A Prof. Dr. Jürgen Bokowski Jon Nedelmann Technische Universität Darmstadt Fachbereich Mathematik Sommersemester 2000 17. Mai 2000 4. Übung zur Mathematik IV für ET Test ( T 7) Es sei X eine N (µ, σ 2 )-verteilte Zufallsvariable. Dann gilt für das p · 100%Quantil xp P (X ≤ xp ) = p xp = σup + µ mit up = Φ−1 (p) xp = Φ−1 (p) ( T 8) Aus einer normalverteilten Grundgesamtheit mit unbekanntem Erwartungswert µ und unbekannter Varianz σ 2 wird eine Stichprobe gezogen. Die Zufallsvariablen X bzw. S 2 seien die Schätzfunktionen für µ und σ 2 . Dann gilt X−µ √ S/ n ist N (0, 1)-verteilt. X−µ √ S/ n ist t-verteilt vom Freiheitsgrad n. X−µ √ S/ n ist t-verteilt vom Freiheitsgrad n − 1. Gruppenübungen ( G 10) Gegeben seien die beiden folgenden (bereits geordneten) Messreihen M1 und M2: 5.7 7.55 8.80 9.85 12.25 14.20 14.60 17.00 19.10 20.20 M1 20.95 22.00 22.35 24.00 25.15 27.05 29.10 31.35 35.05 36.00 6.50 7.20 8.35 10.90 11.25 12.80 14.15 18.20 22.35 24.40 28.90 29.05 29.15 30.45 30.90 31.05 32.40 32.85 33.55 35.65 (a) Trage die relativen Summenhäufigkeiten jeder der beiden Messreihen in das Wahrscheinlichkeitspapier ein. (b) Für welche der Messreihen ist es sinnvoll, sie als Realisierungen von 20 unabhängigen, identisch N (µ, σ 2 )-verteilten Zufallsvariablen aufzufassen? Bestimme aus dieser Messreihe Schätzwerte für µ und σ2. M2 ( G 11) Zwölf Versuchsflächen wurden mit einer neuen Weizensorte bestellt. Diese Flächen erbrachten folgende Hektarerträge (in 100kg): 35.6 33.7 31.2 37.2 34.1 35.8 36.6 37.1 34.9 35.6 34.0 37.8 Aus Erfahrung weiss man, dass die Hektarerträge als eine Realisierung unabhängiger, N (µ, 3.24)-verteilter Zufallsvariablen angesehen werden können. Gib für den Erwartungswert µ ein Vertrauensintervall zur statistischen Sicherheit von 95% an. ( G 12) Der Hersteller einer bestimmten Zigarettenmarke weist auf der Verpackung einen Nikotingehalt von 0.75 [mg] pro Zigarette aus. Zur Überprüfung dieser Angabe wurde für 70 Zigaretten dieser Sorte jeweils ihr Nikotingehalt bestimmt. Die einzelnen Werte ergaben ein arithmetisches Mittel von x̄ = 0.79 und eine empirische Streuung von s = 0.15. Es wird angenommen, dass der Nikotingehalt der Zigaretten durch unabhängige N (µ, σ 2 )-verteilte Zufallsvariablen beschrieben werden kann. (a) Bestimme das einseitige nach oben begrenzte Vertrauensintervall für µ zur statistischen Sicherheit 1 − α = 95%. (b) Die Zufallsvariable n−1 S 2 ist χ2 (n − 1)-verteilt. Begründe damit, σ2 dass " # 2 2 (n − 1)S (n − 1)S , 2 I(X1 , . . . , Xn ) = 2 χ(1−α/2) (n − 1) χα/2 (n − 1) (c) ein zweiseitiges Vertrauensintervall für σ 2 zur statistischen Sicherheit 1 − α ist. Berechne das Vertrauensintervall für σ 2 zur statistischen Sicherheit 1 − α = 95%. Hausübungen ( H 13) Bei einer Untersuchung über das Verhalten von Schulkindern im Straßenverkehr interessiert sich ein Psychologe für die Reaktionszeit von zehnjährigen Schülern. Aus Erfahrung weiss er, dass sich der Messvorgang durch eine N (µ, 0.04)-verteilte Zufallsvariable beschreiben läßt. Bei 51 Messungen, die daher als Realisierungen von 51 unabhängigen identisch N (µ, 0.04)-verteilten Zufallsvariablen betrachtet werden sollen, ergab sich der Mittelwert x̄ = 0.8[sec]. Berechne daraus ein Vertrauensintervall für den Erwartungswert µ zur statistischen Sicherheit 95%. ( H 14) Wir beziehen uns auf Aufgabe H 13. Wir nehmen jetzt an, dass dem Psychologen die Varianz nicht bekannt gewesen wäre. Dafür ergab sich die Stichprobenvarianz s2 = 0.04. Bestimme nun nocheinmal das zweiseitige Vertrauensintervall zur statistischen Sicherheit 95%. ( H 15) Bei der Bestimmung des Inhalts von 20 verschiedenen 90g-Packungen ergaben sich die folgenden Werte xi (in Gramm), i = 1, . . . , 20: 92 96 95 96 94 93 (a) (b) 94 96 98 96 91 87 97 92 93 94 89 92 95 90 Berechne das arithmetische Mittel x̄ und die Stichprobenvarianz s2 . P20 1 Bestimme die Verteilung der Zufallsvariablen X = 20 i=1 Xi , unter der Annahme, dass die Zufallsvariablen Xi , die den Inhalt einer Packung beschreiben, unabhängig und normalverteilt sind mit µ = 93 [g] und σ = 3 [g 2 ]. ( H 16) Die Zufallsvariablen X1 , . . . , Xn seien unabhängig und identisch N (µ, 25)verteilt mit unbekanntem Erwartungswert µ ∈ R. (a) Wie groß muss n mindestens gewählt werden, damit für den Parameter µ zur statistischen Sicherheit 0.9 ein Vertrauensintervall entsteht, dessen Länge nicht größer als 1.25 ist? (b) Welche statistische Sicherheit haben wir, wenn bei n = 200 ein Vertauensintervall der Länge 1.15 entsteht? (c) Welche Länge besitzt ein Vertauensintervall, das bei n = 150 mit statistischer Sicherheit 0.8 für das Schätzen des Parameters µ entsteht?