Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie / Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Herausgeber: Der Vorstand Pressemitteilung Für jedes Ohr die beste Therapie Maximierte Bildgebung bei minimierter Strahlenbelastung: Das weltweit leistungsstärkste digitale Volumentomographie-Gerät individualisiert die Therapie schwer hörgeschädigter Patienten. Von dem neuartigen Röntgenschnittbildverfahren profitieren besonders Diagnostik und operative Versorgung des Universitätsklinikums. Jeder fünfte Deutsche leidet unter einer Hörschädigung. Einer zunehmenden Zahl an Betroffenen helfen herkömmliche, schallverstärkende Hörgeräte jedoch nicht. Mehr als 30.000 hochgradig hörgeschädigten oder gehörlosen Menschen, die über einen intakten Hörnerv verfügen, wurde deshalb eine elektronische Hörprothese, das sogenannte Cochlea-Implantat (CI), in Deutschland operativ eingesetzt. Ein entscheidender Faktor für die optimale Funktionsfähigkeit ist eine an die individuelle menschliche Anatomie möglichst genau angepasste Elektrode, die sehr präzise in der Hörschnecke (Cochlea) der Patienten platziert werden muss. Grundlage dafür ist eine hochauflösende Bildgebung der komplexen Kopfanatomie. Als erstes Universitätsklinikum in Deutschland verfügt Frankfurt seit kurzem über den weltweit leistungsstärksten digitalen Volumentomographen (DVT), mit dem kleinste Knochenstrukturen des Schädels dreidimensional dargestellt werden können. Im Vergleich zu alternativen bildgebenden Verfahren wie der Computertomographie und vielen dentalen DVT Systemen ist die Bildauflösung der für die Humanmedizin entwickelten DVT Systemen, die so genannte SCS MedSeries Klasse, mit 75µm um bis zu 440 Prozent verbessert bei einer bis zu 78 Prozent verminderten Strahlenexposition. Dem Universitätsklinikum Frankfurt ermöglicht die Investition von 282.000 Euro im Speziellen eine individualisierte chirurgische Betreuung von Patienten mit Cochlea-Implantaten und eine Reduktion gesundheitlicher Nebenwirkungen sowie allgemein eine verbesserte technische Grundlage für laufende Forschungsprojekte bei jeweils maximal möglicher Strahlenhygiene und höchst möglichem Diagnostikspektrum. Hoher Nutzen für hochgradig hörgeschädigte Patienten Pro Jahr erhalten 150 bis 180 Patienten am Universitätsklinikum ein Cochlea-Implantat. Bei ca. 3.000 Personen mit bereits implantierten Seite 1 von 4 der Pressemeldung Hörprothesen werden zudem Nachsorgeuntersuchungen durchgeführt. Im Zentrum aller Versorgungsschritte steht die Bildgebung der Felsenbeinregion. Bislang waren CT als auch MRT zur OPVorbereitung sowie bei Bedarf intraoperativ im Einsatz. Postoperativ, etwa zur Lagekontrolle der Elektroden, wurden unter anderem Röntgenverfahren angewandt. Mit dem neuen DVT-Modell SCS MedSeries H23 Mark III 120 KV der Firma SCS Systems Consulting Solutions GmbH können alle Untersuchungen nun mit einem Gerät noch effektiver durchgeführt werden. „Die hohe Bildqualität der digitalen Volumentomographie ermöglicht es uns, im Vorfeld der Operation individuelle, anatomisch bedingte Risiken unserer Patienten festzustellen und eine daran exakt angepasste, personalisierte Therapie zu entwickeln: von der Auswahl des geeigneten Implantats, über das chirurgische Einsetzen bis hin zur Funktionskontrolle. Nur so ist eine qualitätsgesicherte Versorgung mit Cochlea-Implantaten möglich“ fasst Prof. Stöver, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, zusammen. „Das Universitätsklinikum Frankfurt nimmt in der CI-Versorgung eine Vorreiterrolle ein und etabliert Sicherheitsstandards, die bestehende Leitlinien weit übertreffen. Interdisziplinär mit der Radiologie finden wir für jedes Ohr die passende Therapie“, so Prof. Stöver, deutschlandweit führend bei der Bildgebung des Felsenbeins, weiter. Das diagnostische Spektrum vervollständigt Mit der neuen Super High Resolution Ultra Low Dose CBCT - DVTGerätegeneration sind am Universitätsklinikum nun sämtliche bildgebende Verfahren verfügbar. „Die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit, ergänzt um physiologische Komponenten, macht unseren Patienten das gesamte Spektrum hochmoderner Diagnostik zugänglich. Die hohe bildgebende