Jesus erfüllt die Forderung des Gesetzes und der Propheten 10. 1. 2016 Rekapitulation: Jesus hat so die erste grosse Versammlung, (Seminar) mit seinen ersten Fans! Nach seiner Taufe hatte Jesus gleich angefangen an einzelnen Orten zu predigen, und auch viele Wunder zu wirken. Nicht nur seine Wunder waren spektakulär, auch die Art und Weise, wie er predigte, war für viele Menschen aussergewöhnlich, und weckte grosse Hoffnungen, dass der womöglich der verheissene Messias sei. Nur in Nazareth, seinem Heimatdorf, wird er abgelehnt. Jesus war in diesem halben Jahr viel unterwegs, in vielen Dörfern und Städten Galiläas. Sein Ruf drang aber viel weiter hinaus, bis nach Syrien, weit jenseits des Jordan. Nun hielt Jesus es an der Zeit, dieser ersten, grossen Fangemeinde zu sagen, wer er ist, und wer er eben nicht ist! Denn die Hoffnungen der Menschen sind oft Projektionen der eigenen Wünsche und Wertvorstellungen. Es ist natürlich, auch wir projizieren wohl mehr in Jesus hinein, als IHM lieb ist! Darum werden auch wir manchmal von Jesus enttäuscht sein. An diesem Punkt der Bergpredigt spricht Jesus genau solche Punkte an. «Denkt nicht, dass ich gekommen sei...» Das «ich bin gekommen» ist eine wohl bekannte Formel der hebräischen Sprache, mit der sich die Propheten als von Gott gesandt auswiesen. Jesus macht also von Anfang an klar, dass er im Auftrag von Gott auftritt, und eine wichtige Botschaft hat. Und er bringt es auf den Punkt! „Meine göttliche Botschaft wird euch herausfordern, sie wird jedoch nicht einfach euren Gedanken und Erwartungen entsprechen.“ Er stellt ihnen sozusagen eine Gewissensfrage: „Sucht ihr bei Gott bloss Bestätigung, oder seid ihr bereit, euer eigenes Denken und Fühlen zu hinterfragen, und euch auf völlig NEUES, auf Gottes Logik einzulassen???“ Aber lasst uns vorerst den Texte lesen. (Rot sind die Punkte, welche der Erklärung bedürfen, und auf die ich heute eingehen will. 17 »Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz oder die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, um außer Kraft zu setzen, sondern um zu erfüllen. 18 Denn ich sage euch: Solange Himmel und Erde nicht vergehen, wird auch kein einziger Buchstabe und nicht ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen; alles muss sich erfüllen. 19 Wer darum eines dieser Gebote – und wäre es das geringste – für ungültig erklärt und die Menschen in diesem Sinn lehrt, der gilt im Himmelreich als der Geringste. Wer aber danach handelt und entsprechend lehrt, der gilt viel im Himmelreich. 20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen! Vers 17 hat in mir vor Jahren beim Xten mal lesen ein grosses Ahaerlebnis hervorgerufen. Der Heilige Geist zeigte mir, dass diese Einführung von Jesus ja bereits die Antwort auf die Fragen lieferte, welche sein Dienst bei mir aufgeworfen hatte. Das Handeln Gottes zu verstehen, war für mich immer eine grosse Herausforderung. Gottes absolute Heiligkeit auf die eine, und die unverdiente Liebe und Gnade auf die andere Seite, waren für mich grosse Gegensätze, die ich irgendwie nie übereinander bringen konnte. So habe ich diese beiden wichtigsten Eigenschaften Gottes einfach irgendwie in zwei verschiedene Sphären getrennt. Da war einerseits der Gott, von dem ich wusste, dass er absolut heilig, mächtig und allwissend war, aber dem ich irgendwie nie so ganz traute. Auf die andere Seite Jesus als der Sohn Gottes, dem ich wirklich glaubte, dass