La Gomera - Die Onleihe

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 DAS GEBIET
Der immergrüne Nebelwald (Monte
Verde), eine verhältnismäßig feuchte Zone, erstreckt sich zwischen 600
und 1500 m im Einflussbereich der
Passatwolken. Das ideale Klima für
die Entwicklung dieser Vegetation
sind Temperaturen um die 15°C und
Niederschläge von ca. 1000 mm pro
Jahr. Hier trifft man die bis zu 2 m
großen Farnen, Laubbäume und den
Kanarischen Lorbeerbaum.
bäume und weitere verschiedene
Palmarten. Entlang der Straßen trifft
man auf Eukalyptus, falschem Pfefferbaum, Zeder, Wacholder, Korkeiche, Platane, Zitterpappel, Rizinusstrauch und verschiedene Tamariskenarten. An exotischen Pflanzen
blühen und gedeihen der Hibiskus
Aufgrund eigener Ökosysteme gibt
es die folgenden Besonderheiten auf
La Gomera: In Küstennähe müssen
sich die Pflanzen dem hohen Salzgehalt und der starken Sonneneinstrahlung anpassen, in den Schluchten dem Übermaß an Wasser und in
den Felsen dem nur spärlich vorhandenen Erdreich. Ein weiterer Sonderfall sind die Kiefernwälder auf La Gomera. Auf den anderen Kanarischen
Inseln findet man diese oberhalb
des immergrünen Nebelwalds. Auf
La Gomera hingegen kommen die
Kiefernwälder nur an bestimmten
Felsen vor. Daher besitzen sie eine
geringe Ausdehnung und es gibt
sie nur in der Gegend um Agando,
Imada und Garabato (zugleich der
Größte auf La Gomera mit seinen
13 ha.) Man findet weitere Kiefernbestände, die aber zwischen 1930
und 1960 dort angepflanzt wurden.
Im Nationalpark Garajonay werden
diese nicht heimischen Kiefernhaine
abgeholzt und durch die ursprüngliche Vegetation ersetzt.
in allen Farben, Jasmin, Frangipani,
Bougainvillea, Magnolie, Oleander,
Kamille, Trompetenbaum und viele
andere Pflanzen, die mit ihrem Duft,
den intensiven Farben und den ungewöhnlichen Formen ein einzigartiges Blumenparadies schaffen.
Auf den öffentlichen Plätzen und in
den Gärten auf La Gomera ist eine
Vielzahl von Bäumen und Sträuchern
anzutreffen, wie der blau violett blühende Jacaranda, der Tulpenbaum,
der Indische Lorbeer, Johannisbrot-
Aufgrund der isolierten Lage der Insel bringt es alleine La Gomera auf
600 Arten endemischer Pflanzen
von den insgesamt 2100 Pflanzenarten, die auf den Kanarischen Inseln vorkommen.
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Roque mit Tejeleche im Hintergrund
Oberhalb von Aurure
Fauna
Fauna 1 – in terra | Die Tierwelt ist
wesentlich artenärmer als die Pflanzenwelt, doch auch hier gibt es eine
große Anzahl endemischer Arten.
Bis auf Kaninchen, Igel, Ratten und
vier Fledermausarten kommen auf
den Kanaren keine größeren wild
lebenden Säugetiere vor. Für den
Wanderer ist die Tatsache sehr beruhigend, da er keine Giftschlangen
oder Skorpione fürchten muss. Dafür
gibt es Eidechsen in großer Anzahl.
Den munter trillernden, gelblichen
Kanarienvogel sucht man auf La
Gomera allerdings vergebens. Auch
gibt es in großer Anzahl Amseln,
Blaumeisen, Spechte, Buchfinken,
Tauben sowie Turmfalken, Bussarde
und nicht zuletzt Möwen und Ibiss.
In der Insektenwelt findet man sehr
viele endemische Arten. Bei den
Schmetterlingen gibt es wunderschöne Falter wie den Zitronenfalter
und Monarchfalter.
