MR-Herzbildgebung Applikationsbroschüre MAGNETOM Avanto MAGNETOM Espree MAGNETOM Symphony a Tim System MAGNETOM Trio a Tim System MAGNETOM Verio www.siemens.com/medical © Siemens AG 2008 Alle Rechte vorbehalten Siemens AG Wittelsbacherplatz 2 D-80333 München Deutschland MR-Herzbildgebung Applikationsbroschüre MAGNETOM Avanto MAGNETOM Espree MAGNETOM Symphony a Tim System MAGNETOM Trio a Tim System MAGNETOM Verio Diese Broschüre informiert über die MR-Herzbildgebung mit syngo MR. Sie wendet sich an medizinisches Fachpersonal im Bereich der MR-Tomographie. Um die Benutzerfreundlichkeit dieser Broschüre zu optimieren, werden innerhalb der einzelnen Bereiche der MR-Herzbildgebung zunächst Grundlagen erläutert. Es schließt sich jeweils ein praxisorientierter Teil an, der Parametereinstellungen zeigt oder den entsprechenden Abschnitt der Untersuchung beispielhaft darstellt. Inhalt MR-Kardio 2 Physiologische Steuerung der Messung 4 Herzbewegung und EKG-Signal 6 Elektroden und PERU positionieren 8 EKG-Elektroden anbringen 10 EKG-Signal prüfen 12 Herzbewegung und Pulswelle 14 Herzbewegung und Datenakquisition: Das Akquisitionsfenster 16 Herzbewegung und Datenakquisition: Prospektive Triggerung 18 Prospektive Triggerung: Parameter einstellen 20 Herzbewegung und Datenakquisition: Retrospektives Gating 22 Retrospektives Gating und Herzarrhythmie 24 Retrospektives Gating: Parameter einstellen 26 Atembewegung und Datenakquisition 28 Lokalisierung und Ansicht der Standard-Blicke und Herzklappen 30 Lokalisierung in vier Schritten 32 Orthogonale MehrschichtLocalizer messen 34 2-Kammer-Localizer messen 36 4-Kammer-Localizer messen 38 Kurzachsen-Localizer messen 40 Ansichten der Standard-Blicke 42 4-Kammer-Blick darstellen 44 2-Kammer-Blick linker Ventrikel darstellen 46 3-Kammer-Blick darstellen (LV Ein- und Ausstrombahn) 48 Kurzachsen-Blicke darstellen 50 Inhalt 2-Kammer-Blick rechter Ventrikel darstellen 52 Linksventrikuläre Ausstrombahn mit Aortenklappe (LVOT) darstellen 54 Ansichten der Herzklappen 56 Aortenklappe darstellen 58 Mitralklappe darstellen 60 Darstellung der Herz- und Klappenfunktionen 62 Die CINE-Technik 64 Mehrere Schichten pro Atemanhalt messen 66 FLASH-Sequenzen 68 TrueFISP-Sequenzen 70 TrueFISP und Bildqualität 72 Beispiel Parameter TrueFISP 74 Echtzeit-Messung 76 Inline-Funktionsuntersuchung: Übersicht 78 Inline-Funktionsuntersuchung durchführen (I) 80 Inline-Funktionsuntersuchung durchführen (II) 82 Darstellung der Herz-Morphologie 84 Kontraststeigerung durch Dark Blood 86 Sequenzen für Dark Blood: TSE, TIRM, HASTE, TrueFISP und FLASH 88 Beispiel Parameter Dark Blood (TSE) 90 Bright Blood 92 Gewebecharakterisierung nach Kontrastmittelgabe 94 Perfusion: First Pass 96 Perfusion: Kontraststeigerung durch Saturation Recovery 98 Perfusion: Volumenabdeckung und Sequenzen 100 Beispiel Parameter Perfusion 102 Delayed Enhancement 104 Inhalt Delayed Enhancement: Kontraststeigerung durch Inversion Recovery 106 Delayed Enhancement: TI-Scout 108 Delayed Enhancement: TurboFLASH und TrueFISP 110 Beispiel Parameter Delayed Enhancement 112 Darstellung der koronaren Herzgefäße 114 Mess-Bedingungen 116 Koronare Blutgefäße lokalisieren 118 Koronare Blutgefäße darstellen 120 Atemkontrolle durch Navigator-Technik: Navigator und Suchfenster 122 Atemkontrolle durch Navigator-Technik: Akzeptanzfenster 124 Schichtkorrektur mittels Navigator 126 Beispiel Parameter Navigator in freier Atmung 128 Beispiel Parameter Navigator in Atemstillstand 130 Bezugsadressen 132 Index 134 MR-Bildgebung des Herzens MR-Kardio Bereits im Jahr 1983 wurde die erste MR-Aufnahme des Herzens gemacht. Doch bis vor wenigen Jahren war die Kardio-MR noch auf die Morphologie beschränkt. Erst die Einführung schneller Sequenzen ermöglichte die Abbildung der Herzfunktionen und die Erschließung neuer Bereiche für die Kardio-MR. Bereiche • Funktionelle Darstellung • Morphologische Darstellung • Fluss-Visualisierung und -Quantifizierung • Gewebecharakterisierung • Darstellung der koronaren Herzgefäße Vorteile • Nicht invasiv • Zugang zu allen anatomischen Bereichen • Frei wählbare räumliche Orientierung • Sehr guter Gewebekontrast Es gibt eine große Vielfalt unterschiedlicher Techniken und Sequenzen in der KardioMR und bei problematischen Fällen können Alternativen gewählt werden. 2 Die folgenden Kapitel sollen Ihnen helfen, Ihre eigenen Untersuchungsmethoden bei Bedarf zu optimieren oder im Falle unbefriedigender Ergebnisse alternative Techniken zu finden. 3 MR-Kardio: Physiologische Steuerung Physiologische Steuerung der Messung MR-Aufnahmen des Herzens stellen nach wie vor eine anspruchsvolle Aufgabe dar. Physiologische Einflüsse spielen eine große Rolle und erfordern eine sorgfältige Planung der Messung. Physiologische Physiologische Bewegungen können Einflüsse Artefakte verursachen, die eine eindeutige Interpretation des MR-Bildes erschweren oder teilweise sogar verhindern. Für Aufnahmen des Herzens sind dies: • Herzbewegung • Atmung 4 Synchroni- Zur Vermeidung dieser Artefakte muss sierung die Datenakquisition meist (außer bei Echtzeit-Messungen) mit den physiologischen Bewegungen synchronisiert werden. Dies geschieht durch • Triggerung • Gating • Atemkontrolle 5 MR-Kardio: Physiologische Steuerung Herzbewegung und EKG-Signal Die Detektion der Herzbewegung ist Voraussetzung für die Synchronisierung zwischen Herzzyklus und Datenakquisition. EKG-Signal Das EKG-Signal ist eine Aufzeichnung der kumulativen elektrischen Depolarisation und Repolarisation der Zellmembranen im Herzmuskel während der Herzaktivität. Es entsteht ein sich zeitlich änderndes Dipolfeld, darstellbar durch den elektrischen Dipolvektor. Die Stärke des Dipolfeldes wird durch auf der Haut des Patienten befestigte Elektroden gemessen. R-Zacke Das Dipolfeld erreicht seine größte Stärke in der Endsystole. Der Vektor zeigt dann ungefähr in Richtung der anatomischen Herzachse, d.h. von der Herzbasis zur Herzspitze. Im EKG-Signal ist dies die R-Zacke. EKG-Ableitung Die EKG-Ableitung ist die Potentialdifferenz zwischen den jeweiligen Elektroden. Vektor- Für das Vektor-Kardiogramm (VCG) benö- Kardiogramm tigt man zwei Ableitungen, I und aVF, die senkrecht zueinander stehen. Aus dem Verlauf der beiden EKG-Signale lässt sich ein Summenvektor ableiten. Richtung und skalare Größe des Vektors sind zu jedem Zeitpunkt der Herzerregung verschieden. 6 Aufgrund der Orientierung des Vektors können Flussartefakte und sonstige Störungen von der R-Zacke unterschieden werden. Es wird eine hohe Triggergenauigkeit erreicht. EKG-Ableitung und Projektion auf die Brustoberfläche EKG-Ableitung Potentialdifferenz I LL − RL aVF RL − RA aVF I Falls eine der Elektroden kein ausreichendes Signal liefert, bietet syngo MR die Möglichkeit, den VCG-Modus zu verlassen und nur das Signal der Ableitung I oder der Ableitung aVF für die Datenakquisition zu nutzen. 7 MR-Kardio: Physiologische Steuerung Elektroden und PERU positionieren Elektroden Es dürfen nur von Siemens freigegebene EKG-Einwegelektroden verwendet werden (Bezugsadressen > S.132). Je nach Lage des Herzens kann die Positionierung der Elektroden variieren. Rechts sehen Sie zwei Beispiele. PERU Der EKG-Sensor in der PERU sorgt für die Übermittlung des EKG-Signals. Die PERU wird immer in Richtung Fußende der Patientenliege ausgerichtet, auch wenn der Patient mit den Füßen in Richtung Magnettunnel gelagert wird. Positionieren Sie die PERU in der entsprechenden Halterung oder legen Sie saugfähige Naturtextilien zwischen EKG-Leitungen, PERU und Haut. Der Abstand von PERU zum Patienten sollte mindestens 2 cm betragen. 8 Positionierung der EKG-Elektroden (links, Mitte) und der PERU (rechts) Falls die grüne LED an der PERU zweimal kurz hintereinander blinkt, ist die Batterie fast entladen. Die verbleibende Betriebsdauer beträgt zwischen einer und vier Stunden. Die PERU sollte in diesem Fall nach Möglichkeit wieder aufgeladen werden. 9 MR-Kardio: Physiologische Steuerung EKG-Elektroden anbringen Die Elektroden müssen sorgfältig positioniert und befestigt sein, um ein gutes und konsistentes EKG-Signal zu erhalten. Sorgen Sie für einen guten Kontakt zwischen Elektroden und Haut. Reinigen Sie die Haut des Patienten gründlich mit einem trockenen Tuch oder NUPREP ECG & EEG Abrasive Skin Prepping Gel (Bezugsadresse > S.132). Falls der Patient stark behaart ist, rasieren Sie die Stelle, an der Sie die Elektroden anlegen wollen. Trocknen Sie die Haut sorgfältig ab. Überprüfen Sie das Signal. Falls Sie kein gutes und konsistentes EKG-Signal erhalten, variieren Sie die Elektroden-Platzierung. Verwenden Sie dabei jeweils neue Elektroden. 