Einführung eines CLIMES Managementsystems

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Einführung eines CLIMES Managementsystems
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Tipps zur Einführung eines CLIMES Managementsystems
Der Klimawandel stellt eine der größten ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedrohungen für unseren Planeten dar. Unsere heutige junge Generation wird die Auswirkungen des Klimawandels sehr viel stärker zu spüren bekommen als wir heute - sie wird
sich noch stärker mit dem Problem auseinandersetzen müssen und wird lernen müssen,
nachhaltig zu leben, um dem Klimawandel und den damit verbundenen Umweltproblemen
entgegenzuwirken. Schulen können hierbei eine zentrale Rolle spielen und die jungen
Menschen über den Klimawandel informieren und ihnen das nötige Wissen vermitteln.
Hier setzt das Projekt CLIMES, (Klimafreundliches Management in European Schulen)
an: Im zweijährigen Projekt CLIMES (2011-2012) haben die acht europäischen Partner
ein Konzept entwickelt, wie das Thema Klimawandel systematisch in europäischen Schulen eingeführt werden kann. Dem Konzept liegt die Idee zugrunde, dass Schulen ein klimafreundlichen Managementsystem basierend auf dem Deming Kreis (oder PDCA-Zyklus
für Plan-Do-Check-Act) etablieren.
Neben einer allgemeinen Steigerung des Bewusstseins für verschiedene Aspekte des
Klimawandels verfolgt die Implementierung und Aufrechterhaltung eines KlimaManagementsystems in der Schule folgende Ziele:
Die Schülerinnen und Schüler lernen und handeln in einem realen Kontext mit realen Daten und realen Konsequenzen. Sie sind an praktischen Entwicklungsprozessen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Lernmotivation und Lerneffizienz beteiligt.
Die Schülerinnen und Schüler erwerben Wissen und Kompetenzen für klimafreundliches Verhalten und erlernen die Anwendung professioneller Managementmethoden und -instrumente.
Die Institution Schule wird so organisiert und strukturiert, dass sie klimafreundlich
wird und sich dem Klimawandel nicht nur ad hoc, sondern dauerhaft anpasst. Ihr
Co2-Fußabdruck wird reduziert und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel werden ergriffen.
Das CLIMES Management ist nun soweit entwickelt, dass es auf andere Schulen übertragen werden kann – Schulen, die daran interessiert sind, das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen und damit klimafreundlicher zu werden, einen gesunden Lebensstil zu
fördern und Geld für Energie zu sparen.
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Im Folgenden haben wir Tipps und Beispiele guter Praxis aus der Pilotierung in den sechs
am Projekt beteiligten Partnerschulen zusammengetragen, die dabei helfen sollen, ein
CLIMES Managementsystem erfolgreich, effektiv und dauerhaft zu installieren.
ZEIT UND RESSOURCEN
Zeitmangel und eine hohe Arbeitsbelastung sind in den meisten Schulen leider üblich.
Wie kann man mit Zeit- und Ressourcenmangel umgehen?
Nehmen Sie eine realistische Einschätzung der benötigten Zeit und Ressourcen
vor, um das Projekt durchzuführen. Vor dem Start des Projekts muss sehr deutlich
gemacht werden, wie viel Arbeit und Zeit für die Vorbereitung und Einführung des
Managementsystems notwendig sind. Sonst kann nicht realistisch abgeschätzt
werden, ob ausreichende Ressourcen für eine vollständige und erfolgreiche Umsetzung des Projekts zur Verfügung stehen.
Schaffen Sie nachhaltige Strukturen, wie beispielsweise AGs, die die Schüler und
Schülerinnen selbst organisieren.
Setzen Sie Prioritäten und konzentrieren Sie sich auf wesentliche Ziele. Führen
Sie nicht zu viele Aufgaben zur gleichen Zeit durch (z. B. bei der Berechnung des
CO2-Fußabdrucks der Schule kann es sinnvoll sein, nur ein oder zwei Klimaaspekte zu betrachten und dafür lieber auf die Genauigkeit der Daten zu achten).
Beim Sammeln von Daten für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks können einige Berechnungen zeitaufwendig sein. Erleichtern Sie sich die Aufgaben und nutzen Sie verfügbare Web-Tools, wie Google Maps, um beispielsweise Distanzen zu
messen.
Übertragen Sie die Managementaufgaben einem Team, das beispielsweise aus
drei Personen bestehen kann und weisen Sie diesen jeweils bestimmte Aufgaben
zu, wie: Koordination, Dokumentation, Kommunikation.