Fauna – ut aqua | Die Gewässer des
Archipels sind sehr fischreich. Vor
allem Barsch, Sprotten, Rochen, Moränen, Tintenfisch und Salm werden
gefangen. Zwischen Teneriffa und
La Gomera leben 27 verschiedene
Wal- und Delfinarten, deren Beobachtung mittlerweile zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählt.
Der touristische Rummel macht
trotz der mittlerweile erlassenen
Schutzbestimmungen den Tieren
jedoch sehr zu schaffen, denn Beobachtungen haben ergeben, dass
die Gruppen zunehmend kleiner
werden, die Tiere schlechter ernährt
und viel scheuer sind. Delfine kann
man sehr gut in Küstennähe beobachten – wenn man Glück, hat auch
auf der Überfahrt mit der Fähre
von Teneriffa –, da sie in der Regel
in kleinen Schwärmen von 10–50
Exemplaren auftauchen. Wale wiederum tauchen alleine oder in klei15
DAS GEBIET
nen Gruppen und sind damit nicht
so einfach auszumachen. Besonders
häufig trifft man auf Grindwale,
eine Walgattung aus der Familie der
Delphine und gelegentlich werden
sogar Schwertwale gesichtet. Auch
berichten Fischer, Orcas gesichtet
zu haben.
Klima
Allgemein herrscht auf den Kanarischen Inseln ein warm gemäßigtes
Klima. Das Wettergeschehen wird zu
80 % durch den von Nordost wehenden Passatwind geprägt. Dabei ist zu
differenzieren zwischen dem Alisio,
an niedrigen flockigen Wolken zu
erkennen –, dem Scirocco –, einem
nur einige Tage im Jahr südöstlich
wehenden Wind aus der Sahara –,
das Azorenhoch –, ein Hochdruckgebiet, das sich im Bereich der Azoren im Nordatlantik ausbildet und
dem Kanarenstrom –, eine kühle bis
mäßig warme Meeresströmung im
nordöstlichen Atlantik.
Ein äußerst beeindruckendes Wetterphänomen stellt die Wolkenbil-
Tagestemperatur
Nachttemperatur
Sonnenstunden
Regentage
pro Monat
Wassertemperatur
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Kakteen mit Kaktusfeigen
dung des Nordost-Passatwindes dar.
In einer Höhe zwischen 800–1500
m bleiben die Wolken an den Nordhängen der zentralen Bergregion
von La Gomera hängen, es wird ihnen ihre Feuchtigkeit entzogen oder
sie regnen sich aus – während zum
gleichen Zeitpunkt die Südhälfte der
Insel gänzlich ohne Niederschlag
bleibt. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge für La Gomera beträgt
400 mm. Dieser Durchschnittswert
hat aber keinerlei Aussagekraft, da
Januar
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Februar
21
März
22
April
23
Mai
24
15
15
15
16
17
6
6
7
8
9
6
4
3
2
2
19
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18
18
19
die regionalen Unterschiede drastischer nicht sein können. So liegt
die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Norden bei 500 mm, im
dicht bewaldeten Nationalpark bei
etwa 1000 mm und im Süden bei
Playa de Santiago nur bei 20 mm
Niederschlag pro Jahr. Dabei sind
die Niederschläge auf den Winter
beschränkt. Für Schnee im Winter
Tunnel in einer Lavamauer bei Playa
Santiago
sorgen die selten auftretenden Winde aus Nordwest und Südwest. Die
untere Schneefallgrenze liegt im
Winter bei 1200 m.
Die Temperaturschwankungen der
Luft und des Meereswassers sind
außerordentlich gering, wie aus der
nachfolgend gezeigten Klimatabelle
zu ersehen ist.
Auch hier sind die Durchschnittswerte im Küstenbereich aufgeführt.
Aber nur wenige Minuten Fahrtzeit
trennen die sonnenreichen Gebiete am Meer von den Wäldern in der
Wolkenzone. Dabei ist zu beachten:
Mit zunehmender Höhenlage wird
es kühler, mit etwa 100 m Höhenunterschied ist mit 1°C Temperaturunterschied zu rechnen. Beispiel:
Im Mai beträgt die Durchschnittstagestemperatur 24°C an der Küste, während sie im hoch gelegenen
Garajonay-Nationalpark mit seinen
Lorbeerbäumen bei nur 15°C liegt.
