Glückselig sind deine Leute! 2.Chronik 9,1-8 *1 Und die Königin von Scheba hörte den Ruf Salomos; und sie kam nach Jerusalem, um Salomo mit Rätseln zu versuchen, mit einem sehr großen Zuge und mit Kamelen, die Gewürze und Gold trugen in Menge und Edelsteine. Und sie kam zu Salomo und redete mit ihm alles, was in ihrem Herzen war. *2 Und Salomo erklärte ihr alles, um was sie fragte; und keine Sache war vor Salomo verborgen, die er ihr nicht erklärt hätte. *3 Und als die Königin von Scheba die Weisheit Salomos sah, und das Haus, das er gebaut hatte, *4 und die Speise seines Tisches, und das Sitzen seiner Knechte, und das Aufwarten seiner Diener, und ihre Kleidung, und seine Mundschenken und ihre Kleidung, und seinen Aufgang, auf welchem er in das Haus Jahwes hinaufging, *5 da geriet sie außer sich und sprach zu dem König: Das Wort ist Wahrheit gewesen, das ich in meinem Lande über deine Sachen und über deine Weisheit gehört habe; *6 und ich habe ihren Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen bin und meine Augen es gesehen haben. Und siehe, nicht die Hälfte ist mir berichtet worden von der Größe deiner Weisheit; du übertriffst das Gerücht, das ich gehört habe. *7 Glückselig sind deine Leute, und glückselig diese deine Knechte, die beständig vor dir stehen und deine Weisheit hören! *8 Gepriesen sei der HERR, dein Gott, der Gefallen an dir gehabt hat, dich auf seinen Thron zu setzen als König für den HERRN, deinen Gott! Weil dein Gott Israel liebt, um es ewiglich bestehen zu lassen, so hat er dich zum König über sie gesetzt, um Recht und Gerechtigkeit zu üben. (vergleiche 1. Könige 10!) 2 Die Königin von Scheba Luther und andere nennen sie die „Königin von Saba“. Nach den heutigen Kenntnissen gehen wir davon aus, dass das Reich der Sabäer im Süden der arabischen Halbinsel lag. Dort hatte die Frau von Salomo gehört, und von dort war sie gekommen, wahrscheinlich mit dem Schiff durch den Golf von Akaba und dann von Elath nach Norden, bis sie schließlich in Jerusalem ankam. Sie hatte viel von Salomo gehört. Man hatte seine Weisheit gerühmt. Und sie wollte es genau wissen. Sie wollte ihn prüfen, wollte wissen, ob der Ruf gerechtfertigt war. Viele wertvolle Geschenke brachte sie mit, nichts schien zu kostbar zu sein. Sie trug den Wunsch nach Weisheit, nach Wahrheit in ihrem Herzen, und darum „redete sie mit ihm alles, was in ihrem Herzen war“. Und Salomo hatte die Antworten. Er erkannte ihr Verlangen und stillte es. „Und der König Salomo gab der Königin von Saba alles, was sie begehrte und erbat. (2.Chronik 9,12-13) Salomo – JESUS Wir wissen, dass Salomo in seinem späteren Leben dem HERRN nicht mehr treu gedient hat. 3 Reichtum, militärische Macht und viele Frauen wurden ihm zum Verhängnis. Aber in seiner Anfangszeit war er, zusammen mit seinem Vater David, ein Vor-Bild für den kommenden, den wahren König Israels, den Messias JESUS. Während wir in David den leidenden, verfolgten und verachteten König sehen, erkennen wir in Salomo den Herrscher, der von seinem Friedensreich aus die Gottesherrschaft ausbreitet. Der HERR JESUS war verachtet, verfolgt; schließlich hat sein eigenes Volk dafür gesorgt, dass ER, der Sohn Davids, gekreuzigt wurde. Nach Seiner Auferstehung wird ER bis heute verspottet, verachtet und abgelehnt. David hatte eine treue Schar, die mit ihm kämpfte. Das waren Menschen, die bereit waren, jederzeit für ihren König zu sterben. So hat auch der HERR JESUS eine „kleine Herde“, die ÎHM nachfolgt, IHM dient, für IHN lebt. GOTTES Wort sagt uns an vielen Stellen, dass der Messias bald kommen wird, um hier auf dieser Erde, von Jerusalem aus, ein weltweites Friedensreich aufzubauen. Gerechtigkeit und die Anbetung des einen wahren GOTTES werden die maßgebenden Kennzeichen dieses kommenden Reiches sein, begleitet von Gesundheit und Wohlergehen. 