Ausdehnung des Islam 7. - 15. Jh. Muslime in Deutschland Poitiers ARALSEE SCHWARZES MEER 6. - 10. Jahrhundert 11. - 14. Jahrhundert 15. - 19. Jahrhundert Istanbul Toledo Ankara Lissabon Sevilla Granada 570 Geburt Mohammeds in Mekka 610 Berufung, erste Offenbarungen 613 erste Predigten 622 Auswanderung nach Jatrib (Medina) 630 Rückkehr nach Mekka 632 Tod Mohammeds 1096 - 1291 Christliche Kreuzzüge ins „Heilige Land“ 632 - 6341. Kalif Abu Bakr 634 - 6442. Kalif Umar 644 - 6563. Kalif Uthman 656 - 6614. Kalif Ali 1453 Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen (Mehmet II) 661 - 750 Ära der Umayyaden Ende 13. Jh. Aufstieg der Osmanen, Niedergang von Byzanz 750 - Anfang 10. Jh. Ära der Abbasiden 1683 Zweite Belagerung Wiens durch die Osmanen 1501 Schia offizielle Staatsreligion in Persien 1248 - 1337 Hadschi Bektasch Veli, Begründer des Bektaschismus/ Alevismus Täbriz Izmir Nishapur MITTELMEER Kairouan Fes Konya Athen Tunis Tanger 1689 Grabstein des Jungen Mustaf auf dem Friedhof von Brake (ältestes Zeugnis von Muslimen in Deutschland) Samarra Bagdad Damaskus Jerusalem Hamadan Ghom Herat Isfahan Kufa 1763 Einrichtung einer ständigen osmanischen Gesandschaft in Berlin 1529 Erste Belagerung Wiens durch die Osmanen KASPISCHES MEER Kerman Kairo Schiraz Ausdehnung der islamischen Welt beim Tod Mohammeds 632 beim Tod Othmans 661 Das Verbreitungsgebiet des Islam Muslime weltweit Muslime in Deutschland Angaben in Millionen Indonesien Pakistan Bangladesch Indien Türkei Ägypten Iran Nigeria Äthiopien Algerien Marokko China Afghanistan Irak Saudi-Arabien Sudan Usbekistan Russland Jemen Syrien Malaysia Tansania Mali Côte d’Ivoire Niger Somalia Tunesien Senegal Aserbaidschan Burkina Faso Guinea Kasachstan Libyen USA Jordanien Tadschikistan Tschad Turkmenistan 129 128 71 68 68 62 1.878 * Die Zahl der in Deutschland lebenden Palästinenser (mit jordanischem, libanesischen oder syrischem Pass) wird auf etwa 100.000 geschätzt Deutschland Frankreich Kasachstan 57.312 Aserbaidschan Österreich Ungarn 15.233 36 Slo. Kro. 32 Serb.Bosnien-Herzegowina 31 Mont. 167.081 26 Maz. Usbekistan Kirgisistan Türkei 8.798 Turkmenistan 7.906 24 Gr. 19 61 1.877.661 1.328 24 Tadschikistan Libanon Albanien 831 24 46.812 Syrien Afghanistan Tunesien 11.513 24 29.476 Irak 65.830 Jordanien* 24.533 19 63 Marokko Iran 19 65 10.448 23 79.794 83.821 81.495 21 Algerien Pakistan Kuwait 16.974 20 Libyen Ägypten 35.081 297 Westsahara Bahrain 3.288 14.130 16 59 Saudi-Arabien 13 1.072 13 Indien 43.566 Mauretanien 12 Vereinigte Katar Mali 700 arab. Emirate 10 Senegal 909 92 Niger Tschad 927 2.777 10 1.026 284 Jemen Oman 10 Eritrea Sudan 2.223 104 5.471 3.904 10 Bangladesh Burkina Faso Gambia 9 5.466 Dschibuti 1.892 2.914 Nigeria 7 89 16.956 GuineaSomalia 7 Äthiopien Ghana Bissau 6.951 13.382 23.963 7 Zentralafrikan. 504 7 Malediven Republik Kamerun Guinea Togo 65 6 Benin 2.770 6 Uganda Sierra Leone Liberia Côte d’Ivoire Kongo D.R. Kenia 5 Gabun 4.313 3.200 3.042 Kongo 5 Religionszugehörigkeit 5 5 Tansania weltweit 2003 (in Mio. Menschen) 1.212 Komoren 53 Mosambik 1,3 Milliarden Muslime Christliche Religionen 5% der Araber sind keine Muslime 1% andere Madagaskar 820 Chinesische Volksreligionen 387 Südafrika Buddhisten 361 Spiritisten 7% Herstellung und Druck dieses Posters wurden gefördert aus Mitteln des Bundesministerium des Innern und der Bundeszentrale für politische Bildung. 