Carinopharm GmbH

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FACHINFORMATION
Droperidol Carino 2,5 mg/ml
Injektionslösung
CARINOPHARM
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Droperidol Carino 2,5 mg/ml Injektionslösung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
1 ml Injektionslösung enthält 2,5 mg Droperidol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Natrium <23 mg/ml.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
Die Dosierung soll der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden. Dabei sind Faktoren wie Alter, Gewicht,
Anwendung weiterer Arzneimittel, Art der
Anästhesie und Operationstyp zu berücksichtigen.
Bei Erwachsenen und Kindern sind höhere
Dosen mit einem erhöhten Risiko der Ruhigstellung und Benommenheit verbunden.
Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen, induziert durch Morphinderivate
bei der postoperativen Patienten-kontrollierten Analgesie (PCA).
Dosierung
3. DARREICHUNGSFORM
Injektionslösung
Klare, farblose Lösung; frei von sichtbaren
Partikeln
Der pH-Wert liegt zwischen 3,3 – 3,8.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
• Zur Vorbeugung und Behandlung von
•
Übelkeit und Erbrechen nach Operationen bei Erwachsenen und als Therapie
der 2. Wahl bei Kindern (2 bis 11 Jahre)
und Jugendlichen (12 bis 18 Jahre).
Zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen bei Erwachsenen, induziert durch
Morphinderivate bei der postoperativen
Patienten-kontrollierten Analgesie (PCA).
Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung
von Droperidol: Siehe Abschnitte 4.2, 4.3
und 4.4.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung. Langsam verabreichen.
Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen
(PONV)
Dosierung
Erwachsene:
0,625 mg – 1,25 mg (0,25 – 0,5 ml)
Ältere Patienten (über 65 Jahre):
0,625 mg (0,25 ml)
Patienten mit Leber-/Niereninsuffizienz:
0,625 mg (0,25 ml)
Kinder und Jugendliche
Kinder (2 bis 11 Jahre) und Jugendliche
(12 bis 18 Jahre):
20 – 50 Mikrogramm/kg (bis zu einer Höchstdosis von 1,25 mg).
Kinder unter 2 Jahren:
Eine Anwendung wird nicht empfohlen.
Juni 2015
Zur Vorbeugung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen (PONV) sind Antiemetika bei Patienten mit moderatem und
hohem Risiko indiziert. Das Risiko sollte
mittels akzeptierter Standard-Einteilungen
oder Scores, wie beispielsweise dem modifizierten APFEL-Score, abgeschätzt werden.
Art der Anwendung
Die Anwendung von Droperidol sollte 30 Minuten vor dem voraussichtlichen Operationsende erfolgen. Weitere Dosen können
je nach Bedarf alle 6 Stunden verabreicht
werden.
015282-H985 – Droperidol Carino 2,5 mg/ml Injektionslösung – n
Erwachsene:
15 – 50 Mikrogramm Droperidol pro mg
Morphin bis zu einer täglichen Höchstdosis
von 5 mg Droperidol.
Ältere Patienten (über 65 Jahre) und Patienten mit Leber- und Niereninsuffizienz:
es sind keine Daten bezüglich der PCA
verfügbar.
Kinder und Jugendliche
Kinder (0 bis 11 Jahre) und Jugendliche
(12 bis 18 Jahre):
bei PCA nicht indiziert.
Art der Anwendung
Bei Patienten mit nachgewiesenem oder
vermutetem Risiko für ventrikuläre Arrhythmien sollte nach jeder einzelnen i.v.-Injektion
eine kontinuierliche Überwachung mittels
Puls-Oximetrie durch- und für die Dauer
von 30 Minuten fortgeführt werden.
Bezüglich der Verdünnung vor Anwendung
siehe Abschnitt 6.6.
Siehe auch Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.1.
