänomenologie: eine Archäologie des Denkens * Eine Genealogie der Denkfiguren * Eine Beschreibung philosophischer Grundsituationen * Phänomenologie in der Praxis: Geschichte und Ethik * Schluss – Aufmerksamkeit auf das Alltägliche Die Autorin: Natalie Depraz, Professorin für Philosophie mit den Schwerpunkten Phänomenologie und Deutsche Philosophie an der Universität Rouen und an der Universität Inter-Âges der Sorbonne, Mitarbeiterin am Husserl-Archiv Paris. 7 A_Vor 12h p. 8. / 30.4.2012 Peter Enz Der Keim der Revolte Militante Solidarität und religiöse Mission bei Ibn Khaldun Ca. 304 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90 ISBN 978-3-495-48533-0 September Von Tunis nach Kairo: zur intellektuellen Vorgeschichte der »Arabellion« In seinem Versuch, die Geschichte, so wie er sie erlebt, rational begreiflich zu machen, entwirft Ibn Khaldun, ein Tunesier aus dem 14. christlichen Jahrhundert, in seinem geschichtstheoretischen Hauptwerk den Begriff der Asabiya. Die Asabiya ist eine Art militanter Solidarität, die die Mitglieder einer Gruppe von Menschen aneinander bindet und es der Gruppe ermöglicht, sich gegen äußere Bedrohungen zu wehren und aktive Machtansprüche zu stellen. Sie ist im Gedankengebäude Ibn Khalduns die eigentliche Bewegerin der Geschichte, sie treibt die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen an, sie macht eine Gruppe von Menschen zu einem aktiven politischen Subjekt. Ohne Asabiya ist politischer Erfolg nicht möglich. Diese Arbeit macht es sich zur Aufgabe, die vielschichtigen Strukturen dieses Begriffs, seine Bedingungen und Funktionen genau zu durchleuchten. Die Bedeutung der Asabiya 8 erschöpft sich nämlich nicht in ihrer Rolle als soziale Kraft. Gerade im Dialog mit dem post-marxistischen Denker Alain Badiou entpuppt sie sich als ein Konzept, das die komplexen Strukturen revolutionärer Bewegungen verständlich machen kann. Die Asabiya ist das bedingungslose, militante Bekenntnis des Einzelnen zur Wahrheit eines politischen Ereignisses und somit auch der Ursprung von Rebellion und Revolte. Der Autor: Peter Enz, geboren 1987, studierte an der Universität Wien Arabistik und Philosophie und schloss beide Studien mit Arbeiten zu Ibn Khaldun ab. Das arabische Denken lernte er unter anderem auf ausgedehnten Reisen in die arabische Welt kennen. Gegenwärtig ist er Mitarbeiter der österreichischen Tageszeitung »Die Presse«. A_Vor 12h p. 9. / 30.4.2012 Monika Kirloskar-Steinbach / Gita Dharampal-Frick / Minou Friele (Hg.) Die Interkulturalitätsdebatte – Leit- und Streitbegriffe Intercultural Discourse – Key and Contested Concepts Ca. 352 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90 ISBN 978-3-495-48541-5 September 38 Grundbegriffe zur interkulturellen Verständigung Der interdisziplinär verfasste Band greift Begriffe (wie Multikulturalismus, Kosmopolitismus, Toleranz, Authentizität, Differenz etc.) auf, welche nicht allein aktuelle Debatten zur Interkulturalität prägen, sondern sich auch über den fachwissenschaftlichen Diskurs hinaus nachhaltig auf das Zusammenleben in modernen Gesellschaften auswirken. In kurzen, auf Deutsch oder Englisch geschriebenen Artikeln werden die Begriffe geklärt, da dies eine Voraussetzung für eine Verständigung im interdisziplinären und interkulturellen Diskurs ist. Durch das Zusammenbringen von differenzierten Darstellungen der zentralen Begriffe in einem Überblickswerk, wird eine Handreichung für all diejenigen geliefert, die sich in unterschiedlichen gesellschaftlichen, politischen und historischen Kontexten mit Fragen interkultureller Verständigung und Kooperation befassen. Mit Beiträgen von Karl-Heinz Brodbeck, Rainer Forst, Heinz Kimmerle, Ram Adhar Mall, Georg Meggle, Georg Stenger, Bassam Tibi, Wolfgang Welsch und vielen anderen. Die Herausgeberinnen: Monika Kirloskar-Steinbach ist außerplanmäßige Professorin an der Universität Konstanz. Ihre Forschungsschwerpunkte in der Politischen Philosophie und Sozialphilosophie sind u. a. Toleranz, Menschenrechtstheorie, Immigrationsethik, nationale Identität sowie das Zusammenleben in pluralistischen Gesellschaften. Außerdem arbeitet sie an unterschiedlichen Aspekten der Philosophie der Interkulturalität. Gita Dharampal-Frick ist Professorin am Südasien-Institut der Universität Heidelberg, Leiterin der Abteilung Geschichte Südasiens. Veröffentlichungen zum europäisch-asiatischen Kulturtransfer von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart und zur modernen Geschichte Südasiens. Dr. Minou Friele arbeitet seit 2011 am Institut für Wissenschaft und Ethik der Universität Bonn als Dozentin für Philosophie und Leiterin einer Nachwuchsforschungsgruppe zum Thema ›Medizin und Ethik‹. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt neben der Beschäftigung mit verschiedenen medizinethischen Fragestellungen vor allem auf Fragen des angemessenen Umgangs mit moralischen Dissensen. 