Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 1999 ____________________________________________________________ Institut für Kulturwissenschaften Universität Leipzig 2 Vorbemerkung _______________________________________________________________ Das Kommentierte Vorlesungsverzeichnis informiert über die angebotenen Vorlesungen, Seminare und Forschungsseminare im Magisterstudiengang Kulturwissenschaften im Sommersemester 1999. Es gliedert sich nach den Lehrgebieten Kulturtheorie Kulturgeschichte Kultursoziologie Kulturelle Praxis (A) (B) (C) (D) Jedes Lehrgebiet beginnt mit einer Seite, die dessen Struktur erklärt und die angebotenen Vorlesungen und Seminare dieser Struktur sowie dem Grund- und Hauptstudium zuordnet. Lehrgebiete, die sowohl im Grund- wie im Hauptstudium belegt werden können und/oder die mehrere Teilgebiete betreffen, sind entsprechend gekennzeichnet. Sie sind aber nur unter einem Lehrgebiet aufgeführt. Wir machen nachdrücklich darauf aufmerksam, daß sich Zeiten und Räume am Semesterbeginn ändern können und bitten daher in Ihrem Interesse, die Aushänge zu beachten. Anschrift des Instituts: Universität Leipzig, Institut für Kulturwissenschaften, Burgstr. 21, 04109 Leipzig ( PSF 920, 04009 Leipzig) Tel. (0341) 97 35 670, Fax: 97 35 698 Hinweise für eine verbesserte Gestaltung nehmen wir gern entgegen. _______________________________________________________ Zusammenstellung und Redaktion: Korrektur: Redaktionsschluß: Preis: 2.-- DM Uta Kösser Angela Göllnitz, Harald Homann, Heide Lazarus 25.01.1999 3 Mitarbeiter des Instituts für Kulturwissenschaften Geschäftsführender Direktor (ab 01.03.1999): Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke Zi. 2/22, Tel. 97 35 671, donnerstags 10.00 - 12.00 Uhr Stellvertreter: Prof. Dr. Jürgen Gerhards Zi. 2/30, Tel. 97 35 678, mittwochs 14.30 - 15.00 Uhr Sekretariat Frau Reichel/Frau Schnellert Zi. 2/29, Tel. 97 35 670 Sprechzeiten: montags 8.00 - 11.00 Uhr, 14.00 - 16.00 Uhr dienstags 9.00 - 10.00 Uhr mittwochs 15.00 - 16.00 Uhr donnerstags 15.30 - 16.00 Uhr Professoren, Habilitierte und wissenschaftliche Mitarbeiter Prof. Dr. Jürgen Gerhards Zi. 2/30, Tel. 97 35 678, mittwochs 14.30 - 15.00 Uhr Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke Zi. 2/22, Tel. 97 35 671, donnerstags 10.00 - 12.00 Uhr Prof. Dr. Hannes Siegrist, Auslandsstudienberatung Zi. 2/24, Tel. 97 35 681, dienstags 14.00 - 16.00 Uhr Dr. habil.Wolfgang Geier Zi. 2/31, Tel. 97 35 677, montags 10.00 - 12.00 Uhr Dr. habil. Michael Hofmann Dr. habil. Uta Kösser, Prüfungsorganisation am Institut Zi.2/25, Tel. 97 35 675, montags 11.00 - 12.30 Uhr; mittwochs 11.00 - 13.00 Uhr PD Dr. Michael Simon Dipl.Kffr. Angela Göllnitz Zi. 2/27, Tel. 97 35 686, dienstags 12.00 - 13.30 Uhr Dr. Rolf Hackenbroch Zi. 2/28, Tel. 97 35 679, dienstags 17.00 - 18.00 Uhr Dr. Harald Homann, Studienberatung Zi. 2/27, Tel. 97 35 673, montags und donnerstags 14.00 - 15.00 Uhr Dr. Hans-Jürgen Lachmann, Organisation Teilbereich D Zi. 2/26, Tel. 97 35 672, donnerstags 18.00 - 19.30 Uhr Dipl.-Soz. Jörg Rössel Zi. 2/28, Tel. 97 35 680, dienstags 12.00 - 13.00 Uhr 4 Lehrbeauftragte Martina Bade, Leipzig Dr. Volker Bandelow, Gelsenkirchen Dr. Bettina M. Becker, Hildesheim Eckhard Braun, Leipzig Dr. Martin Eberle, Leipzig Dr. John Eidson, Leipzig Dr. Gerald Hartung, Berlin Beate Locker, Leipzig Gesine Märtens, Leipzig Andreas Mai, Leipzig Dr. Matthias Middell, GSH Leipzig Prof. Eckart Pankoke, Essen Prof. Dr. Steffi Richter Ariane Rieker, Leipzig Dr. des. Desanka Schwara, Simon-Dubnow-Institut, Leipzig Erwin Schullerus, Berlin PD Dr. Michael Simon, Dresden Claudia Sonntag, Leipzig Andreas Westerwinter, Leipzig Stefan Wimmer, Leipzig Forschungsmitarbeiter (Drittmittel) Dr. John Eidson (SFB Region, Konstruktion von Regionalgeschichte, Ltg. Prof. Gerhards) Dr. Wilfried Geßner (DFG-Projekt: Simmels Briefe, Ltg. Prof. Köhnke) Eva Göbel (SFB Region, Konsumgeschichte, Ltg. Prof. Siegrist) Dr. Gerald Hartung (DFG-Projekt: Cassirers Philosophische Anthropologie, Ltg. Prof. Köhnke) Anke Hofmann (SFB Region, Sachsenbilder, Ltg. Prof. Köhnke/Dr. Kösser) Herbert Kopp-Oberstebrink (DFG-Projekt: Cassirers Philosophische Anthropologie, Ltg. Prof. Köhnke) Edtiha Marquardt (SFB Region, Sachsenbilder, Ltg. Prof. Köhnke/Dr. Kösser) Manuel Schramm, (SFB Region, Konsumgeschichte, Ltg. Prof. Siegrist) Erwin Schullerus (DFG-Projekt: Simmels Anonyme Schriften, Ltg. Prof. Köhnke) 5 Willkommen zum Sommersemester 1999! Das Lehrangebot im Fach Kulturwissenschaften ist im Sommersemester 1999 breiter und vielfältiger als je zuvor. Neben den klassischen Lehrveranstaltungen werden zahlreiche neue Themen angeboten. Die Lehrenden bemühen sich, in Zusammenarbeit mit den Studierenden, die uns einige Vorschläge gemacht haben, das intellektuelle Leben und das Studium am Institut für Kulturwissenschaften kreativ weiterzuentwickeln. Die Zahl der Lehrveranstaltungen und der Lehrenden konnte erheblich gesteigert werden, obwohl das Institut weiterhin mit einem kleinen festangestellten Stab und gleichbleibenden finanziellen Mitteln für die Lehre auskommen muß. Das Institut für Kulturwissenschaften kann trotz der im Vergleich zum festen Lehrpersonal viel zu hohen Zahl der Studierenden die Lehre qualitativ und quantitativ noch einmal verbessern, weil es uns gelungen ist, Privatdozenten, Mitarbeiter aus drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten des Instituts und auswärtige Experten für die Lehre zu gewinnen. Ihnen gilt mein herzlicher Dank. Im vergangenen Jahr sind Angehörigen des Instituts für Kulturwissenschaften mehrere drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte bewilligt worden. Das Leipziger Institut für Kulturwissenschaften profiliert sich damit als Forschungsinstitut. Davon profitieren auch die Studierenden: Die Forschungsarbeit gibt der Lehre inhaltliche Impulse, und die Forschungs-Mitarbeiter beteiligen sich im Rahmen des Möglichen und Zumutbaren an in der Lehre. Mit dem Ruf des Instituts in der kulturwissenschaftlichen Forschung nimmt die Bereitschaft auswärtiger Wissenschaftler und Kulturexperten zu, in der Lehre mitzuwirken. Erfreulich ist schließlich, daß es uns gelungen ist, die Bibliotheksmittel, die der Lehre und Forschung zugutekommen, erheblich zu steigern. Wenn, wie zu hoffen ist, rechtzeitig die aus dem Hochschulsonderprogamm III beantragten Mittel für Tutorien im Sommersemester 1999 bewilligt werden, können die Lehrenden und die Studierenden mit einigem Optimismus in die nähere Zukunft blicken. Am 1.3. 1999 geht das Amt des geschäftsführenden Direktors turnusgemäß an meinen Kollegen Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke über. Im Namen der Lehrenden wünsche ich Ihnen zum neuen Semester alles Gute und viel Erfolg. Prof. Dr. Hannes Siegrist, Geschäftsführender Direktor 6 Teilgebiet A Kulturphilosophie und Ästhetik Das Teilgebiet A umfaßt Ästhetik und Kulturphilosophie, zwei gleichberechtigte Zugänge zur Kultur der Gegenwart. Denn auch der Begriff 'Kultur' hat zwei Ursprünge: Er bedeutet sowohl die 'Kultivierung' des Geistes und der Seele: 'cultura animi', - und er meint andererseits den Inbegriff aller vom Menschen geschaffenen Dinge: die menschliche Lebenswelt und die menschlichen Lebensweisen, die zweite Natur: 'natura altera'. Ästhetik: Ästhetik für Kulturwissenschaftler geht davon aus, daß im Nachdenken über Kunst, Schönheit, Sinnlichkeit und den dazugehörigen Theorien immer auch allgemeiner über den Menschen, seine Stellung zur Welt, seine Kultur und 'Kultivierung' reflektiert wird. Ästhetik fragt also nach den Bedingungen der Möglichkeit von Kunst, Schönheit und Sinnlichkeit. Das beinhaltet seit Beginn des 19. Jahrhunderts auch in den ästhetischen Theorien ein Nachdenken über Modernisierungsprozesse, die bis dahin so fortgeschritten sind, daß Kunst - oder genereller der „ästhetische Bereich - als das 'Andere zur Welt' erscheinen und problematisch werden, d.h.: Ästhetik, die an ihrem Anfang noch kultivieren sollte, durchläuft eine Entwicklung, die heute eher auf Distanzierungen oder Verweigerungen zielt, denn Kunst, Schönheit und Sinnlichkeit sind im umfassendsten Sinne frag-würdig geworden. Kulturphilosophie: Kulturphilosophie fragt nach den Bedingungen der Möglichkeit von Kultur überhaupt: nach der 'Kulturalität' des Menschen, wie diese in Sprache, Mythos, Religion, Ethik, Kunst und Wissenschaften, aber auch in technischer und materieller Kultur zum Ausdruck kommen. Sie berührt sich darin einerseits allenthalben mit der (mehr soziologisch inspirierten) 'Theorie der Moderne', geht aber auch bis in die Antike zurück. Denn der noch kaum 100 Jahre alte Begriff Kulturphilosophie meint - wie der Begriff Kultur - ebenfalls zweierlei: einerseits die ganze Tradition der Philosophie, angesehen unter dem Aspekt der Frage nach der Kultivierung des Menschen - wie andererseits die Frage nach den spezifisch modernen Bedingungen unseres Lebens überhaupt: d.h. Kulturphilosophie knüpft ebenso an Simmels 'Philosophie des Geldes' (1900), Cassirers 'Philosophie der symbolischen Formen' (1923-29) und Horkheimer / Adornos 'Dialektik der Aufklärung' (1947) an, wie sie über Nietzsche, Hegel, Humboldt, Fichte, Schiller, Herder und Kant bis auf Cicero, den Stoizismus und Platon zurückgeht. 'Kulturphilosophie' bezeichnet deshalb - wie der Studiengang 'Kulturwissenschaften' insgesamt - vor allem eine Aufgabe und nicht so sehr einen abgeklärten, fertigen Wissens- oder Theoriebestand, den man aus Lehrbüchern entnehmen könnte. Im Grundstudium wird der Besuch der überblickartigen allgemeinen Vorlesungen besonders empfohlen. 7 Kulturphilosophie Grundstudium A _______________________________________________________________________________ Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke Methoden der Kulturwissenschaften I Vorlesung: mittwochs wöchentlich, 14.00 - 16.00 Uhr, HS 22 Beginn: 07.04.99 Der erste Teil der Vorlesungen wird in historischer Darstellung die verschiedensten Verfahren der Geistes- resp. Kulturwissenschaften des 19. Jahrhunderts, der zweite die neueren Methoden thematisieren. Dabei werden die wichtigsten methodologischen Schriften von Droysen, Dilthey, Simmel, Windelband, Rickert, - im zweiten Teil von Max Weber, Cassirer, Joachim Ritter und Berger/Luckmann unser Thema sein. Historische Methode, Philologie, Hermeneutik, Geisteswissenschaftliche Psychologie, Konstruktivismus - Fragen nach der Klassifikation der Wissenschaften, Begründung der Sozial- und der Kulturwissenschaften, schließlich die Frage nach Sinn und Funktion dieser Wissenschaftsgruppe bilden die Hauptgegenstände der Vorlesung. 8 Kulturphilosophie A Grundstudium ____________________________________________________________________ Dr. Hans-Jürgen Lachmann Geschichte der europäischen Kulturphilosophie (Teil II) Das kulturphilosophische Denken im Zeitalter des Hellenismus und auf dem Boden des Römischen Weltreiches Vorlesung: dienstags wöchentlich, 11.15 – 12.45 Uhr, HSG HS 7 Seminar: dienstags wöchentlich, 17.15 – 18.45 Uhr, SG 1-65/66 Abschluß: Leistungsschein für Referat Beginn: 13.04.99 Im Mittelpunkt der Betrachtung steht das kulturphilosophische Denken im Zeitalter des Hellenismus (ältere Stoa, Epikureer, Skeptiker) und auf dem Boden des Römischen Weltreiches (mittlere Stoa, Lukrez und der Epikureismus, Eklektizismus, Stoa der Kaiserzeit, Vorläufer des Neuplatonismus, Neuplatoniker und Augustinus ). Schwerpunktthemen der seminaristischen Aufarbeitung sind: a) Aristoteles (Nachtrag zum WS 98/99), b) Stoa der Kaiserzeit (Seneca, Epiktet und Aurel) und c) Das Weltbild des Boethius und Augustinus. Literaturauswahl: Aristoteles: Metaphysik Aristoteles: Politik Aristoteles: Nikomachische Ethik Aristoteles: Eudemische Ethik Aristoteles: Magna Moralia Lukrez: Über die Natur der Dinge Seneca: Werke, u.a.:Vom glückseligen Leben Epiktet:Unterredungen und Handbüchlein der Moral Marc Aurel: Selbstbetrachtungen Boethius: Trost der Philosophie Augustinus: Gottesstaat Sekundärliteratur: Eduard Zeller: Die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung (1963 Nachdruck) Karl Vorländer/J.E. Erdmann: Geschichte der Philosophie. 7Bd. (1963-84) Wilhelm Nestle: Griechische Geistesgeschichte (1944 ) Kurt Flasch: Das philosophische Denken im Mittelalter (1986) Hans-Jürgen Lachmann: Zum Philosophie- und Ethikverständnis von Platon und Aristoteles aus kulturphilosophischer Sicht. In: Kulturwissenschaftliche Studien H.1 (1996) Max Pohlenz: Stoa und Stoiker (1950) Michael Rostovtzeff: Gesellschaft und Wirtschaftsgeschichte der hellenistischen Welt. Bd 1-3. (Darmstadt 1998 Nachdruck) 9 Ästhetik Grundstudium A _____________________________________________________________________________ Doz. Dr. habil. Uta Kösser Ästhetik für Kulturwissenschaftler Einführung in die Geschichte des ästhetischen Denkens (Teil 2) Vorlesung: montags wöchentlich, 13.15 - 14.45 Uhr, HS 21 Proseminar: montags wöchentlich, 17.15 - 18.45 Uhr, SG 0-99 Beginn: 12.04.99 Abschluß: Leistungsnachweis durch Seminarreferat (mit schriftlicher Ausarbeitung), durch Hausarbeit oder durch eine zweistündige Klausur über den Stoff des Semesters Das Sommersemester schließt an den Stoff des Wintersemesters an und beginnt im 1. Teil mit Fragestellungen, die durch die Wahrnehmung der „modernen Welt“ sowohl Hegels Ästhetik als Philosophie der schönen Kunst wie die romantische Kunstauffassung korrigieren. Das zeigt sich zunächst an den Themen, die moderne Phänomene wie Mode, Industrie, Weltausstellungen, Kunstbetrieb, Großstadt, Revolution, Proletariat, Ästhetisierung aufgreifen und darauf verweisen, daß Ästhetik als Philosophie der schönen Kunst nicht mehr möglich ist, nicht zuletzt auch deswegen weil sich in den Lebens- wie in den Kunststilen Pluralismus entwickelt. Der 2. Teil des Semesters greift Texte und Positionen heraus, die mit ästhetischen Konzepten auf die Katastrophen des 20. Jh. reagieren. Das übergreifende Thema ist daher Kultur und Barbarei, das sowohl in der Ästhetik des Widerstands (Peter Weiss), der Dialektik der Aufklärung, in den Manifesten der Avantgarden, in der Ästhetik des Schreckens bis hin zur Postmoderne auf unterschiedliche Weise aufgegriffen und mit neuen ästhetischen Konzepten verbunden wird. Diese sind sowohl vom Widerstand gegen Kriege, Revolutionen, Diktaturen, Massenvernichtungen, ökologische Krise geprägt als auch in diese verflochten. Damit machen ästhetische Praxis wie Theorie dieses Jahrhunderts die Ambivalenz des Ästhetischen besonders sinnfällig.Trotzdem halten die Versuche an, den ästhetischen Bereich - Kunst, Phantasie, Sinnlichkeit - als widerständiges und/oder emanzipatorisches Potential einzusetzen. Die Proseminare können, müssen aber nicht belegt werden. Sie diskutieren in Ergänzung zur Vorlesung wichtige Texte des in der Vorlesung jeweils behandelten Zeitraumes, um sowohl Kenntnisse von wichtigen Quellen ästhetischer Theoriebildung als auch ein Gespür für jeweils spezifische Fragestellungen in ästhetischen Theorien zu vermitteln. Sie sollen darüber hinaus das Referieren von Texten üben; es wird daher die Bereitschaft bei den Seminarteilnehmern vorausgesetzt, entsprechende Aufgaben zu übernehmen. Im Sommersemester sind Texte ausgewählt, die sich u.a. befassen mit: - Modernisierungsprozessen und deren Reflexion in bezug auf Kunstauffassung und Wahrnehmung (Industrie, Großstadt, Mode, Kunstbetrieb, Dandy, Revolution, Proletariat) - Kunststilen als ästhetischer Reaktion auf die moderne Welt (Realismus, Naturalismus, Ästhetizismus) - Programmen der künstlerischen Avantgarden - Antikebezug als Diskussionsort moderner Befindlichkeiten - Kunst und Macht - Ästhetisierung und Anästhetisierung in und durch politische Prozesse(n) - den „nicht mehr schönen Künsten“ Das Semesterprogramm steht in den Semesterferien zur Verfügung, daher sollten Referate bereits zu diesem Zeitpunkt abgesprochen werden. Ebenso gibt es einen Raeder, der zum Kopieren der Texte zur Verfügung gestellt wird und bei der Firma PRINTY käuflich erworben werden kann. 10 Kulturphilosophie Grundstudium A _______________________________________________________________________________ Dr. Gerald Hartung, Berlin Darwin und der Darwinismus Seminar: donnerstags 14tägig, 13.00 - 16.00, SG 0-61/62 Beginn: 15.04.99 Leistungsnachweis: nach Absprache Von den großen Weltanschauungen des 19. Jahrhunderts ist keine so unbeschadet geblieben wie die Lehre Darwins von der „Entstehung der Arten“ und seine „Theorie der Evolution“. Seine Lehre hat sich so nachdrücklich in unseren Vorstellungen über die Geschichte des Lebens, auch den menschlichen Lebens im besonderen festgesetzt, daß schon die Rede davon ist, wir leben in „Darwin’s Century“. Heute streiten Darwinianer und Anti-Darwinianer erbittert, doch für die moderne Biologie und eine zeitgemäße Philosophie vom Menschen steht die Behauptung: „Die grundlegenden darwinistischen Prinzipien gelten heute unangefochtener denn je.“ (Ernst Mayr) Im Seminar soll dreierlei behandelt werden: 1. Was sind die Grundprinzipien der Lehre Darwins? 2. Was ist Darwinismus? 3. Welche Fragestellungen wirft die Lehre Darwins heute auf? Literatur: Seminartext: Charles Darwin: Die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl. Stuttgart 1963 (Reclam UB 3071) Zur Einführung: Arian Desmond/James Moore: Darwin. Reinbek bei Hamburg 1994 Ernst Mayr: ... und Darwin hat doch recht. Charles Darwin, seine Lehre und die moderne Evolutionstheorie. München 1994 Stephen Jay Gould: Darwinian Fundamentalism. In: The New York Review of Books. Vol. XLIV. 10, June 12, 1997, S. 34-37 11 Kulturphilosophie Grundstudium A _____________________________________________________________________________ Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke/ Gesine Märtens, Leipzig 1930 - Zeitdiagnosen Seminar: dienstags wöchentlich 14.00 - 16.00 Uhr, SG 0-61/62 Beginn: 13.04.99 Abschluß: Leistungsnachweis durch schriftlich ausgearbeitetes Referat 1930 ist das Jahr der hereinbrechenden Weltwirtschaftskrise. Auch aus kulturphilosophischer Sicht gab diese Zeit genügend Gründe zur Beunruhigung. Die Diagnose der Zeit als „Konstruktion der geistigen Situation der Gegenwart“ (Jaspers) wurde als intellektuelle Aufgabe verstanden. Im Seminar werden in einem ersten Arbeitsschritt die Fakten zur Geschichte Deutschlands der Jahre 1929 bis 1932 erarbeitet. Anschließend folgt die Lektüre ausgewählter Abschnitte aus den in dieser Zeit entstandene Zeitdiagnosen von Ernst Robert Curtius, Karl Jaspers und José Ortega y Gasset. Literatur: I. José Ortega y Gasset: Wer herrscht in der Welt? In: ders.: Der Aufstand der Massen. (101-155) Stuttgart 1997 (1930) II. Karl Jaspers: Die geistige Situation der Zeit. Berlin 1960 (1931). III. Ernst Robert Curtius: Deutscher Geist in Gefahr. Stuttgart 1932. (Die Arbeiten von Jaspers und Curtius wurden für 1999 als Neuerscheinungen angekündigt.) 12 Kulturphilosophie Hauptstudium A ____________________________________________________________________________ Dr. Hans-Jürgen Lachmann Geschichte der europäischen Kulturphilosophie (IV) Das kulturphilosophische Denken im Zeitalter Goethes und Schillers Vorlesung: wöchentlich donnerstags, 13.15 –14.45 Uhr, HSG HS 7 Seminar: wöchentlich donnerstags, 16.15 –17.45 Uhr, SG 0-61/62 Abschluß: Leistungsschein für mündliches Referat Beginn: 08.04.99 Im Zentrum der Betrachtung steht die weltanschauliche und philosophische Entwicklung Goethes bis zu seiner Italienreise, seine Stellung zu Winckelmann und zur Antike, seine Natur- und Kunsttheorie, seine Stellung zur zeitgenössischen Philosophie und Religion sowie sein Faustdrama. Den zweiten Schwerpunkt bildet Schillers ethischer Rigorismus, sein Verhältnis zu Kant in seiner geschichtlichen Entwicklung sowie seine Kultur-, Kunst- und Staatsauffassung in den Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen. Literaturauswahl: J.W. Goethe: Werke (Berliner oder Hamburger Ausgabe) Fr. Schillers: Sämtliche Werke. Darmstadt 1987 Sekundärliteratur: Heinz Hamm: Der Theoretiker Goethe. Berlin 1975 Karl Vorländer: Kant-Schiller-Goethe Georg Simmel: Goethe Ernst Cassirer: Freiheit und Form Goethe - Jahrbuch. Jahrbuch der Goethegesellschaft. Weimar. Davon folgende Beiträge: Bd.90,1973, A.Portmann ; Bd.92,1975, W.R..Beyer ; Bd.94,1977, J. Müller; W.Krauss; Bd 95,1978, D.Kuhn; Bd.99,1982, W.Heise, M. Marianelli; Bd.100,1983, W. Albrecht; Bd.105,1988, J. Görnes, H.G. Werner, I. Graham, W. Barner, Chr. Jamme, L. Ritter-Santini, E.M. Bathley, W. Busch, K.-H. Hahn, J. Erpenbeck; Bd.106,1989, R.Görner; Bd. 107,1990, H. Hamm, D. Henrich; Bd.108,1991, G. Willems; Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft.Stuttgart. Davon folgende Beiträge: 16.Jg. 1972, W. Henckmann; 33.Jg. 1989, U. Karthaus 13 Kulturphilosophie A Hauptstudium _____________________________________________________________________ Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke Dilthey: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften Hauptseminar: donnerstags wöchentlich 13.00 - 15.00, SG 0-63/64 Beginn: 08.04.99 Leistungsnachweis für Referat Diltheys 'Theorie des objektiven Geistes' und Grundlegung der Geisteswissenschaften, seine Hermeneutik und die Klassifikation der Wissenschaften um 1900 stellen klassische Topoi der Wissenschaftsgeschichte der Kulturwissenschaften dar und bieten sich für geschichtliche Rückblicke ebenso an wie für Ausblicke auf unser heutiges Tun. Die gemeinsamen Voraussetzungen der Geistesresp. Kulturwissenschaften und ihr innerer Zusammenhang stellen zudem eines der interessantesten Themen auch der allerneusten Debatten um die 'Kulturwissenschaften' dar. Neben der gemeinsamen Lektüre des 'Aufbaus' soll in Form von Referaten ein Einblick in die Theorie der Gesteswissenschaften nicht nur Diltheys eröffnet werden. 14 Kulturphilosophie/Ästhetik Hauptstudium A _________________________________________________________________ Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke/Dr. Uta Kösser Bild - Symbol - Zeichen Hauptseminar: dienstags wöchentlich 16.00 - 18.00 Uhr, SG 0-99 Beginn: 13.04.99 Leistungsnachweis durch Referat In zwei Teilseminaren sollen diese Begriffe der Semiotik und Ästhetik auf die gegenwärtigen Hauptprobleme der Aisthesis-Theorien und der kulturwissenschaftlichen Grundlagenforschung bezogen werden. Das hat zum einen zu geschehen in bezug auf die Klärung der neueren Verwendungsweisen dieser oft unterbestimmt gebrauchten Begriffe und ihrer Abgrenzung gegeneinander - zum anderen durch eine Überprüfung ihrer Leistungsfähigkeit für die Klärung dessen, was seit Cassirer 'symbolische Prägnanz' heißt. Die 'Theorie der symbolischen Formen' und all diejenigen Fragen, die sich aus der 'Aisthesis-Konzeption' im Hinblick auf die Analyse der Kulturalität aller Wahrnehmung ergeben, lassen sich anhand der obigen Begriffe, d.h. anhand der Frage darstellen, inwieweit Substanz- und / oder Funktionscharakter den Bildern, Symbolen und Zeichen anhaften - und welche kommunikativen Möglichkeiten sich aus den unterschiedlichen Graden ihrer Vergesellschaftetheit im Hinblick auf die Individuation und den 'persönlichen Ausdruck' ergeben. Beabsichtigt ist, dieses Hauptseminar als Lehrveranstaltung während des Semesters in Leipzig durchzuführen - und es zu ergänzen durch ein dreitägiges Blockseminar (Exkursion; gemeinsam mit Prof. Dr. Klaus-Ove Kahrmann; Uni Bielefeld), das vom 10. - 13.5.99 außerhalb Leipzigs stattfinden soll. Die Teilnahme am Leipziger Seminar ist Voraussetzung für die Teilnahme am Blockseminar - nicht aber gilt dies umgekehrt. Als verbindliche Lektüre gelten die folgenden Texte: Oswald Schwemmer: Die kulturelle Existenz des Menschen. Berlin: Akademie 1997 E. Bruce Goldstein: Wahrnehmungspsychologie. Eine Einführung. Heidelberg/ Berlin/ Oxford: Spektrum 1997 Reinhard Margreiter: Erfahrung und Mystik. Grenzen der Smybolisierung. Berlin: Akademie 1997 Rudolf Arnheim, Kunst und Sehen. Eine Psychologie des schöpferischen Auges. 1954 u.ö. Ernst Cassirer, Wesen und Wirkung des Symbolbegriffs. Darmstadt WB 1997 (8. Aufl.) Oswald Schwemmer, Ernst Cassirer. Ein Philosoph der europäischen Moderne. Berlin: Akademie 1997 15 Ästhetik A Hauptstudium ________________________________________________________________________ Doz. Dr. habil. Uta Kösser „Doppelte Ästhetik“ der Moderne Hauptseminar: mittwochs wöchentlich 14.00 - 16.00 Uhr, SG 0-61/62 Beginn: 07.04. Abschluß: Leistungsnachweis über Referat und Essay Die moderne Ästhetik ist durch ein Spannungsfeld zweier ästhetischer Kategorien gekennzeichnetSchönes und Erhabenes -, die zunächst mit- und gegeneinander bestimmt werden und mit zunehmender Modernität auseinanderdriften. Nach einer einführenden Vorlesung, die sowohl die „Vorgeschichte“ beider Kategorien in der antiken Philosophie (das Schöne bei Plato) wie in der antiken Rhetorik (das Erhabene bei Pseudo-Longinos) in Erinnerung ruft als auch die Aufwertung des Erhabenen angesichts der „wilden Natur“ am Ende des 17. Jh. behandelt, werden in den Seminaren Texte aus dem 18., 19. und 20. Jh. diskutiert, die beide Kategorien bestimmen. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen nach dem Inhalt der Kategorien, nach ihrem Verhältnis zueinander, nach ihrer Funktion in und ihrem Bezug zur modernen Kultur und den jeweiligen Auffassungen von ihr. Literaturhinweis: Carsten Zelle: Die doppelte Ästhetik der Moderne. Revisionen des Schönen von Boileu bis Nietzsche. Stuttgart/Weimar: Metzler 1995 Semesterprogramm mit Themen und Literaturhinweisen liegt in der Semesterpause vor und kann eingesehen werden. Ein Reader mit den Texten für die Seminare ist zum Kopieren vorhanden und kann bei der Firma PRINTY käuflich erworben werden. 16 Teilgebiet B Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte 1. Programm Im Teilgebiet B werden Veranstaltungen zur modernen deutschen und europäischen Kultur- und Gesellschaftsgeschichte angeboten. Eine Besonderheit des Leipziger Lehrplans besteht darin, daß der historische Vergleich von Gesellschaften und Kulturen sowie die Problematik des Kulturtransfers einen zentralen Platz einnehmen. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf der Periode vom 18. bis 20. Jahrhundert. Die Kultur- und Sozialgeschichte weist spezifische Kontinuitäten, Zyklen, Brüche und Zäsuren auf, ihr Verlauf deckt sich nie ganz mit dem der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung. Kulturgeschichte fragt nach den Bedingungen und Formen kulturellen Wandels. Das Studium der Kulturgeschichte vermittelt allgemeine geschichtliche und spezielle kulturgeschichtliche Kenntnisse, leitet zu einem methodisch und theoretisch reflektierten historischen Denken an und befähigt insbesondere zur historischen Analyse und Interpretation kultureller Phänomene. Angestrebt wird eine breite und fundierte Kompetenz in der deutschen und europäischen Kultur- und Gesellschaftsgeschichte der Moderne. Hinsichtlich der Fragestellungen, Gegenstände und Methoden sollen die historischen Kurse mit der Lehre in Kulturtheorie und Kultursoziologie abgestimmt werden. Die Studierenden werden mit verschiedenen Vorstellungen und Begriffen von Kultur, Kulturgeschichte und Gesellschaftsgeschichte konfrontiert. Schwerpunkte sind: Die Herausbildung und Entwicklung von Wertesystemen, Sinnzusammenhängen, Lebensweisen und kulturellen Artefakten; die Bedeutung und Funktion von Strukturen und Prozessen, Institutionen, Ritualen und sozio-kulturellen Praktiken im historischen Kontext; die Entwicklung und Rolle von Wissensformen, Bildern, Einstellungen und Erinnerungen, die die Wahrnehmung und Deutung von Erfahrung und Welt bestimmen; das Verhältnis zwischen dem Kulturellen und Sozialen, zwischen Kultur, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sowie zwischen Hochkultur, Populärkultur und Alltagskultur. In jedem Fall geht es um die Wahrnehmung und Strukturierung von Zeit und historischen Abläufen sowie um die Bedeutung ausgewählter Gegenstände und Phänomene in der jeweiligen Epoche, Gesellschaft und Kultur. 2. Leitlinien für das Studium der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte 2.1 Grundstudium - Einführung in die deutsche Kulturgeschichte (16.-20. Jh.) - Vergleichende europäische Gesellschafts- und Kulturgeschichte der Moderne - Zentrale Gegenstände und Dimensionen der Kulturgeschichte - Soziales Handeln, symbolische Systeme und kulturelle Praxis in Raum und Zeit - Institutionen, Bewegungen und Verbände - Kulturpolitik - Geschichts- und Erinnerungskultur 2.2 Hauptstudium - Vergleichende Geschichte von Gesellschaften, kulturellen Räumen und Institutionen (18.