4.3 Gegenanzeigen
Droperidol darf nicht angewendet werden
bei Patienten mit:
• Überempfindlichkeit gegen Droperidol
oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile;
• Überempfindlichkeit gegen Butyrophenone;
• bekanntem oder vermutetem verlängerten QT-Intervall (QTc >450 ms bei
Frauen und >440 ms bei Männern). Dies
gilt auch für Patienten mit kongenital
verlängertem QT-Intervall, Patienten mit
kongenital verlängertem QT-Intervall in
der Familienanamnese und Patienten unter Behandlung mit Arzneimitteln, die
bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern (siehe Abschnitt 4.5);
• Hypokaliämie oder Hypomagnesämie;
• Bradykardie (<55 Herzschläge pro Minute);
• bekannter Begleitmedikation, die zu Bradykardie führen kann;
• Phäochromozytom;
• komatösen Zuständen;
• Parkinson-Krankheit;
• schwerer Depression.
mitteln mit ausgeprägt ZNS-depressiver
Wirkung sowie Patienten, die Symptome
einer ZNS-Depression zeigen, sollten engmaschig überwacht werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Metoclopramid und anderen Neuroleptika kann zu
einer Zunahme extrapyramidaler Symptome
führen und sollte daher vermieden werden
(siehe Abschnitt 4.5).
Die Anwendung sollte mit Vorsicht erfolgen
bei Patienten mit Epilepsie (oder Epilepsie in
der Anamnese) bzw. mit Erkrankungen, die
zu erhöhter Epilepsie- oder Krampfneigung
führen.
Herzkreislaufsystem
Leichte bis mäßige Hypotonie und gelegentliche (Reflex-)Tachykardie sind bei der Anwendung von Droperidol beobachtet worden. Diese Reaktion klingt für gewöhnlich
spontan wieder ab. Bei persistierender Hypotonie sollte jedoch eine mögliche Hypovolämie in Betracht gezogen werden und ein
entsprechender Flüssigkeitsausgleich erfolgen.
Patienten, die folgende Risikofaktoren für
eine kardiale Arrhythmie aufweisen oder
bei denen ein entsprechender Verdacht besteht, sollten vor der Anwendung von Droperidol genau untersucht werden:
• schwere Herzkrankheit in der Anamnese
einschließlich schwerer ventrikulärer Arrythmie, AV-Block 2. oder 3. Grades, Sinusknoten-Dysfunktion, kongestive Herzinsuffizienz, ischämische Herzkrankheit,
linksventrikuläre Hypertrophie;
• plötzlicher Herztod in der Familienanamnese;
• Niereninsuffizienz (besonders bei chronischen Dialysepatienten);
• schwere, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen und Lungeninsuffizienz;
• Risikofaktoren für Elektrolytstörungen,
z. B. bei Patienten unter Einnahme von
Abführmitteln, Glucocorticoiden, Diuretika, die zu einer verstärkten Kaliumausscheidung führen, in Zusammenhang mit
der Anwendung von Insulin in akuten
Fällen oder bei Patienten mit länger andauerndem Erbrechen und/oder Diarrhö.
Bei Patienten mit einem Risiko für kardiale
Arrhythmien müssen vor der Anwendung
von Droperidol die Serum-Elektrolytwerte
und der Kreatininwert ermittelt und eine
QT-Verlängerung ausgeschlossen werden.
Bei Patienten mit nachgewiesener ventrikulärer Arrhythmie oder einem vermuteten Risiko hierfür sollte eine fortlaufende PulsOximetrie durchgeführt, und für 30 Minuten
nach jeder i.v.-Injektion fortgeführt werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allgemein
Um einer QT-Verlängerung vorzubeugen, ist
besondere Vorsicht geboten, wenn Patienten Arzneimittel einnehmen, die zu einer
Störung des Elektrolyt-Haushalts (Hypokaliämie und/oder Hypomagnesämie) führen
können, wie z. B. Diuretika, Abführmittel
und Glucocorticoide.
Zentrales Nervensystem
Droperidol kann die durch andere ZNSdepressiv wirkenden Arzneimittel hervorgerufene ZNS-Depression verstärken. Patienten unter Allgemeinanästhesie oder Arznei-
Substanzen, die die Aktivität der CytochromP450-Isoenzyme (CYP) CYP1A2 und/oder
CYP3A4 hemmen, können den Abbau von
Droperidol verlangsamen und die pharmakologische Wirkdauer verlängern. Daher ist
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Droperidol Carino 2,5 mg/ml
Injektionslösung
Vorsicht geboten, wenn starke CYP1A2und CYP3A4-Hemmer gleichzeitig mit Droperidol angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).
