Warum Tiere Kindern guttun Pädagogische und

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Technische Universität München
Warum Tiere Kindern guttun
Pädagogische und therapeutische Effekte von Heimtieren
Fortbildung ProJuventute Salzburg
Dr. Anke Prothmann
Kinderklinik und Poliklinik der Technischen Universität München
Technische Universität München
Was ist “tiergestützte Therapie”?
Was ist tiergestützte Therapie?
• Tiere in Heilung:
Vorzeit, Antike, Mittelalter…
• 1792 York Retreat England
• 1876 Anstalt Bethel,
Deutschland
• 1942 Army Air Force Hospital
New York
• 1962 B. Levinson
• 1977 Delta Society
AAT:
• 1990 IAHAIO
animal-assisted therapy: definiert, professionell betreut, dokumentiert
AAA:
animal-assisted activity
AAE:
animal-assisted education
Fachgebiet
Outcome-Variable
Chirurgie
postoperative Schmerzen (Sobo, Eng and Kassity-Krich 2006)
perioperative Pflege (Miller and Ingram 2000) Technische Universität München
Neurologie
Hunde und Lebensqualität bei Kindern mit Epilepsie (Kirton et al. 2004)
Aphasie (Macauley 2006)
Hippotherapie bei infantiler Cerebralparese (Snider et al. 2007)
AAI bei Patienten mit Apallischem Syndrom (Leibetseder and Girardoni 2007)
Multiple Sklerose (Silkwood-Sherer and Warmbier 2007)
Pädiatrie
Stress bei ärztlicher Untersuchung (Hansen et al. 1999)
Chronisch kranke Kinder (Spence and Kaiser 2002)
Akut kranke Kinder in der Klinik (Caprilli and Messeri 2006)
Innere Medizin
Herzerkrankungen (Cole et al. 2007)
Myokardinfarkt (Friedmann et al. 1980)
Tierkontakt bei immunsupprimierten Patienten (Steele 2008)
Geriatrie/Gerontologie
Demenzerkrankungen (Filan and Llewellyn-Jones 2006)
Onkologie
Tierbesuchsdienst während Chemotherapie (Orlandi et al. 2007)
Tierbesuchsdienst während stationärer Behandlung (Johnson et al. 2003)
AAI bei onkologisch erkrankten Kindern (Bouchard et al. 2004; Gagnon et al. 2004)
Intensivmedizin/Intensivpflege
Tierbesuchsdienste auf Intensivstationen (Connor and Miller 2000)
Physikalische und Reha-Medizin
(Munoz Lasa and Franchignoni 2008)
Psychiatrie
Akutpsychiatrie (Barker and Dawson 1998)
Schizophrenie (Holcomb and Meacham 1989; Nathans-Barel et al. 2005)
Posttraumatische Belastungsstörung (Altschuler 1999; Barker 1999)
Depression (Rieger and Turner 1999)
Angststörungen (Katcher, Segal and Beck 1984)
Kritische Lebenssituationen (Bergler 2003)
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Hundephobie (Zimmermann 2003)
Posttraumatische Belastungsstörung (Schuler 2006)
Autismus (Redefer and Goodman 1989; Martin and Farnum 2002; Prothmann,
Ettrich and Prothmann S. 2009)
AD(H)S und Störung des Sozialverhaltens (Katcher and Wilkins 1998; Casaulta
and Leung 2005)
Technische Universität München
Theorien zur tiergestützten Therapie
Technische Universität München
Ngorongoro-Krater, Afrika
Technische Universität München
Central Park, New York
Technische Universität München
Biophilie?
Gemeinsame Evolution von
Mensch und Tier
Affinität zum Natur/Tier
Biophilie
Edward O. Wilson
Technische Universität München
Biophilie
Evolution
Urbane, technologisch geprägte
Umwelt entspricht nicht der
Umwelt, für die die
menschlichen Erlebens- und
Verhaltensmöglichkeiten
entwickelt wurden
Natur
Mensch
Störung kognitiver, nichtkognitiver, emotionaler und
sozialer Interaktionen
Technische Universität München
Theorien zur Mensch-Tier-Beziehung
social capital Theorie
social support Theorie
IchSchicht
Personschicht
Beseelte
Tiefenperson
Bindungstheorie
Vitalschicht
Schichtenlehre
Kommunikationstheorie
Biophilie
Technische Universität München
Tiere und kindliche Entwicklung
Technische Universität München
Entwicklungsrisiken aus Kindersicht
• Zunahme alleinerziehender Eltern, Einzelkinder und „einsamer“ Kinder
• 17% in nicht intakten Familien
• 1,5 Mio leben in Armut (<50%) – Zahl stark steigend
• Verlust sozialer Beziehungen (mehr als 1/3 ohne Geschwister)
!
G
• Zunahme schwieriger, gestörterNElternbeziehungen
und Scheidungen
U
M
A
S
• oberflächliche, flüchtige
Sozialbeziehungen
N
EI
R
VE
• Abnahme des
Gefühls für Verantwortung
• Anonymität
• wachsende Gruppenegoismen
• fehlende soziale Kontrolle
• Denaturierung/Verlust von Ganzheit
• Kinderfeindlichkeit
• Überreglementierung/Verbürokratisierung)
Technische Universität München
Die Welt der Kinder
Kinder wollen mit Tieren leben - natürliche Affinität
Spielgefährten
zuverlässige Freunde
Beschützer und Bewacher
Spaßmacher
Zärtlichkeit, Geselligkeit, Schönheit
verkörpern imponierende Persönlichkeiten
Tiere - Mittelpunkt der Lieblingswelt des Kindes
bedeutsamer, als Erwachsene glauben
Tiere sprechen tiefliegende kindliche Wünsche
und Bedürfnisse an
SOZIALER HALT!
