Sulbactam-Actavis 1000 mg

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Fachinformation
Sulbactam-Actavis 1000 mg
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Sulbactam-Actavis 1000 mg
Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
Wirkstoff: Sulbactam-Natrium
1 Durchstechflasche mit 1094 mg
Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung enthält:
1094 mg Sulbactam-Natrium entspr.
1000 mg Sulbactam.
Natriumgehalt pro Flasche: 4,2 mmol.
3.DARREICHUNGSFORM
Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1Anwendungsgebiete
Sulbactam-Actavis ist ein Betalaktamase-Inhibitor und geeignet zur Therapie von mittelschweren bis schweren bakteriellen Infektionen in Kombination mit bestimmten BetalaktamAntibiotika (s. Abschnitt 5. „Pharmakologische Eigenschaften“). Die klinische Anwendung derartiger Kombinationen sollte erfolgen, wenn sie
eine größere therapeutische Sicherheit bietet als die Gabe des jeweiligen Betalaktam-Antibiotikums in Monotherapie.
4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Die empfohlene Dosis beträgt für Erwachsene 0,5 – 1,0 g Sulbactam alle
6, 8 oder 12 Stunden. Sie wird mit
dem gleichzeitig verabreichten Antibiotikum intravenös oder intramuskulär gegeben. Die Tageshöchstdosis für Erwachsene beträgt 4,0 g unabhängig von der Dosierung des
gleichzeitig verabreichten Antibiotikums. Die Angaben zur empfohlenen
Dosierung des gleichzeitig verabreichten Antibiotikums sind den entsprechenden Gebrauchsinformationen bzw. Fachinformationen zu entnehmen.
FI-463-0412
Kinder, Kleinkinder und Säuglinge erhalten im Allgemeinen eine Tagesdosis von 50 mg Sulbactam pro kg Körpergewicht, zusammen mit dem entsprechenden Antibiotikum, aufgeteilt
in Einzeldosen alle 6, 8 oder 12 Stunden. Für Kinder beträgt die Tageshöchstdosis 80 mg Sulbactam pro
kg Körpergewicht pro Tag. Sulbactam sollte bei Kindern unter einem
Jahr nur nach sorgfältiger Abwägung
des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden (siehe auch Spezielle Vorsichtsmaßnahmen)
Zur perioperativen Kurzzeitprophylaxe, bei erhöhter Gefährdung des
Patienten durch Infektionen sollte 0,5
bis 1 g Sulbactam mit dem gewählten Betalaktam-Antibiotikum kombi-
niert bei der Narkoseeinleitung gegeben werden. Die Dosis kann in der
für das Betalaktam-Antibiotikum üblichen Weise wiederholt werden. Zu
Penicillin G in Kombination mit Sulbactam im Rahmen der perioperativen Prophylaxe liegen keine Erfahrungen vor.
Bei Patienten, mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clear­
ance unter 30 ml/min) wird Sulbactam verzögert ausgeschieden. Die
Dosierung von Sulbactam muß deshalb bei diesen Patienten angepaßt
werden: Für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance zwischen 15 und 30
ml/min beträgt die Tageshöchstdosis 2,0 g Sulbactam; bei einer Kreatinin-Clearance unter 15 ml/min sollte max. 1,0 g Sulbactam pro Tag gegeben werden. Die Dosis sollte aufgeteilt in Einzeldosen, über den Tag
verteilt, zusammen mit dem gewählten Antibiotikum verabreicht werden.
Die Angaben zur Anwendung der Antibiotika bei eingeschränkter Nierenfunktion sind den entsprechenden
Gebrauchsinformationen bzw. Fachinformationen zu entnehmen.
Sulbactam wird durch Hämodialyse
aus dem Blutstrom eliminiert. Die
Gabe von Sulbactam sollte deshalb
unmittelbar im Anschluß an die Dialyse erfolgen und dann in 48-stündigen Intervallen bis zur folgenden Dialysebehandlung.