Patienten, bei denen ein Alkoholmissbrauch
bekannt ist oder vermutet wird oder die
aktuell große Mengen an Alkohol zu sich
genommen haben, sollten vor der Gabe von
Droperidol sorgfältig untersucht werden.
Im Falle einer ungeklärten Hyperthermie
muss die Behandlung unbedingt abgebrochen werden, da dies ein Anzeichen für ein
malignes neuroleptisches Syndrom sein
kann.
Die Dosis sollte für ältere Personen und
Patienten mit eingeschränkter Nieren- und
Leberfunktion reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2).
Dieses Arzneimittel enthält Natrium, aber
weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Droperidol darf nicht in Kombination mit
folgenden Arzneimitteln angewendet werden
Arzneimittel, die zu einem verlängerten QTcIntervall führen, dürfen nicht gleichzeitig mit
Droperidol angewendet werden. Beispiele
hierfür sind bestimmte Antiarrhythmika, z. B.
der Klasse IA (z. B. Chinidin, Disopyramid,
Procainamid) und der Klasse III (z. B. Amiodaron, Sotalol); Makrolid-Antibiotika (z. B.
Azithromycin, Erythromycin, Clarithromycin),
Fluorchinolon-Antibiotika (z. B. Sparfloxacin); bestimmte Antihistaminika (z. B. Astemizol, Terfenadin); trizyklische Antidepressiva (z. B. Amitriptylin); bestimmte tetrazyklische Antidepressiva (z. B. Maprotilin);
bestimmte antipsychotisch wirksame Arzneimittel (z. B. Amisulprid, Chlorpromazin,
Haloperidol, Melperon, Phenothiazine, Pimozid, Sulpirid, Sertindol, Tiaprid); SSRIs
(z. B. Fluoxetin, Sertralin, Fluvoxamin); Antimalaria-Mittel (z. B. Chinin, Chloroquin, Halofantrin); Cisaprid, Pentamidin, Tacrolimus,
Tamoxifen und Vincamin.
Eine gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die extrapyramidale Symptome hervorrufen, z. B. Metoclopramid und andere
Neuroleptika, kann zu einer erhöhten Inzidenz dieser Symptome führen und sollte
daher vermieden werden.
Der Konsum von alkoholischen Getränken
oder alkoholhaltigen Arzneimitteln sollte vermieden werden.
Vorsicht ist bei gleichzeitiger Anwendung
von Droperidol mit folgenden Arzneimitteln
geboten
Um einer QT-Verlängerung vorzubeugen,
ist besondere Vorsicht bei Patienten geboten, die Arzneimittel einnehmen, die zu
einer Störung des Elektrolyt-Haushalts
(Hypokaliämie und/oder Hypomagnesämie)
führen können, wie z. B. Diuretika, Abführmittel und Glucocorticoide.
Droperidol kann die Wirkung von Beruhigungsmitteln (Barbiturate, Benzodiazepine,
Morphinderivate) verstärken. Dasselbe gilt
für antihypertensive Arzneimittel, was eine
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CARINOPHARM
orthostatische Hypotonie zur Folge haben
kann.
Wie andere Beruhigungsmittel kann auch
Droperidol die respiratorisch-depressive
Wirkung von Opioiden verstärken.
Da Droperidol Dopamin-Rezeptoren blockiert, kann die Wirkung von Dopamin-Agonisten wie z. B. Bromocriptin, Lisurid und
L-Dopa abgeschwächt werden.
Substanzen, die die Aktivität der CytochromP450-Iso-Enzyme (CYP) CYP1A2 und/oder
CYP3A4 hemmen, können den Abbau von
Droperidol verlangsamen und die pharmakologische Wirkungsdauer verlängern.