- Kulturtransfer, sozialer und kultureller Wandel - Zentrale Gegenstände und Dimensionen von Kulturgeschichte, historischer Kulturanthropologie und Volkskunde - Soziales Handeln, symbolische Systeme und kulturelle Praxis in Raum und Zeit - Institutionen, Bewegungen und Verbände - Kulturpolitik - Geschichts- und Erinnerungskultur - Theorien, Ansätze und Methoden der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte 3. Thematischer Rahmen des regelmäßigen Lehrangebots 3.1 Geschichte von Gesellschaften und kulturellen Räumen Europa und europäische Regionen Nation Region Stadt Land Agrargesellschaft Industriegesellschaft 20.Jh.) 17 Dienstleistungsgesellschaft Moderne Gesellschaft und Kultur Kultur-, Gesellschfts- und Zivilisationsvergleich 3.2 Spezielle Aspekte der Kultur- und Gesellschaftsgeschichte (inkl. Kulturanthropologie und historische Volkskunde) Zeit Raum Körper Emotionen Geschlecht Familie und Verwandtschaft Ethnie Religion, Konfession, Weltanschauung, Ethik Kulturelle Artefakte Inszenierung (Ausstellungen, Museen, Archive) Symbole im öffentlichen Raum Natur und Landschaft 3.3 Soziales und kulturelles Handeln Bildung Wissenschaft Hochkultur Populär- und Massenkultur Arbeit Beruf Freizeit Lebensweise, Lebensstil Wohnen, Architektur und Städtebau Eigentum Ehre und Status Rituale, Feste und Feiern Mobilität 3.4 Vergesellschaftung und Vergemeinschaftung Stand und Klasse Vereine und Verbände Soziale und kulturelle Bewegungen Unternehmen Öffentliche und staatliche Institutionen Kulturpolitik 3.5 Historiographie, Theorie und Methoden Theorien, Ansätze und Methoden der Historiographie und der historischen Kulturwissenschaften Theorien des sozialen und kulturellen Wandels Historische Komparatistik und Kulturtransfer Geschichtskultur, Orte der Erinnerung 18 Kulturgeschichte Grundstudium B _______________________________________________________________________________ Dr. Harald Homann Kulturgeschichte Deutschlands seit der Aufklärung (IV): Die Zeit des Nationalsozialismus und der alten Bundesrepublik Deutschlands Vorlesung: montags wöchentlich 11.00 - 13.00 Uhr, HS 18 Beginn: 12.04.99 Im vierten und und abschließenden Teil der Vorlesungsreihe zur deutschen Kulturgeschichte seit der Aufklärung steht die Zeit des Nationalsozialismus und der alten Bundesrepublik Deutschland im Mittelpunkt der Beschäftigung. Die Vorlesung hat es also mit der Vorgeschichte der deutschen Teilung 1945/49 und der Einigung von 1990 zu tun und versucht daher, die spezifischen mentalen, politischen und ideologischen Prägungen des westlichen Teils Deutschlands seit der Zeit des Nationalsozialismus zu rekonstruieren. Stärker als in den anderen Teilen der Vorlesung wird dabei explizit auf die ‘kulturellen’ Bereiche der Gesellschaft eingegangen werden, während allgemeinpolitische und sozialund wirtschaftshistorische Aspekte eher den Rahmen der Darstellung abgeben. Literatur Für die Zeit des Nationalsozialismus empfehlenswert: Hans Ulrich Thamer, Verführung und Gewalt. Deutschland 1933-1945, Berlin 1994. Für einen Überblick zur Kulturgeschichte der BRD eignet sich: Hermann Glaser, Kleine Kulturgeschichte der Bundesrepublik Deutschland 1945-1989, Bundeszentrale für Politische Bildung (1991); ebenfalls in erweiterter Form in drei Bänden als FischerTaschenbuch erschienen. 19 Kulturgeschichte Grundstudium B _______________________________________________________________________________ Dr. Harald Homann Proseminar zur Kulturgeschichte des Nationalsozialismus und der Bundesrepublik Deutschland Proseminar: donnerstags wöchentlich, 11.00 - 13.00 Uhr, HS 16 Beginn: 08.04.99 Abschluß: Leistungsnachweis für Referat und Hausarbeit Das Proseminar nimmt Themen der Vorlesung auf und vertieft sie. Es ist allerdings als eigenständige Veranstaltung angelegt, kann daher auch unabhängig vom Vorlesungsbesuch gewählt werden. Im Mittelpunkt werden ausgewählte Probleme zur Zeit des Nationalsozialismus und der BRD stehen. Auch die Kulturgeschichte der alten Bundesrepublik Deutschland ist 1989/90 an ein gewisses Ende gelangt, was den Blick öffnet für die historischen Besonderheiten dieses Staates und seiner Kultur, die ursächlich mit der ‘deutschen Frage’ verbunden sind. Um diese These zu verfolgen, werden schwerpunktmäßig die unmittelbare Nachkriegszeit unter der Perspektive der ‘Vergangenheitsbewältigung’, die Zeit um 1968 mit der Frage nach Generationenbruch und ‘Kulturrevolution’ und der ‘Historikerstreit’ der 80er Jahre behandelt. Literatur: Für die Zeit des Nationalsozialismus empfehlenswert: Hans Ulrich Thamer, Verführung und Gewalt. Deutschland 1933-1945, Berlin 1994. Für einen Überblick zur Bundesrepublik eignet sich: Hermann Glaser, Kleine Kulturgeschichte der Bundesrepublik Deutschland 1945-1989, Bundeszentrale für Politische Bildung (1991); ebenfalls in erweiterter Form in drei Bänden als Fischer-Taschenbuch erschienen. 20 Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Grundstudium B __________________________________________________________________ Doz. Dr. habil. Wolfgang Geier Vergleichende Kulturgeschichte des östlichen und westlichen Europa (II) Vorlesung: montags wöchentlich, 16.30 - 18.00 Uhr, HS 14 Beginn: 12.04.99 Abschluß: Seminarreferat/Hausarbeit Vorlesungen Der Osten und der Westen - Europa als Idee und Realität: Ideen über Europa vom 14. bis zum 20. Jahrhundert Der Osten und der Westen - Europa als Idee und Realität: Kulturelle Bruchlinien und Gegensätze zwischen dem 16. und 20. Jahrhundert Kulturelle und politische Bewegungen im Europa des 19. Jahrhunderts: Junges, Vereinigte Staaten von (später Pan-)Europa im Westen; Nationales Erwachen, nationale Wiedergeburten, Panslawismus im Osten Friedensschlüsse am Ende des Ersten Weltkrieges: Grundlegende Veränderungen ethnisch-kultureller, politisch-staatlicher Konstellationen zwischen dem Westen und dem Osten Europas; Entstehung und Wirkung kultureller Jahrhundertkonflikte Faschismus in Europa - Stalinismus in Europa: Verwerfungen und Zerstörungen kultureller, nationaler Identitäten und politischer, wissenschaftlicher Kulturen Zu den Vorlesungen Vergleichende Kulturgeschichte des östlichen und westlichen Europa/ Südost-, Ost-, Ostmitteleuropas findet wöchentlich, dienstags, 16.30 - 18.00 Uhr, SG 00-61/62 ein (gemeinsames) Seminar statt. Beginn: 13. 04. 1999 21 Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Grund-/Hauptstudium _______________________________________________________________ Doz. Dr. habil. Wolfgang Geier Vergleichende Kulturgeschichte Südost-, Ost-, Ostmitteleuropas (II) Vorlesung: montags wöchentlich, 14.00 - 15.30 Uhr, HS 22 Beginn: 12. 04. 1999 Abschluß: Seminarreferat/Hausarbeit Vorlesungen Zur Geschichte der politischen Kultur Polens - 14. bis 18. Jahrhundert: Kazimierz III. - Judengesetzgebung, Entstehung des Ostjudentums; polnisch-litauische Union, Kirchenunion, Adelsfreiheiten; die 'sächsische Zeit' Polnische Teilungen und Aufstände - 18./19. Jahrhundert: Große Emigration, Katholizismus, Messianismus; vom Finis Poloniae (1795) zur Polonia Restituta (1918) Nationales Erwachen, nationale Wiedergeburten im 18./19., Panslawismus im 19./20 Jahrhundert Friedensschlüsse am Ende des Ersten Weltkrieges: Grundlegende Veränderungen ethnisch-kultureller, politisch-staatlicher Strukturen und Konstellationen in Ostmittel-, Ost-, Südosteuropa; zur Entstehung kultureller Jahrhundertkonflikte Stalinismus, Stalinismen, Stalinisierungen in Ost-, Ostmittel-, Südosteuropa 1925 bis 1985; politische Kulturen im 'kurzen 20. Jahrhundert' und der Zusammenbruch eines Systems Zu den Vorlesungen Vergleichende Kulturgeschichte Südost-, Ost-, Ostmitteleuropas/ des östlichen und westlichen Europa findet wöchentlich, dienstags, 16.30 - 18.00 Uhr, SG 00-61/62 ein (gemeinsames) Seminar statt. Beginn: 13. 04. 1999 B 22 Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Grundstudium B __________________________________________________________________ Doz. Dr. habil. Wolfgang Geier Religionen, Konfessionen, Kirchen in der Kulturgeschichte Ost- und Westeuropas Vorlesung: dienstags wöchentlich 10.00 - 11.30 HS 15 Seminar: dienstags wöchentlich 12.00 - 13.30 HS 15 Beginn: 13.04.99 Abschluß: Seminarreferat/Hausarbeit Vorlesungen Christliche Religionen, Konfessionen, Kirchen im Europa der neunziger Jahre: Ergebnisse kultur- und religionssoziologischer Untersuchungen Zur gegenwärtigen Lage in einigen Ostkirchen: Bulgarische, Ukrainische, Russische, Rumänische, Makedonische Orthodoxe Kirche Judentum und europäsche Kulturgeschichte: Dispora, Sephardim, Aschkenasim; jüdische kulturelle Zentren zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert; zur Entstehung des Zionismus (Ende 19. Jahrhundert) Islam und europäische Kulturgeschichte: Einflüsse und Wirkungen im südwestlichen und südöstlichen Europa; autochthone Muslime in Südosteuropa, allochthone Muslime im West-/Mitteleuropa; politisch-kulturelle Erscheinungen in der Gegenwart: Laizismus - Fundamentalismus 23 Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Grundstudium B __________________________________________________________________ Prof. Dr. Hannes Siegrist Eigentum im internationalen Vergleich (18. - 20. Jahrhundert) Seminar: mittwochs wöchentlich 10.15-11.45 Uhr, SG 1-37/38 Beginn: 14.4.1999 Bedingungen für die Scheinvergabe: Regelmäßige Lektüre der Texte, mündliches Referat, Hausarbeit. Um 1800 bezogen sich die Vorstellungen von Eigentum noch vorrangig auf das Eigentum an Grund, Boden und Immobilien, das der freien und - im Rahmen des Vertragsrechts - willkürlichen und absoluten Verfügung des in der Regel männlichen Eigentümers unterstehen sollte. Früher oder später wurden diese Eigentumsvorstellungen auf allerlei "geldwerte Dinge" wie Wertpapiere (Papiereigentum) und auf "geistiges Eigentum" (Autorenrechte, Patente, Markenrechte) übertragen. Im 19. und 20. Jahrhundert verbreitete, entmaterialisierte und verflüssigte sich die Vorstellung von Eigentum. Heute werden Sozialversicherungsansprüche, seltene und vermarktbare Stoffe und Pflanzen, Aufführungsrechte musikalischer Werke, ja selbst der eigene Körper und die Gene als "Eigentum" betrachtet und mit Abwehr- und Kontrollrechten umgeben. Die Kulturgeschichte des Eigentums fragt, wie sich Eigentumsvorstellungen herausbilden und wandeln; und wie Diskurse, soziale Strukturen und Beziehungen, kulturelle Praktiken, Wertsysteme, Persönlichkeitsvorstellunge und materielle Artefakten dadurch bestimmt sind. Aus der Perspektive des Historikers erscheint "Eigentum" als eine soziale und kulturelle "Konstruktion", als ein "Bündel von Rechten und Berechtigungen", als ein Satz "gesicherter Erwartungen", als eine "Relation von Personen und Sachen". Diese lassen sich nur im jeweiligen historischen Kontext angemessen begreifen. Zu fragen ist erstens nach den Trägern von Eigentumsrechten, zweitens nach den Gegenständen (materielles, geistiges Eigentum, produktives und persönliches Eigentum), drittens nach der rechtlichen und symbolischen Regelung und Rechtfertigung der Beziehung zwischen dem Träger, dem Gegenstand und Dritten (Recht, kulturelle Normen und Praktiken), viertens nach dem jeweiligen gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld, das dem Eigentum seine besondere Bedeutung gibt. Damit wird deutlich, daß es sich bei dem in der Moderne vorherrschenden normativen liberalen Eigentumsbegriff, der von der absoluten individuellen Verfügungsfreiheit des Eigentümers ausgeht, um eine besonders mächtige und einflußreiche Konstruktion handelt. Im Streit darüber entwickelten sich Alternativvorstellungen (gemeinsames Eigentum, Nationaleigentum kultureller Güter, sozialistisches Eigentum, Fraueneigentum usw.). Lektüre: Hannes Siegrist u. David Sugarman (Hg.), Eigentum im internationalen Vergleich, Göttingen 1999 (Kopie im Semesterapparat). 24 Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Grundstudium B __________________________________________________________________ Andreas Mai, Leipzig „Nix wie weg“. Sozial- und Kulturgeschichte des Tourismus Deutschland, Frankreich und England im Vergleich Seminar: freitags wöchentlich, 9.00 - 11.00 Uhr, SG 0-61/62 Beginn: 09.04.99 Abschluß: Leistungsschein für Kurzreferat und Hausarbeit Tourismus boomt: Das Verreisen ist aus unserer Alltagswelt nicht mehr wegzudenken. Wir reisen gern und viel - mit Flugzeug, Bahn, Auto oder Schiff. Nur selten wird indes nach der Genese des gängigen Phänomens gefragt. Tourismus entstand nicht aus dem Nichts: Es sind die Ungleichzeitigkeiten der ‘Moderne’, die den Tourismus im späten 18. Jahrhundert ideell hervorgebracht haben und bis heute florieren lassen. Und erst im Kontext von Industrialisierung und Urbanisierung entstanden die Faktoren, die in gegenseitiger Verschränkung ein Gerüst schufen, um Tourismus - in verschiedenen Facetten - materiell zu ermöglichen. Bereits im 19. Jahrhundert wurde die touristische Reise Teil der Lebensführung bürgerlicher Familien. Ziel des Seminars ist der Versuch, den Mythos Tourismus zu ‘entzaubern’, d.h. nach seinem Erfolgsrezept zu fragen. Dabei könnten die folgenden - noch unvollständigen - Fragen Hilfe bei der Strukturierung leisten: Was unterscheidet Reisen vom Tourismus? Wie und wann ist die touristische Reise entstanden, wie und wann hat sie sich ausgebreitet und durchgesetzt? Welche ‘Bilder’ gab und gibt es vom Tourismus? Wie wird er in den etwa 200 Jahren seiner Existenz beurteilt? Was ‘sagt’ uns der Tourismus über die jeweilige Gesellschaft? Gibt es in drei Staaten spezifische Entwicklungen und warum? Exemplarisch soll die Entwicklung des modernen Reisens vom 18. bis zum 20. Jahrhundert anhand des Wandels von touristischen Reiseformen - wie der Bade- oder Bildungsreise - und der ‘sekundären Systeme’ des Tourismus - wie Eisenbahn, Reisebüro, Alpenverein und Flugzeug - in Deutschland, Frankreich und England nachvollzogen werden. Dabei liegt das Augenmerk auf den sich ändernden touristischen Motiven, Zielen und Reisebedingungen sowie darauf, wer jeweils reiste. Lektüre: Hermann Bausinger, Klaus Beyrer u. Gottfried Korff (Hg.), Reisekultur: Von der Pilgerfahrt zum modernen Tourismus, München 1991. Christine Keitz, Reisen als Leitbild: Die Entstehung des modernen Massentourismus in Deutschland, München 1997. Hasso Spode, Zur Geschichte des Tourismus: Eine Skizze der Entwicklung der touristischen Reisen in der Moderne, Starnberg 1987. 