Leistungsfähigkeit, die sich neben der maximalen Auflösung auch in der effektiv minimierten Strahlenexposition ausdrückt, ist ein technischer Fortschritt, der unseren Patienten unmittelbar zu Gute kommt“ stellt Prof. Vogl, Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie, dar. Die Gerätetechnik reduziert auch sogenannte Metallauslöschungsartefakte effektiv, ein für die Implantatdiagnostik wichtiger Faktor. Dabei handelt es sich um Störungen der Bildgebung durch metallhaltige Stoffe im Körper, die beispielsweise in CochleaImplantaten verbaut sind. Verbesserte Forschungsgrundlagen Auch laufende Forschungsprojekte des Universitätsklinikums profitieren von der neuen DVT-Technik und deren Bildqualität. Dies betrifft etwa die gegenwärtig erörterte Korrelation zwischen exakter Elektrodenlage und optimaler Funktion von Cochlea-Implantaten. Ziel ist es, die CIHörqualität noch weiter zu steigern, indem das bestgeeignete Implantat präoperativ planungssicher gewählt und die Positionierung der Elektroden verfeinert wird. Seite 2 von 4 der Pressemeldung Über die digitale Volumentomographie (DVT) Die digitale Volumentomographie ist ein dreidimensionales Schnittbildverfahren auf Röntgenbasis. Die spezifisch auf die Kopfdiagnostik ausgerichtete Konstruktionsform ermöglicht es, kompakte, hochauflösende Messsysteme zu verwenden. Die Röntgenröhre rotiert dabei ausschließlich um den Kopf des Patienten. Aufgrund ihres ursprünglich limitierten Untersuchungsbereichs, dem sogenannten Field of View (FOV), waren die ersten Gerätegenerationen Ende der 1990er Jahre noch auf die Dentaldiagnostik begrenzt. Seither vergrößerte eine stetig verbesserte Gerättechnik die Untersuchungsvolumina vom Zahn- über den vollständigen Schädelbereich bis hin zur oberen Halswirbelsäule. Neben der Implantatdiagnostik kann die Technik auch bei der chronischen Sinusitis, entzündlichen Mittelohrveränderungen, Fehlbildungen oder durch Mineralisationsstörungen verursachte Knochenkrankheiten (Osteodystrophie) eingesetzt werden. Über das Universitätsklinikum Frankfurt Das Universitätsklinikum Frankfurt, gegründet im Jahr 1914, zählt zu den führenden Hochschulkliniken Deutschlands. Es bietet seinen Patientinnen und Patienten eine bestmögliche medizinische Versorgung in 32 medizinischen Kliniken/Instituten. Der enge Bezug zur Wissenschaft – Klinikum und Fachbereich Medizin betreiben zusammen 20 Forschungsinstitute – sichert den Patientinnen und Patienten eine zeitnahe Umsetzung neuer Erkenntnisse in die therapeutische Praxis. 1.496 Betten stehen zur Verfügung. Zahlreiche Institute widmen sich medizinischwissenschaftlichen Spezialleistungen. Jährlich werden 49.000 stationäre und 223.000 ambulante Patienten betreut. Besondere interdisziplinäre Kompetenz besitzt das Universitätsklinikum unter anderem auf den Gebieten der Neurowissenschaften, Onkologie und kardiovaskulären Medizin. Auch als Standort für Organ- und Knochenmarktransplantationen, Dialyse sowie der Herzchirurgie nimmt es besondere Aufgaben der überregionalen medizinischen Versorgung wahr. Neben der Herzchirurgie besteht beim Versorgungsauftrag nach dem Hessischen Krankenhausgesetz auch in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, der Dermatologie und der Kinder- und Jugendpsychiatrie ein Alleinstellungsmerkmal für die Region Frankfurt-Offenbach. 4.590 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich rund um die Uhr um die Patientinnen und Patienten. Weitere Informationen über das Universitätsklinikum Frankfurt finden Sie unter www.kgu.de. Für weitere Informationen: Prof. Dr. Thomas J. Vogl Direktor des Instituts für diagnostische und interventionelle Radiologie Universitätsklinikum Frankfurt Fon (0 69) 63 01 – 72 77 Fax (0 69) 63 01 – 72 58 E-Mail [email protected] Seite 3 von 4 der Pressemeldung Prof. Dr. Timo Stöver Direktor der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Universitätsklinikum Frankfurt Fon (0 69) 63 01 – 51 63 Fax (0 69) 63 01 – 54 35 E-Mail [email protected] Stabsstelle Recht-, Öffentlichkeits- und Pressearbeit Universitätsklinikum Frankfurt Fon (0 69) 63 01 – 77 64 Fax (0 69) 63 01 – 83 22 2 E-Mail [email protected] Internet www.kgu.de Seite 4 von 4 der Pressemeldung