er mich liebte und so annahm wie ich bin. Obwohl ich das Leben nicht im Griff hat, vor allem nicht das Leben nach seinen Massstäben! Und so pendelte ich immer irgendwie hin und her zwischen der Erwartung zu Recht verworfen und gestraft zu werden, oder zu Unrecht dennoch geliebt und zum ewigen Leben bei Gott berechtigt zu werden. Irgendwie glaubte ich beides zugleich!!! Aber ich wusste nicht so genau, welches ich mehr glaubte! Jesus muss auch in den Herzen seiner Zuhörer eine Erwartung gesehen haben, dass er als «Revolutionär Gottes» die Gültigkeit der Gebote Gottes ausser Kraft setzen würde, die im «Gesetz, und den Propheten» offenbart sind. Um so diese Spannung aufzulösen. → Aber Jesus musste sie enttäuschen! Nichts wird ausser Kraft gesetzt!!! Vor allem zwischen den Generationen gibt es doch unterschiedliche Vorstellungen, wie man als Christ zu leben hat! Ich bin mir sicher, dieselbe Erwartung findet sich auch heute hier, bei uns, in der Pfimi. Auch wir hätten es manchmal gerne, wenn wenigstens einige Punkte aufgelöst würden, oder nicht? → Kleider, jassen, tanzen, Kino, …. Darf man sich tätowieren lassen, darf man sich kremieren lassen? Was ist mit Sex vor der Ehe? Etc. Jesus besteht darauf, dass auch nicht das kleinste Gebot vom «Gesetz und den Propheten» aufgelöst werden wird! Das bedeutet mit anderen Worten, das ganze Alte Testament, denn dafür stand dieser Ausdruck, behält seinen Anspruch auf Verbindlichkeit! Und nun kommen wir bereits zu einem heissen Punkt dieser Predigt! So wie einige damals schon nach diesem klaren Statement Jesu fragten: «Wow, was wird er uns jetzt noch auftischen, wenn er nichts auflösen will? Wird er uns noch mehr belasten, als es schon die Pharisäer tun?? Wir hatten doch gehofft, dass Jesus einen Weg zeigt, den wir wirklich gehen können! Einen Weg, von dem wir glauben, dass wir das Ziel erreichen werden??» Ich bin nicht gekommen, um außer Kraft zu setzen, sondern um zu erfüllen. Den zweiten Teil konnte womöglich kaum jemand verstehen. Er hat wohl viele nicht wirklich erleichtert, aber immerhin Hoffnung geweckt. Wir aber haben den riesigen Vorteil, dass wir wissen können, was Jesus genau damit gemeint hatte. Denn wir können zurückschauen. Wir wissen, WIE Jesus alles erfüllt hat! Der Widerspruch löst sich jetzt auf! Das Geheimnis wird gelüftet und wir verstehen Gottes Plan!!! Das Gesetz ist nicht als ein Mittel zur Errettung gegeben worden (Apg 13:39; Röm 3:20a; Gal 2:16.21; 3:11). Es ist gemacht, damit es den Menschen ihre Sündhaftigkeit zeigt (Röm 3:20b; 5:20; 7:7; 1. Kor 15:56; Gal 3:19) und sie dann zu Gott treibt, um bei ihm gnädige Vergebung zu suchen. Es wurde dem Volk Israel gegeben, auch wenn es moralische Prinzipien enthält, die für alle Zeitalter gelten (Röm 2:14.15). Gott erprobte Israel unter dem Gesetz als ein Teil des Menschengeschlechtes, und Israels Schuldhaftigkeit bewies die Schuldhaftigkeit der ganzen Welt (Röm 3:19). 