10 EKG-Signal prüfen > S.12 Falls eine der Ableitungen (I oder aVF) kein ausreichendes Signal liefert, wechseln Sie von VCG auf eine einzelne EKG-Ableitung. Wählen Sie im Physiologischen Display in der Auswahlliste unterhalb der Signalkurve die entsprechende Ableitung. Falls die rote LED an der PERU blinkt, sind die EKG-Elektroden nicht korrekt angelegt. Prüfen Sie in diesem Fall, ob sich EKG-Elektroden gelöst haben. 11 MR-Kardio: Physiologische Steuerung EKG-Signal prüfen Sie überprüfen das Signal über das PMU-Display und über die Amplitudenanzeige am Liegendisplay über der Magnetöffnung. PMU-Display Bei beiden EKG-Ableitungen (aVF und I) sollten die R-Zacken eindeutig erkennbar und somit zur Triggerung der Untersuchung verwendbar sein. Liegendisplay Zur weiteren Beurteilung der Signalqualität dient die Amplitudenanzeige am Liegendisplay. Die Anzahl der Sternchen gibt die Stärke der Amplitude wider (optimal: fünf Sternchen). Liegendisplay 12 Für eine zuverlässige Triggerung sollten auf wenigstens einem EKG-Kanal (I bzw. aVF) mindestens zwei Sternchen angezeigt werden, auf dem anderen EKG-Kanal als absolutes Minimum ein Sternchen. Voraussetzungen für die Messung • Patient liegt auf der Spine Matrix • Liege befindet sich in der Endposition oder »Nahe-Endposition« • Body Matrix ist über dem Herzen positioniert und befestigt Warten Sie nach Positionierung der Body Matrix mindestens zehn Herzschläge für die Lernphase ab. Fahren Sie anschließend den Patienten in den Magneten. 13 MR-Kardio: Physiologische Steuerung Herzbewegung und Pulswelle Die Herzbewegung kann auch über die Pulswelle ermittelt werden. Pulswelle Durch den systolischen Blutauswurf des Herzens entstehen im Kreislauf eine Druckund Volumenschwankung. Im arteriellen System führt dies zur Pulswelle. Pulssignal Die Pulswelle ist als Pulssignal messbar. Das Pulssignal wird bei MR-Kardio-Messungen mit dem Pulssensor an einem der Finger gemessen. Dabei tritt im Vergleich zur R-Zacke des EKG-Signals die erste Pulswelle (systolischer Blutdruck) ca. 300 ms später auf. 14 R R Herzzyklus R Herzzyklus EKG Pulswelle Pulswelle (Finger) Diastolischer Blutdruck Systolischer Blutdruck EKG und Pulswelle 15 MR-Kardio: Physiologische Steuerung Herzbewegung und Datenakquisition: Das Akquisitionsfenster Verglichen mit der raschen Herzbewegung ist die Messung eines MR-Bildes langsam. In vielen Fällen ist es deshalb notwendig, die Datenakquisition mit der Herzbewegung zu synchronisieren. Die Datenakquisition erfolgt innerhalb eines Akquisitionsfensters. System- syngo berechnet zunächst ein System- Akquisitions- Akquisitionsfenster. Dessen Dauer berech- fenster net sich aus der durchschnittlichen Länge des Herzzyklus des Patienten abzüglich der doppelten mittleren Abweichung des Herzzyklus. Akquisitions- Das Akquisitionsfenster, welches vom fenster Anwender eingegeben wird, sollte ca. 10% unter dem System-Akquisitionsfenster liegen. Die Mindestdauer des Akquisitionsfensters ist durch die Wiederholzeit TR, die Anzahl der aufzunehmenden Segmente sowie die Anzahl der Schichten und Präparationspulse festgelegt. Ein kürzeres Akquisitionsfenster kann eine größere Anzahl von Teilmessungen und damit eine längere Gesamt-Messdauer bedeuten. 16 R R R Herzzyklus Herzzyklus System Akquisitionsfenster System Akquisitionsfenster System Akquisitionsfenster Akquisitionsfenster Akquisitionsfenster Akquisitionsfenster EKG Schematische Darstellung des Akquisitionsfensters 17 MR-Kardio: Physiologische Steuerung Herzbewegung und Datenakquisition: Prospektive Triggerung Zur Synchronisierung der Herzbewegung und der Datenakquisition müssen die Messungen stets zum gleichen Zeitpunkt des Herzzyklus gestartet werden. Dies erreicht man mit Hilfe eines Triggers. Trigger Der Trigger ist der Referenzpunkt im physiologischen Signal, der die Datenakquisition auslöst. Er liegt immer vor der Messung, die Triggerung ist somit prospektiv. Zur Triggerung der Herzbewegung dient die R-Zacke. Alternativ kann die Triggerung auch mit Hilfe des Pulsfühlers auf die Pulswelle erfolgen. Trigger- Durch die Triggerverzögerung kann die verzögerung Datenakquisition in eine spätere Phase, meist die Diastole, verschoben werden. 18 R R Herzzyklus R Herzzyklus EKG Trigger System Akquisitionsfenster System Akquisitionsfenster System Akquisitionsfenster Akquisitionsfenster Akquisitionsfenster Akquisitionsfenster Triggerverzögerung TR Triggerverzögerung TR Triggerverzögerung TR Timing Schematische Darstellung der Triggerverzögerung und TR 19 MR-Kardio: Physiologische Steuerung Prospektive Triggerung: Parameter einstellen Die Parameter für prospektive Triggerung stellen Sie auf der Parameterkarte Physio ein. Bestimmen Sie das physiologische Signal und den Trigger-Modus. Wählen Sie die entsprechende Kombination im Feld 1.Signal/Modus. Übernehmen Sie den ermittelten Wert für den mittleren Herzzyklus. Klicken Sie auf die Bildschirmtaste Zyklus übernehmen. Überprüfen Sie die Zeitdauer des Akquisitionsfensters. Ein Klick auf Zyklus übernehmen trägt bei prospektiv getriggerten Messungen automatisch den Wert mittlerer Zyklus −60 ms im Akquisitionsfenster ein. Wählen Sie den Trigger Puls. Wählen Sie 1 für den Start einer Messung bei jedem Trigger (R-Zacke, Pulswelle). Wählen Sie 2 für den Start einer Messung bei jedem zweiten Trigger (z.B. für T2-gewichtete Messungen). 20 Stellen Sie die Triggerverzögerung ein, um die Datenaufnahme in die Diastole zu verschieben. Falls erforderlich, stellen Sie weitere Mess-Parameter auf die gewünschten Werte ein. 21 MR-Kardio: Physiologische Steuerung Herzbewegung und Datenakquisition: Retrospektives Gating Herzbewegung und Datenakquisition kann nicht nur prospektiv sondern auch nachträglich durch retrospektives Gating synchronisiert werden. Der Vorteil dieser Methode ist, dass die Abdeckung des gesamten Herzzyklus gewährleistet ist. Beim retrospektivem Gating erhält jede aufgenommene Rohdatenzeile einen Zeitstempel. Der Trigger wird genutzt, um den Zeitstempel jeweils wieder auf 0 zurückzusetzen. Zusätzlich erhalten die Zeilen einen Zeilenindex, der mit der Phasenkodierung korrespondiert. Aus den so markierten Rohdaten können am Ende der Messung die Daten zeitlich sortiert werden. Die Sequenz nimmt kontinuierlich Daten auf, die Triggerung dient lediglich der Zeitmarkierung. 22 R R R Herzzyklus R Herzzyklus Herzzyklus EKG Akquisitionsfenster Trigger Zeitstempel 1 Phase 3 5 2 1 4 3 6 5 2 1 4 3 6 5 2 4 6 Zeilen 1 Index 2 1 3 2 1 3 2 1 3 2 1 3 2 1 3 2 4 3 5 4 6 5 4 6 5 4 6 5 4 6 5 4 6 5 7 6 8 7 9 8 7 9 8 7 9 8 7 9 8 7 9 Schematische Darstellung des retrospektiven Gatings 23 8 9 MR-Kardio: Physiologische Steuerung Retrospektives Gating und Herzarrhythmie Falls der Patient einen unregelmäßigen Herzschlag zeigt, können Sequenzen mit retrospektivem Gating und ArrhythmieErkennung diese Arrhythmien bei der Messung berücksichtigen. Arrhythmie- Der Benutzer gibt dem System den Wert Korrektur für das erwartete mittlere RR-Intervall vor. Zusätzlich gibt er in einem Trigger-Fenster einen Toleranzbereich für die Länge des RR-Intervalls ein. Wenn das gemessene RR-Intervall innerhalb des erwarteten Intervalls plus/minus des halben Trigger-Fensters liegt, werden die Daten verwendet. Sobald das Intervall außerhalb dieses Bereichs liegt, werden die Daten verworfen und der Phasenkodierschritt sofort wiederholt. Bei Patienten mit Arrhythmien kann als Altenative auch eine ungetriggerte Echtzeit-Sequenz verwendet werden, allerdings mit schlechterer zeitlicher Auflösung. 24 Aufnahme ohne (links) und mit Arrhythmie-Korrektur (rechts) mittleres Intervall Daten von 1 Beispiel 1 und 2 werden verwendet 2 Phasenkodierschritte von 3 Beispiel 3 werden sofort Trigger-Fenster wiederholt 25 MR-Kardio: Physiologische Steuerung Retrospektives Gating: Parameter einstellen Die Parameter für Gating stellen Sie auf der Parameterkarte Physio ein. Bestimmen Sie das physiologische Signal und den Gating-Modus im Feld 1.Signal/Modus. Ohne Arrhythmie-Korrektur: Legen Sie im Fenster Berechnete Phasen die gewünschte Anzahl der Phasen fest. Die Phasen werden durch Interpolation nachträglich berechnet. 26 Mit Arrhythmie-Korrektur: Stellen Sie das erwartete mittlere RR-Intervall im Fenster Target-RR ein oder klicken Sie auf Zyklus übernehmen. Wählen Sie den Modus der ArrhythmieErkennung. Stellen Sie das Trigger-Fenster ein. Bei einem kurzen Herzzyklus sollte zur Vermeidung von Verschmierungen eine kleinere Segmentanzahl gewählt werden. Sequenzen mit retrospektiven Gating gibt es für TrueFISP, FLASH und Fluss-Sequenzen. 