Art und Dauer der Anwendung
Bei Infektionen durch potenziell Betalaktamase produzierende Erreger
sind Monotherapien mit nicht Betalaktamase-stabilen Betalaktam-Antibiotika nur nach vorausgegangener
Resistenzprüfung indiziert.
Intravenöse Anwendung (Injektion):
Zur intravenösen Injektion kann der
Inhalt einer Durchstechflasche Sulbactam-Actavis 1000 mg mit mindestens 4 ml Wasser für Injektionszwecke oder isotonischer Kochsalzlösung zubereitet und nach vollständiger Auflösung der Substanz direkt
vor dem Antibiotikum injiziert werden. Die entsprechende Dosis wird
über 3 – 5 Minuten verabreicht.
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Intravenöse Anwendung (Kurzinfusion):
Der Inhalt einer Durchstechflasche
Sulbactam-Actavis 1000 mg wird wie
zur intravenösen Injektion in Wasser
für Injektionszwecke gelöst und anschließend mit 40 bis 100 ml einer
der folgenden Infusionslösungen, die
eines der genannten Antibiotika enthalten kann, weiterverdünnt: isotonische Kochsalzlösung und 5%ige
Glucoselösung. Die fertige Lösung
wird während 15 bis 30 Minuten zusammen mit dem Antibiotikum intravenös infundiert.
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Intravenöse Anwendung (Infusion)
von Penicillin G:
Die vorgesehene Einzeldosis von Penicillin G ist zusammen mit Sulbactam-Actavis 1000 mg in 40 bis 100 ml
Wasser für Injektionszwecke oder
5%iger Glucoselösung aufzulösen
und sofort zu verbrauchen.
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Siehe untenstehende Tabelle 1.
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Die konzentrierte gebrauchsfertige
Lösung von Sulbactam für die intramuskuläre oder intravenöse Injektion
oder zur weiteren Verdünnung mit
der Antibiotikuminfusionslösung muß
innerhalb 24 Stunden nach Zubereitung verbraucht worden sein.
Korrektor:
Intramuskuläre Anwendung (Injektion):
Der Inhalt einer Durchstechflasche
Sulbactam-Actavis 1000 mg wird in
4 ml Wasser für Injektionszwecke
oder isotonischer Kochsalzlösung
gelöst.
In Wasser für Injektionszwecke, isotonischer Kochsalzlösung und 5%iger
Glucoselösung ist Sulbactam mit
dem entsprechenden Antibiotikum
über den in Tabelle 1 angegebenen
Zeitraum kompatibel bzw. stabil.
Zur Vermeidung von Schmerzen bei
der Injektion kann die Lösung mit
0,5%iger Lidocainhydrochlorid-Lösung zubereitet werden. Es wird empfohlen, Sulbactam als separate Injektion direkt vor dem BetalaktamAntibiotkum zu applizieren.
Die Behandlung mit Sulbactam sollte
stets so lange fortgesetzt werden,
wie das Antibiotikum noch gegeben
wird.
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Unterschrift durch entsprechende Bestätigung gültig.
Tabelle 1
Antibiotikum
Inhibitor
Ampicillin
0,5 – 8 g
Mezlocillin
2 g oder 4 g
Piperacillin
2 g oder 4 g
Cefotaxim
2g
Sulbactam
0,25 – 4 g
Sulbactam
1g
Sulbactam
1g
Sulbactam
1g
Lösungs­mittel­
menge
Mindestdauer der
Kompatibilität bei
20-25 °C
in 100 ml
8h
in 100 ml
24 h
in 100 ml
24 h
in 100 ml
24 h
(c) 2012 Carsten Nachlik
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4.3.Gegenanzeigen
Sulbactam darf nicht bei bekannter
Überempfindlichkeit gegenüber Betalaktam-Antibiotika angewendet
werden.
Die Anwendung von Sulbactam ohne
die gleichzeitige Gabe eines Betalaktam-Antibiotikums ist nicht sinnvoll, da Sulbactam selbst keine nennenswerte antibakterielle Eigenwirkung besitzt.