9 A_Vor 12h p. 10. / 30.4.2012 Friedrich Rapp Analysen zum Verständnis der modernen Welt Wissenschaft – Metaphysik – Technik Ca. 288 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90 ISBN 978-3-495-48546-0 September Warum die Bäume des Fortschritts nicht in den Himmel wachsen Die achtzehn Beiträge dieses Bandes sind ursprünglich in ganz unterschiedlichen Kontexten erschienen. Was sie verbindet ist die Aufschlüsselung bzw. das Durchsichtigmachen der jeweiligen intellektuellen Zusammenhänge von Technik, Metaphysik und Wissenschaft. In ihrer Zusammenschau zeigen die Analysen die geistigen Wurzeln unseres Weltverständnisses auf und machen die Entwicklung verständlich, die zur modernen Welt geführt hat. Inhalt: Wissenschaft 1. Wandlungen des Naturbegriffs: Novalis, Goethe und die moderne Naturwissenschaft 2. Erkenntnistheoretische Überlegungen zu einer alternativen Naturwissenschaft 3. Technik und Naturwissenschaft 4. Kausale und teleologische Erklärungen 5. Die philosophische Anthropologie zwischen Naturalismus und Spekulation 6. Der Fortschrittsgedanke Metaphysik 7. Zur Geschlossenheit metaphysischer Konzeptionen 10 8. Das Subjekt in Whiteheads kosmologischer Metaphysik 9. Freiheit als Problem 10. Verantwortung im Kontext 11. Kosmische Technik als Zuspruch des Seins 12. Heideggers Geschichtsverständnis Technik 13. Die technische Entwicklung als soziale Entscheidung 14. Die normativen Determinanten des technischen Wandels 15. Die Idee der Technikbewertung 16. Die Entwicklungsländer und die Technik 17. Technik als Mythos 18. Der Kampf der Götter Der Autor: Friedrich Rapp, Jahrgang 1932, hat nach einem ersten Studium der Physik und Mathematik (Staatsexamen 1959) in Philosophie promoviert (1966) und sich 1972 an der TU Berlin habilitiert. Dort war er bis 1985 Professor für Philosophie. Von 1985 bis 1992 war er Lehrstuhlinhaber für Philosophie an der Universität Dortmund. A_Vor 12h p. 11. / 30.4.2012 Margot Fleischer Menschliche Freiheit – ein vielfältiges Phänomen Perspektiven von Aristoteles, Augustin, Kant, Fichte, Sartre und Jonas Ca. 112 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 19,– / 4 [A] 19,60 / SFr 27,50 ISBN 978-3-495-48531-6 August Sechs grundlegende Positionen zur Freiheit des Menschen Es werden sechs philosophische Perspektiven auf die menschliche Freiheit vor Augen geführt. Jede von ihnen gibt anderes als die übrigen zu bedenken, so dass unsere Freiheit als vielfältiges Phänomen begegnet. Zu verdanken sind die Perspektiven vier Philosophen der älteren Tradition (Aristoteles, Augustin, Kant, Fichte) und zwei Denkern des 20. Jahrhunderts (Sartre, Jonas). Ob wir nun, wie Sartre schreibt, zur Freiheit verurteilt sind, oder ob es gerade die Freiheit ist, die den Menschen als Vernunftwesen auszeichnet, stets muss der Mensch entscheiden, worin für ihn das gute Handeln besteht. So bleibt Freiheit auch und gerade hinsichtlich der Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen und zukünftigen Generationen eine der Grundthemen der Philosophie. Inhalt: Ethische Trefflichkeit – Freiwilligkeit und Entscheidung – Einsicht Aristoteles, Nikomachische Ethik Freiheit und der Ursprung des Bösen Augustin, Der Gottesstaat Freiheit und moralisches Gesetz Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und Kritik der praktischen Vernunft Freiheit und das ursprüngliche Verhältnis zum Anderen Fichte, Grundlage des Naturrechts nach Principien der Wissenschaftslehre Freiheit und Situation Sartre, Das Sein und das Nichts Verantwortung und die Pflicht zur Zukunft Jonas, Das Prinzip Verantwortung Die Autorin: Margot Fleischer, Dr. phil., ist emeritierte Professorin für Philosophie an der Universität Siegen. Ihre Forschungsarbeiten sind in den Bereichen Geschichte der Philosophie und Philosophie des 20. Jahrhunderts angesiedelt, und zwar vor allem auf den systematischen Gebieten Anthropologie, Metaphysik, Erkenntnistheorie und Ethik. 11 A_Vor 12h p. 12. / 30.4.2012 Nikolaus Knoepffler / Sabine Odparlik Grüne Gentechnik – Kein Sonderfall Ca. 160 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 19,– / 4 [A] 19,60 / SFr 27,50 ISBN 978-3-495-48558-3 November Welche Kartoffeln wollen wir essen? Wohl kaum ein Thema ist in unserer Gesellschaft derart umstritten wie die Grüne Gentechnik. Sie als einen »Zankapfel« zu bezeichnen, wie mehrfach publizistisch geschehen, kommt schon fast einem Euphemismus gleich: Kritiker und Befürworter sprechen ihrem jeweiligen Gegner nicht nur ab, über ausreichend Sachkenntnis zu verfügen, sondern bezichtigen sich gegenseitig sogar, auf der moralisch falschen Seite zu stehen. Anfang des Jahres 2012 kapitulierte die BASF und verlegte angesichts der Ablehnung, den ihre gentechnisch veränderte Kartoffelsorte »Amflora« erfuhr, ihren pflanzenbiotechnischen Forschungsstandort von Deutschland in die USA. Dieser Band untersucht nach einer kurzen Einführung zu den wissenschaftlichen Entwicklungen und Möglichkeiten der Grünen Gentechnik die äußerst unübersichtliche Debatte zum Thema. Dabei geht es vor allem darum, die verschiedenen kritischen Standpunkte aus ethischer Perspektive systematisch darzustellen und auf die Plausibilität ihrer Argumente hin zu untersuchen. Ohne die Grüne Gentechnik zu verharmlosen, kommen die Autoren zu dem Schluss, dass kein Ansatz darin überzeugen kann, derartige biotechnologische 12 Verfahren gegenüber konventionellen Züchtungsmethoden als einen Sonderfall darzustellen. Vielmehr lässt sich die Notwendigkeit von Fallunterscheidungen herausarbeiten – unabhängig von der verwendeten Methode. Dieser Band eröffnet eine Unterreihe der »Angewandten Ethik« zum Themenfeld Natur und Umwelt. Weitere geplante Bände befassen sich u. a. mit Energieethik und Verkehrsethik. Die Autoren: Nikolaus Knoepffler, geb. 1962, ist Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Ethik und Leiter des Ethikzentrums der Universität Jena. Zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich der Angewandten Ethik. Außerdem ist er Gutachter im 7. Rahmenprogramm der EU zu Projekten aus der Landwirtschaft. Sabine