Daher ist Vorsicht geboten, wenn Droperidol
gleichzeitig mit CYP1A2-Hemmern (z. B. Ciprofloxacin, Ticlopidin), CYP3A4-Hemmern
(z. B. Diltiazem, Erythromycin, Fluconazol,
Indinavir, Itraconazol, Ketoconazol, Nefazodon, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Verapamil) oder Hemmern beider Isoenzyme
(z. B. Cimetidin, Mibefradil) angewendet wird.
Wenn eine gleichzeitige Gabe notwendig
erscheint, sollten eine reduzierte Droperidol-Dosis und eine verlängerte EKG-Aufzeichnung erwogen werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und
Stillzeit
Schwangerschaft
In einer prospektiven Studie erhielten 80 Patientinnen mit starker Schwangerschaftsübelkeit hohe Dosen Droperidol (durchschnittlich 1 mg/h über 50 Stunden) zur
Kontrolle von Übelkeit und Erbrechen. Gestationsalter bei der Entbindung, mittleres
Geburtsgewicht, Frühgeburtsinzidenz und
Inzidenz einer geringen Körpergröße in Relation zum Gestationsalter waren vergleichbar mit den Ergebnissen in einer historischen Kontrollgruppe. In einer anderen Studie, in der 28 Patientinnen 1mg Droperidol/
Stunde über durchschnittlich 40 Stunden
verabreicht wurde, zeigten sich zwischen
der behandelten Gruppe und historischen
Kontrollgruppen keine statistisch signifikanten Unterschiede in Bezug auf Spontanabort, Schwangerschaftsabbruch, ApgarScore, Gestationsalter bei der Entbindung
und Geburtsgewicht.
Droperidol hat bei Versuchen mit Ratten zu
keinen Fehlbildungen geführt. Tierstudien
geben nur unzureichend Aufschluss über
die Auswirkungen auf Schwangerschaft
und Entwicklung im Embryonal-, Fötal-, Geburts- und postnatalen Stadium.
Für Neugeborene, deren Mütter unter Langzeitbehandlung mit hohen Dosen von Neuroleptika standen, wurden vorübergehende
neurologische Störungen extrapyramidaler
Natur beschrieben.
In der Praxis empfiehlt es sich, als Vorsichtsmaßnahme Droperidol während der
Schwangerschaft nicht anzuwenden. Sollte
im fortgeschrittenen Stadium einer Schwangerschaft die Anwendung notwendig sein,
wird die Kontrolle der neurologischen Funktionen des Neugeborenen empfohlen.
Stillzeit
Es ist bekannt, dass Butyrophenon-Neuroleptika in die Muttermilch ausgeschieden
werden; die Behandlung mit Droperidol
sollte auf eine einzige Applikation beschränkt werden. Eine wiederholte Anwendung wird nicht empfohlen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Droperidol hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Patienten sollten bis zu 24 Stunden nach der
Anwendung von Droperidol keine Fahrzeuge führen und keine Maschinen bedienen.
4.8 Nebenwirkungen
Laut klinischen Erfahrungsberichten sind
Benommenheit und Müdigkeit die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen. Weniger häufig wurden ferner Hypotonie, kardiale Arrhythmie, malignes neuroleptisches
Syndrom (NMS) und dessen Symptome
sowie zusätzlich Bewegungsstörungen wie
Dyskinesie und Fälle von Angst oder Unruhe
beobachtet.
Siehe Tabelle auf Seite 3.
Gelegentlich wurde über Symptome berichtet, die potentiell mit einem MNS assoziiert
sind, z. B. veränderte Körpertemperatur,
Muskelstarre und Fieber. Fälle von verändertem Geisteszustand mit Verwirrtheit oder
Agitation oder Bewusstseinsveränderungen
wurden beobachtet. Eine Instabilität des
vegetativen Nervensystems kann sich als
Tachykardie, schwankender Blutdruck, starkes Schwitzen/Speichelfluss und Tremor
manifestieren. In Extremfällen kann MNS zu
Koma, Störungen der Nierenfunktion und/
oder hepatobiliären Störungen führen.
In einzelnen Fällen wurde in Zusammenhang mit einer längeren Einnahme bei
psychiatrischer Indikation über Amenorrhö,
Galactorrhö, Gynäkomastie, Hyperprolaktinämie und Oligomenorrhö berichtet.