27 MR-Kardio: Physiologische Steuerung Atembewegung und Datenakquisition Neben der Herzbewegung kann auch die Atembewegung Artefakte verursachen. Atemstillstand- Messungen in Atemstillstand in KombiTechnik nation mit schnellen Sequenzen sind die gebräuchlichste Methode, um diese Artefakte auszuschließen. Falls die Messung für eine einzelne Atemstillstand-Periode zu lange dauert, sind mehrfache Atemstillstände notwendig. Die Messung wird in verknüpfte Teilmessungen aufgeteilt. Alle Teilmessungen müssen dabei in der selben Atemphase aufgenommen werden, d.h. entweder in der End-Exspirations- oder End-Inspirationsphase. Mittelungen Einige Messungen werden nicht mit der Atemstillstand-Technik aufgenommen, da die Messungen zu lange dauern würden oder aber der Patient die Luft überhaupt nicht anhalten kann. In diesem Fall wird zur Reduzierung der Bewegungsartefakte die Messung mehrfach durchgeführt, und die Ergebnisse werden gemittelt. Mehr Mittelungen bedeuten weniger Bewegungsartefakte, aber auch eine längere Untersuchungsdauer. 28 Echtzeit- Einige Sequenzen sind so schnell, dass ein Bildgebung fertiges Bild im Bereich von Millisekunden entsteht. Dadurch sind sie umempfindlich gegenüber Atmung und Herzbewegung. Eine weitere Möglichkeit der Atemkontrolle ist die Navigator-Technik > S.122. 29 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke Lokalisierung und Ansicht der Standard-Blicke und Herzklappen Die Lage des Herzens kann von Patient zu Patient stark variieren. Die Lokalisierung bildet deshalb die Basis einer MR-Kardio-Untersuchung. Darauf aufbauend werden die Standardblicke und falls benötigt die Herzklappen dargestellt. 30 Unterschiedliche Herzlage bei drei Patienten 31 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke Lokalisierung in vier Schritten Je exakter die Lokalisierung erfolgt, desto genauer können Pathologien oder Funktionsstörungen in den darauf folgenden Bildern dargestellt werden. Localizer- • Orthogonale Mehrschicht-Localizer Abfolge • 2-Kammer-Localizer • 4-Kammer-Localizer • Kurzachsen-Localizer Zur Lokalisierung werden schnelle SingleShot-Protokolle (TrueFISP, TurboFLASH, HASTE) verwendet. Alternativ ist auch der Einsatz von Echtzeit-Protokollen möglich. 32 Um Bewegungsartefakte zu vermeiden, wird die Messung mit Hilfe der Triggerverzögerung in die Diastole verschoben. Zur genauen Reproduzierbarkeit der Schichten werden sie in AtemstillstandTechnik aufgenommen. Sie sollten dabei in der selben Atemphase (End-Exspiration oder End-Inspiration) gemessen werden, in der später die hochauflösenden Bilder akquiriert werden. 33 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke Orthogonale Mehrschicht-Localizer messen Mit einem orthogonalen MehrschichtLocalizer erhalten Sie mehrere transversale, sagittale und coronare Schichten des Herzens. Voraus- Positionieren Sie das Herz im setzung: Mittelpunkt des Magnetfelds. Konsistentes EKG-Signal Messen Sie die orthogonalen Mehrschicht-Localizer. Überprüfen Sie anhand der Bilder, ob das Herz im Mittelpunkt des Magnetfelds liegt und die richtigen Spulen angewählt sind. Beachten Sie: Beide Body-Array-Elemente sollen zusammen mit zwei WirbelspulenElementen aktiviert sein. Falls Korrekturen notwendig sind, wiederholen Sie anschließend die Messung. 34 Orthogonale Localizer 35 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke 2-Kammer-Localizer messen Zunächst stellen Sie mit dem 2-KammerLocalizer die vertikale Längsachse des Herzens dar. Voraus- Wählen Sie aus den orthogonalen setzung: Mehrschicht-Localizern eine transver- Orthogonale sale Schicht in Höhe der Ventrikel. MehrschichtLocalizer Positionieren Sie die Schicht senkrecht auf diesem Bild parallel zum Septum und durch die Spitze des linken Ventrikels. Sie erhalten den Schnitt durch die vertikale Längsachse mit Blick auf linken Ventrikel und linken Vorhof. 36 Positionierung und 2-Kammer-Localizer 37 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke 4-Kammer-Localizer messen Ausgehend von der vertikalen Längsachse suchen Sie die horizontale Längsachse des Herzens. Positionieren Sie die Schicht senkrecht im 2-Kammer-Localizer durch die Herzspitze und mittig durch die Mitralklappe. Sie erhalten ein Bild mit den vier Herzkammern. Es kann dabei der rechte Ventrikel zu kurz dargestellt und ein Teil des linksventrikulären Ausstrom-Trakts sichtbar sein. 38 Positionierung und 4-Kammer-Localizer 39 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke Kurzachsen-Localizer messen Zum Abschluss der Lokalisierung messen Sie die Kurzachsen-Localizer. Positionieren Sie die Schicht senkrecht auf den 4-Kammer-Localizer parallel zur Herzklappen-Ebene und annähernd im rechten Winkel zum Septum. Erfassen Sie Teile der Vorhöfe und des linken Ausstrom-Trakts sowie beide Ventrikel. Überprüfen Sie die Schichtposition im 2-Kammer-Localizer. Die Schichten sollten rechtwinklig zur Längsachse stehen. 40 Schichtpositionierung und Kurzachsen-Blicke 41 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke Ansichten der Standard-Blicke Für viele Untersuchungen sind exakt ermittelte Standard-Blicke des Herzens eine wichtige Grundlage. 2-Kammer- Der 2-Kammer-Blick des linken Blick linker Ventrikels (LV) zeigt Ventrikel • Linker Ventrikel • Vorder- und Hinterwand LV • Linker Vorhof • Mitralklappe 2-Kammer- Der 2-Kammer-Blick des rechten Blick rechter Ventrikels (RV) zeigt Ventrikel • Rechter Ventrikel • Vorder- und Hinterwand RV • Rechter Vorhof • Trikuspidalklappe 4-Kammer- Der 4-Kammer-Blick informiert über Blick • Intra-ventrikuläres Septum • Ventrikel-Seitenwände • Mitral- und Trikuspidalklappe • Vorhofseptum mit Foramen ovale 42 3-Kammer- Der 3-Kammer-Blick (linksventrikulärer Blick Ein- und Ausstrom-Trakt) zeigt • Linker Ventrikel • Linker Vorhof • Anteriores Septum • Hintere Seitenwand des linken Ventrikels • Aorta- und Mitralklappe Kurzachsen- Die Kurzachsen-Blicke zeigen gleichzeitig Blicke beide Ventrikel im rechten Winkel zum Septum inklusive aller Herzwände. Die Nachverarbeitungssoftware Argus benötigt diesen Blick zur Analyse der LV-Funktionen. Links- Die Aufnahme der linksventrikulären ventrikuläre Ausstrombahn mit Aortenklappe (LVOT) Ausstrombahn zeigt mit Aorten- • Linker Ventrikel klappe • Ausstrombahn LV • Aortenklappe • Aortenbulbus • Aufsteigender Aortenbogen 43 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke 4-Kammer-Blick darstellen Ausgehend von den Localizern werden nachfolgend die hochauflösenden Standard-Blicke angefertigt. Wir beginnen mit der Positionierung des 4-Kammer-Blickes. Voraussetzung: Localizer abgeschlossen Auf den Kurzachsen-Localizern: Positionieren Sie die Schicht senkrecht auf das Septum, durch die größte Ausdehnung des rechten und linken Ventrikels. Auf dem 2-Kammer-Localizer: Positionieren Sie die Schicht durch die Mitralklappe und die Herzspitze. Auf dem 4-Kammer-Localizer: Passen Sie FoV-Größe, Position und Inline Rotation an. Der 4-Kammer-Blick zeigt den linken und rechten Ventrikel in ihrer gesamten Länge sowie die beiden Vorhöfe. 44 A) Linker Ventrikel B) Linker Vorhof C) Rechter Ventrikel D) Rechter Vorhof E) Mitralklappe C F) Trikuspidalklappe G) Herzspitze H) Vorhof-Septum J) VentrikelSeptum L F D H B G J A E L K K) Aorta L) Lungen Positionierung und 4-Kammer-Blick 45 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke 2-Kammer-Blick linker Ventrikel darstellen Auf den Kurzachsen-Localizern: Positionieren Sie die Schicht parallel zur Verbindungslinie zwischen hinterem und vorderem Verbindungspunkt des rechten Ventrikels und verschieben Sie die Schicht in die Mitte des linken Ventrikels. Auf dem 4-Kammer-Blick: Falls nötig drehen Sie die Schicht in die Herzspitze. Auf dem 2-Kammer-Localizer: Passen Sie OV-Größe, Position und Inline Rotation an. 46 A) Linker Ventrikel B) Linker Vorhof C) Mitralklappe J D) Papillarmuskel H E) Vorderwand F) Hinterwand G) Herzspitze H) Lungenvene J) Lunge J B C E A D F G Positionierung und 2-Kammer-Blick LV 47 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke 3-Kammer-Blick darstellen (LV Ein- und Ausstrombahn) Auf den basalen Kurzachsen-Localizern: Legen Sie die Schicht durch die Aorta und mittig durch den linken Ventrikel sowie linken Vorhof. Auf dem 4-Kammer-Blick: Passen Sie die Schicht im 4-KammerBlick so an, dass Sie durch die Spitze des linken Ventrikels läuft. 