ÄNDERUNGSANTRAG ÄA01 88. Vollversammlung des Deutschen Bundesjugendring 30./31. Oktober 2015 in Heidelberg Antrag: A 12.6. (überwiesen an den HA): Prävention sexueller Gewalt Antragsteller*in: BDKJ, aej, RDP/RdP Titel Ändern in: Prävention sexualisierter Gewalt In Zeile 1: Warum ist die Prävention und Intervention sexuellergegen sexualisierte Gewalt ein Thema für In Zeile 11 einfügen: haupt- als auch auf ehrenamtlicher sowie auf hauptberuflichen Von Zeile 13 bis 18: Überall dort, wo Kinder und Jugendliche betreut werden, kann es zu sexuellem Missbrauchsexualisierter Gewalt kommen - ob im Kindergarten, in der Schule oder eben in der Kinder- und Jugendarbeit. Weil es daher mit hoher Wahrscheinlichkeit sowohl Betroffene als auch potentielle TäterTäter_innen in den Strukturen der Kinder- und Jugendverbände gibt, ist die Prävention vor sexuellersexualisierter Gewalt schon lange ein wichtiges Thema in der Jugendverbandsarbeit. TäterTäter_innen nutzen hier wie auch in anderen gesellschaftlichen Strukturen ihre Macht-, Vertrauens- und Von Zeile 22 bis 24: Seite 1 / 5 Erziehungsberechtigte) gegeben sein. Dabei werden die Betroffenen zu Sexualobjekten herabgewürdigt. Was sind die Ursachen von sexuellersexualisierter Gewalt? Von Zeile 27 bis 31: Gewalt, Benachteiligungen und Diskriminierung etc.), die die Entstehung von sexueller Gewalt begünstigen. Benachteiligungs- und Diskriminierungserfahrungen, sowohl des Opfers wie auch des_der Täter_in etc.), die die Entstehung von sexualisierter Gewalt begünstigen. SexuelleDie Entstehung und Anwendung sexualisierter Gewalt hatsteht demnach auch etwasin direktem Zusammenhang mit den patriarchalen Herrschaftsstrukturen der Gesellschaft zu tun, ausunserer Gesellschaft. Aus diesem Grund sind die Prävention und Intervention vor sexuellersexualisierte Gewalt nicht nur ein pädagogisches, Von Zeile 33 bis 60: Ein tief in der Gesellschaft verankertes patriarchales Denksystem ist eine der Ursachen für sexuelle Gewalt. Frauen werden als untergeordnetes Geschlecht begriffen, was Abwertung, Benachteiligung und Ausbeutung rechtfertigt. Die sexuelle Unterordnung von Frauen war schon in den frühesten Rechts-Systemen festgelegt und wurde zur Machtabsicherung von Männern benutzt. Gewalt spielte dabei eine zentrale Rolle. Seitdem hat sich natürlich vieles und vor allem auch in rechtlicher Hinsicht zum Positiven verändert. So ist Vergewaltigung heute ein Straftatbestand, auch wenn noch vieles im Sexualstraf-, aber vor allen Dingen im Prozessrecht, im Argen liegt. Dennoch wird der weibliche Körper an vielen Stellen, so beispielsweise in der Werbung, als verfügbares Objekt gesehen. Zudem sind Frauen nach wie vor seltener in Positionen, die eine gesellschaftliche Einflussnahme und Macht ermöglichen. Dies spiegelt sich auch in traditionellen Geschlechterrollen und einer geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung wieder.Ein tief in unserer Gesellschaft verankertes patriarchales System ist eine der Ursachen für sexualisierte Gewalt. Frauen werden als untergeordnetes Geschlecht begriffen, womit Abwertung, Benachteiligung und Ausbeutung gerechtfertigt werden. Ebenso erfahren Männer, die nicht dem vorherrschenden Männlichkeitsideal entsprechen Benachteiligung und Abwertung. Gewalt spielte dabei eine zentrale Rolle. Seitdem hat sich natürlich vieles und vor allem auch in rechtlicher Hinsicht zum Positiven verändert. So ist Vergewaltigung heute ein Straftatbestand, Seite 2 / 5 auch wenn noch vieles im Sexualstraf-, aber vor allen Dingen im Prozessrecht, im Argen liegt. Wir begrüßen daher die aktuellen Bemühungen zu einer Reformierung des Sexualstrafrechts in Deutschland. „Die patriarchale Gesellschaft begünstigt sexuelle Gewalt, indem sie Mädchen und Frauen im Schnitt mit weniger materiellen und ideellen Handlungsressourcen ausstattet als Jungen und Männer. Gegen den Willen eines anderen Menschen die eigenen Interessen behaupten und einen Menschen wie ein Ding benutzen, das kann nur, wer über mehr Mittel verfügt, die er oder sie einsetzen kann, um das eigene Ziel durchzusetzen“.