FAQs about Kids

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Informationsblatt Kinderzähne
FAQs about Kids – häufig gestellte Fragen zu Kinderzähnen
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Wann und in welcher Reihenfolge kommen die Zähne?
Das Milchgebiss besteht insgesamt aus 20 Zähnen, je Kiefer vier Schneidezähnen, zwei
Eckzähnen und vier Backenzähne.
Der „schnellste“ Zahn ist zumeist ein mittlerer unterer Schneidezahn. Bei vielen Babys erscheint
er zwischen dem 7. und 8. Monat, die Spannbreite ist jedoch groß. Zumeist sind Mädchen etwas
früher dran mit dem Zahndurchbruch als Buben.
Ungefähre Durchbruchszeiten der Milchzähne:
Mittlere Schneidezähne
Seitliche Schneidezähne
Erste Backenzähne
Eckzähne
Zweite Backenzähne
6 - 10 Monate
6 - 14 Monate
12 - 18 Monate
16 - 22 Monate
20 - 30 Monate
Das bleibende Gebiss besteht aus insgesamt 32 Zähnen, das sind je Kiefer vier Schneidezähne,
zwei Eckzähne, vier Prämolaren und sechs große Backenzähne.
Der erste bleibende Zahn kommt um den 6. Geburtstag und heißt daher auch „6-Jahres-Molar“.
Er kommt hinter dem letzten Milchbackenzahn und es fällt kein Milchzahn dafür aus!
Hier heißt es für alle Eltern „Augen auf“ beim Zähneputzen, da die ersten Spitzen leicht
übersehen werden und Zahnschäden drohen.
Der letzte Milchzahn, der zweite Milchbackenzahn, wechselt erst zwischen dem 10. und 14.
Lebensjahr!
So lange muss er gesund und sauber im Mund gehalten werden um einer Zahnfehlstellung durch
Aufwanderung der 1. bleibenden Molaren vorzubeugen. Das bedeutet viel Aufmerksamkeit beim
Zähneputzen und stetige Nachkontrolle durch die Eltern, damit die wichtigen Milchzähne keinen
Schaden nehmen.
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Ab wann und womit soll ich bei meinem Baby Zähne putzen?
Sobald der erste Zahn durchgebrochen ist sollte man ihn und alle nachfolgenden Zähnchen 2 mal
täglich reinigen. Bei meiner Tochter hat sich hierfür ein „Fingerling“ aus Mikrofaser (Fa. NIP,
erhältlich im Drogeriemarkt oder Babyfachhandel) bewährt, den man über den Finger zieht und
damit das Zähnchen abreibt. Später kann man dann mit einer Erstlingszahnbürste beginnen.
Einmal täglich können Sie eine Babyzahnpasta dazunehmen – aber bitte nur eine erbsengroße
Menge!
Im 1. Lebensjahr geht es vor allem um das Ritualisieren des Zähneputzens. Natürlich darf Ihr
Schatz auch mal selber Hand anlegen und die Zahnbürste ausprobieren, Mama oder Papa putzen
ja sowieso hinterher noch nach damit die Beißerchen richtig strahlen. Mit viel Geduld und ein
wenig Humor gelingt es, dass das Zähneputzen so selbstverständlich ist wie das Anziehen.
Ab dem 2. Lebensjahr sollte die Routine gefestigt sein und das Putzen geht so richtig los – 2 mal
täglich mit Zahnpasta.
Den größten Einfluss auf die Motivation zum Putzen haben Bezugspersonen. So wie sich viele
Kleinkinder von ihren "Vorbildern" Verhaltensweisen "abgucken", ist es auch beim Zähneputzen:
das Zähneputzen zusammen mit den Eltern oder älteren Geschwistern sollte eine
Selbstverständlichkeit sein und es soll auch Spaß machen.
© Ordination Dr. Gudrun Schröder-Gazdag
Schneebergstraße 16/2/10, 2733 Grünbach am Schneeberg, Tel: 02637 / 2226
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Was ist die richtige Putztechnik?
Ausschlaggebend für den Putzerfolg ist die Systematik des Putzens, welche stets nach dem
gleichen, einmal fest eingeprägten Schema erfolgen sollte, um auch wirklich alle Zahnflächen
einer gründlichen Reinigung zu unterziehen.