25 Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte B Grundstudium ________________________________________________________________________ Dr. Matthias Middell (ZHS)/Andreas Westerwinter, Leipzig Bildungssysteme im Vergleich - Deutschland und Frankreich 1794 - 1968 Seminar: montags wöchentlich, 14.00 - 16.00 Uhr, SG 1-37/38 Beginn: 12.04.99 Abschluß: Leistungsnachweis durch Seminarreferat (mit schriftlicher Ausarbeitung) Die Bildungssysteme in Deutschland und Frankreich bleiben trotz vielfältiger Beziehungen zwischen den beiden Ländern ein markanter Unterschied. Das Seminar versucht quer zu einer chronologischen Analyse der Entwicklung der Bildungssysteme, die ideologischen Grundlagen, kulturellen Kontexte und die pädagogische Praxis vergleichend zu beschreiben. Der Vergleich verfolgt hierbei weniger das Ziel, identische oder unterschiedliche Phänomene gegeneinander aufzurechnen, sondern es soll in erster Linie den häufigen (teilweise) impliziten Verweisen auf den Anderen nachgegangen werden. Die Bildungssysteme in Deutschland bzw. Frankreich (jeweils als Alternativmodell für die eigenen legitimatorischen Bedürfnisse argumentatorisch eingebracht) lassen sich somit auf einer diskursiven Ebene komplexer erschliessen, als es im Rahmen eines reinen Institutionenvergleichs möglich wäre. Beginnend mit der Gründung der Grandes Ecoles konzentriert sich das Seminar auf drei Epochen, zu denen große Diskussionen um Bildungsreformen stattfanden: die Dritte Französische Republik, bzw. das deutsche Kaiserreich nach 1871, die Zeit nach dem Nationalsozialismus und dem Vichy-Régime sowie die 1960er Jahre. Literatur: J. Verger (Hrsg.) Histoire des universités en France, Toulouse, 1986. Ch. Charle, La République des Universitaires (1879-1949), Paris, 1994. M. Espagne, Die Universität Leipzig als deutsch-französische Ausbildungsstätte, in: Espagne / Middell, Von der Elbe bis an die Seine, Leipzig 1993. K.E. Jeismann / P. Lundgreen (Hrsg.) Handbuch zur deutschen Bildungsgeschichte, München. Bd. 3,4, 1987/91. K. Strobel (Hrsg.), Die deutschen Universität im 20. Jahrhundert, Vierow 1994. H. Titze (Hrsg.) Datenhandbuch zur deutschen Bildungsgeschichte, Göttingen 1987/95. 26 Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Grundstudium B ____________________________________________________________________ Dr. des. Desanka Schwara, Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur e.V., Leipzig Juden - Reisen - Heimat (19. und frühes 20. Jahrhundert) Seminar: freitags wöchentlich, 10.00 - 12.00 Uhr, SG 0-63/64 Beginn: 09.04.99 Abschluß: Leistungsnachweis nach Absprache möglich Die tatsächliche oder potentielle Gelöstheit eines Menschen von einem bestimmten Gebiet macht ihn zum Fremden. Dieses Fremdsein bestimmt aber zugleich seinen Platz in einer Gesellschaft. Nicht von ungefähr werden die Juden als das klassische Beispiel dieser Sonderstellung in der Geschichte angeführt. Man erfaßte sie in der Regel von nichtjüdischer Seite nicht als Individuen, sondern kollektiv als (die fremde) Bevölkerungsgruppe. Ihre soziale Position wurde ihnen als „Juden“ zugewiesen, nicht als Träger bestimmter sachlicher Inhalte. Es liegt nahe, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie die jüdische Bevölkerung ihrerseits ihre Stellung in den Gebieten empfand, in denen sie lebte. Woran lassen sich die Heimatgefühle, Gefühle der Zugehörigkeit dieser „Fremden“ festmachen? Unterschieden sie sich von jenen der Bevölkerungsmehrheiten? Wie gestalten sie ihre Beziehungen zu jenen, die innerhalb ihrer eignenen Gruppe als fremd galten, da sie sich auf Reisen befanden? Welchen Einfluß hatten die Reisenden auf ihre unmittelbare Umgebung? Neben kulturtellem Austausch wird uns der Wandel des Heimatbegriffes ebenso beschäftigen wie die unterschiedlichen Motivationen, die Menschen dazu bewegten, größere oder kleinere Reisen in Angriff zu nehmen. Im Mittelpunkt sollen Reisende aus Ostmittel- und Osteuropa stehen, weiter Reisende aus anderen Ländern mit dem Reiseziel Ostmittel- und Osteuropa. Einführende Literatur (in der Bibliothek des Simon-Dubnow-Instituts vorhanden): Heiko Haumann: Geschichte der Ostjuden. München 1998 Scholem Alejchem: Eisenbahngeschichten. Frankfurt/M. 1995 27 Kulturgeschichte Grundstudium B _____________________________________________________________________ Erwin Schullerus Strukturwandel der Öffentlichkeit (Habermas) Seminar: montags wöchentlich, 14.15- 15.45 Uhr, SG 1-31/32 Beginn: 12.04.99 Leistungsnachweis: nach Absprache mit dem Dozenten Habermas entwirft in seiner inzwischen klassichen, wenn auch nicht unumstrittenen Untersuchung einen Idealtypus der Genese, Etablierung und des Zerfalls bürgerlicher Öffentlichkeit im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts. Schwerpunkt des Seminars bildet nicht das Habermas leitende Interesse an einer normativen Demokratietheorie, sondern die Rekonstruktion der historischen Entwicklung bürgerlicher Öffentlichkeit. Regelmäßige Vorbereitung auf die Seminarsitzungen durch Lektüre eines ca. 20seitigen Textes wird erwartet. Literatur: Jürgen Habermas: Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Mit einem vorwort zur Neuauflage 1990, Frankfurt/Main: Suhrkamp 1990 (zur Anschaffung empfohlen) 28 Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Hauptstudium B _______________________________________________________________________________ Prof. Dr. Hannes Siegrist Arbeit und Beruf im 19. und 20. Jahrhundert. Teil I: Akademiker, Künstler und Angestellte Hauptseminar: dienstags wöchentlich 10.00 - 12.00 Uhr, SG 0-65/66 Beginn: 13.04.99 Bedingungen für Scheinvergabe: Lektüre eines Grundlagentextes (ca. 20 Seiten) pro Sitzung, mündliches Kurzreferat und Hausarbeit. "Arbeit" und "Beruf" sind zentrale Themenfelder der modernen Kultur- und Gesellschaftsgeschichte. Das Seminar behandelt die Entwicklung der Arbeits- und Berufswelt anhand der großen Linien und ausgewählter Beispiele. Wie wird gearbeitet und was bedeutet Arbeit? Warum und wie wandeln sich das Arbeitssystem und die Arbeitskultur? Was ist ein Beruf, und was bedeutet es für die Menschen, einen Beruf zu haben? Das Seminar konzentriert sich auf ausgewählte Berufsgruppen: akademische Berufe, Intellektuelle, Künstler und Angestellte in Handel und Verwaltung. Im Zentrum stehen nichtmanuelle Tätigkeiten in der Herstellung und Wiedergabe von Zeichen und Texten, wissensbezogene und informationsverarbeitende Funktionen sowie die Ausübung von sozialer und kultureller Macht und Herrschaft. In den jeweiligen "Berufen" verbinden sich spezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten, fachliche Stile, symbolische Praktiken und sozio-kulturelle Strategien sowie Formen der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Durch das Studium der Funktionen und der Arbeitskultur ausgewählter Berufe, die immer wieder als Träger und Agenten der Modernisierung begriffen worden sind, gewinnen wir schließlich einen spezifischen Zugang zur Frage nach den Chancen, Krisen und Perspektiven der Moderne. Das Seminar wird im WS 1999/2000 mit Teil II "Arbeiter, Management und Unternehmenskultur in der Industrie" fortgesetzt. Literatur: Hannes Siegrist (Hg.), Bürgerliche Berufe. Beiträge zur Sozialgeschichte der Professionen, freien Berufe und Akademiker im internationalen Vergleich, Göttingen 1988; Burkart Lauterbach (Hg.), Großstadtmenschen. Die Welt der Angestellten, Frankfurt am Main 1995 (Büchergilde Gutenberg); Wolfgang Ruppert, Der moderne Künstler, Frankfurt am Main 1998. 29 Kulturgeschichte Hauptstudium B _______________________________________________________________________________ Dr. Harald Homann Die Konstruktion von Klassik Seminare, donnerstags wöchentlich 16.00 - 18.00 Uhr, SG 1-31/32 Beginn: 08.04.99 Abschluß: Leistungsnachweis für Referat und Hausarbeit Auf Anregung und Wunsch von Studenten widmet sich dieses Hauptseminar der sozialen Konstruktion von ‘Klassik’ am Beispiel des Weimarer Altmeisters, dessen 250. Geburtstag dieses Jahr prägen wird. Leitend werden dabei Fragen sein, die sich a.) mit der gesellschaftlichen Funktion des kulturellen und sozialen Gedächtnisses beschäftigen, wie auch mit der in vielen Gesellschaften feststellbaren Konstruktion von ‘Klassik’. B.) werden wir genauer den Prozeß verfolgen, in dem Goethe und Schiller zu den Repräsentanten der deutschen literarischen Klassik stilisiert werden, vornehmlich in Beschränkung auf Goethe. Wichtige Zäsuren liegen dabei interessanterweise an ‘Epochenschwellen’: 1849, 1932, 1949, 1999. Literatur: Zur ‘Einstimmung’: Die Hamburger (Goethe) Ausgabe, deren 14 Bde. Sie für 98 DM bei dtv erstehen können. Spezielle Literatur zur Wirkungsgeschichte wird in einem Semesterapparat zusammengestellt. 30 Kulturgeschichte Grund- und Hauptstudium B _______________________________________________________________________________ PD Dr. Michael Simon Typisch sächsisch. Zur kulinarischen Konstruktion einer Landschaft Seminar: mittwochs 14tägig, 15.00 - 18.00 Uhr, SG 0-63/64 Beginn: 14.04.99 Leistungsnachweis: für regelmäßige Mitarbeit, Referat und Hausarbeit Geht man heute in Leipzig oder Dresden auf die Straße und fragt Passanten nach dem für sie typisch Sächsischen, wird man eine Vielzahl von Hinweisen auf die hiesige Küche erhalten: Leipziger Allerlei, Dresdner Stollen, Pulsnitzer Pfefferkuchen, Lausitzer Bier, Eierschecke, Quarkkeulchen oder den berühmten Kaffee. Das Seminar soll sich damit befassen, diese Eindrücke zu konkretisieren, mit Beobachtungen aus anderen Regionen zu vergleichen und die Ergebnisse in ihren raum-zeitlichen Bezügen zu interpretieren. Literaturhinweis: Günter Wiegelmann; Alltags- und Festspeisen. Wandel und gegenwärtige Stellung. Marburg 1967 (Atlas der deutschen Volkskunde, NF, Beiheft 1) 31 Vergleichende Kultur- und Gesellschaftsgeschichte Fortgeschrittene und Doktoranden B __________________________________________________________________________________ Forschungen zur modernen Kulturgeschichte Prof. Dr. Hannes Siegrist/ Prof. Dr. Steffi Richter/ Dr. Matthias Middell Forschungskolloqium, dienstags, wöchentlich, 16.00-18.00 Uhr, GSZ, Am Brühl 38-50, 3-323/324 Beginn: 13.4.1999 Vorstellung und Diskussion von Forschungsarbeiten zur modernen Gesellschafts- und Kulturgeschichte. Das Programm wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben. 32 Teilgebiet C Kultursoziologie/Kulturanthropologie Vorbemerkung zum Studium des Bereichs Kultursoziologie 1. Der Bereich der Kultursoziologie ist, ähnlich wie das Institut für Kulturwissenschaften insgesamt, dabei, ein eigenes Profil zu entwickeln. Daher werden Erfahrungen in der Lehre in den nächsten Semestern möglicherweise zu einer Veränderung der hier vorgelegten Überlegungen des Curriculums führen. Eine aktive Mitarbeit der Studenten bei der Entwicklung des Curriculums ist erwünscht. 2. Der Bereich C des Studiengangs Kulturwissenschaften umfaßt die beiden Teilbereiche Kultursoziologie und Kulturanthropologie. Die folgenden Überlegungen, Empfehlungen und Regelungen beziehen sich allein auf den Bereich der Kultursoziologie, nicht auf den der Kulturanthropologie. Es obliegt den Studenten, ob sie im Bereich der Kultursoziologie oder im Bereich der Kulturanthropologie ihren Schwerpunkt setzen. Empfehlungen und Richtlinien zum Studienablauf im Bereich Kultursoziologie Das Grundstudium dient in erster Linie der Vermittlung kultursoziologischen Basiswissens (Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens; soziologische Grundbegriffe; Geschichte der Kultursoziologie; Methoden der empirischen Kulturforschung). Das Grundstudium ist entsprechend strukturierter aufgebaut als das Hauptstudium. Das Hauptstudium ermöglicht den Studenten in einem weit stärkeren Maße Wahlund Spezialisierungsmöglichkeiten. Je nach Schwerpunktsetzung (ob Kulturwissenschaften als Hauptfach oder als Nebenfach studiert wird, ob Kultursoziologie als Schwerpunkt im Hauptstudium gewählt wurde oder nicht) ergeben sich unterschiedliche Empfehlungen zum Studienablauf: 1. Hauptfachstudenten Grundstudium 1. Semester: V: Einführung in die Soziologie und Kultursoziologie S: Begleitendes Proseminar zur Einführung in die Soziologie und Kultursoziologie 2. Semester: V: Geschichte der Kultursoziologie S: Methoden der empirischen Kultursoziologie 3. Semester: Seminar und/oder Vorlesung nach eigener Wahl 4. Semester: Zwischenprüfungsseminar: Kultur der Moderne Der obligatorische Leistungsnachweis im Bereich Kultursoziologie sollte im begleitenden Proseminar zur Vorlesung „Einführung in die Soziologie und Kultursoziologie“ erworben werden, da hier die kultursoziologischen Grundlagen vermittelt werden. Die meisten Studentinnen und Studenten absolvieren ihre Zwischenprüfung nach dem vierten Semester. Enstprechend wird für Studenten im vierten Semester - also jeweils im Sommersemester - ein Zwischenprüfungsseminar zum Themengebiet Kultur der Moderne angeboten, das auf die Zwischenprüfung vorbereitet. Im Wintersemester werden keine Zwischenprüfungsseminare angeboten. Für Studentinnen und Studenten, die am Ende des Wintersemesters ihre Zwischenprüfung absolvieren wollen, gilt, daß sie das zu prüfende Themengebiet mit dem jeweiligen Prüfer absprechen müssen. 33 Hauptstudium Folgende Lehrveranstaltungen werden von den Lehrenden in einem regelmäßigen Turnus angeboten werden: 5. bis 8. Semester: V: Kultursoziologische Theorien FS: Forschungsseminare im Bereich der empirischen Kultursoziologie (vierstündig oder auf zwei Semester verteilt) S: Kultur der Postmoderne/Theorie und Empirie des Wertewandels S: Klassen, Schichten und Kultur S: Politische Kultur S: Massenmedien und Kultur S: Westliche Kulturen im Vergleich S: Neuere kultursoziologische Theorieansätze Dieses Angebot an Veranstaltungen wird durch thematisch wechselnde Veranstaltungen ergänzt werden. Hauptfachstudenten, die Kultursoziologie als Schwerpunkt wählen, müssen einen der beiden obligatorischen Leistungsnachweise in einem Forschungsseminar der empirischen Kultursoziologie erwerben. Die Auswahl der anderen Lehrveranstaltungen im Bereich Kultursoziologie bleibt den Studenten freigestellt. 