1914 - 1921 Internierung muslimischer Soldaten der alliierten Armee in gesonderten Kriegsgefangenenlagern in Wünsdorf und Zossen 1914 Eintritt des Osmanischen Reiches an der Seite der Mittelmächte in den 1. Weltkrieg Institut für Entwicklungsforschung, Wirtschafts- und Sozialplanung GmbH Saarbrücken · Berlin Bahai 4% Konfuzianer 4% Dschainas 2% 170 Neue Religionen des 20. JH 61% 1915 Eröffnung der ersten Moschee in Deutschland im Kriegsgefangenenlager Wünsdorf (abgerissen in den 20er Jahren) 1924 Gründung der deutschsprachigen „Moslemischen Revue“ durch die AhmadiyyaGemeinde in Berlin (erschien bis 1940) 1924 Abschaffung des Kalifats durch Atatürk, dem Gründer der türkischen Republik 1942 Errichtung des ersten islamischen Grabfeldes in Deutschland auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg 1939 Herausgabe der ersten von einem Muslim vorgenommenen deutschen Koranübersetzung 1927 Gründung des Islam-Instituts zu Berlin 1922 Gründung der Islamischen Gemeinde zu Berlin e.V. als erster islamischer Verein in Deutschland (damals lebten 1.800 Muslime in Berlin) Anteil der Muslime an der Bevölkerung in % Glaubensgrundsätze des Islam Politische Struktur 99 - 100 säkularer Staat 90 - 98 Die fünf Säulen bedingt säkularer Staat (teilweise islamisches Recht) 74 - 89 35 - 74 schwankend zwischen säkularer und islamischer Ordnung 10 - 34 islamischer Staat laut Verfassung 1-9 traditionell islamisch Tunesien 24.533 Zahl der in Deutschland lebenden Migranten (Stand: 31.12.2003) streng islamistisch 1961 Anwerbevereinbarung mit Deutschland Philippinen Reinigung vor dem Gebet (rituelle Waschung); Gebet in rituell erlaubter Kleidung (jede sinnliche Reizung ausschliessend); Reinheit des Gebetsortes (von Umgebung abgesonderter Platz: Teppich oder Moschee); Geschlechtertrennung beim Gebet; Freitagsgebet als gemeinsames Gebet. 1925 Eröffnung der ältesten bis heute existierenden Moschee in Deutschland durch die Lahore-Gemeinde in Berlin Die Almosensteuer Erinnerung an die Herabsendung des Koran an Mohammed; Einübung in der Askese; keine Speisen und Getränke, kein Einatmen von Tabakrauch, keine geschlechtlichen Handlungen von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang; zum Abschluss: dreitägiges Fest des Fastenbrechens. Vollzug mindestens einmal im Leben, wenn man die Mittel dazu hat; Gläubige treten vor Mekka in den Zustand der kultischen Reinheit (u.a.Pilgergewand, Waschungen); Gebräuche vor Ort kanonisch nach Mohammeds letzter Pilgerfahrt im Jahre 632 (u.a. siebenmaliger Umlauf um die Kaaba). pflichtmäßige „Steuer“ für Arme und Bedürftige bzw. für die Bedürfnisse der Gemeinde; Grundzüge des ursprünglichen Systems festgesetzter Vermögensanteile, die gespendet werden sollten, haben sich erhalten, sind in der reinen Form heute aber kaum mehr umzusetzen. „Es gibt keinen Gott außer GOTT, Mohammed ist der Gesandte GOTTES“ Indonesien 12.660 Glaubensrichtungen des Islam Iran Indien Pakistan Irak Afghanistan Türkei Jemen Aserbaidschan Syrien Libanon Kuwait Saudi-Arabien Bahrain 2/04 Weltbevölkerung insgesamt 6,301 Mrd. Einwohner 1954 Gründung der Deutschen Muslim Liga e. V. in Hamburg als Vereinigung deutscher Muslime 1979 Iranische Revolution: Umwandlung des Iran in eine Islamische Republik 1978 Rund 1,4 Mio Muslime in Deutschland 1973 „Anwerbestopp“: Ende von 18 Jahren Anwerbung; Gründung des 1. türkisch-islamischen Vereins in Köln 1968 Anwerbevereinbarung mit Jugoslawien 1965 Anwerbevereinbarung mit Tunesien 1963 Anwerbevereinbarung mit Marokko 1961 Anwerbevereinbarung mit der Türkei • Verbot des Genusses von Schweinefleisch und Fleisch von verendeten Tieren • Essen nur mit der (reinen) rechten Hand Brunei 37 Katholiken 51% • Verbot des Alkoholgenusses (Im Wein liegt eine schwere Sünde, jedoch auch Nutzen für die Menschheit; die Sünde ist aber größer als der Nutzen) • Völlige Ausblutung von Vieh und Geflügel bei Schlachtung zum Verzehr („Schächten“) Das Glaubensbekenntnis in Mio. 1958 Gründung eines Betreuungsvereins in München für 6.000 seit dem 2. Weltkrieg in Bayern lebende muslimische Kriegsflüchtlinge 20. Jahrhundert Die Pilgerfahrt nach Mekka Malaysia 4.012 1961 Grundsteinlegung der Imam Ali Moschee