Kapitel 2 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Lekt. Dr. Irina-Marilena Ban 1 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Literaturhinweise Blanchard, Olivier, Illing, Gerhard, Makroökonomie, 5. Aufl., Pearson Studium 2009, Kap. 2. 2 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Vorlesungsübersicht 2.1 Aggregierte Produktion und Wirtschaftswachstum: das BIP • • 2.1.1 BIP, Einkommen und Wertschöpfung 2.1.2 Nominales und reales BIP 2.2 Arbeitslosigkeit und Inflation • • 3 2.2.1 Die Inflationsrate 2.2.2 Die Arbeitslosenquote ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie 2.1 Aggregierte Produktion und Wirtschaftswachstum: das BIP • Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) ist das Buchführungssystem, um die Wirtschaftsaktivität innerhalb eines Staatsgebiets (VW) zu messen. • VGR arbeitet mit bestimmten Definitionen: real – nominal; inland (BIP) – national (BNE); brutto – netto; zu Faktorenpreisen – zu Marktpreisen; 4 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Grundlagen • Bei der Wirtschaftsanalyse ist es wichtig, zwischen folgenden Begriffen zu unterscheiden: Nominal: zu laufenden Preisen gemessen Real: zu konstanten Preisen gemessen (inflationsbereinigt) Niveau: Stufe in einer Skala bestimmter Werte Wachstumsraten: prozentuale Veränderung Niveau Niveau 5 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Fokus: BIP pro Kopf Reales BIP pro Kopf - was bedeutet das? Niedriges BIP/Kopf: freiwillige Entscheidung? Höhere Präferenz für Freizeitkonsum wird vom BIP nicht erfasst BIP ist nur unvollkommener Indikator: - Marktverzerrungen, z. B. unfreiwillige Arbeitslosigkeit - alle Aktivitäten ohne Marktpreise werden nur unvollkommen erfasst Internationaler Vergleich: 6 a) BIP/Kopf b) Produktivität (BIP/Arbeitsstunde) ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Aggregierte Produktion und Wirtschaftswachstum: das BIP • Das BIP ist ein Maß für die gesamtwirtschaftliche Produktion in einem bestimmten Zeitraum. • Drei Methoden zur BIP (Bruttoinlandsprodukt)-Ermittlung: 1 Entstehungsseite: Die Summe aller Mehrwerte bzw. die gesamte Wertschöpfung aller Waren und Dienstleistungen für den Endverbrauch 2 Verteilungsseite: Die Summe aller in einem bestimmten Zeitraum erzielten Einkommen 3 Verwendungsseite: Der Wert aller Ausgaben (gesamtwirtschaftliche Nachfrage) 7 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie BIP, Einkommen und Wertschöpfung Verteilungsseite: Wert aller Einkommen Entstehungsseite: Wertschöpfung der Endprodukte Einkommen Arbeit, Kapital, Boden Haushalte Summe der Mehrwerte in allen Produktionsstufen Unternehmen Güter Ausgaben Verwendungsseite: Wert aller Ausgaben 8 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Investitionen (IU) Ersparnis (S) Konsumausgaben (C) Faktoreinkommen 9 Investitionen = Ersparnis ©©Pearson Studium 2014 Pearson Studium 2014 I = S ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Investitionen des Staates Ersparnis des Staates Investitionen (IU) Ersparnis (S) Konsumausgaben (C) Faktoreinkommen indirekte Steuern – Subv. Staatskonsum (G) 10 direkte Steuern Transferleistugen Investitionen = private Ersparnis + staatliche Ersparnis ©©Pearson Studium 2014 Pearson Studium 2014 I = S + (T – G) © Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie © Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Makroökonomie Investitionen des Staates Ersparnis des Staates X – IM Exporte (X) Importe (IM) (IU) Ersparnis (S) Konsumausgaben (C) Faktoreinkommen indirekte Steuern – Subv. Staatskonsum (G) direkte Steuern Transferleistugen Investitionen + Außenbeitrag = private Ersparnis + staatliche Ersparnis ©©Pearson Studium 2014 Pearson Studium 2014– G) I©©Olivier +Olivier (XBlanchard/Gerhard – IM) = S + (T Illing: Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie 11 Produktionskonto in Matrixform Produktionskosten • Vorleistungen • Löhne und Gehälter, Gewinne, Mieten, Pachte, Zinsen • Abschreibungen • indirekte Steuern – Subv. 12 Produktionserlöse • • • • • Vorleistungen Privater Konsum (C) Bruttoinvestitionen (Ibrutto) Öffentlicher Konsum (G) Exporte – Importe (X-IM) Bruttoproduktionswert Bruttoproduktionswert (BPW) (BPW) ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie 1. Methode der BIP-Ermittlung 1. Entstehungsseite a) Das BIP erfasst die gesamte Wertschöpfung aller Waren und Dienstleistungen für den Endverbrauch, die in einem bestimmten Zeitraum hergestellt wurden. • Ein Endprodukt ist ein Gut, das für den Endverbrauch bestimmt ist. • Ein Zwischenprodukt wird zur Produktion anderer Güter eingesetzt. 13 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie 1. Methode der BIP-Ermittlung 1. Entstehungsseite b) Das BIP ist die Summe aller Mehrwerte in einem bestimmten Zeitraum. Der Mehrwert bezeichnet die von einem Unternehmen im Produktionsprozess zusätzlich geschaffenen Werte, also sind Vorleistungen (die von anderen Unternehmen bereits geschaffenen Werte) vom gesamten Produktionswert abzuziehen. BIPMP BPWMP Vorleistungen 14 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie 2. Methode der BIP-Ermittlung 2. Verteilungsseite Das BIP ist die Summe aller Einkommen in einem bestimmten Zeitraum. Die bei der Produktion erzielten Einnahmen werden nach Abzug der Abschreibungen und der indirekten Nettosteuern auf Arbeits- und Kapitaleinkommen verteilt • Arbeitseinkommen = Einkommen der unselbständig Beschäftigten = Löhne und Gehälter • Kapitaleinkommen = Bruttobetriebsüberschuss und Selbständigeneinkommen BIPMP Faktoreneinkommen Absch. (Ind.Steuern Subv.) Indirekte Nettosteuern 15 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie 1. und 2. Methode der BIP-Ermittlung Stahlunternehmen (Firma 1) Automobilhersteller (Firma 2) Verkaufserlöse 100 € 210 € Ausgaben (Löhne) (Vorleistungen) - 80 € (80 €) (0 €) - 170 € (70 €) (100 €) Gewinne = 20 € = 40 € Einkommen (Stahl) Einkommen (Auto) • Arbeit = € 80 • Arbeit = € 70 • Kapital = € 20 • Kapital = € 40 • Abschr.= €0 • Abschr. = € 0 € 100 € 110 BIP = Produktionswert des Endprodukts = € 210 BIP = Summe der Mehrwerte = € 100 + € 110 = € 210 BIP = Summe der Einkommen = € 100 + € 110 = € 210 16 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Summe € 150 € 60 € 0 € 210 3. Methode der BIP-Ermittlung 3. Verwendungsseite Das BIP entspricht dem Wert aller Ausgaben, also der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage. • In einer geschlossenen Volkswirtschaft muss die Summe aller Einkommen von Arbeitnehmern (Löhne) und Unternehmen (Gewinne) genau dem entsprechen, was für Konsum und Investition ausgegeben wird. BIPMP C I 17 brutto G ( X IM ) ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie BIP vs. BNE In einer offenen Volkswirtschaft kann sich der Wert der inländischen Produktion vom Einkommen der Inländern unterscheiden: Bruttoinlandsprodukt BIP = inländische Produktion (en. GDP) Bruttonationaleinkommen BNE = Einkommen aller Inländer (en. GNP) BIP = Inlandskonzept; BNE = Inländerkonzept • Unterschied: Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen (oder Saldo der Primäreinkommen aus der übrigen Welt) • BNE = BIP + SALDO: o Addiere im Ausland erzielte Einnahmen der Inländer; o Subtrahiere im Inland erzielte Einnahmen der Ausländer. 