2. Nebenfachstudenten Grundstudium 1. Semester: V: Einführung in die Soziologie und Kultursoziologie S: Begleitendes Proseminar zur Einführung in die Soziologie und Kultursoziologie 2. Semester: V: Geschichte der Kultursoziologie 4. Semester: Zwischenprüfungsseminar: Kultur der Moderne oder ein anderes Seminar nach Wahl, wenn Kultursoziologie nicht als Zwischenprüfungsbereich gewählt wird Nebenfachstudenten, die im Bereich Kultursoziologie einen Leistungsnachweis erwerben wollen, sollten dies in dem Proseminar zur Vorlesung Einführung in die Soziologie und Kultursoziologie tun. Nebenfachstudenten, die im vierten Semester im Bereich Kultursoziologie ihre Zwischenprüfung ablegen wollen, wird die Teilnahme an einem Zwischenprüfungsseminar (Erläuterung s. oben) dringend empfohlen. Hauptstudium Nebenfachstudenten können frei aus dem oben angekündigten Veranstaltungsangebot (Hauptfachstudenten/Hauptstudium) wählen. Diese Wahlmöglichkeit bezieht sich auch auf die Wahl des Gebiets, in dem der Leistungsnachweis von denjenigen, die Kultursoziologie als Schwerpunkt wählen, erworben wird. 34 Kultursoziologie C Grundstudium ____________________________________________________________________ Prof. Dr. Jürgen Gerhards Kultur der Moderne Zwischenprüfungsseminar: mittwochs wöchentlich, 16.30 - 18.00 Uhr, HS 12 Abschluß: Zwischenprüfung Beginn: 7.04.99 Alle Studenten, die im Sommersemester die Zwischenprüfung im Bereich Kultursoziologie absolvieren wollen, werden in dem Themenbereich „Kultur der Moderne“ geprüft. Das Zwischenprüfungsseminar dient der Vorbereitung auf die Zwischenprüfung. Die Klassiker der Soziologie haben versucht, die Grundstruktur moderner, westlich industrialisierter Gesellschaften und die Besonderheiten ihrer Kultur begrifflich zu fassen und ihre Entstehung ursächlich zu erklären. Das Seminar setzt sich zum Ziel, die unterschiedlichen Ansätze der Beschreibung und der Erklärung der Kultur der Moderne vorzustellen und zu diskutieren. Die Lehrveranstaltung hat die Struktur eines Lektüreseminars; jeder Sitzung liegt ein Text eines Klassikers der Kultur der Moderne (plus Sekundärliteratur und Angaben zur Person) zugrunde, die von allen Teilnehmern gelesen sein müssen. Gliederung I. Merkmale und Ursachen der Entstehung der Kultur der Moderne 1. Die materiellen Bedingungen der Entstehung von Kultur (Religion): Karl Marx und Friedrich Engels 2. Die religiösen Bedingungen der Entstehung materieller (kapitalistischer) Strukturen: Max Weber 3. Die Auflösung von Kultursystemen und die Entstehung von Desintegration: Emile Durkheim 4. Das Auseinanderfallen von subjektiver und objektiver Kultur: Georg Simmel II. Veränderungen und Kritik an der Kultur der Moderne 1. Technik und Uneigentlichkeit: Martin Heidegger 2. Massenkultur des Kapitalismus: Max Horkheimer und Theodor W. Adorno 3. Die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus: Daniel Bell 4. Pluralisierung und Individualisierung der Kultur: Ulrich Beck Literatur: Ein Ordner mit der Literatur zu allen Seminarsitzungen befindet sich im Kopiergeschäft PRINTY in der Ritterstraße. Die Studierenden sollen die Seminarliteratur dort käuflich erwerben. 35 Kultursoziologie C Grundstudium ________________________________________________________________________ Dipl.-Soz. Jörg Rössel Methoden der empirischen Kultursoziologie Seminar: dienstags wöchentlich, 10.30 - 12.00 Uhr, SG 00-61/62 Beginn: 13.04.99 Abschluß: Leistungsnachweis durch Klausur Die wissenschaftliche Gültigkeit und Überprüfbarkeit von soziologischen Forschungs-resultaten ist vor allem von der korrekten Verwendung angemessener Methoden abhängig. Daher werden in diesem Seminar die grundlegenden Aspekte kultursoziologischer Forschung behandelt, um so das Fundament für eine geeignete Methodenauswahl und -benutzung zu legen. Seminarprogramm: 1. Wissenschaftstheorie 2. Der Forschungsprozeß 3. Operationalisierung und Messung 4. Forschungsdesigns und Auswahlverfahren 5. Datenerhebung 6. Datenauswertung (Statistik und EDV) Literatur: Jahoda, Marie, Lazarsfeld, Paul und Hans Zeisl: Die Arbeitslosen von Marienthal, Frankfurt: Suhrkamp, 1975. (Dieses Buch sollten sich alle Teilnehmer des Seminars kaufen. DM 14.80) Benninghaus, Hans: Deskriptive Statistik, Stuttgart: Teubner, 1985. Brosius, Gerhard und Felix Brosius: SPSS. Base System and Professional Statistics, Bonn: Thomson, 1995. Dieckmann, Andreas: Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1995. Schlittgen, Rainer: Einführung in die Statistik. Analyse und Modellierung von Daten, München/Wien: Oldenbourg, 1991. Schnell, Rainer; Hill, Paul und Elke Esser: Methoden der empirischen Sozialforschung, München/Wien: Oldenbourg, 1989. 36 Kultursoziologie C Grundstudium ________________________________________________________________________ Prof. Dr. Jürgen Gerhards/Claudia Sonntag Kunst in der DDR Seminar: montags wöchentlich 18.00-20.00 Uhr, SG 00-63/64 Beginn: 12.04.1999 Abschluß: Leistungsnachweis durch Hausarbeit und Referat Teilnahmebedingung: Bereitschaft zur Übernahme eines Kurzreferats Teilnahmebegrenzung insofern als bei reger Nachfrage diejenigen StudentInnen bevorzugt werden, die in diesem Seminar einen Leistungsschein erwerben wollen Die Partei- und Staatsführung der DDR glaubte an die erzieherischen Potentiale von Kunst und versuchte sie für die Hervorbringung sozialistischer Persönlichkeiten nutzbar zu machen. Auf vielfältige Weise wurde deshalb regulierend in die Kunstwelt eingegriffen. Im Seminar wird diese ambivalente Codierung und deren Auswirkungen auf die Kunst mittels unterschiedlicher theoretischer Zugänge thematisiert. Dabei werden verschiedene Genre und ausgewählte Ereignisse (z.B. Bitterfelder Weg, Biermann-Ausbürgerung) analysiert. Überblicksdarstellungen: 1. Kulturpolitik: Jäger, Manfred: Kultur und Politik in der DDR 1945-1990, Köln: Verlag Wissenschaft und Politik ClausPeter Nottbeck, 1995. Feist, Günter/ Gillen, Eckhart/ Vierneisel, Beatrice: Kunstdokumentation SBZ/DDR 1945-1990: Aufsätze, Berichte, Materialien, Köln: DuMont Buchverlag, 1996. 2. Kunstentwicklung: Damus, Martin: Malerei der DDR. Funktionen der bildenden Kunst im Realen Sozialismus, Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt, 1991. Emmerich, Wolfgang: Kleine Literaturgeschichte der DDR (Erweiterte Neuauflage), Leipzig: Gustav Kiepenheuer Verlag, 1996. 37 Kultursoziologie C Hauptstudium _____________________________________________________________________ Prof. Dr. Jürgen Gerhards und Dipl. Soz. Jörg Rössel Familie, Sexualität und Partnerschaft im Kulturvergleich Forschungsseminar: dienstags wöchentlich, 16.30 -19.30 Uhr, SG 00-61/62 Abschluß: Leistungsnachweis durch Hausarbeit Beginn: 13.04.99 Das empirische Forschungsseminar versucht, für ausgewählte westliche Länder (Deutschland, USA, eventuell Frankreich, Spanien, England und Schweden) mögliche Unterschiede in der Sozialstruktur und den rechtlichen Regelungen von Familie, Geschlechterrollen und Sexualität einerseits (1) und den Werten und Einstellungen der Bevölkerung zu Familie, Geschlechterrollen und Sexualität andererseits (2) heraus zuarbeiten. Welche Länder verglichen werden, hängt u.a. von den Interessen der Seminarteilnehmer ab. Empirische Informationen zur Sozialstruktur und den rechtlichen Regelungen erhält man aus verschiedenen Quellen der amtlichen Statistik der Länder, der EU und der UNO. Empirische Informationen zu den Einstellungen der Bevölkerung zu Familie, Geschlechterrollen und Sexualität kann man u.a. aus einer in verschiedenen Ländern durchgeführten repräsentativen allgemeinen Bevölkerungsbefragung erhalten. Die Daten dieser Befragungen stehen für eine Sekundäranalyse zur Verfügung. Das Forschungsseminar verlangt von den Studierenden eine hohe Motivation und großen Arbeitseinsatz, zudem recht heterogene Kompetenzen, die im Verlauf des Forschungsseminars vermittelt werden bzw. die sich die Teilnehmer aneignen müssen: Theorie- und Hypothesenbildung über Kulturunterschiede, empirische Operationalisierung der Hypothesen; Überprüfung der Hypothesen mit Hilfe des Datensatzes (Arbeiten am PC mit dem Programm SPSS (Kenntnis wird nicht vorausgesetzt). Jeder Teilnehmer des Forschungsseminars sollte am Ende eine Hausarbeit (ca. 15-20 Seiten) anfertigen, in der sie/er einen Aspekt eines möglichen Kulturunterschieds im Hinblick auf Familie, Geschlechterrollen und Sexualität aufgreift, begründet und empirisch nach den Regeln der Kunst überprüft. Begrenzung der Teilnehmerzahl: Die Teilnehmerzahl ist wegen Kapazitätsgrenzen des PC-Pools auf 25 Studierende begrenzt; Studierende, die einen Leistungsschein erwerben wollen, haben Vorzug. Anmeldungen bitte bei Herrn Rössel in den Semesterferien. Literatur zur Einführung: Katrin Schäfgen und Annette Spellerberg, 1998: Kulturelle Leitbilder und institutionelle Regelungen für Frauen in den USA, in West- und in Ostdeutschland, in: Berliner Journal für Soziologie, 8: 73-90. Francois Höpflinger, 1997: Haushalts- und Familienstrukturen im intereuropäischen Vergleich. S. 97138 in: Stefan Hradil und Stefan Immerfall (Hrsg.), Die westeuropäischen Gesellschaften im Vergleich. Opladen, Leske und Budrich. 38 Kultursoziologie C Hauptstudium ______________________________________________________________________ Prof. Dr. Jürgen Gerhards Globalisierung von Gesellschaft und Kultur Seminar: mittwochs wöchentlich, 11.00 - 13.00 Uhr, SG 0-63/64 Abschluß: Leistungsnachweis durch Thesenpapier, Referat und Hausarbeit Beginn: 07. 04. 99 „Globalisierung“ ist sicherlich eines der am meisten benutzten sozialwissenschaftlichen Modewörter der 90er Jahre zur Beschreibung des Strukturwandels gegenwärtiger Gesellschaften und Kulturen. Trotz bzw. wegen dieser weiten Verbreitung des Begriffs besteht kein Konsens darüber, was man unter Globalisierung zu verstehen hat, welche empirischen Indikatoren Globalisierungsprozesse messen, was die Ursachen und welches die Folgen von Globalisierungsprozessen sind. Das Seminar versucht Antworten auf folgende Fragen: 1. Was läßt sich sinnvollerweise unter Globalisierung verstehen? 2. In welchen gesellschaftlichen Bereichen lassen sich Globalisierungsprozesse beobachten und wie kann man diese erklären? 2.1 Globalisierung der Populärkultur 2.2 Globalisierung von Umweltproblemen 2.3 Globalisierung der Ökonomie 2.4 Globalisierung von Migration und Wanderungsströmen 2.5 Globalisierung von Werten (Menschenrechten) 3. Welche politischen Folgen sind mit Globalisierungsprozessen verbunden? 2.1. Die Internationalisierung der Politik als Antwort auf eine Globalisierung der Ökonomie 2.2 Die Auflösung nationaler Identitäten und die Probleme der Entstehung einer europäischen Identität Teilnahmebegrenzung: Die Menge der Teilnehmer ist aus Raumkapazitätsgründen auf 40 Personen begrenzt; Studierende, die einen Leistungsnachweis erwerben wollen, erhalten den Vorzug. Bitte in eine Liste in meinem Sekretariat (Frau Reichel) eintragen. Literatur: Im Suhrkamp Verlag erscheint eine Reihe von Büchern (Edition Zweite Moderne), die sich fast ausschließlich mit Globalisierungsprozessen beschäftigt. Ulrich Beck, 1997: Was ist Globalisierung? Irrtümer des Globalismus - Antworten auf Globalisierung. Frankfurt: Suhrkamp Ulrich Beck (Hrsg.), 1998: Perspektiven der Weltgesellschaft. Frankfurt: Suhrkamp. Ulrich Beck (Hrsg.), 1998: Politik der Globalisierung. Frankfurt: Suhrkamp. Michael Zürn, 1998: Regieren jenseits des Nationalstaates. Frankfurt: Suhrkamp. 39 Kultursoziologie C Hauptstudium ________________________________________________________________________ Dr. Rolf Hackenbroch Klassen, Schichten und Kultur Hauptseminar: montags wöchentlich, 14.00 - 16.00 Uhr, SG 0-63/64 Beginn: 12.04.99 Teilnahmebedingung: Übernahme eines Kurzreferats oder eines Protokolls Abschluß: Leistungsnachweis durch Hausarbeit und Referat Klassen und Schichten sind zwei grundlegende Konzepte in der Soziologie zur Analyse der Sozialstruktur einer Gesellschaft. Kultur wiederum sind die Werte- und Deutungsmuster von verschiedenen Akteuren in der Gesellschaft. Wie der Zusammenhang zwischen Klassen und Schichten einerseits und Kultur andererseits zu beschreiben ist, steht im Mittelpunkt des Seminars. Das Seminar gliedert sich in vier verschiedene Teile. Im ersten Teil wird die Entwicklung der beiden Konzepte sozialer Ungleichheit und ihr Zusammenhang mit Kultur nachgezeichnet. In Teil zwei werden auf dem Klassen- und Schichtbegriff aufbauende Konzepte der Sozialstruktur der westdeutschen Gesellschaft und ihr Zusammenhang mit der kulturellen Ebene behandelt, während sich der dritte Teil konkret mit der Sozialstruktur der Bundesrepulik in den 90er Jahren, ihrer Schichtung und ihrer Kultur auseinandersetzt. Das Seminar endet im vierten Teil mit der Vorstellung von neueren Konzepten zum Zusammenhang von Kultur und Sozialstruktur. Literatur: Geißler, Rainer: Die Sozialstruktur Deutschlands. Ein Studienbuch zur Entwicklung im geteilten und vereinten Deutschland. Opladen 1992. Bahrdt, Hans Paul: Schichten, Klassen, Stände, in: ders., Schlüsselbegriffe der Soziologie. Eine Einführung mit Lehrbeispielen. München 1984, S. 129-160. 40 Kultursoziologie C Hauptstudium ________________________________________________________________________ Dr. Rolf Hackenbroch Zur Integration moderner Gesellschaften Hauptseminar: dienstags wöchentlich, 12.00 - 14.00 Uhr, SG 0-61/62 Beginn: 13.04.99 Teilnahmebedingung: Übernahme eines Kurzreferats oder eines Protokolls Abschluß: Leistungsnachweis durch Hausarbeit und Referat Wie können unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen moderne Gesellschaften zusammengehalten werden? Diese Frage stellten sich schon die Klassiker der Soziologie. Entscheidende Relevanz erhalten solche Fragen allerdings erst in der heutigen Phase der Modernisierung, in der die Gesellschaftsmitglieder in einem viel stärkeren Maße aus ihren tradtionellen sozialen Bezügen gelöst werden (‘Phase der reflexiven Modernisierung’; ‘Individualisierung’). Der Frage nach der Integration der Bürger in modernen Gesellschaften soll im vorliegenden Seminar nachgegangen werden. Hierbei werden zum einen wichtige Arbeiten der Klassiker der Soziologie behandelt. Darüber hinausgehend werden neuere Arbeiten und Studien behandelt, die zu einer Klärung der Fragen beitragen, ob und in welchem Ausmaße die Integration in modernen Gesellschaften gefährdet ist und wie Integration unter den heutigen Bedingungen denkbar und möglich ist. Literatur: Bernhard Peters, Die Integration moderner Gesellschaften. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1993. 41 Kulturanthropologie C Grundstudium ________________________________________________________________________ Dr. John Eidson Einführung in die Cultural Anthropology Vorlesung: freitags wöchtlich, 11.00-13.00 Uhr, HSG HS 2 Abschluß: Hausarbeit in Absprache mit dem Dozenten Beginn: 09.04.99 Die cultural anthropology ist eine angelsächsische bzw. westeuropäische Wissenschaftstradition, die der Erfassung der Lebensweisen und Vorstellungswelten der Bevölkerungen verschiedener Zeitalter und Weltregionen sowie ihrer Einordnung in eine allgemeine kulturwissenschaftliche Theorie dient. In dieser Vorlesungsreihe werden Studierende mit Bezug auf fünf Themenbereiche in das Fach eingeführt: • • • • • Kulturevolutionistische und kulturrelativistische Ansätze Geschlechterbeziehungen, Reproduktion und Verwandtschaft Produktion, Verteilung und Konsum Die Evolution politischer Systeme Kulturanthropologie der Moderne Diese Lehrveranstaltung ist Voraussetzung der Zwischenprüfung in der Kulturanthropologie. Literatur: Benedict, Ruth: Urformen der Kultur. Hamburg 1955 [1934]. Berg, Eberhard/Fuchs, Martin (Hrsg.): Kultur, soziale Praxis, Text, Frankfurt am Main 1993. Boas, Franz: Das Geistesleben der Kulturarmen und der Kulturfortschritt, in: Strukturalismus. Ideologie und Dogmengeschichte. Hrsg. von Wulf D Hund. Darmstadt und Neuwied 1973. Durham, William: Coevolution, Stanford 1992. Geertz, Clifford: Kulturbegriff und Menschenbild, in: Das Schwein des Häuptlings. Beiträge zur historischen Anthropologie, hrsg. von R. Habermas und N. Minkmar. Berlin 1992. Harris, Marvin: Kulturanthropologie, Frankfurt am Main 1988. Lévi-Strauss, Claude: Race and History, in: Strukturale Anthropologie II, Frankfurt am Main 1975. Lévi-Strauss, Claude: Die Familie, in: Blick aus der Ferne. München 1985. Malinowski, Bronislaw: Argonauten des westlichen Pazifik, Frankfurt 1984 [1922]. Moore, Henrietta: Mensch und Frau sein. Perspektiven einer feministischen Anthropologie, Gütersloh 1990. Traube, Elizabeth: Ordnung und Ereignis. Wahrnehmung und „Bearbeitung“ des Kolonialismus durch die Mambai auf Ost-Timor, in: Herrschaft als soziale Praxis. Historische und sozial-anthropologische Studien, hrsg. von A. Lüdtke, Göttingen 1991. Wolf, Eric: Die Völker ohne Geschichte. Europa und die andere Welt seit 1400. Frankfurt/M. 1986 [1982]. Weitere Titel werden noch bekanntgegeben. 