der iranischen Gemeinde in Hamburg (erste von Migranten errichtete Moschee in Deutschland) Ernährungsregeln Das Fasten im Monat Ramadan Das fünfmalige tägliche Gebet Schiiten: © Juden 8% 230 Wenngleich die Ausbreitung des Islam auf der arabischen Halbinsel begann, leben heute nur 20 % der Muslime in arabischen Ländern. Die meisten Muslime leben in Südostasien. Von den Arabern wiederum sind nur 5 % nicht muslimisch. Ein Großteil der Schiiten ist nicht arabisch. Bundesministerium des Innern 1150 1500 Die Verbreitung der Schiiten Protestanten 16% Ethnische Religionen Sonstige 1000 Nicht alle Staatsangehörige dieser Länder sind Muslime Orthodoxe 10% Sikhs 14% 87% Sunna Von Christen zurückerobertes Gebiet Türkei Bosnien-H. Irak Iran Marokko Afghanistan Kasachstan Libanon andere 23% 1.207 Hindus 12% Schia 167 84 81 80 66 57 47 2.019 Muslime Muslime und Araber 20% der Muslime sind Araber 1500 (ohne Eingebürgerte) 194 Dschidda Mekka ROTES MEER 1250 Angaben in Tausend 148 PERSISCHER GOLF am Ende der Umayyaden-Dynastie 750 63 20 18 16 6 6 5 5 1,4 1,2 0,4 0,4 0,25 in % der Bevölkerung 91 2 15 62 30 10 47 70 10 40 25 3 50 2004 Rund 3,2 Mio Muslime in Deutschland 2003 “Kopftuch-Urteil” des Bundesverfassungsgerichts 2001 Anschlag am 11. September in New York und Washington D.C. 1984 Einrichtung der offiziellen TürkischIslamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) in Köln Sunniten ca. 1,2 Mrd. Die Sunna ist die orthodoxe Hauptrichtung des Islam. Richtschnur sind Koran, Brauch (Sunna) und Überlieferungen (Hadith). Die Sunniten erkennen jeden als Kalifen (Nachfolger Mohammeds) an, sofern er dem Stamm des Propheten angehört und die politische und religiöse Eignung aufweist. Sog. “Reform”sekten sind u.a.: Wahhabiten in Saudi-Arabien, Senussi in Libyen, Ahmadis in Pakistan Ab 656 Partei (Schia) Alis, des Vetters und Schwiegersohnes Mohammeds (4. Kalif). Schiiten erkennen nur die leiblichen Nachkommen Alis aus dessen Ehe mit der Prophetentochter Fatima als © isoplan, Januar 2002 Schiiten - ca. 130 - 160 Mio. Zaiditen ca. 6 Mio. Ismailiten Imamiten ca. 15 Mio. Charidschiten ca. 105 Mio. Drusen Alawiten ca. 0,5 Mio. ca. 0,3 Mio. ca. 2 Mio. Trennung von der Schia im Jahr 657. Sie kämpften gegen die Kalifen, wurden im 8. Jh. fast ausgerottet. Nachfahren sind u.a.die Ibaditen. Halten den Sohn des 4. Imams (Zaid, gest. 740) für den rechtmäßigen Imam (daher auch: Fünfer-Schiiten). Gelten als gemäßigt. Halten den Sohn des 6. Imams (Ismail, gest. 760) für den rechtmäßigen Imam (daher auch: Siebener- Schiiten). Glauben an die Verborgenheit ihrer Führer. Abspaltung 872. Vergöttern Ali, Mohammed und Salman in ausgesprochen esoterischer Weise. Sie sind nicht mit den Aleviten zu verwechseln. Oman u.a. Jemen Indien und Ostafrika Syrien Türkei ca. 15-20 Mio Aleviten in der Türkei: weltlich orientierte Gemeinschaft mit schiitischen Einflüssen Asien und Afrika Oberhaupt (Imam) an. Später Entwicklung besonderer Rituale und Lehrinhalte. Die Richtungen unterscheiden sich insbesondere durch die Zahl der anerkannten Imame. Erkennen den 12. Imam (Mohammed ibn Hasan, bis 873) als letzten Imam an (daher auch: Zwölfer-Schiiten). Er lebt im Verborgenen und wird als Erlöser (Mahdi) wiederkommen. Geheimlehre des ad-Darasi (gest. 1019), erklären den verschwundenen Fatimidenkalifen Hakim für göttlich. Werden von den anderen nicht als Muslime anerkannt. Iran und Nachbarländer Syrien, Israel und Libanon Quellen: Statistisches Bundesamt; Walter M. Weiss: Islam, Köln 1999; Harenberg Aktuell 2005 - Das Jahrbuch Nr. 1, Dortmund 2004; FOCUS; National Geographic; Lemmen, Thomas: Islamische Vereine und Verbände in Deutschland, Bonn 2002 Anmerkung: Aufgrund unterschiedlicher Datenquellen können statistische Angaben voneinander abweichen. © isoplan 2004, 3. Auflage