Die Gebrauchsinformation bzw. Fachinformation des Antibiotikums, das
mit Sulbactam kombiniert werden
soll, ist zu beachten.
4.4. Besondere Warnhinweise und Vor­
sichtsmaßnahmen für die Anwendung
Elekrolytgehalt der Lösung
Bei Patienten mit einzuhaltender Natrium-Restriktion ist zu berücksichtigen, daß eine Durchstechflasche
Sulbactam-Actavis 1000 mg 4,2 mmol
Natrium enthält.
Da Sulbactam als Natriumsalz vorliegt, ist bei Patienten mit Elektrolytstörungen grundsätzlich auf den Natriumgehalt zu achten. Dieser ist sowohl pro Dosis wie auch im Rahmen
der Gesamttherapie und bei speziellen Bilanzüberprüfungen zu berücksichtigen. Insbesondere ist dies zu
beachten bei Nierenausscheidungsstörungen, Oedemen und Ergüssen
verschiedener Genese (z.B. bei Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, rezidivierender Pleura- oder Peritonealergüssen), Kreislaufauffüllungen im Rahmen einer Schocktherapie oder einer künstlichen Ernährung bei Erwachsenen, Kindern und in der Neonatalperiode.
Die Wirkungen von Sulbactam bei
Kindern unter einem Jahr sind noch
nicht vollständig geklärt. Daher sollte
Sulbactam bei diesem Patientenkollektiv nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden.
4.5. Wechselwirkungen mit anderen
Mitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Gabe von Probene­
cid wird Sulbactam verzögert ausgeschieden.
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Die bisherigen Studien mit Sulbactam in Kombination mit BetalaktamAntibiotika ergaben keinen Hinweis,
daß durch den Zusatz von Sulbactam Wechselwirkungen auftreten, die
mit dem Betalaktam-Antibiotikum
ohne Sulbactam-Zusatz nicht beobachtet wurden. Alle Wechselwirkungen, die bei Kombination von Sulbactam mit Ampicillin, Mezlocillin,
Piperacillin, Cefotaxim oder Penicillin G berichtet wurden, sind mögliche Wechselwirkungen der Antibiotikumkomponente.
Die Gebrauchsinformation bzw. Fachinformation des Antibiotikums, das
mit Sulbactam kombiniert werden
soll, ist zu beachten.
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4.6. Schwangerschaft und Stillzeit
Für Sulbactam liegen keine ausreichenden klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierexperimentelle Studien haben keine Anhaltspunkte für ein reproduktionstoxisches Potential ergeben. Sulbactam sollte während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verordnet werden.
Sulbactam geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da aber
über den Einsatz von Sulbactam in
der Stillzeit nicht genügend Erfahrungen vorliegen, sollte Sulbactam
nur nach sorgfältiger Abwägung des
Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden.
4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Sulbactam im Allgemeinen keinen Einfluß auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen (s.a. Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“) kann
jedoch ggf. das Reaktionsvermögen
verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr
sowie zum Bedienen von Maschinen
beeinträchtigt werden.
4.8.Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig
Häufig
Gelegentlich
Selten
Sehr selten
≥ 1/10
≥ 1/100 bis <1/10
≥ 1/1.000 bis <1/100
≥ 1/10.000 bis <1/1.000
< 1/10.000
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht
abschätzbar)
Die bisherigen Studien mit Sulbactam in Kombination mit BetalaktamAntibiotika ergaben keinen Hinweis,
daß durch den Zusatz von Sulbactam Nebenwirkungen auftreten, die
mit dem Betalaktam-Antiblotikum allein nicht beobachtet wurden. Alle
Nebenwirkungen, die bei Kombination von Sulbactam mit Ampicillin,
Mezlocillin, Piperacillin, Cefotaxim
oder Penicillin G berichtet wurden,
sind mögliche Nebenwirkungen der
Antibiotikumkomponente.
Die Gebrauchsinformation bzw. Fachinformation des Antibiotikums, das
mit Sulbactam kombiniert werden
soll, und die darin im Einzelnen aufgeführten Nebenwirkungen des Antibiotikums sind unbedingt zu beachten.
Das Nebenwirkungsmuster der mit
Sulbactam kombinierbaren Betalaktam-Antibiotika ist im Folgenden kurz
zusammengefaßt:
Blut, Blutkörperchen und Blutgerinnung:
Sehr selten sind Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Thrombozytose, Leukopenie, Leukozytose,
Neutropenie, Anämie, Eosinophilie)
beobachtet worden.
Bei hoch dosierter Mezlocillin- bzw.
Piperacillin-Therapie sind in seltenen
Fällen Funktionsstörungen der Blutplättchen beobachtet worden, die
sich als Verlängerung der Blutungszeit und als kleinfleckige Blutungen
in Haut oder Schleimhaut (Purpura)
äußern. Dies tritt vor allem bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion auf. Daher ist bei diesen
Patienten auf eine entsprechende
Dosisanpassung zu achten.
Eine zusätzliche Beeinträchtigung
der Blutgerinnung kann krankheitsbedingt oder durch Begleittherapie
gegeben sein.
Überempfindfichkeitsreaktionen:
Gelegentlich sind allergische Reaktionen zu erwarten, meist in Form
von Hautreaktionen.
Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade - bis hin zum anaphylaktischen Schock - sind möglich. Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen erfordern unter
Umständen entsprechende Notfallmaßnahmen.
Magen-Darm-Trakt:
Gelegentlich können Störungen in
Form von Magendrücken, Übelkeit,
Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blähungen oder Durchfall auftreten. In Einzelfällen kann sich unter Therapie mit
Sulbactam eine pseudomembranöse
Enterokolitis entwickeln (s. a. Abschnitt 4.9 unter „Symptome und Gegenmaßnahmen“).
Nieren, Harnwege und Geschlechtsorgane:
Sehr selten kann es zu einem Anstieg
der Serumkreatininkonzentrationen
und zu einer interstitiellen Nephritis
kommen.
Leber und Gallenwege:
Ein reversibler Anstieg der Leberenzyme sowie der Bilirubinkonzentration im Serum ist in seltenen Fällen
beobachtet worden.
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Nervensystem:
Gelegentlich können Schwindel und
Kopfschmerzen auftreten. Bei bestimmten Risikokonstellationen sind
in Einzelfällen Krampfanfälle beobachtet worden.
Bei bestimmten Risikokonstellationen und bei Gabe sehr hoher Dosen
kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien und
Krämpfen kommen, wie sie auch für
andere Betalaktame beschrieben
worden sind. Bei Patienten mit stark
eingeschränkter Nierenfunktion, Epilepsie und Meningitis ist das Risiko
des Auftretens dieser unerwünschten Wirkungen erhöht.
(c) 2012 Carsten Nachlik
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Sulbactam-Actavis 1000 mg
Lokale Reaktionen:
Schmerzen an der Injektionsstelle
und Thrombophlebitiden können vorkommen.
4.9.Überdosierung
Sulbactam, Ampicillin, Mezlocillin,
Piperacillin, Cefotaxim und Penicillin G besitzen eine große therapeutische Breite. Intoxikationen im strengen Sinn sind nicht bekannt.
Spezielle Patientengruppen:
Bei Neugeborenen ist wegen der unreifen Nierenfunktion die Halbwertszeit von Sulbactam verlängert.
Bei Kindern unter einem Jahr sind
die Wirkungen von Sulbactam noch
nicht vollständig geklärt.
Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollte Sulbactam bei Kindern
unter einem Jahr nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-RisikoVerhältnisses angewendet werden.
Im Fall einer Überdosierung kann bei
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion durch Hämodialyse eine
höhere Elimination erreicht werden.
Therapie der pseudomembranösen
Enterokolitis:
Hier ist eine Beendigung der Therapie
in Abhängigkeit von der Indikation
zu erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einzuleiten
(z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren
Wirksamkeit klinisch erwiesen ist).
Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.
