8. Spektren fotografieren und auswerten 1 von 20 Spektren fotografieren und auswerten Im Alltag spielt die Farbe von Lichtquellen eine wichtige emotionale Rolle für uns. In unangenehm ausgeleuchteter Umgebung fühlen wir uns nicht wohl. Die wichtigste Lichtquelle ist die Sonne, ohne sie wäre Leben auf der Erde unmöglich. Beides, die Farbe einer Lichtquelle und das Sonnenlicht, das sich in Spektralfarben zerlegen lässt, spielt in diesem Beitrag eine Rolle. Wir untersuchen die Spektren von Lampen und Sternen. Letztlich führen uns diese Untersuchungen in der Kursstufe in die moderne Atomphysik und dort speziell zum Begriff der Quantenzahl. Foto: M. Penselin Matthias Penselin, Crailsheim und Heidelberg T H C I S N A R O V DSLR mit Blazegitter Freies Experimentieren mit dem Fotoapparat! I/G Der Beitrag im Überblick Klasse: 8–10 (M 1–M 5) Dauer: 2–10 Stunden Inhalt: • Additive Farbmischung Ihr Plus: • Spektren selbst fotografieren ügeeignet für Projektarbeit • Auswertung des Spektrums von Sirius üBezug zum Fach Kunst üphysikalischer Hintergrund im Schwierigkeitsgrad weit staffelbar üExkurs in die Oberstufe (M 6–M 8) • Weg zum Begriff der Quantenzahl ohne aufwendige Mathematik • Formel für die Energieniveaus des Wasserstoffatoms 42 RAAbits Physik Februar 2016 8. Spektren fotografieren und auswerten 2 von 20 Fachliche und didaktisch-methodische Hinweise – Optik Im Falle einer ebenen Welle mit Wellenlänge λ ergeben sich auf einem Schirm im Abstand l (l g) hinter dem Gitter die Maxima k-ter Ordnung gemäß der Formel: ebene Wellenfronten Fällt Licht auf ein Gitter mit Gitterkonstante g, wird seine weitere Ausbreitung durch Beugung und Interferenz beeinflusst. Maximum k-ter Ordnung g dk l k ⋅λ , k = 0, ± 1, ± 2,.... ; Gitter Schirm g Beugung und Interferenz am Gitter d tan (αk ) = k l Hierbei misst man die Winkel αk gegen die Geradeausrichtung (vgl. Skizze). Die Parameter „ dk “ bezeichnen die jeweiligen Abstände zum Maximum nullter Ordnung auf dem Schirm. Für kleine Winkel gilt: sin (αk ) ≈ tan (αk ) und daher: d ⋅g λ= k k ⋅l sin (αk ) = T H C I S N Der Abstand d1 des Maximums erster Ordnung (k = 1) vom Maximum nullter Ordnung ist also in dieser Näherung ein lineares Maß für die Wellenlänge der ebenen Welle. Fällt nun Licht verschiedener Wellenlängen auf das Gitter, wird je nach Wellenlänge an verschiedenen Orten (in verschiedenen Abständen dk ) ein Maximum entstehen, und wir sehen daher ein Spektrum. Setzt man statt des Schirms hinter dem Gitter den Sensor einer digitalen Kamera (mit Objektiv statt der Praktikumslinse!) zur Aufnahme des Spektrums ein, folgt unmittelbar, dass der Abstand der ersten Spektrallinie zum Maximum nullter Ordnung in Pixeln gemessen proportional zur Wellenlänge der Linie ist. Mithilfe bekannter Spektren kann man diese Annahme überprüfen. Es zeigt sich, dass im Rahmen der für Schulunterricht relevanten Genauigkeiten die hier dargestellten Bilder und Experimente mithilfe dieser Annahme gut ausgewertet werden können. I/G A R O V m a ge n t a r ot u bla an komplementär cy lb ge Farbmischung: Für technische und künstlerische Zwecke ist es nützlich, die Farben des sichtbaren Spektrums in einem Farbkreis anzuordnen. Im Farbkreis gegenüberliegende Farben nennt man komplementär. Digitale Bilddateien können bearbeitet werden, indem die Intensität der drei Grundfarben Rot, Grün und Blau variiert wird (RGB-Farbraum)1. Eine Abschwächung des blauen Kanals bewirkt dann automatisch eine Verstärkung der Wahrnehmung der Komplementärfarbe gelb, da die dann dominierenden Farbkanäle grün und rot sich zu gelb mischen. grün Farbkreis Die Kenntnis dieser Zusammenhänge ermöglicht es, gezielter und bewusster mit den Funktionen von Bildbearbeitungsprogrammen umzugehen. Eine Abschwächung des blauen und grünen Kanals bewirkt wegen der Verstärkung des komplementären rotorangen Farbeindrucks eine wärmere Farbgebung. 