48 A) Linker Ventrikel B) Linker Vorhof C) Rechtsventrikulärer Ausflusstrakt D) Mitralklappe E) Papillarmuskel F) Aortenklappe G) Herzspitze H) Anteriores C K J B F D H A E G Septum J) Aorta K) Pulmonalarterie Positionierung und 3-Kammer-Blick 49 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke Kurzachsen-Blicke darstellen Auf dem 4-Kammer-Blick: Positionieren Sie die Schicht(en) senkrecht auf dem 4-Kammer-Blick ungefähr rechtwinklig zum Septum und parallel zu den Herzklappen. Auf dem 2-Kammer-Blick: Passen Sie die Schichten gegebenenfalls so an, dass sie parallel zur Mitralklappe laufen. Auf dem Kurzachsen-Localizer: Überfaltungsartefakte können durch eine Anpassung des FoV in Ausleserichtung vermieden werden. Berücksichtigen Sie bei der Schichtplanung die Herzbewegung und Herzlage je nach Phase des Herzzyklus. Verwenden Sie CINE-Aufnahmen > S.64 zur genauen Schichtpositionierung. 50 Falls Sie für eine Volumetrie-Messung das gesamte Herz mit kurzen Achsen abdecken, achten Sie darauf, dass alle Schichten mit identischer Schichtorientierung gemessen werden. A) Linker Ventrikel B) Rechter Ventrikel C) Papillarmuskel D) Vorderwand E) Seitenwand F) Hinterwand D G) Rechts- H ventrikuläre freie Wand H) Anteriores G B J A C K E F Septum J) Posteriores Septum K) Lunge Positionierung und Kurzachsen-Blick 51 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke 2-Kammer-Blick rechter Ventrikel darstellen Auf den Kurzachsen-Localizern: Positionieren Sie die Schicht annähernd parallel zum 2-Kammer-Blick LV. Auf dem 4-Kammer-Blick: Passen Sie die Schicht so an, dass Sie den rechten Ventrikel nicht zu schräg schneiden und keine Teile des linken Ventrikels anschneiden. Meist können Sie sowohl die Trikuspidalklappe als auch die Pulmonalklappe gleichzeitig darstellen. 52 A) RV Vorderwand F B) RV Hinterwand C) Rechter Vorhof D) Trikuspidalklappe E) Aorta ascendens H G E F) Truncus brachio- A cephalicus G) Vena cava superior C D H) Lunge B Positionierung und 2-Kammer-Blick RV 53 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke Linksventrikuläre Ausstrombahn mit Aortenklappe (LVOT) darstellen Auf dem 3-Kammer-Blick: Positionieren Sie die Schicht entlang der aufsteigenden Aorta senkrecht zur Aortenklappe. Berücksichtigen Sie bei der Schichtplanung die Bewegung der Aortenwurzel. Verwenden Sie CINE-Aufnahmen ( > S.64) zur genauen Schichtpositionierung. Häufig treten Einfaltungsartefakte durch die Arme auf. Diese liegen jedoch meist außerhalb der interessierenden Strukturen. 54 A) Linker Ventrikel B) Rechter Ventrikel H C) Rechter Vorhof D) Aortenklappe E) Papillarmuskel J F) Aorta ascendens G) Pulmonalarterie D C H) Truncus brachiocephalicus J F G A E B J) Lunge Positionierung und Ausstrombahn LV 55 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke Ansichten der Herzklappen Je nach Phase des Herzzyklus ändert sich die Lage der Herzklappen. Ihre Darstellung in der Systole verlangt somit eine andere Schichtlage als in der Diastole. Bei stenosierten Klappen öffnen sich die Segel bzw. Taschen nicht mehr gleichmäßig. Für die Schichtpositionierung ist in diesem Fall die Kenntnis der Hauptrichtung des Blutstroms durch den Klappenring sehr hilfreich. FLASH versus Durch die Eigenschaft der FLASH-Sequenz, TrueFISP einströmendes Blut hell anzuzeigen, ist sie besonders gut zur Darstellung von Klappenöffnungsflächen geeignet. Auch ein Jet (Blutfluss in die falsche Richtung bzw. turbulenter Fluss bei Stenosen) wird mit der FLASH-Sequenz sehr empfindlich dargestellt. In der TrueFISP-Sequenz zeigt sich einströmendes Blut weniger hell, jedoch können die Klappenringe ebenfalls gut dargestellt werden. Auswertung Die Stärke der Klappenöffnung wird durch Einzeichnen der Klappenränder bzw. Beurteilung des hellen Blutstroms in Abhängigkeit zur Herzphase ausgewertet. 56 Einstrom durch eine normale (oben) und stenosierte Mitralklappe (unten) während der frühen und späten Diastole 57 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke Aortenklappe darstellen Auf den Darstellungen des 3-KammerBlicks bzw. des LVOT können die Schichten für die Abbildung des Aortenklappenrings gut positioniert werden. Bestimmen Sie auf CINE-Bildern je nach zu untersuchender Herzphase die Lage der Klappe in Abhängigkeit von der Zeit nach dem Triggerpuls. Um die Klappe vollständig abzubilden sollten mehrere parallele Schichten zur Klappenebene erfolgen. Positionieren Sie die Schicht senkrecht auf einem 3-Kammer- und LVOT-Blick auf die Aortenklappen. Bei sklerosierten Klappen und älteren Patienten sind die Verschiebungen der Klappenebene weniger ausgeprägt. 58 Die Aortenklappe ist in der Systole geöffnet, die Öffnungsfläche zeigt sich normalerweise als helles Dreieck. Stenosen sind auf den 3-Kammer und LVOT Blicken an Jet-Effekten in Blutstromrichtung erkennbar. Insuffizienzen dagegen erkennt man als Jet-Effekt gegen die Blutstromrichtung. A) Rechte Taschenklappe B) Linke Taschenklappe C) Akoronare (posteriore) Taschenklappe E G D) Linker Vorhof E) Rechter Ventrikel F) Rechter Vorhof F C B G) Trikuspidalklappe H A D H) Rechtsventrikulärer J L Ausflusstrakt J) Aorta descendens L) Lunge Positionierung und Aortenklappe 59 MR-Kardio: Lokalisierung und hochauflösende Blicke Mitralklappe darstellen Die Mitralklappe ist auf allen Längsachsenschnitten zu sehen und zeigt sich im 3-Kammer-Blick am besten. Bestimmen Sie die Lage der Klappe in Abhängigkeit von der Zeit nach dem Triggerpuls > S.58. Auf dem 3-Kammer-Blick: Positionieren Sie die Schicht auf die Mitralklappe. Um die gesamte Klappe darzustellen, sollten Sie mehrere parallele Schichten messen. Auf dem 4-Kammer-Blick: Korrigieren Sie die Schicht falls nötig und drehen Sie sie parallel zur Klappenebene. 60 A) Anteriores Klappensegel B) Posteriores Klappensegel D C) Rechter Vorhof F D) Pulmonalklappe E) Vena cava inferior F) Lunge A C B E Positionierung und Mitralklappe 61 MR-Kardio: Herz- und Klappenfunktionen Darstellung der Herz- und Klappenfunktionen Die Funktionsuntersuchung nimmt einen wichtigen Stellenwert innerhalb der MR-Kardio ein. Unterschiedliche Programme stellen zahlreiche Methoden zur CINE-Bildgebung zur Verfügung. Im Allgemeinen erlauben Ihnen verschiedene Optionen einen Kompromiss zwischen zeitlicher und räumlicher Auflösung, Messzeit sowie Bildkontrast zu finden. Voraussetzung für eine funktionelle Untersuchung ist die vollständige Abbildung des Herzzyklus. Dies bedeutet, dass das Akquisitionsfenster den gesamten Herzzyklus umfasst und keine Triggerverzögerung zwischen Trigger und Start der Datenakquisition liegt. 62 2-Kammer-Blick des linken Ventrikels während verschiedener Herzphasen 63 MR-Kardio: Herz- und Klappenfunktionen Die CINE-Technik CINE Zur Darstellung der Herz-Funktion werden MR-Bilder der verschiedenen HerzzyklusPhasen aufgenommen und als EndlosSchleife automatisch wiedergegeben. Der Betrachter erhält den Eindruck, ein Video der Herztätigkeit zu sehen. Je mehr Phasen dargestellt werden, desto besser kann die Herzbewegung aufgelöst werden. Die CINE-Technik bedient sich der Gradientenecho-Sequenzen: • FLASH • TrueFISP Die Sequenzen werden mit folgenden Techniken kombiniert: • Segmentierung • Phase-Sharing • iPAT • Radial (nur TrueFISP) • Echtzeit (nur TrueFISP) 64 Aufnahmen mit FLASH (Mitralklappe, links) und TrueFISP (4-Kammer-Blick, rechts) 65 MR-Kardio: Herz- und Klappenfunktionen Mehrere Schichten pro Atemanhalt messen Protokolle für die Funktionsuntersuchung ermöglichen die Messung mehrerer Schichten mit gleicher Schichtorientierung innerhalb eines Atemanhalts. Verknüp- Der Parameter Verknüpfungen legt fest, fungen wieviele Schichten pro Atemanhalt gemessen werden. Dabei gilt: Gesamtzahl der Schichten ------------------------------------------------------------------------- = Schichtanzahl pro Atemanhalt Verknüpfungen Beispiel: Sind zwölf Schichten nötig, um das gesamte Herz für eine Auswurffraktion-Untersuchung abzudecken und werden sechs Verknüpfungen gewählt, können zwei Schichten pro Atemanhalt gemessen werden. Einstellungen für dieses Beispiel: • Auf der Parameterkarte Physio > PACE wählt man für Atemkontrolle die Einstellung Atem Anhalten. • Auf der Parameterkarte Routine oder den Physio-Karten Signal 1 oder PACE setzt man Verknüpfungen auf 6. Anzahl der Die Verknüpfungen müssen auf eine Verknüp- Atemanhalte-Dauer abgestimmt werden, fungen die der Patient ohne Probleme einhalten 66 kann. Wenige Verknüpfungen unterteilen die Messung in wenige, aber lange Atemanhalte. Viele Verknüpfungen unterteilen die Messung in viele Atemanhalte mit kurzer Atemanhalte-Dauer. Die Dauer kann dargestellt werden, indem der Mausanzeiger über die Anzeige der Gesamtmessdauer gehalten wird. 67 MR-Kardio: Herz- und Klappenfunktionen FLASH-Sequenzen Einsatzbereich • Hochauflösende Darstellung der Herzklappen bzw. Flussphänomene • Bei Patienten mit Klappenersatz, welcher in der TrueFISP zu starken Artefakten führen kann Nicht- Pro Herzzyklus wird jeweils nur eine segmentiert Rohdatenzeile gemessen, die Messdauer ist für Atemanhalte-Technik zu lange. Zur Reduzierung von Bewegungsartefakten werden die Daten mehrfach aufgenommen und anschließend gemittelt. Diese Methode wird nur noch in sehr seltenen Fällen verwendet. Segmentiert Pro Herzzyklus werden mehrere Rohdatenzeilen gemessen, die Messung kann innerhalb eines Atemstillstandes ausgeführt werden. Die Segmentanzahl begrenzt die zeitliche Auflösung. Wird die Anzahl der Segmente erhöht, verringert sich die zeitliche Auflösung und die gesamte Messzeit wird reduziert (und umgekehrt). 