18 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie BIP vs. BNE Unterschied zwischen BIP und BNE: Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen • BNE übersteigt das BIP, falls inländische Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital höhere Auslandseinkommen erzielen als Ausländer im Inland • Umgekehrt (BIP >BNE), falls ein hoher Anteil des inländischen Produktionswerts an Ausländer fließt Beispiele für den Unterschied: • Wochenendpendler aus Tschechien arbeitet bei Münchner AutoFirma Steigert Produktion (BIP) in D; erhöht BNE in Tschechien • Münchner Auto-Mechaniker erzielt Dividenden von Biotech-Firma in Kalifornien: Steigert BIP in USA; erhöht BNE in D 19 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Auβenbeitrag (X- IM) Konsum-au sgaben des Staates (G) Bruttoinvestitionen (Ibrutto) Private Konsumausgaben (C) BIPMP 20 Abschreibungen (A) Saldo der Primärein. aus übriger Welt Indirekte Steuern – Subv. Steu. an den Prod. unvert. Gewinne Nettoinlandsprodukt (NIP) Netto-inl ands-pro dukt (NIP) Gewinne Sozialversicherungsbeiträge Transfers (TR) Steuern an dem PE Zinsen Mieten Verfügbares Einkommen der privaten Hausalte Löhne und Gehälter BIPMP NNEMP NNEMP NNEFP ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie PE PE Folie 20 Die Beziehung zwischen dem Bruttoinlandsprodukt und dem verfügbaren Einkommen – = + = – = – + = 21 Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen Abschreibungen Nettoinlandsprodukt zu Marktpreisen Saldo der Primäreinkommen aus der übrigen Welt Nettonationaleinkommen zu Marktpreisen (Indirekte Steuern – Subventionen) Nettonationaleinkommen zu Faktorenpreisen „Volkseinkommen“ Steuern Prod. – Sozialversicherungsbeiträge – unv. Gewinne Transfers – direkte Steuern Verfügbares Einkommen ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Nominales und reales BIP • Das nominale BIP ist die Summe aller verkauften Endprodukte, bewertet zu laufenden Preisen, d.h. zu den Preisen der gerade betrachteten Periode • Das nominale BIP kann aus zwei Gründen zunehmen: 1. die Produktion der meisten Güter nimmt im Zeitablauf zu; 2. aber auch die Preise vieler Güter steigen. • Das reale BIP ist die Summe aller verkauften Endprodukte in Basisjahrpreisen (bewertet zu konstanten Preisen) 22 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Nominales und reales BIP Jahr Zahl der Autos Preis eines Autos nominelles BIP 2000 10 20.000 € 200.000 € 2001 12 24.000 € 288.000 € 2002 13 26.400 € 343.200 € • Preis des Basisjahres 2000 zur Berechnung des realen BIP: Jahr Reales BIP Index f. reales BIP Preisindex 2000 200.000 € 100 P2000=1 2001 240.000 € 120 P2001=1.2 2002 260.000 € 130 P2002=1.32 23 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Nominales und reales BIP • Die Wachstumsrate des (realen) BIP berechnet sich aus: Yt 1 Yt g 100 Yt Y o Perioden mit positivem BIP-Wachstum = Expansion der Wirtschaft o Perioden mit negativem BIP-Wachstum = Rezession 24 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Wachstumsrate Rumäniens, 1990-2010 10 8.5 7.1 7.9 5.7 7.3 6.3 5.2 5 3.9 1.5 0 5.1 3.2 4.2 2.4 -0.4 -1.6 -2.1 -5 -4.9 -5.6 -6.6 -8.8 -10 -12.9 -15 25 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Nominales und reales BIP Wachstumsraten • Nominales BIP Wachstum: BIP t 1/ t g • Wachstumsrate des realen BIP: • Preisänderungsrate: (= Inflationsrate) Es gilt: Pt 1 Yt 1 Pt Yt 100 Pt Yt Y t 1/ t g Yt 1 Yt 100 Yt t 1/ t Pt 1 Pt 100 Pt g PIB g Y ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie 2.2 Inflation und Arbeitslosigkeit • Inflation ist ein anhaltender Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. • Die Inflationsrate ist die Rate, mit der das Preisniveau steigt. Eine negative Inflationsrate verweist auf Deflation. • Deflation ist ein anhaltender Rückgang des allgemeinen Preisniveaus. • Zwei Berechnungsmöglichkeiten für Preisniveau: o BIP-Deflator o Verbraucherpreisindex 27 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Der