1 Neben dem RGB-Farbraum gibt es noch andere Möglichkeiten, Farben darzustellen (andere Farbräume). 42 RAAbits Physik Februar 2016 8. Spektren fotografieren und auswerten 3 von 20 – Atomphysik Die Energie E des Elektrons im Wasserstoffatom ist quantisiert in Abhängigkeit von der Hauptquantenzahl n gemäß: En = −E1 1 , wobei E1 = 13,6 eV die Grundzustandsenergie des Wasserstoffatoms ist. n2 Bei jedem Übergang von Zustand n nach Zustand m mit m > n muss dem Wasserstoffatom die Energie Em,n zugeführt werden: 1 1 Em,n = E1 ⋅ 2 − 2 . n m Diese Energie erhält das Wasserstoffatom durch Absorption eines Photons der Energie Em,n = h ⋅ fm,n . Für n = 2 und m = 3 ergibt sich mit λm,n = c die Wellenlänge der roten Wasserfm,n stofflinie, die von Physikern auch gern als Hα -Linie bezeichnet wird. Hier ist h = 6,626 • 10 –34 Js das Planck‘sche Wirkungsquantum und c ≈ 3 • 108 m/s die Lichtgeschwindigkeit. T H C Für n = 2 und m = 4, 5, 6 ... ergeben sich die weiteren Wellenlängen der sog. Balmerserie. Je höher die Zahl m (bei konstantem n) und demnach je höher die Energien sind, die für Übergänge der Elektronen im Wasserstoffatom benötigt werden, desto weiter liegen diese Linien in Richtung des UV-Bereichs verschoben und desto enger rücken die Linien auch zusammen. I S N Aus den genannten Formeln ergibt sich durch Umrechnen von der Energie auf die Wellenlänge und mit n = 2 : m2 4 ⋅h⋅ c mit λB = λm = λB ⋅ 2 ≈ 365 nm. m −4 E1 A R O Die Linien nähern sich also der sog. Grenzwellenlänge 365 nm an, die für in Schulen übliche Fotoapparate unerreichbar2 weit im UV liegt. Oft gelingt der Nachweis der ersten vier Linien der Balmerserie. Für die hier gezeigten Spektren haben wir eine modifizierte Canon-Kamera eingesetzt, sodass in den hier mitgelieferten Bildern 5 bis 6 Linien zu sehen sind. Zu jedem weiteren Ausgangszustand mit Hauptquantenzahl n gibt es eine weitere Serie von Spektrallinien. Deren Wellenlängen liegen aber komplett außerhalb des für das menschliche Auge und auch des für handelsübliche Kameras sichtbaren Spektralbereichs. Im Spektrum von Fixsternen treten Absorptionslinien auf, die nicht nur durch Wasserstoff verursacht sind. Das aus dem Sterninnern stammende Licht wird genau bei den Wellenlängen absorbiert, die den Übergängen des Wasserstoffatoms entsprechen. Allerdings müssen für die möglichst deutliche Sichtbarkeit der Linien der Balmerserie auch möglichst viele Wasserstoffatome im Zustand n = 2 sein. Ob dies der Fall ist, hängt von der Oberflächentemperatur des Sterns ab. Im Spektrum unserer Sonne sind daher die Linien der Balmerserie unauffällig, während beim wesentlich heißeren Stern „Sirius” in unserer Aufnahme nur Linien der Balmerserie nachweisbar sind. Mit speziell für die Astronomie konstruierten Spektroskopen kann man in jedem ausreichend hellen Spektrum eines Fixsterns Linien von Wasserstoff und anderen Elementen nachweisen. V Auf CD-ROM 42 mitgeliefert wird auch das Bild des Spektrums einer sog. Balmerlampe, deren Emissionsspektrum vor allem die Linien der Balmerserie zeigt. Wenn Sie eine solche Lampe in Ihrer Sammlung haben, sollten Sie, so wie in Material M 3 beschrieben, ein eigenes Foto machen. 2 Sie können weitere Linien der Balmerserie im Praktikum durch Fluoreszenz sichtbar machen (weißes Blatt Papier, Leuchtstoffröhre hinhalten!). 