Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der

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Tschermak.
lyGQ
Chemisch -miner alogische Studien.
Von
I.
Dr. Gustav
Tschermak.
Die Feldspathgruppe.
(Mit 2 Tafeln.)
dem Namen der Feldspathe bekannte Reihe der
Die unter
Mineralien hat stets die Aufmerksamkeit und das höchste Interesse
der Mineralogen erregt,
eben so sehr
phischen und chemischen Verhältnisse
grossen
bedeutende
Verbreitung
durch ihre
als
durch ihre
geologische
krystallograin
Folge der
Wichtigkeit.
Die
ausgezeichnetsten und berühmtesten Männer haben daher mit Vorliebe die Feldspathe
zum Gegenstande
ihrer
Forschung gemacht
und das allgemeine Interesse dafür angeregt, so dass wir heute eine
ungemein grosse Menge yon Beobachtungen über diese Mineralien
besitzen.
ich
Es mag daher wohl der Entschuldigung bedürfen, wenn
um dem gegenwärtigen Stande
mit einer Arbeit hervortrete,
der Kenntniss etwas hinzuzufügen.
Ich entschloss mich
nur desshalb dazu, weil ich meinte, die
gegenwärtigen Ansichten über die chemische Constitution, über
die
Ursachen der Isomorphie Hessen eine merkliche Vereinfachung
zu,
und weil ich des Glaubens
bin,
eine Vereinfachung in
dieser
Beziehung müsste demjenigen eben so angenehm sein, der sich für
die chemischen und geologischen
Fragen
der seine Aufmerksamkeit
naturgemässen
der
interessirt als demjenigen,
Classification
und
Systematik zuwendet.
Während
anfänglich
nur der gewöhnliche Kalifeldspath und
der Adular, später auch der Labrador besser gekannt waren, wur-
den
vor
dreissig
wichtigsten
Jahren durch
Feldspathe:
Breithaupt
fügte
G.
der Albit
Rose
die
zwei
übrigen
der
und Anorthit genauer bekannt.
den Oligoklas hinzu,
dann aber noch eine
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5b
Die Feldspathgruppe.
i
grössere Anzahl von Arten, die mehr oder minder von den bekannten unterschieden waren.
Andere Mineralogen fanden Verschiedenund der Zusammensetzung mehrerer
heiten in den Eigenschaften
neu aufgefundenen Feldspathe und so kam es dass heute, von den
Hand-
vierzig Feldspatharten in den
Synonymen abgesehen, etwa
büchern figuriren.
Wenn
nun
ich
darthun
kann,
dass
bei
Vernachlässigung
zweier Seltenheiten (des Hyalophan und Danburit)
spathe nur
also
streng
Gemenge
genommen nur
alle
diese Feld-
dass
dreier Feldspathsubstanzen seien,
es
geben könne,
drei Feldspathgattungen
so glaube ich zu einer Vereinfachung etwas beigetragen zu haben.
Dabei verschweige ich jedoch nicht, dass die Grundidee dieser
Vereinfachung keineswegs neu
früheren
Bemühungen
der
sei
und ich bemerke, dass durch die
Forseher, welche eine solche Verein-
fachung auf chemischer Basis anstrebten, also durch
Sartorius
von Waltershausen, Rammeisberg, Scheerer,
danke endlich so
Hunt
der Ge-
weit entwickelt wurde, dass Andere wie Delesse,
denselben
als
keines
speciellen
Beweises
bedürftig
hin-
stellten.
Den
speciellen Beweis zu führen, will ich nun hier versuchen.
Dabei gebe ich noch mehrere Beobachtungen und Ausführungen, die
mehr oder minder dazu gehören,
werde
trotz
immer hoffend,
Studie
diese
der vielen nicht von mir herrührenden Zahlen jene
Aufnahme finden, welche ihre Tendenz beansprucht, denn
nichts behaupten
um Recht
zu behalten, sondern
Anderer auf Fragen hinzuwenden,
die
mir
um
der
ich will
das Interesse
Lösung werth
scheinen.
Das
jetzt
bis
aufgehäufte Beobachtungsmaterial
dass eigene Versuche und
Wahrnehmungen immer nur
ist
ein
so gross,
Minimum
hinzufügen können. Für die Vergleichung des Bekannten sind das
Handbuch der Mineralchemie von
von
Descloizeaux
Rammeisberg,
die Mineralogie
unschätzbare Hilfsmittel, eben so unentbehrlich
sind die Jahresberichte über die Fortschritte der
Chemie von
Kopp
und Will und die Kenngott'schen Jahresberichte, die leider
in's
jetzt
Stocken kamen.
Meine Versuche bezweckten zum Theil die Ermittlung gewisser
Normalzahlen
,
zum Theil brachten
sie einige
Belege für die Über-
einstimmung der berechneten und beobachteten Zusammensetzung,
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568
Tschermak.
so wie des Eigengewichtes. Die
und mit
* die analysirten
Feldspalhe bezeichne:
2-573
»Adular von Pfitscb,
2*565
vom Gotthard.
„
»Rhyakolith von der Somma.
2-562
Tirol.
2-570
Amazonit aus Sibirien.
2-626
»Loxoklas von Hammond.
2-624
*Albit von Windisch Matrey, Tirol,
2-626
*
2-620
»Periklin \on Pfitsch, Tirol.
2-624
Hombok, Mähren.
„
Hyposklerit.
vom Laacher
2-635
* Albit
2-643
»Oligoklas von Hitteröe, Norwegen.
2-697
*Labradorit von Labrador.
DerLoxoklas
Hidegh
Beobachtung betraf die folgenden
mit Sorgfalt ermittelte Eigengewicht anführe
für die ich das
Fälle,
ist
See.
Ludwig,
von Herrn Dr.
der Periklin von Herrn
im Laboratorium des Herrn Professors
Redtenbacher
analysirt worden.
Meine Beobachtungen sind nur durch die Benützung dpr ausgedehnten Hilfsmittel des
k.
k.
Hof-Mineraliencabinetes und
chemischen Laboratoriums am polytechnischen
des
Institute ermöglicht
dem Herrn Director M. Hörn es und dem Herrn
Professor Seh rotte r meinen besten Dank sage.
worden, wofür
ich
In der folgenden
Adular, Orthoklas
chen
u. s.
Abhandlung sind
w.
als
die kalireichen Feldspathe
Kalifeldspathe meist getrennt bespro-
von den Feidspathen der zweiten Reihe den Natron -Kalk-
feldspathen.
Die Form.
1.
Kalifeldspathe.
Die
bisherigen
Beobachtungen haben
fin-
den reinsten Kali-Feldspath, den Adular, ein monoklinisches Krystallsystem
ergehen.
Die
schiefe
Endfläche
(il/)
genau senkrecht, gegen
63° 53' geneigt,
die beiden Säulenflächen
Längsfläche
trischer
Beziehung einander gleich.
Die
(P)
ist
gegen die
die Querfläche (/i) mit
T und
/sind in geome-
zuweilen
beobachteten
dem
zukommen, sondern von später zu erwähnenden Beimengungen herrühren. Damit stimmen auch meine an dem Adular von
geringen physikalischen Unterschiede
nicht
dürften
reinen Adular
'
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Die Feldspnthgruppc.
vollständig liberoin. Ich ver-
Messungen
Pfitsch, Tirol, ausgeführten
mit den Resultaten Kupffer's
gleiche sie
Mit /ist die glattere
*)•
der beiden Prismenflächen bezeichnet.
A
Krystall
P.T = 112°16'
P:l = 112°15
T:l = li9°10
P q
q:x
:
l
.
.
B
.
.
.
119° 4'
=> 146°3
163°34
=
=
q T = 83°12
P:x = 129°39'
x:
Kr.
118°49
163°36
110°40
U0°42
.
:
Man
sieht, dass die
T
Von
liegt.
und von
(ber.)
.
129°41
.
.
Neigung Tl gewissen Schwankungen unter-
x
erhält
man
Doppelbilder. Die angege-
oft
benen Zahlen betreffen nur die von solchen Fehlern freien Bestim-
mungen. Einen Unterschied der Spaltbarkeit nach
T und
beim Adular nicht gefunden.
dem Adular vom
St.
/habe
ich
Gotthard, von Pfitsch und Rauris gaben das gleiche Resultat.
Am
Adular vom Gotthard
Px
Wiederholung der Kante
Solche Krystalle können
Berührungsfläche
auf
durch
k,
,
zeigt
sich
ebenso
als Viellinge
öfter eine treppenartige
eine
Streifung parallel Tl.
nach dem Zwillingsgesetze:
Axe der Hemitropie die Biachydiagonale, auf-
werden. Der Adular vom Gotthard und anderen Fundorten
gefasst
hat
Die Versuche an
P
oder auf x, y eine gitterähnliche Zeichnung, welche
vertiefte
T und
Linien parallel
l
hervorgebracht wird. Die
im Zusammenhange mit
beiden angeführten Erscheinungen stehen
der Art des Fortwachsens
der Krystalle und sind im Einklänge mit
später anzuführenden Beobachtungen über das
Verwachsen des Or-
thoklas und Albit.
Nicht
gen,
wie
alle
der Adular.
Breithaupt
Kalifeldspathe
neuerdings
zeigen
Kalifcldspathe
für
Wenn
die von
angibt,
auch
genau dieselben Abmessundie
Abweichungen,
welche
ihm Valencianit und Mikroklin genannten
keine
Descloizeaux
an
Bestätigung gefunden
dem grünen
haben
und
Mikroklin von Boden-
mais die Rechtwinkligkeit der Hauptspaltungsflächen constatirt hat,
so
dürften
doch andere Fälle sicherer
sein.
Ich meine
hier vor
Allem die constatirten Abweichungen am Ryakolith und die am Ama-
i)
Po gg.
Ann.
XIII,
209.
:
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570
Tschermak.
Der
znnit.
krystallisirte
(H 1964, 1966)
Amazonenstein des Hof-Mineraliencabinefs
zeigt merkliehe
Abweichungen, wie sich aus der
Vergleichung der mit dem Handgoniometer ausgeführten Messun-
gen mit den Adularwinkeln ergibt
Amazonit
Adular
Albit
'^6°24 r
89°
91°
93°36
86°21
88°
Die Form
dieser
119°30'
120°47
120°30
120°
119°40
119°33
129°
127°43
Amazonitkrystalle Fig.
nähert sich also
1
einigermasscn der des Albites. Dieselbe Annäherung zeigt sich
der Spaltbarkeit, denn auf
T hat
in
man stellenweise Perlmutterglanz
und nach dieser Richtung deutliche Spaltbarkeit, dagegen nicht
nach
l,
wie dies ja der Amazonit überhaupt
zonite zeigen indess die beschriebene
zeigt.
Abweichung
Nicht
in
alle
Ama-
solchem Grade
wie der obige.
An dem
Kalifeldspath von Zwiesel, dessen
genauer bestimmen Hessen
,
Winkel
sich nicht
beobachtete ich ebenfalls eine vollkom-
menere Spaltbarkeit nach der einen Säulenfläche.
Andere Kali-Feldspathe zeigen zwar die Rechtwinkligkeit der
Hauptspaltungsflächen, doch im übrigen einige Abweichungen. Vorhin
wurde der Schwankungen
in 77,
der Doppelbilder auf
Adular gedacht, der Rhyakolith gab mir folgende Winkel:
Uhyakolith
sc
beim
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571
Die Feldspathgruppe.
(Fig, 2) die Flächen
einer
Ebene
P des
x
einen und
des zweiten Krystalles in
Dagegen
liegen, woraus die genannte Gleichheit folgt.
fand ich diese Erscheinung an den sonst gleich gebildeten Zwillingsnicht, obgleich
krystallen von Elba
citirt
dafür
diese öfter als Beispiel
werden; vielmehr Hess sich bei diesen die verschiedene Lage
jener beiden neben einander auftretenden Flächen deutlich beobachten.
Eine für die Kenntniss der Kalifeldspatlie ungemein wichtige
Erscheinung
die
ist
in
Verwachsung des Orthoklas und
die Erscheinung
bereits früher
genauer bekannt gewordene
Zeit
letzter
G.
Albit.
Rose
kannte schon 1823
am Orthoklas von Hirschberg. Hai ding er
*)
B reithaupt's
Orthoklas aufmerksam gemacht, doch erst durch
Gerhardts)
und
hatte
auf die regelmässige Verwachsung von Albit und
3
)
Untersuchungen am Perthit wurde es bekannt,
dass viele Kalifeldspatlie aus abwechselnden Lamellen von Ortho-
und
klas
Albit
besprochene
zusammengesetzt seien. Ich brauche hier die
Erscheinung am Perthit, wo die beiden
viel-
Mineralien
schon an den Farben unterschieden werden können, nicht mehr zu
andere Beispiele
beschreiben, doch möchte ich noch
von
Kalifeldspath
Chester Cty. N.
Am.
1475)
H.
