Medical Wellness Falsche Frau im Spiegel W enn beim Anblick des eigenen Gesichts in einem Löffel die Proportionen aufgrund der gewölbten Oberfläche verzerrt zu sehen sind, bringt das den Betrachter in der Regel zum Schmunzeln. Ganz anders ergeht es Personen, die in einen normalen Spiegel schauen und den eigenen Körper nicht so sehen wie er ist, sondern ihn als unförmig erachten. Dr. med. Mehmet Atila, Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie und Direktor des Medical Inn Zentrums in Düsseldorf: „Menschen, die unter der verzerrten Wahrnehmung ihres Körpers, fachsprachlich Dysmorphophobie, leiden, zeigen dies oft in einem kontroversen Verhalten. Übermäßiges Stylen, Schminken oder auch eine Vorliebe für Schönheitsoperationen gehören dazu.“ Da das Gefühl, häßlich zu sein, nicht den Tatsachen entspricht, werden Menschen mit einer Körperbildstörung oft abgelehnt, was wiederum zum weiteren Rückzug führt, und noch mehr Unsicherheit führt, sogar schwere Depressionen sind möglich. Als Ausweg sehen Betroffene mitunter Schönheitsoperationen. Doch nach einer fällt die nächste Problemstelle am Körper auf und so kann sich aus dem Gang zum Arzt ein weiterer Zwang entwickeln. „Fachärzte müssen die Indikatoren eines Patienten oder einer Patientin mit Dysmorphophobie erkennen, wenn er oder sie zur Beratung kommt“, mahnt Dr. Atila und ergänzt: „Ich muß den optischen Makel eines Patienten oder einer Patientin nachvollziehen können, um mich für einen Eingriff oder eine Behandlung auszusprechen. Ist dies nicht der Fall und bemerke ich zudem, daß eher eine psychische Ursache zugrunde liegen könnte, rate ich diesen Patienten auch von einer Operation ab.“ Auch wenn Dysmorphophobie weiter verbreitet ist als angenommen, ist der Anteil an Patienten, die Dr. Atila aufsuchen, relativ gering ist. „Die meisten meiner Patienten kommen zu mir, um gezielt eine Stelle am Körper verändern zu lassen, die in manchen Fällen sogar stark ins Auge fällt und unter der sie extrem leiden. Da beeindruckt mich dann oft die innere Stärke dieser Menschen, wenn z.B. bei einem Mann lange Hautlappen am Bauch hängen, weil er stark abgenommen hat oder sich bei einer Frau die Brüste extrem Soft Watch von Salvator Dali. Foto: Screenshot unterschiedlich entwickelt haben. Oft geht hier ein intensiver Entscheidungsprozeß voraus und die Betroffenen beschäftigen sich sehr bewußt längere Zeit mit dem Thema. Menschen mit Körperbildstörung hilft eine körperliche Veränderung nur temporär und behebt nicht die Ursache. www.medical-inn.de