Klären Sie die Rollen und Aufgaben und organisieren Sie regelmäßige Treffen.
Wählen Sie MitstreiterInnen aus dem Kollegium mit Bedacht – diese sollten möglichst Erfahrungen in verschiedenen Bereichen mitbringen, wie Projektarbeit, Umweltschutz, Didaktik, Informationstechnologien.
Versuchen Sie die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen, so dass nicht nur eine Person allein dauernd mit dem Projekt beschäftigt ist.
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Involvieren Sie auch das Personal in der Mensa oder Cafeteria, den Hausmeister,
die Verwaltung etc.
KOMMUNIKTION UND ATTRAKTIVITÄT
Bei der Einführung des CLIMES Managementsystems kann man vor allem in der ersten
Phase auf Unverständnis, Skepsis oder auch mangelndes Interesse sowohl seitens des
Kollegiums als auch der Schülerschaft stoßen. Wie kann man das Projekt kommunizieren
und ihm Attraktivität verleihen?
Halten Sie das Thema lebendig! Diskutieren Sie das Projekt und seine Fortschritte
und Ergebnisse in Kollegiumssitzungen, schreiben Sie Artikel oder ermuntern Sie
die Schülerinnen und Schüler, Artikel für die Schüler- oder Lokalzeitung zu schreiben.
Kommunizieren Sie das Ziel des Projekts mit der gesamten Schülerschaft, dem
Schulpersonal, einschließlich des Hausmeisters. Es ist wichtig, dass alle für die
Thematik sensibilisiert und an Bord geholt werden.
Halten Sie die Kommunikation mit dem Kollegium in Gang.
Machen Sie die Ergebnisse publik und machen Sie den Mehrwert deutlich.
Präsentieren Sie die Aktivitäten auf der Schulwebseite, so dass alle Interessierten
Zugang zu den Informationen haben. Verlinken Sie die Informationen mit anderen
relevanten Webseiten.
Schreiben Sie Infoblätter für die Schulgemeinde (einschl. der Eltern der Schülerschaft) und andere Schulen.
Weisen Sie die Schulgemeinde auf klimafeindliche Verhalten hin: Schreiben Sie
Mitteilungen und Erinnerungen bzw. animieren Sie auch die Schülerschaft dazu,
wenn beispielsweise das Licht schon wieder brennt, wenn keiner im Raum ist.
Wenn die Schule klimafreundlich wird, sollte das auch weitere Kreise ziehen: Ermuntern Sie die Schüler und Schülerinnen, auch ihre Familien und Freunde für
das Thema sensibilisieren.
Beziehen Sie so viele Lehrkräfte wie möglich ein – das Thema ist bestens geeignet, fächerübergreifend behandelt zu werden (s.a. die Tabelle im nachfolgenden
Abschnitt „Implementierung“).
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Vermitteln Sie den Schülern und Schülerinnen die nötigen Kompetenzen, damit
diese selbst Sensibilisierungsarbeit leisten können. Möglicherweise müssen Sie
sie bei der Entwicklung von persönlichen und organisatorischen Kompetenzen unterstützen.
Stellen Sie die Aktivitäten im Rahmen von Schulveranstaltungen dar.
Es gibt inzwischen weltweite Aktionstage (Tag der Erde, Weltwassertag etc.), die
Umweltthemen im Blick haben. Beteiligen Sie sich an Aktionen oder organisieren
Sie eigene Aktionen.
Schreiben Sie einen Wettbewerb aus, an dem sich auch andere Schulen beteiligen können oder veranstalten Sie einen schulinternen Wettbewerb zu klimarelevanten Themen.
IMPLEMENTIERUNG
Das Ziel von CLIMES ist es, das Bewusstsein für klimarelevante Themen zu stärken und
Wissen und Kompetenzen zum klimafreundlichen Management zu vermitteln. Wie können
nun CLIMES bezogene Aktivitäten und Themen ganz praktisch in den Unterricht oder
auch in außerunterrichtliche Angebote integriert werden? Lesen Sie nachfolgend einige
Ideen und Vorschläge dazu.
Die Partnerschulen des CLIMES Projekts haben verschiedene Wege gewählt, um CLIMES bezogene Themen in den Schulalltag zu integrieren:
Extracurriculare Aktivitäten mit positiver Auswirkung auf Noten bzw. mit positivem
Vermerk im Zeugnis.