Die Anzahl der durchschnittlichen
Sonnentage liegt im Mittel bei 300
Tagen.
Juni
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Juli
27
August
29
September
28
Oktober
26
November Dezember
24
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18
20
21
20
19
18
16
9
9
9
8
7
6
5
1
0
0
2
5
6
7
20
21
22
23
23
21
20
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Allgemeine Tourenhinweise
Schwierigkeitsgrade
leicht
Spaziergänge oder einfache Wanderungen auf breiten Wegen und gut
begehbaren Pfaden oder Barrancos. Es
gibt dabei keine besonderen Gefahrenstellen. Kräftige Steigungen, steinige
oder rutschige Abschnitte sind jedoch
möglich. Beschilderungen bestehen
nicht überall und so kann es an Weggabelungen zu Orientierungsproblemen
kommen.
mittel
Diese Touren führen in unwegsame
und abgelegene Küstenstreifen oder
Berggebiete und Barrancos. Einzelne
Stellen und Passagen können felsig
und abschüssig sein. Diese erfordern
dann Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und die nötige Wandererfahrung.
Manche dieser Strecken setzen guten
Orientierungssinn im Gelände voraus.
schwer
Schwarze Routen sind technisch anspruchsvoll und meistens auch lang.
Die teilweise beträchtlichen Höhenunterschiede erfordern gute Kondition.
Sowie sehr gutes Orientierungsvermögen. Rechnen Sie mit schmalen, steilen
oder abschüssigen und rutschigen Abschnitten, aber auch mit extrem scharfkantigen Gestein und schwierigen Passagen durch Barrancos. Diese Bereiche
setzen absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und erste Klettererfahrungen voraus. Diese Routen befinden sich
in entlegenen Gebieten und somit ist
keine rasche Hilfe zu erwarten.
Ausrüstung
Auf allen roten und schwarzen Wanderwegen benötigt man feste und
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über die Knöchel reichende Wanderschuhe mit einer festen Profil-Gummisohle. Ein leichter Wanderschuh
oder sogar ein Turnschuh eignet sich
nur auf den blauen Touren. Da viele
Wege auf sehr rutschigem Untergrund verlaufen, sind Wanderstöcke
zur weiteren Unterstützung hilfreich.
Wenn man im warmen und wolkenlosen Valle Gran Rey frühstückt, ist es
sehr schwierig sich vorzustellen, dass
die Temperaturen in den Hochlagen
signifikant niedriger sind – es eventuell sogar regnet – obwohl an der
Küste weiterhin Badewetter herrscht!
Beträgt beispielsweise die Temperatur 24°C an der Küste, liegt sie bei 14°C
im hoch gelegenen Garajonay-Nationalpark. In den Wintermonaten und
bei Wanderungen im Nationalpark
gehören also eine winddichte Jacke
und längere Hose zur Standardausrüstung und ergänzend Regenbekleidung sowie rasch trocknende Funktionskleidung. Das Wetter kann sich
rasch verschlechtern, man sollte stets
auf Witterungsumschwünge vorbereitet sein.
Bei Wanderungen in der Küstenregion
sind Sonnencreme sowie ein passender Strohhut obligatorisch. Auf Reservekleidung kann man hier in der Regel
aufgrund der hohen Durchschnittstemperaturen verzichten. Eine kleine
Reise-Apotheke und eine Trillerpfeife
für den Notfall gehören zur Standardausrüstung im Rucksack. Ein eingeschaltetes Handy ist empfehlenswert,
aber in den von Felsen flankierten Barrancos ist der Empfang nicht die Regel.
Da es nicht auf allen Touren eine Einkehrmöglichkeit gibt, sollte noch dementsprechende Tourenverpflegung mit
eingeplant werden. Da wir westlich
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