4 In der Ekklesia, der Gemeinde des HERRN, dem Leib CHRISTI, kann man schon heute etwas von der zukünftigen Herrlichkeit sehen und erleben. Die Königin von Scheba sah und staunte Vers 3: Und als die Königin von Scheba sah … 1. … die Weisheit Salomos Epheser 3,10: ... auf dass jetzt den Fürstentümern und den Gewalten in den himmlischen Örtern durch die Gemeinde kundgetan werde die gar mannigfaltige Weisheit Gottes, nach dem ewigen Vorsatz. Diese Bestimmung erscheint uns unvorstellbar. Sehen wir uns in der Christenheit um, dann können wir auf den ersten Blick nicht viel von göttlicher Weisheit erkennen. Dazu müssen wir zweierlei beachten: A. Nicht Menschen, nicht einmal den Kindern GOTTES soll die „gar mannigfaltige Weisheit kundgetan“ werden, sondern den Mächten der jenseitigen Welt. Diese „Fürstentümer und Gewalten“ haben gewiss ein besseres Verständnis für die Regierungswege GOTTES als wir. B. Um die Weisheit GOTTES verstehen zu können, müssen wir Sein Tun vom Ergebnis her betrachten. An dem Tage, an dem im Namen von Jesus 5 jedes Knie sich beugt, (der) Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekennt: Herr (ist) Jesus Christos zur Herrlichkeit Gottes (des) Vaters (s. Philipper 2,10), werden wir nur noch über die Weisheit un- seres GOTTES staunen. Und all unsere Fragen werden beantwortet sein. 2. … das Haus, das er gebaut hatte 1.Petrus 2,5: … werdet auch ihr selbst, als lebendige Steine, aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, Gott wohlannehmlich durch Jesum Christum. Epheser 2,21-22: … in welchem der ganze Bau, wohl zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, in welchem auch ihr mitaufgebaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geiste. Salomo hatte für sich ein prächtiges Haus gebaut. Dreizehn Jahre hatte es gedauert, bis dieses Gebäude fertig gestellt war. Wir können darüber in 1. Könige 7 einiges über das Haus, seine Größe und Bauart erfahren. Und der HERR JESUS? Auch ER hat ein Haus gebaut, ein geistliches Haus, prächtig und wunderbar. Dieses Haus ist ein heiliger Tempel, in dem GOTT selbst „im GEIST“ wohnt. 6 Die Besucherin staunt, wenn sie das irdische Haus des irdischen Salomo betrachtet, und auch wir staunen über das göttliche Wunderwerk Seiner Gemeinde. 3. … und die Speise seines Tisches Johannes 6,55: … denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank. Welch eine Speise bietet uns der HERR an Seinem Tisch an! 4. … und das Sitzen seiner Knechte Epheser 2,6: …und hat uns mitauferweckt und mitsitzen lassen in den himmlischen Örtern in Christo Jesu … Wo gibt es denn so etwas?! Die Knechte „sitzen“. Es war normal, dass die Knechte stehen, während die Herrschaft sitzt oder liegt. Der HERR JESUS hat uns gewürdigt, schon jetzt mit IHM zusammen in der Himmelswelt sitzen zu dürfen. 5. … und das Aufwarten seiner Diener Epheser 4,11-12: Und er hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer, zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes Christi. 7 Es besteht ein Unterschied zwischen Knechten und Dienern. Der Knecht ist ein Sklave. Paulus bezeichnete sich mit unverkennbarem Stolz immer wieder als „Sklave JESU CHRISTI (Römer 1,1; Philipper 1,1 u.a.). Der Sklave (doulos) ist Eigentum seines Herrn und befolgt seine Weisungen. Selbstverständlich hat er weder Anspruch auf Lohn noch kann er menschliche Anteilnahme erwarten. Anders verhält sich unser HERR zu Seinen Knechten. Johann Jakob Rambach beschreibt in seinem Lied: „Der HERR ist gut, in dessen Dienst wir stehn“ in vielen Strophen die liebevolle Fürsorge für Seine Knechte. In der dritten Strophe fragt er: „Wo ist ein Herr, der so mit Knechten tut? Der HERR ist gut!“ Ein Diener steht ebenfalls in einem Dienstverhältnis. Er ist ein diakonos, der für Lohn arbeitet. Es ist ein Vorrecht jedes Heiligen, ein doulos zu sein. Das sind wir, sobald und solange wir Römer 12,1 befolgen. Nicht alle sind berufen, diakonoi zu werden, Diener des HERRN. Was in der Welt nicht möglich war, wird im Reich GOTTES Wirklichkeit: Jeder Diener ist gleichzeitig Sklave (wer nicht Sklave ist, soll auch nicht Diener sein), aber nicht jeder Sklave ist auch Diener. 8 5a. … und ihre Kleidung Sie sind gekleidet mit göttlicher Autorität, mit Feierkleidern, mit dem besten Kleid, Kleidern des Heils (Lukas 15,22; Sacharja 3,4; Jesaja 61,10). Knechte und Diener haben wunderbare Kleider! 