Bei bestimmten Risikokonstellationen
und bei Gabe sehr hoher Dosen kann
es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien und Krämpfen
kommen, wie sie auch für andere Betalaktame beschrieben worden sind.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion, Epilepsie and Meningitis ist das Risiko des Auftretens
dieser unerwünschten Wirkungen erhöht.
Bei zentralnervösen Nebenwirkungen,
z. B. beim Auftreten von Krämpfen,
empfiehlt sich die Sedierung mit Dia­
zepam.
Bei anaphylaktischen Reaktionen
sind die üblichen Sofortmaßnahmen,
möglichst bei den ersten Anzeichen
des Schocks, einzuleiten.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften
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Pharmakotherapeutische Gruppe:
Beta-Lactamase-Inhibitoren
ATC-Code: J01CG01
Wirkungsmechanismus:
Sulbactam ist ein Inhibitor der folgenden Betalaktamasen: Betalaktamasen des Richmond Typs II, III, IV
und V (Plasmid oder chromosomal
vermittelt), die von Gram-positiven,
Gram-negativen und anaeroben Bakterien produziert werden.
Es bindet außerdem an manche Penicillin-bindende Proteine, so dass die
Empfindlichkeit der gegenüber dem
Antibiotikum sensiblen Stämme erhöht werden kann.
Sulbactam wird nur in Kombination
mit Betalaktam-Antibiotika eingesetzt. Die möglichen Kombinationspartner sind:
Ampicillin, Mezlocillin, Piperacillin,
Cefotaxim oder Penicillin G.
Gut dokumentiert ist der therapeutische Einsatz der Kombination von
Sulbactam mit Ampicillin, Mezlocillin, Piperacillin und Cefotaxim. Darüber hinaus liegen begrenzte therapeutische Erfahrungen zur Kombination von Sulbactam mit Penicillin
G bei Haut-/Weichteilinfektionen und
Infektionen im HNO-Bereich vor, die
unter anderem auch durch Betalaktamase-produzierende Staphylokokken oder Betalaktamase-bildende
Gram-negative Anaerobier (z. B. Bacteroides- and Prevotella-Spezies) verursacht sein können. Methicillin-resistente Staphylokokken sind gegenüber den oben genannten Kombinationen als resistent zu betrachten.
Durch den Zusatz von Sulbactam
wird das gewählte Betalaktam-Antibiotikum vor der Zerstörung durch
Betalaktamasen geschützt und somit das Wirkspektrum dieses Antibiotikums erweitert und dessen bakterizide Wirksamkeit gegen die meisten betalaktamase-produzierenden
Erreger erhöht. Demgegenüber ist
Sulbactam nicht geeignet, wenn eine
Infektion durch Erreger verursacht
wird, die gegenüber dem Kombinationspartner allein schon voll sensibel sind.
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren.
Deshalb sind – insbesondere für die
adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über
die Resistenzsituation wünschenswert. Sollte auf Grund der lokalen
Prävalenz der Resistenz die Anwendung von Sulbactam-Actavis zumindest bei einigen Infektionen bedenklich erscheinen, sollte eine Beratung
durch Experten angestrebt werden.
Insbesondere bei schwerwiegenden
Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Sulbactam anzustreben.
Das Wirkspektrum der Inhibitor-Anti­
biotikum-Kombination ist abhängig
von der Wahl der Antibiotikumkomponente.
Soweit das jeweilige Antibiotikum gegen die entsprechende Spezies in
Abwesenheit von Betalaktamasen
wirksam ist, kann bei folgenden Spezies die Wirksamkeit trotz Anwesenheit von Betalaktamasen der Typen
II, III, IV und V erhalten bleiben:
Gram-positive Aerobier:
Staphylococcus aureus
Staphylococcus epidermidis
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Gram-negative Aerobier:
Acinetobacter baumanii
Escherichia coli
Haemophilus influenzae
Klebsiella pneumoniae
Moraxella catarrhalis
Neisseria gonorrhoeae
Proteus mirabilis
Proteus vulgaris
Pseudomonas aeruginosa
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Anaerobier
Bacteroides fragilis
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Liegen der Resistenz gegen die Antibiotikumkomponente andere Resistenzmechanismen wie die genannten Betalaktamasetypen zugrunde,
so ist die Kombination mit Sulbactam ebenfalls nicht wirksam.