Odparlik, geb. 1975, promovierte mit einer Arbeit zur Würde der Pflanze und ist eine der ausgewiesensten Ethikerinnen in diesem Feld. Sie ist Diplombiologin und Angewandte Ethikerin. Seit 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bereich Ethik in den Wissenschaften der Universität Jena. A_Vor 12h p. 13. / 30.4.2012 Peter Kunzmann Die Natur neu würdigen Zur moralischen Schwerkraft einer widerspruchsvollen Denkfigur Ca. 160 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 19,– / 4 [A] 19,60 / SFr 27,50 ISBN 978-3-495-48559-0 November »Wir sprechen von Natur und vergessen uns dabei: wir selber sind Natur«. (Friedrich Nietzsche) Die Natur kehrt zurück in der Ethik. Wieder einmal. Wie kein anderer Begriff durchzieht »Natur« die abendländische Geistesgeschichte. Von Anfang an ist der Begriff »Natur« widersprüchlich und von mannigfaltiger Bedeutung. In ihm drückt sich aus, wie wir zur Welt und zur Umwelt Stellung beziehen: in Entfremdung und Verbindung, mit Grausen und Ehrfurcht, als formender Beherrscher und als Glied der Natur. Die Auseinandersetzung mit »Natur« bündelt starke moralische Intuitionen, die in der ethischen Reflexion nicht leicht zu festigen oder auch nur zu deuten sind, und verschafft ihnen Gehör. Indem sie in diesem Buch mit dem Begriff der »Würde« verbunden werden, wird deutlich, wie diese nur scheinbar einander fremden Denkfiguren sich wechselseitig erhellen, etwa in der Gentechnik oder in unseren praktischen Verhältnissen zu Tieren. Denn auch der Gedanke der Würde lebt im sittlichen Eigenrecht des Anderen. Der Autor: Professor Dr. Peter Kunzmann, Jahrgang 1966, Promotion 1993, Habilitation 1997, ist seit 2006 Leiter der Nachwuchs-Forschergruppe des BMBF »Würde in der Gentechnologie« am Ethikzentrum Jena. Weiterer Titel von Peter Kunzmann im Verlag Karl Alber: Die Würde des Tieres – zwischen Leerformel und Prinzip ISBN 978-3-495-48290-2 144 Seiten / 4 24,– 13 A_Vor 12h p. 14. / 30.4.2012 Heinrich Rombach Die Gegenwart der Philosophie Die Grundprobleme der abendländischen Philosophie und der gegenwärtige Stand des philosophischen Fragens (4. Auflage als Studienausgabe) Ca. 232 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90 ISBN 978-3-495-48535-4 August »Auftakt einer neuen Philosophie« (FAZ) »Rombach präsentiert »eine in sich erstaunlich konsequente, aber keineswegs gewaltsame Interpretation der gesamten abendländischen Philosophiegeschichte. Freilich treibt er auch Philosophiegeschichte in einem unüblichen Stil. Ebensowenig wie es ihm um eine Bestandsaufnahme der in unserer Zeit publizierten Philosophie geht, zielt er auf die Vermittlung von Kenntnissen über die Philosophie früherer Zeiten ab. Statt dessen fragt er, wie Philosophie als solche und im ganzen nicht nur gegenwärtig ist, sondern je gegenwärtig war. Hinter dieser Frage steht die zentrale These, Philosophie bedeute nicht zu allen Zeiten dasselbe. Damit soll durchaus nicht die banale Tatsache festgestellt werden, daß die Philosophen verschiedener Zeiten zu verschiedenen Ergebnissen gekommen sind. Vielmehr ist Rombachs Meinung die, daß das Wesen der Philosophie epochal geprägt ist, daß sowohl ihr ›Standort‹ wie ihre ›Bewegungsform‹ sich von Epoche zu Epoche wandeln. Diese These ist alles andere als banal, sie ist schockierend und revolutionär.« Michael Theunissen, Philosophisches Jahrbuch 14 »Rombachs Buch setzt Gedanken und Erfahrungen frei, weil es nicht die all- und altbekannten Inhalte wiederholt, sondern die Form- und Bewegungsfiguren herausstellt, die den Zugang zu den einzelnen Positionen erschließen. Es treten Gestalten hervor, die die Gewalten verdeutlichen, die sie ausgeformt haben. (…) Gewiß, Rombachs Studie ist nur eine Skizze, mit allen Mängeln einer solchen. Aber als Skizze ist es eine meisterhafte«. Richard Wisser, Frankfurter Allgemeine Zeitung Der Autor: Heinrich Rombach (1923–2004) hatte bis zu seiner Emeritierung einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Würzburg inne. Weitere Hauptwerke bei Alber: Substanz, System, Struktur. Die Hauptepochen der europäischen Geistesgeschichte, 2 Bde. Strukturontologie. Eine Phänomenologie der Freiheit Stukturanthropologie. »Der menschliche Mensch« A_Vor 12h p. 15. / 30.4.2012 Martin Heidegger Briefwechsel mit den Eltern und Briefe an die Schwester Herausgegeben von Jörg Heidegger und Alfred Denker Martin Heidegger Briefausgabe Band I.1 Ca. 224 Seiten 13,9 21,4 cm, Leinen Ca. 4 59,– / 4 [A] 60,70 / SFr 78,90 Subskriptionspreis ca. 4 49,– / 4 [A] 50,40 / SFr 65,90 ISBN 978-3-495-48354-1 November »Aber freilich dürfte auch das große Elend in der Welt und der Schmerz nicht sein –« Der in diesem Buch erstmals veröffentlichte Briefwechsel zwischen Martin Heidegger und seinen Eltern sowie die Briefe von Martin Heidegger an seine Schwester Marie und seinen Schwager Rudolf Oschwald erscheinen als zweiter Band der Martin Heidegger Briefausgabe. Die beiden Korrespondenzen erhellen die familiären Verhältnisse des berühmten Philosophen und zeigen, wie schlicht und einfach das Leben in seiner Meßkircher Heimat war. Die für die Forschung ergebnisreichsten Briefe befassen sich mit Heideggers Verlobung mit Elfride Petri. Da sie Protestantin war, bereitete diese Liebesbeziehung seinen streng katholischen Eltern – sein Vater war Mesner der Sankt Martins Kirche von Meßkirch – große Sorgen. Ihre Zustimmung zur Heirat gaben sie erst nach einer Intervention von Heideggers Freund, dem Theologen und Priester Engelbert Krebs. In den Briefen an die Schwester stehen vor allem die familiären Verhältnisse im Vordergrund. Die Herausgeber: Alfred Denker, geb. 1960, studierte Philosophie, Geschichte und Theologie in Groningen und Amsterdam. Er lebt als Privatgelehrter und Schriftsteller in Frankreich. Er ist Mitherausgeber des HeideggerJahrbuchs und der Martin Heidegger Briefausgabe und hat sich in zahlreichen Veröffentlichungen auch mit der Philosophie des Deutschen Idealismus beschäftigt. Jörg Heidegger ist der älteste Sohn Martin Heideggers. In den fünfziger und sechziger Jahren hat er seinen Vater oft auf Vortragsreisen begleitet. Er ist Mitglied des Vorstandes der Martin-Heidegger-Stiftung. 