keine besondere Art und Weise der Pflege benötigen

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„Aus einem anderen Blickwinkel betrachten“
Der Umgang mit chronischer altersassoziierter Erkrankung am Beispiel der
altersbedingten Makuladegeneration
Isabella Stelzer, Hanna Mayer
Kontakt: [email protected]
Hintergrund
Die
altersbedingte
eine
Die Analyse des Datenmaterials zeigt, dass Betroffene ihre Erkrankung und deren
progredienten
Folgen im Alltag „aus einem anderen Blickwinkel betrachten“, nämlich dem
Sehreduktion führt und kann als chronische altersassoziierte
eines alten Menschen: "Das ist das Alter", ist eine häufige Aussage der Befragten.
Erkrankung bezeichnet werden. Im späteren Lebensabschnitt
Körperliche
häufen sich chronische Erkrankungen, Altern ist jedoch nicht
Erkrankungen werden als normal und als Folge des Altwerdens betrachtet,
gleichzusetzen mit Krankheit.
obwohl sie durchaus zu erheblichen Belastungen im Alltag führen.
Die Differenzierung zwischen Altern und Krankheit hat eine
Die Auseinandersetzung der alten Menschen mit Alter(n) und Krankheit ist
erhebliche theoretische sowie praktische Bedeutung. In der
beeinflusst von den verlustgeprägten Altersbildern dieser Generation und den
Pflegewissenschaft ist v. a. der Umgang mit chronischen
eigenen Erfahrungen mit Alter(n) und Krankheit. Der Umgang mit chronischer
Erkrankungen zentral, der Lebensabschnitt der Betroffenen spielt
Erkrankung alter Menschen unterscheidet sich dadurch von jenem in jüngeren
in diesem Zusammenhang eine untergeordnete Rolle (Tesch-
Lebensabschnitten. Auch verlaufen plötzlicher und langsamer Sehverlust
Römer & Wurm, 2009; Wurm, Wiest, & Tesch-Römer, 2010).
ungleich und ziehen unterschiedliches Handeln nach sich. Die Teilnehmenden
chronische
Makuladegeneration
Ergebnisse
Augenerkrankung,
die
zu
(AMD)
einer
ist
Sehveränderungen bei AMD
und
kognitiv
relevante
Einschränkungen
sowie
chronische
richten ihre Strategien darauf, "so gut zu leben, wie es geht": das bedeutet für
sie v. a. sich zuhause zu fühlen sowie aktiv und zufrieden zu leben.
Bildquelle: www.pro-retina.de/simulation/makuladegeneration
Frühes, mittleres und spätes Stadium der AMD
Wie können erste Anzeichen einer AMD
festgestellt werden?
Studium und Lehre
Mit dem Amsler-Gitter-Test können erste Anzeichen einer AMD
erkannt werden. Der Test kann an jedem Ort angewandt werden.
Erstes theoretisches Modell zum Umgang mit Sehverlust durch AMD
Amsler-Gitter
Verzerrungen
Zentraler Ausfall
Forschungsziel
Schlussfolgerung
Aus den Ergebnissen der Studie lässt sich schließen, dass chronisch kranke
Menschen, die sich im Alternsprozess befinden, im Vergleich zu chronisch
Das Ziel dieser Arbeit ist, die Frage zu klären, ob chronische
Kranken in jüngeren Lebensabschnitten oder Gleichaltrigen, die von keiner
altersassoziierte Erkrankungen im späteren Lebensabschnitt, am
chronischen Erkrankungen mit einschneidenden Folgen betroffen sind, keine
Beispiel der AMD, und deren Auswirkungen im Alltag von den
besondere Art und Weise der Pflege benötigen, da diese sich grundsätzlich am
Betroffenen als Folge einer chronischen Krankheit oder als
Leben der einzelnen Menschen orientieren sollte (Grypdonck, 2005).
Folge des Alterns betrachtet werden.
Literatur
Methode
Mit 20 Personen, hauptsächlich von AMD Betroffene, die 80
Jahre und älter waren, wurden Interviews mit narrativem Ansatz
Grypdonck, M. (2005). Ein Modell der Pflege chronische Kranker. In E. Seidl & I. Walter (Hrsg.), Chronisch kranke Menschen in ihrem
Alltag. Das Modell von Mieke Grypdonck, bezogen auf PatientInnen nach Nierentransplantation. (S. 15-60). Wien: Verlag für
medizinische Wissenschaften Wilhelm Maudrich.
Strauss, A., & Corbin, J. (1996). Grounded Theory: Grundlagen Qualitativer Sozialforschung. Weinheim: Psychologie Verlags Union.
geführt. Die Datensammlung sowie die -analyse erfolgten mittels
Tesch-Römer, C., & Wurm, S. (2009). Theoretische Positionen zu Gesundheit und Alter. In K. Böhm, C. Tesch-Römer
& T. Ziese (Hrsg.), Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Gesundheit und Krankheit im Alter. Eine
gemeinsame Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes, des Deutschen Zentrums für Altersfragen und des
Robert Koch-Instituts. Berlin: Robert Koch-Institut.
der Grounded-Theory-Methodologie (Strauss & Corbin, 1996).
Wurm, S., Wiest, M., & Tesch-Römer, C. (2010). Theorien zu Alter(n) und Gesundheit. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 53(5), 498-503.
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