68 Jede Phase übernimmt von den benach- Phase-Sharing barten Phasen einige bereits gemessene Rohdatenzeilen. Somit müssen weniger Rohdatenzeilen pro Phase gemessen werden. Die Zahl der Segmente kann erhöht und die Messzeit verkürzt werden, oder bei gleicher Segmentanzahl und Messzeit kann die Wiederholzeit TR verringert und die Phasenanzahl erhöht werden. Durch die parallele Datenakquisition kann iPAT die Messung schneller erfolgen bzw. die zeitliche oder räumliche Auflösung erhöht werden. Herzzyklus Herzzyklus EKG Trigger Akquisitionsfenster Akquisitionsfenster TR ... Segmente Phasen 1 3 2 ... ... N 1 3 ... N 2 FLASH, segmentiert und mit Phase-Sharing 69 MR-Kardio: Herz- und Klappenfunktionen TrueFISP-Sequenzen Für die Darstellung des schlagenden Herzens mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung haben sich TrueFISPSequenzen durchgesetzt. Vorteile Gegenüber FLASH bietet TrueFISP folgende Vorteile: • Signalreichere Blutdarstellung • Besserer Kontrast Blut – Gewebe • Höhere zeitliche Auflösung möglich • Kombination mit Echtzeit und Radial möglich Segmentierung TrueFISP-Sequenzen nehmen Daten entund Phase- weder segmentiert ( > S.68) oder als Single Sharing Shot (alle Rohdatenzeilen werden in einem Herzschlag gemessen) auf. Wie bei FLASH ist Phase-Sharing ( > S.69) zur weiteren Messzeitverkürzung bzw. Steigerung der zeitlichen Auflösung (höhere Phasenanzahl) möglich. iPAT Ebenso wie FLASH ist TrueFISP mit iPAT-Technik einsetzbar. 70 Radiales TrueFISP kann mit radialem Sampling Sampling kombiniert werden. Der k-Raum wird dabei nicht zeilenweise gefüllt, sondern durch radiale Projektionen. Man erreicht damit eine sehr hohe zeitliche und räumliche Auflösung in kurzer Messzeit. Echtzeit Mit TrueFISP-Sequenzen kann auch in Echtzeit gemessen werden > S.76. 71 MR-Kardio: Herz- und Klappenfunktionen TrueFISP und Bildqualität Die Verwendung der kürzestmöglichen Echozeit TE liefert bei TrueFISP die beste Bildqualität. Deshalb stellt das System automatisch die kleinstmöglichen Werte für TE und TR ein. Die wichtigste Voraussetzung für eine gute Bildqualität ist die Homogenität des Magnetfelds. Inhomogenitäten führen zu Bandartefakten, im Bild sichtbar als dunkle Streifen. Eine Anpassung des Justagevolumens kann bei Bildstörungen in vielen Fällen Abhilfe schaffen. 72 TrueFISP-Aufnahmen: Artefakte durch Feld-Inhomogenität (links, Mitte) und gute Bildqualität bei korrektem Justagevolumen (rechts) 73 MR-Kardio: Herz- und Klappenfunktionen Beispiel Parameter TrueFISP Im Folgenden erläutern wir TrueFISP mit retrospektivem Gating und ArrhythmieErkennung. Die Parameter für TrueFISPSequenzen stellen Sie auf der Parameterkarte Physio ein. Diese Einstellungen gelten auch für entsprechende FLASH- und Fluss-Sequenzen. Die Wiederholzeit TR wird vom System in Abhängigkeit von der Anzahl der Segmente berechnet. • Zur Verkürzung von TR reduzieren Sie die Anzahl der Segmente. • Wählen Sie die Anzahl der Phasen so, dass eine Phase nicht mehr als der doppelten zeitlichen Auflösung von TR entspricht. D.h. bei einem TR von 40 ms und einem durchschnittlichen Herzzyklus von 800 ms sollten nicht mehr als 40 Phasen berechnet werden. Es wird empfohlen, die zeitliche Auflösung an den Herzzyklus anzupassen. Dies kann vor allem bei Stressuntersuchungen mit kurzen Herzzyklen wichtig sein. 74 75 MR-Kardio: Herz- und Klappenfunktionen Echtzeit-Messung Mit Hilfe von TrueFISP-Sequenzen kann die Herzbewegung auch in Echtzeit dargestellt werden. Echtzeitmessungen können ohne Triggerung und Atemstillstand durchgeführt werden. Echtzeit-Messungen bieten somit eine Alternative bei unkooperativen Patienten bzw. Patienten, die den Atem nicht anhalten können. Die Messung ist so schnell, dass es keine Artefakte durch Atmung gibt. iPAT Kombiniert man Echtzeit-Messung und iPAT, kann man eine recht gute zeitlich Auflösung (unter 60 ms) erreichen. Radiale Bei radialen Sequenzen tritt kein Over- Sequenzen folding-Effekt auf. Man kann somit das FoV eng auf den Herzbereich begrenzen und erhält dadurch eine hohe räumliche Auflösung. Radialen Sequenzen können nicht mit iPAT kombiniert werden. 76 Aufnahme einer Echtzeit-Messung (links) und einer hochauflösenden Messung (rechts) 77 MR-Kardio: Herz- und Klappenfunktionen Inline-Funktionsuntersuchung: Übersicht Neben der Segmentierung und Analyse von Kurzachsenbilder mit der Argus Ventrikel-Analyse (Offline), ist auch eine automatische Inline-Segmentierung des linken Ventrikels (LV) möglich. Ablauf Die automatische Segmentierung wird über alle CINE-Phasen und Schichten durchgeführt. Die Ergebnisse der Segmentierung werden als farbige Grafiken in den Kurzachsenbildern eingeblendet. Sobald der komplette Bildstapel akquiriert worden ist, startet die Berechnung der wichtigsten funktionellen Parameter (Auswurffraktion, Herzminutenvolumen, enddiastolisches und endsystolisches Volumen). Die berechneten Parameter werden im Inline-Display dargestellt und als eigene Serien in der Datenbank abgespeichert (Inline_VF_Results). Die automatisch generierten Konturen können nachträglich noch mit Argus bearbeitet werden. 78 Argus > S.83 Automatische Segmentierung des linken Ventrikels; Enddiastole (links), Endsystole (rechts) 79 MR-Kardio: Herz- und Klappenfunktionen Inline-Funktionsuntersuchung durchführen (I) Die Inline-Ventrikelanalyse wird mit einem Stapel von parallelen Kurzachsenbildern, durchgeführt, die den linken Ventrikel von der Basis bis zur Spitze abdecken. Sie schalten die Funktion auf der Parameterkarte Kardio ein. 80 Voraussetzungen – Messung • getriggert • CINE-Aufnahmen • sämtliche Schichten werden in einem Protokollschritt aufgenommen (für die Atemkontrolle ist auf der Parameterkarte Physio > PACE die Einstellung Atem Anhalten gewählt) • Schichtreihenfolge: Basis zu Spitze (wird automatisch gesetzt) • Schichtpositionierung: erste Schicht ist in der Enddiastole auf der MitralklappenEbene positioniert (siehe Abbildung) 81 MR-Kardio: Herz- und Klappenfunktionen Inline-Funktionsuntersuchung durchführen (II) Automatische Sobald die zweite Schicht akquiriert wor- Segmen- den ist, startet die Segmentierung der tierung ersten und zweiten Schicht. Die Konturen werden im Inline-Display dargestellt und in der Datenbank abgespeichert. Die nachfolgenden Schichten werden sofort nach der Akquisition segmentiert. In einigen Fällen werden die beiden letzten Schichten nicht segmentiert. Die Ergebnisse werden dennoch dargestellt. Voraussetzungen – Segmentierung • ED- und ES-Phase sind die Phasen mit dem maximalen bzw. minimalen Volumen • zweite Schicht ist Basisposition für die ES-Phase • erste Schicht ist Basisposition für die ED-Phase 82 Offline- Für die funktionelle Auswertung (Offline) Funktions- steht Ihnen das Programm Argus zur Verfü- untersuchung gung. Hierzu finden Sie im Handbuch Argus Gebrauchsanweisung weitere Informationen. Argus: Darstellung einer Volumenanalyse in grafischer und tabellarischer Form 83 MR-Kardio: Herz-Morphologie Darstellung der Herz-Morphologie Zur Beurteilung der Herz-Morphologie stehen Ihnen zahlreiche Bildgebungsmethoden zur Verfügung. Stützte sich die Herz-Morphologie früher vor allem auf Spinechound Turbospinecho-Sequenzen, so stehen heute zusätzliche schnelle Techniken wie z.B. TrueFISP und HASTE zur Verfügung. Bei Untersuchungen der Herz-Morphologie wird sowohl die Morphologie im Ganzen inklusive der großen Blutgefäße wie auch gezielt der Herzmuskel dargestellt. Dies bedeutet • Charakterisierung der gesamten Herz-Morphologie und der großen Adern • Weitgehende Unterdrückung von Bewegungsartefakten und Blut bei der Darstellung des Herzmuskels • Hoher Kontrast Gewebe – Blut 84 85 MR-Kardio: Herz-Morphologie Kontraststeigerung durch Dark Blood Eine deutliche Kontraststeigerung zwischen Myokard und Blut kann durch die Dark Blood Technik erreicht werden. Dabei wird das Blut signalarm dargestellt, es erscheint dunkel in den Aufnahmen. Dark Blood Erreicht wird dies durch einen doppelten Präparation Präparationspuls. Der erste Puls invertiert das Blut- und Myokard-Signal sowohl innerhalb als auch außerhalb der Messschicht. Der nachfolgende Puls reinvertiert das Signal nur innerhalb der Messschicht. Blut mit invertiertem Signal strömt während des Herzzyklus in die Messschicht. Es wird dunkel dargestellt, wenn die Datenakquisition während des Nulldurchgangs seiner Magnetisierung erfolgt. Timing Zwei Forderungen müssen bei Dark Blood Messungen erfüllt sein: • Während des Reinvertierungspulses muss das Herz in einer ähnlichen Position wie bei der Datenakquisition sein. Andernfalls wird das Gewebe der Messschicht nicht reinvertiert. • Die Datenakquisition muss in der Diastole und beim Nulldurchgang des Blutsignals erfolgen. 