(kl.
citiren.
zeigt
als
nach der Querfläche k (Fig.
dreifache Vergrösserung). Die
lassen
ersteren
in 6
sind breiter und
erkennen, während die anstossenden Flächen völlig glatt
erscheinen. Die ganze Feldspathmasse
feldspath von Sungangarsok,
solche Streifen, parallel
Anblick
(Fig.
auffallen
schmal, dass
die
'S,
besonders deutlich die dem Albit entsprechende Zwillings-
riefting
falls
Streifen
auf
sowohl
der Fläche der vollkommensten Spaltbarkeit (P) Streifen,
nach der Säulenfläche T,
Ein
man
Grönland
ist
weiss. Ein grüner Kali-
(kl.
H.
1472)
lässt
eben-
k erkennen, die sogleich beim ersten
4).
Stellenweise
werden
dieselben
so
die dort herrschende Zwillingsriefung nur durch
Loupe wahrnimmt. An einem Stücke
ist
die Erscheinung mikro-
skopisch Fig. 4 a gibt ein Bild der SOfachen Vergrösserung. Man
sieht die Riefung der
eingewachsenen Lamelle, aber auch nebenan,
im Gebiete des monoklinen Feldspathes bemerkt man sehr zarte
Riefen.
Diess deutet an,
Lamelle
sieht, eine
dass
auch dort, wo man keine geriefte
Mengung beider Feldspathe
!)
Berichte der Wiener kais. Akademie Bd.
3
)
Berg-
)
Zeitschr.
3
u.
1.
hüttenmaiu). Zeitg. XX, 69.
f.
d.
gesammten Naturw. XIX, 475.
stattfinde.
An einem
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572
Tscherroak.
Exemplar des grünen Kalifeldspathes von Bodcnmais von der Form
PMTlxyn
1468) beobachtete
(2. H.
sammenhängenden
ich auf
P
einen schmalen zu-
Streif parallel 31, welcher der
feine Zwillingsriefung zeigt
Länge nach jene
*).
Neben den Beobachtungen am
Perthit zeigen die
dem
dass manche Kalifeldspathe eine schon
Beispiele,
bemerkbare Verwachsung von Orthoklas und
angeführten
freien
Auge
Albit (oder Oligoklas)
und dass die abwechselnden Lamellen parallel gewissen
darstellen,
Krystallflächen an einander gelagert erscheinen.
Wenn
solche Stücke eine Zersetzung erleiden, so gewinnen
der Lamellen
die beiden Arten
Durchsichtigkeit, wie
oft
einige
dies
sehr verschiedene Grade der
mir
vor
liegende,
angegriffen
aussehende rauhe Krystalle aus Sibirien (H. 1909) sehr auffallend
zeigen, deren Lamellen parallel k gelagert sind. So entsteht jene
Zeichnung auf den Spaltflächen solcher Feldspathe, so
auffallende
bereits von
In allen
ist.
geflammte Ansehen des
das
entsteht
lamellen auftreten oder
habe ich
w.
u. s.
wie dies
,
wo nur
feine, trübe Streifen sichtbar sind,
von Krümmungen und Unterbrechungen abgesehen,
,
stets
angeführte Gesetzmässigkeit wahr-
den obigen Beispielen
jene in
Sanidin
Breithaupt (I. c.) so treffend beschrieben worden
Fällen, wo entweder deutlich untersclieidbare Albit-
genommen.
Die parallele Verwachsung der Lamellen findet
Nach der Querfläche
1.
besonders
am
Sanidin vor.
Nach den Säulenflächen
2.
allein nicht
statt:
Dieser Fall kommt ziemlich häufig,
k.
T
und
häutig ausgesprochen;
l.
Dieses Gesetz
ist
für sich
meist verbindet sich damit die
Tendenz einer Anlagerung nach k,
es
entsteht
ein
maschiges
Gewebe auf P, wie es ein Feldspath aus Bayern (Fig. 5) zeigt.
3.
Nach der Längsfläche
31.
Es
ist
der seltenste
Fall.
Ein Feld-
spath von Karlsbad zeigt die Erscheinung auftauend (k. H. 1474).
Das erste und
derselbe hat auf
!)
I>
P
dritte
uud
x
Gesetz verbinden sich beim Amazonit;
eine
dem entsprechende
escl oizeau x spricht (.Mineralogie
stallen
des Kalifeldspathes parallel
Zwillingsbildung nach
senkrecht auf
M"
M
p.
Gitterzeichnung,
329) davon, dass die an manchen Kry-
auftretende
Nath auf eine latent bleibende
dem Gesetze „Berührungsfläche
.)/,
Axe
der
Heniitropies
hindeute, doch dürfte der ausgezeichnete Forscher heute jene
Streifung wohl auch einer Albitlamelle zuschreiben.
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ö
Die Feldspathgruppe.
(
o
welche ich an allem von mir beobachteten Amazonenatein wahrnahm
(Fig. 6); minder deutlich zeigen diese Ercheinung der Mikroklin
von Arendal und der von Fredriksvärn.
Weil die eben besprochene Streifung dort, wo sie überhaupt
wahrgenommen werden kann, also bei den nicht durchsichtigen
Stücken, so allgemein
der Schluss ziehen, dass der
lässt sich
der Albit sieb nicht so wie isomorphe Substanzen,
und
Orthoklas
ist,
innig mit einander mischen, sondern nur regelmässig mit einander
verwachsen. Das Fortwachsen der so gemengten Krystalle scheint
meist nach der Querfläche anders fortzuschreiten,
als
senkrecht
darauf, wofür schon vorhin beim Adular eine Parallel-Erscheinung
erwähnt worden. Es lagern sich
Zusammensetzung
parallel
von verschiedener
also Blättchen
k an einander
oder es treten schmale
wohl nur selten
Prismen zu einem grösseren Krystall zusammen;
*)
lagern sich die verschiedenen Blättchen nach einer andern Richtung,
P
z. B. parallel
Wie
Mengung
aus
aufeinander.
dem Späteren
nicht weiter zu gehen als
diese
scheint
ergeben wird,
sich
bis zu dem im Perthite ausge-
sprochenen Verhältniss, wo äquivalente Mengen von Orthoklas und
Albit verbunden erscheinen,
dem Volumen nach
W
7
Orthoklas mit 10 Volumen Albit.
also
mehr
neben
albithaltigen
triklinische
zeitig
Albitsubstanz
Krystallen
gebildeter Krystalle
und zeigt dass jene Grenze
Das
Volume
dann bilden sich wahrscheinlich
enthält,
Albitkrystalle.
beiläufig 11
enn die krystallisirende Lösung
von
selbstständige
Kalifeldspath
Nebeneinandervorkommen gleich-
von beiden Feldspathen spricht dafür
oft
schon früher erreicht wird, so beim
Amazonenstein, welcher aus 13 Volumen Orthoklas gegen 4 Volume
Albit
zusammengesetzt
ist,
und dessen Krystalle an einer Stufe mit
gleichzeitig gebildeten Albitki ystallen verwachsen erscheinen.
Wenn man
bei einem solchen
Gemenge, wie
und seinen Verwandten, die beiden Gemengtheile
len auftreten,
bei
in
dem
Perthit
dicken Lamel-
dann erkennt man sogleich das Vorhandensein zweier
verschiedener Körper und das Ganze kann also
in
Bezug auf Form
und Eigenschaften keinen Übergang zwischen Orthoklas und Albit
darstellen.
!)
H.
Wenn
Fischer
hingegen die Mengung eine feinere, eine innigere
beobachtete am Mikroklin aus Norwegen auf
der Rlinodiagonale.
Leonhard's
Jahrb. 1861, p. 644.
M eine
Slreifung parallel
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Tschermak.
574
ist,
dann könnte man wohl erwarten, dass die Krystallform und die
zum Albit zeigen, dass also
Spaltbarkeit einen Übergang
tungsflächen nicht mehr rechtwinklig,
die
die Hauptspal-
Winkel im Allgemeinen
von denen des Adulars abweichend erscheinen, und eine Differenz
T und
der beiden Prismenflächen
/ eintritt.
sich später vielleicht andere anreihen
Einen solchen
Fall,
dem
werden, habe ich vorhin am
Amazonit beschrieben. Ich bin der Ansicht, dass die genannten Eigenschaften
von der eigenthümlichen Verwachsungs-
des Amazonites
weise herrühren. Es folgt hierin
dritten
in directer
der
gewöhnlichen
ersten Gesetze allein. Der
ist.
Dadurch
ist
dem beigemengten
Form und
Spaltbarkeit eingeräumt,
stattfindenden
Verwachsung nach dem
Albit ein grösserer Einfluss au
bei
wie angeführt, dem ersten und
Verbindung, was bei den von ihnen eingeschlossenen Or-
thoklassäulchen nicht der Fall
als
,
Gesetze zugleich. Die Albitlamellen stehen also mit einander
letztere Fall
verdient wohl
noch
eine
genauere Betrachtung.
Die Abweichung, welche bei inniger Mengung zu erwarten
wäre, findet sich nicht häufig; namentlich die Rechtwinkligkeit der
Hauptspaltungsrichtungen zeigt sich ungestört
in
suchen.
Die
Albitlamellen,
welche
sich
dem
von
allen übrigen
mir beobachteten Fällen. Den Grund dafür möchte ich
in
Krystall
Folgendem
einfügen,
sind Viellinge, aus sehr dünnen Zwillingsblättchen zusammengesetzt,
wie dieses Fig. 7
zeigt.
Denkt man sich die Zahl der letzteren Blätt-
chen gross, ihre Dicke sehr gering, so erhält man die Form
Fig. 8, welche die unter
im Adular die unter
II
PM
I
angeführten Winkel zeigt, während
zukommen.
=
90°
in
dem
:
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57o
Die Feldspathgruppe.
stumpfer werden
der Säulenwinkel Tl kann
Winkel
PM bleibt =
90
So lassen sich
.
heim Adular, der
als
die früher von mir ange-
führten Abweichungen erklären: die schon beim Adular merklichen
Schwankungen
in
Tl die früher
Doppelbilder auf x, eben so
citirten
Px
die stärkeren Differenzen in Tl,
bei Ryakolith u.
w.
s.
Aber auch diese Abweichung von den Winkeln des Adulars muss
nicht eintreten, denn weil eben eine Lamellenverwachsung und keine
innige
Mengung
so können die beiden Arten der Lamellen
eintritt,
Während
auch mehr gegenseitig unabhängig bleiben.
Falle die
Enden der Lamellen
Fig. 9 vergrössert
können
in
sich
dargestellt
dem andern
ist,
dem
so dass
AB
die Fläche
einen
vielleicht daraus
die Albitlamellen
in
entsteht,
Enden der Orthoklaslamellen
Falle alle
Ebene bleiben, während
in
genau aneinander fügen, wie
in einer
hervor-
ragen (Fig. 10), so dass die Lage der Fläche ungeändert bleibt und
Ansehen entsteht. Endlich können Unregel-
blos ein etwas matteres
und daher Krümmungen der Flächen eintreten, was
mässigkeiten
bekanntlich nicht
selten
vorkömmt. Zu bemerken
noch, dass die
ist
Lamellen derselben Substanz nur selten vollständig getrennt sind, so
wie es die Figur anzeigt.
durch Fasern
2.
Riilk
-
Die
Natronfeldspathe.
einander
spathe sind
die Lamellen
stehen
Meist
gleicher Art
Verbindung.
in
sehr
Krystallformen
Die
ähnlich.
dieser
Feld-
Winkeldimensionen der
Extreme: Anorthit und Albit weichen von einander nicht mehr ab,
es
als
stehen
sonst bei
in
isomorphen Körpern vorkommt, und die übrigen
krystallographischer und chemischer Beziehung
gangsglieder zwischen beiden und
man
als
Über-
hat daher eine vollständige
isomorphe Reihe. Die Folge einiger Glieder derselben wird durch
den Winkel
P M,
gemessen am Anorthit vom Vesuv, am Labrador
:
am Sonnenstein von Tvedestrand und am Albit von
von
St. Paul,
W.
Matrey angegeben
Anorthit
P:M'
In
Labrador
86°4'
Bezug auf Spaltbarkeit
Übergang. Die
!)
83°50'
*)
Sonnenstein
Alhit
86°8'
86°29'
zeigt sich ebenfalls ein vollständiger
dritte Spaltrichtung
nach
Die Winkel für Anorthit und Sonnenstein nach
T ist
Marignac,
nämlich heim Albit
die beiden anderen
meiner Beobachtung.
Sitzb. d.
mathem.-naturw.
Cl. L.
Bd.
I.
Abth.
39
nach
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Tschermak
57()
sehr deutlich, weniger beim Oligoklas; heim Labrador konnte ich
an
Stücken von
wird
Labrador dieselbe noch
erkennen;
am
Anorthit
angegeben. Hinsichtlich der optischen Eigenschaften
sie nicht
wissen wir wenigstens, dass die beiden äussersten Glieder der Reihe
sich ähnlich verhalten.
Wenn
also auch
sehen wird, so
ist
vor den chemischen Zusammensetzung abge-
der Isomorphismus
Feldspathe nicht zu
dieser
Befrachtung der Zusammen-
Allerdings kann erst die
bezweifeln.
setzung zur Klarheit führen.
Bei den Feldspathen dieser
wachsung, wie
wie
sie
Gruppe
bei der vorigen Reihe,
gibt es keine solche Ver-
sondern jene innige Mengung,
isomorphen Körpern vorkommt.
bei
welche ausser Kalk und Natron auch Kali
enthalten,
man
sie
eine
ist
Bei
einigen
Lamellenverwachsung zu vermuthen
noch nicht
beobachtet.