Über Fälle von venösen Thromboembolien,
einschließlich Fällen pulmonaler Embolien
und Fällen tiefer Venenthrombose, wurde
im Zusammenhang mit antipsychotischen
Arzneimitteln berichtet – die Häufigkeit ist
nicht bekannt.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige
von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,
jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung
dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, KurtGeorg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn,
Website: www.bfarm.de, anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Symptome
Die Symptome einer Überdosierung von
Droperidol entsprechen einer Verlängerung
seiner pharmakologischen Wirkung.
Die Symptome einer unbeabsichtigten
Überdosierung sind Gleichgültigkeit mit
Übergang zu Schlafzuständen, manchmal
in Verbindung mit niedrigem Blutdruck.
015282-H985 – Droperidol Carino 2,5 mg/ml Injektionslösung – n
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Droperidol Carino 2,5 mg/ml
Injektionslösung
CARINOPHARM
Systemorganklasse
Häufig
≥ 1/100 bis
<1/10
Gelegentlich
Selten
≥ 1/1.000 bis <1/100 ≥ 1/10.000 bis
<1/1.000
Erkrankungen des Blutes und
des Lymphsystems
Sehr selten
Nicht bekannt
<1/10.000
(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren
Daten nicht abschätzbar)
Blutdyskrasie
Erkrankungen des Immunsystems
Anaphylaktische Reaktion; Angioneurotisches Ödem; Überempfindlichkeit
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Inadäquate Sekretion
des anti-diuretischen
Hormons
Psychiatrische Erkrankungen
Erkrankungen des Nervensystems
Ängstlichkeit; Unruhe/ Verwirrtheitszustände, Dysphorie
Akathisie
Agitation
Benommenheit Dystonie, Oculogyration
Herzerkrankungen
Gefäßerkrankungen
Extrapyramidale Störungen, Krämpfe, Zittern
Tachykardie, Schwin- Kardiale Arrhythmie, Herzstillstand
del
einschließlich ventrikulärer Arrhythmien
Hypotonie
Ausschlag
Allgemeine Erkrankungen
und Beschwerden am
Verabreichungsort
Malignes neurolepti- Plötzlicher Herztod
sches Syndrom (MNS)
Behandlung
Ein spezielles Gegenmittel ist nicht bekannt.
Wenn jedoch extrapyramidale Reaktionen
auftreten, sollte ein Anticholinergikum verabreicht werden.
Bei einer Überdosierung mit Droperidol sollten die Patienten engmaschig auf Anzeichen
eines verlängerten QT-Intervalls überwacht
werden.
Juni 2015
Faktoren, die Torsade de pointes begünstigen, z. B. Störungen im Elektrolythaushalt
(besonders Hypokaliämie oder Hypomagnesämie) und Bradykardie, sollten berücksichtigt werden.
Eine ausgeprägte Hypotonie sollte durch
Erhöhung des Zirkulationsvolumens und
andere geeignete Maβnahmen behandelt
werden. Auf die Freihaltung der Atemwege
und ausreichende Sauerstoffzufuhr ist zu
achten; die Verwendung einer Larynxmaske
oder eines endotrachealen Tubus können
erforderlich sein.
Falls erforderlich, sollte der Patient für
24 Stunden oder länger unter Beobachtung
015282-H985 – Droperidol Carino 2,5 mg/ml Injektionslösung – n
Torsade de pointes;
verlängertes QT-Intervall im EKG
Bronchospasmus;
Laryngospasmus
Erkrankungen der Haut und
des Hautzellgewebes
Selten wurden Fälle eines verlängerten QTIntervalls, einer ventrikulären Arrythmie und
eines plötzlichen Herztods berichtet.
Epileptische Anfälle,
Parkinson-Krankheit,
psychomotorische
Hyperaktivität, Koma
Synkope
Erkrankungen der Atemwege,
des Brustraums und des
Mediastinums
Bei höherer Dosis oder empfindlichen Patienten können extrapyramidale Störungen
auftreten (verstärkter Speichelfluss, abnormale Bewegungen, manchmal Muskelstarre). Bei toxischen Dosierungen können
Krämpfe auftreten.