Technische Universität München
Warum gerade Tiere?
Kinder:
Tiere sind selbstverständlicher Teil unseres
Lebens
Wunsch nach Kontakt zu Tieren
Meltzoff et al., Barten et al.
Fox &
Daniel
Technische Universität München
Einflüsse auf die kindliche Entwicklung
Direkter Einfluss
Kindliche Entwicklung
Sozioemotionale
Entwicklung
Selbstbewusstsein
Empathie
Emotionale
Hilfe
Soziale Hilfe
kognitive
Entwicklung
Sprachverständnis
Sprachgebrauch
Technische Universität München
Einflüsse auf die kindliche Entwicklung
indirekter Einfluss
Kindliche Entwicklung
Erziehungsverhalten
Familienbeziehungen
Soziale Netzwerke
Tier als Kind – oft
auch Tier als
Erwachsener
größerer familiärer
Zusammenhalt (Hund)
Soziales
Schmiermittel
Coping-Strategien
Zunahme sozialer
Interaktionen
Fördern soziale
Kontakte
Sexualverhalten
Soziale Unterstützung
Steigern Attraktivität
von Kindern als
Freund oder Helfer
Protektive Wirkung in
gestörten Familien
Einzel- und Jüngste
Kinder mehr
tierorientiert
Konstante
Bezugsgrößen, wenn
Eltern arbeiten
Technische Universität München
Einfluss von Tieren auf die Entwicklung des
Kindes
Familiäre
Beziehungsmuster
Entwicklungsgeschichte
Elterlicher
Erziehungsstil
Persönlichkeit
Arbeit
Soziales
peer group
Netzwerk
Kindliche
Charakteristika
Entwicklung
des Kindes
Technische Universität München
Heimtierhaltung - Fakten
•
In Deutschland:
– Hunde, Katzen, Vögel und Kleintiere: 23,1 Millionen Tiere (1Pers.-Haushalt 24%, 2-Pers.-Haushalt 33%, 3-Pers.-Haushalt
und mehr 43%)
• In Österreich:
– Hunde (581.000, = 17 % d. Haushalte), Katzen (1,5 Mio = 26 %
d. Haushalte), Vögel (310.000) und Kleintiere (174.000),
Aquarien (120.000)
• in Familien
• mit Kindern
• Bei Eltern, die selbst Tiere hatten
• Fülle an „Aufgaben“
Land
Belgien
Niederlande
USA
Italien
Tschechien
Frankreich
Ungarn
Heimtiere in Mio
Einwohner in Mio
7,0
10,4
10,2
150,0
16,3
292,0
29,1
58,8
2,02
5,0
10,2
2,04
29,1
60,6
2,08
10,0
2,22
4,5
Einw. pro Heimtier
Technische Universität 1,48
München
1,59
1,94
Großbritannien
25,0
58,1
2,34
Spanien
18,5
45,1
2,43
4,1
10,5
2,9
7,5
2,58
14,7
38,6
2,62
Portugal
3,7
10,5
2,83
Dänemark
1,9
5,4
2,84
Österreich
2,8
8,3
2,96
4,5
3,0
2,9
9,0
3,13
23,2
82,3
3,54
Russland
37,9
142,0
3,74
Türkei
16,1
75,8
4,70
Griechenland
Schweiz
Polen
Norwegen
Schweden
Deutschland
1,5
2,56
Technische Universität München
Hintergrund
•
•
•
•
Positive Einflüsse von Haustierhaltung in
der Kindheit auf die kindliche
Entwicklung, besonders auf soziale
Kompetenzen
Wachsendes Interesse an AAE in
Deutschland (Schulhunde, AAEProgramme für leseschwache Kinder,
wachsende Zahl von
Bauernhofkindergärten…)
Haben Kinder, die einen
Bauernhofkindergarten besuchen, höhere
soziale Kompetenzen als Kinder in einem
Regelkindergarten?
Im Fokus Teamkompetenzen
Technische Universität München
Was Eltern und Erzieher vermuten…
…. Kinder mit Heimtierkontakt sind
- weniger aggressiv
- besseres Sozialverhalten
- verantwortungsbewusster
- seelisch ausgeglichener
- sozial extravertierter
- empathischer
- fürsorglicher
trainieren soziales Verantwortungsgefühl & Verträglichkeit
federn emotional belastende
Situationen ab
fördern Bewältigung und
Vermeidung kritischer
Ereignisse
fördern die Entwicklung
sozialer Kompetenzen
- kommunikativer
Schneiden sie besser bei Teamaufgaben ab?