Wahlpflichtunterricht, d.h. die Schüler und Schülerinnen konnten aus einem Angebot ein Thema wählen – eins der wählbaren Themen war das CLIMES Managementsystem.
AGs (Recycling-AG, Garten-AG, Umwelt-AG etc.). Hier kann auch ein Anreizsystem bzw. Belohnungssystem erdacht werden, bei dem die Schüler und Schülerinnen eine Urkunde o.Ä. für ihr Engagement erhalten.
Lerneinheiten, die in den regulären Unterricht eingebettet werden. Der Vorteil hierbei ist, dass nicht nur eine bestimmte Gruppe sondern alle mit der Thematik vertraut werden. Allerdings hat sich in CLIMES gezeigt, dass sich hier die Umsetzung
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schwieriger gestaltet, während sich beispielsweise der Wahlpflichtunterricht sehr
bewährt hat. In Schweden war beispielsweise auch Gegenstand des Wahlpflichtunterrichts, dass die Beteiligten die nächste Managementgruppe, also ihre Nachfolger, selbst rekrutiert haben. Auf diese Weise kann die Aufrechterhaltung des
Managementsystems gewährleistet werden.
Im Rahmen des CLIMES Projekts wurden klimarelevante Themen in folgenden Fächern
unterrichtet:
Biologie
Chemie
Physik
Informatik für Managementanwendungen
Buchführung
Betriebswirtschaft
Geographie
Englisch
Deutsch
Sport
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Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft, welche Themen in den jeweiligen Fächern im
Rahmen von CLIMES behandelt wurden:
Relevanz der Fächer für CLIMES
Schulfach
Thema
Aufgabe
Physik
-
Energie
Arbeit und Leistung
bezogen auf Verbrauch von Strom,
Wärme etc. .
-
Analyse von Beispielen der
Nutzung von Energie
Datenerhebung und Berechnung: Energieverbrauch sämtlicher technischer Geräte etc.
Chemie
-
Verbrennung von
Kohlenwasserstoffen (z. B. Erdgas,
Heizöl, Diesel, Benzin etc.)
-
Diskussion über die Reduktion
von CO2-Emissionen als
Hauptverursacher der Treibhausgase
Biologie, Umwelt,
-
ökologische und
Umweltfaktoren
-
Vermittlung von Wissen in verschiedenen Bereichen wie Photosynthese und Atmung, saurer
Regen und seine Auswirkung
etc.
Vergleich der CO2-Emissionen
für verschiedene Produkte.
Analyse von Warenketten
Ernährung, Konsum
-
Interdisziplinäre Fächer
-
Datenerhebung
Präsentation von
Graphiken, Prozessen und Tabelle
Erstellung von Dokumentation
-
Eingabe von Daten in CO2Kalkulatoren (auch als App fürs
Smartphone verfügbar):
Fussabdruckrechner für Schulen: z. B.
http://www.fussabdrucksrechner
.at
Außerdem können Themen behandelt werden wie:
Augen auf beim Klamottenkauf
Energieformen
Biodiversität
Isolierung von Häusern als Umweltschutzmaßnahme
Nachhaltige Infrastruktur
Umweltsiegel
Der Klimawandel in den Industrieländern
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Schmuck und Umwelt
Umweltorganisationen
Gesunder Lebensstil
Wegwerfmentalität
Regenwald in Gefahr
Schädliche Substanzen
Trinkwasser
Es gibt darüber hinaus zahlreiche andere Möglichkeiten, wie man das Thema Klimawandel bzw. das CLIMES Management verankern kann:
Geben Sie klimarelevante Hausaufgaben oder regen Sie Gruppendiskussionen zu
relevanten Themen an bzw. lassen Sie Aufsätze dazu schreiben.
Zeigen Sie Dokumentarfilme in der Klasse, wie „Eine unbequeme Wahrheit“,
„Plastic Planet“, „Let’s make money“, „We feed the world“ etc.
Visualisieren und vergleichen Sie Zahlen und stellen Sie sie den Bedrohungen des
Klimawandels gegenüber.
Involvieren Sie nicht nur KollegInnen und SchülerInnen, sondern auch Eltern, Reinigungspersonal, Hausmeister und andere.
Arbeiten Sie fächerübergreifend (beispielsweise Englisch und Naturwissenschaften).
Integrieren Sie Werte zu Treibhausgasen fest in den Unterrichtsplan.
Fördern Sie einen intensiven Austausch zum Thema mit anderen (europäischen)
Schulen, die sich mit dem Thema beschäftigen (beispielsweise auch über die
CLIMES Plattform oder über soziale Netzwerke).
