Institut für Mathematik Prof. Dr. Helge Glöckner Dr. Elke Wolf WS 09/10 07.12.2009 9. Übungsblatt zur Vorlesung Hilbertraummethoden“ ” Gruppenübung Aufgabe G29 (Beschränkt oder unbeschränkt?) Auf dem Raum E := R[X] aller reellen Polynome in einer Unbestimmten betrachten wir die Norm k.k : E → [0, ∞[, kpk = sup{|p(x)|; x ∈ [−1, 1]}. Gegeben x ∈ R sei αx : E → R, p 7→ p(x) die Punktauswertung in x. (a) Zeigen Sie, daß αx für x ∈ [−1, 1] ein beschränktes lineares Funktional (und somit stetig) ist. (b) Berechnen Sie kpn k für die Monome pn = X n (mit n ∈ N0 ). (c) Zeigen Sie, daß das lineare Funktional αx für x ∈ R mit |x| > 1 nicht beschränkt (und somit unstetig) ist. (d) Ist der Verschiebungs-Operator S : E → E, p 7→ p(X − 1) beschränkt? (e) Ist der Ableitungs-Operator D : E → E, p 7→ p′ beschränkt? (f) Ist der Integrations-Operator I : E → E, I(p)(x) := Z x p(t) dt −1 beschränkt? Aufgabe G30 (Multiplikationsoperatoren) Sei p ∈ [1, ∞[. Gegeben eine Folge x = (xn )n∈N komplexer Zahlen und y = (yn )n ∈ ℓp sei mx (y) die Folge mit Einträgen mx (y)n = xn yn . (a) Zeigen Sie: Ist x ∈ ℓ∞ , so ist kmx (y)k1 ≤ kxk∞ kykp , somit mx : ℓp → ℓp ein beschränkter linearer Operator. (b) Berechnen Sie kmx (en )kp und die Operatornorm kmx kop . (c) Zeigen Sie auch: Ist x irgendeine Folge derart, daß mx (y) ∈ ℓp für alle y ∈ ℓp , so ist x ∈ ℓ∞ . Aufgabe G31 (Dual von c0 ) P Sind P rn ≥ 0 gegeben mit ∞ n=1 rn = ∞, so existieren reelle Zahlen tn > 0 mit tn → 0 und ∞ t r = ∞. n=1 n n Hausübung Aufgabe H22 (Adjungierte) Seien E und F normierte Räume und α : E → F eine stetige, lineare Abbildung. Dann ist die zu α adjungierte Abbildung α′ definiert durch α′ : F ′ → E ′ , (α′ y ′ )(x) = y ′ (α(x)) Zeigen Sie: α′ ist stetig linear mit kα′ kop ≤ kαk. Hat α dichtes Bild, so ist α′ injektiv. Es gelten (α ◦ β)′ = β ′ ◦ α′ , id′E = idE ′ . Ist α ein topologischer Isomorphismus (stetig linear mit stetig linearer Umkehrfunktion), so ist auch α′ ein topologischer Isomorphismus (e) Ist α ein isometrischer Isomorphismus, so ist auch α′ ein isometrischer Isomorphismus e k.ke, η) eine Vervollständigung, so ist (f) ist (X, k.k) ein normierter Raum und (X, e ′ → X ′ ein isometrischer Isomorphismus. η′ : X (a) (b) (c) (d) Aufgabe H23 (Vervollständigung) (a) Ist M eine Menge und N eine unendliche Menge mit |N | ≥ |M |, so ist |M ∪N | = |N |. (also |M ∪ N | = max{|M |, |N |}, wenn eine der Mengen unendlich ist). (b) Zeigen Sie: Sind M und N Mengen, so existiert immer eine zu M disjunkte Menge C, welche zu N gleichmächtig ist. (Hinweis: Nach Ersetzen von M durch M ∪ N ist o.B.d.A. die Menge M unendlich. Sei P die Potenzmenge von M ∪ N . Zeigen Sie, dass |P \ M | = |P | ≥ |N |). e k.ke, η) eine Vervollständigung. Nach (c) Sei nun (X, k.k) ein normierter Raum und (X, (b) existiert eine zu X disjunkte Menge C, welche es gibt also eine Bijektion f : C → e \ η(X). Wir definieren nun X e g: X ∪ C → X durch g(x) := f (x) falls x ∈ C; g(x) := η(x) falls x ∈ X. Dann ist g eine Bijektion und somit läßt sich Y := X ∪ C auf eindeutige Art und Weise so zu zu einem e ein normierten Raum machen, daß g ein isometrischer Isomorphismus wird. Da X Banachraum ist, ist auch Y ein Banachraum. Zeigen Sie, daß Y , zusammen mit der Inklusion ζ : X → Y , eine Vervollständigung für X ist. (man darf somit immer e und η die Inklusion ist). annehmen, daß X ⊆ X Aufgabe H24 (Vervollständigung von Hilberträumen) e = E/N seine Vervollständigung als normierter Raum, wobei Sei H Prähilbertraum, H E der der Cauchy-Folgen in H ist. Zeigen Sie: (a) Jede Cauchyfolge (xn )n∈N in H ist beschränkt. (b) Sind x = (xn ), y = (yn ) Cauchy-Folgen in H, so ist (hxn , yn i)n∈N eine Cauchyfolge in C, hat also einen Grenzwert in C. Wir schreiben hx, yi∼ für den Grenzwert. e und hx, xi∼ = (kxke)2. Also ist H e ein Hilber(c) h., .i∼ ist ein Skalarprodukt auf H traum.