Technische Universität München
Stichprobe
•
•
•
•
•
34 Kinder
15 Bauernhofkindergarten
19 Regelkindergarten
18 Mädchen, 16 Jungen
3 bis 6 Jahre
•
Gruppen vergleichbar bezüglich
– Familienstand, Beschäftigung und
monatliches Einkommen
– Perinatale, Entwicklungs- und
Gesundheitsrisiken
– Geschlecht
– Alter
– kognitive Entwicklung
– Geschwisteranzahl
– Heimtierhaltung zu Hause
Technische Universität München
Bauernhofkindergarten Olching
Technische Universität München
Katholischer Kindergarten Gröbenzell
Großer Spielplatz
Wasserspielplatz
Vergleichbare Tagesabläufe –
Ausnahme: Kontakt und
Versorgung der Tiere
Technische Universität München
Methodik
•
•
•
•
•
Geeignet zur Beurteilung der
Teamkompetenzen in einer GruppenEntscheidungssituation
Untersuchung in 2 Richtungen:
Videoanalyse des Verhaltens jedes
Kindes in der Gruppenaufgabe
(Consensus Rorschach Test)
Beurteilung der aktuellen sozialen und
emotionalen Entwicklung mit
standardisierten Tests (VBV 3-6) durch
Eltern und Kindergärtner
Vergleich der elterlichen Erziehungsstile
mit dem Alabama Parenting
Questionnaire, um evtl. Unterschiede in
der Erziehungseinstellung zwischen
beiden Gruppen zu finden
Technische Universität München
Experiment
•
•
•
Gruppen aus 3 zufällig
ausgewählten Kindern sollten eine
gemeinsame Lösung zu den
Tintenklecksbildern finden
Computer-gestützte Auswertung
des Verhaltens eines jedenKindes
während der Aufgabe (Interact®)
anhand eines Kategoriensystems
(10 takes pro Kind, 340 takes
insgesamt)
20% Recodierung für InterraterReliability, problematische Codes
mit Kappa-Werten unter 0.6 wurden
ausgeschlossen
3 zufällig ausgewählte Kinder
Instruktor
2 Kameras
Technische Universität München
Haupthypothesen
1) Kinder, die einen
Bauernhofkindergarten
besuchen, weisen
höhere Teamkompetenzen auf als
Kinder im
Regelkindergarten.
2) Kinder mit Heimtieren
zu Hause weisen
höhere Teamkompetenzen auf als
Kinder ohne Heimtiere.
Technische Universität München
H1: Kinder, die einen Bauernhofkindergarten besuchen,
weisen höhere Teamkompetenzen auf als Kinder im
Regelkindergarten.
• Signifikante Unterschiede
Variable
Regelkindergarten
Farmkindergarten
Testgröße und
Signifikanz
Tafel betrachten (Dauer)
41,9 %
51,1 %
T=2,26, p= 0.016
Erklärt eigene Vorschläge
(Häufigkeit)
1,5
4
T=2,33, p= 0.019
• Kinder im Bauernhofkindergarten betrachten die Tafeln signifikant
länger und erklärten ihre Vorschläge signifikant häufiger ihren
Gruppenmitgliedern – sie waren engagierter im
Entscheidungsprozess.
• Keine signifikanten Unterschiede bezüglich Eltern-und
Erzieherurteil auf der VBV Skala „Soziale und emotionale
Entwicklung“ und der Vineland Social Maturity Scale.
Technische Universität München
Kinder mit Heimtieren zu Hause weisen höhere
Teamkompetenzen auf als Kinder ohne Heimtiere.
H2:
•
Signifikante Unterschiede:
Variable
Heimtiere ja
Heimtiere nein
Testgröße und p
Beschäftigung Mutter
11,61
21,63
Z = -3,16; p = 0.002
Tafel betrachten (Dauer)
51,34
43,61
T = -2,08; p = 0.002
Vorschlag erklären (Häufigkeit)
4,31
1,6
T = -2,43; p = 0.028
Sozial-emotionale Komp. (VBV) Eltern
6,07
4,95
T = -1,72; p = 0.048
•
•
•
Kinder mit Heimtieren weisen signifikant höhere soziale
Kompetenzen auf als Kinder ohne Heimtiere. Sie erklären
Vorschläge häufiger und erzielten höhere Werte im Elternurteil der
VBV.
Effekt bestätigt in 2- und 3-faktorieller ANOVA
Keine statistischen Unterschiede in Bezug auf parenting style
(APQ), sociale Reife (VSMS) und VBV (Erzieher)
Technische Universität München
Schlussfolgerungen
•
•
•
•
Heimtiere fördern fundamentale
soziale Fertigkeiten bei Kindern.
Positive Effekte auch bei Kindern,
die nur im Bauernhofkindergarten
Kontakt zu Haustieren haben,
aber nicht zu Hause
Sie erzielen höhere Werte als
Kinder ohne jeglichen
Haustierkontakt.
Bauernhofkindergärten stellen
eine wichtige Alternative dar,
wenn Familien keine eigenen
Tiere halten können (z.B. bei
Haustierallergien,
Beschäftigung…)
Technische Universität München
Tiergestützte Psychotherapie
Technische Universität München
Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Genetisch bedingte
Vulnerabilität/Protektion
Chronischer/akuter Stress
Coping
Krankheitsmanifestation
Krankheitsvorgänge
Komplizierende Faktoren
Wiederherstellen des
Gleichgewichtes
oder
Chronifizierung
Therapie
Kompensator. Faktoren
Technische Universität München
Im Spiel gestalten Kinder jene Welten, die
für sie von innen her bedeutsam sind. (Hockel)
• Kindliche Entwicklung - untrennbar an
Beziehung gekoppelt: in Interaktionen
lernen Kinder, wie man
–
–
Gefühle reguliert
sich sozial kompetent verhält
Kognition
Motivation
Emotion
Lernen
• Wie lernen Kinder?