Vielleicht
Oligoklas von Arendal und Lojo,
indess,
merklichen Mengen
in
sind
,
doch hat
trübe Streifen
am
welche von Blattchen parallel
P
herrühren mögen, so zu deuten.
Die Substanz und das Eigengewicht.
1.
Die
Kalifeldspathe.
Mineralien
krystallisiiten
Erfahrungen
gegenwärtig zur Gattung Orthoklas
Verbindungen
Feldspathe
gezählten
ungleich
besprochenen
früher
viele der
haben gezeigt, dass
zwei
von
seien.
I)ie
suchung hat weiter geführt und bewiesen, dass
verschiedenen,
chemische Unteralle Kalifeldspathe
mehr oder weniger Albit beigemengt enthalten.
Es erscheint nicht unwichtig, hier zu betonen, dass bei den
Feldspathen eben
so,
wie
in vielen
durchaus nicht isomorph
mit einander
sind
die
anderen Fällen, Kali und Nation
seien,
wenn auch Orthoklas und
Albit
regelmässiger Verwachsung vorkommen. Und doch
in
beiden Oxyde von gleicher chemischer Zusammensetzung
K,0 und Na 2 0.
Dass von einer Isomoiphie der Oxyde: Kali, Natron mit Kalkerde
ich
Ga0
Magnesia
später noch
noch weniger die Rede sein könne, werde
besprechen; das eine aber möchte ich hier wieder
hervorheben,
dass
physikalischer
und
Sicherheit
MgO
für
die
Beurtheilung
des
ermittelten
Atomgrössen
aber die Äquivalentzahlen. Ich
dienlich
Zusammenhanges
nur
chemischer Eigenschaften
sein
werde desshalb
in
die
jetzt
können,
mit
nicht
einigen Fällen
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Di
Die Feldspathgruppe.
Atomgewichte
i
gebrauchen müssen, mit den
anstatt der Äquivalente
folgenden Werthen:
Si
=14
Si
= 13-75
Ca = 20
Ba = 6S-5
K = 39
AI
Na
=23
=28
SioT=30
68 = 51S
Al=27-5
AI 8
€a=40
Ba=137
CaO
BaO
=28
KO
= 47
= 31
K
=
Na
= 23
Atomgewicht
Ätniivalentzahl
Atomgewicht
Aquivalentzahl
39
Si0 2
AI 2
ist
NaO
= 94
K2
= 62.
Na 2
Albit
ist
be-
nach Äquivalenlzahlen
KO
Al a
3
(Si0 2 ) 6
NaOAl 2
3
(Si0 2 ) 6
für Orthoklas
„
= 1O3
€a0 =56
=76-5 Ba0 =153
Die Zusammensetzung für reinen Orthoklas und
kannt, sie
3
= 60
Albit
= 278 5
= 262-5
'
durch Atomgewichte ausgedrückt
für Orthoklas.
„
.
.
Al 2 O 3 (Si02 ) 6
K2
.
Na 2
Albit .:
A1 2
Die Abkürzungen Or und Ab
3
(Si02 ) 6
dienen
= 557 = Or
= 525 = Ab.
zur grösseren
Bequem-
lichkeit.
Die Feldspathe der Orthoklas-Reihe sind
Gemenge
dieser beiden
Verbindungen. Dies beweisen die Resultate der Analysen zugleich
mit den Zahlen für das Eigengewicht. Es lässt sich nun, nachdem
dies
festgestellt
ist,
die
chemische
zugehörige Eigengewicht für
alle
Zusammensetzung
möglichen
und
Feldspathe
das
dieser
Reihe voraus berechnen, und man kann aus den Zahlen der Analyse
das
Eigengewicht bestimmen und
erforderlichen Normalzahlen
umgekehrt.
Um
nun die dazu
zu gewinnen, analysirte ich den von
mir gemessenen Adular von Putsch und bestimmte mit Sorgfalt das
Eigengewicht. Ich stelle die Resultate mit Abichs Analyse des Adulars
vom Gotthard zusammen:
PBtsch
Gotthard
Kalkerde
64*5
18-4
0-3
65*69
17-97
1-34
Kali
14.8
13.99
Kieselsäure
.
...
Thonerae
13
Natron
99-3
«=
2-573
101
100
2-5756
39»
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578
Tschermak.
Daraus ergibt sich, wenn die Beimengung von Natron- und
berücksichtigt wird, für den
Kalkfcldspath
meiner Untersuchung
Mittelzahl
= 2-560
s
reinen Orthoklas nach
die Abichs s
= 2-555,
die
ist
= 2-558
s
und
für
es berechnet sich daraus für das sogenannte specifische
Volum
557
~~
~~
2-558
2-558
Or
V=
welche Zahl
In
für die
Berechnung des Eigengewichtes sehr bequem
in
ist.
untersuchte ich den wasserhellen Albit von
Weise
gleicher
Windisch Matrey
218,
Tirol. Ich
vergleiche wieder meine
den
mit
Zahlen Abich's für wasserhellen Albit von Kiräbinsk im Ural:
Kieselsaure
....
Tirol
Ural
68-8
68-45
Kalkerde
0-4
Magnesia
—
Kali
0-5
Natron
Eisenoxyd
1871
19-3
Thonerde
.
0-65
11-24
1
Ol
.
.
027
100-2
s=
Wenn man
0-50
0-18
11
.
'
100
2-624
2-624
wieder nach diesen Daten und mit Berücksichtigung
des Eigengewichtes der beigemengten Feldspathe das Eigengewicht
der reinen Albitsubstanz berechnet,
für das specifische
Mit Hilfe
als
ein
man übereinstimmend
Volum
V=
der
erhält
= 2-624
s
und
so
dieser Zahlen
Gemenge nach
200.
berechnet sich für einen Orthoklas,
äquivalenten
Verhältnissen
»»Or
:
wAb
betrachtet wird, das Eigengewicht nach
«Ab
= mOv
mV+nV
-|-
S
'
Die beistehende Tafel gibt die berechnete Zusammensetzung
mit
dem entsprechenden
Eigengewichte
für
mehrere bestimmte
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579
Die Feldspathgruppe
Äquivalentverhältnisse
der
stanz, sie
die
gibt
also
Gemenge von Orthoklas- und
mögliche
Albitsub-
Zusammensetzung von unver-
ändertem und von sonstigen Beimengungen freiem Feldspathe für
eine Reihe von Fällen an. Dass ich hier und im Folgenden
nur die erste Decimale schreibe,
dass
das Atomgewicht
mag
des Silicium 28 auf eine Einheit unsicher,
das des Aluminium auch nicht scharf bestimmt
Tafel
für
die
der
nis!
Aquiy.
m
:
n
ist.
Zusammensetzung und das Eigengewicht der
Orthoklas-Albitreihe.
Verhält-
immer
damit gerechtfertigt sein,
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Tschermak.
580
liier
besonders auffallen muss, weil die ganze Differenz zwischen
den beiden Extremen der Reihe nur 0*066 beträgt.
Die erste Gruppe der hier zu vergleichenden Feldspathe sind
jene, die der reinen Orthoklasmischung nahe
ist frei
gung
kommen. Kein Adular
von Natron, wohl auch von Kalkerde. Die letztere Beimen-
in
Rechnung zu ziehen behalte
ich
mir für später vor. Den
Berechnungen gegenüber, welche die Verhältnisse Or 10 Ab,, Or 5 A,,
Or 4 Abj
betreffen,
führe ich an:
1.
die Analyse von
fleischrothem
vom oberen See von Whitney; 2. Adular vom Gotthardt
vonAwdeef; 3. Orthoklas von Baveno, Ahieh; 4. meine Analyse
Orthoklas
Somma;
Scheerer.
eines Eisspalhes von der
6.
0. von Cliurprinz,
Or I0 Ab,
Kieselsäure
i.
Haughton,
0. aus Grönland,
5.
2.
3.
4.
Or 5 Ab,
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581
Die Feldspathgruppe.
5. 0.
6. 0.
ausTucker's Steinbrüchen in Delaware Boye und Booth
von Lomnitz, v. Rath; 7. 0. von Baden, Risse.
Or 3 Ab,
Kieselsäure
.
1.
2.
3.
4.
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582
von
Tschermak.
Brooks
Albitkörnern;
untersucht,
vielleicht ein
Orthoklas
2.
aus
dem
Gemenge von
Orthoklas und
Zirkonsyenit Norwegens, von
ähnlicher Zusammensetzung wie das vorige Mineral, von
untersucht,
die
Scheerer
Bestimmung des Eigengewichtes von Breithaupt
weicht stark von der Rechnung ab; 3. der (orthoklastische) Loxoklas
nach E.
Ludwig;
Kersten;
aber
nach
5. ein
4.
Albit vom Fürstenstollen bei Freiberg nach
mit diesem fast ganz gleich zusammengesetzter,
Sand berger
orthoklastischer
Feldspath
aus
dem
Schwarzwalde, untersucht von Seidel.
0r 2 Ab 3
1.
2.
Or,Ab 3
3.
Oi-jAli,;
4.
5.
Kieselsäure
67-0
67-39
66-03
67-6
66-28
67-9
6794 6637
Thonerde
.
191
19-24
19-17
193
20-26
19-4
18-93
Eisenoxyd
.
19-95
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583
Die Feldspathgruppe.
grossen für die Forschungen
Behelfe
sten
geliefert,
die
in
Bezug anf Isomorphie
wohl
nicht
die wichtig-
der Hand gewiesen
von
werden dürfen.
Was
den hier berührten Fall
speciell
bemerken, dass
betrifft,
unzweckmässig wäre,
es wohl nicht
möchte
die
ich
Annahme
zu lassen, die ganz verschieden zusammengesetzten Oxyde:
fallen
Natron einerseits und Kalkerde, Magnesia, Baryterde, Eisen-
Kali,
oxydul
denn
u.
s.
w.
man
Schon
dass jene
öfter ist
Annahme
das Verhältniss der Atome: Na 3 0,
MgO,
anderen CaO,
für die
könnten einander isomorph vertreten,
anderseits
für die einen hat
K 2 0.
fiaO, FeO.
von Mineralogen darauf hingewiesen worden,
eigentlich gar nicht gerechtfertigt sei, weil kein
einziger Beweis dafür vorliege; daher werden sich nun auch Viele
entschliessen,
leicht
die
Alkalien und
die
Erden
verschiedene
als
Verbindungen aufzufassen und zu schreiben, mögen auch die Formeln
dadurch complicirter werden, doch es wird auch hier bald Klarheit
und Einfachheit eintreten, sobald das Richtigere anerkannt
So
z.
man
B. wird
die
(CaO)
Formel des Labradorites
(A1 3
(NaO) (CaO) 3
was
freilich weitläufiger ist,
A^ /r
n^
(NaO)
(CaO)
3
s\t
also
3
(Si0 3 ) 3
)
mehr beibehalten können, denn
nicht
r k\
(Al 2
n
a
3)4
ist.
die Analyse gibt
(A1 8
(Si0 3 ) 12
man merkt auch
aber
sa-n ^
(Si0
3 ) 13
3 )4
=
(
\
Na ^ AL0 3
(3CaOAl 2
sogleich,
dass
(Si0
2 JG
~
) 6 Albit
v
3
(SiO,) 2 Anorthit,
eine Mischung von Albit und Anorthit nach bestimmtem Ver-
hältniss.
Dass nun
alle
Kalk-Natronfeldspathe isomorphe Mischungen die-
ser beiden Verbindungen seien,
spielen zeigen.
denn
in
finden
Zuvor möchte
werde
ich
ich sogleich in
mehreren Bei-
auf die Frage eingehen, ob sich
der atomistischen Constitution ein Grund für die Isomorphie
lasse.
Man wird
mit
gewiss nichts einwenden, wenn ich die
gegenwärtige Formel des Auortbites CaO,AL0 3 (Si0 2 3 verlasse und
)
in Atomgewichten CaO, AI 3 O s (Si0 3 2 schreibe.
)
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584
Tschermak.
Diese Formel sagt, wie die meisten der gewöhnlich gebrauch-
mehr
ten,
als
wir wissen. Sie behauptet nämlich, dass
der Ver-
in
bindung Calciumoxyd, Thouerde, Kieselsäure schon fertig gebildet
liegen,
was Niemand behaupten kann,
€a Al 3
zu
schreiben. Dasselbe
gilt
Si 3
folglich ist es richtiger
8
von der Formel des Albites, welche
N;ioAloSi Oi ß zu schreiben wäre.
Wenn nun
oder die des Anorthites verdoppelt wird,
die
so hat
6a AI
AI Si 2
8
Anorthit
Na AI
Si Si 2
8
Albit
halbirt
letzlere
man
oder
€a 3 A! 3 Al 3
Na 2 Al 2
In
Si 4
Si 3 Si 4
dieser Gleichartigkeit
16
Anorthit
16 Albit.
darf
der atomistischen Constitution
man wohl einen Grund der Isomorphie erkennen. Solche Vergleichungen sind indess heute noch zu ungewöhnlich,
manche Einwände dagegen erhoben würden.