18 Denn ich sage euch: Solange Himmel und Erde nicht vergehen, wird auch kein einziger Buchstabe und nicht ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen; alles muss sich erfüllen. Noch einmal besteht Jesus darauf, dass kein Jota oder Strichlein vom Gesetz vergehen würden, ehe sie nicht vollständig erfüllt wären. Das Jota, oder hebr. Jod, ist der kleinste Buchstabe im hebräischen Alphabet, das Strichlein ist ein kleines Zeichen, das dazu dient, zwei Buchstaben voneinander zu unterscheiden, wie sich z. B. das grosse E und das grosse F nur durch einen kleinen Strich unten unterscheiden. Jesus glaubte auch an die wörtliche Inspiration der Bibel, wenn es um scheinbar kleine und unwichtige Einzelheiten geht. Nichts in der Schrift, noch nicht einmal das kleinste Strichlein, ist ohne Bedeutung. Das Gesetz wird nicht aufgelöst, bis alles geschehen ist? Was ist «Alles»??? Es geht hier nicht um die Endzeit, sondern um die totale Erfüllung des Erlösungswerkes. Das ist hier das grosse Thema. Ich hatte früher so Gedanken wie: «OK, Strafe muss sein, aber meine Sünde ist nicht so riesig, dass gleich jemand hätte dafür sterben müssen. Es ist ein wenig übertrieben, Jesus, dass du das für mich getan hast. Röm 6:23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. Beispiel: Erstes Mal im Stall, kleine Verschmutzungen an den Stallkleidern. Ich schämte mich, mit verreckten Kleidern an den Tisch sitzen zu müssen. Sie haben mich ausgelacht! Aber irgendwann einmal war auch meine Madame der Meinung, nun sollte man die Kleider waschen. Hätte aber ein Bundesrat den Hof besucht, hätten wir wohl alle frisch gewaschene Kleider angezogen. So ist es auch bei Gott. Er ist so rein und heilig, dass schon die kleinste Sünde an mir zu Trennung führt. Wir benötigen Reinigung, unabhängig davon, wie schmutzig wir uns fühlen. Einmal bin ich sogar mit meinem ganzen Körper und Gesicht in die Mistkarre mit ziemlich flüssigem Kuhdurchfall gefallen! Alles war voll. Danach bin ich direkt um Wassertrog gegangen, und habe mich gewaschen. Auch wenn wir uns alle Mühe geben, als Christen rein zu leben, versündigen wir uns täglich im Kleinen (Neid, unbedachtes Reden, Geiz, Hochmut, kleine Notlügen) aber noch schlimmer, auch wir können mal kräftig auf die Schnauze fallen. Ja, die Bibel sagt klar, es gibt KEINEN EINZIGEN MENSCHEN, der bis zum Ende seines Lebens rein bleibt. Auch wenn du nicht in jede Dreckpfütze springst, wie ein kleines Kind, brauchst du ab und zu eine Dusche! Es gibt aber Menschen, die erkennen es gar nicht, dass sie sich schon lange duschen sollten! Die Bibel sagt nun über das Gesetz: Röm 3:20 Denn kein Mensch wird jemals vor Gott bestehen, indem er die Gebote erfüllt. Das Gesetz zeigt uns vielmehr unsere Sünde auf. Ja, erst durch diesen göttlichen Massstab erkennen wir, dass wir es nötig haben, «geduscht zu werden, und neue Kleider zu bekommen» Johannes, der Jünger Jesus, hatte kurz vor seinem Tod eine Vision, in der er Menschen gesehen hat, die von Gott neue Kleider bekommen haben. Kleider, die weisser waren als Schnee. Kleider, die durch das Blut des Lammes, das Blut von Jesus total reingewaschen waren! nur tun, weil es das Gesetz verlangt, oder ob wir es tun, weil wir IHN lieben, und weil wir versuchen zu verstehen, warum IHM etwas wichtig ist! Nur mit diesen Kleidern können wir eines Tages vor Gott stehen. Denn dort wird unsere eigene Gerechtigkeit und Heiligkeit niemals bestehen können. Der Mensch hat eine Eigenschaft: Er vergleicht sich gerne. Seine Intelligenz, seine Beliebtheit, seinen Einfluss. Wenn wir uns nach dem Vergleich gut fühlen wollen, suchen wir jemanden, bei dem der Vergleich für uns positiv rauskommt! Paulus hatte später eine rechte Auseinandersetzung mit den ehemaligen Pharisäern, die zum Glauben gefunden hatten, aber immer noch der Meinung waren, dass äusserliche Zeichen wie die Beschneidung von Bedeutung seien. zum Beispiel bei der Grösse darauf an, mit wem wir uns vergleichen! Apg 15:8 Und Gott, der Herzenskenner, gab ihnen Zeugnis, indem er ihnen den Heiligen Geist gab wie auch uns; 9 und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, da er durch den Glauben ihre Herzen reinigte. 