–
–
–
–
parabewusst
Bilder und nonverbale Signale
durch unmittelbares Handeln
im Spiel (einzeln, parallel, Gruppen)
Technische Universität München
Was ist der wichtigste Erfolgsfaktor in der
Psychotherapie?
… wenn es gelingt, eine gute
tragfähige Beziehung
aufzubauen
Verbesserung des
Selbstwertgefühls
Steigert die Bereitschaft,
sich Problemen zu stellen
Schafft Offenheit für
therapeutische Angebote
Technische Universität München
Wie unterstützen Tiere die Therapie?
Was „bringt“ das
Tier dem
Therapeuten?
Was bewirkt
ein Tier beim
Kind?
Kind
Schule
Therapeut
Eltern
Technische Universität München
Wie können Tiere in PT integriert werden?
direktiv
nicht direktiv
Parcourtraining/Agility
Freie Spieltherapie
Heilpädagogisches Reiten
Interaktionsbeobachtungen
v.a. Gruppen
v.a. für Individualtherapie
Technische Universität München
Und was ist mit Forschung?
Studien zur AAT und AAT bei Kindern und Jugendlichen
Befindlichkeit von Kindern
in AAT
Einfluss von AAT auf
Verlauf der Einzeltherapie
AAT bei Kindern mit
Konzentrationsstörungen
Verbreitung tiergestützter
Interventionen in
Kinderkliniken und Kinderund Jugendpsychiatrien in
Deutschland
Tiergestützte
Hundetherapie und ihre
Rolle in der Rehabilitation
Hör- und
Sprachgeschädigter
Ontogenese sozialer
Kognitionen bei
Kleinkindern -welche
Rolle spielen Heimtiere?
Bindungserfahrungen und
Kind-Hund-Interaktion
Das Verhalten des Hundes
in der tiergestützten
Therapie mit Kindern
Verhaltensmuster
psychisch auffälliger Kinder
und Jugendlicher in der
tiergestützten Therapie
Fördern Tiere soziale
Interaktionen bei
autistischen Kindern ?
Technische Universität München
Welchen Stellenwert haben Tiere in der
stationären Kinderpsychiatrie?
• Befragung aller Kliniken,
Tageskliniken und Abteilungen
für Kinder- und
Jugendpsychiatrie in
Deutschland
• Direkt an Krankenhausleitung
gerichtet – Einstellung zu AAT?
• 170 Kliniken
• 105 Antworten
Orchideenblüte?
Technische Universität München
Tiere in der stationären Kinderpsychiatrie
• Totalerhebung in allen teil- und vollstationären KJP-Einrichtungen
• Befragung der “Entscheidungsträger”: Chefärzte, Klinikleitungen
• Mindestens 40 % aller kinderpsychiatrischen Kliniken integrieren
Tiere in Therapieprozesse !
Tiergestützte Therapie:
88,1%
Tiergestützte Aktivitäten:
37,3%
Heimtierhaltung:
37,3%
• Psychotherapie
70,5
28,8%
28,4
• Ergotherapie
11,9%
• Physiotherapie
81,4%
• Logopädie
1,7%
0
a
no
1,5
low
medium
strong
Technische Universität München
Welche Tiere werden eingesetzt?
60
I.
Pferde (89,6%)
II.
Fische (25,4%)
III.
Hunde (20,9%)
IV.
Nagetiere (13,4%)
V.
Katzen (9,0%)
VI.
Vögel (7,5%)
VII.
Reptilien (3,0%)
VIII.
andere Tierarten (11,9%)
(Schafe, Ziegen, Esel,
Kühe, Hirsche)
50
40
30
20
10
0
Pferde
Fische
Hunde
N ag er
Katzen
Vög el
Rep tilien
A ndere
Technische Universität München
Würden Sie Tiere in die Therapie integrieren?
Ja, aber…..
Nein, weil….
1. Finanzieller Aufwand
1. Hygieneauflagen
2. Keine konkrete Auseinandersetzung
mit tiergestützten Heilverfahren,
Mangel an geeigneten Tieren und
Tierhaltern
2. Beschränkung seitens
Leitung/Verwaltung,
Gesundheitsrisiken, zusätzliche
Belastung für das Personal
3. Beschränkung seitens Leitung oder
Verwaltung, Hygieneauflagen,
zusätzliche Belastung für das
Personal
3. Keine konkrete Auseinandersetzung
mit tiergestützten Heilverfahren
4. Gesundheitsrisiken, andere Gründe
5. Mangel an Therapierichtlinien
4. Tierschutz, ungeklärte Wirksamkeit,
finanzieller Aufwand, andere Gründe
5. Mangel an Therapierichtlinien,
Mangel an geeigneten Tieren und
Tierhaltern
Technische Universität München
Wie wirkt tiergestützte Therapie?
Warum überhaupt Wirksamkeitsforschung in Psychotherapie ?
evidence-based medicine – Effektivität - Effizienz
Kurzzeiteffekte
Langzeiteffekte
• Aktueller Einfluss von
Tierkontakt ?
• Nachhaltiger Einfluss von
Tierkontakt ?