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5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften
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Sowohl nach intravenöser als auch
nach intramuskulärer Applikation von
Sulbactam werden hohe Serumspiegel erreicht, wobei die Bioverfügbarkeit nach intramuskulärer Gabe praktisch vollständig ist. Die mittleren
­Serumspitzenkonzentrationen nach
15-minütiger intravenöser Infusion
von 1000 mg Sulbactam liegen bei
etwa 60 bis 70 mg/l.
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vom:28.06.12
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Die Halbwertszeit für Sulbactam beträgt ca. 1 bis 2 Stunden. 75 bis 85 %
der Dosis von Sulbactam werden unverändert über die Nieren ausgeschieden. Sulbactam hat ein scheinbares Verteilungsvolumen von ca. 15 l,
und die Gesamtclearance liegt bei
ca. 270 ml/min. Die Plasmaproteinbindung von Sulbactam beträgt 38 %.
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Die gleichzeitige Verabreichung von
Sulbactam mit Ampicillin, Mezlocillin, Piperacillin, Cefotaxim oder Penicillin G beeinflußt die Pharmakokinetik der beiden Einzelkomponenten
nicht. Es treten keine klinisch relevanten Wechselwirkungen auf.
Freigabedatum:
Die Angaben zur Pharmakokinetik der
Kombinationspartner von Sulbactam
sind den entsprechenden Gebrauchsinformationen bzw. Fachinformationen
zu entnehmen.
Die digital übertragenen PDF-Dateien sind auch ohne
Unterschrift durch entsprechende Bestätigung gültig.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion unterschiedlichen Schweregrades korreliert die Gesamtclear­
ance von Sulbactam gut mit der Kreatinin-Clearance. Bei anurischen Patienten ist die Halbwertszeit von Sulbactam deutlich verlängert; sie lag
in 2 verschiedenen Studien im Mittel
bei 6,9 Stunden bzw. 9,7 Stunden.
Durch eine Hämodialyse werden die
Halbwertszeit, die Gesamtclearance
and das Verteilungsvolumen von Sulbactam deutlich verändert.
Sulbactam penetriert schnell in zahlreiche Gewebe and Körperflüssigkeiten. Es ist plazentagängig und tritt nun
in geringem Ausmaß in das Gehirn
bzw. den Liquor cerebrospinalis über.
(c) 2012 Carsten Nachlik
3
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5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit
Untersuchungen zur subakuten Toxizität von Sulbactam wurden an Ratten und Hunden durchgeführt; die
Sulbactam-Gabe erfolgte dabei intravenös, subcutan oder oral über 17
Tage bis 10 Wochen. Untersuchungen zur chronischen Toxizität von
Sulbactam wurden ebenfalls an Ratten und Hunden durchgeführt. Die
Sulbactam-Gabe erfolgte subcutan
über einen Zeitraum von 6 Monaten.
Auswirkungen einer Sulbactam-Gabe wurden an der Leber festgestellt.
Neben Erhöhung der Leberenzymwerte (GOT, GPT, LDH) zeigte sich
eine dosis- und geschlechtsabhängige Glykogenablagerung in der Leber, die sich als reversibel nach Absetzen des Medikamentes erwies.
Diese Glykogenablagerung konnte
keiner der bekannten Glykogenspeicherkrankheiten zugeordnet werden.
Sulbactam verursachte bei diesen
Versuchen keine signifikante Veränderung des Glucosestoffwechsels.
Aufgrund der im Tierversuch erhobenen Daten sollte die maximale Tagesdosis von 4 g Sulbactam beim
Menschen nicht überschritten werden.