Den einen Einwand
machen, dass ich
denn hier
ist
jetzt
Calcium
auch
und
AI
für
man
dass nicht
wie ich erwarte,
mir,
nicht
selbst Kalkerde und Natron isomorph nehme,
Ca und Natrium Na verglichen. Dagegen
wird man mir sagen, ich
Si
wird
als
hielte nicht blos
isomorph, wofür
ja
sondern
diese beiden,
sonst
keine Beispiele
vorlägen.
Darauf muss ich erwiedern, dass zwei Stoffe ja immer nur
in
Beziehung auf eine bestimmte Verbinduug, oder auf einige Verbin-
dungen isomorph
seien, die Isomorphie aber keine Eigenschaft der
Stoffe an sich bilde.
Man
stellte sich die
chemischen Verbindungen
häufig so wie einen Bau aus einzelnen Bausteincheu den Atomen vor
und meinte, wenn ein solches Steinchen einmal
welche ein zweites
in
ausfüllt, diese
in
jene Öffnung passt,
beiden Steinchen könnten einander
jedem Falle ersetzen, also: Kalium und Natrium ersetzen einander
im Alaun, ohne die
morph.
Dem
Form zu ändern, Kalium und Natrium
widersprechen aber die Sulfate, Nitrate
welchen die beiden nicht isomorph erscheinen. Die
nicht
wie Bausteinchen zu denken, sondern
als
sind iso-
u. s.
Atome
w.
,
in
sind eben
Körper, die durch
ihnen eigentümliche Kräfte aufeinander wirken. Die letzteren sind
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Die Feldspathgruppe.
ö8o
"
im Krystall im Gleichgewicht. Nun kann wohl das Atom Na vermöge
seiner eigentümlichen Beschaffenheit in das Atomsystem
ebenso passen, wie das Atom K.
ruft das
A nahezu
einem anderen Atomsystem B aber
In
Atom K eine gewisse Gleichgewichtslage hervor, das davon
verschiedene Atom
Na aber
eine andere, denn die Gleichgewichts-
lage beruht auf gegenseitiger Einwirkung.
Es
also
ist
kein Gegengrund
,
wenn man anführt €a und Xa,
ferner AI und Si seien sonst nicht isomorph, denn ich meine, bei
den isomorphen Verbindungen können wohl immer nur chemisch
gleichartige Atome einander
komme
ersetzen, sonst aber
es bloss
auf den allgemeinen Gleichgewichtszustand an und wir werden erst
von jetzt ab, seitdem wir die Atomgrössen kennen, über die Function
der einander ersetzenden Atome Studien machen können. Einige Beispiele,
unter denen sich übrigens analoge Falle finden,
die Stelle der weiteren
mögen
hier
Ausführung vertreten.
Isomorph sind
KN0
s
6a€0
3
Salpeter
Arragonit,
ebenso
Na Fe
€a Fe
Si 3
6
Akmit
Si 2
6
Augit
Li AI Si«
6
Spodumen
und
Mg
Fe Si
Be
AI AI
4
4
Li Fe P 04
nicht isomorph
Ich
dass
die
Olivin
Chrysoberyll
Triphylin;
dagegen
komme
H 2 0a 4
Fe 3 Al 4 Si 6
a6
Epidot
H 3 €;< 4
Al 2 Al 4 Si 6
26
Zoisit.
nun wieder darauf zurück, den Nachweis zu führen,
Feldspathe
bestehen, wobei
ich
der
zweiten
Reihe
aus
gewichtes und der Zusammensetzung darlegen
Albit
wurde
s
Albit
und Anorthit
auch wieder den Zusammenhang des Eigen-
= 2*624 bestimmt und
V = 200
will.
Für den reinen
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586
Tschermak.
-
gerechnet. Ich nehme nun, der Albitformel
Na 2
Al ä
3
(Sie 2 )e
entsprechend, für Anorthit
(€aO), (A1 3
Zum Zwecke
3 )3
(Si02 ) 4
= 558 = An.
Bestimmung des Eigengewichtes unter-
der
suchte ich einen Lahradorit von Labrador. Das Resultat benütze ich
zugleich mit
Abich's Analyse des Anorthites vom Vesuv.
Labradorit
Kieselsäure
.
.
Anorthit
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587
Die Feldspathgruppe.
Tafel für die Zusammensetzung nnd das Eigengewicht der Feldspathe
ans der Albit-Anorthitreihe Ab„ An n
Verhältniss n
;
o
.
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Ts
5<So
AI)
c h e r
in a k.
2.
1.
3.
4.
Ab,; An,
3.
Kieselsäure..
08-6
68-46
68-75
67-72
66-83
66-5
66-9
Thonerde...
19-6
19-30
19-53
20-54
1990
21-0
20-8
Eisenoxyd...
—
—
0-28
Kalkerde....
068
0-32
0-78
1-56
0-03
034
0-39
1104
10-65
10-13
Magnesia ...
Natron
11-8
11-27
—
—
Kali
s=
2-0
10-9
10-2
—
0-6
2-59?
2-612
2-620
1-6
—
0-16
2-616
2-624
—
59
2-635
Die zweite Gruppe schliesst zum Theil die bisher
bestimmten Feldspathe
sich;
in
desshalb
alle
Albite und Kalifeldspafhe zuweilen als
Hier
die
Analysen:
Smith und Brush;
necticut von
von Hitterö;
3. 0.
von Arendal, Rosales;
5.
Haddam, Con-
von
meine Analyse eines Oligoklas
2.
von Flensburg
auch
weil
einer anderen Gruppe
in
Oligoklas
i.
nicht,
Oligoklas angeführt werden,
und weil ich die kalireicheren Oligoklase
bespreche.
2-636.
als Oligoklas
in
Schleswig von Wolff;
0. von Elba,
Damour;
6.
4. 0.
Sonnenstein
Scheerer.
von Tvedeslrand,
Ab4An,
AbgAn,
1.
Kieselsäure
64-7
64-25
64-3
63-2
64-30
Thonerde
22-3
21-90
22-0
23-3
22-34
62-70
23-80
Eisenoxyd
—
—
0-70
Kalkerde
3-0
2-16
2-8
4-2
4-12
Magnesia
—
—
—
10-0
10-00
—
04
97
0-50
0-8
Natron
Kali
s
=
Die
—
2-645
—
8-00
—
1-05
2651
2-652
Ab 3 An,
Kieselsäure
62 30
61-30
61 9
Thonerde
22-00
23-77
24-2
Eisenoxyd
0-44
0-36
Kalkerde
4-78
Natron
4-86
8-20
8-50
8-7
Kali
0-94
1-29
—
2-662
2-656
2-659.
dritte
Gruppe
umfas.^t das,
Mischung Ab 2 An, und
die
Existenz dieser Mischung
5-2
was man Andesin genannt
dieser nahestehenden.
bestritten,
4-60
9-01
6.
=
4.
0-02
9-3
2-643
Mineralogen wie G. Rose, Deville
rigen
3.
5.
s
also die
2.
und G.
weil
hat,
Mehrere
Bischof haben
einige der hierher
die
gehö-
Feldspathe Zeichen der Verwitterung an sich tragen, und erst
vor Kurzem hat ein ausgezeichneter Forscher Herr G.
v.
Rath
bei der
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580
Die Felilspathgruppe.
Naturforscherversammlung
des Nichtvorkommens
Giessen sich mir gegenüber bezüglich
in
solchen Zusammensetzung ausgespro-
einer
chen. Ich lege natürlich gar kein Gewicht darauf, dass ein Feld-
Zusammensetzung hahe, und
spath genau diese
dass
lasse es gelten,
mehrere der hierher gezählten etwas zersetzt gewesen seien, doch
ein
wenig zersetzt sind eben auch sonst
werden, und es
lich
einige
wie <?chon
gibt,
angefochten
viele, die nicht
Rammeisberg
hervorhob, wirk-
aussehende, welche die hier geforderte Zu-
unzersetzt
sammensetzung haben, Herr G.
Rath
v.
vor
hat selbst
Kurzem
einen verwandten (sieh^ 5.) untersucht.
nenne hier:
Ich
2.
von
la
Jewreinow:
5.
4.
Feldspath aus
1.
Kieselsäure.
von Pitkäranta,
3. Oligoklas
von Chateau Richer, Canada,
Feldspat!)
dem Tonalith von
AboAn
G.
v.
Rath.
4.
Ab^An,
60-97
39-73
58-0
58-15
23-2^
0-30
25-40
25-52
268
26-55
—
0-67
-
—
5-03
6-36
7-58
8-3
8-66
0-06
6-28
1-30
0-39
0-07
—
6-44
6-38
all
6-9
ISO
0-66
—
Den eben genannten Feldspathen nähern
Labrador von Ojamo
farbenspielender
2. Feldspath aus
stein bei Ilefeld,
dem Tonalith, G.
Streng.
—
2-680
sich
1.
2.
3.
56-79
57-00
Thonerde
27-3
26-15
28-48
26-90
.
—
Kalkerde....
8-9
0-60
—
8-48
8-56
1-32
8-64
Magnesia....
—
—
—
0-20
Natron
6-5
6*25
6-10
5 17
0-34
1-37
2-695
2-685.
•—
6
.
die
vierte
=
2-684
Gruppe
stelle
—
ich
B.
Bonsdorff;
57-75
.
z.
Feldspath vom Raben-
57-3
Eisenoxyd...
2-676.
manche, wie
Finland,
3.
5.
—
0-97
2.670
Kieselsäure..
Kali
In
Rath;
v.
Ab 4 Anj
.
Hunt;
58-55
:>.
.
Finland,
3.
1.
2-667
1.
Ramme lsbersr;
Andern von Marmato,
Del esse;
Bresse,
jene Feldspathe. welche die
supponirte Labradormischung Ab 2 An 3 haben, so wie die nahestehenden,
z.
B.
1.
mein*1
vorhin
Labradors von Labrador;
2.
eitirte
Analyse eines farbenspielenden
Labrador von Campsie
in
Schottland,
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590
Tschermak.
Le Hunte;
4.
3.
Labrador vom Centralpic von Guadeloupe, Deville;
Labrador von Neurode
Schlesien G.
in
v.
Rath.
Ab, An,
1.
2.
Ab,An 4
Kieselsäure....
55-4
56-0
54-67
536
298
54-25
52-55
29-89
—
28-32
2-44
11-7
1112
11-61
070
0-48
452
2-715.
4.
3.
Thonerde
28-5
—
27-5
0-7
2789
Eisenoxyd
Kalkerde
104
101
10-60
Magnesia
Ol
0-18
Natron
50
5-0
5-05
4-9
Kali
—
0-4
0-49
—
3-63
0-33
2694
2-697
—
2-703
2-697
s
=
0-31
0-64
Die angenommene Labradormischung wird repräsentirt,
durch
st
en;
1.
farbenspielenden Labrador von Egersund, Norwegen,
2.
Labrador von Milngavie, Schottland, Le Hunte;
1.
Kieselsaure..
52-9
?2-45
52-34
52-52
Thonerde...
30-3
29-85
29.97
30-03
2.
3.
Eisenoxyd...
—
1-00
0-86
1-72
Kalkerde....
12-3
11-70
12-10
12-58
4-51
Magnesia
-
016
Natron
4-5
3-90
397
Kali
—
0-60
0-30
2-708
2-72
=
0-19
1.
dem Bytownit nahe
Labrador vom Berufjord
Bytownit von Bytown
ein
die
2-69.
Übergang vom Labrador zum Anorthit
Ich wähle aus denselben:
betrifft
-
—
Die fünfte Gruppe bilden Feldspathe,
stehen. Sie stellen den
2.
Her-
Labrador
3.
AbjAtij
s
Analyse
B.
Forchhammer.
von den Farüern
Damour;
z.
etwas
in
her.
Island von
in
Canada, Flunt. Die letztere
zersetztes
Mineral.
berechne
Ich
es
wasserfrei.
Ab,An 2
1.
Ab,An 3
Kieselsäure.
51-2
52-17
49-1
48-82
Thonerde..
314
29-22
32-8
Eisenoxyd..
—
1-90
—
31-49
0-82
14-67
Kalkerde...
13 6
1311
15-3
Natron ....
3-8
3-40
2-8
Kali
—
—
s
=
2-716
2-709
z.
B.
1.
Anorthit
vom
2-90
0-39
2-728
Die Feldspathe der letzten Gruppe enthalten
substanz,
2.
2-732.
fast
Thjorsa-Ufer, Island,
nur Anorthit-
von
Damour;
.
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591
Die Feldspathgruppe.
2. Anorthit
von Konschewskoi Kamen, von Scott;
3. Anorthit
von
der Insel St. Eustache, Antillen, von Deville; 4. Anorthit von der
Somma, Abich.
Kieselsäure.
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Tscher mak.
592
3.
Gemische von Kalk-, Natron- und Kalifeldspath. Viele Feld-
spathe enthalten ausser Kalk und Natron auch geringe
Da
Kali.
dies
Gemischen von
beweist es, dass den isomorphen
Albit
ist,
so
und Anor-
auch zuweilen geringe Mengen von Orthoklas beigemengt sind.
tliit
Es
Mengen von
auch bei völlig frischen Stücken der Fall
ist
auch hier zu erwarten, dass der nicht isomorphe Orthoklas
nur in regelmässiger Durchwachsung darin auftrete, was indess bei
Menge des lelzteren nicht leicht zu entWährend also die Feldspathe der ersten Reihe
nach dem wechselnden Verhältniss Or m Ab n gemengt sind, die der
zweiten nach dem Verhältniss Ab n An hat man in dieser Reihe
Während nun im ersten Falle bemerkt
Mischungen Or m Ab n An
der immer nur geringen
decken sein
dürfte.
.
m
wurde, dass das Verhältniss
:
n
—1
:
die
1
gewöhnliche Grenze
der Durchwachsung zu sein scheine, darf hier erwähnt werden, dass
im letzteren Falle
in
dem
Verhältniss
m
:
n
=i
der Orthoklasbeimengung gegeben sein mag,
:
2 das Maximum
wenn
die bisher be-
kannten Untersuchungen frischer Feldspathe überhaupt zu einem
Urtheile berechtigen.
Für
mehr
ren
ein
Gemische aus
eine Tafel in so kurzer
Fällen
gethan.
drei Substanzen
Form geben, wie
Da indess
die
natürlichen
lässt
sich nun nicht
ich es in den frühe-
Gemische gewisse
Grenzen innehalten, so mag die folgende Tafel, welche die wirklich
vorkommenden Verhältnisse
berücksichtigt, in
manchem
Falle zur
Vergleichung dienen.
Tafel für die
Zusammensetzung und das Eigengewicht mehrerer aus
Orthoklas, Albit und Auorthit bestehenden Feldspathe 0r m
in
:
Ab,,
An,,
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Die Feldspathgruppe.
m
:
593
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Tschermak.
594
Es stehen
und Andesin,
und
2.
zwischen dem supponirten Labrador
und 4. nähern sich
3.
dem
Schon aus diesen Beispielen
Oligoklas.
von der
also 1.
Menge
Andesin, die übrigen
sieht
des Natron direct abhängig
dem
man, dass der Kaligehalt
ist,
indem nur
die natron-
reicheren Feldspathe dieser Reihe eine bedeutendere Quantität Kali
aufweisen. Es sind also namentlich die gewöhnlich Oligoklas und Andesin genannten Mischungen, welche hier eine Rolle spielen, und es
neben der früher besprochenen Oligoklas-Andesinreihe
gibt daher
parallelgehende,
eine
durch einen merklichen Gehalt an
die sich
Orthoklassubstanz auszeichnet.
Als Beispiel
Reduction meiner
die
für
Bezeichnung auf die
sonst gebräuchlichen Formeln kann wieder Folgendes dienen:
Äq. Verh.
Frühere Formel
Neue Bezeichnung
RO
Ab 5 An,
Or,
Or, Ab 5 An 3
Ab 5 An 5
Or,
Ab 3 An 6
Aus
bei
Si0 2
all'
1:5:2
1:4:3
1:5:6
(Si0 2 ) 5
3
(Si0 3 ) 4
3
(SiO,)i
(Si0 2 ) 3
.
.
K:Na:Ca
R.
5
1
5
:
5
:
Oligoklas
Andesin
10
1:3:12
(Si0 2 ) 3
dem Angeführten wird man
leicht
Labrador.
entnehmen, dass es
den Feldspathen nicht blos auf das Sauerstoffverhältniss von
,
Al 3
3
,
RO ankomme,
gungen durch
z.
3
R0 2 A1,0
RO A1 2
R0 2 A1 2 3
RO A1,0 3
0r 2 Ab 8 An 3
Or,
A1 2
in
die
sondern dass auch noch andere Bedin-
Zusammensetzung
erfüllt
sein
müssen, dass es
B. unter den unveränderten Feldspathen keinen alkalifreien Labra-
dor, keinen kalkfreien Oligoklas geben könne, dass ein kalkreicher
Feldspath
Und
nicht
wirklich
Labrador
die
ist
Formel des Orthoklas haben könne
der Ersbyit,
aufführt,
welchen
Rammeisberg
nichts als ein Skapolith, wie aus der
u.
als
s.
w.
Kalk-
Zusammen-
setzung und der Spaltbarkeit hervorgeht, und was auch Descloi-
zeaux
klase
behauptet,
entweder
ebenso sind die sogenannten kalkfreien Oligo-
Albit
,
Orthoklas oder sie betreffen ein
wie die Substanz, welche
bei Wiesenthal
in der
Form
gefunden worden, und
des Leuciles von
in
Kali
ergeben hatte.
Naumann
Folge der Untersuchung
Oligoklas genannt wurde, obgleich die Analyse
22 Thonerde und 14
Gemenge
60 Kieselsäure gegen
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595
Die Feldspathgruppe.
Anderseits wird
die
man zugeben, dass von denjenigen Feldspathen,
man aus dem System verbannen
weil sie sich den frü-
wollte,
heren Regeln nicht fügten, wohl dieselbe Berechtigung haben,
die
anderen, wenngleich ihre Zusammensetzung
als
nicht auf eine sehr
einfache Formel führt.
bemerke hier noch
Ich
dass ich bei der früheren Berechnung
,
genommen
darauf keine Rücksicht
habe, dass viele Feldspathe kleine
Mengen von Eisenoxyd und Magnesia
ohne lohnendes
grössere Verwickelung
Das Eisen
Oxyd oder Sulfür
Hydrat,
Resultat
eine
dies
gegeben
hätte.
Form von
erkannt worden, wohl mag es öfters
mehrere Fälle
für
ist
weil
enthalten,
Beimengung
als
in
auch Thonerde ersetzen, wie aus mancher Analyse hervorzugehen
Die Magnesia
scheint.
kleinen
Mengen
keine Wichtigkeit.
kömmt
in
frischen Feldspathen
in
sehr
Das Wasser oder den Glühverlust habe ich hier
nicht berücksichtigen zu sollen geglaubt, da er nur
Feldspathe eigen
nur
über die Art der Beimengung hat
Die Frage
vor.
ist.
dem
zersetzten
Daher habe ich die Feldspathe mit merklichem
Wassergehalt von der vorigen Betrachtung ausgeschlossen.
Endlich kann ich erst jetzt die bei der Berechnung der Normalzahlen
Da
das Eigengewicht
für
es für mich erwiesen
befolgte
war, dass
Methode
rechtfertigen.
B. der Kalkgehalt
z.
im Adular
und Albit von beigemengten Anorthit herrühre, so konnte ich mit
Hilfe des bekannten,
näherungsweise richtigen Eigengewichtes des
Anorthit leicht den Einfluss der geringen Anorthitbeimengung eliminiren,
4.
in
gleicher
Weise den des
Albitgehaltes u.
ßarytfeldspath. Der von Sartorius von
s.
w.
Waltershausen
im Dolomite des Binnenthaies entdeckte Hyalophan, welcher
Form dem Adular
ähnlich
erscheint, hat
eine
in
dem Andesin
der
ent-
sprechende Zusammensetzung, doch wird die Kalkerde durch Baryterde vertreten. In Äquivalentzeichen
(KO) 7 (Na0) 3 (BaO) 10
Man wird kaum
irren
(Al 2
3 ) 20
(SiO 2 ) 80
.
wenn man den Hyalophan
,
als ein
Ge-
misch ansieht aus einer dem Anorthit entsprechenden Barytverbindung,
(BaO) 3
so
ist
Wenn
aus Albit und Orthoklas.
der
von
(A1 3
Uhr lau b
3 )2
(SiOo),
und
Hyalophan ungefähr nach dem
also
= 752 = Bf
Stockar -Escher
untersuchte
Verhältniss Or 7 Ab 3 Bf5 gemischt.
.
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Tsehermak.
59ß
0r 7 Ab 3 Bf6
Kieselsäure
.
22-3
Baryterde ....
16*6
Kali
71
Katron
2-0
dieser Feldspath
welcher
bedeutendem Baryterdegebalt die
Es verhält sich
sei.
dass der Barytfeld-
worden
noch nicht gefunden
isolirt
Adular isomorph
bei so
so lässt sich schliessen,
des Adulars hat,
spath,
Escher
—
—
Magnesia
Da
v. St.
52-0
.
Thonerde
Kalkerde
Form
An.
ist,
mit
also hier ähnlich wie bei
dem
den
Sulfaten von Ca und Ba, welche nicht isomorph sind.
5.
Borfeldspath.
Der Danburit, der zu Danbury
vorkömmt, hat nach den
mit Oligoklas im Dolomit
suchungen von
Smith
Zusammensetzung, indem
vertreten wird
i
Die
).
thites
I
aus
ist
=
dem
93°
Connecticut
letzten Unter-
Anorthit entsprechende
3
durch Borsäure B 2
3
gleichfalls feldspathähnlich.
Descloizeaux
mit den
III.
PM
eine
Thonerde A1 2
die
Form
Ich vergleiche die
menen Messungen
Brush
und
in
Mineralogie entnom-
Winkeln des Adulars
II
und Anor-
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597
Die Feldspathgruppe.
Sm.
Kieselsäure
Borsäure
Kalkerde
48-8
28-4
22-8
48-10
27-70
—
—
—
0-40
0*30
Magnesia
Thonerde
u.
Eisenoxyd
u. Br.
.
Manganoxyd
22-44
0-56
s
=
2-957.
Die Borsäure spielt also hier in krystallograpischer Beziehung
Thonerde, so wie
Bolle der
die
sie
im Turmalin dieselbe
theil-
weise ersetzt.
Bildung und Umwandlung der Feldspathe.
Was
äusseren Umstände bei der Bildung und Zersetzung
die
dem Bekannten wohl nichts Neues
Haidinger, Bischof, G. Böse,
Blum, Volger, Descloizeaux u. A. durch das Studium der
der Feldspathe betrifft, kann ich
hinzufügen.
durch
Seitdem
Pseudomorphosen, der chemischen, paragenetischen, physikalischen
Verhältnisse
Kobell
so
Feldspath
der
viel
in seiner
Böse
mehr fürchten,
sere Masse
stallisation
des
aus
nicht mit Zahlen
meiner Ansicht,
in
meisten
des
haben Volger, H.
nicht
Licht
die
gebracht worden, dass
Sache
Geschichte der Mineralogie pag. 450 sagt: „dass
u.
Granites
nicht
pyrogener Natur
A. erwiesen", seitdem darf
überall anzustossen,
existirenden Feldspathes
wenn man
für die grös-
eine Bildung
durch Kry-
wässeriger Lösung annimmt. Hier lässt sich indess
kämpfen und
um
ich unterlasse
eine Specialisirung
auf den Zusammenhang einiger, das Vorkom-
men und die Paragenesis betreffenden Thatsachen hinzuweisen.
Wie bekannt, treten auf Gängen und in Drusenräumen bei
kommener Ausbildung der
ich
sei,
man wohl
voll-
Krystalle nur fast reine Verbindungen auf,
meine Adular, Eisspath,
Albit, Anorthit. In
derben Stücken und
eingewachsenen Krystallen, dagegen kommen meist nur
die
in
Gemische
dieser Feldspathe vor. Die Erklärung liegt wohl auf der Hand, denn
es
ist
leicht einzusehen, dass im ersteren Falle
im freien Hohlräume
eine Lösung vorhanden war, aus der sich die einzelnen Verbindungen
gesondert
Falle,
wo
in Krystallen
die
Lösung
absetzen konnten, während in
dem zweiten
ein massives Gestein durchdringt, jene freie
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Ü98
Tschermak.
Beweglichkeit der Theilchen mehr gehindert
einzelnen Verbindungen
so dass sich die
ist,
gleichsam zwangsweise
oft
als
Gemische
anhäufen.
Für den auf Gängen vorkommenden Adular hat
häufige Begleitung von Kalkspath
verhält
es sich
Dolomiten
räumen
auftritt,
Was
ken.
und
die
mit
dem
Albit,
Kalksteinen
in
so
der in den Alpen allenthalben in
Gängen und geschlossenen Hohl-
des Rhyakolithes und des Anorthites nicht zu geden-
eingewachsenen Krystalle anbelangt, kennt man eine
grosse Zahl von Fällen,
und manche
auftreten,
die
durch das Carbonat gefällt worden. Eben
Adularsubstanz
die
Volger
nachgewiesen und gezeigt, dass
in
welchen diese im Kalkstein oder Dolomit
als selbstständige
Arten aufgefasste Feldspathe
haben den Kalkstein zum beständigen Wohnsitze. Aus
allen
Abthei-
lungen der Feldspathe sind solche Vorkommnisse bekannt, und ich
citire hier
nur folgende Beispiele:
1.
Aus der Orthoklas-Albitreihe:
Adular zu Arendal, Orthoklas, Lewis Cty. N. Am., Rhyakolith, Somma,
Mikroklin, Forbiörnsbögrube bei Arendal, Hyposklerit, Chesterlith.
Albit,
die letzteren beiden auch im Dolomit;
Oligoklas
thitreihe:
Diploit,
im
Kalkstein Arendal,
Amphodelit, Polyargit
In allen diesen Fällen ist
J
),
2. aus
im
der Albit-Anor-
Dolomit
Danbury:
Rosit, Anorthit, Indianit.
wohl der Kalkstein oder Dolomit das
Fällungsmittel der Silicate gewesen.