• Befindlichkeit:
• Persönlichkeit
- kein Instrument für
Kinder und
Jugendliche
- Objektivität ?
Technische Universität München
Basler Befindlichkeitsskala
ruhig
müde
redselig
unaufmerksam
unausgeglichen
gestärkt
verschlossen
wachsam
sicher
kraftlos
kontaktfreudig
unkonzentriert
ängstlich
gesund
zurückgezogen
zielstrebig
nervös
frisch
verschlossen
aufmerksam
ausgeglichen
geschwächt
mitteilsam
zerstreut
unsicher
tatkräftig
scheu
konzentriert
nicht ängstlich
krank
gesellig
ablenkbar
• Intrapsychisches
Gleichgewicht
• Vitalität
• Soziale
Extraversion
• Vigilanz
Befindlichkeit
Technische Universität München
Ergebnisse
22
21
21
20
20
19
19
18
18
17
17
16
16
15
15
14
1
(0.000)
2
(0.002)
3
(0.000)
4
(0.000)
5
(0.000)
KG
(0.151)
Intrapsychisches Gleichgewicht
14
1
(0.000)
2
(0.000)
3
(0.003)
4
(0.000)
Vitalität
5
(0.000)
KG
(0.531)
Technische Universität München
Ergebnisse
21
21
20
20
19
19
18
18
17
17
16
16
15
15
14
14
1
(0.000)
2
(0.013)
3
(0.001)
4
(0.060)
5
(0.067)
Soziale Extraversion
KG
(0.353)
1
(0.015)
2
(0.014)
3
(0.000)
4
(0.024)
Vigilanz
5
(0.059)
KG
(0.879)
Technische Universität München
Ergebnisse
85
80
75
70
65
60
55
1
(0.000)
2
(0.000)
3
(0.000)
4
(0.001)
5
(0.000)
Befindlichkeit
vor HT: p=0.100 / nach HT:p=0.001
KG
(0.321)
Technische Universität München
Faktor Diagnose?
90
p=0.072
85
80
p=0.001
p=0.002
p=0.168
M ittelwert
p<0.001
75
p=0.109
70
65
60
55
1 (n=14)
2 (n=22)
3 (n=7)
4 (n=7)
5 (n=8)
6 (n=3)
Diagnosenummer
1-Essstörungen
4- Persönlichkeitsstörungen
2--emotionale Störungen
5-Verhaltensstörungen
3-depressive Störungen
6-Psychosen
Technische Universität München
Verschlechterung des Befindens?
100
Mittelwert
90
80
70
60
50
40
1 (n=2/ 14)
2 (n=3/ 22)
4 (n=1/ 7)
5 (n=1/ 8)
Diagnosenummer
1-Essstörungen
2-emotionale Störungen
4-Persönlichkeitsstörungen
5-Verhaltensstörungen
Technische Universität München
Korrelationen
Befindlichkeit
MP 1
MP 2
MP 3
MP 4
MP 5
Mittelwert
71,97
69,80
69,54
69,90
68,44
Differenz
Anfang/Ende
9,88
6,88
9,25
6,89
9,00
KorrelationsKoeffizient
- 0,344
- 0,482
- 0,455
- 0,382
- 0,401
0.007
<0.001
0.001
0.007
0.009
Signifikanz
Je schlechter der Ausgangswert der Befindlichkeit,
desto größer die Verbesserung der Befindlichkeit
nach HT !
Technische Universität München
Ergebnisse - Effektstärke
Effektstärke d (nach Cohen):
Mittelwert Patienten – Mittelwert Kontrolle
d=
--------------------------------------------------------------------
=
0.38
Streuung(gepoolt)
Die nondirektive, tiergestützte Therapie mit einem Hund hat
einen mittelgradigen Effekt auf die Änderung der
Befindlichkeit der Patienten.
Hängt der Effekt tatsächlich vom Hund ab und wie lang
hält Effekt an?
a
Technische Universität München
Selbsturteil Gesamtbefindlichkeit
p<0.009
86
Basler Skal
84
82
80
p<0.956
78
76
74
72
Hund
Memory
Technische Universität München
Hund und Memory im Vergleich
23
Basler Skal
22
21
20
19
18
17
16
VT
IG
Hund
SE
Memory
VG
Technische Universität München
Wie lang hält Effekt an und ist er auch durch
andere (in Einzel-PT) erfassbar?
90
B
a
s
l
e
r
85
80
75
S
k
a
l
a
70
65
60
vor
nach
1. MP (Pat)
Einzeltherapie
2. MP (Pat)
30 min Hund/Memory
- Memory
3. MP (Pat)
(Therap.)
45 min Einzeltherapie
- Hund
Technische Universität München
Liegt es wirklich am Hund?
28
26
88
86
p<0.009
24
84
22
82
20
80
p<0.956
78
18
16
76
14
74
12
72
Hund
PC
Vitalität
Gleichgewicht
Extraversion
Vigilanz
AAT mit Hund = angenehme Aktivierung auf allen Subskalen
Computerspiel = Verminderung auf den Skalen Vigilanz und
Vitalität
Technische Universität München
Schlussfolgerungen

messbare Veränderungen im
Wohlbefinden, nicht nachweisbar in
verschiedenen Kontrollen

Effekte unabhängig von der zugrunde
liegenden Diagnose

Je schlechter das Ausgangsbefinden, desto ausgeprägter der
therapeutische Effekt

Effekte auch nach HT noch in
Einzeltherapie messbar

Verbesserung der therapeutischen
Arbeitsbeziehung nachweisbar
Tiere fördern eindeutig die therapeutische Beziehung
zwischen Kind und Therapeut!
