Flyer 14.11.2006 7:44 Uhr Seite 1 Mac3 PDF Hotfolder:e-mail Eingang:Kolping_Theaterflyer: die diTermine eTermine Termine die kolping theater Schüler-Vorstellung Samstag, 30. Dezember 2006 17.00 Uhr oedheim Der Besuch der Vorstellung wird für Kinder unter 12 Jahren nicht empfohlen. Premiere Montag, 1. Januar 2007 19.30 Uhr Weitere Vorstellungen Samstag, Sonntag, Samstag, Sonntag, Samstag, Sonntag, Samstag, Sonntag, 6. Januar 2007 7. Januar 2007 13. Januar 2007 14. Januar 2007 20. Januar 2007 21. Januar 2007 27. Januar 2007 28. Januar 2007 17.00 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr 19.30 Uhr 17.00 Uhr Alle Vorstellungen finden in der Kochana in Oedheim statt. Bewirtung eine Stunde vor Beginn und in der Pause Vorverkauf Beginn: 1. Dezember 2006 Kreissparkasse Oedheim Telefon: 0 71 36/981 934 89 Außerhalb der Geschäftszeit Montag bis Freitag 17.00 - 20.00 Samstag 13.00 - 18.00 Telefon: 0 71 36/212 21 Shakespeare Macbeth Eintritt 8,- € Schüler-Vorstellung frei Internet: www.kolping-oedheim.de Freie Nachdichtung von Jens Groß Flyer 14.11.2006 7:44 Uhr Seite 2 Mac3 PDF Hotfolder:e-mail Eingang:Kolping_Theaterflyer: zum Inhalt zum Stück William Shakespeare Ein Herrscher wird gejagt Und was hat das mit uns zu tun? Das genaue Lebensbild Shakespeares ist nur vage und bruchstückhaft zu rekonstruieren, da kaum biographische Dokumente existieren. Vermutlich wurde er 1564 in Stratford-upon-Avon geboren. Er entstammte einer vermögenden Bürgerfamilie, sein Vater war als Handwerker zu Wohlstand gekommen. Auf der Heide begegnen Macbeth und Banquo - beide bewährte und erfolgreiche schottische Heerführer von König Duncan - drei Hexen, die ihnen die Zukunft voraussagen: Macbeth werde Than von Cawdor und später auch König von Schottland; Banquo sei zum Stammvater eines künftigen neuen Königsgeschlechtes ausersehen. MACBETH erzählt viel über Gewalt, Konflikte und Politik. Die Schicht der menschlichen Zivilisation ist extrem dünn. Wenn es um Macht geht, treten die animalischen Instinkte im Menschen sofort wieder an die Oberfläche: Aggression, Kampfgeist und Besitzgier brechen sich sofort die Bahn. Shakespeare besuchte vermutlich die Lateinschule. 1582 heiratete er die acht Jahre ältere Ann Hathaway, mit der er drei Kinder hatte. Etwa um 1586 verließ er seine Familie und ging mit einer der vielen reisenden Schauspieltruppen nach London. Der erste Teil der Prophezeiung erfüllt sich sofort: Boten überbringen die Nachricht von Macbeths Erhebung zum Than von Cawdor. „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine ehrgeizige Frau“ sagt der Volksmund Als erfolgreicher Bühnenautor seiner Zeit und Teilhaber am Globe Theatre kam er rasch zu Wohlstand. Obwohl er fast ausschließlich für das Theater des Volkes schrieb, war er auch bei Hof geschätzt, wo mehrere seiner Stücke zu festlichen Anlässen aufgeführt wurden und seine Truppe zeitweilig als "King's Men" königliche Protektion genoß. Um 1611 kehrte Shakespeare wieder in seinen Heimatort Stratford zurück. Dort wurde er 1616 in der Trinity Church beigesetzt. Shakespeare schrieb die Stücke für seine Schauspieltruppe zum einmaligen Zwecke der unmittelbaren Aufführung. Da sich sein Ruf jedoch schnell verbreitete, kursierten bereits zu Lebzeiten ca. 20 Dramen in gedruckter Form. Macbeth, uraufgeführt 1606 am Hofe Jakobs, gehört zu den bekanntesten Stücken aus der letzten Schaffensperiode Shakespeares. In dieser Phase begann er die starren Regeln der klassischen griechischen Tragödie zu unterlaufen, mit anderen Formen zu experimentieren und bisher getrennte Gattungen zu vereinen. Die Verbindung von Tragik und Komik ist für dieses Stück typisch. Unter dem Einfluss seiner ehrgeizigen Frau entschließt sich Macbeth, dem Schicksal ein wenig nachzuhelfen: er erdolcht König Duncan, als dieser sich bei ihm als Gast aufhält. Ab diesem Zeitpunkt begeht Macbeth – aus der Angst heraus, die Vorhersagen hinsichtlich Banquos könnten sich bewahrheiten – Mord auf Mord, um seine neue Königswürde zu festigen. Macbeth entlockt den Hexen Vorhersagen, die ihm vordergründig zwar eine gesicherte Herrschaft versprechen, sich aber bald schon als sehr trügerisch erweisen: Ein Heer, das von England gegen den Gewaltherrscher vorrückt, wird Macbeth zum Verhängnis. Lady Macbeth verfällt dem Wahnsinn und stirbt. Macbeth selbst fällt im Zweikampf gegen Macduff, dessen Familie er vollständig hat ermorden lassen. Macduff wird zum neuen König ausgerufen, nimmt aber die Königswürde nicht an. Er überträgt das Amt auf Fleance. Die Spirale der Gewalt scheint durchbrochen. „Gut ist Böse, Bös’ ist gut. Fort! durch Luft und Nebelflut...“ Mein Haus, mein Auto, mein Boot... wir alle kennen diesen Werbeslogan. Die Geschichte von MACBETH hat bis in unsere Tage nichts an Aktualität und Wahrheit eingebüßt. Mit der aktuellen freien MACBETH Übertragung von Jens Groß aus dem Frühjahr 2006, wollen wir die Botschaft von MACBETH den Menschen von heute erzählen. In einer Sprache mit Ecken und Kanten, die aber ihre Wurzeln bei Shakespeare hat und uns trifft. Der romantisch-glättende Tonfall der Übersetzung von Schlegel und Tieck ist dem brisanten Thema heute eher nicht mehr angemessen. „Der Hass ist eine traurige Leidenschaft“ (Spinoza) Strukturen des Bösen „Die Hervorbringungen der menschlichen Zivilisation bilden keinesfalls eine Lösung des zentralen Angstproblems ... Nicht vor etwas Fremden, Äußerem, vielmehr vor sich selber Angst zu haben, das ist menschlich und das macht den Menschen böse, wenn er für seine Angst keine Lösung weiß, die ihn als Menschen leben lässt.“ (Eugen Drewermann) kolping theater oedheim Fotos: Tom Eppendorfer, photocase zum Autor