PeP „Vom Kerzenlicht zum Laser“ Versuchsanleitung Versuch 5: Spektrometrie Spektrometrie Theoretische Grundlagen 1) Das Gitter als Messinstrument Nachdem Ihr die Beugung von Laserlicht an einer CD beobachtet habt, könnt Ihr nun eine weitere Lichtquelle genauer Untersuchen. Hierzu sollt Ihr selbst ein Gitterspektrometer bauen. Zur Verfügung stehen Euch zwei Spalt, eine Linse und ein Gitter mit 600 oder 1000 Strichen pro Millimeter. Um die Wellenlängen der einzelnen Spektrallinien genauer berechnen zu können, könnt Ihr Euch der theoretischen Grundlagen der Beugung am Gitter bedienen. Die beobachteten Beugungsphänomene lassen sich mit dem so genannten Huygensschen Prinzip erklären: „Jeder Punkt einer Wellenfront kann als Ausgangspunkt von Elementarwellen angesehen werden, die sich mit gleicher Geschwindigkeit und Wellenlänge wie die ursprüngliche Welle ausbreiten. Die Einhüllende aller Elementarwellen stellt die beobachtete Wellenfront dar.“ Auf Grundlage dieses Prinzips lässt sich somit auch das Interferenzmuster hinter einem Doppelspalt bzw. dem Gitter erklären und genauer berechnen. 2 Nimmt man die Strahlen direkt am Doppelspalt als parallel zueinander an, da der Abstand der Spalte im Vergleich zum Abstand des Schirms zum Doppelspalt sehr klein ist, so ergibt sich für den Abstand der Nebenmaxima n-ter Ordnung von dem zentral gelegenen Hauptmaximum: Betrachtet man in den beiden Skizzen jeweils die rechtwinkligen Dreiecke, so ergeben sich folgende Formeln: n ⋅ λ = d ⋅ sin Θ d= tan Θ = y l n⋅λ d ⋅ sin(arctan( y l ) bzw. λ = sin(arctan( y l ) n 3 2) Entstehung diskreter Spektrallinien / Atomaufbau Bei den in diesem Versuch untersuchten Lichtquellen handelt es sich nicht um Temperaturstrahler, die ein kontinuierliches Spektrum aufweisen, sondern um Gasentladungslampen, deren Spektrum aus diskreten Linien besteht. Eine Erklärung hierfür liefern die Bohr’schen Postulate, die den Aufbau von Atomen näher beschreiben. Nach Bohr kreisen die Elektronen ohne Energieverlust mit der speziellen Energie En auf konzentrischen Bahnen um den Atomkern. Sie können sich hierbei jedoch nicht auf jeder beliebigen Bahn bewegen, da der Umfang einer jeden Bahn ein ganzzahliges Vielfaches der Wellenlänge eines Elektrons sein muss, damit das Elektron sozusagen konstruktiv mit sich selbst interferiert (siehe Abb. 1). Es ergeben sich also ganz spezielle, man sagt auch diskrete, Bahnen, die ein Elektron beschreiben kann. Wird nun ein Atom angeregt (z.B. durch eine Gasentladung), d.h. ein Elektron von einer niedrigeren Bahn mit der Energie En auf eine höhere Bahn mit der Energie Em gebracht, so fällt es kurze Zeit später wieder zurück und sendet dabei Licht der Energie ∆E = Em –En = h * f aus (siehe Abb. 2). Da nur spezielle Bahnen erlaubt sind, sind auch nur spezielle Übergangsenergien und somit auch Frequenzen möglich. Es entsteht also ein Linienspektrum. Abb.1 Abb.2 4 Versuch 1: Qualitative Betrachtung des Spektrums einer Gasentladungslampe Haltet die CD vor eine normale Glühlampe und vor die Gasentladungslampe. Beschreibt und erklärt Eure Beobachtungen. Versuch 2: Vermessung des Spektrums einer Gasentladungslampe Versuchsaufbau: Schließt zunächst die Dampflampe an die Drossel an und stellt die schwarze Haube darüber. Direkt vor der Öffnung der Haube solltet Ihr das Microbanksystem montieren. Hierauf können nun alle optischen Komponenten befestigt werden, wie dies in der Abbildung dargestellt ist. Könnt Ihr Euch vorstellen, warum zwei Spalte direkt hintereinander verwendet werden? Verschiebt die Linse, bis das Spektrum auf dem Bildschirm scharf ist. Ihr solltet die beiden orangenen Linien getrennt betrachten können. 5 Versuchsdurchführung: Bestimmt die Wellenlängen der sichtbaren Linien so genau wie möglich. Messt hierzu den Abstand des Gitters vom Schirm bzw. von der Wand und den Abstand der Linien vom Hauptmaximum. Mit den Formeln aus dem Absatz „theoretische Grundlagen“ am Anfang dieser Anleitung könnt Ihr nun die entsprechenden Wellenlängen berechnen und das verwendetet Gas anhand der beigelegten Materialien identifizieren. Solltet Ihr Euch noch nicht sicher sein, wartet das Ergebnis der nächsten Aufgabe ab. Versuch 3: Vermessung des Spektrums mit dem Czerny-TurnerMonochromator Verwendet nun den handelsüblichen Monochromator, um das Spektrum zu bestimmen und vergleicht die Messergebnisse mit jenen aus Versuch 2. Was könnte der Grund für eventuelle Abweichungen sein? Fasst für den Vortrag kurz den Aufbau und die Funktionsweise des Monochromators zusammen! Versuch 4: Beobachtung weiterer Spektren Lasst von Eurem Assistenten die anderen Gasentladungslampen anschließen und beobachtet deren Spektren mit dem Handspektrometer oder einem Gitter. Versucht, auch diese zuzuordnen. Hierzu stehen Euch einige Beispiele von Spektren zur Verfügung. 6