10 Nun denn, was versucht ihr Gott, ein Joch auf den Hals der Jünger zu legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? Es macht nun aber total keinen Sinn, wenn wir versuchen, bei Gottes Messlatte von Heiligkeit einfach ein gutes Stück abzubrechen, um so noch ins Anforderungsprofil zu passen! Darum setzt Jesus nach: 19 Wer darum eines dieser Gebote – und wäre es das geringste – für ungültig erklärt und die Menschen in diesem Sinn lehrt, der gilt im Himmelreich als der Geringste. Wer aber danach handelt und entsprechend lehrt, der gilt viel im Himmelreich. Es gibt es nur eine einzige Referenz! Das ist Gott selber! Darum macht es überhaupt keinen Sinn, sich auf Beweise der eigenen Gerechtigkeit oder Würdigkeit zu berufen vor Gott! Jesus setzt noch eines drauf! 20 Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen! Wow, wir müssen also die Gerechtigkeit der Schriftgelehrten und Pharisäer übertreffen. Wie ist das möglich? Einige Kommentare meinen hier, die Schriftgelehrten und Pharisäer hätten eine rein äusserliche Gerechtigkeit gelebt! Das mag wohl wahr sein. Aber das greift mir persönlich zu kurz! Erstens einmal gab es auch schon damals Pharisäer, die Gott wirklich liebten. Und zweitens spürt man auch in christlichen Familien die Sorge um das, was die anderen denken. Wir alle laufen Gefahr, uns im Glauben vor allem auf die sichtbaren Aspekte zu konzentrieren. Eben Kleider, Redensart, Handlungen in der Öffentlichkeit…. Worauf legt Gott nun wirklich wert? Beispiel: Jemand hat einmal seiner Angebeteten Blumen überreicht. Sie hatte grosse Freude, bis er sagte: „Meine Mutter hat gesagt, ich soll dir Rosen bringen“. Machen wir, was wir machen, aus Liebe oder aus Berechnung? Jesus wusste, für seinen Vater bedeutet es viel, ob wir etwas Darauf hat Paulus, selber Pharisäer, geantwortet: Gott ist der HERZENSKENNER! Wir können die Gerechtigkeit nur übertreffen, indem wir aus Liebe zu Jesus als unserem Erlöser danach streben, gerecht zu leben! Das herzliche Bemühen nach Heiligung ist Gott kostbarer als das Resultat selber. Denn wir haben nicht alle denselben Startpunkt! Es kommt aber noch ein zweiter, und letzter Punkt dazu: Die wahre Gerechtigkeit kommt nach Paulus überhaupt nicht aus unseren Bemühungen. Gott freut sich, wenn er sieht, dass wir ihn ernst nehmen, auch wenn wir nicht alles verstehen! Aber wie ein Vater, der sein kleinstes Kind aufnimmt, bei einem Wettrennen, und es über das Ziel trägt, so dass sie gemeinsam über die Ziellinie laufen, so nimmt auch Jesus diejenigen auf, die an sein Erlösungswerk glauben, und läuft mit ihnen bis und ins Ziel! Und die Schrift wurde erfüllt, welche sagt: "Abraham aber glaubte Gott, und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet", und er wurde "Freund Gottes" genannt. Jak 2:23 Durch deinen Glauben an Jesus Christus wird die Schrift erfüllt, und deine Gerechtigkeit ist nun wohlgefällig vor Gott. Also, als Zusammenfassung: Was tust du, wenn du trotz deinem Bemühen, ein Leben nach Gottes Massstäben führen willst, wieder mal umfällst? Schnellstmöglich zu Jesus rennen, Busse tun, Vergebung empfangen, um Hilfe bitten, und aufstehen und....???? Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen