AXIALE SPONDYLOARTHRITIS ENTZÜNDLICH

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AXIALE SPONDYLOARTHRITIS
ENTZÜNDLICH BEDINGTE RÜCKENSCHMERZEN ZU LANGE UNERKANNT
Wiesbaden, 28. April 2014
Klagen insbesondere jüngere Menschen unter 45 Jahren über Rückenschmerzen, die länger als 3 Monate
andauern, kann eine entzündlich-rheumatische Erkrankung dahinter stecken. Erste epidemiologische
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Untersuchungen lassen darauf schließen, dass in Deutschland circa 200.000 Menschen betroffen sind.
Häufigste Ursache ist die axiale Spondyloarthritis (axiale SpA). Diese wird jedoch oft spät – im Schnitt erst
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nach fast zehn Jahren – erkannt. Die von AbbVie und Kooperationspartnern – wie dem Berufsverband
deutscher Rheumatologen, der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e.V. oder dem Deutschen Verband
für Physiotherapie – ins Leben gerufene europaweite Initiative „Der Krankheit aufrecht begegnen“ will das
Bewusstsein für entzündlich bedingte Rückenschmerzen erhöhen und die Zeit bis zur Diagnose verkürzen.
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Bis zu 84% der Bevölkerung haben mindestens einmal im Leben Rückenschmerzen. Zwar sind viele Patienten
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nach kurzer Zeit wieder beschwerdefrei, bei jedem Fünften manifestiert sich der Rückenschmerz jedoch. Eine
Chronifizierung liegt vor, wenn die Beschwerden länger als drei Monate anhalten. Neben degenerativen
Erscheinungen kann eine chronisch-entzündliche Erkrankung wie die axiale Spondyloarthritis, zu der neben der
ankylosierenden Spondylitis (AS – Morbus Bechterew) auch die nicht-röntgenologische axiale SpA (nr-axSpA)
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gehört, die Ursache sein. Diese Krankheitsbilder zählen zu den Autoimmunerkrankungen. Bei einem solchen
Verdacht sollte zur weiteren Differenzialdiagnose eine zeitnahe Überweisung an einen Rheumatologen erfolgen.
„Typisch für die Verdachtsdiagnose axiale SpA sind chronische Schmerzen im unteren Wirbelsäulenbereich, die
hauptsächlich in Ruhephasen insbesondere in den frühen Morgenstunden auftreten“, erläutert Prof. Dr. Joachim
Sieper, Leiter Rheumatologie an der Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin und Chair der Kampagne „Der
Krankheit aufrecht begegnen“. „Man spricht dann von der sogenannten Morgensteifigkeit. Sie hält in der Regel
länger als 30 Minuten an. Die Symptome bessern sich erst wieder im Laufe des Tages, sobald sich die Patienten
bewegen“ führt Sieper weiter aus.
Vor allem junge Menschen betroffen
Betroffen sind vor allem junge Menschen unter 45 Jahren. Problematisch für die Früherkennung der axialen SpA
ist, dass es oftmals keine äußerlich sichtbaren Symptome gibt. Im Frühstadium der Erkrankung wird auch im
Röntgenbild keine Veränderung sichtbar. Dieses Stadium nennt man daher auch die nicht-röntgenologische
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axiale SpA (nr-axSpa). Bei Verdacht auf eine entzündlich-rheumatische Ursache sollte eine schnelle
Überweisung zum Rheumatologen erfolgen. Er wird dann weitere klinische Parameter abklären. Neben dem
Leitsymptom entzündlicher Rückenschmerz sollten ein oder mehrere dieser SpA-Parameter vorliegen:
beispielsweise eine akute oder chronische Arthritis, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung oder eine
Psoriasis. Die Diagnose axiale SpA erfolgt beim Rheumatologen weiterhin anhand der klinischen Befunde wie der
Laborwerte für Blutsenkungsgeschwindigkeit, C-reaktivem Protein (CRP) sowie dem Nachweis des genetischen
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Markers HLA-B27. Auch bildgebende Verfahren wie Röntgen oder MRT werden zur Diagnose herangezogen.
Zudem wird wenn dafür keine Kontraindikation vorliegt, zunächst ein Therapieversuch mit einem
nichtsteroidalen Antirheumatikum (NSAR) durchgeführt. Klingen die Symptome innerhalb von 48 Stunden nach
Gabe des NSAR deutlich ab oder kommt es nach Absetzen des NSAR zu einer Verschlechterung, weist dies
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ebenfalls auf eine axiale SpA hin.