86 Beide Bedingungen sind erfüllt, wenn die Präparation in der späten Diastole, unmittelbar nach der R-Zacke, und die Messung 600 – 800 ms später erfolgt. Der Zeitpunkt für die optimale Akquisition erfolgt über die Wahl eines geeigneten TR-Wertes. TR zu kurz: kein Signal vom Myokard TR korrekt: Blutsignal gleich Null, MyokardMuskel grenzt sich gut ab. TR zu lang: Blutsignal erholt sich 87 MR-Kardio: Herz-Morphologie Sequenzen für Dark Blood: TSE, TIRM, HASTE, TrueFISP und FLASH Dark Blood Technik steht in einer Vielzahl von Sequenzen zur Verfügung. TSE • Segmentiert (über die Definition des Turbofaktors) • Einzelschicht-Messung • Mit Atemstillstand-Technik oder Navigator > S.122 • T1- oder T2-gewichtet TIRM • Variante von TSE • Fettunterdrückung durch zusätzlichen Inversionspuls HASTE • Schnelle TSE-Variante • Eine Schicht pro Herzschlag • Mit und ohne Atemstillstand-Technik (bei unkooperativen Patienten auch in freier Atmung möglich) • T2-gewichtet TrueFISP • Segmentiert oder Single Shot • Kontrast setzt sich aus T1 und T2 zusammen FLASH • Segmentiert • T1-gewichtet 88 A B C D Dark Blood: A) TSE B) HASTE C) TrueFISP D) FLASH 89 MR-Kardio: Herz-Morphologie Beispiel Parameter Dark Blood (TSE) Die Einstellungen werden auf der Parameterkarte Physio > Signal1 bzw. Kardio vorgenommen. Das Akquisitionsfenster wird mittels der Taste Capture Cycle definiert. Das TR von z.B. 700 ms beendet die Messung in diesem Zeitabstand nach dem Trigger. • Bei einem kurzen Herzzyklus sollte zur Unterdrückung von Bewegungsartefakten ein Protokoll mit kleinem Turbofaktor gewählt werden, um die Aufnahmezeit (TR min) so klein wie möglich zu halten. • Bei schlechtem Kontrast reicht es meist, TR um ca. 50 – 100 ms zu variieren, um damit die Messung im Herzzyklus zu verschieben. T1-gewichtet Der Trigger Puls steht auf 1, es wird in jedem Herzzyklus gemessen. T2-gewichtet Der Trigger Puls steht auf 2, es wird nur in jedem zweiten Herzzyklus gemessen. TE ist im Gegensatz zur T1-Messung lang (70 – 110 ms). 90 Dark Blood Die Triggerverzögerung ist 0, die Präpara- Präparation tionspulse folgen unmittelbar auf die R-Zacke. Die Dicke des selektiven Präparationspulses und der Flipwinkel können für die Messung geändert werden. Bei kurzen Herzintervallen kann eine Verdickung des selektiven Präparationspulses die Bildqualität verbessern. 91 MR-Kardio: Herz-Morphologie Bright Blood In der Bright Blood Technik erfolgt die Kontrastoptimierung durch hyperintenses Blut, welches in die Schicht fließt. Bright Blood Technik kann mit TrueFISP und FLASH kombiniert werden. TrueFISP Als Single Shot Technik: • Ohne Atemstillstand-Technik (bei unkooperativen Patienten) • Eine Schicht pro Herzschlag Segmentiert: • Pro Schicht 2 – 3 Herzschläge nötig • Für Patienten mit kurzem Herzzyklus (mit Atemstillstand-Technik) FLASH • Nur segmentiert • Pro Atemstillstand wird eine Schicht gemessen • Meist mit Fettsättigung kombiniert • Zur Lokalisierung von Koronarien geeignet > S.118 92 Bright Blood: FLASH (links) und TrueFISP (rechts) 93 MR-Kardio: Gewebecharakterisierung Gewebecharakterisierung nach Kontrastmittelgabe Aussagen über Umfang und Grad der Schädigung bei unterversorgtem Gewebe bzw. nach Infarkten bieten wichtige Hilfestellungen für die weitere Behandlung des Patienten. MR-Kardio stellt hierzu die Perfusionsund Delayed Enhancement-Untersuchung bereit. Die Auflösung der MR-Bildgebung ist hier den nuklearmedizinischen Verfahren überlegen. Mit dem Delayed Enhancement-Effekt bietet MR-Kardio eine Alternative zur Nuklearmedizin. Perfusions- und Delayed EnhancementUntersuchungen erfolgen nach Kontrastmittelgabe. 94 95 MR-Kardio: Gewebecharakterisierung Perfusion: First Pass Die Darstellung des First Pass eines Kontrastmittel-Bolus ermöglicht das Auffinden von unterversorgten oder abgestorbenen Regionen des Myokards. Ablauf Ein Kontrastmittel-Bolus wird intravenös injiziert. Er erreicht nach der Passage durch den rechten Ventrikel und die Lunge den linken Ventrikel und das Myokard. Diese Passage wird als First Pass bezeichnet. Die Messung startet mit oder kurz nach der Injektion des Kontrastmittels. Die Bilder vor der Anflutung des Kontrastmittels dienen als Referenz. Nach ca. 60 Herzzyklen kann die Messung gestoppt werden, falls nicht Bilder der Washout-Periode benötigt werden. Auswertung Bei hoher Perfusion reichert das MyokardGewebe das Kontrastmittel schnell an und erscheint hyperintens. Bereiche mit niedriger oder fehlender Perfusion erscheinen auf den Bildern dagegen dunkler oder die Anflutung kommt verzögert. Der Vergleich einzelner Myokard-Sektoren in Argus lässt den Grad der Minderdurchblutung erkennen. 96 iPAT Der First Pass sollte mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung gemessen werden. Deshalb wird die Messmethode meist mit iPAT verbunden. Perfusionsbilder des First Pass: Während der rechtsventrikulären Phase (links), nachdem der Bolus das linke Ventrikel erreicht hat (Mitte) und während der Washout-Periode (rechts). 97 MR-Kardio: Gewebecharakterisierung Perfusion: Kontraststeigerung durch Saturation Recovery Für die Messung des First Pass werden Sequenzen mit Saturation Recovery (SR) eingesetzt. SR-Puls Bei Saturation Recovery hängt der Kontrast vorwiegend von T1 ab. Ein Präparationspuls sättigt zunächst das Messvolumen (Saturation). Die Messung erfolgt, wenn sich das Signal teilweise wieder erholt hat (Recovery). Mit einer geeigneter Inversionszeit TI zwischen SR-Puls und Datenakquisition erhält man einen guten Kontrast zwischen Gewebe, das Kontrastmittel angereichert hat (kürzere T1-Konstante) und Gewebe ohne Kontrastmittel (längere T1-Konstante). 98 Dauer TI TI sollte nicht kleiner als 90 Millisekunden sein, um einen ausreichenden Kontrast zwischen den unterschiedlich speichernden Geweben zu gewährleisten und das Signal-zu-Rausch-Verhältnis nicht zu verschlechtern. 99 MR-Kardio: Gewebecharakterisierung Perfusion: Volumenabdeckung und Sequenzen Volumen Soll ein größeres Volumen gemessen werden, kann die Anzahl der Verknüpfungen verdoppelt und das Akquisitionsfenster auf zwei Herzzyklen ausgedehnt werden. Die zeitliche Auflösung halbiert sich dabei, aber die Volumenabdeckung vergrößert sich. Sequenzen An Sequenzen mit Saturation Recovery stehen zur Auswahl: • TurboFLASH • TrueFISP 100 R R R Herzzyklus Herzzyklus EKG Trigger Akquisitionsfenster Akquisitionsfenster TR TI Schicht 1 Schicht 2 TI TI TI TI TI Schicht 3 Schematische Darstellung einer Mehrschicht-Messung mit FLASH und Saturation Recovery 101 MR-Kardio: Gewebecharakterisierung Beispiel Parameter Perfusion Die Werte für die Perfusionsmessung werden auf der Parameterkarte Physio eingestellt. Durch Klick auf die Bildschirmtaste Zyklus übernehmen wird das Akquisitionsfenster an den Herzzyklus angepasst. Die Wiederholzeit TR mulitpliziert mit der Anzahl der Schichten sollte maximal die Dauer des Akquisitionsfensters betragen. Bei einem kurzem Herzzyklus sollte eine Schicht weniger gemessen werden. Falls gewünscht sind zwei verschiedene Schichtebenen-Orientierungen einstellbar. 102 103 MR-Kardio: Gewebecharakterisierung Delayed Enhancement Eine Delayed Enhancement Untersuchung (auch als Late Enhancement oder Vitalitätsuntersuchung bekannt) stellt die Spätanreicherung von Kontrastmittel im Gewebe dar. Delayed Bei nekrotischem oder vernarbtem Gewebe Enhancement dauert die Kontrastanreicherung auf Grund Effekt der schlechten Perfusion wesentlich länger als bei gesundem Gewebe. Hyperintense Darstellung von schlecht perfundiertem Gewebe erfolgt dadurch später und bleibt bis zu 90 Minuten nach Kontrastmittelgabe erhalten. Die Region des infarzierten Gewebes kann sehr genau eingegrenzt werden. Auch die Abgrenzung zwischen dysfunktionalem, aber noch vitalem, und infarziertem Myokardgewebe ist möglich. Die Messung kann in der Regel 10 Minuten nach Kontrastmittelgabe begonnen werden. 