42 Hauptstudium Übergreifend A, B, C, D Prof. Dr. Jürgen Gerhards, Prof. Dr. Klaus Christian Köhnke und Prof. Dr. Hannes Siegrist Kulturwissenschaftliches Kolloqium mittwochs, wöchentlich, 18.15 - 20.30 Uhr, Burgstr. 21, 1. Etage, Zi. 19 Beginn: 14.4.99 Das Kolloqium setzt die gleichnamige Veranstaltung des letzten Semester fort. Lehrende und Doktoranden präsentieren Ergebnisse aus ihren aktuellen Forschungen und stellen diese zur Diskussion. Die Veranstaltung richtet sich an fortgeschrittene und motivierte Studentinnen und Studenten. 43 Teilgebiet D Kulturelle Praxis I. Aufbau des Studiums des Bereichs Kulturelle Praxis Der Bereich der Kulturellen Praxis gliedert sich - unterschieden nach Abstraktionsgrad und Reflexionshöhe - in folgende vier Bereiche: 1. Praktika der Studenten im Bereich der Kulturellen Praxis Laut Studienordnung sind Studenten, die Kulturwissenschaften als Hauptfach studieren, gehalten, ein zweimonatiges Praktikum im Bereich der Kulturellen Praxis zu absolvieren. Die Praktika haben zwei Funktionen: Sie sollen den Studenten zeigen, wie in der Praxis Kultur hergestellt und vermittelt wird, und sie sollen Kontakte zu Arbeitsfeldern eröffnen, an die nach dem Studium eventuell angeknüpft werden kann. Dieses Praktikum kann im Grund- und/oder Hauptstudium absolviert werden; es muß erst mit dem Antrag zur Magisterabschlußprüfung nachgewiesen werden. 2. Praktiker berichten über Aufgabenfelder , Organisationsformen und Perspektiven von Kulturarbeit Das Institut für Kulturwissenschaften versucht in jedem Semester, Praktiker der Kulturarbeit für Lehrveranstaltungen zu gewinnen. In diesem Semester konnten Kollegen gewonnen werden, die über die Kunstrezeption in Theorie und Praxis (Galerie Beck & Eggeling Leipzig) lehren. Des weiteren wird ein einmaliges Blockseminar im Gewandhaus zu dem Thema Moderne Musik im Gewandhaus durchgeführt. 3. Basiskurs im Bereich Kulturelle Praxis: Es werden Basiskurse im Grund- und Hauptstudium angeboten, die sich nicht mehr auf das Studium der Studienbriefe der Fernuniversität Hagen beziehen, sondern weitere Konzepte und Praxisfelder erschließen. Das betrifft in diesem Semester die Kurse Kulturcontrolling I, Kulturmarketing I und Kultur und Verwaltung I (Das Spannungsfeld Kultur und Verwaltung am Beispiel des Kulturamtes der Stadt Leipzig - Aufgaben, Strukturen, Problemfelder) für das Grundstudium. Die Kurse können als Teil der Zwischenprüfung in Kultureller Praxis gewertet werden. Im Hauptstudium werden dieses Semester die Kurse „Kunstökonomie“ sowie „Kultur und Verwaltung II“ als Basiskurse angeboten. Der Kurs „Recht für Kulturwissenschaftler (1)“ wird auch in diesem Semester wieder als Basiskurs angeboten und kann nach dem zweiten Semester mit einer Klausur abgeschlossen werden. 4. Reflexionskurs Kulturelle Praxis: Reflexionskurse werden sowohl aus dem Bereich Kulturelle Praxis wie aus anderen Teilbereichen für das Hauptstudium angeboten. Das Seminar „Projektgruppe: Jahrhundertwenden“ wird aus dem WS fortgesetzt (Bereich B und D). Die Reflexionskurse aus dem Bereich Kulturelle Praxis sind in diesem Semester die Kurse: „Besucheranalyse Bach Fest 1999“, „Öffentlichkeitsarbeit am Museum“ und der Kurs „Private Kunstförderung im Wandel der Zeit“. II Empfehlungen und Richtlinien zum Studienverlauf im Bereich Kulturelle Praxis Das Grundstudium dient in erster Linie der Vermittlung von Basiswissen im Bereich Kulturelle Praxis. Hier werden die Fächer: Kulturmarketing I, Kulturcontrolling I, Kulturfinanzierung I und Kultur und Verwaltung I gelehrt, die im Hauptstudium jeweils eine Vertiefung erfahren. Pro Semester werden im Grundstudium 2 - 3 dieser Basiskurse angeboten. Im Rotationsverfahren werden diese Basiskurse wiederholt. Diese Basiskurse können als Teil der Zwischenprüfung in Kultureller Praxis gewertet werden. „Praktiker berichten über Aufgabenfelder, Organisationsformen und Perspektiven von Kulturarbeit“ sind Kurse, die die Studierenden im Grund- und Hauptstudium auf mögliche Berufsfelder hinweisen und einen Einblick in die Praxis gewähren. In diesen Kursen werden keine Leistungsscheine vergeben, die als Zwischenprüfung gewertet werden können. Im Hauptstudium teilt sich das Angebot in Basiskurse, die das Grundlagenwissen aus dem Grundstudium auf einer höheren Ebene vertiefen bzw. in neue Gebiete einweisen, und in Reflexionskurse, die das im Grundstudium gelernte reflektierend anwenden. In diesen Kursen sind jeweils Leistungsscheine per Referat und Hausarbeit oder per Klausur (Recht für Kulturwissenschaftler) möglich. 44 1. Hauptfachstudenten Grundstudium: Der obligatorische Leistungsnachweis im Bereich Kulturelle Praxis muß in einem Basiskurs erworben werden. Die Auswahl der anderen Lehrveranstaltungen im Bereich Kultureller Praxis bleibt den Studenten freigestellt. Die Zwischenprüfung im Bereich Kulturelle Praxis wird ersetzt durch einen Leistungsnachweis in einem zweiten Basiskurs. Die Note der Zwischenprüfung ergibt sich aus dem arithmetischen Mittel der Noten der beiden Leistungsnachweise der Basiskurse. Hauptstudium: 1. In der Regel ist es ab dem Wintersemester 1998/99 möglich, Kulturelle Praxis als ersten Schwerpunkt im Hauptstudium zu wählen. 2. Die Grundlage des Studienschwerpunkts Kulturelle Praxis ist eine kulturökonomische Ausrichtung mit betriebswirtschaftlichem Schwerpunkt. Nur im Rahmen solcher Themenstellungen können Magisterarbeiten abgefaßt und Magisterabschlußprüfungen durchgeführt werden. 3. Magisterarbeiten, die im kulturellen Praxisbereich jenseits einer kulturökonomischen Fragestellung liegen, werden in den betreffenden anderen Schwerpunkten betreut. Für Studenten, die Kulturelle Praxis als zweiten Schwerpunkt wählen, gilt, daß die beiden obligatorischen Leistungsnachweise in einem Basiskurs und in einem Reflexionskurs erworben werden müssen. Die Auswahl der anderen Lehrveranstaltungen im Bereich Kulturelle Praxis bleibt den Studenten freigestellt. Die Magisterabschlußprüfung im Bereich Kulturelle Praxis ist nur in einem Reflexionsbereich möglich. Diese Regelung gilt für HF und für NF, wenn der Bereich D als Prüfungsgebiet gewählt wurde. 2. Nebenfachstudenten Grundstudium: Nebenfachstudenten, die im Bereich Kulturelle Praxis einen Leistungsnachweis erwerben wollen, müssen dies in einem Basiskurs tun. Die Auswahl der anderen Lehrveranstaltungen im Bereich Kulturelle Praxis bleibt den Studenten freigestellt. Für Nebenfachstudenten, die im Bereich Kulturelle Praxis ihre Zwischenprüfung ablegen wollen, gilt: Die Zwischenprüfung im Bereich Kulturelle Praxis wird ersetzt durch einen Leistungsnachweis in einem zweiten Basiskurs. Die Note der Zwischenprüfung ergibt sich aus dem arithmetischen Mittel der Noten der beiden Leistungsnachweise der Basiskurse. Hauptstudium: Für Studenten, die Kulturelle Praxis als Schwerpunkt wählen, gilt, daß der obligatorische Leistungsnachweise in einem Reflexionskurs erworben werden muß. Die Wahl der Prüfungsart (schriftlich oder mündlich) muß abgesprochen werden, da sie nicht den Studierenden allein freigestellt ist. Die Auswahl der anderen Lehrveranstaltungen im Bereich Kulturelle Praxis bleibt den Studenten freigestellt. Die Magisterabschlußprüfung im Bereich Kulturelle Praxis ist nur in einem Reflexionsbereich möglich. 45 Kulturelle Praxis D Basiskurs Grundstudium ________________________________________________________________________ Dipl.-Kffr. Angela Göllnitz Kulturmarketing Basiskurs: montags wöchentlich, 9.00 - 11.00 Uhr, HS 22 Beginn: 12.04.99 Leistungsnachweis: Klausur in der letzten Veranstaltung des Semesters Der Schein dieses Basiskurses kann als Teil der Zwischenprüfung genutzt werden. Was bedeutet Marketing im Kulturbetrieb? Ist es mit dem Marketing kommerzieller Unternehmen zu vergleichen bzw. sind Übertragungen betriebswirtschaftlicher Instrumentarien möglich? Um diese Fragen beantworten zu können, werden wir uns im Seminar immer zuerst mit dem Marketing für kommerzielle Unternehmen beschäftigen, um dann die Übertragbarkeit auf die Kulturbetriebe zu überprüfen. Leitfaden des Seminars wird der Marketing-Managementprozeß sein. Insofern werden wir uns mit der Situationsanalyse, der Ziele - und Strategienbildung, den Instrumentarien des Marketings (Preis, Produkt-, Distributions- und Kommunikationspolitik) und der Marktforschung beschäftigen. Im Seminar sollen Grundlagen des Marketings vermittelt werden, die im Hauptstudium in den entsprechenden Kursen ausgebaut werden. Literaturempfehlungen: für das Marketing kommerzieller Unternehmen (als Grundlagenwerk empfehlenswert) - Nieschlag, Dichtl, Hörschgen: Marketing, 17. neu bearb. Aufl., Berlin 1994. - Meffert, Heribert: Grundlagen marktorientierter Unternehmensführung, 8. vollst. neubearb. und erw. Aufl., Wiesbaden 1998. für das Marketing in Kulturbetrieben: - Benkert, Wolfgang; Lenders, Britta; Vermeulen, Peter: KulturMarketing, Stuttgart 1995. - Müller-Hagedorn, Lothar, u.M.v. Feld, Christa: Kulturmarketing, Studienbrief der Fernuniversität Hagen, Hagen 1993. - Hilger, Harald: Marketing für öffentliche Theaterbetriebe, Frankfurt am Main 1985. - Giller, Jan: Marketing für Sinfonieorchester, Aachen 1995. - Zander, Oliver: Marketing für Theater, Frankfurt am Main 1997. - Müller-Wesermann, Barbara: Marketing im Theater, Hannover 1995. Weitere Literaturempfehlungen im Seminar. 46 Kulturelle Praxis D Basiskurs Grundstudium ________________________________________________________________________ Dipl.-Kffr. Angela Göllnitz Controlling in Kulturbetrieben Basiskurs: dienstags wöchentlich, 9.00 Uhr - 11.00 Uhr, SG 0-99 Es werden ggf. in den letzten 4 - 5 Wochen des Semesters (im Juni/Juli) Tutorien stattfinden. Diese finden jeweils vor dem Kurs Controlling von 8 Uhr bis 9 Uhr im SG 0-99 statt. Beginn: 13.04.99 Leistungsnachweis: Klausur in der letzten Veranstaltung des Semesters. Der Schein dieses Basiskurses kann als Teil der Zwischenprüfung genutzt werden. Wie funktioniert die Steuerung der Wirtschaftlichkeit von Kulturbetrieben? Was bedeutet Controlling und welches sind die Instrumente, die zum Einsatz kommen müssen? Warum sollte Controlling in den Kulturbetrieben Einzug halten? Im Rahmen der Beantwortung der o.g. Fragen werden wir uns auch mit den verschiedenen Rechtsformen und in der Konsequenz mit ihren unterschiedlichen Methoden des Rechnungswesens beschäftigen. Kameralistik und betriebswirtschaftliches Rechnungswesen werden verglichen, wobei der Schwerpunkt auf das betriebswirtschaftliche Rechnungswesen und seine Hauptbereiche, das externe und interne Rechnungswesen, gelegt wird. Teilnehmer des Kurses sollten sich nicht vor den Begriffen wie Buchhaltung und Kostenrechnung scheuen, denn diese sind Voraussetzungen für Controlling in Kulturbetrieben. Literatur: (dazu werden im Kurs Hinweise gegeben) - Horvath, Peter: Das Controlling-Konzept, München 1996. - Preißler, P.: Controlling-Lehrbuch und Intensivkurs, München 1992. - Haberstock, Lothar: Kostenrechnung I und II, 8. durchges. Aufl., Hamburg 1987. - Heinrichs, Werner (Hrsg.): Macht Kultur Gewinn?, Baden-Baden 1997. - Heinze, Thomas (Hrsg.): Kulturmanagement II, Opladen 1997. - Heinze, Thomas (Hrsg.): Kultur und Wirtschaft, Opladen 1995. - Hill, Hermann: Controlling im neuen Steuerungsmodell, Düsseldorf 1996. - Krebs, Susanne: Öffentliche Theater in Deutschland - eine empirisch-ökonomische Analyse, Berlin 1996. - Klein, Armin: Der kommunale Kulturhaushalt, Instrument aktiver Kulturgestaltung, Köln 1995. - Rauhe, Hermann (Hrsg.): Kulturmanagement, Berlin 1994. - Schugk, Michael: Betriebswirtschaftliches Management öffentlicher Theater und Kulturorchester, Wiesbaden 1996. - Allmann, Uwe: Innovatives Theatermanagement, Wiesbaden 1997. - Schäfer, Klaus; Vermeulen, Peter: Das Theater als Betrieb sowie jedes betriebswirtschaftliche Buch, welches sich mit Buchführung und Kostenrechnung beschäftigt. 