42 RAAbits Physik Februar 2016 I/G 8. Spektren fotografieren und auswerten 4 von 20 Hinweise zur Gestaltung des Unterrichts Die wichtigste Idee dieses Unterrichtsmaterials ist die, dass Sie mit einer digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR), wie es sie heutzutage an vielen Schulen gibt, selbst Spektren fotografieren können. Foto: M. Penselin Alles, was Sie benötigen, ist ein Transmissionsgitter, welches direkt vor dem Objektiv der Kamera befestigt werden muss. Das in Material M 5 ausgewertete Spektrum von Sirius wurde mit der hier abgebildeten Ausrüstung fotografiert. DSLR mit Blazegitter Zum Einsatz kam bei Sirius eine Canon EOS 1000 D, als Objektive eine 50-mm-Festbrennweite oder ein Zoom-Objektiv (f = 75 − 300 mm) . Die Kamera wurde von der Firma Astroshop Hamburg modifiziert, um eine breitere spektrale Empfindlichkeit zu erreichen. Ohne diese Maßnahme werden erfahrungsgemäß nur 4 Linien der Balmerserie sichtbar, die aber im Prinzip auch völlig ausreichend sind. DSLR anderer Hersteller wurden nicht getestet, es gibt aber keinen Grund, warum man nicht zu einer Sony oder Nikon etc. greifen sollte. Allerdings muss es möglich sein, die wesentlichen Kameraeinstellungen manuell und unter Umgehung der Automatik vorzunehmen. T H C I S N Für die Aufnahme „Sirius“ wurde ein Gitter mit dem Namen „Staranalyser“ mit 100 Linien auf den Millimeter verwendet, ein sog. Blaze-Gitter. Dieses Gitter kann auch in Okulare von Fernrohren eingeschraubt werden, um Sternspektren zu beobachten oder zu fotografieren. Auch möglich ist es, einfache Gitter, wie man sie für wenige Euro zum Beispiel bei Astromedia bestellen kann, zu verwenden. Diese kommen als DIN-A4-Bogen und können mit einer Schere zurechtgeschnitten werden. Die Befestigung für das Gitter haben wir aus schwarzer Pappe gebastelt. Natürlich können Sie auch Gitter aus Ihrer Sammlung verwenden. I/G A R O V Wenn Sie zum Vorbereiten von Material M 3 keine Zeit haben: © iStock / Thinkstock Lassen Sie dieses Material einfach aus und greifen Sie zu den mitgelieferten Dateien auf der CD-ROM 42. Haben Sie selbst Spektren fotografiert, dann sollten Sie überall, wo möglich, die eigenen Spektren einsetzen. Fotografieren Sie nie mit DSLR ohne Filter in die Sonne! Sowohl Ihre Augen als auch Ihre Kamera sind in Gefahr! Das auf der Farbfolie abgebildete Spektrum wurde mit einem geschlossenen Spektroskop fotografiert, dessen Aufbau im Artikel „Low Cost Spektroskopie“ (siehe Literaturhinweise) beschrieben ist. Es enthält einen sehr schmalen Spalt aus Rasierklingen, der aus dem einfallenden Sonnenlicht eine strichförmige Lichtquelle macht. Der Bau eines solchen Spektroskops ist eine schöne Schüleraufgabe für einen Seminarkurs oder etwas Ähnliches. Hier wurde auf die Beschreibung dieses Spektroskops verzichtet, um schnell die Umsetzbarkeit der Materialien zu garantieren. 42 RAAbits Physik Februar 2016 8. Spektren fotografieren und auswerten 8 von 20 Materialübersicht · V = Vorbereitungszeit SV = Schülerversuch Ab = Arbeitsblatt/Informationsblatt · D = Durchführungszeit LV = Lehrerversuch Fo = Folie M1 SV Praktikum Spektroskopie · V: 30 min rOptische Bank rHalterungen rStrichgitter rSchirm · D: 45 min rLampe (Weißlicht) rSammellinse (z. B. f = 100 mm) rSpalt rMetermaß oder Geodreieck M2 Ab Additive Farbmischung · V: 45 min Demonstrationsversuch, Arbeit mit „Irfan View“ im Computerraum · D: 45 min M3 · D: 45-180 min I/G rFotoapparat rGitter rDiverse Lichtquellen rNützlich: Kamerasoftware zum Steuern der Kamera per Laptop V rSchwarze Pappe rSpaltblende rLaptop und Beamer I S N A R O M4 M6 T H C Spektren fotografieren · V: 90 min M5 rSoftware „Irfan View“ rBilder von der CD-ROM 42 Fo Spektren auf der Erde und am Himmel Ab Die Balmerformel auf der Erde und am Himmel · V: 30 min · D: 45 min rSoftware „Irfan View“ rBilder „Sirius“ und „Balmerlampe“ von der CD Ab Atombau, Absorption und Emission von Lichtquanten · V: 5 min rComputerraum rComputerraum ralternativ eigene Bilder · D: 45 min M7 Ab Eine Formel für alle Linien · V: 15 min rComputerraum rMicrosoft Excel · D: 45 min M8 Ab Von den Wellenlängen zur Energie · V: 15 min rLineal und Bleistift rTaschenrechner · D: 45 min Die Erläuterungen und Lösungen zu den Materialien finden Sie ab Seite 17. 