6. … und seine Mundschenken Mundschenken sind ganz in der Nähe des Königs sie genießen das volle Vertrauen ihres HERRN sie schenken ihm Wein ein (Wein ist in der Bibel ein Symbol der Freude) sie sehen beständig Seine Herrlichkeit; so werden sie schon jetzt umgestaltet in Sein Bild (2. Korinther 3,18) Die Mundschenken sind Menschen gleich, die ohne Unterbrechung die Gemeinschaft mit ihrem HERRN pflegen. Ihnen kann ER Seine Gedanken anvertrauen. Es sind die „Stillen im Lande“ (Psalm 35,20), Menschen, die – wie damals Maria – zu Seinen Füßen sitzen, die ihr Alabasterfläschchen zerbrochen haben, um IHN zu salben. Es sind Menschen, die nicht Aufgaben, Vollmacht, geistliche Erfahrungen suchen, sondern immer nur JESUS 9 selbst. Es fällt auf, dass von keiner Tätigkeit die Rede ist, nur dass sie besonders gekleidet sind. Woraus die Kleidung bestand, wissen wir nicht. 6.a. … und ihre Kleidung Der Hohepriester legte am großen Versöhnungstag seine prächtige Amtstracht ab und trat in Kleidung in Linnen in das Allerheiligste. So legen auch die Mundschenken ihre Herrlichkeit ab und dienen IHM, mit Demut fest umhüllt (Sprüche 3,34; 1.Petrus 5,5). So bekommt GOTT und GOTT allein alle Ehre (vgl. Offenbarung 4,10!). 7. … und seinen Aufgang, auf welchem er in das Haus des HERRN hinaufging Markus 16,19: Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Hebräer 8,1: Die Summe dessen aber, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln. Welch ein Aufgang! Das sah die heidnische Königin, als sie in das Haus Salomos kam. Und „da geriet sie außer sich und sprach zu dem König: Das Wort ist Wahrheit gewesen, das ich in meinem Lande über deine Sachen und über deine 10 Weisheit gehört habe; und ich habe ihren Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen bin und meine Augen es gesehen haben. Und siehe, nicht die Hälfte ist mir berichtet worden von der Größe deiner Weisheit; du übertriffst das Gerücht, das ich gehört habe. Glückselig sind deine Leute, und glückselig diese deine Knechte, die beständig vor dir stehen und deine Weisheit hören! Gepriesen sei der HERR, dein Gott, der Gefallen an dir gehabt hat, dich auf seinen Thron zu setzen als König für den HERRN, deinen Gott!“ Was sehen die Menschen, wenn sie in das Haus des HERRN, in die Gemeinde des lebendigen GOTTES kommen? Was empfinden sie? Geraten sie außer sich, wenn sie die Weisheit unseres HERRN erkennen, wenn sie in uns etwas von Seiner Herrlichkeit sehen? Ja, wie erlebt ein „zufällig“ anwesender aufgeweckter Mensch einen unserer Gottesdienste? Wird ihm deutlich, dass GOTT selbst gegenwärtig ist, dass Sein GEIST alles bestimmt, dass nicht Menschenwort und Ansehen von Menschen, sondern die Majestät des gegenwärtigen HERRN im Mittelpunkt des Geschehens steht? 1.Korinther 14, 24-25 spricht von solchen Unkundigen oder Ungläubigen, die „zufällig“ hereinkommen und dann „auf ihr Angesicht niederfallen, GOTT anbeten und bekennen, dass GOTT wahrhaftig in euch [in der Gemeinde anwesend] ist“. 11 Zwei Zitate: „Die Gemeinde muss nur eines: sie muss das sein, was sie ihrer Bestimmung nach ist: der Leib CHRISTI, der Tempel des HEILIGEN GEISTES, die Stadt des großen Königs. Die Stadt liegt auf dem Berg, ihr Licht kann man wahrnehmen, aber eine Stadt kann nicht da und dorthin gehen, dies und jenes tun; sie kann nur sein“. Wenn wir als Ausdruck der Gemeinde JESU wirklich das sind, was die Gemeinde nach dem Neuen Testament ist – eine neue Menschheit in der Kraft der Auferstehung –, wird das nicht ein viel gewaltigeres und wirksameres Zeugnis für CHRISTUS und Sein Leben und Seine Wirklichkeit sein als alles Beteuern und Erklären von Dingen, die die Welt ohnehin nicht fassen kann? Das ist es, was GOTT von Seiner Gemeinde fordert: dass sie voll auslebt, was sie ist. Aus: Manfred Haller, CHRISTUS, das Geheimnis GOTTES, Asslar 1984 S.167-173 und 158-163 Arbeitsmaterial vom Missionswerk CHRISTUS für Dich Meierstraße 1 – 26789 Leer-Loga Telefon 0491 7887 – E-Mail: [email protected] – www.cfdleer.de S781 12