47 Kulturelle Praxis D Basiskurs Grundstudium _____________________________________________________________________ Beate Locker Abteilungsleiterin Bereich Kulturförderung des Kulturamtes Leipzig Das Spannungsfeld Kultur und Verwaltung am Beispiel des Kulturamtes der Stadt Leipzig - Aufgaben, Strukturen, Problemfelder Basiskurs: dienstags wöchentlich, 17.00 - 19.00 Uhr, HS 4 Beginn: 13.04.99 Leistungsnachweis: Klausur in der letzten Veranstaltung des Semesters. Der Schein dieses Basiskurses kann als Teil der Zwischenprüfung genutzt werden. Das Seminar beinhaltet folgende Schwerpunkte: - der gesellschaftliche Bedingungsrahmen für kommunale Kulturarbeit - Kultur und ihr kommunales Management in einer deutschen Großstadt - Praxisbeispiel Leipzig - Die kulturpolitischen Leitlinien für Leipzig - Genese, Inhalt, Bedeutung - Wirkungsvolle Strukturen im Kulturbereich/Die Entwicklung der Arbeit des Kulturdezernates mit den Eigenbetrieben und Ämtern sowie des Kulturamtes Leipzig in den Bereichen Kulturförderung, Veranstaltungen, Verwaltung und Bau seit 1991 - Das Spannungsfeld Politik und Verwaltung - vom Gang kultureller Pläne und Projekte durch die Instanzen - Die Janusköpfigkeit der Kulturverwaltung - Beispiele aus der Förderung freier Kulturarbeit in Leipzig - die besondere Rolle der Kommunikation im Dreieck Kultur-Politik-Verwaltung an konkreten Beispielen der Leipziger Entwicklung im freien Kulturbereich - Städtische Kulturarbeit im Vergleich - Leipzig und andere deutsche Modelle kommunaler Kulturarbeit - Kommunales Kulturmanagement und seine Perspektiven in der kulturpolitischen Krise 48 Kulturelle Praxis D Praktiker kommen in die Universität Grund- und Hauptstudium ______________________________________________________________________ Stefan Wimmer und Ariane Riecker Galerie Beck & Eggeling Leipzig Techniken des Betrachtens Kunstrezeption in Theorie und Praxis dienstags wöchentlich, 11.00 - 13.00 Uhr, HS 1 Beginn: 13.04.99 Das Seminar behandelt den Weg vom Wissen zum Sehen von Kunst. Mit Besuchen in Ateliers, Museen und in Galerien werden Rezeptionsweisen, Rezeptionsfähigkeit und deren soziale und physische Bedingtheit thematisert und trainiert. Zentrales Thema ist die Wahrnehmung von Kunstwerken; die Auseinandersetzung mit der Rezeption von Bildern in einem gesellschaftlichen Kontext, der Wahrnehmung unter Einbeziehung physischer und psychischer Bedingungen und der Möglichkeit der Konstruktion von Realität. Nicht zuletzt geht es um die Bedeutung des Künstlers als Lenker des Auges. Methodisch versteht sich das Seminar als eine Schule des Könnens, dessen einer Bestandteil das Wissen über Kunst ist, aber nicht die alleinige Voraussetzung, sondern zwingend mit der praktischen Erfahrung verknüpft sein muß. Die praktische Erfahrung wird zu einem gleichberechtigten Partner der Erkenntnis neben dem Wissen. Literaturhinweise: John Berger: Sehen. Reinbek bei Hamburg 1991 Pierre Bourdieu: Die feinen Unterschiede. Frankfurt/M. 1984 Sott Lash/John Urry: Economies of signs and spaces. London 1994 Georg Simmel: Vom Wesen der Moderne. Essays zur Philosophie und Ästhetik. Hamburg 1990 Marcel Mauss: Body techniques, in: Sociology and Psychology. London 1979 Paul Virillio: Stillstand des Auges Vera Zolberg: Construction a Sciology of art. Cambridge 1990 49 Kulturelle Praxis D Praktiker kommen in die Universität Grund- und Hauptstudium ________________________________________________________________________ Frau Martina Bade Leiterin der Abt. Öffentlichkeitsarbeit des Gewandhauses zu Leipzig Betreuung: Angela Göllnitz Wie kommt die Butter auf das Brot von Herrn Schleiermacher? An diesem Wochenende im Gewandhaus wird sich alles um Neue Musik, deren Aufführungs- und Verdienstmöglichkeiten und den Leipziger Komponisten Herrn Steffen Schleiermacher drehen. Wir werden die Position des Gewandhauses kennenlernen, das als Aufführungsort die Neue Musik unterstützt und wir werden Herrn Schleiermacher kennenlernen (und ggf. noch weitere Künstler, die zeitgenössische Musik interpretieren), der sich als Komponist selber „finanzieren“ muß und dementsprechend die Gradwanderung zwischen Kunst und Kommerz (oder nicht?) gehen muß. einmaliges Blockseminar: Freitagnachmittag darauffolgendes Wochenende Termin: noch offen (Mai 1999) Ort: Gewandhaus zu Leipzig Leistungsnachweis: Es besteht keine Möglichkeit des Leistungsnachweises Weitere Informationen erhalten Sie per Aushang in den Semesterferien. Zum Erhalt eines Überblicks über die Teilnehmeranzahl wird es am Anfang des SS 1999 eine Teilnehmerliste am Institut für Kulturwissenschaften geben. 50 Kulturelle Praxis D Unternehmen kommen in die Universität Grundstudium- und Hauptstudium ________________________________________________________________________ AG “Berufsperspektiven” Firmenringvorlesung “Studium und was dann ?” mittwochs,11.00-13.00 Uhr Beginn: wird noch bekanntgegeben Im Rahmen der Vorlesung sollen Betriebe und kulturelle Einrichtungen aus Leipzig und der näheren Umgebung vorgestellt werden. Ziel ist es einen Einblick in die Unternehmen, in ihre “Philosophie”, ihre Anforderungen und die von ihnen angebotenen Einsatzfelder für Kulturwissenschaftler zu gewinnen. Mit den ersten beiden Schwerpunkten wird eine Wissensvermittlung angestrebt, die Kontakte oder Bewerbungen bei den vorgestellten oder ähnlich aufgebauten Unternehmen erleichtern. Der Nutzen des Letzteren ist offensichtlich. Des weiteren besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Ziemlich sicher ist die Vorstellung des Leipzig-Tourist-Service(LTS) und der Stelle Kultursponsoring bei der Dresdner Bank. Vorschläge sind jederzeit willkommen. Die endgültige Veranstaltungsplanung - sowie der Ort und Zeitpunkt der ersten Veranstaltung wird per Aushang bekanntgegeben. 51 Kulturelle Praxis D Basiskurs Hauptstudium ________________________________________________________________________ Dipl.-Kffr. Angela Göllnitz Kunst und Wirtschaft, Kunstökonomie Basiskurs für das Haupstudium: dienstags wöchentlich, 16.00 - 18.00 Uhr, 0-63/64 Beginn: 13.04.99 Leistungsnachweis: Referat und Hausarbeit Teilnahmevoraussetzung ist die Übernahme eines Kurzreferates oder einen anderen Engagements (z.B. kleines Projekt) Die Beobachtungen kultureller Aktivitäten unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sollen den Inhalt des Seminars darstellen. Der Kulturbegriff wird dabei in der Regel auf die klassischen Künste reduziert, so daß vor allem Märkte für bildende Kunst, für Musik, für Theateraufführungen und für Literatur untersucht werden. Gegenstand des Seminars sollen unter anderem folgende Gebiete sein: 1.) Der Gutcharakter der Kultur (öffentliches, meritorisches, privates Gut) 2.) Kunst zwischen Markt und Staat, Markt und Kultur 3.) Wird die Kultur subventioniert? (Klärung des Begriffes und Diskussion) Ökonomische Effekte der Subventionierung. 4.) Ordnungspolitische Grundsysteme und Kulturförderung 3.) Die Untersuchungen der amerikanischen Ökonomen Baumol und Bowen, die 1966 eine empirisch gut fundierte Studie zur wirtschaftlichen Situation der aufführenden Künste verfaßten 4.) Der Wirtschaftskreislauf des Kultursektors (dazu die Untersuchungen des ifo-Institutes in München) 5.) Die Untersuchungen zur Umwegrentabilität von Kultur (z.B. von Festivals: Schleswig-HolsteinMusikfestival; Salzburger Festspiele; Bayreuther Festspiele, Bach-Fest Leiptig) 6.) Kultur als Wirtschaftsfaktor 7.) Preiselastizität der Nachfrage 8.) Preisentwicklung in Kunstmärkten Änderungen vorbehalten! Literaturhinweise: (weitere Hinweise im Seminar) - Krebs, Susanne: Öffentliche Theater in Deutschland: eine empirisch-ökonomische Analyse, Berlin 1996. - Schugk, Michael: Betriebswirtschaftliches Management öffentlicher Theater, Wiebaden 1996. - Pommerehne, Werner; Frey, Werner: Museen und Märkte: Ansätze einer Ökonomie der Kunst, München 1993. - Baumol, William; Bowen, William: Performing Arts - The Economic Dilemma, Cambridge, Mass., 1966. 52 Kulturelle Praxis D Basiskurs Hauptstudium ________________________________________________________________________ Eckhard Braun Justitiar im Dezernat für Kultur, Stadt Leipzig Recht der kulturellen Praxis (Teil 1) Vorlesung: dienstags wöchentlich, 18.00 s.t. bis 19.30 Uhr, HS 8 Beginn: 13.04.1999 Abschluß: Klausur Das Grundgesetz und die Verfassungen der Länder bilden zusammen mit den bestehenden Gesetzen und der herrschenden Rechtsprechung einen rechtlichen Handlungsraum, in dem sich Kunst und Kultur mehr oder minder frei entfalten können. Inwieweit durch das Rechts-system kulturelle Aktivitäten generell gesteuert, begrenzt oder erst ermöglicht werden, bleibt der subjektiven Bewertung des Einzelnen überlassen. Der Kulturwissenschaftler sollte jedoch zur Beurteilung eines Sachverhalts fundierte Kenntnisse des Rechtssystems besitzen, da dieses in hohem Ma_e die Ausprägungen des kulturellen Lebens bestimmt. Für den Kultur-wissenschaftler bedeutet es eine deutliche Steigerung seiner Fähigkeit, Bedingungen für die Existenz und für die Entwicklung kultureller Erscheinungsformen zu erkennen und gegebe-nenfalls selbst zu gestalten, wenn er in der Lage ist, sich innerhalb des Rechtssystems sicher zu bewegen und die Spielräume zu nutzen. In der Vorlesung werden jene Rechtsgebiete benannt, die aus Sicht des kulturwissenschaft-lich Forschenden, aber auch des praktisch tätigen Fachmannes, unverzichtbares Wissen sind. Angesichts der Fülle des Stoffes wird sich die Vorlesung über zwei Semester erstrecken. Im 1. Teil der Vorlesung werden die öffentlich-rechtlichen und privat-rechtlichen Grundlagen und Fördermöglichkeiten für kulturelle Tätigkeiten auf kommunaler Ebene und durch private Kulturträger, Trägerschaftsmodelle und wesentliche Regelungen des Zivilrechts dargestellt. Im 2. Teil werden die Möglichkeiten der Vertragsgestaltung, steuerliche Fragen, Bühnen-recht, Künstlersozialversicherung und Urheberrecht behandelt. Die Teilnahme am 1. Teil der Vorlesung ist Voraussetzung für die Teilnahme am 2. Teil der Vorlesung im WS 99/2000. Die Vorlesung kann im WS 99/2000 mit einem Schein (per Klausur) abgeschlossen werden. Zur Vorlesung werden Literaturhinweise gegeben und Materialien zur Verfügung gestellt. Inhalt: 1. Verfassungsrechtlichliche Grundsätze, öffentlich-rechtliche Strukturen des Kulturbetriebs 2. Öffentlich-rechtliche Grundlagen der Kulturfinanzierung und -förderung 3. Formen der Trägerschaft kultureller Einrichtungen 4. Privatrechtliche Gestaltung der Kulturförderung 5. Wesentliche Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuches 53 Kulturelle Praxis D Basiskurs Hauptstudium _____________________________________________________________________ Prof. Dr. Eckart Pankoke, Universität-GH-Essen/Dr. Volker Bandelow, Kulturamt Gelsenkirchen Kultur und Organisation Organisationssoziologische kultureller Praxis und verwaltungswissenschaftliche Orientierungen Blockseminar: freitags 10.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr Termine und Räume: 23.04 - SG 0-31/32; 07.05 - HS 6; 11.06 - SG 0-91; 02.07.- SG 0-91 Leistungsnachweis: nach Vereinbarung Das Seminar verhandelt in vier Blockveranstaltungen die Grundlagen und Anwendungen der organisations- und verwaltungssoziologischen Analyse kultureller Praxis. Zugleich sollen die Möglichkeit einer kulturwissenschaftlichen Beobachtung von Organisations- und Verwaltungskulturen erörtert werden. Zur Analyse von „Organisationskultur“ und „Kulturmanagement“ werden auch die Prozesse kulturellen und organisationalen Lernens zu beachten sein. Grundlage des Seminars sind die Studienbriefe des Studiengangs „Kulturmanagement“ der FernUniversität Hagen: Kultur und Verwaltung. Von den Teilnehmern wird erwartet, daß sie sich mit einem Referat einbringen, das entweder einen Beitrag leistet zu den organisationstheoretischen Grundlagen oder deren Anwendung auf ein kulturpolitisches Praxisfeld auf Grundlage eigener Recherchen zur Diskussion stellt. Angesprochen sind Studierende des Hauptstudiums, die neben kultur- und sozialwissenschaftlichen Studien bereits Praxiserfahrungen einbringen und organisationstheoretisch auswerten können. Während die ersten beiden Sitzungen die theoretischen Grundlagen vermitteln, sollen auf den letzten beiden Sitzungen die Studien, Praktika und Recherchen der Studierenden in Referaten zur Diskussion gestellt werden. Die Ausarbeitung dieser Referate qualifiziert dann zum Leistungsschein. Zur Vorbereitung empfehlen wir: Reinhart Richter/Norbert Sievers/Hans-Jörg Siewert (Hg.): „Unternehmen Kultur“. Neue Strukturen und Steuerungsformen in der Kulturverwaltung. Essen (Klartext-Verlag) Eine erste einführende Problemskizze gibt: Eckart Pankoke: Kulturmoderation, Kulturmediation: Netzwerke und Lernprozesse kultureller Selbststeuerung, in: Kulturwissenschaftliche Studien, H. 3, 1998 54 Kulturelle Praxis D Reflexionskurs Hauptstudium ________________________________________________________________________ Dipl.-Kffr. Angela Göllnitz Kulturmarketing II Besucheranalyse Bach-Fest 1999 Erhebungszeitraum: 12. 05 - 16.05.1999 Reflexionskurs: montags wöchentlich, 14.00 - 16.00 Uhr, 0-61/62 Beginn: 12.04.99 Leistungsnachweis: Referat (Projekt) und Hausarbeit Da der Scheinerwerb bei einem solchen Praxisprojekt limitiert ist, bitte ich diejenigen, die einen Schein erwerben möchten, sich kurz vorher bei mir zu melden bzw. sich in eine Liste einzutragen. Teilnahmevoraussetzung ist das Engagement für das Projekt Während im Grundstudium die Grundlagen des Kulturmarketings vermittelt wurden, soll der Kurs im Hauptstudium darauf aufbauen, theoretische Erweiterung schaffen und eine praktische Anwendung dazu bringen. Nach einleitenden Sitzungen zum Marketing in Kulturbetrieben wird der Fokus des Kurses auf der Organisation und Vermarktung des Bach-Festes 1999 liegen, welches erstmals vom 12. - 16. Mai 1999 in Leipzig stattfinden wird. Ziel des Seminares ist es, für das Bach-Fest 1999 eine Besucheranalyse durchzuführen. Entsprechend der Thematik wird ein überdurchschnittliches Engagement jedes einzelnen bei der Umsetzung des Projektes gefordert. Erarbeitung des Fragebogens, Erhebung während der Konzerte des Bach-Festes, Eingeben der Daten in das statistische Programm und die darauffolgende Auswertung sowie ein Projektbericht werden die Arbeit in kleineren Gruppen (nicht nur in der Seminarzeit!!) notwendig machen. Es sei schon jetzt auf den Zeitpunkt der Erhebung, das Wochenende um Himmelfahrt, hingewiesen. Studierende, die schon praktische Erfahrungen mit SPSS sammeln konnten, sind herzlich willkommen, um insbesondere bei der Codierung des Fragebogens, beim Eingeben in SPSS und der Auswertung unterstützend und anleitend wirken zu können. Besonders interessierte Studierende des Grundstudiums (Voraussetzung: Basiskurs Kulturmarketing, musisches Interesse oder Interesse an der Erhebung etc.) können sehr gern am Seminar teilnehmen, wenn die Zahl der Studierenden des Hauptstudiums nicht zu hoch sein sollte. Um die Teilnehmerzahl im voraus einschätzen zu können, wird eine Liste am Institut ausgehängt, in die sich bitte jeder Interessent eintragen möge. Sollten Fragen zum Projekt auftreten (Scheinvergabe, Engagement etc.), so wird auf die Sprechstunde bzw. auf die erste Sitzung im SS 1999 verwiesen. Literaturhinweise werden im Seminar gegeben. 