104 Delayed Enhancement Aufnahmen eines subendokardialen Infarktes der Lateralen Wand 105 MR-Kardio: Gewebecharakterisierung Delayed Enhancement: Kontraststeigerung durch Inversion Recovery Bei Delayed Enhancement ist der optimale Kontrast zwischen gesundem und infarziertem Gewebe eine wichtige Voraussetzung für eine korrekte Auswertung. Zur Kontraststeuerung wird in den Sequenzen die Magnetisierungsmethode Inversion Recovery (IR) eingesetzt. IR-Puls Bei Inversion Recovery hängt wie bei Saturation Recovery der Kontrast vorwiegend von T1 ab. Ein Präparationspuls invertiert die Längsmagnetisierung, bevor mit einem Anregungspuls die Datenakquisition beginnt. Der Kontrast wird durch die Inversionszeit TI zwischen beiden Pulsen gesteuert. Realbilder Realbilder werden durch phasen-sensitive Rekonstruktion gewonnen. Dabei wird zusätzlich zu den Bilddaten ein weiteres Echo bei kleinem Flipwinkel ausgelesen. Dieses Echo wird jeweils im darauffolgenden Herzschlag gemessen. Dies führt dazu, dass in weiten Bereichen der Bildkontrast unabhängig von der genauen TI-Wahl ist. Dies macht die individuelle Bestimmung des optimalen TI überflüssig. 106 Betragsbilder Bei Betragsbildern (Magnitudenbildern) hängt der Kontrast dagegen sehr stark von der korrekten Einstellung der Inversionszeit ab. Hier muss die optimale Einstellung jeweils mit Hilfe eines TI-Scouts ( > S.108) ermittelt werden. Realbilder (oben) und Betragsbilder (unten) bei gleichem TI: 150 ms (links), 250 ms (Mitte) und 350 ms (rechts) 107 MR-Kardio: Gewebecharakterisierung Delayed Enhancement: TI-Scout Zur Kontrastoptimierung von Betragsbildern sollte eine TI-Scout-Sequenz eingesetzt werden. TI-Scout Bei einer CINE-Sequenz wird zum Triggerzeitpunkt ein Inversionspuls eingestrahlt. Die mit diesem Protokoll aufgenommenen Herzphasen haben unterschiedliche Zeitabstände zu diesem Puls. Der zeitliche Abstand der einzelnen Bilder zum Trigger ist dabei identisch mit dem TI eines Einzelphasen-Protokolls. Auf den Scout-Bildern wird das Zeitintervall zwischen Trigger und Herzphase als TT (Trigger Time) angezeigt. Der TT-Wert der Aufnahme mit dem optimalen Kontrast (gesundes Myokard sollte hierbei schwarz dargestellt werden) entspricht dem TI-Wert für die Betragsbilder. Der Kontrast hängt etwas von der Herzrate und der T2-Konstante des Gewebes ab. Eventuell muss der Anwender den ermittelten TI-Wert optimieren. 108 109 MR-Kardio: Gewebecharakterisierung Delayed Enhancement: TurboFLASH und TrueFISP Wie bei der Perfusionsuntersuchung kommen auch bei Delayed Enhancement TurboFLASH und TRueFISP-Sequenzen zum Einsatz. TurboFLASH • Hochauflösend • Starke T1-Wichtung • Atemstillstand-Technik • Segmentiert • Nicht-selektive IR-Präparation • Phasen-sensitiv (Bestimmung des optimalen TI überflüssig) TrueFISP • Hochauflösend • Atemstillstand-Technik • Segmentiert oder Single Shot (ohne Atemstillstand) • Single Shot für unkooperative Patienten • Nicht-selektive IR-Präparation • Phasen-sensitiv (Bestimmung des optimalen TI überflüssig) 110 R R R Herzzyklus Herzzyklus Akquisitionsfenster Akquisitionsfenster TI TI EKG Trigger TR Timing TR TR IR-Puls IR-Puls Segmentierte FLASH-Sequenz mit IR-Präparation 111 MR-Kardio: Gewebecharakterisierung Beispiel Parameter Delayed Enhancement Die Werte für Delayed EnhancementMessungen werden auf der Parameterkarte Physio eingestellt. Durch Klick auf die Bildschirmtaste Zyklus übernehmen wird der das Akquisitionsfenster an den Herzzyklus angepasst. Die Wiederholzeit TR entspricht der Dauer des Akquisitionsfensters minus 10%. Für Betragsbilder muss die Inversionszeit TI an den korrekten TT-Wert des TI-Scouts angeglichen werden. 112 113 MR-Kardio: Koronare Herzgefäße Darstellung der koronaren Herzgefäße Auch für die Darstellung der Koronararterien stehen Ihnen mehrere Methoden zur Verfügung. Die feine Struktur der koronaren Herzgefäße erfordert dabei immer eine gute räumliche Auflösung. 2D-Bildgebung Die 2D-Bildgebung kann zur Darstellung der proximalen Segmente der Koronararterien verwendet werden. Eine Reformatierung der Datensätze ist wegen der nicht-isotropen Voxelgröße nicht möglich. Kontrastmittel wird nicht eingesetzt. 3D-Bildgebung Üblicher Weise werden die Koronarien in 3D dargestellt. Die Messung kann entweder in Atemstillstand oder in freier Atmung mit Navigatortechnik aufgenommen werden. Der Einsatz von Kontrastmittel ist optional. 114 115 MR-Kardio: Koronare Herzgefäße Mess-Bedingungen Der Erfolg der Messung hängt sowohl von einer guten Lokalisierung als auch einer sorgfältigen Planung des SequenzTimings ab. Auch die Reduzierung von Bewegungsartefakten durch Atemstillstand oder Navigator-Technik spielt eine wichtige Rolle. Lokalisierung Die Lokalisierung erfolgt auf Bildern unterschiedlicher Schichtorientierung. Für viele Patienten ist HASTE die geeignete Sequenz. Sollte damit die Darstellung nicht ausreichend sein, bieten sich alternativ TrueFISP oder FLASH an. Akquisitionsfenster Zur Darstellung der feinen Strukturen von Koronararterien muss die Datenakquisition während der bewegungsarmen Phase der Diastole erfolgen. Hierfür eignet sich die Darstellung eines 4-Kammer-Blicks mit Anschnitt der rechten Koronarie. Anhand dieser Messung kann der Zeitraum definiert werden, in der die Koronarie still steht. Die entspricht meist der Diastole. 116 Atemstillstand-Technik Die End-Exspirationsphase wird vom Patienten genauer reproduziert als die End-Inspirationsphase. Für die Darstellung der Koronararterien ist deshalb die End-Exspirationsphase besser geeignet. Die Lokalisierung als Grundlage der Schichtpositionierung muss dabei auch in der End-Exspirationsphase erfolgen. Da außerdem die navigatorunterstützen Protokolle in der Exspirationsphase messen, ist dies auch ein konstanter Aufnahme-Parameter, der die Vergleichund Reproduzierbarkeit der Technik gewährleistet. Rechte Koronarie im 4-Kammer-Blick 117 MR-Kardio: Koronare Herzgefäße Koronare Blutgefäße lokalisieren Messen Sie transversale Localizer, die den gesamten linken Ventrikel abdecken. Wählen Sie dabei möglichst dünne Schichten mit einer maximalen Schichtdicke von 6 mm und beginnen Sie an der Aortenwurzel. Falls die Koronarien nicht eindeutig darzustellen sind, messen Sie noch zusätzlich Localizer in anderen Schichtorientierungen, z. B. Orientierung des 4-KammerBlicks oder coronare Schichten. 118 Nehmen Sie abschließend eine CINE-Serie im 4-Kammer-Blick auf und legen Sie in den Bildern visuell die bewegungsarme Phase der Koronarien fest. 119 MR-Kardio: Koronare Herzgefäße Koronare Blutgefäße darstellen Suchen Sie auf den Localizern den Verlauf des Blutgefäßes. Sie können auch vorhandene hochauflösende Bilder mit einbeziehen. Sobald Sie den Verlauf erkennen, positionieren Sie mit Hilfe des 3-PunktModus die Schichtorientierung. Passen Sie das Akquisitionsfenster an und positionieren Sie die Aufnahme mit einer geeigneten Triggerverzögerung auf die bewegungsarme Phase. Berücksichtigen Sie bei der Einstellung der Triggerverzögerung sequenz- und magnetisierungsbedingte Verzögerungen, die abgezogen werden müssen. Ein Tooltipp zum Eingabefeld TriggerVerzögerung hilft, die korrekte Zeit zu ermitteln. Der Tooltipp zeigt an, wann die Datenakquisition bei der aktuell eingegebenen Triggerverzögerung startet. Zusätzlich wird die Messdauer während der bewegungsarmen Phase angezeigt. 120 Reduzieren Sie bei Patienten mit kurzem Herzzyklus die Anzahl der Segmente, um Bewegungsunschärfen zu minimieren. Starten Sie die Messung. 3-Punkt-Methode am Beispiel der rechten Koronararterie Tooltipp zum Parameter Triggerverzögerung 121 MR-Kardio: Koronare Herzgefäße Atemkontrolle durch Navigator-Technik: Navigator und Suchfenster Mit der Navigator-Technik kann die Atembewegung detektiert werden. In die Bildgebungssequenz sind Navigatorechos integriert. Mit diesen Echos kann die aktuelle Atemposition bestimmt werden. Navigator Das Navigator-Signal besteht aus zwei schichtselektiven Pulsen (90° und 180°). Mit ihrer Hilfe kann die Bewegung des Zwerchfells kontinuierlich in Echtzeit erfasst und dargestellt werden. Dafür muss der Schnittbereich der beiden Navigatorschichten, wie rechts dargestellt, auf der oberen Leberkuppe positioniert werden. Es entsteht ein Spinecho-Profil in Kopf-/ Fuß-Richtung das den momentanen Atemzustand beschreibt. Suchposition Auf der Darstellung der Atemposition und bestimmt man zunächst die Suchposition. Suchfenster Das Suchfenster (rot) soll so gewählt werden, das die gesamte Zwerchfellbewegung mit eingeschlossen ist. 122 Lunge Leber Darstellung der Navigator-Pulse (türkis, links und Mitte) und der Zwerchfellposition (rechts) mit Suchfenster (rot) 123 MR-Kardio: Koronare Herzgefäße Atemkontrolle durch Navigator-Technik: Akzeptanzfenster Akzeptanz- Bei freier Atmung wird das Akzeptanz- fenster fenster auf die End-Exspirationsphase des Patienten positioniert. Nur wenn sich das Zwerchfell innerhalb des Akzeptanzfensters befindet, werden die Daten zur Bildrekonstruktion verwendet. Falls das Zwerchfell außerhalb dieser Position liegt, werden die Daten verworfen. Bei Messungen im Atemstillstand wird das Akzeptanzfenster so groß gewählt, dass es den gesamten Atemzyklus abdeckt. Größe des Ein großes Akzeptanzfenster lässt eine Akzeptanz- Datenakquisition während einer längeren fensters Phase zu (kürzere Gesamtmessdauer), ein kleineres Fenster grenzt die Datenakquisition stärker ein (stärkere Unterdrückung der Atembewegung). 