Diabetes-News Juni 2011 - Helmholtz Zentrum München

Werbung
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
Forschergruppe Diabetes der
Technischen Universität München
Diabetes-News Juni 2011
(Text ist zur Veröffentlichung frei)
München, der 14.06.2011
„Bleiben meine Kinder gesund?“ – Neues zu familiärem
Risiko bei Typ 1 Diabetes
Die Vorhersagbarkeit von Typ 1 Diabetes bei Kindern und
Jugendlichen wird mittels genetischer und immunologischer
Verfahren zunehmend besser. Insbesondere Kinder mit familiärem
Risiko für Typ 1 Diabetes profitieren von solchen Untersuchungen.
Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr: Typ 1 Diabetes gehört in
Deutschland zu der häufigsten Stoffwechselerkrankung bei Kindern und
Jugendlichen. Dem Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2011 zu
folge leben derzeit etwa 15.000 (bis 14 Jahre) von ihnen in
Deutschland. Jährlich kommen zwischen 2.100 und 2.300
Neuerkrankungen hinzu. Auch sind die betroffenen Kinder zum
Zeitpunkt des Ausbruchs immer jünger. Man erwartet, dass sich die
Zahl der Neuerkrankungen bis zum Jahre 2020 bei den unter 5-jährigen
sogar noch verdoppelt.
Leiterin:
Univ.-Prof. Dr. med.
Anette-Gabriele Ziegler
Lehrstuhl Diabetes und Gestationsdiabetes
E-Mail: [email protected]
Tel: (089) 3187 – 3157
Fax: (089) 3187 – 3144
Postadresse:
Kinderklinik München Schwabing
Klinik und Poliklinik für
Kinder- und Jugendmedizin,
Klinikum Schwabing,
StKM GmbH und
Klinikum rechts der Isar (AöR)
TU München, Kölner Platz 1
80804 München
Rechnungsadresse:
Klinikum rechts der Isar der TU
München
Ismaninger Straße 22
81675 München
Univ.-Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler, Leiterin der
Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München,
widmet sich bereits seit 25 Jahren der Erforschung von Typ 1 Diabetes,
der Ursachen und einer möglichen Prävention des Krankheitsausbruchs. „Es geht aber auch darum, eine mögliche Krankheitsentwicklung rechtzeitig zu erkennen oder sogar vorherzusagen.“, so
Professor Ziegler. Um einordnen zu können, ob jemand eines Tages an
Typ 1 Diabetes erkrankt, messen die Wissenschaftler im Rahmen
mehrerer klinischer Studien Biomarker und Genotypen, die eine
Abschätzung des Erkrankungsrisikos messbar machen.
Die bisher zuverlässigste genetische Risikoabschätzung konnte bislang
anhand von HLA-Genotypen (Humane Leukocytes Antigene) gemacht
werden. Diese Genotypen lassen sich häufig bei Kindern nachweisen,
die ein familiäres Risiko für die Entwicklung von Typ 1 Diabetes
besitzen. Dabei steigt das Risiko mit der Anzahl der erkrankten
Familienmitglieder ersten Grades. Aber auch bei Kindern ohne familiäre
Vorbelastung (gesunde Eltern und Geschwisterkinder), die einen
Hochrisiko-HLA-Typen aufweisen, liegt das Erkrankungsrisiko für Typ 1
Diabetes bei 5%. Stammt das Kind aber aus einer Familie, in der Vater,
Mutter oder Geschwisterkind bereits an Typ 1 Diabetes erkrankt sind
und weist gleichzeitig HLA-Risikogene auf, so steigt das
Erkrankungsrisiko bereits auf 10 bis 20%. Sind mehrere Mitglieder der
Familie erkrankt und HLA-Risikogene können beim betroffenen Kind
1
Vorstand:
Univ.-Prof. Dr. Reiner Gradinger
(Ärztlicher Direktor, Vorsitzender)
Dr. Philipp Ostwald
(Kaufmännischer Direktor)
Anette Thoke-Colberg
(Pflegedirektorin)
Univ.-Prof. Dr. Peter Henningsen
(Dekan)
Bankverbindung:
Bayer. Landesbank Girozentrale
Kto-Nr. 20 272
BLZ 700 500 00
BIC: BYLADEMM
IBAN: DE82 7005 0000 0000 0202 72
USt-IdNr. DE 129 52 3996
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
Forschergruppe Diabetes der
Technischen Universität München
nachgewiesen werden, liegt die Wahrscheinlichkeit an Typ 1 Diabetes
zu erkranken sogar bei 50%.