15 A_Vor 12h p. 16. / 30.4.2012 Dennis Sölch (Hg.) Erziehung, Politik, Religion – Beiträge zu A. N. Whiteheads Kulturphilosophie Ca. 230 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90 ISBN 978-3-495-48548-4 November Neue Reihe: Whitehead Studien Die Reihe »Whitehead Studien« bietet ein Forum für Forschungen zur Philosophie A. N. Whiteheads und der neueren Prozessphilosophie. Neben einem Schwerpunkt auf Publikationen aus dem deutschsprachigen Raum werden auch ausgewählte englischsprachige Texte Teil der Reihe sein. Sie ist interdisziplinär angelegt und bewusst keinem speziellen Interpretationsrahmen zugeordnet. Die Herausgeber sind Godehard Brüntrup (München), Christoph Kann (Düsseldorf) und Franz Riffert (Salzburg). Band 1: Erziehung, Politik und Religion gehören zweifellos zu den Bereichen menschlicher Kultur, die den größten und nachhaltigsten Einfluss auf die Entwicklung von Gesellschaften ausüben: Erziehung dient sowohl der Bildung des Einzelnen als auch dem gesellschaftlichen Fortschritt und der Vermittlung verbindlicher Normen und Werte; Politik umfasst gleichermaßen die institutionellen Ordnungsstrukturen einer Gemeinschaft und die Beziehung jedes ihrer Mitglieder zu dieser Ordnung; Religion besteht einerseits in einer individuellen Glaubensüberzeugung und 16 nimmt andererseits mittelbar oder unmittelbar Einfluss auf die Form des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Alfred N. Whitehead untersucht in seinen kulturphilosophischen Schriften nicht nur zentrale Aspekte aller drei Bereiche und ihrer Interdependenzen, sondern entwickelt darüber hinaus eigene Konzeptionen, die nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben. Ohne ein starres System zu bilden, verdichten sich seine scharfsinnigen Beobachtungen und Analysen zu eigenen dynamischen Theorien über Erziehung, Politik und Religion. Die in diesem Band versammelten Aufsätze greifen Whiteheads Überlegungen auf, rekonstruieren sie vor dem Hintergrund gegenwärtiger Entwicklungen und machen sie fruchtbar im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen. Der Herausgeber: Dennis Sölch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit 2010 ist er Geschäftsführer und stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Whitehead Gesellschaft e. V. A_Vor 12h p. 17. / 30.4.2012 Giovanni Maio / Tobias Eichinger / Claudia Bozzaro (Hg.) Kinderwunsch und Reproduktionsmedizin Ethische Herausforderungen der technisierten Fortpflanzung Ca. 480 Seiten 13,9 21,4 cm, gebunden Ca. 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90 ISBN 978-3-495-48539-2 September Vom Kinderwunsch zum Wunschkind Während früher die ungewollte Kinderlosigkeit als Schicksal angesehen wurde, verspricht die moderne Reproduktionsmedizin heute technische Abhilfe und suggeriert damit eine Machbarkeit, die auch neue Begehrlichkeiten weckt. Die Möglichkeiten, ungewollt kinderlosen Menschen zu eigenen Kindern zu verhelfen, haben sich in den letzten Jahren erheblich erweitert. So versprechen Kinderwunschbehandlungen heute nicht nur heterosexuellen Paaren, die unter Unfruchtbarkeit leiden, medizinische Hilfestellung. Auch Alleinstehende, gleichgeschlechtliche Paare und Frauen nach der Menopause können sich durch die Inanspruchnahme von Samen- und Eizellspende, Leihmutterschaft oder Verfahren der Einfrierung von unbefruchteten Eizellen den Wunsch nach einem eigenen Kind erfüllen. Damit reagiert die Reproduktionsmedizin mit ihren Angeboten nicht nur effektiv auf das Leiden der Betroffenen, sondern trägt auch dazu bei, dass sich ganz neue Formen der Elternschaft etablieren. Zudem gewinnen persönliche Bedürfnisse und individuelle Wünsche innerhalb der Gestaltung der Fortpflanzung einen immer größeren Stellenwert. Doch damit werden zugleich tiefgreifende Über- zeugungen vom Selbstverständnis des Menschen, vom Wert der Natürlichkeit sowie von Familien- und Beziehungsmodellen berührt. Wie ist damit umzugehen, dass der Einsatz reproduktionsmedizinischer Techniken und Verfahren zu ganz neuen Elternkonstellationen führen kann? Haben Kinder einen Anspruch auf junge Eltern? Auf heterosexuelle Eltern? Auf eindeutige Abstammung? Was bedeuten die neuen technischen Verfahren für den Begriff der Familie und den Wandel von Beziehungsformen? Die Herausgeber: Giovanni Maio ist seit 2005 Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin und Geschäftsführender Direktor des Interdisziplinären Ethik-Zentrums Freiburg. Tobias Eichinger ist seit 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Freiburg. 2010 MTZ-Förderpreis für Bioethik. Claudia Bozzaro ist seit 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik und Geschichte der Medizin an der Universität Freiburg. Promotion 2011. 