Ein anderer sehr interessanter Fall
ist die
Bildung der Feld-
spathe aus Zerstörungsproducten derselben Mineralien. Ich erinnere
an die Feldspathe
von Jenzsch
,
durchsichtige
phyr fehlen 2 ).
in
der sogenannten Arkose, an die Beobachtung
dem Melaphyrthon von Tanhof bei Zwickau
Feldspathkrystalle fand, welche dem frischen MelaIch selbst beobachtete in dem zersetzten Trachyt vom
der
in
Monte Bracciano, welcher zumeist aus Kaolin besteht, frische wasserhelle
Orthoklaskrystalle, welche
schliessen
dem
von
zum Theil
Koalinpartien
und vollständig den Eindruck machen,
als
um-
ob sie erst
in
Kaolin entstanden wären.
Vom grössten Interesse sind endlich die
Grandjean undGüppert, welche Feldspath
steinerungen beobachteten.
J)
Nach meiner Beobachtung.
2)
Pogg.
Ann. CV. G18.
Beobachtungen
in
Pflanzenver-
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599
Die Feldspathgruppe.
Den
Vorgang
speciellen chemischen
bei der Bildung der Feld-
spathe können wir allerdings nicht ohne Weiteres studiren, so lange
wir nicht die Entstehung im Laboratorium beobachten, doch geben
die
der Natur vorkommenden Umwandlungen auch hiefür An-
in
glaube
haltspunkte. Ich
nun,
der
dass
welcher
Mineraloge,
die
Pseudomorpliosen und Zersetzungsproducte studirt und diese mit
den ursprünglichen Mineralien vergleicht,
derselben Lage
in
ist,
wie der Chemiker im Laboratorium, nur dass letzterer die Vor-
gänge mehr
in
der Hand hat und nicht so sehr auf den glücklichen
Daher meine
Zufall
angewiesen
Wege
zu ähnlichen Resultaten gelangen
ist.
solchem
ich auch, dass wir auf
werden wie der Chemiker,
indem wir aus den genannten Beobachtungen die Bildungsweise
entnehmen und was noch mehr, indem wir
chemische
die specielle
Constitution der Mineralverbindungen erschliessen. Ich will dies in
einigen Beispielen andeuten.
Die Pseudomorphose von Sanidin nach Leucit
ist
bekannt, ich
meine hier jenen Fall im Sanidingestein der Somma,
Sanidin
in
der
Form
wo
blos
des Leucites vorkömmt, ohne Beimengung von
Nephelin. Vergleicht
man
hier die
Zusammensetzung des ursprüng-
lichen Minerals und des neu entstandenen
so
bemerkt man
hat
viele
in
(K 2 0) (A1 2
3)
(Si0 2 ) 4
(K 2 0) (A1 2
3)
(Si0 2 ) 6
der letzteren eine
Wahrscheinlichkeit für
,
Zunahme von (Si0 2 ) 2 und
sich,
den
Vorgang
nach
es
der
Gleichung
(K 2 0) (Al 2
zu denken,
(Si02 ) 4
3)
+ (Sie
was man kürzer
2 )2
in der
= (K
2
0)
(A1 2
3)
(Si0a ) 6
Formel des Sanidin durch die
Trennung der ursprünglichen und hinzugekommenen Kieselsäure-
menge
anzeigt, also:
(K 2 0) (A1 2
3)
(Si0 2 ) 4 (Si0 2 ) 2
.
Zwei andere Fälle führen auf dieselbe Formel. Es sind
Haidinger
die von
entdeckten Pseudomorpliosen von Orthoklas nach Anal-
cim und nach Laumontit. Die Vergleichung der Zusammensetzung
(Na 2 0)(Al 2
(H 2 0) 3
(€a0) (A1 2
(H 2 ttJ 4
3
)(Si0 2 ) 4
j
Analc,m
,
}
3
)
(Si0 2
(K 2 0)(Al 2
Orthoklas
)4 Laumonm
3
)(Si02 ) 6
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000
Tscliermak.
macht
dem
wieder höchst wahrscheinlich, dass der Vorgang ausser
es
Verlust des
Wassers und dem Austausch des Natrons oder der
Kalkerde gegen Kali
Aufnahme von (Si0 2 ) a gegen
einer
in
die
ursprünglichen (Si0 2 ) 4 bestand. Eben so verhält es sich mit der
Pseudomorphose von Albit nach Laumontit, und man hätte demnach
bezüglich der Entstehung
K2
um
anzudeuten,
diesen Fällen für beide zu schreiben
in
Al 2
3
(Si03 ) 4 (Si0 2 ) a
Na 2 0Al 2
3
(Si02 ) 4 (Si0 2 ) 2
dass
dabei
die
beiden
geschriebenen
getrennt
Kieselsäuremengen eine verschiedene Rolle spielen.
Wenn man
nun auch die Zersetzungserscheinungen des Ortho-
eben
klas betrachtet, so lässt sich
so in die Constitution dieser Ver-
bindung Einsicht gewinnen. Die gewöhnlichste Zersetzung
Kaolinbildung.
ral
mit
dem Zersetzungproducte
K2
so erkennt
und
£1 3
3
(Si0 2 ) 6 Orthoklas,
(H 2 0),A1 3
3
(Si0 2 ) 2 Kaolin,
man den schon
besprochenen Hergang, dass (Si0 2 ) 4
oft
(H 2 0) 2
(K 2 0) ausgeschieden,
kömmt
die
ist
man nun wieder das ursprüngliche Mine-
Vergleicht
aufgenommen wurden,
und
zu der schon zuvor entwickelten Ansicht, dass im Orthoklas
(Si0 2 )i und (Si0o) 2
in
verschiedener Wirkungsweise auftreten.
Eine andere, sehr gewöhnliche Umbildungserscheinung
Verwandlung des Orthoklas
in
ist
die
Glimmer. Auch hier verhält es sich
wie bei der Kaolinentstehung, denn man hat
K2
(K 2 H 4
Al 2
3
)./3
(Al 2
3
(Si0 2 ) 6 Orthoklas,
3)
(Si0 2 ) 2 Kaliglimmer,
auch hier treten (Si02 ) 4 aus der Verbindung, während (Si02 ) 2
zurückbleiben.
Aus
allen
diesen Erscheinungen
der Bildung und Zersetzung
geht also hervor, dass der Orthoklas und
mit
ihm der Albit eine
solche chemische Constitution besitzen, dass nicht alle Atome Si
gleicher
Menge
in
Beziehung zu der Verbindung stehen, sondern die eine
Si 2 sich anders verhält als die übrigen Si 4 ,
danke kann angedeutet werden durch die Formeln
und dieser Ge-
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601
Die Feldspathgruppe.
K3
Bezüglich
Al 2 Si 2 Si 4
16
Orthoklas
Na, Al 2 Si 2 Si 4
16
Albit.
der zuletzt angeführten Zersetzungserscheinungen
könnte man einwenden, dass der Kaolin und Kaliglimmer
immer
sollen auch nur jene Fälle,
den
nicht
Zusammensetzung haben. Allerdings, dagegen
die genannte
Satz
letztangeführten
auf welche die obigen Formeln passen,
stützen,
der ja die Constitution der
beiden Verbindungen blos von einer ganz speciellen Seite betrachtet.
Andere Zersetzungs- und Bildungsersclieinungen würden diewieder
selbe
einer anderen Richtung
in
kennen lehren, weil
mehr complicirtes Atomsystem auf verschiedene Weise
kann, doch nach bestimmten Regeln. Eine derselben
ist
ein
zerfallen
besprochen
worden.
Der Anorthit
in
ist
Bezug auf Bildung und Zerlegung weniger
beobachtet. Eine Kaolinbildung
schon
sich
dadurch im
ist
ihm ganz fremd
und er zeigt
chemischen Verhalten ganz
verschieden
von den beiden vorgenannten Verbindungen, dass er durch Säuren
vollständig und
leicht
Während
zersetzt wird.
seine
Zusammen-
setzung €a 3 AliSi^Oje dasselbe Verhältniss von AI und Si zeigt, wie
der Kaolin, so wird er doch ohne Kaolinrückstand zersetzt und die
Gruppe
in
Si 4
scheint
hier
eine ähnliche Rolle zu spielen wie die Si 4
den beiden anderen Feldspathsubstanzen, wo dieselben bei der
Zersetzung zugleich entfernt werden.
Die Umbilduugserscheinungen der Feldspathe sind meist nicht
so
einfach
wie
eben
die
Es entstehen
betrachteten.
aus
dem
ursprünglichen Minerale entweder zugleich mehrere neue oder wir
finden die neu gebildete Verbindung noch mit Resten der ursprüng-
lichen
gemengt. Eine sichere Beurtheilung
möglich. So fand ich in
bei
dem Thonschiefer
Eckersdorf und Dorfteschen
in
ist
bei
dann nicht immer
Hombok
in
Mähren,
Üsterreichisch-Schlesien,
wo
überall
Dachschiefer gebrochen wird, auf Gängen neben Staub-
chlorit
und Quarzkrystallen Drusen von weissem, undurchsichtigem
Albit,
welcher bereits etwas
erschien
gekommen. Der
2-626,
verändert
war.
Der Natrongehalt
vermindert, Eisenoxyd, Magnesia, Wasser waren hinzu
Albit
die folgende
von
Hombok
hatte
Zusammensetzung
das
Eigengewicht von
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602
Tscherraak.
Kieselsäure
69-7
Thonerde
Kalkerde
20-0
0*5
0-3
Magnesia
0*4
Natron
8-6
Eisenoxyd
1-0
Wasser
100-5.
Zusammenhang
der chemischen und physikalischen
Eigenschaften.
dem Vorhergehenden
In
gezeigt worden, dass der Grund
ist
der partiellen Isomorphie des Adular und Albit, der vollständigeren
Isomorphie des Albit und Anorthit auch Danburit, endlich des Adular
und Hyalophan
in
welche
die
deutet
durch
der ähnlichen
atomistischen Constitution liege,
entsprechenden
Formeln
atomistischen
ange-
werde. Die letzteren hatten anfänglich eine blos krystal-
lographische Basis. Im
vorigen Abschnitte suchte ich zu zeigen,
dass auch mehrere chemische Erscheinungen beim Adular und Albit
auf die gleichen Formeln führen, was eigentlich ganz allgemein der
Fall
müsste, weil
1
sein
Gleichgewichtslage und
systeme
auf
denselben
nach
die
der
atomistischen
Anschauung
die
Bewegungserscheinungen der Atom-
Principien
Ich
beruhen.
steile
hier
die
erhaltenen Ausdrücke zusammen:
Anorthit
€a 2 Al 2 Al 3
Albit
Na, Al 2 Si 3 Si 4 0i 6
Adular
K2
Si 4
AI, Si, Si 4
Barytfeldspath .Ba, AI, AI, Si 4
Ca, B 2 B,
Danburit
Es
ist
Si 3
16
16
16
16 .
eingewendet worden, solche Ähnlichkeiten der chemi-
schen Zusammensetzung hätten keine krystallographische Bedeutung,
weil öfters ähnlich zusammengesetzte Körper unähnliche
zeigen
und
umgekehrt. Dieser
unrichtigen Auffassung.
Nach
Formen
Einwand beruht jedoch auf
der atomistischen Theorie
einer
müssen
ähnlich krystallisirte Verbindungen eine ähnliche Constitution haben
und wo die letztere Ähnlichkeit noch nicht vorliegt,
Aufgabe,
sie zu finden.
Andererseits
müssen
ist
es eben die
unähnlich krystallisirte
Verbindungen unähnliche Constitution besitzen, und wo dies nicht
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603
Die Feldspathgruppe.
scheint, wie beim Arragonit und Kalkspath, beim rhombischen und
monoklinischen Schwefel, dort werden die bisherigen
corrigirt
werden müssen, und man
ersteren
beiden
und S 6
€a€0
und €a 3 € 3
3
9
Annahmen
später für die
findet vielleicht
für die letzteren etwa
S4
w.
u. s.
Ich halte
demnach die zuvor gegebenen Formeln der isomor-
phen Feldspathe
in
Bezug auf
ihr gegenseitiges
Verhältniss
für
richtig.
Die meisten Feldspathe sind Gemenge der genannten einfachen
Substanzen, keine chemischen Verbindungen derselben. Daher muss
Eigengewicht solcher
das
Feldspathe durch das Verhältniss der
Mischling und durch das Eigengewicht der Gemengtheile bestimmt
Für
sein.
Übereinstimmung dieses Satzes mit den Thatsachen
die
habe ich im Früheren hinlänglich Beispiele angeführt.
Minder einfach
ist
die Abhängigkeit der Krystallform von
Verhältniss der Gemengtheile, denn es besteht
wo anisomorphe Substanzen
lamellare Verwachsung,
sich
und es
in
dem einen
dem
Falle,
mengen, eine eigenthümliche,
Gewissheit voraus bestimmen, weil
es,
oft
dann die Form nicht mit
lässt sich
nach der von mir gege-
benen Erklärung auf die Art der Durchwachsung ankömmt, ob die
Form
ein Mittelding zwischen der des Adular und Albit wird, oder
ob sie nur in
x
und Tl von der des Adular abweicht, oder ob blos
Bauhigkeit mancher Flächen
scheint
es
ist
an
eintritt.