42 RAAbits Physik Februar 2016 8. Spektren fotografieren und auswerten M1 9 von 20 Praktikum Spektroskopie Schülerversuch · Vorbereitung: 30 min Durchführung: 45 min Materialien Geräte rOptische Bank rLampe (Weißlicht) rHalterungen rSammellinse (z. B. f = 100 mm) rStrichgitter rSpalt rSchirm rMetermaß oder Geodreieck Versuchsaufbau und Durchführung Befestige alle Geräte auf der optischen Bank. Beginne links mit der Lampe. Achte darauf, dass der dicht bei der Lampe stehende Spalt von der Lampe gut beleuchtet wird. Setze dann den Schirm ganz ans rechte Ende der optischen Bank und die Linse zwischen Spalt und Schirm. Verschiebe die Linse, bis der Spalt groß und scharf auf dem Schirm abgebildet wird. T H C I S N A R O V Praktikum zur Zerlegung des Lichtes in Spektren am Gitter Aufgaben 1. Skizziere den Versuchsaufbau in dein Heft. 2. Skizziere für eine geeignete Position des Gitters das Bild auf dem Schirm in einer neuen Zeichnung, achte dabei auf die Farbreihenfolge. 3. Beschreibe in eigenen Worten die Veränderungen des Schirmbildes, wenn das Gitter auf den Schirm zugeschoben wird. 4. Für Experten: Verschiebe den Schirm, bis die roten Maxima erster Ordnung auf den Rand des Schirms fallen. Bestimme den Abstand d der Maxima zum Spaltbild sowie den Abstand l zwischen Gitter und Schirm. 5. Berechne die Wellenlänge λ von rotem Licht mit der Formel: d ⋅g λ= 1 l 42 RAAbits Physik Februar 2016 Foto: M. Penselin Setze das Gitter mit Gitterkonstante g zwischen Linse und Schirm und verschiebe es. I/G 8. Spektren fotografieren und auswerten M3 11 von 20 Spektren fotografieren Foto: M. Penselin Wir zerlegen das Licht von Lichtquellen wie im Praktikum mit einem Gitter in seine Spektralfraben. Als „Schirm“ dient nun der Sensor eines Fotoapparates. Die Abbildung des Spaltes auf den Sensor erfolgt mit dem Objektiv der Kamera. © iStock / Thinkstock Führe die folgenden Arbeitsaufträge zusammen mit deinem Lehrer durch. Experimentieranordnung mit Beamer Vorsicht: Für den Betrieb von Gasentladungsröhren werden Spannungen im Kilovoltbereich verwendet, das Anschließen und Einschalten der Lampen muss dein Lehrer machen. Viele Lampen enthalten giftige Metalle wie Quecksilber, sie dürfen nicht herunterfallen! Niemals direkt in das Licht hell leuchtender Gasentladungsröhren sehen! Quecksilberdamplampen z. B. emittieren UV-Licht, das deine Netzhaut schädigt. Heiße Lichtquellen niemals anfassen, auch direkt nach dem Ausschalten nicht, sie sind immer noch heiß. Das Spektrum wird heller, wenn die Lampe knapp und mittig hinter dem Spalt steht, aber nicht zu knapp, sonst verformt sich wegen der Hitze der Spalt. T H C I S N So geht’s: 1. Befestige mit einer selbstgebastelten Halterung aus Pappe ein Gitter vor dem Objektiv eines Fotoapparates. Die Halterung darf nicht zu locker sitzen, aber auch nicht zu fest, man muss das Gitter drehen können. A R O 2. Stelle die zu untersuchende Lichtquelle hinter einen schmalen Spalt; günstig sind Spalte, deren Breite verändert werden kann. V 3. Schließe den Fotoapparat an einen Laptop an. Betrachte die Bilder im LiveView-Modus auf dem Laptop falls möglich. Projiziere das Bild des Laptops mit einem Beamer auf eine große Projektionsläche im Unterrichtsraum. Alle weiteren Einstellungen kannst du nun vom Laptop aus vornehmen. Sprich mit deinem Lehrer darüber, wie man alle Einstellungen nach und nach verbessern kann. 