Halluzinationen
stehen; für eine Stabilisierung der Körpertemperatur und ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu sorgen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Butyrophenon-Derivate, ATC-Code: N05AD08
Droperidol ist ein Butyrophenon-Neuroleptikum. Sein pharmakologisches Profil ist
hauptsächlich durch eine Dopamin-hemmende und eine schwache α1-adrenolytische Wirkung gekennzeichnet. Droperidol
besitzt keine anticholinerge und antihistaminerge Wirkung.
Droperidol besitzt eine hemmende Wirkung
auf dopaminerge Rezeptoren in der Chemotrigger-Zone der Area postrema und wirkt
daher stark antiemetisch und ist besonders
wirksam bei der Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen nach Operationen und/oder induziert durch opioide
Analgetika.
Bei einer Dosierung von 0,15 mg/kg führt
Droperidol zu einem Abfall des mittleren
Blutdrucks, zunächst verursacht durch einen
Abfall des kardialen Outputs, nachfolgend
durch die Verminderung des kardialen Preloads. Diese Änderungen treten unabhängig
von einer Veränderung in der myokardialen
Kontraktilität oder des vaskulären Widerstands auf. Droperidol beeinträchtigt weder
die myokardiale Kontraktilität noch die Herz-
frequenz und hat deshalb keine negative,
inotrope Wirkung. Seine schwache hemmende Wirkung auf α1-adrenerge Rezeptoren kann eine leichte Hypotonie verursachen, zu einem verringerten peripheren,
vaskulären Widerstand führen sowie den
Blutdruck in den Pulmonalarterien senken
(besonders wenn dieser ungewöhnlich
hoch ist). Es kann auch die Inzidenz einer
durch Epinephrin ausgelösten Arrhythmie
reduzieren, verhindert aber nicht andere Arten einer kardialen Arrhythmie.
Droperidol besitzt bei einer Dosis von
0,2 mg/kg aufgrund seiner Wirkung auf die
myokardiale Kontraktilität (Verlängerung der
Refraktärperiode) und einer Senkung des
Blutdrucks eine spezifische antiarrhythmische Wirkung.
Zwei Studien (eine Placebo-kontrollierte Studie und eine Studie kontrolliert durch ein
Vergleichsarzneimittel), die im Rahmen einer
Allgemeinanästhesie durchgeführt wurden
und zur genaueren Untersuchung der QTcVeränderungen im Zusammenhang mit der
Behandlung von Übelkeit und Erbrechen
nach Operationen mit einer geringen Dosis
Droperidol (0,625 und 1,25 mg intravenös
bzw. 0,75 mg intravenös) dienten, zeigten
eine Verlängerung des QT-Intervalls 3 – 6
Minuten nach Gabe von 0,625 und 1,25 mg
Droperidol (um 15 ± 40 bzw. 22 ± 41 ms).
Diese Veränderungen unterschieden sich
jedoch nicht signifikant von den Beobachtungen bei der Anwendung von Natriumchlorid-Lösung (12 ± 35 ms). Es gab keine
statistisch signifikanten Unterschiede zwi3
FACHINFORMATION
Droperidol Carino 2,5 mg/ml
Injektionslösung
schen den Droperidol- und NatriumchloridGruppen bezüglich der Zahl von Patienten
mit einer Verlängerung des QTc von mehr
als 10 % im Vergleich zu den Ausgangswerten. Für eine durch Droperidol ausgelöste QTc-Verlängerung nach einer Operation
gab es keinen Nachweis.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
Aus Elektrokardiogramm- oder 12-KanalEKG-Ableitungen ergeben sich keine Hinweise auf ektopische Herzschläge während
der perioperativen Phase. Die o. g. Studie
mit 0,75 mg Droperidol intravenös gegen
Vergleichsmedikation weist eine signifikante
Verlängerung des QTc-Intervalls auf (maximal 17 ± 9 ms in der zweiten Minute nach
Droperidol-Injektion im Vergleich zu QTcMessungen vor Behandlung), wobei das
QTc-Intervall nach der 90. Minute signifikant
niedriger ist.