17 A_Vor 12h p. 18. / 30.4.2012 Enrico Sperfeld Arbeit als Gespräch Józef Tischners Ethik der Solidarność Ca. 296 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90 ISBN 978-3-495-48534-7 September »Arbeit ist Gespräch im Dienst des Lebens.« (Józef Tischner, Ethik der Solidarität) »Arbeit ist eine besondere Form des Gesprächs des Menschen mit dem Menschen, die der Aufrechterhaltung und Entwicklung des menschlichen Lebens dient.« Mit seiner Analyse der Arbeit als Gespräch inspirierte und interpretierte Józef Tischner (1931–2000) die polnische Oppositionsbewegung Solidarność in ihrer Forderung nach Überwindung sinnleerer planwirtschaftlicher Arbeitsverhältnisse. Tischners Ethik der Solidarność zeigt: Wenn Menschen Arbeitsverhältnisse in funktionalen Systemen als sinnlos erfahren, so bedarf es des Zeugnisses solidarischen Handelns, um auf der Basis eines wiedergewonnenen lebensweltlichen Sinnzusammenhanges das jeweilige System reformieren zu können. Ohne die Herausbildung einer solidarischen Gemeinschaft erscheint das sinnleere System dem Einzelnen als zwangsläufig und schicksalhaft. Karl Alber Preis 2012 Aus der Begründung der Jury: »Der Verfasser macht die sinnanalytische und sinnkritische Kraft der Metapher von der Arbeit als 18 Gespräch deutlich. Er zeigt die offenkundigen Parallelen zwischen der Grammatik im Gespräch und der interaktiven Fügungen in der Werkproduktion und im Warentausch auf, samt den zugehörigen Normen des Richtigen. Gerade weil wir uns in der Arbeit immer schon in einer direkten Beziehung zu anderen Personen befinden, ist der Missbrauch dieser Beziehung in Strukturen der Ausbeutung mit der Folge der Entfremdung der Arbeitenden von der Arbeit in Tischners subversiver Version eines kommunitarisch umgedrehten Marx so bedeutsam. Es ist eine große Leistung, auf den katholischen Denker der Arbeit und intellektuellen Führer der Solidarność Tischner in unserem Land aufmerksam zu machen.« Der Autor: Enrico Sperfeld (geb. 1976) studierte in Halle Musik und Philosophie. Als Sprachlektor der Robert-BoschStiftung an der Universität Rzeszów sowie als Forschungsstipendiat an der Universität Zielona Góra war er lange Zeit in Polen tätig. Mit der vorliegenden Arbeit promovierte er an der Technischen Universität Dresden. A_Vor 12h p. 19. / 30.4.2012 Michael Reder Religion in säkularer Gesellschaft Über die neue Aufmerksamkeit für Religion in der politischen Philosophie Ca. 448 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 49,– / 4 [A] 50,40 / SFr 65,90 ISBN 978-3-495-48540-8 November Religion: Universales Bedürfnis oder Privatangelegenheit? Religionen spielen nach wie vor eine wichtige Rolle in demokratischen Gesellschaften. Jürgen Habermas spricht deshalb von der »postsäkularen Gesellschaft«. Viele weitere Philosophen der Gegenwart (Jacques Derrida, Richard Rorty, Michael Walzer) prägen mit Habermas zusammen diesen gegenwärtigen philosophischen Diskurs über Religion in der politischen Philosophie. Dieser Diskurs wird in seinen Strukturen und Argumenten in dem vorliegenden Band analysiert und kritisch diskutiert. Kernfragen des Autors sind, wie Religion und ihre gesellschaftliche Funktion philosophisch verstanden werden können, was die zentralen Problemstellen des Diskurses über Religion in der politischen Philosophie sind und wie diese mit Blick auf frühere Konzeptionen (Friedrich Schleiermacher oder John Dewey) konstruktiv weitergedacht werden können. Aus der Beschäftigung mit der Religion werden abschließend Schlussfolgerungen für die Debatte über Demokratie gezogen. Die praktische Philosophie kann damit sowohl zur Reflexion der gesellschaftlichen Bedeutung von Religion als auch zur Klärung der Frage, wie Demokratie angesichts pluraler weltanschaulicher Konstellationen heute verstanden werden kann, wichtige Beiträge leisten. Der Autor: Michael Reder promovierte nach dem Studium der Philosophie, Theologie und Volkswirtschaft 2006 in München mit einer Arbeit über Globalisierungstheorien, 2011 folgte die Habilitation an der LMU. Seit 2012 ist er Professor für Sozial- und Religionsphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München und Inhaber des dortigen Lehrstuhls für praktische Philosophie mit dem Schwerpunkt Völkerverständigung. Arbeitsgebiete: Politische Philosophie (mit globalem Fokus), Kultur- und Religionsphilosophie, interkulturelle Philosophie, Philosophie der Gegenwart. 19 A_Vor 12h p. 20. / 30.4.2012 Karl Hepfer Die Macht der Phantasie und die Abschaffung des absoluten Wissens Ein philosophiehistorischer Überblick von Platon bis Kant Ca. 192 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 24,– / 4 [A] 24,70 / SFr 34,50 ISBN 978-3-495-48557-6 September »Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.« (Albert Einstein) »Phantasie« steht heute für die kreativen und schöpferischen Fähigkeiten des Menschen. Dieser Sprachgebrauch ist relativ neu. Tatsächlich findet der Versuch, dieses Vermögen terminologisch und systematisch genauer zu bestimmen, die längste Zeit in der Erkenntnistheorie und nicht in der Ästhetik statt. Dabei steht die Phantasie von Anfang an als eigenständiges Vermögen neben der Wahrnehmung und dem Verstand und wird in einer wichtigen Rolle für die Erklärung unserer Wissensansprüche gesehen. Wegen ihrer epistemischen Unzuverlässigkeit haben Erkenntnistheoretiker sie allerdings oft mit großem Misstrauen betrachtet. Die Untersuchung zeichnet anhand ausgewählter historischer Stationen die grundlegende Veränderung im Verständnis der »Phantasie« nach, von der Antike bis zur Neuzeit. 