Das Putzen selbst sollte in diesem Alter immer nach der leicht zu erlernenden KAI-Methode
erfolgen:
A
K = Hin- und Herbewegung der Zahnbürste auf den Kauflächen
K
I
A = Putzen der Außenflächen mit großen Kreisen
I = Reinigen der Innenflächen mit kleinen Kreisen oder Ab/Auswischbewegungen
Foto: Håkan Svensson
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Welche Zahnbürste ist für mein Kind passend?
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Kinder benötigen eigene Zahnbürsten, die ihrer Gebissform und Motorik entsprechen.
Außerdem soll das Zähneputzen Spaß machen und die Bürste die Kinder motivieren, täglich ihre
Zähne zu putzen.
Erwachsenenzahnbürsten sind für Kinder aufgrund ihrer Form und Borstenhärte denkbar
ungeeignet. Hier gibt es auf dem Markt zahlreiche lustige und für Kindermünder geeignete
Produkte.
Eine gute Kinderzahnbürste sollte einen kompakten, rutschfesten Handgriff und ein kleines
Borstenfeld aus Kunststoffborsten haben.
Für die ersten Putzversuche bei den ganz Kleinen ist "Baby's erste Zahnbürste" - eine
Kombination aus Beißring und Bürste - gut geeignet. Aufgrund der Ringform kann das Bürstchen
nicht in den Rachenraum gestoßen werden und dort Verletzungen verursachen; ein Verschlucken
ist ebenfalls unmöglich. Durch die gleichzeitige Konzeption als Beißring wird zusätzlich der
Speichelfluss und die Kräftigung der Kaumuskulatur gefördert.
-
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Welche Zahnpasta ist für mein Kind passend?
Bei der Wahl der richtigen Zahnpasta geht es weniger um Marke und Geschmack (das überlasse
ich ganz Ihnen und Ihrem Kind) sondern vielmehr um die darin enthaltene Fluoridkonzentration.
Wie bei allen Wirkstoffen, die dem menschlichen Körper zugeführt werden, geht es auch bei Fluoriden um die richtige Dosierung. Wer Fluorid aus anderen Quellen aufnimmt, muss das beim
Zähneputzen mit fluoridierten Zahnpasten berücksichtigen.
Die folgenden Empfehlungen gelten für Orte mit Trinkwasser mit einem „normalen„ Fluoridgehalt.
(Normal sind 0,1–0,3 mg Fluorid pro Liter; genaue Werte erfragen Sie bitte bei Ihrem
Wasserwerk).
Alter
0-1 Jahre
1-5 Jahre
Ab 6 Jahren
Dosierung in ppm (parts per million)
Kinderzahnpasta (500 ppm 1xtgl erbsengroß)
Kinderzahnpasta (500 ppm 2xtgl)
Erwachsenenzahnpasta (1000-1500 ppm 2x tgl)
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit
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Bis zu welchem Alter muss ich nachputzen?
Als Richtwert gilt: So lange bis ihr Kind flüssig schreiben kann müssen Sie 2mal täglich
nachputzen (ca. bis zum 9. Lebensjahr).
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Wie funktionieren Plaquefärbetabletten?
Plaquefärbetabletten machen Zahnbeläge sichtbar. Nach dem Zähneputzen ist diese Maßnahme
bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen sinnvoll, um die Reinigung zu kontrollieren und
etwaige Ungenauigkeiten im Putzverhalten zu erkennen.
Anwendung: Zerkauen der Tabletten und Ausspülen des Mundes. Danach werden jene Bereiche
auf dem Zahn farblich sichtbar, auf denen noch Zahnbelag vorhanden ist. Nun heißt es Putzen bis
die Zähne wieder weiß sind. So lernen Groß und Klein wie alles blitzblank sauber wird.
Fragen Sie uns, wir beraten Sie gerne!
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Soll ich meinem Baby/Kind Fluortabletten geben?
Gesunde Zähne brauchen ausgewogene Ernährung und richtige Mundhygiene. Wer darauf
achtet, kann seine Zähne über lange Zeit gesund erhalten.
Fluoride können die Widerstandskraft der Zähne erhöhen, falsch dosiert können Fluortabletten
aber auch zu Zahnschäden und irreversiblen Verfärbungen führen. Außerdem ist Fluorid prinzipiell
als „Ganzkörpertherapie mittels Tabletten“ nicht gesund und sollte gezielt eingesetzt werden.