Technische Universität München
AAT – auch für akut und chronisch kranke Kinder…?
Technische Universität München
… ein paar Fakten
• Jährlich mehr als 2,5 Millionen Kinder in Krankenhausbehandlung
• 70-80 % Kinder überleben Krebserkrankung
• 2010:
• BMBF:
In Deutschland: 1/ 1000 Erwachsene Krebs in Kindheit
In USA:
ca. 300 000
In Schweiz:
ca. 10 000
Krebserkrankungen und die notwendigen Therapien
führen zu einer nicht nur vorübergehenden, sondern
lang anhaltenden Einschränkung (u.a. der Lebensqualität).
Langfristige Versorgung unerlässlich!
Welchen langfristigen Einfluss haben Krankheit, Therapie
und Genesung auf das Leben dieser Personen?
Technische Universität München
Ist geheilt gleich gesund?
• Schwere Erkrankung – intensive Therapie:
• organische Spätfolgen
• Belastung der physischen und psychischen Entwicklung
• Minderung der Lebensqualität
• umfassende, ganzheitliche Rehabilitation
• Lebensqualität versus physische Gesundheit
• Betrachten der Lebensverlängerung allein ist nicht ausreichend
• Nicht alles ist „hart“ messbar
• In welcher Qualität wird das gewonnene Leben verbracht?
• Je aggressiver die Therapie, desto wichtiger supportive Therapien
Effiziente Therapie =
Bestmögliche Gesundheit
+
Lebensqualität
Technische Universität München
Welche Rolle spielen alternative Therapien bei Kindern mit Krebserkrankungen (Längler et al 2005)
Haben Sie im Rahmen der Therapie Ihres
Kindes alternative Therapien eingesetzt?
Wie beurteilen Sie die Wirksamkeit der
Therapien?
sicher
ziemlich sicher
zweifelnd
Würden Sie anderen Eltern dazu raten?
Warum haben Sie alternative Therapien
eingesetzt?
34%
66%
18%
36%
46%
76 % JA
Stärkung des Immunsystems
Verträglichkeit der Therapie verbessern
Heilungschancen vergrößern
Körperliche Stabilisierung
Vorbeugung von Rückfällen…
• Eltern betrachten alternative Therapien als wichtig – aber:
• Über alternative Therapien wird mit dem Arzt meist nicht gesprochen!
• Eltern wünschen und brauchen für ihr Kind mehr als nur bestmögliche
medizinische Versorgung!
Technische Universität München
Tiere im Krankenhaus ?
Unhygienisch !
Übertragen Krankheiten !
n
Schmutzig !
Machen Schäden !
Gefährlich !
Stören Routine !
Technische Universität München
Welche Tiere werden eingesetzt?
60
Welche
Tierart ?
In wie viel
Kliniken?
Anzahl von
Tieren
50
40
30
Absolut
In %
Min/Max
Hund
20
54,1 %
1 – 4 Tiere
Pferd
16
43,2 %
1 – 6 Tiere
Fische
10
27 %
Ab 10 Tiere
Nagetiere
10
27 %
2 – 12 Tiere
Katzen
2
5,4 %
1 Tier
Ziegen
5
13,1 %
2 – 3 Tiere
Esel
1
2,7 %
1 Tier
Schafe
2
5,4 %
2 – 5 Tiere
Geflügel
2
5,4 %
5 – 30 Tiere
20
10
0
Pferde
Fische
Hunde
Nager
KJPP
Katzen
Pädiatrie
Vögel/Geflügel
Reptilien
Andere
Technische Universität München
Wo und wie oft ist Tierkontakt möglich?
Wie oft?
Wo?
Woher?
Fisch
Jederzeit (10)
Allgemein (10)
Klinikeigen
(10)
Pferd
Jederzeit (1)
Außenbereich (6)
Klinikeigen (3)
Wöchentlich (10)
Andere (9)
Personal (2)
Anderer Rhyth (4)
Extern (1)
Andere (9)
Hund
Hasen
And.
Tiere
Täglich (1)
Außenbereich (6)
Klinikeigen (3)
Wöchentlich (13)
Allgemein (2)
Personal (6)
anderer (2)
Therapieraum (9)
Extern (5)
Monatlich (2)
Pat.-Raum (1)
Andere (4)
Jederzeit (5)
Außenbereich (5)
Klinikeigen (4)
Wöchentlich (3)
Therapieraum (2)
Personal (2)
Andere (1)
Andere (2)
Jederzeit (5)
Außenbereich (7)
Klinikeigen (4)
Wöchentlich (4)
Andere (2)
Personal (1)
Überprüfung der Tiere:
Ja:
82,5 %
Nein: 17,5 % (1 Hund, Enten u. Fische)
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Extern (1)
Andere (3)
•
Offenheit ggü. fremden Menschen
Berührung
Toleranz von Lärm
Reaktion auf aggressive und übergriffige
Kinder
Stressresistenz
Hundeverhalten untereinander
(Revierverhalten)
Akzeptanz schneller Bewegungen
Akzeptanz von verschiedenen
Bodenuntergründen
Abnahme von Futter und Spielzeug
Grundgehorsam, positiver Umgang mit
dem Hund
Freiheit von Parasiten
Technische Universität München
In welchem Rahmen findet der Tierkontakt statt?