20 Inhalt: 1 Antike und Mittelalter 1.1 Platon und Aristoteles 1.2 Epikureer, Stoa, Neuplatonismus 1.3 Augustinus und Thomas 1.4 Pico della Mirandola 2 Theorien der Neuzeit 2.1 René Descartes 2.2 Thomas Hobbes 2.3 John Locke 2.4 David Hume 2.5 Immanuel Kant Der Autor: Karl Hepfer ist Privatdozent der Universität Erfurt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Erkenntnistheorie und der Praktischen Philosophie, vor allem in der Philosophie der Aufklärung, insbesondere der Philosophie David Humes und Immanuel Kants. Bei Alber ist von Karl Hepfer außerdem erschienen: »Die Form der Erkenntnis. Immanuel Kants theoretische Einbildungskraft« (2006). A_Vor 12h p. 21. / 30.4.2012 Marko Pajević Poetisches Denken und die Frage nach dem Menschen Grundzüge einer poetologischen Anthropologie Ca. 336 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 35,– / 4 [A] 36,– / SFr 46,90 ISBN 978-3-495-48532-3 September Wenn wir die Sprachen als Kathedralen des Denkens verstehen, dann können wir das poetische Denken als Andacht bezeichnen. »Poetisches Denken« verweist auf die transformierende Kraft im Wechselverhältnis von Sprachform und Lebensform. Diese wirkt, wenn ein Subjekt sich konstituiert im kreativen Sprechen, also auf dialogische Weise, welches zugleich die Weisen verändert, wie gefühlt, gedacht, verstanden wird, kurz: wie die Welt erscheint. Ein solches Denken tritt nur selten auf, aber wenn, dann transformiert es den Bezug zwischen Subjekt und Welt, in der Subjektivation der Welt. Poetisches Denken nimmt also eine konstitutive Rolle im Entstehungsprozess von Bedeutung ein: es hat sinnkonstituierende Kraft. Denkmodelle poetischen Denkens werden in diesem Buch skizziert, indem im Ausgang von Theorien Sloterdijks und Agambens der dominanten Technik-Anthropologie ein Leibdenken entgegengehalten wird. Auf dieser Grundlage wird dann die Tradition des Sprachdenkens und dessen Poetik dargelegt und gegen das Zeichendenken angeführt. Dies wird aus- gebaut mit Hilfe des dialogischen Denkens. Schließlich wird der Begriff des poetischen Denkens am Beispiel von Paul Celan (Poetik der Transformation), Peter Handke (Poetik der Wahrnehmung), Michael Donhauser (Poetik des Benennens) und Werner Herzog (Poetik des Herausstehens) weiter konturiert. Der Autor: Marko Pajević studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften, Philosophie und Slavistik in München, Berlin und Paris, unterrichtete dann an der Sorbonne und seit 2006 an der Queen’s University Belfast. Zahlreiche Artikel zur Poetik von Autoren des 20. Jahrhunderts, Herausgeber von zwei Büchern zur Beziehung von Dichtung und Musik, Autor von Monographien zu Paul Celan und Franz Kafka. Seine Arbeit widmet sich der Entwicklung einer poetologischen Anthropologie. 21 A_Vor 12h p. 22. / 30.4.2012 Steffen Kluck / Stefan Volke (Hg.) Näher dran? Zur Phänomenologie des Wahrnehmens Ca. 352 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90 ISBN 978-3-495-48537-8 November Wenn Menschen heute versuchen genauer zu beschreiben, was und wie etwas sinnlich wahrgenommen wurde, erfolgt in der Regel ein spontaner Wechsel in die Begrifflichkeit neurophysiologischer und physikalischer Betrachtungsweisen. Diesem Band geht es darum, mit Nachdruck auf das Primat der phänomenalen Wahrnehmung in der Perzeptionsforschung zu verweisen und damit den neurophysiologisch nicht erschließbaren Wahrnehmungsereignissen zur Anerkennung zu verhelfen. »Auf die künftige Wissenschaft warten«, so Hermann Schmitz, »noch große, bisher übergangene Provinzen der phänomenalen Welt, für die erst einmal eine Empfindlichkeit geweckt werden muss, der dann die Begriffsbildung folgen kann.« Die Herausgeber: Steffen Kluck, geb. 1980, Studium der Philosophie und Germanistik, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Rostock. Stefan Volke, geb. 1971, Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte, Promotion im FB Linguistik der FU Berlin. 22 Patrick Baur / Bernd Bösel / Dieter Mersch (Hg.) Die Stile Martin Heideggers Ca. 288 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90 ISBN 978-3-495-48545-3 September Heideggers Ringen um das »Wie des Sagens« weist einen eigenwilligen Duktus und einen oftmals sehr freien, zuweilen auch gewaltsamen Umgang mit der deutschen Sprache auf – Eigenschaften, die auf ebenso viel Faszination wie Ablehnung gestoßen sind. Selten aber hat man sich bisher mit der Frage auseinandergesetzt, wie sehr Heideggers Schreibstile mit der Art seines Denkens korrelieren, wie sehr Denken, Lesen und Schreiben bei ihm also unauflösbar verflochten sind. In den zwölf Beiträgen des Bandes wird u. a. der performative Charakter von Heideggers Stilen deutlich: Nicht als Ornament, sondern als Argument verstehen sie sich – als Schritte auf dem Weg zu einer Neukonstitution von Phänomenologie im Frühwerk wie auch zum späteren Grundanliegen einer Überwindung der Metaphysik. Die Herausgeber: Patrick Baur, Promotion an der Universität Freiburg zum Thema »Phänomenologie der Gebärden«. Bernd Bösel, Promotion 2008, derzeit Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Dieter Mersch, Lehrstuhl an der Universität Potsdam mit den Schwerpunkten Kunst und Medienphilosophie. A_Vor 12h p. 23. / 30.4.2012 Franz Rosenzweig Wolfgang D. Herzfeld Feldpostbriefe Die Korrespondenz mit den Eltern (1914–1917) Franz Rosenzweig, »Mitteleuropa« und der Erste Weltkrieg Herausgegeben von Wolfgang D. Herzfeld Rosenzweigs politische Ideen im zeitgeschichtlichen Kontext Ca. 608 Seiten 15,1 22,7 cm, gebunden mit Leseband Ca. 4 98,– / 4 [A] 100,80 / SFr 129,– ISBN 978-3-495-48553-8 November Ca. 560 Seiten 13,9 21,4 cm, kartoniert Ca. 4 59,– / 4 [A] 60,70 / SFr 78,90 ISBN 978-3-495-48554-5 November »… dieser Krieg als der erste wirkliche Weltkrieg, geht um den Begriff des Weltfriedens« (1. 