Bei lokalen Verträglichkeitsstudien
an Kaninchen traten nach intravenöser Anwendung der Kombination von
Sulbactam mit Ampicillin, Mezlocillin, Piperacillin oder Cefotaxim keine wesentlichen Irritationen im Bereich der Injektionsstelle auf. Die intraarterielle bzw. extravaskuläre Gabe
führte jedoch zu mäßigen, größtenteils reversiblen Gewebeveränderungen. Eine intraarterielle Injektion bzw.
Infusion sollte daher unbedingt vermieden werden.
Bei einigen Kaninchen wurde nach
der Gabe der Kombination von Sulbactam mit Mezlocillin oder Piperacillin das Auftreten von orange verfärbtem Urin beobachtet; derartige
Veränderungen traten beim Mensch
bisher nicht auf. Die klinische Relevanz dieses Phänomens ist nicht geklärt.
Die zur Teratogenität an Mäusen, Ratten und Kaninchen durchgeführten
Versuche ergaben keinen Hinweis
auf medikamentenbedingte Mißbildungen. Die Fertilität von Elterntieren und Nachkommen sowie die Postnatalentwicklung wurden bei Ratten
nicht beeinträchtigt.
In-vivo- und In-vitro-Untersuchungen
zum Nachweis von Gen- und Chromosomenmutationen ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential.
Langzeituntersuchungen zur Kanzero­
genität wurden nicht durchgeführt.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
FI-463-0412
6.1. Liste der sonstigen Bestandteile
Keine
4
6.2.Inkompatibilitäten
Inkompatibel und deshalb getrennt
zu applizieren sind:
Aminoglykoside; Metronidazol; injizierbare Tetracyclin-Derivate wie Oxytetracyclin, Rolitetracyclin und Doxycyclin; ferner Thiopental-Na; Prednisolon; Procain 2 %; Suxamethonium­
chlorid und Noradrenalin. Optische
Zeichen der Inkompatibilität sind Ausfällung, Trübung, Verfärbung.
6.3. Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Nach Ablauf des auf der Packung
angegebenen Verfalldatums darf das
Pulver zur Herstellung einer Injektionsbzw. Infusionslösung nicht mehr verwendet werden.
Die konzentrierte gebrauchsfertige
Lösung von Sulbactam für die intramuskuläre oder intravenöse Injektion oder zur weiteren Verdünnung mit
der Antibiotikuminfusionslösung muß
innerhalb 24 Stunden nach Zubereitung verbraucht worden sein.
Was ist nach Auflösen der Trockensubstanz zu beachten?
Die chemische und physikalische
Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung wurde für 24 Stunden bei 25 °C
bzw. bei 4 °C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte
die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.
Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist
der Anwender für die Dauer und die
Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen
Bedingungen erfolgt, ist diese nicht
länger als 24 Stunden bei 2-8 °C aufzubewahren.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder
Abfallmaterial ist entsprechend den
nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Actavis Group PTC ehf.
Reykjavikurvegur 76 - 78
220 Hafnarfjördur
Island
Mitvertrieb
Actavis Deutschland GmbH & Co.KG
Willy-Brandt-Allee 2
81829 München
Telefon: 089/558909-0
Telefax: 089/558909-240
8.ZULASSUNGSNUMMERN
62810.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER ZULASSUNG
7. Februar 2008
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10. STAND DER INFORMATION
April 2012
11.VERKAUFSABGRENZUNG
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6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C aufbewahren.
Lagerungsbedingungen des rekonstituierten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.
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Unterschrift durch entsprechende Bestätigung gültig.
6.5. Art und Inhalt des Behältnisses
Sulbactam-Actavis 1000 mg:
Durchstechflasche mit 1094 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionsbzw. Infusionslösung.
Packung mit 5 Durchstechflaschen (N2)
6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung und sonstige
Hinweise zur Handhabung
Das Etikett auf der Sulbactam-Actavis 1000 mg Injektionsflasche ist doppelt ausgeführt. Der obere Teil läßt
sich leicht abziehen und soll auf die
Flasche aufgeklebt werden, der Sulbactam-Actavis 1000 mg zugegeben
wird.
(c) 2012 Carsten Nachlik
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