55 Kulturelle Praxis D Reflexionskurs Hauptstudium ________________________________________________________________________ Dr. Martin Eberle Leiter der Abteilung Kunsthandwerk Öffentlichkeitsarbeit, Grassimuseum Leipzig, Museum für Öffentlichkeitsarbeit am Museum Beispiele aus der Praxis Blockseminar: freitags 15.00 Uhr - 18.30 Uhr samstags 10.00 Uhr - 12.00 Uhr und 13.00 Uhr - 16.00 Uhr Termine: 07./08.Mai 1999 02./03. Juli 1999 09./10. Juli 1999 Ort: Grassimuseum Leipzig, Museum für Kunsthandwerk, Johannisplatz 5 - 11, 04109 Leipzig Teilnahme: aktive Mitarbeit und Anwesenheit Leistungsnachweis: Voraussetzung Referat und Hausarbeit (12 Seiten) Öffentlichkeitsarbeit bildet heute am Museum einen wichtigen Bestandteil der Arbeit. Zunehmend werden hierfür eigene Abteilungen eingerichtet, wo professionelle Mitarbeiter gefordert sind. Die Öffentlichkeitsarbeit an Museen unterscheidet sich dabei von der privatwirtschaftlicher Unternehmen. Diese Unterschiede aufzuzeigen ist unter anderem Ziel des Seminars. Vor allem aber sollen die verschiedenen Bereiche der Öffentlichkeitsarbeit verdeutlicht werden, die sich nicht allein aus Pressearbeit zusammensetzen, sondern eine Vielzahl weiterer Themenkomplexe umschließt. Hier ergibt sich vor allem für Studenten der Kulturwissenschaften ein mögliches späteres Arbeitsfeld. Das Seminar versucht anhand von ausgesuchten Beispielen, vor allem aber anhand von Beispielen aus dem Grassimuseum Leipzig, Museum für Kunsthandwerk, einen Einblick in die Praxis zu geben. Praxisorientiert soll eine Ausstellungseröffnung während des Seminars vorbereitet und durchgeführt werden. Dabei gilt es, Pressekonferenz, Pressematerial und Eröffnungsveranstaltung inhaltlich zu koordinieren und mediengerecht aufzuarbeiten. 56 Kulturgeschichte/Kulturelle Praxis B, D Reflexionskurs Hauptstudium ________________________________________________________________________ Prof. Dr. Hannes Siegrist/Dr. Harald Homann Ausstellungsprojekt „Jahrhundertwenden: 1899 - 1999“ (Teil II der zweisemestrigen Veranstaltung) montags wöchentlich, 16.15 - 18.45 Uhr, Burgstr. 21 1-19 (Ausweichmöglichkeit.SG 0-61/62) Beginn: 12.04.99 Neuaufnahmen in begründeten Fällen möglich bis 28.Februar 1999. Bitte Aushang beachten! Bedingungen für die Scheinvergabe: Aktive Mitarbeit bei der Planung und Durchführung einer öffentlichen Ausstellung. Das Projektseminar behandelt die Jahrhundertwenden 1899/1900 und 1999/2000. Die durch das Studium von Literatur und Quellen gewonnenen Erkenntnisse sollen im Medium einer öffentlichen Ausstellung umgesetzt werden. 57 Kulturelle Praxis D Reflexionskurs Hauptstudium ___________________________________________________________________ Dr. Bettina M. Becker, Hildesheim Private Kunstförderung im Wandel der Zeit Block-Seminar, freitags 13.00 - 18.00 Uhr, samstags 9.00 - 14.00 Uhr Termine: Abschluß: Leistungsnachweis nach Vereinbarung Die Motive, Ziele und Objektivationen der Förderung von Kunst und Kultur haben sich im Verlauf der Jahrhunderte stark verändert. In dieser Veranstaltung werden Kulturförderungs-Konzepte der letzten 2000 Jahre anhand signifikanter Beispiele analysiert. Im Diskurs werden die Möglichkeiten der „Begleichung der Schulden an den höchsten Gläubigen im 15. Jahrhundert den neuzeitlichen PublicPrivate-Partnership-Modellen sowie den Fundraising und Sponsoring des 20. Jh. gegenübergestellt. Von Caius Clinius Maecenas (69 - 8 v.Chr.), Cosimo de Medici und Peter Ludwig bis zu dem Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI. Literatur: Barm Kempers: Kunst, Macht und Mäzenatentum. München: Kindler 1989 Manfred Reitz: Berühmte Kunstsammler, Frankfurt/M./Leipzig: Insel 1998 Peter Sager: Die Besessenen - Begegnungen mit Kunstsammlern zwischen Aachen + Tokio. Köln: DuMont 1992 Rupert Graf Strachwitz /Stefan Toepler (Hrsg.): Kulturförderung - mehr als Sponsoring. Wiesbaden: Gabler 1993 58 Kulturelle Praxis D Grund- und Hauptstudium ________________________________________________________________________ Prof. Dr. Johannes Weiß, Kassel Die documenta X - vom Kunstdiskurs zur Diskurskunst? 3 Lehrveranstaltungen im Mai und Juni, wahrscheinlich donnerstags genaue Angaben werden durch Aushang bekanntgegeben Am Beispiel der letzten documenta sollen ausgewählte soziologische und philosophische Analysen zur zeitgenössischen bildenden Kunst vorgestellt und diskutiert werden. Dabei soll das Verhältnis von Avantgardismus, Repräsentativität und sozio-kultureller Verortung (resp. Wirkung) im vordergrund stehen, und zwar in Verbindung mit der Leitfrage nach der „Kommentarbedürftigkeit“ der modernen Kunst. Zur vorbereitenden und inspirierenden Lektüre wird empfohlen: Niklas Luhmann: Die Kunst der Gesellschaft, 2. Aufl., Frankfurt/M. 1996 ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Kulturelle Praxis Vortrag Grund- und Hauptstudium D ______________________________________________________________________________ Frau Bettina Pech Verwaltungsdirektorin der Oper Leipzig Die Oper Leipzig - Aufgaben, Ziele, Strategien einmaliger Gastvortrag Termin, Ort und Zeit werden durch Aushang bekanntgegeben 59 Das Prüfungsamt informiert... zuständige Mitarbeiterin: Karin Thom Anschrift: Zentrales Prüfungsamt (i.G.) der philosophischen Fakultäten Klostergasse 3 2. Etage, Zimmer 2-20 04109 Leipzig Tel.: Fax: 0341-9735637 0341-9737848 Sprechzeiten: Dienstag Donnerstag 13.00 - 15.00 Uhr 13.00 - 15.00 Uhr Hinweise zur Prüfungsanmeldung - Sommersemester 1999 Magisterprüfung 2. HF/NF bis 31.03.99 (letzter Termin) Di und Do 13 - 15 Uhr Magisterprüfung 1. HF bis 20.04.99 (letzter Termin) Di und Do 13 - 15 Uhr Zwischenprüfung und MP vorzeitig 19.04.- 30.04.99 (letzter Termin) Mo bis Fr 13 - 15 Uhr Natürlich können Prüfungsanmeldungen auch vor den o.g. Terminen abgegeben werden, dann aber nur zu den üblichen Sprechzeiten. Die Sammelscheine für die Prüfungsanmeldung liegen zum Mitnehmen im Prüfungsamt aus und müssen ausgefüllt bis spätestens zu den o.g. fettgedruckten Terminen persönlich im Prüfungsamt eingereicht werden. Beachten Sie bitte, daß Sie die geforderten Unterlagen (Abiturzeugnis, Sprachnachweise, Scheine usw.) im Original vorlegen müssen (Sie brauchen nichts kopieren). Zur Anmeldung sollten für Sie bereits Prüfer und Prüfungsbereiche feststehen. Die evtl. zum Anmeldetermin noch nicht vorliegenden Scheine o.ä. müssen bis spätestens 23.7.99 im Prüfungsamt nachgereicht werden. 60 Informationsveranstaltung für Studierende im Hauptstudium am Mittwoch, den 07.04. 99, 18.30 Uhr, SG 0-99 Die Kollegen des Instituts laden HauptfachstudentInnen im 4. Semester sowie Studierende im Hauptstudium zu einer Informationsveranstaltung ein, in der folgendes besprochen werden sollte: - wie wähle ich meine Schwerpunkte im Hauptstudium? - wie finde ich mein Magisterarbeitsthema? welche Themen sind möglich? - Prüfungsanmeldungen - Termine, Formalitäten, Bringepflichten - Prüfungsvorbereitungen und weitere Themen, Anfragen, Probleme, zu denen Ihrerseits Informationsbedarf besteht. 61 Prüfungsbestimmungen Unsere Prüfungsordnung befindet sich zur Zeit in Überarbeitung, daher listen wir nur einige der wesentlichen Bestimmungen auf (ansonsten schlagen Sie bitte in den alten Kommentierten Vorlesungsverzeichnissen nach). - rechtzeitig zur Prüfung im Zentralen Prüfungsamt bei Frau Thom anmelden - Fristen siehe S. 59 Zwischenprüfung - in der Regel am Ende des 4. Semesters - Hauptfach: Nachweis der Stundenzahl (40 SWS); 4 Leistungsnachweise (in jedem Teilgebiet einen) 2 schriftliche Prüfungen (eine davon ist immer Kulturelle Praxis, die zweite nach eigener Wahl), 2 mündliche Prüfungen (nach eigener Wahl) - die Klausuren finden in der Regel in der letzten Vorlesungswoche und in der Woche nach Vorlesungsschluß statt; die mündlichen Prüfungen in der Regel am Ende des Semesters - Splitten ist möglich - Nebenfach: Nachweis der Stundenzahl (20 SWS, in der Regel verteilt auf 2 Teilbereiche), 2 Leistungsnachweise (in der Regel in den Teilgebieten, in denen man die ZP ablegt), 1 schriftliche und eine mündliche Prüfung nach eigener Wahl - die Prüfungsthemen beziehen sich auf die Veranstaltungen im Grundstudium - Prüfungsschwerpunkte resp. -themen werden mit den Prüfern abgestimmt - für die Zwischenprüfung wurde die Freiversuchsregelung außer Kraft gesetzt Magisterabschlußprüfung Hauptfach: - nach Abschluß der Zwischenprüfung wählen Studierende im Hauptfach für das Hauptstudium 2 Schwerpunkte; im ersten Schwerpunkt schreiben sie die Magisterarbeit und die Klausur; im 2. Schwerpunkt absolvieren sie eine mündliche Abschlußprüfung; dazu kommt noch eine weitere mündliche Prüfung in einem dritten gewählten Teilbereich - Prüfungsvoraussetzungen: je zwei Leistungsnachweise in den beiden Schwerpunkten und Praktikumsnachweis (über insgesamt 8 Wochen im kulturellen Bereich) - die MAP findet für das HF nach Abgabe der Magisterarbeit statt Nebenfach: - für das NF findet die MAP in der Regel nach dem 8. Semester statt - Prüfungsvoraussetzungen: je einen Schein in den beiden gewählten Schwerpunktbereichen - die Prüfung besteht aus einer Klausur und einer mündlichen Prüfung in den gewählten Teilgebieten - die Prüfungsthemen beziehen sich auf die Veranstaltungen im Hauptstudium und auf Grundlagenwissen - Prüfungsschwerpunkte resp. -themen werden mit den Prüfern abgestimmt - ein vorzeitiges Ablegen der MAP gilt als Freiversuch 62 Ablaufplan Sommersemester 1999 Vorlesung von bis 07.04.99 (Mittwoch) 21.05.99 (Freitag) darin: Maifeiertag Himmelfahrt 01.05.99 (Samstag) vorlesungsfrei 13.05.99 (Donnerstag) vorlesungsfrei Studieninformationstag 08.05.99 (Samstag) Unterbrechung 22.05. - 30.5.99 (Pfingsten) Vorlesung 31.05.99 (Montag) 24.07.99 (Samstag) von bis Prüfungen (Vorzugszeitraum) 26.07. - 14.08.99 14 Wochen 63 Liebe Studentengemeinde, wir wenden uns heute mit diesem Hirtenbrief an unsere rund 1000 Brüder und Schwestern der Cultural Scientology. In diesen religiös schwer geprüften Zeiten führt uns unser Meister FaRa auf den richtigen Weg. Wir danken ihm schon jetzt dafür... Doch Quatsch, wir sind nicht etwa eine Sekte, sondern der Fachschaftsrat Kulturwissenschaften, der die Interessen der Studierenden am Institut für Kulturwissenschaften und darüber hinaus vertritt. So sitzen VertreterInnen aus dem Fachschaftsrat in der Institutsversammlung, in der Lehrberichtskommission, im StuRa, im Konzil und zuweilen auch im Fakultätsrat. Dort sind wir häufig das Zünglein an der Waage und nehmen Einfluß auf die inhaltliche und formelle Gestaltung des Studiums. Besonders wichtig sind deshalb auch die Fachschaftratssitzungen. Dort diskutieren wir oft und heftig über den Studiengang Kulturwissenschaften, versuchen aber gleichzeitig Informationen nach außen, unter die Fachschaft, das seid Ihr, zu tragen. Aus diesen und ähnlichen Gründen gib es pro Semester auch eine Vollversammlung für den Studiengang Kulturwissenschaften. Des weiteren sind wir gern bereit, hilfesuchenden KuWis mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Dazu gibt es unter anderem in unseren Sprechstunden am Dienstag von 14.00 bis 15.30 Uhr und am Donnerstag von 15.00 bis 17.00 Uhr Gelegenheit. Doch wir beraten dann nicht nur die Studenten, sondern können Ihnen auch Informationen über den Studiengang und das studentische Leben rund um die Universität geben. Dazu gehört auf jeden Fall der Stammtisch der KulturwissenschaftlerInnen, der einmal monatlich, in den verschiedensten Kneipen der Kultur- und Messemetropole Leipzig stattfindet. Im gleichen Atemzug müssen wir auch die KuWi-Parties nennen, die für alle Organisatoren auch ein Stück „Kulturvermittlung und -managment“ bedeutet. Wenn Ihr also Lust habt, praktische Erfahrung zu sammeln, seid Ihr jederzeit bei der AG „Partyorganisation“ willkommen. Philosophische Erfahrungen kann man bei den KuWiFilmpräsentationen sammeln. Wenn Ihr jedoch keine Zeit habt zu den obengenannten Veranstaltung zu kommen, dann könnt Ihr im QLT, dem Journal des Studiengangs Kulturwissenschaften, alles über die Aktivitäten der KuWis erfahren. Selbstverständlich sind wir jederzeit für neue MitstreiterInnen im Qlt-Team offen. Kontakte über 0 341/3 915 896 oder aber persönlich bei den Sprechstunden. Neue Macher sucht auch die SKKS, die Studentische Kontaktgruppe Kulturwissenschaftlicher Studiengänge. Die Gruppe kümmert sich um den Info-Austausch mit kulturwissenschaftlichen Instituten an anderen Universitäten in Deutschland. Aktuelle Projekte sind eine Umfrage unter KuWi-Studierenden an Instituten und eine Ausstellung zu kulturwissenschaftlichen Studienangeboten und Wechselmöglichkeiten. Kontakte unter 0 341/2 126 041. Sollten wir nun Interessen an diesen Aktivitäten bei Euch geweckt haben, dann achtet doch einfach mal auf die Aushänge am KuWi-Brett im Seminargebäude vor dem Raum 0-63/64 oder im Institut in der Burgstraße 21. Der Fachschaftsraum ist in der 2. Etage, Zimmer 209, Tel. 0 341/9 735 676. Außerdem sind wir über E-Mail-Adresse: „[email protected]“ erreichbar. Euer Fachschaftsrat 64 Inhaltsverzeichnis Dozent Bade Becker Braun Eberle Eidson Geier Geier Geier Gerhards Gerhards Gerhards/Köhnke/Siegrist Gerhards/Rössel Göllnitz Göllnitz Göllnitz Göllnitz Hackenbroch Hackenbroch Hartung Homann Homann Köhnke Köhnke Köhnke/Kösser Kösser Kösser Lachmann Lachmann Locker Märtens Mai Middell/Westerwinter Pankoke/Bandelow Rössel Schullerus Schwara Siegrist Siegrist Siegrist/Homann Siegrist/Richter/Middell Simon Sonntag Weiß Wimmer/Rieker Lehrveranstaltung AG „Berufsperspektiven Wie kommt die Butter auf das Brot von Herrn Schleiermacher? Private Kunstförderung Recht der kulturellen Praxis I Öffentlichkeitsarbeit am Museum Einführung in die Cultural anthropology Vgl. Kulturgeschichte östl. u. westl. Europa II Vgl. Kulturgesch. Südost-, Ost-, Ostmitteleuropas Religionen, Konfessionen, Kirchen Kultur der Moderne Globalisierung von Gesellschaft und Kultur Kulturwissenschaftliches Kolloquium Familie, Sexualität u. Partnerschaft im Kulturvergleich Kulturmarketing Controlling in Kulturbetrieben Kunst und Wirtschaft Kulturmarketing II: Besucheranalyse Bachfest Klassen, Schichten und Kultur Zur Integration moderner Gesellschaften Darwin und der Darwinismus Kulturgeschichte Deutschlands IV Konstruktion von Klassik Methoden der Kulturwissenschaften I Dilthey: Der Aufbau der geschichtlichen Welt ... Bild - Symbol - Zeichen Ästhetik für Kulturwissenschaftler II Doppelte Ästhetik der Moderne Geschichte der europäischen Kulturphilosophie II Geschichte der europäischen Kulturphilosophie IV Kultur und Verwaltung 1930 - Zeitdiagnosen Nix wie weg. Sozial- u. Kulturgesch. d. Tourismus Bildungssyssteme im Vergleich Kultur und Organisation Methoden der empirischen Kultursoziologie Strukturwandel der Öffentlichkeit Juden - Reisen - Heimat Eigentum im internationalen Vergleich Arbeit und Beruf im 19. und 20. Jh. I Ausstellungsprojekt Jahrhundertwenden Forschungen zur modernen Kulturgeschichte Typisch sächsisch Kunst in der DDR documenta X Techniken des Betrachtens Ablaufplan Sommersemester Fachschaft Grußwort des Direktors Informationsveranstaltung für Hauptstudium Mitarbeiterverzeichnis, Sprechzeiten Das Prüfungsamt informiert... Prüfungsbestimmungen Vorträge Bereich D D Seite 50 49 D D D C B B B C C ABCD C D D D D C C A B B A A A A A A A D A B B D C B B B B BD B B C D D 57 52 55 41 20 21 22 34 38 42 37 45 46 51 54 39 40 10 18/19 29 6 13 14 9 15 7 12 47 11 24 25 53 35 27 26 23 28 56 31 30 36 58 48 62 63 5 60 3/4 59 61 58 65