9. 1916) Die hier erstmals vollständig veröffentlichten Feldpostbriefe geben Aufschluss darüber, wie Rosenzweig seinen Alltag als Soldat erlebte und womit er sich geistig beschäftigte. Zeitgeschichtlich interessant ist, wie Rosenzweig die politische und militärische Lage einschätzt, während geistesgeschichtlich seine Überlegungen zum Bildungswesen, zur Geschichtsphilosophie und zu »Mitteleuropa« von Belang sind. Unter Heranziehung von bislang unveröffentlichtem Quellenmaterial wie den Briefen an seine Eltern sowie im Anhang abgedruckten Dokumenten werden Franz Rosenzweigs politische Vorstellungen, insbesondere seine »Mitteleuropa«-Konzeption, untersucht. Sie werden im Kontext der Haltungen relevanter gesellschaftlicher Gruppen, insbesondere den Vertretern der Ideen von 1914, diskutiert. Herzfeld zeigt, dass es bei Rosenzweig, ausgelöst durch den Rücktritt des Reichskanzlers Bethmann Hollweg, den er als Garanten eines künftigen Mitteleuropas ansieht, 1917 zu einem Paradigmenwechsel kommt: Rosenzweigs politischer Traum zerbricht, dass im Gefolge des Ersten Weltkriegs Europa zur »Seele« einer »neuen Welt« werden könne; er weist nun dem Judentum die entscheidende heilsgeschichtliche Rolle zu. Der Herausgeber: Wolfgang D. Herzfeld, Dipl. Päd., Rektor a. D., gründete 2001 die Franz-Rosenzweig-Klause in Ahrensburg und leitet den Gesprächskreis für Dialogische Philosophie. Zahlreiche Publikationen zu Franz Rosenzweig. 23 A_Vor 12h p. 24. / 30.4.2012 Weitere Neuerscheinungen im Herbst 2012 Holger Kaletha Daniel-Pascal Zorn Paradigmen des Entwicklungsdenkens Das widerspenstige Zeichen Gegenstandskonstitution und bewegungsdynamische Orientierung Zu Foucaults und Derridas früher Husserl-Rezeption ISBN 978-3-495-48542-2 Ca. 4 59,– / 4 [A] 60,70 / SFr 78,90 Seit der Antike ist der Begriff der Entwicklung in verschiedenen philosophischen Traditionen verwendet, aber selten philosophisch eingehend analysiert worden. Kaletha zeigt, dass es neben dem vorherrschenden konstitutiven Entwicklungsdenken, das auf Aristoteles und den Neuplatonismus zurückgeht, auch ein zweites, nahezu vergessenes atomistisches Entwicklungsdenken gibt. Dieses wird in dieser Arbeit systematisch rekonstruiert (u. a. von Kant bis Herbart) und hinsichtlich der Konsequenzen für das Verständnis von Bewegung, Dynamik, Organisation, Orientierung und Subjektivität phänomenologisch reflektiert. Beate Ulrike La Sala Hermann Cohens Spinoza-Rezeption ISBN 978-3-495-48544-6 Ca. 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90 Hermann Cohen (1842–1918) gilt als scharfer Kritiker Spinozas und des von diesem vertretenen Pantheismus. Das vorliegende Buch widmet sich der Frage, inwieweit Cohens eigener Ansatz nichtsdestoweniger durch die Rezeption Spinozas geprägt ist. Die Analyse von Cohens Definition von Begriffen wie Gott, Mensch, Vernunft, Offenbarung, Messianismus und Prophetismus bezeugt die beständige Auseinandersetzung mit Spinozas Schriften. 24 ISBN 978-3-495-48543-9 Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90 In diesem Buch wird ein bisher unentdeckter Einfluss von Husserls Zeichentheorie auf Foucaults wesentliche philosophische Konzepte nachgewiesen. Außerdem wird Derridas frühe Auseinandersetzung mit Husserl nachgezeichnet, die für sein zentrales Konzept der »différance« bedeutsam ist. Zorns Untersuchung macht deutlich, dass die Foucault und Derrida gemeinsame Frage nach dem Zeichen zugleich eine Auseinandersetzung mit der Phänomenologie bedeutet. Stephan Grätzel / Frédéric Seyler (Hg.) Sein, Existenz, Leben: Michel Henry und Martin Heidegger ISBN 978-3-495-48549-1 Ca. 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90 Nach etlichen Publikationen zu Husserl und Henry geht es in diesem Band darum, eine systematische Erforschung der Bezüge zwischen Henrys radikaler Phänomenologie des Lebens und dem Denken Martin Heideggers auf den Weg zu bringen. Untersuchungen zu den zentralen Begriffen »Sein«, »Existenz«, »Leben« sowie zur Sprache und zur Kunst nehmen das Gesamtwerk beider Autoren in den Blick. Nicht zuletzt geht es in diesem Rahmen auch um die Aktualität der Phänomenologie bzw. Ontologie als philosophische Orientierung im Leben und in der Existenz. A_Vor 12h p. 25. / 30.4.2012 Weitere Neuerscheinungen im Herbst 2012 Marcus Knaup Leib oder Seele oder mind or brain? Zu einem Paradigmenwechsel im Menschenbild der Moderne ISBN 978-3-495-48547-7 Ca. 4 59,– / 4 [A] 60,70 / SFr 78,90 Jahrbuch für Religionsphilosophie Philosophy of Religion Annual Band 11 (2012) Herausgegeben von Markus Enders und Holger Zaborowski ISBN 978-3-495-46501-1 Einzelband: 4 49,– / 4 [A] 50,40 / SFr 65,90 Im Abonnement: 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90 Die Frage nach dem Beziehungsverhältnis von Leib und Seele ist ein ebenso klassisches wie brandaktuelles philosophisches Thema: Können wir heute noch von einer »Seele« sprechen und was ist mit »Leib« gemeint? Ist das, was wir wollen und tun, wirklich frei gewählt oder durch unser Gehirn diktiert? Warum sind wir morgen eigentlich noch dieselben wie heute? Können wir den Menschen im Hinblick auf die modernen Neurowissenschaften noch als leib-seelische Einheit