6.2 Inkompatibilitäten
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Wirkung einer intravenösen Einzeldosis
setzt 2 – 3 Minuten nach Applikation ein. Die
beruhigende und sedative Wirkung kann
2 – 4 Stunden lang anhalten, wobei die Aufmerksamkeit bis zu 12 Stunden beeinträchtigt sein kann.
Verteilung
Nach intravenöser Anwendung fällt die Plasmakonzentration während der ersten 15 Minuten rasch ab. Die Plasmaproteinbindung
beträgt 85 – 90 %. Das Verteilungsvolumen
beträgt ungefähr 1,5 l/kg.
Metabolismus
Droperidol wird in der Leber rasch metabolisiert und unterliegt einer Oxidation, Dealkylierung, Demethylierung und Hydroxylierung
durch die Cytochrom-P450-Isoenzyme 1A2
und 3A4 und in einem geringeren Ausmaß
durch 2C19. Die Metaboliten zeigen keine
neuroleptische Aktivität.
Elimination
Die Elimination erfolgt hauptsächlich durch
Abbau; die Ausscheidung erfolgt zu 75%
durch die Nieren. Nur 1 % des Wirkstoffs
wird unverändert über den Urin und 11 %
über den Stuhl ausgeschieden. Die Plasma-Clearance beträgt 0,8 (0,4 – 1,8) l/min.
Die Eliminationshalbwertszeit (t1/2β) beträgt
134 ± 13 Minuten.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien
zur Toxizität bei wiederholter Gabe, zum
karzinogenen Potential und zur Reproduktionstoxizität lassen die präklinischen Daten
keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Elektrophysiologische In-vitro - und In-vivo Untersuchungen zeigen insgesamt ein Risiko für Droperidol an, das QT-Intervall beim
Menschen zu verlängern.
Die geschätzte Peak-Plasmakonzentration
an freiem Droperidol beim Menschen (siehe
oben) ist ungefähr 4-fach höher bis 25-fach
niedriger als die Droperidol-Konzentrationen, die die Endpunkte in den verschiedenen In-vitro - und In-vivo -Tests zur Untersuchung des Einflusses auf die kardiale
Repolarisation beeinflussten. Der Plasmaspiegel fällt um eine Zehnerpotenz innerhalb
der ersten 20 Minuten nach Injektion.
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CARINOPHARM
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Mannitol (Ph.Eur.)
Weinsäure (Ph.Eur.)
Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung)
Wasser für Injektionszwecke
Inkompatibel mit Barbituraten. Das Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln,
außer denen in Abschnitt 6.6 genannten,
gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
87570.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung:
6. Juni 2013
10. STAND DER INFORMATION
Juni 2015
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
3 Jahre
Die Lösung ist nach Anbruch sofort zu verwenden.
Nach Verdünnung: Die chemische Stabilität
nach Verdünnung mit einer Morphin-SulfatLösung in 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung
wurde für 24 Stunden bei 25 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte
die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden.
Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung
nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der
Aufbewahrung verantwortlich.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren, um
den Inhalt vor Licht zu schützen.
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der
Temperatur keine besonderen Lagerbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Braune Ampullen (Typ 1 Glas) mit 1 ml Injektionslösung
Packungen zu 10 Ampullen.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung
Nur zur einmaligen Anwendung bestimmt.
Nicht verwendete Lösung ist zu verwerfen.
Die Injektionslösung darf mit einer MorphinSulfat-Lösung in 0,9%iger NatriumchloridLösung verdünnt werden.
Die Lösung muss vor Gebrauch visuell kontrolliert werden. Nur klare und farblose Lösungen, frei von sichtbaren Partikeln dürfen
verwendet werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen
Anforderungen zu beseitigen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Carinopharm GmbH
Bahnhofstr. 18
31008 Elze
Telefon: 0180 2 1234-01*
Telefax: 0180 2 1234-02*
E-Mail: [email protected]
* 0,06 € pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; Mobilfunkhöchstpreise: 0,42 € pro
Minute
Anforderung an:
Satz-Rechen-Zentrum Berlin
|
Fachinformationsdienst
|
Postfach 11 01 71
10831 Berlin
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