Ideal ist: fluoridierte Zahnpasta und fluoridiertes Salz (ab dem 2. Lebensjahr). Sollte eine
Fluoridanwendung nötig sein, so gibt es Lacke und Gele die man lokal am Zahn auftragen kann,
so dass eine Ganzkörperbelastung möglichst vermieden wird.
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Mein Kind hat Durst in der Nacht. Was soll ich tun?
Nach dem abendlichen Zähneputzen sollte Ihr Kind nur mehr stilles Wasser oder ungesüßten
Kräutertee trinken. Bitte geben Sie keinen Früchtetee. Dieser enthält zuviel Säure und kann den
Zahnschmelz aufweichen.
Süße Säfte oder Kakao bieten aufgrund des hohen Zuckergehalts den idealen Nährboden für
Kariesbakterien, die Nachts 7-10 Stunden ungestört Zeit haben die Zähnchen Ihres Kindes zu
zerstören. Vermeiden Sie diese daher nachts und schützen Sie die Zähne Ihres Kindes so lange
es geht!
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Wann soll ich zum ersten Mal mit meinem Kind zum Zahnarzt gehen?
Empfehlenswert ist es, Ihr Kind so früh wie möglich zu Ihrer eigenen Routinekontrolle
mitzunehmen. Es gewöhnt sich so an die Situation und die Umgebung und oftmals will es auch
schon selbst etwas ausprobieren. Spätestens jedoch mit 3 Jahren sollte der erste Zahnarztbesuch
auf dem Terminplan stehen.
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Schnuller ja, aber wie lange?
Ab dem 2. Geburtstag sollte auf den Schnuller komplett verzichtet werden, da sonst
Zahnfehlstellungen und Störungen der Gebissentwicklung sowie der Sprachentwicklung drohen.
Tipps und Tricks wie Sie es anstellen, dass der Junior auf den Schnuller verzichtet, gibt es viele.
Aus eigener Erfahrung als Mutter einer Schnullerliebhaberin weiß ich, dass das Entscheidende die
eigene Einstellung und Konsequenz sind. Ab dem Moment als ich für mich selber beschlossen
hatte: „bis hierhin und nicht länger, jetzt ist es aus“, ab dem Zeitpunkt konnte ich es auch meiner
Tochter erklären und durchsetzen. Sie bekam einen „Schnuller für Große“ (eine kleinkindgerechte
kieferorthopädische Apparatur aus weichem Kunststoff) als Ersatz, der etwaige Schnullerschäden
gleich korrigieren kann. Was ich nie gedacht hätte: nach 2 Tagen leichtem Genörgel war die
Sache erledigt und der Schnuller weg. Also: nur Mut, Sie schaffen das auch!
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Bekommen Milchzähne auch Karies und tun sie weh?
JA, Milchzähne bekommen auch Karies, sogar schneller als bleibende Zähne. Der Aufbau von
Milchzähnen ist ähnlich dem der bleibenden Zähne. Sie haben eine Krone und Wurzeln, sie haben
Nerven und Blutgefäße und können bluten und tun genauso weh wie Erwachsenenzähne. Sie
haben aber eine andere Schmelzzusammensetzung, sodass sie empfindlicher für Karies sind.
Daher: fleißiges Putzen erspart Ihrem Kind und Ihnen Schmerzen und Probleme!
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Ist Karies erblich?
Nein, Karies ist nicht erblich. „Erblich“ ist nur gutes oder schlechtes Putzverhalten.
Karies zählt zu den Infektionskrankheiten, bei der die Kariesbakterien von Erwachsenen auf das
Kind übertragen werden (z.B. durch Abschlecken des Schnullers). Eine Vermeidung der
Übertragung von Kariesbakterien ist faktisch unmöglich, jedoch bleiben bei richtiger Mundhygiene
die Kinderzähne von Kariesdefekten und Löchern verschont.
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Mein Kind will nicht Zähneputzen. Was soll ich tun?
In diesem Fall hilft nur Konsequenz, Nerven bewahren und durchhalten. Gesunde Zähne sind
wichtig für die Gesundheit, ob Junior das nun im Moment einsehen möchte oder nicht. Bei der
Sicherheit im Straßenverkehr diskutieren wir ja auch nicht mit unseren Kindern...