verstehen? Oder sollten wir uns lieber als »mind-brain-Wesen« begreifen? Barbara Wolf Bildung, Erziehung und Sozialisation in der frühen Kindheit Eine qualitative Studie unter Einbeziehung von Richard Sennetts Flexibilitätskonzept und Hermann Schmitz’ Neuer Phänomenologie Die zweisprachige wissenschaftliche Fachzeitschrift setzt in einer neuen und erweiterten Form das seit 2002 von Markus Enders (Freiburg) herausgegebene »Jahrbuch für Religionsphilosophie« fort und wird von ihm gemeinsam mit Holger Zaborowski (Vallendar) herausgegeben. Das Jahrbuch enthält ausschließlich Originalbeiträge und ist prinzipiell für alle Richtungen der Religionsphilosophie und der philosophischen Theologie offen. Dialogisches Denken / Dialogical Thinking Rosenzweig Jahrbuch / Rosenzweig Yearbook 7 ISBN 978-3-495-46408-3 Einzelband: 4 44,– / 4 [A] 45,30 / SFr 58,90 Im Abonnement ISBN 978-3-495-48536-1 Ca. 4 46,– / 4 [A] 47,30 / SFr 61,90 Diese Studie zeigt in einem historischen Abriss die Entwicklung unterschiedlicher Formen der Kinderbetreuung und untersucht die Auswirkungen dieser Vorgaben auf den Betreuungsalltag von Kindern in Kindertagesstätten. Außerdem wird mit Hermann Schmitz’ Konzepten der »leiblichen Kommunikation« und der »Situationen und Konstellationen« gezeigt, wie bedeutsam gemeinsame Situationen mit Kindern für ihre Individuation und Sozialisation sind. Franz Rosenzweig ist einer der Vordenker des dialogischen Denkens. Mit diesem geht nicht nur ein neues Seinsdenken einher, sondern auch und vor allem ein neues Verständnis des Verhältnisses des Menschen zu den Anderen, des Ich zum Du bzw. zum Wir. Die Beiträger dieses Bandes zeigen, welche Bedeutung »Dialogisches Denken« im Ausgang von Rosenzweig für heutiges Philosophieren und nicht zuletzt für den interreligiösen Dialog haben kann. 25 A_Vor 12h p. 26. / 30.4.2012 Topseller Jean-Luc Marion Rudolf zur Lippe Das Erotische. Ein Phänomen Das Denken zum Tanzen bringen Philosophie des Wandels und der Bewegung 320 Seiten, kartoniert 4 22,– / 4 [A] 22,70 / SFr 31,50 ISBN 978-3-495-48366-4 Wilhelm Büttemeyer (Hg.) Philosophie der Mathematik 344 Seiten, kartoniert 4 20,– / 4 [A] 20,60 / SFr 28,90 ISBN 978-3-495-48431-9 Rudolf zur Lippe Plurale Ökonomie Streitschrift für Maß, Reichtum und Fülle 236 Seiten, kartoniert 4 16,– / 4 [A] 16,50 / SFr 23,50 ISBN 978-3-495-48013-7 Horst Seidl Einführung in die antike Philosophie 232 Seiten, kartoniert 4 16,– / 4 [A] 16,50 / SFr 23,50 ISBN 978-3-495-48480-7 Emmanuel Lévinas Jenseits des Seins oder anders als Sein geschieht 384 Seiten, kartoniert 4 24,– / 4 [A] 24,70 / SFr 34,50 ISBN 978-3-495-48407-4 Julian Nida-Rümelin / Klaus Kufeld (Hg.) Die Gegenwart der Utopie Zeitkritik und Denkwende 230 Seiten, kartoniert 4 20,– / 4 [A] 20,60 / SFr 28,90 ISBN 978-3-495-48100-4 26 406 Seiten, kartoniert 4 24,– / 4 [A] 24,70 / SFr 34,50 ISBN 978-3-495-47901-8 Karen Gloy Wahrnehmungswelten 216 Seiten, kartoniert 4 20,– / 4 [A] 20,60 / SFr 28,90 ISBN 978-3-495-48447-0 A_Vor 12h p. 27. / 30.4.2012 Topseller Wolfgang Balzer Die Wissenschaft und ihre Methoden Grundsätze der Wissenschaftstheorie. Ein Lehrbuch 368 Seiten, kartoniert 4 29,– / 4 [A] 29,90 / SFr 39,90 ISBN 978-3-495-48377-0 Walter Brugger / Harald Schöndorf (Hg.) Philosophisches Wörterbuch 736 Seiten, gebunden 4 39,– / 4 [A] 40,10 / SFr 51,90 ISBN 978-3-495-48213-1 Rainer Marten Franz von Kutschera / Alfred Breitkopf Radikalität des Geistes Heidegger – Paulus – Proust Einführung in die moderne Logik 326 Seiten, kartoniert 4 24,– / 4 [A] 24,70 / SFr 34,50 ISBN 978-3-495-48512-5 220 Seiten, kartoniert 4 15,– / 4 [A] 15,50 / SFr 21,90 ISBN 978-3-495-48271-1 Petra Kolmer / Armin Wildfeuer (Hg.) Hermann Schmitz Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe Kurze Einführung in die Neue Phänomenologie 136 Seiten, kartoniert 4 16,– / 4 [A] 16,50 / SFr 23,50 ISBN 978-3-495-48361-9 3 Bände, 2728 Seiten, gebunden 4 120,– / 4 [A] 123,40 / SFr 162,– ISBN 978-3-495-48222-3 Friedrich Nietzsche Die Kunst der Gesundheit 160 Seiten, kartoniert 4 15,– / 4 [A] 15,50 / SFr 21,90 ISBN 978-3-495-48515-6 Umschlagfoto: Stephanie Bandmann 27 A_Vor 12h p. 28. / 30.4.2012 Ihre Ansprechpartner Verlagsanschrift Verlag Karl Alber in der Verlag Herder GmbH Hermann-Herder-Str. 4 D-79104 Freiburg Briefadresse: Postfach D-79080 Freiburg Tel: (07 61) 2717-413 Fax: (07 61) 2717-212 e-mail: [email protected] www.verlag-alber.de Verkehrsnummer: 12801 UST Id Nr.: DE 811253212 Auslieferung Deutschland und Österreich Koch, Neff & Oetinger Verlagsauslieferung GmbH Schockenriedstraße 39 D-70565 Stuttgart KNO-Kundenbetreuer Tel: (0711) 78 99-1040 Fax: (0711) 78 99-1010 e-mail: [email protected] Schweiz Herder AG Basel Verlagsauslieferungen Muttenzerstrasse 109 Postfach CH-4133 Pratteln 1 Tel: (0 61) 8 27 90 60 Fax: (0 61) 8 27 90 67 Datamail HERDER e-mail: [email protected] Vertrieb Buchhandel Eva Lang Tel: (07 61) 2717-315 Fax: (07 61) 2717-212 e-mail: [email protected] Ausland Francesca Bressan Tel: (07 61) 2717-546 Fax: (07 61) 2717-540 e-mail: [email protected] Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Eva Lang Tel: (07 61) 2717-315 Fax: (07 61) 2717-212 e-mail: [email protected] Büchertische Sabrina Ludwig Tel: (07 61) 2717-274 Fax: (07 61) 2717-411 e-mail: [email protected] Lizenzen Inland Stefan Dalmühle Tel: (07 61) 2717-385 Fax: (07 61) 2717-540 e-mail: [email protected] Vertreter Deutschland Vertreter Schweiz Joe A. 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