Technische Universität München
Können Sie sich vorstellen, dass die Anwesenheit
von Tieren einen positiven Effekt auf ...?
…Kinder und Jugendliche hat?
Ja
90%
Nein
9%
Keine Angabe
1%
…Eltern und Angehörige hat?
Ja
59%
Nein
30%
Keine Angabe
11%
…auf das Klinikpersonal hat?
Ja
43%
Nein
42%
Keine Angabe
15%
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Kinder
Eltern
ja
nein
Personal
kA
Technische Universität München
Wenn ja, welche Effekte auf...?
Kinder/Jugendliche
(71 Antworten)
Emotionales Befinden (Beruhigung, Freude, Nähe, Wärme,Trost, Geborgenheit)
43
Integration (Kontaktaufnahme, natürliches Umfeld, soziale Kompetenz)
23
Ablenkung (Schmerz, Krankheit, Klinikalltag), Beschäftigung, Abwechslung
23
Psyche (Vertrauen, Angstabbau, Offenheit, Ausgeglichenheit)
20
Auf die Erkrankung (Mobilisierung, Compliance, schnellere Genesung)
18
Entspannung
Eltern/Angehörige
(36 Antworten)
Personal
(27 Antworten)
9
Integration (Zugang zum Kind, gemeinsames Erleben, positive Atmosphäre)
13
Emotionales Befinden (Beruhigung, Freude, Trost)
10
Ablenkung (Krankheit, negative Gedanken), Abwechslung
9
Psyche (Zutrauen, Zusammenhalt, Stimmungsaufhellung)
6
Geänderte Sicht auf Erkrankung (Zufriedenheit des Kindes, realistische Hygiene)
5
Entspannung
3
Erkennen von Engagement
1
Integration (Kontaktaufbau, bessere Compliance, Unterstützung)
10
Besserer Arbeitsalltag (Motivation, Identifikation mit der Klinik, Auflockerung)
9
Emotionales Befinden (Balance, Druckabbau, Spaß, Freude, Trost)
7
Ablenkung, Abwechslung
4
Psyche (Stressabbau, Entlastung)
3
Entspannung
3
Technische Universität München
Könnten Sie sich theoretisch vorstellen, Tiere
einzusetzen...?
178 von 188 Kliniken ohne Tierkontakt
133
Hygiene
124
Personalbelastung
105
Gesundheitsrisiken
86
Finanzierung
70
fehlende Richtlinien
65
fehlende Tiere/Tierhalter
62
ungeklärte Wirksamkeit
57
Tierschutz
48
Administrative Probleme
andere
fehlender Raum
Weitere Gründe:
0
• Akutklinik – AAT eher für chronisch Kranke
• kurze Liegezeit/ Verweildauer
• fraglich Erwünschtheit/Akzeptanz d. Eltern
• Begleitung des Tier-Patientenkontaktes
• Patienten unter einem Jahr/ Schwerpunkt Neonatologie
• Immunsupprimierte im Haus
29
18
50
100
150
Technische Universität München
Sind Sie an näheren Informationen interessiert?
 1/3 der Kliniken
wünscht Informationen
 deutlicher Unterschied
bezüglich des Interesses an Informationen
zwischen Chefärzten,
die AAT wünschen und
jenen, die keine Tiere
in Klinik wünschen…
Technische Universität München
Wie viele Kinderkliniken bieten AAT an?
Rücklaufquote:
71,11 %
Akut Erkrankte:
43 %
25
Akut/chronisch Kranke:
48,2 %
44
31
Chronisch Kranke:
7,5 %
Berlin
10
9
Brandenburg
14
12
Bremen
6
4
Ja:
16,6 %!
Hamburg
6
2
Nein:
82,5 %
Hessen
18
14
Nicht mehr:
0,9 %
M.-Vorpommern
13
6
Niedersachsen
34
23
N.-Westfalen
63
47
Rheinland-Pfalz
19
11
Saarland
4
1
Sachsen
19
9
Sachsen-Anhalt
18
11
Sch.-Holstein
13
10
Thüringen
15
12
-
2
330 (322)
229
Bundesland
Verschickte
Briefe
Antwort
B.-Württemberg
34
Bayern
Ohne Angabe
Gesamt
Tiere im Einsatz:
Grad der Vertrautheit mit AAT
Technische Universität München
Tiere in der Kinderchirurgie
Sobo et al (2006):
• Einfluss tiergestützter
Aktivitäten auf Wahrnehmung
postoperativer Schmerzen bei
25 Kindern
Ergebnisse:
• Signifikante Abnahme der
Schmerzen im Gegenwart eines
Hundes
• Signifikante Abnahme
emotionalen Stresses
Physischer
Schmerz
Emotionale
Belastung
Vor Intervention
Nach Intervention
Signifikanz
3,79
1,64
0.001
3,89
1,24
< 0.001
Technische Universität München
Wie reagieren Kinder auf Tiere im Krankenhaus?