AKTIVE BÜRGERINNEN UND BÜRGER
Der Erfolg des Projekts hängt stark von der aktiven und emotionalen Beteiligung der Teilnehmenden ab. Das Ziel des Projekts ist es, die Lernenden zu befähigen, eine Veränderung herbeizuführen. In der Tat betrachten wir Klimawandel häufig als Problem, dass uns
nicht wirklich betrifft und an dem wir auch nicht selbst etwas ändern können. Dem CLIMES Management liegt der Gedanke zugrunde, dass jeder Einzelne seinen Anteil an einer positiven Entwicklung haben kann. Darüber hinaus hat das Projekt zum Ziel, Kompe510553-LLP-1-2010-1-DE-COMENIUS-CMP
tenzen zu vermitteln, die die Schüler und Schülerinnen in die Lage versetzen, aktive Bürger und Bürgerinnen zu werden. Hier einige Tipps dazu:
Fokussieren Sie nicht nur auf kognitives Wissen, sondern sprechen Sie auch die
affektive und Aktivitätsebene an, um Kompetenzen zu vermitteln und zu verinnerlichen.
Motivieren Sie die Schülerschaft, sich selbstständig um Projekte und Aktivitäten in
der Schule zu kümmern. Auf diese Weise werden sie zu den Hauptträgern des
Managementsystems und entwickeln selbst Aktionspläne und bringen Vorschläge
zu klimafreundlichen Maßnahmen ein.
Praktische Aktionen motivieren die Schüler und Schülerinnen sicherlich mehr,
Verantwortung zu übernehmen. Vor allem Aktivitäten, die außerhalb des Unterrichts stattfinden, sind wichtig, um die Schüler und Schülerinnen zu aktivieren und
sie zu verantwortungsbewussten Bürgern und Bürgerinnen zu machen.
Aktivitäten außerhalb des formalen Rahmens im eigenen bzw. über das eigene
Umfeld werden als bedeutungsvoll empfunden.
Stellen Sie Bezüge her, indem Sie authentische globale, nationale oder lokale Beispiele anführen.
Erhöhen Sie den Anteil des praktischen Arbeitens – Schüler und Schülerinnen genießen es, selbst aktiv zu sein, sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam
etwas zu entwickeln (Teamgeist).
Fördern Sie Übungen zum Brainstorming – die Lernenden lernen so nicht nur
Ideen zu entwickeln, sondern auch zuzuhören, damit ihnen zugehört wird.
Erklären Sie Ihren Schülern und Schülerinnen, wie man wissenschaftlich arbeitet.
Wissenschaftliches Arbeiten ist wichtig!
Vermitteln Sie den Schülern und Schülerinnen Entscheidungskompetenz.
Ermutigen Sie die Schüler und Schülerinnen ihre Ergebnisse auch einem externen
Publikum zu präsentieren (auch in Englisch – mit Unterstützung durch den/die
EnglischlehrerIn)
Fördern Sie den Austausch mit ExpertenInnen und WissenschaftterInnen und laden Sie diese für die Gestaltung von Workshops und Seminaren ein.
Nutzen Sie diese als Ideenschmiede für neue Aktivitäten.
Schüler und Schülerinnen können sich ebenfalls bei externen Organisationen engagieren (Gartenbau, Pflanzaktionen) oder PR im Umfeld betreiben.
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VORAUSSETZUNG UND FÄHIGKEITEN DES BETEILIGTEN SCHULPERSONALS
Welches Vorwissen sollte das Schulpersonal mitbringen? Welche Kompetenzen und Fähigkeiten sollten vorhanden sein, um ein CLIMES Managementsystem einzuführen und
aufrecht zu erhalten? Wie können Informationen und Wissen zum Thema zusammengetragen und vertieft werden? Dazu folgende Hinweise:
Die Voraussetzung ist ein aktives Engagement der Lehrkräfte, die bereit sein sollten, selbst mit gutem Beispiel voran zu gehen. Sie sollten außerdem Beispiele geben können, wie man klimafreundliches Verhalten (Fahrrad statt Auto, Energie
sparen, Recycling etc.) in den Alltag integriert. Dies kann auch Gegenstand eines
Workshops für Lehrkräfte sein.
Es ist außerdem notwendig, dass die beteiligten Lehrkräfte einen Überblick über
das gesamte Projekt und die einzelnen Elemente des Managementsystems haben.