Frühe Diagnose entscheidend
Für die Patienten ist eine frühe Diagnose wichtig, denn die Beschwerden und Beeinträchtigungen sind im
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Frühstadium der Erkrankung bereits vergleichbar mit dem Krankheitsbild im Spätstadium. „Der Leidensweg der
Betroffenen ist oft schmerzhaft und lang und je später die Diagnose gestellt wird, desto wahrscheinlicher wird
eine Verknöcherung der Wirbelsäule und die Zunahme der Beschwerden“, erläutert Prof. Sieper. Die Initiative
„Der Krankheit aufrecht begegnen“ hat deshalb einen Symptom-Check zusammengestellt, der von Experten zur
Früherkennung des chronisch-entzündlichen Rückenschmerzes entwickelt wurde. Anhand von nur fünf Fragen
können Patienten auf www.check-symptome.de vorab testen, ob Sie an entzündlich bedingtem Rückenschmerz
leiden könnten. Der Symptom-Check soll als Hilfsmittel dienen, um die Zeit bis zur richtigen Diagnosestellung zu
verkürzen. Die Ergebnisse liefern einen Hinweis auf diese Erkrankung und sollten dann mit dem behandelnden
Arzt besprochen werden.
Über die Initiative „Der Krankheit aufrecht begegnen“
Die Initiative wurde europaweit von Experten aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien
im Oktober 2013 ins Leben gerufen und wird von AbbVie unterstützt . Das Ziel der Initiative ist es, die Zeit bis zur
Diagnose von entzündlich bedingten Rückenschmerzen zu verkürzen. Dazu will die Initiative über das
Krankheitsbild aufklären, Ärzte und Patienten sensibilisieren und Betroffene dazu aufrufen, frühzeitig (ab einer
Schmerzdauer von drei Monaten) einen Arzt aufzusuchen. In Deutschland engagieren sich die Deutsche
Vereinigung Morbus Bechterew e.V., der Deutsche Verband für Physiotherapie (ZVK), der Berufsverband
Deutscher Rheumatologen (BDRh), der Fachverband Rheumatologische Fachassistenz e.V. sowie der
Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), Sektion orthopädische Rheumatologie.
Quellen:
1
Rao S, Cifaldi MA, Joshi AD, Shillington A, McGuire N, Wittig B, Rudwaleit M. Prevalence estimates of axial spondyloarthritis among patients
in German rheumatology practices. Ann Rheum Dis 2013; 72 (Suppl 3): 774
2
Sieper J, Developments in the scientific and clinical understanding of the spondyloarthritides. Arthritis Research & Therapy 2009; 11 (1): 208
3
Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 53, Robert-Koch-Institut 2012
4
Airaksinen O et al.: European guidelines for the management of chronic nonspecific low back pain. Eur Spine J 2006; 15: S192-S300
5
Rudwaleit M et al.: The Assessment of SpondyloArthritis International Society classification criteria for peripheral spondyloarthritis and for
spondyloarthritis in general. Ann Rheum Dis 2011;70(1): 25-31. doi: 10.1136/ard.2010.133645.
6
Sieper J, van der Heijde D: Nonradiographic Axial Spondyloarthritis. Arthritis Rheum 2013; 65 (3): 543-551
7
Rudwaleit M et al.: The early disease stage in axial spondyloarthritis: results from the German Spondyloarthritis Inception Cohort. Arthritis
Rheum 2009; 60(3): 717-27. doi: 10.1002/art.24483.
Über SpA
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Unter Spondyloarthritiden (SpA) versteht man eine Gruppe von Erkrankungen, die bestimmte klinische und
genetische Merkmale gemein haben. Eine SpA kann anhand der hauptsächlich betroffenen Körperregion
charakterisiert werden – axial oder peripher. Die von der Assessment of SpondyloArthritis international Society
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(ASAS) entwickelten Klassifikationskriterien für die axiale SpA sind darauf ausgerichtet, die Klassifizierung von
SpA-Patienten, die eine ähnliche Symptomatik aufweisen, zu erleichtern. Bei den ASAS-Klassifikationskriterien
für die axiale SpA kommt neben dem traditionellen Röntgenverfahren auch die MRT zum Einsatz, um eine
Sakroiliitis bildlich darzustellen. Diese Entzündung des Sakroiliakalgelenks (SIG), das die Wirbelsäule mit dem
Becken verbindet, ist eines der charakteristischen Merkmale einer axialen SpA.
Quellen:
1
2
http://slides.asas-group.org/app/slides/search?q=, Konzept der Spondyloarthritiden (SpA).
Rudwaleit M et al., Ann Rheum Dis 2009; 68: 770–776 doi:10.1136/ard.2009.108217
Über AbbVie
AbbVie (NYSE:ABBV) ist ein globales, forschendes BioPharma-Unternehmen, das 2013 aus der Aufteilung von
Abbott entstanden ist. Ziel von AbbVie ist es, mit seiner Expertise, seinem einzigartigen Innovationsansatz und
engagierten Mitarbeitern innovative Therapien für einige der komplexesten und schwerwiegendsten
Krankheiten der Welt zu entwickeln und bereitzustellen. Aktuell beschäftigt AbbVie weltweit etwa 25.000
Mitarbeiter und vertreibt seine Medikamente in über 170 Ländern. In Deutschland ist AbbVie an seinem
Hauptsitz in Wiesbaden und seinem Forschungs- und Produktionsstandort in Ludwigshafen vertreten. Insgesamt
beschäftigt AbbVie Deutschland rund 2.400 Mitarbeiter.
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Christine Blindzellner
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