•
Caprilli und Messeri (2003)
– 138 stationär
behandlungsbedürftige
Kinder, Eltern- und
Therapeutenbefragung,
Beobachtungsstudie
– Hunde auf allgemeinpädiatrischen und
kinderchirurgischen
Stationen
– Verhalten der Kinder:
aktiviert Kinder
(insbesondere jene, die
länger stationär behandelt
werden)
– Hygiene: keine Zunahme
von Infektionskrankheiten
oder Auftreten von
Anthropozoonosen
•
Elternbefragung:
– 100% begrüßten Kind-TierInteraktionen im Krankenhaus
– 94% glauben, dass es den
Kindern hilft
– Keiner hielt Kind-TierInteraktionen für gefährlich
Technische Universität München
Und was meint das medizinische Personal?
•
Personalbefragung:
– 92 % begrüßten Kind-TierInteraktionen im Krankenhaus
– 96 % sind der Meinung, dass
Tiere für Kinder Hilfe sind
– 84 % glauben, dass es auch
den Eltern hilft,
– 54 % glauben, dass Tiere im
Krankenhaus auch für das
Personal hilfreich sind
– 16 % fürchteten Übertragung
von Krankheiten
– 16 % fürchteten Tierbisse
Technische Universität München
Tiergestützte Interventionen in der Onkologie?
•
Projekt „A magical dream“ ( UniversitätsKinderklinik Quebec):
– Bobachtung: massive Stressbelastung bei
onkologisch erkrankten Kindern
– Symptome: Angst, Irritierbarkeit, Depressivität –
erhöhte Sensibilität für Nebenwirkungen der
Therapie
– Tiere: für Kinder hoch attraktiv, fördern
Wohlbefinden, reduzieren emotionale Belastungen
– Symbol für Vertrautes, „Normales“ in einer
hochgradig unvertrauten Umgebung
– Ausschlusskriterien:
• Neutropenie (< 500/µl Blut)
• Frisch operiert/Splenektomie
• Isolierungspflicht
• Positiver Hauttest auf Hundehaarallergie
• Aggressive Verhaltensstörungen
Technische Universität München
Tiergestützte Interventionen in der Onkologie?
•
Evaluationsergebnisse:
– Zufriedenheit sowie Bedeutung:
• Eltern: 100 %
• Pflegepersonal: 100 %
– 100 % der Eltern würden anderen Eltern dieses
Therapieangebot für deren Kind empfehlen
– 92 % der Eltern würden ein derartiges
Therapieangebot in der Auswahl einer potentiellen
Klinik berücksichtigen
– 95 % haben einen positiven Einfluss auf ihre Arbeit
angegeben (keine zusätzliche Arbeitsbelastung,
keine Nachteile oder Einschränkungen auf
kinderonkologischer Station beobachtbar)
– Fazit: Pilotprojekt wurde in Regelangebot
umgewandelt
Child Life Program und Pet therapy
Technische Universität München
Lucile Packard Children‘s Hospital at Stanford University
Mount Sinai Medical Center New York
Columbia University Medical Center
Medical University of South Carolina
Edward Hospital Washington, Illinois
Valley Medical Center, Washington
The Children‘s Hospital Denver, Colorado
The Bristol-Myers Squibb Children‘s Hospital at Johnson University New Jersey
University Hospital State University of New York
Stephen Hassenfeld Children‘ Center for Cancer at New York University
Arkansas Children‘s Hospital
Anna Meyer Children‘s Hospital Quebec, Kanada
Children‘s Hospital Omaha, Nebraska
Leo W Jankins Cancer Center Greenville, North Carolina
Child Life Program und Pet therapy
Technische Universität München
Legacy Emanuel Children‘s Hospital Portland, Oregon
New York Presbyterian University of Columbia and Cornell
Herbert Irvine Child & Adolescent Oncology Center New York
National Institute of Health Clinical Center
Saint Josephs Hospital Marshfield, Wisconsin
Children‘s Hospital Los Angeles, California
Roswell Park Cancer Institute Buffalo, New York
Conneticut Children‘s Medical Center Hartford
Children‘s Hospital Orange Mission, California
Walter Reed Army Medical Center Washington DC
East Tennessee Children‘s Hospital Knoxville
Ochsner Health System Hospitals
National Cancer Institute Bethesda
St. Vincent Health Children‘s Center for Cancer and Blood Diseases
Technische Universität München
Aktuelle Forschung
Therapieeffizienz = bestmögliche Gesundheit + Lebensqualität
• Studie zum therapeutischen Reiten
• Cross-over Studie
• Kinder mit chronischen und schweren
akuten Erkrankungen (n=60, onkologische,
pädiatrisch-internistische, neurologische
und psychische Erkrankungen)
• Einfluss des therapeutischen Reitens
• Multidimensionale Messungen:
 Elterliches coping (CHIP)
 Sozio-ökonomischer Status
 Aktueller Gesundheitsstatus
 Befindlichkeit (BBS)
 Lebensqualität (KINDL)
 AAT-Assessment (AAT-Tool)
Hypothese:
AAT fördert die Bewältigung schwerer akuter oder chronischer
Erkrankungen sowohl auf Seiten des Kindes, als auch der Eltern und führt
zu einer höheren Lebensqualität.
Technische Universität München
2010 – Morgenvisite in einer deutschen Kinderklinik?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Technische Universität München
Infos und Literatur
Tiergestützte Kinderpsychotherapie
(Peter Lang Verlag)
www.tiere-als-therapie.de
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