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Ab wann kann mein Kind – bei Bedarf - eine Zahnspange tragen?
Zahnspangen dienen zur Korrektur von Zahnfehlstellungen. Je nach Typ und Ausprägung der
Zahnfehlstellung gibt es Zahnspangen die man schon mit 2 Jahren tragen kann (z. B. um
Schnullerschäden schnell zu beheben). Die meisten Korrekturen beginnen jedoch im 7./8.
Lebensjahr, hierfür empfehlen wir Ihnen gerne einen kompetenten KollegeIn.
Kommen Sie daher mit 5-6 Jahren unbedingt zu einer Kontrolle zum Zahnarzt, damit wir einen
kieferorthopädischen Behandlungsbedarf rechtzeitig feststellen können.
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Warum ist ein Übersichtsröntgen der Zähne meines Kindes wichtig?
Auch wenn es selten ist, es kommt immer wieder vor dass Kinder zu wenige oder zu viele
bleibende Zähne haben. Je früher man dies entdeckt, desto leichter und reibungsloser ist die
Therapieplanung und der Therapieverlauf möglich. Außerdem sieht man nur auf einem
Röntgenbild die Zwischenzahnkaries früh genug um sie noch einfach und beinahe schmerzlos
entfernen zu können. Meist ist ein Übersichtsröntgen mit 5 bis 6 Jahren problemlos möglich.
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Wieso sind Milchzähne so wichtig?
„Milchzähne fallen ja sowieso aus und es kommen neue, da sind die ersten Zähne eh egal“ – sind
oft gängige Aussagen, die man hört. Deshalb möchte ich hier die maßgebende Bedeutung von
Milchzähnen kurz erklären, damit Sie bei der nächsten ähnlichen Aussage entsprechend
argumentieren können.
Milchzähne sind wichtige Platzhalter für die bleibenden Zähne. Sind die Milchzähne kariös
angegriffen, stark zerstört oder sogar ganz fehlend, so kommt es zum Vorwandern der dahinter
liegenden Zähne und zum Platzverlust. Dadurch hat der Erwachsenenzahn keinen oder zu wenig
Platz um sich richtig hinzustellen – die Folge sind:
 Zahnfehlstellungen wie Drehung, Kippung oder Zähne die zu weit innen oder außen stehen
 Sprachentwicklungsstörungen da die Zunge die Lautbildung nicht richtig lernen kann
 Kieferentwicklungsstörung durch „Verhaken“ von schiefstehenden Zähnen
All diese Folgen können meist nur durch aufwändige und teure Therapien (Kieferorthopädie –
Zahnspangen, Logopädie – Sprachtraining) repariert werden – ganz zu schweigen von der
psychischen Belastung die das Kind durch die Zahnschmerzen bei kaputten Milchzähnen hat.
© Ordination Dr. Gudrun Schröder-Gazdag
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Was ist eine Fissurenversiegelung und wann ist sie notwendig?
Als Fissur bezeichnet man die Täler im Kauflächenrelief der Seitenzähne.
Diese können manchmal sehr tief und sehr schmal sein, sodass eine effektive Reinigung häufig
unmöglich ist.
Kariesverursachende Bakterien können in die Fissuren eindringen und tief in die Krone
eindringende Fissurenkaries verursachen.
Da Fissurenkaries schwer zu erkennen ist empfehlen wir, bei Bedarf, die noch kariesfreien
Fissuren mit einem dünnflüssigen Kompositmaterial zu versiegeln (Fissurenversiegelung). Ist
die Fissur bereits kariös, wird diese erst gereinigt und evtl. etwas erweitert, danach ebenfalls mit
flüssigem Kunststoff gefüllt.
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Ab welchem Alter kann ich bei meinem Kind mit der Zahnseidenanwendung
beginnen?
Die Zahnseide dient zur Reinigung der Zahnzwischenräume und Kontaktpunkte, dass heißt,
sobald Ihr Kind Zähne hat die eng aneinander anstehen können sollten diese Kontaktflächen von
Ihnen mit Zahnseide gereinigt werden.
Fragen Sie uns zur effektivsten Anwendung sowie zu speziellen Zahnseidenhaltern (auch für
Kinder), wir erklären Ihnen alles ganz genau.
Sie möchten mehr Informationen zum Thema Kinderzähne?
Fragen Sie uns - wir haben die Infos!
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