(Sie sollten auf Widerstände der Lehrer- und Schülerschaft vorbereitet sein.)
Falls ein Interesse besteht, die außerhalb des Unterrichts erworbenen Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen zu bewerten, sollten die Lehrkräfte über entsprechende Möglichkeiten informiert sein. Im CLIMES Projekt wurde das System
LEVEL5 eingesetzt, dass für die Validierung von Kompetenzen im informellen und
nicht formalen Bereich entwickelt wurde. In der Pilotierungsphase in CLIMES haben die beteiligten Schüler und Schülerinnen vor allem folgende Kompetenzen
entwickelt:
Teamarbeit
(interkulturelle) Kommunikation
Kooperation
Verhandlung und Umgang mit Konflikten
Entscheidungsfähigkeit
Leadership
Selbstvertrauen
Die webbasierte Lernplattform, die im Rahmen des Projekts CLIMES bereit gestellt
wurde, enthält umfangreiche Informationen und Hinweise zur Einführung des Managementsystems. Jeder einzelne Managementschritt ist anschaulich beschrieben
und enthält umfangreiche Materialien zur Bearbeitung mit den Schüler und Schülerinnen. Die Plattform ist über die Projektwebseite erreichbar. Interessierte können
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sich ein Konto einrichten lassen, indem sie eine Mail schreiben an: [email protected]. Es kann in jedem Falle nützlich sein, auch andere Quellen zu
nutzen. Die Lernplattform ist in Englischer Sprache verfügbar und dies könnte unter Umständen eine Hürde sein.
Führen Sie Umfragen durch (z. B. wie viele Schüler und Schülerinnen bzw. Lehrkräfte kommen mit dem Fahrrad zur Schule).
Seien Sie kreativ, um den CLIMES Ansatz in verschiedene Fächer und Bereiche
zu integrieren.
Leben Sie das Managementsystem: sparen Sie beispielsweise Kopien und Papier
und nutzen stattdessen ein digitales Klassenbuch.
Integrieren Sie Klimawandel nicht nur in den Unterricht sondern auch in Tests und
Prüfungen.
Tauschen Sie Beispiele guter Praxis mit anderen Schulen (auch den CLIMES
Partnerschulen) aus.
ÜBERTRAGBARKEIT UND PERSPEKTIVEN
Die Einführung eines CLIMES Managementsystems bringt der Schule einen großen
Mehrwert und verschafft ihr einen attraktiven Ruf.
Die im CLIMES Projekt generierten Daten und Ergebnisse können bei öffentlichen
Auftragsvergaben oder Beschaffungsprozessen genutzt werden.
Der Fussabdruckrechner stellt Energieverbräuche in verschiedenen Kategorien
dar. Dies kann als Grundlage für Informationen über das Schulmanagement dienen.
Nehmen Sie klimarelevante Aspekte und Regelungen in bestehende Schuldokumente auf.
Stellen Sie sicher, dass der Fussabdruckrechner richtig angewendet wird, denn
die Ergebnisse bilden die Grundlage für den Aktionsplan.
Halten Sie die Verbindung mit den anderen Projektpartnern aufrecht und tauschen
Sie sich über die Lernplattform aus oder suchen Sie nach neuen Netzwerken.
Suchen Sie nach Ausschreibungen für klimarelevante Projekte.
Nutzen Sie lokale und nationale Initiativen.
Integrieren Sie klimabezogene Themen in Lehrerfortbildungen.
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Motivieren Sie Schüler und Schülerinnen, die CLIMES Plattform oder andere soziale Netzwerke (CLIMES Facebookseite) zu nutzen, um Ideen, Initiativen und Informationen auszutauschen.
Stellen Sie die Nachhaltigkeit der eingerichteten Organisationsstrukturen des Managementsystems sicher: Fördern Sie die Gründung von Umwelt-AGs. Die Schülervertretung kann ebenfalls mit einbezogen werden und beispielsweise die Kommunikation intern und extern gestalten.
Fördern Sie Schülerinitiativen: beispielsweise haben die Schüler und Schülerinnen
der deutschen CLIMES Schule sogenannte „Starterkits“ für Schulanfänger zusammengestellt und verkauft. Diese bestehen aus umweltfreundlichen Schreibheften, Papier und Arbeitsmaterialien.
Entwerfen Sie kleine Projekte, die die Schüler und Schülerinnen selbstständig
durchführen können.
Setzen Sie das Thema auch bei Schulversammlungen auf die Tagesordnung.