BIP-Deflator • Der BIP-Deflator ist eine sogenannte Indexzahl – sie wird in der Regel für ein Basisjahr gleich 100 gesetzt. nominales BIPt BIP - Deflatort = 100 reales BIPt • Das Nominale BIP ist gleich dem Produkt aus BIP-Deflator und realem BIP. • Die Wachstumsrate des BIP-Deflators entspricht der Inflationsrate: t 1/ t 28 BIP - Deflatort+1 - BIP Deflatort 100 BIP Deflatort ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Verbraucherpreisindex • Der BIP-Deflator ist ein Maß für den Durchschnittspreis der Produktion und misst somit die Preisentwicklung aller produzierten Endgüter. • Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst den Durchschnittspreis aller Konsumgüter. • Meistens ist der Verlauf von VPI und BIP-Deflator sehr ähnlich. 29 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie BIP-Deflator vs. Verbraucherpreisindex • Der BIP-Deflator misst die Preisentwicklung aller produzierten Endgüter o BIP-Deflator Paasche-Index: I PPaasche P1Gut 1 Q1Gut 1 P1Gut 2 Q1Gut 2 ... P1Gut n Q1Gut n Gut 1 Gut 1 100 Gut 2 Gut 2 Gut n Gut n P0 Q1 P0 Q1 ... P0 Q1 • Der Verbraucherpreisindex (VPI) misst den Durchschnittspreis der Konsumgüter o VPI ist ein Laspeyres-Index: I PLaspeyres P1Gut 1 Q0Gut 1 P1Gut 2 Q0Gut 2 ... P1Gut n Q0Gut n Gut 1 Gut 1 100 Gut 2 Gut 2 Gut n Gut n P0 Q0 P0 Q0 ... P0 Q0 30 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie BIP-Deflator vs. Verbraucherpreisindex Inflationsrate, unter Verwendung des VPI und des BIP-Deflators BIP-Deflator und Verbraucherpreisindex für Deutschland Meistens ist der Verlauf des VPI und des BIPDeflators sehr ähnlich. 31 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Die Arbeitslosenquote Erwerbspersonen = Beschäftigte + Erwerbslose L = N + U Die Zahl der Erwerbspersonen L setzt sich zusammen aus - der Zahl der Beschäftigten (Erwerbstätigen) N, und - der Zahl der Erwerbslosen, U Arbeitslosenquote: U u 100 L Unterschiedliche Berechnungsmethoden: Bundesagentur für Arbeit: Registrierte Arbeitslose International standardisierte Arbeitslosenquote: ILO Methodik 32 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Die Arbeitslosenquote, Wachtum und Inflation • Die Beziehung zwischen der Veränderung der Arbeitslosenquote und dem BIP-Wachstum wird als Das Gesetz von Okun bezeichnet. • Die Beziehung zwischen Inflationsrate und Arbeitslosenquote bezeichnet man als Phillipskurve. 33 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Gesetz von Okun für Deutschland Veränderung der Arbeitslosenquote vs. Wachstumsraten des BIP: Deutschland, seit 1960 Hohe Wachstumsraten des BIP gehen im Normalfall mit einem Rückgang der Arbeitslosenquote einher, niedrige Wachstumsraten mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote. 34 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Phillipskurve für Deutschland Veränderung der Inflationsrate vs. Arbeitslosenquote: Deutschland, seit 1960 Ist die Arbeitslosenquote niedrig, besteht eine Tendenz für ansteigende Inflation. In Zeiten hoher Arbeitslosenquoten geht die Inflationsrate tendenziell zurück. 35 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie Schlussfolgerungen • BIP Ermittlung: o Entstehungsrechnung = Σ Wert aller Endgüter o Verteilungsrechnung = Σ Einkommen o Verwendungsrechnung = Σ Ausgaben Brutto = Netto + Abschreibung National = Inland + SPE Marktpreise = Faktorenpreise + (Indir. Steuern – Subv.) o nominales BIP (zu laufenden Preisen) o reales BIP (zu konstanten Preisen) • Inflation o BIP-Deflator (Paasche Index, Q1) o Verbraucherspreisindex (Laspeyres Index, Q0) • Arbeitslosigkeit 36 ©©Pearson PearsonStudium Studium2014 2014 ©©Olivier Blanchard/Gerhard Illing: Olivier Blanchard/Gerhard Illing:Makroökonomie Makroökonomie