Der
erste dieser drei Fälle
dem von mir gemessenen Amazonit vorzukommen, und
interessant zu sehen, ob
nun
zeigt,
wie
Form, so wie
hier die
isomorphen Gemischen, der Zusammensetzung
erwähnt, das Verhältniss OrgAbj
;
bei
Der Amazonit
folgt.
danach
ist
die erste
Zahlenreihe berechnet:
PM
89°tl'
89°7'
88°
Px
129°15'
129°
Tl
119°15'
119°30'
120°22'
120°30'
120°20'
120°.
m
MT
Die Übereinstimmung
nommen. Es
stallen,
ist
indem
x
89°
M'x
ist
merklich, den Winkel
M'x ausge-
dies eine Unregelmässigkeit an den Amozonitkryein
wenig ausserhalb der Zone
Py
liegt.
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604
Tschermak.
In
der Reihe der Kalk-Natronfeldspathe
ist
eine vollständige
Harmonie der Form und des Mischungsverhältnisses zu erwarten,
indem voraussichtlich
Formen der
die
Mittelglieder zwischen den
Extremen stehen und sich nach dem Verhältniss der Mengung dem
einen oder
dem andern nähern werden. Genauere Messungen
nur
den
über
Sonnenstein
von
Tvedestrand
und
sind
von einigen
Labradoriten bekannt. Doch stimmen die letzteren so wenig überein,
dass sie wohl für den vorliegenden Fall nicht benützt werden
können.
Scheerer
Für den Sonnenstein, der nach
Ab 3 An,
wie
besitzt,
stellt
die
sich
Rechnung
das Verhältniss
und
Beobachtung,
folgt:
Ab 3 An,
berechnet
Anorthit
Sonnenstein
Marignac
Albit
PM'
85°50'
MT
120°9'
120°24'
Tl
12i°56'
120°30'
120°43'
120°42'
i20°47'
TP
114°7'
114°33'
114°40'
il4°42'.
86°16'
86°24'
86°8'
H9°33'
Die Winkel des Sonnensteines liegen also zwischen den bei-
den Extremen und stimmen mit der Rechnung so gut es nur bei
den Messungen am
Sonnenstein
gegenüber den
und
etwas abweichenden Zahlen für den Albit möglich
unter sich
ist.
Die Rechnung beruht auf der Kenntniss der Winkel, welche
die einfachen Verbindungen
des Volumenverhältnisses.
und
zeigen
Weil die Winkeldifferenz nur gering
ist,
so
rechnet
man nach
der Formel
10
wo
w
und
10
die
gen, n und n
nV
w' n
.
-f-
V
entsprechenden Winkel der einfachen Verbindun-
die Verhältnisszahlen der
specifische
Volume und
im letzten
Beispiel
V=
.
also
W
Mischung, V und
V
die
der Winkel der isomorphen Mischung,
für
Ab 3 An,
,
n
=
3,
V= 200,
n'
—
1,
202.
Die verwandten Mineralien.
Neben der Feldspathgruppe
welche jener
in
in
genetischer
gibt es eine Reihe von Silicaten,
der chemischen Zusammensetzung ähnlich sind und
Beziehung gleiche Verhältnisse darbieten.
Für die
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DUO
Die Feldspathgruppe.
Verwandten kann folgende Übersicht zur Vergleichung
alkalihaltigen
dienen:
Li 2
A1 2
3
(Si0 2 )s
Na 3
A1 2
3
(SiOo) 8
K,0
Al 3
3
(Si0 3 ) 8
Ka o
Ai 8
e
Ob
die
3
Cs 3
A1 2
3
(Si0 3 ) 4
3)4
(Si0 3 ) 9
ist
Sphärolith,
j
Leucin
V
A1 3
[
PoI,ux >
}
Nephelin.
Bestandteile des Sphärolith das obige
wesentlichen
Pct.
(Sio 3 ) 4
Na 2
Verhiiltniss zeigen,
Pisani 2
8
(Si0 3
(Na 2 0), (Al 2
petalit,
}
noch nicht sicher. Der Pollux enthält nach
Wasser,
die wohl nicht ursprünglich
sein
dürften.
Auch die übrige Analyse stimmt nicht genau mit dem angeführten
welches
Verhältniss,
durch die
indessen
Isomorphie mit
Leucit
wahrscheinlich gemacht wird.
Der Spodumen, welcher das gleiche Verbindungsverhältniss aufAugitform besitzt, dürfte eine niedri-
weist wie der Leucit, aber
gere Zusammensetzung haben, etwa LiAlSi 2
6
wie ich
bei einer
anderen Gelegenheit zeigen werde.
Mit den Kalkfeldspathen
lichkeit,
welche
nach
den
zeigt
Werneritgruppe
die
bisherigen
Untersuchungen
viele
von
Gattungen gebildet wird: dem Wernerit, Mejonit, Dipyr und
zonit.
Ähnvier
Miz-
Die erstere zeigt dasselbe Zusammensetzungsverhältniss wie
der Anorthit, besitzt indessen
höchst wahrscheinlich eine höhere
Zusammensetzung, etwa
(€aO) 4 (A1 3 0,) 4 (Si03 ) 8 Wernerit,
zugleich erscheint ein Natronsilicat beigemengt, welches nach
dem
Feldspathgruppe entwickelten Gesetze des Isomorphismus
für
die
die
Zusammensetzung (Na 3 0), (A' 2
3
)2
(Si0 2 ) 12
hatte.
Dem
ent-
sprechen auch die chemischen Untersuchungen.
Die von
Scheerer
behauptete Dimorphie bezüglich des Kalk-
feldspathes und Wernerites halte ich für erwiesen, doch meine ich»
man werde
aufgeben,
in
diesem und
als sei es
in
allen
nen Formen auftrete, denn
die
Dimorphismus lassen vermuthen,
also
verschiedene
übrigen Fällen die Vorstellung
dieselbe Substanz, welche in zwei verschiede-
physikalischen Unterschiede beim
dass
Verbindungen seien,
es
isomere oder polymere,
was bereits
v.
Kobell,
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606
Tschermak.
Schaffgotsch
u.
A. ausgesprochen haben und wofür die Kohlen-
stolTverbiudungen zahlreiche Beispiele liefern.
Die
übrigen
Glieder
der Werneritgruppe
den Feld-
stehen
spathen schon mehr ferne, da sie Kalk- und Thonerde nicht mehr
im gleichen Verhältnisse enthalten.
Systematik.
Da
Grund
chemische Zusammensetzung der Feldspathgruppe so
die
erscheint
einfach
und da die physikalischen Verhältnisse keinen
weitere Trennung abgeben, so sollten eigentlich
eine
für
vom Hyalophan und Danburit abgesehen, nur
drei
Gattungen auf-
gestellt
werden, welche durch Übergänge verbunden
dürften
indess
tigen sein, und,
Auftreten
in
sind.
Dabei
auch die genetischen Verhältnisse zu berücksichwie es bisher schon meistens geschehen
frei
ausgebildeten Krystallen
bezeichnet) zu unterscheiden sein
von
(von mir
das
drusig
als
dem Vorkommen
ist,
in
Gestei-
nen der Trachyt- und Basaltfamilie bei eigentümlichem Ansehen
(glasig); ferner von dem Vorkommen
in
in
den übrigen Gesteinen
eingewachsenen Krystallen oder derben Massen (hier
als
derb
bezeichnel).
Wenn man
gangsglieder
zwischen
Adular
Sanidin
bezeichnet, ferner die derben Zwischen-
glasigen
mit
nun, wie gewöhnlich die „derben" Über-
und
Albit
glieder zwischen Albit und Anorthit mit
mit
Mikrotin
derb
*),
so hat
man
mit
Orthoklas,
Plagioklas,
folgendes Schema:
die
die glasigen
:
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007
Die Feldspathgruppe.
genaue Bestimmung des Eigengewichtes,
sich mit
es
dem
Mikrotin.
vorliegt.
Eben
so verhält
Für allgemeinere Angaben, namentlich
merkliche
bei Gesteinen, dürften sich dadurch ebenfalls
Erleich-
terungen ergeben.
Die grosse Meng» der
angt indessen
mehr
eine
Fachwerk, worin
gewonnenen Erfahrungen ver-
bis jetzt
detaillirte
die Schätze der
reicheres
Classification, ein
Beobachtung
in
genauer Ordnung
aufgespeichert werden können.
Ich möchte daher auch eine speciellere Eintheilung vorschlagen,
wie
sie
schon bei der Besprechung der chemischen Untersuchungen
angedeutet wurde. Dieselbe schliesst sich der bisherigen Eintheilung vollständig an, doch hat das neue System einen anderen Sinn.
Es enthält keine Aufzählung und Abgrenzung von Species, sondern
es theilt die ganze grosse Beihe der Feldspathe auf eine willkürliche,
aber durch die bisherige Praxis bedingte Weise
in
mehrere gleiche
Abschnitte, nämlich
Reihe
1.
Adular-
2.
Amazonit-
3.
Perthit-
4.
Loxoklas-
5.
Albit-
„
.,
6.
Oligoklas-
„
7.
Andesin-
.,
8.
Labradorit-
„
9.
Bytownit-
„
10. Anorthit-
„
Die Unterabtheilung der Kalifeldspathe
ist
ungewöhnlich, doch
durch die Consequenz geboten. Zu den bisher angenommenen Abtheiliingeri
der
zugekommen.
tri klinischen
Um
nun
die
Feldspathe
ist
noch eine (Bytownit) hin-
Grenzen der einzelnen Ahtheilungen an-
zugeben und den Zusammenhang der früheren und der neuen Systematik darzulegen,
(i\ge ich die
folgende Aufzählung hinzu,
das drusige Auftreten (mit a bezeichnet),
glasige
Vorkommen
in
welcher
das derbe (b) und das
(c) getrennt sind.
Die Angaben über Zusammensetzung und Eigengewicht bezie-
hen sich natürlich nur auf reine und unzersetzte Feldspathe. Zersetzte
Mineralien
,
die
kommen anhangsweise
Sitzb.
d.
math.-naturw.
früher
selbstständig
aufgeführt
zur Besprechung.
Cl.
L. Bd.
I.
Abth.
41
worden,
.
.
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608
Tschermak.
A. Ralifeldspath.
1.
Adular-Reihe.
s
=2
•
86 ... 2*87.
Zus.
:
Or
.
.
Or 4 Ab,
.
Kaligehalt 16 bis 13 Pct.
a) Adular, Pini.
Breithaupt.
Valencianit,
haupt. Rhyakolith, G. Rose oder
z.
Breit-
Eisspath.
b) Orthoklas, Breithaupt zum
haupt,
Paradoxit,
Breit-
Pegmatolith,
Theil.
Th. Mondstein von Ceylon. Murchisonit, Levy. Mikro-
Breithaupt,
Jenzsch.
Chesterlith, Booth; nach der Analyse von Smith und Brush.
c) Sanidin, Nose, z. Th. z. B. von Rockeskyll nach Bothe.
klin
Th.
z.
z.
B. von Arendal,
Weissigit,
Eingewachsener Rhyakolith.
Ä. Amazonit-Reihe.
=
s
2-57.
.2-58. Zus.: OivAb,
.
Kaligehalt 13 bis
10
.
.
.Or 3 Ab,.
Pct.
bj Amazonenstein, Amazonit Breithaupt. Orthoklas,
Pegmatolith,
z.
z.
z.
Th.
c) Sanidin
nach
B. von
Th.
Lewin stei
z.
B.
z.
Th.
Danbury nach Barker.
von der Perlenhardt, vom Drachenfels
n.
3. Perthit-Reihe.
= 2- 88
s
.
.2 • 60. Zus.
.
:
Or 3 Ab 3
.
.
.
Or, Ab,
Kaligehalt 10 bis 7 Pct.
b) Perthit,
von
Thomson. Orthoklas, Pegmatolith z. Th.
nach Rammeisberg, vom Radauthal
Schwarzbach
Fuchs.
Mikroklin
z.
Th.
Th.
z.
z.
von
B.
z.
B.
nach
Kangerdluarsuk nach Uten-
d örfer.
cj Sanidin
4.
z.
B. von Rockeskyll nach
= 2-60.
Loxoklas-Reihe. s
.
.2-61. Zus.: Or, Ab,
Kaligehalt 7 bis
4
5. Albit-Reihe.
.
.Or, Ab 4
.
z.
Th.
Natroufeldspath.
= 262.
g
.
stein.
Pct.
b) Loxoklas, Breithaupt. Orthokas
I!
Lewin
.
.264.
Zus.:
Ab...A 8
An,.
Natrongebalt 12 bis 10 Pct.
a)
Albit, G.
Breithaupt. Tetartin, Breith.
Breithaupt. Cleavelandit, Brooke und
Rose.
b) Hyposklerit,
Levy. Eingewachsener
Periklin,
Albit,
i.
B.
von Wexford nach
Haughton,
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609
Die Feldspathgruppe.
vom
Col
du
Bonhomme nach Marignac.
von Kimito nach
c) Glasiger
O.
Oligoklas
Th.
z.
z.
B.