Das Wissen um die genetischen Einflüsse auf die Entwicklung der
Erkrankung schafft aber auch Sicherheit: „Je eher wir eine
Krankheitsentwicklung absehen können, desto früher besteht die
Möglichkeit im Einzelfall darauf Einfluss zu nehmen.“, erklärt Professor
Ziegler und bezieht sich dabei auf die internationale Studie „PrePOINT“, die durch eine Art Impfung die Entwicklung von Typ 1 Diabetes
verhindern soll. Die Studie richtet sich an Kinder zwischen 18 Monaten
und 7 Jahren, in deren Verwandtschaft ersten Grades ein
Geschwisterkind oder zwei enge Verwandte bereits erkrankt sind und
die damit ein sehr hohes Risiko in sich tragen ebenfalls zu erkranken.
„Die Kinder erhalten täglich Insulin in Form von Pulver oral verabreicht.
Vorläuferstudien aus den USA haben bereits gezeigt, dass durch die
tägliche Insulingabe das Immunsystem günstig beeinflusst werden
kann. Demzufolge könnte die Entwicklung von Inselautoantikörpern,
welche Vorboten des Typ 1 Diabetes sind, verhindert werden.“, erläutert
Professor Ziegler.
Leiterin:
Univ.-Prof. Dr. med.
Anette-Gabriele Ziegler
Lehrstuhl Diabetes und Gestationsdiabetes
E-Mail: [email protected]
Tel: (089) 3187 – 3157
Fax: (089) 3187 – 3144
Postadresse:
Kinderklinik München Schwabing
Klinik und Poliklinik für
Kinder- und Jugendmedizin,
Klinikum Schwabing,
StKM GmbH und
Klinikum rechts der Isar (AöR)
TU München, Kölner Platz 1
80804 München
Rechnungsadresse:
Klinikum rechts der Isar der TU
München
Ismaninger Straße 22
81675 München
Die Pre-POINT-Studie nimmt noch weitere Teilnehmer auf. Interessierte
Familien können sich bei folgenden Stellen informieren:
Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München
Leiterin: Univ.-Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler
Lehrstuhl Diabetes und Gestationsdiabetes
Kölner Platz 1, 80804 München,
kostenlose Tel. 0800 8284868, E-Mail: [email protected]
oder beim
DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden
der Technischen Universität Dresden
Prof. Dr. Ezio Bonifacio
Tatzberg 47/49, 01307 Dresden,
Tel. 0351 458 3772, E-Mail: [email protected]
Weitere Informationen zur Diabetes-Studie: www.diabetes-point.org
Weitere Studien der Forschergruppe Diabetes: www.helmholtzmuenchen.de/idf1
Quellen:
Ziegler AG, Nepom GT. Prediciton and Pathogenesis in Type 1 Diabetes. Immunity 32,
April 23, 2010
Deutscher Gesundheitsbericht 2011, diabetesDE, www.diabetesde.org
Vorstand:
Univ.-Prof. Dr. Reiner Gradinger
(Ärztlicher Direktor, Vorsitzender)
Dr. Philipp Ostwald
(Kaufmännischer Direktor)
Anette Thoke-Colberg
(Pflegedirektorin)
Univ.-Prof. Dr. Peter Henningsen
(Dekan)
Bankverbindung:
Bayer. Landesbank Girozentrale
Kto-Nr. 20 272
BLZ 700 500 00
BIC: BYLADEMM
IBAN: DE82 7005 0000 0000 0202 72
USt-IdNr. DE 129 52 3996
2
Herunterladen