124 Akzeptanzfenster (grün) und Suchfenster (rot) 125 MR-Kardio: Koronare Herzgefäße Schichtkorrektur mittels Navigator »Gate und Im Schichtfolge-Modus wird die genaue Folgen« Position des Zwerchfells innerhalb des Akzeptanzfensters ausgewertet und korrigiert. Tracking- Die Korrelation zwischen den aktuellen Faktor Änderungen der Zwerchfell-Position und der auszuführenden Schichtverschiebung wird durch den Tracking-Faktor festgelegt. Der Zusammenhang zwischen Atembewegung und Herzposition ist nicht linear, sondern beruht auf einer dreidimensionalen Bewegung. Eine Schichtnachführung ist daher nur innerhalb bestimmter Grenzen sinnvoll, das Akzeptanzfenster sollte nicht zu groß gewählt werden. 126 Bei Aufnahmen in Atemstillstand muss das Akzeptanzfenster groß gewählt werden, alle Daten werden akzeptiert. Eine Schichtnachführung bei frühzeitig einsetzender Atmung kann bis zu einem gewissen Grad korrigierend helfen. 127 MR-Kardio: Koronare Herzgefäße Beispiel Parameter Navigator in freier Atmung Das Beispiel zeigt die Parameter einer Messung mit Schichtnachführung. Die Atemkontrolle ist auf Gate & Folgen eingestellt. Daten werden nur zur Bildrekonstruktion verwendet, wenn die Zwerchfellposition innerhalb des Akzeptanzfensters liegt und es erfolgt eine Schichtnachführung innerhalb der Akzeptanz. • Der Navigator Modus lässt sich im Fenster Atemkontrolle ändern. Mit Gate erfolgt die Datenakquisition im Akzeptanzfenster ohne Schichtverschiebung. • Durch Aktivierung des Scout Modus kann vor der eigentlichen Messung die individuelle Zwerchfellposition des Patienten für die anschließende Messung festgestellt werden. • Durch geeignete Parameterwahl wird Suchposition und Akzept. Position auf die End-Exspirationsphase gesetzt. • Die Größe des Akzeptanzfenster kann für eine kürzere Gesamtmesszeit vergrößert oder für eine bessere Bewegungsunterdrückung verkleinert werden. Der Wert entspricht dem Toleranzbereich, um den die Suchposition bei der Datenaufnahme erweitert wird. 128 129 MR-Kardio: Koronare Herzgefäße Beispiel Parameter Navigator in Atemstillstand Das Beispiel zeigt die Parameter einer Messung mit Schichtnachführung. Die Atemkontrolle ist auf Gate & Folgen eingestellt. Suchposition und -fenster sowie Akzeptanzposition und -fenster decken den gesamten Atemzyklus ab. • Der Navigator Modus lässt sich im Fenster Atemkontrolle ändern. Mit Gate erfolgt die Datenakquisition im Akzeptanzfenster ohne Schichtverschiebung. • Durch Aktivierung des Scout Modus kann vor der eigentlichen Messung die individuelle Zwerchfellposition des Patienten für die anschließende Messung festgestellt werden. • Das Such- und Akzeptanzfenster muss sehr groß gewählt werden. Es müssen alle Daten akzeptiert werden, da sonst der Atemanhaltezyklus zu lange wird. • Falls der Patient am Ende der Messung leicht zu atmen beginnt, kann dies die Schichtnachführung eventuell korrigieren. Falls die Bilder dennoch veratmet und unscharf aussehen, sollte entweder die Messzeit verkürzt oder auf freie Atmung umgeschalten werden. 130 131 MR-Kardio: Anhang Bezugsadressen EKG-Einweg- Siemens elektroden Bereich Handelswaren (Katalog Med & Mehr) Conmed 2700 Cleartrace Sachnr. 07437861 (30 Stück) oder Sachnr. 07437598 (600 Stück) CONMED CORPORATION 310 Broad Street, Utica New York, USA 13501 Reinigungsgel NUPREP ECG & EEG Abrasive Skin Prepping Gel D.O.Weaver & Co. 565-B Nucla Way Aurora, CO 80011 USA 132 133 Index 2-Kammer-Blick Linker Ventrikel 46 Rechter Ventrikel 52 2-Kammer-Localizer 36 3-Kammer-Blick 48 4-Kammer-Blick 44 4-Kammer-Localizer 38 A Akquisitionsfenster 16 Funktionsuntersuchung 62 Koronare Herzgefäße 116 Perfusion 100 System-Akquisitionsfenster 16 Akzeptanzfenster 124 Aortenklappe 58 Argus 83 Atembewegung Atemstillstand 28 28 Mittelungen 28 Navigator 122 Atemstillstand-Technik 28 B Blutgefäße Koronare Herzgefäße Bright Blood C CINE FLASH 114 92 64 68 Koronare Herzgefäße 119 Phase-Sharing 69 Segmentierung 68 TrueFISP 70 TrueFISP Parameterbeispiel 74 134 D Dark Blood Parameterbeispiel Delayed Enhancement 86 90 104 Betragsbild 107 Inversion Recovery 106 Magnitudenbild 107 Parameterbeispiel 112 Phasen-sensitive Bild 106 Realbild 106 Sequenzen 110 TI-Scout 108 Trigger Time 108 E Echtzeit 76 EKG Ableitung 6 Elektroden anlegen 10 Potentialdifferenz 6 R-Zacke 6 Signal 6 Signal prüfen 12 VCG 6 Vektor-Kardiogramm 6 F First Pass 96 FLASH Bright Blood 92 CINE 68 Dark Blood 88 Herzklappen-Darstellung 56 Koronare Herzgefäße 116 Localizer Standard-Blicke 32 Funktionelle Untersuchung 62 135 Index Funktionsuntersuchung Inline 78 Offline 83 G Gate und Folgen 126 Gating 22 Herzarrhythmie 24 Parameter einstellen 26 Gewebecharakterisierung 94 Delayed Enhancement 104 Late Enhancement 104 Perfusion 96 Vitalitätsuntersuchung 104 H HASTE Dark Blood 88 Herz-Morphologie 84 Koronare Herzgefäße 116 Localizer Standard-Blicke 32 Herzarrhythmie 24 Akzeptanzfenster 24 Parameter einstellen 27 Trigger-Fenster 24 Herzbewegung Akquisitionsfenster 16 CINE-Technik 64 Echtzeit-Darstellung 76 Prospektive Triggerung 18 Retrospektives Gating 22 Triggerung 18 Herzklappen 136 Aortenklappe 58 Funktionsuntersuchung 62 Mitralklappe 60 Herz-Morphologie 84 Dark Blood 86 I Inversion Recovery 106 iPAT 69 IR-Puls 106 K Koronare Herzgefäße 114 Akquisitionsfenster 116 Lokalisierung 116 Sequenzen 116 Kurzachsen-Blicke 50 Kurzachsen-Localizer 40 L Längsachse Horizontal 38 Vertikal 36 Late Enhancement 104 Linksventrikuläre Ausstrombahn mit Aortenklappe 54 Linksventrikuläre Ein- und Ausstrombahn 48 Localizer Standard-Blicke 32 Lokalisierung Koronare Herzgefäße 116 Kurzachse 40 Längsachse, horizontal 38 Längsachse, vertikal 36 LVOT 54 M Magnitudenbild 107 Mitralklappe 60 Mittelungen 28 137 Index N Navigator Akzeptanzfenster Gate und Folgen 126 Parameterbeispiel 128 Schichtfolge-Modus 126 Suchfenster 122 Suchposition 122 Tracking-Faktor 126 O Orthogonale Localizer 34 P Perfusion 96 First Pass 96 Inversionszeit 98 Parameterbeispiel 102 Saturation Recovery 98 Sequenzen 100 Volumenabdeckung 100 PERU 8 Phasen-sensitive Bilder 106 Phase-Sharing 69 Physiologische Einflüsse Parameter einstellen 4 20 Potentialdifferenz 6 Prospektive Triggerung 18 Pulssignal 14 Pulswelle 14 R Radiales Sampling 71 Realbild 106 Retrospektives Gating 22 siehe auch Gating 138 122 124 R-Zacke EKG 6 Pulswelle 14 Triggerung 18 S Saturation Recovery Schichtfolge-Modus 98 126 Segmentierung 68 Standard-Blicke 42 2-Kammer-Blick LV 46 2-Kammer-Blick RV 52 3-Kammer-Blick 48 4-Kammer-Blick 44 Kurzachsen-Blicke 50 Linksventrikuläre Ein- und Ausstrombahn 48 LVOT 54 Suchfenster 122 Suchposition 122 Synchronisierung 5 System-Akquisitionsfenster 16 T TI Delayed Enhancement 106 Perfusion 98 TI-Scout TIRM 108 88 TR Akquisitionsfenster 16 Dark Blood 87 Funktionsuntersuchung 69 Tracking-Faktor 126 Trigger 18 Trigger Puls 20 139 Index Trigger Time 108 Trigger-Fenster 24 Triggerung 20 Triggerverzögerung 18 Funktionsuntersuchung 62 TrueFISP Bright Blood 92 CINE 70 Dark Blood 88 Delayed Enhancement 110 Echtzeit-Darstellung 76 Funktionsuntersuchung 70 Herzklappen-Darstellung 56 Herz-Morphologie 84 Koronare Herzgefäße 116 Localizer Standard-Blicke 32 Parameterbeispiel CINE 74 Perfusion 100 Radiales Sampling 71 TSE Dark Blood TT 88 108 TurboFLASH Delayed Enhancement 110 Perfusion 100 V VCG 140 6 Vektor-Kardiogramm 6 Verknüpfungen 66 Vitalitätsuntersuchung 104 141 © Siemens AG 2008 Bestellnummer MR-07010.643.06.01.01 Gedruckt in Deutschland 03/2008 Siemens AG Wittelsbacherplatz 2 D-80333 München Deutschland www.siemens.com/medical Kontakt: Siemens AG Medical Solutions Henkestr. 127 D-91052 Erlangen Deutschland Telefon: +49 9131 84-0