4. Fokussiere manuell zunächst auf den Spalt, regle die Helligkeit über ISO und Belichtungszeit, öffne die Blende möglichst weit. Nun solltest du ein oder mehrere Spektren sehen. Wenn du ein Zoom-Objektiv hast, kannst du versuchen, alles so einzustellen, dass das ganze Bild waagerecht vom Spaltbild bis zum roten Ende des ersten Spektrums genutzt wird. Fokussiere dann genauer auf eine Spektrallinie. Drehe das Gitter so, dass das Spektrum waagerecht im Bild liegt. Nun kann leichtes Abblenden die Schärfe weiter verbessern, zu kleine Blenden beschneiden unter Umständen den roten Bereich des Spektrums von außen nach innen. 5. Untersuche möglichst viele verschiedene Lichtquellen: Glühlampen, Kerzenlammen, Gasentladungsröhren aus der Physiksammlung oder auch handelsübliche „Neonröhren“, verschiedene LED´s, Kontrollleuchten von elektrischen Geräten und verfärbe Kerzenlammen durch Einbringen von Chemikalien in die Flamme (Chemielehrer befragen, welche Stoffe verwendet werden dürfen!). 6. Bilde mehrere Spektren im gleichen Maßstab untereinander ab, z. B. in einer WordDatei. Vergleiche sie. Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Warum kann man die Zusammensetzunng von Stoffen spektroskopisch untersuchen? 42 RAAbits Physik Februar 2016 I/G 12 von 20 M4 8. Spektren fotografieren und auswerten Spektren auf der Erde und am Himmel Spektrum der Sonne, Foto: Florian Bullinger à siehe Literaturverzeichnis [2] Quecksilber: T H C I S N A R O V Helium: Natrium: Sirius: Atomarer Wasserstoff (Balmerlampe): Fotos: M. Penselin und Florian Bullinger I/G Kerzenflamme: 42 RAAbits Physik Februar 2016 8. Spektren fotografieren und auswerten 17 von 20 Erläuterungen und Lösungen M 1 Praktikum Spektroskopie Zwischen Lampe und Spalt können Sie eine weitere Linse (Kondensor) einfügen, um den Spalt gleichmäßig auszuleuchten. Diese erschwert aber das Verständnis des Versuchsaufbaus: Die Schüler könnten glauben, auch diese Linse sei für das Entstehen des Schirmbildes wichtig. Das ist aber nicht der Fall. Lassen Sie Ihre Schüler die Linse genau so einstellen, dass das Schirmbild wirklich scharf ist. Die Lage des Gitters kann man aber sehr weit variieren. Man sieht dann, wie die Spektren immer weiter auseinanderliegen, je größer l ist. Das Gitter können Sie sogar zwischen Linse und Spalt stellen. Erst dann haben Sie die Reihenfolge der Bauteile wie beim Arbeiten mit der Kamera: erst das Gitter, dann das Objektiv und dann der Kamerasensor. Lösungen (M 1) 1. Skizze mit optischer Bank, Lampe, Spalt, Linse, Gitter und Schirm 2. – Einfarbiges Spaltbild in der Mitte; T H C I S N A R O V – Achsensymmetrie; 3. Die Spektren liegen enger beieinander, sodass mehr Spektren auf dem Schirm zu sehen sind. Die Farbreihenfolge bleibt unverändert. Das Schirmbild bleibt achsensymmetrisch zum Spaltbild. Foto: M. Penselin – in jedem weiteren Maximum die gleiche Farbfolge wie im Regenbogen, Blau liegt immer innen, wird also am wenigsten abgelenkt. Schirmbild Praktikum M 1 4. Wir haben ein Gitter mit 300 Strichen pro Millimeter: g= 1 ⋅ 10−3 m = 3,3 ⋅ 10−6 m . 300 Wir messen l = 0, 37 m und d1 = 7,25 cm = 0,0725 m . Die Werte hängen natürlich vom Setup an der jeweiligen Schule ab. 5. λ = d1 ⋅ g 0,0725 m ⋅ 3, 3 ⋅ 10−6 m = ≈ 653 nm l 0, 37 m Der Rand des Sehvermögens am roten Ende des Spektrums ist individuell unterschiedlich, 650 nm sind aber ein guter Richtwert. M 2 Additive Farbmischung Es ist besser, aber wie immer zeitaufwendiger, einen Praktikumsversuch durchzuführen. Ansonsten bauen Sie den im Bild gezeigten Demonstrationsversuch auf. Geben Sie den Arbeitsbogen erst aus, wenn der Versuch durchgeführt wurde, sonst verrät das Bild das Ergebnis. 42 RAAbits Physik Februar 2016 I/G