Cafeteria: versuchen Sie auch hier einige Änderungen einzuleiten (regionales Essen, saisonbedingte Auswahl, fleischlos etc.).
Schaffen Sie ein verantwortungsbewusstes Umfeld innerhalb des Kollegiums.
Setzen Sie sich für mehr Fahrradständer und für die Anschaffung schuleigener
Fahrräder (auch für Schulausflüge) ein.
Erhöhen Sie die Verbreitungsaktivitäten und suchen Sie nach neuen Partnern, wie
beispielsweise Universitäten.
Schreiben Sie einen Wettbewerb aus – das weckt das Interesse von Schulen und
Partnern.
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ZUSAMMENFASSUNG
Ein klimafreundliches Schulmanagement erfordert Zeit und Ressourcen:
Nehmen Sie eine realistische Einschätzung der Zeit und Ressourcen vor, die gebraucht werden, um ein nachhaltiges Managementsystem mit klaren Aufgaben
und Rollen einzuführen und entwickeln Sie eine Aktionsplan. Klären Sie, wie die
fürs Projekt verwendeten Stunden finanziert werden.
Das Projekt soll etwas verändern – nicht nur in der Theorie: Nur Vorschriften
sind nicht attraktiv (stell den Rechner aus, mach das Licht aus, trenn deinen Müll
etc.). Heben Sie konkrete Ergebnisse hervor und integrieren Sie Ergebnisse und
Empfehlungen in das Schulmanagement.
Verantwortung teilen. Sorgen Sie dafür, dass die Ergebnisse gehört werden und
Empfehlungen auch tatsächlich berücksichtigt werden. Integrieren Sie relevante
Aspekte in die Schulcharta. Benennen Sie eine Ansprechperson oder –stelle (wie
beispielsweise die Umweltgruppe), die bei klimarelevanten Fragen kontaktiert
werden kann. Das Schulmanagement sollte Teil des Klimamanagement sein, denn
es muss gg. Aktivitäten genehmigen oder Ressourcen zur Verfügung stellen.
Halten Sie das Projekt am Leben: Räumen Sie Informations- und Verbreitungsaktivitäten einen hohen Stellenwert ein. Schicken Sie Erinnerungen an andere
Lehrkräfte, werfen Sie den CLIMES Film bei allen Gelegenheiten an die Wand (oder lassen Sie die Umweltgruppe der Schule einen eigenen Film drehen), nutzen
Sie die Webseite, um Informationen zu verbreiten. Schreiben Sie einen KlimaSchulwettbewerb aus.
Erstellen Sie eine Zeitplan mit den geplanten Aktivitäten: Anhand des Plans
können Sie das Projekt auch anschaulich und schnell Außenstehenden erklären
Machen Sie das Projekt transparent: Informieren Sie regelmäßig über Fortschritte und Aktivitäten.
Suchen Sie nach Partnern außerhalb der Schule: (auch um durch das Klimamanagementsystem eingesparte Mittel für die Finanzierung beispielsweise der
Lehrkräfte zu verwenden). Etablieren Sie die Zusammenarbeit mit externen Organisationen und Akteuren, wie Forschungseinrichtungen, Schulbehörde, Kommune,
Experten, Lehrplanentwicklern, Entscheidungsträgern, Eltern etc. Beziehen Sie
auch die Schulträger, -eigentümer ein. Die Kommunikation mit allen Akteuren sollte in geregelter Weise vorgenommen werden.
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Schüler und Schülerinnen brauchen Anleitung und sind die Protagonisten:
Geben Sie ihnen Hilfestellung, um das Managementsystem zu verstehen und die
nötigen Kompetenzen zu entwickeln. Überlassen Sie die Arbeit möglichst den
Schülern und Schülerinnen – sie sind die wichtigste Ressource.
Attraktivität ist wichtig: Warum sollten Schüler und Schülerinnen nach dem Unterricht in der Schule bleiben? Stellen Sie sicher, dass die Vermittlung von technischem Wissen immer mit praktischen Aktivitäten einhergeht. Betten Sie das Thema in andere Themen ein. Seien Sie kreativ und ermuntern Sie die Schüler und
Schülerinnen zu Kreativität.
Setzen Sie ein Validierungssystem ein, um den Kompetenzerwerb in außerunterrichtlichen Aktivitäten zu bewerten (LEVEL5).
Nutzen Sie Ihr Schulprojekt als Türöffner für einen Austausch auf Europäischer
Ebene; fördern Sie die Nutzung von Netzwerken.
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