Chodnew.
*== 2-64.
Oligoklas-Reihe.
Abicb.
Pantellarit,
Alhit,
AK An,
.2-66. Zus.:
.
.
.
.
Ab, An,.
Natrongehalt 10 bis S Pct.
b) Oligoklas,
Thomson
Breithaupt
Sonnenstein,
Scheerer.
Peristerit.
nach Hunt's Analyse. Kalihaitiger Oligoklas.
c) Glasiger Oligoklas
z.
Kalkfeldspath.
C.
*. Andesin-Reihe.
=
s
Forchhammer.
Th. Hafnefiordit
2-66.
.2-69-
.
Zus.: Ab, An, .. .Ah, An,.
Kalkerdegehalt 6 bis 10 Pct.
b) Andesin Aut.
B. von Pitkaranta nach
z.
B.
Je w rein
off. Labrador,
Werner
z.
Th.
z.
Th.
von Ojamo nach Bonsdorff.
Abi eh.
c) Andesin,
8.
Th. Saccharit, Glocker. Oligoklas
z.
z.
Labradorit-Reihe.
s
Thomson.
Mauilit,
=2
•
69
.
.
.
2 71
•
.
Zus.
:
Ab, An,
.
.
.
Abj An 3
.
Kalkerdegehalt 10 bis 13 Pct.
Werner.
b) Labrador,
sure,
z.
Labradorit.
Saus-
Saussurit, Th.
Th. Anorthit von Corsica nach Delesse.
c) Glasiger Labradorit, Mornit
9. Bytownit-Reihe.
s
= 2-71.
.
(?).
.2-74.
Zus.: Abj An,.
.
.Abj An 6 .
Kalkerdegehalt 13 bis 17 Pct.
Thomson,
b) Bytownit,
lO.
Anorthit-Reihe.
s
nach der Analyse von Hunt.
= 2-74.
.
.2-76.
Zus.: Ab,
An 6
.
.
.
An.
Kalkerdegehalt 17 bis 20 Pct.
aj
Anorthit,
G.
Rose.
Christiamt,
Monticelli.
b) Anorthit im Eukrit, im Protobastitfels (Enstatitfels) nach
Streng.
c) Anorthit
in
Laven. Thjorsauit,
Genth.
D. Barytfeldspath.
Hyalophan: Hyalophan, Sa rtorius
v.
W.
E. Borfeldspath.
Danburit: Danburit,
Shepard.
41*
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Tschermak.
610
Bemerkungen zu einzelnen Abtheilungen:
1.
sein
Vom
Adular
ist
Vorkommen und
der Rhyakolith durch sein
Ansehen unterschieden. Meine Untersuchung aufgewachsener
Krystalle gab.
—
desAdular.
Ansehen des
klastisch,
wie schon erwähnt, die Form und Zusammensetzung
Der Chesterlith. welchen Breit haupt
sah, hatte das
Periklin, der Chesterlith des Cabinetes ist jedoch ortho-
womit
die Analyse
von
Smith und Brush
übereinstimmt.
—
Der Baulit oder Krablit, welcher naeh
Bunsen
ein
Gemenge von
dürfte wohl als
Orthoklas und Quarz
ständige Gattung
zu
streichen
DerErythrit,
von der Somma, wo er mit spa-
Thomsons
und der Nekronit sind orthoklastische
Den Loxoklas, welcher
orthoklastische
Dr. E.
Form
Ludwig
selhst-
Rhyakolith
w. vorkömmt.
deren Zusammensetzung nicht bekannt
Feldspathe,
4.
u. s.
Eingewachsenen
sein.
beobachtet man an Handstücken
thigem Calcit, Guarinit
ist,
und Anderen
bei so
ist.
hohem Natrongehalte noch
habe ich nochmals untersucht, und Herr
zeigt,
hat auf meine Bitte ebenfalls eine Analyse desselben
ausgeführt.
Formen
n und den Winkel
PM zu 90 Die Sprünge nach k und nach Tl möchte ich nicht einer
Spaltbarkeit zuschreiben. Der Loxoklas ist im Kaikspath eingeIch beobachtete die
31, P, Tl, o, y,
.
wachsen und an den Rändern der Krystalle
oft innig
mit einer weissen
körnigen Feldspathmasse verbunden, die an der Riefung
Auf den Spaltflächen
klas erkannt wird.
als
Plagio-
indess keine Lamellen-
ist
verwachsung mit Plagioklas erkennbar. Das Material der Analysen
war von eingeschlossenem
Calcit gereinigt,
klas nicht ganz entfernt werden.
zieht, zeigt die
doch konnte der Plagio-
Auch wenn man
Untersuchung immerhin, dass
in
dies
dem
in
Betracht
orthoklastischen
Loxoklas die Albifsubstanz überwiegt.
5.
Der
Periklin
ist
vom
Albit zu unterscheiden.
ger's Untersuchung geht hervor
,
Aus Haidin-
dass derselbe ursprünglich kalk-
reicher gewesen. Die stattgefundene Veränderung scheint das trübe
Aussehen und das poröse Wesen hervorgerufen zu haben. Ob der
Zygadit Rrt.
zum
Hyposklerit Brt.
ist
Albit gehöre,
ist
nichts als Albit,
noch nicht entschieden. Der
wie bereits
Rammeisberg
Man kann sich leicht davon überzeugen, da nicht aller
Hyposklerit Bre th aupt's die grüne von Anuit herrührende Ver-
nachwies.
i
unreinigung enthalt, welche
allein ihn sonst
vom derben
Albit unter-
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611
Die Feldspathgruppe.
scheidet. Das Cabinet besitzt neben einem dunkelgrünen einen solchen
weissen, dessen Eigengewicht ich zu
eingewachsen
Calcit
oo'
x dominirenP: ilf fand ich= 86
untersuchte
Unionit
Damour
und
2-624 bestimmte, und der
Der von Smith und Br ush
30'.
—
etwas veränderter Albit.
ein
ist
Abich
durch Behandlung der Gnindmasse
erhielten
in
27 .Poo'^z, wobei
er zeigt dieCombinationv!/
ist,
des
Drachenfels-Trachytes und eines isländischen Phonolithes mit Säure
einen Rückstand von Albitzusammensetzung.
chem
Falle
während
löst,
den gemischten
bei
die
solchen im Gestein.
als
Der Oligoklas von Arendal hat
daher ich
ursprünglich eingewachsen,
anführe. Der öfters
Krystalle, doch sind diese
keinen drusigen Oligoklas
vorkommende NameKalkoligoklas deutet
was
es auch einen kalkfreien Oligoklas gebe,
fassung natürlich
Orthoklas und es
sich jedoch in sol-
andere zurückbleibt, so beweist diese nicht das
Vorhandensein des Albites
6.
Da
Feldspathen die Anorthitsubstanz
ich nach meiner Auf-
verneinen muss. Der Peristerit
kömmt auch im Handel
an, dass
Thomson's
ist
Namen
ein
unter diesem
Orthoklas vor, wie das im Cabinet vorhandene Stück zeigt; indessen
hat
Hunt
unter diesem
Die kalihaltigen,
ralien
dieser und
Namen
einen Oligoklas analysirt.
gemengten Mine-
mit Adularsubstanz
also
der folgenden Abtheilung habe ich nicht selbst-
ständig unterschieden, weil der Kaligehalt niemals bedeutend wird.
Im Falle der Unterscheidung wird man wohl die Bezeichnung KaliOligoklas
7.
u. s.
Da
w. gebrauchen können.
ich bei der Andesin-Reihe,
theilungen nicht eine bestimmte
Reihe von Mischungen für jede
so
wie bei den übrigen Ab-
Zusammensetzung, sondern eine
Nummer
in
Anspruch nahm, und diesen
Reihen verhältnissmässig gleiche Ausdehnung zu geben suchte, so
kömmt
es,
dass ich Feldspathe, die sonst
klas gestellt
der Analysen geschehen
gemenge
zum Labrador oder Oligo-
wurden, hierher zähle, wie es auch bei der Aufzählung
sei
,
ist
ist.
Ob der
Saccharit nicht ein Feldspath-
noch unentschieden.
Übrigens enthält er Wasser
und organische Substanz, daher das Grauwerden und schliessliche
Weisswerden
bei der Erhitzung.
Der Sundvikit
ist
ein veränderter
Feldspath, der ursprünglich vielleicht Andesin war.
8.
Dass der Ersbyil nicht zum Labradorit zu
schon früher gesagt. Der Vosgit
Del esse's
ist
stellen sei,
ein
wurde
veränderter
Feldspath wie der Wassergehalt von 3 Pct. beweisen. Der Carnatit
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C 2
T
1
Beud.
ist
nach
ist
Thomsons,
K ob eil
vor.
Eine
Labradorit.
— Der Mornit
des Hof-
gelblicher Feldspath,
ein durchsichtiger
basaltähnlichen Gesteine
k.
v.
nicht
liegt
Form 31 TIPxy
vier Linien grosse Krystalle von der
len
in n
Breithaupt und
chemische Untersuchung
Mineralcabinetes
eher
s
in
dessen
einem dunk-
eingewachsen erscheinen. Der
welcher im Basalt
mag
auftritt,
Silicit
hierher gehören,
die
Untersuchung enthält Widersprüche.
9.
DerBytownit steht sehr vereinzelt da und nicht einmal sicher,
die urprüng-
indess gibt es eine Reihe von veränderten Mineralien,
lich
Zusammensetzung dieser oder der nächsten Abtheilung
die
haben mochten. Alle diese Pseudomorphosen enthalten Wasser und
Magnesia mehrere aber auch einen merklichen Kaligehalt, welcher
wohl nicht ursprünglich
sondern bei der Veränderung aufge-
ist,
nommen wurde, .wofür die Pseudomorphosen von Orthoklas nach
Laumontit, Prehnit Parallelerscheinungen bieten. Die kalireichen, welche wenig Magnesia führen, sind der Polyargit
welchem der nicht untersuchte Pyrrholit ähnlich
ist
Svanb.,
und der Rosil
Svanb. An dem Polyargit des Cahinetes merkt man an
Härte (3) dem etwas serpentinischen Ansehen und
der noch mehr serpentinähnlichen Umgebung sogleich die vorge(Rosellan)
der
geringen
Zersetzung. Als Rosit
schrittene
der Beschreibung durchaus
nesiahaltigen
nicht
Pseudomorphosen
(=Latrobit Brooke) und der
dort
ist
das in kleinen Körnern in Kalkstein
ein Mineral
bezeichnet,
eingewachsen erscheint, doch
entspricht.
sind
der
Lindsayit.
Die
Diploit
Komonen
kali-
und mag-
Breithaupt
(Linseit).
Der
Lindsayit des Cahinetes hat, der Beschreibung entsprechend, grün-
lichschwarze Farbe, aussen ein sehr weiches Häutchen,
5.
Die flächenreiche Combination
Form auf den
ist
Fig. 1
Auorthit bezogen wird,
(001) (023) (021) (02T) (023);
in
1
abgebildet.
so liegen
der Zone
in
innen Härte
Wenn
der Zone
die
PM:
Pk: (201) (100)
man (HO) (130) (130) (HO) und
(111) (111) (111) (111). Der Lindsayit ist nach Breithaupt
nach Lepolith indessen ist auch der
eine Pseudomorphose
(201) (101),
letztere
nicht
Amphodelit
ser,
4-5
endlich
mehr
hat
Der Lepolith Herrn, und der
enthalten nämlich im Mittel 1*5 Pct. Was-
unverändert.
Nordensk.
Pct. Magnesia.
Wenn man annimmt,
aus Anorthitsubstanz
dass
die
beiden letzteren ursprünglich
bestanden, so erscheinen
sie
unter den eben
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Bd.I.Abfh. 1864.
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613
Die Feldspathgruppe.
Mineralien
aufgezählten
Hunt's, der
10.
Der
Gemenge
öfter hieher gestellt wird,
Zum
Indianit
am wenigsten
Anorthit gehört wohl
Bourn.
zu sein.
scheint, nach
verändert.
ist
Der Wilsonit
ein zersetzter Skapolith.
auch der Cyclopit S.
dem Ansehen
Der Barsowit steht
in
zu
v.
W.
schliessen,
der Zusammensetzung
—
ein
dem
Bytownit sehr nahe, doch wird von Varrentrapp kein Natron darin
angegeben.
Nach der hier vorgeschlagenen Eintheilung könnte man den
Charakter eines Feldspathvorkommens schon durch eine kurze Be-
zeichnung ziemlich vollständig angeben. So würden die Ausdrücke
„ein Sanidin aus der Perthit- Beihe, ein Plagioklas aus der Andesin-
Beihe" über das Auftreten, die Zusammensetzung eines Feldspathes
und sein Verhältniss zu den übrigen ebenso
viel
sagen,
als
sonst
durch mehrere Sätze ausgedrückt wurde.
Die neue Auffassung der Feldspathgruppe wird sich auch auf
andere Mineralgruppen ausdehnen. Sie wird ferner, wie ich glaube,
in
die Betrachtung
einige
der Zusammensetzung
der
Feldspathgesteine
Veränderung bringen. Diese Consequenzen zu erörtern wird
sich mir vielleicht später Gelegenheit bieten.
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