[1] Der Kampf für Gleichberechtigung von Frauen und Männern stellt die Grundlage der präventiven Arbeit dar. Eine präventive Arbeit gegen sexualisierte Gewalt bedeutet eben auch sexistische Strukturen in der Gesellschaft aufzudecken und stetig dagegen anzugehen. Deshalb stellt der Kampf für Gleichberechtigung von Frauen und Männern die Grundlage der präventiven Arbeit dar. Eine präventive Arbeit gegen sexuelle Gewalt bedeutet eben auch sexistische Strukturen in der Gesellschaft aufzudecken und stetig dagegen anzugehen. Prävention sexualisierter Gewalt ist schon lange ein wichtiges Anliegen der Jugendverbände. Mit unseren Maßnahmen zur Prävention und Intervention gegen sexualisierte Gewalt leisten wir dabei einen wichtigen Beitrag. Daher ist es nicht nur durch die bekannt gewordenen Vorfälle von sexueller Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit die Aufgabe des DBJR und aller Mitgliedsverbände, Präventionsarbeit zu diesem Thema zu leisten. Vielmehr liefert diese Arbeit auch einen Beitrag zu einer weniger gewaltvollen Von Zeile 63 bis 75: Ein Schutz- oder Präventionsauftrag ergibt sich für Jugendverbände zunächst nicht aus ihrem Selbstverständnis heraus, dasDas Augenmerk der Jugendverbände richtet sich vielmehr auf die positive Entwicklung der Kindervon Kindern und Jugendlichen. Aber indemIndem in Jugendverbänden die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen im Fokus stehen, stellt ihreunsere Struktur auch schonbereits einen kleinen Präventionsbaustein dar. Aber auch weilWeil es um die Bedürfnisse und Interessen und das Wohl der Kinder und Jugendlichen geht, gehört die Auseinandersetzung mit den Problemen der sexuellensexualisierten Gewalt, als einer Dimension der Kindeswohlgefährdung, inner- und außerverbandlich dazu. In der Auseinandersetzung mit sexueller sexualisierter Gewalt und der Implementierung einer strukturellen Seite 3 / 5 Prävention, sind die Besonderheiten der ehrenamtlichen Kinder- und JugendarbeitJugendverbandsarbeit, aber auch die Unterschiedlichkeit der Mitgliedsorganisationen im DBJR zu berücksichtigen. Wirksamer Schutz vor sexuellersexualisierter Gewalt kann nicht nur durch punktuell In Zeile 79 löschen: Jugendverbänden wirksam werden. So basiert die ehrenamtliche Struktur der Von Zeile 87 bis 88: gegen Sexismus und sexuellesexualisierte Gewalt elementar in der Präventionsarbeit gegen sexuellesexualisierte Gewalt in der Kinder- und Jugendverbandsarbeit. In Zeile 91 einfügen: Qualifizierung der ehren- und hauptamtlichen, sowie hauptberuflichen Von Zeile 101 bis 102: ein. Denn wie der Seiteden Veröffentlichungen des UBSKM"Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs" (UBSKM) entnommen werden kann, sind z. B. Fortbildungen in der Thematik Prävention sexuellersexualisierter Gewalt unerlässlich. Gerade Von Zeile 106 bis 118: können, greifen die bisherigen politischen Maßnahmen - wie vor allem die einseitige Debatte um Führungszeugnissedie Vorlage von Führungszeugnissen - eindeutig zu kurz. Der Deutsche Bundesjugendring unterstützt daher mit den folgenden Punkten die MitgliedsverbändeMitgliedsorganisationen in ihrer Arbeit und dem Implementierender Implementierung der strukturellen Prävention sexuellersexualisierter Gewalt: Der DBJR richtet einen Fachtag „strukturelle Prävention sexueller Gewalt in der Jugendarbeit“ aus. Dieser dient als Auftakt für die Information, Beratung und Vernetzung der Mitgliedsverbände in dieser Thematik. Zur Vorbereitung werden insbesondere die Seite 4 / 5 Mitgliedsverbände einbezogen, die sich bereits seit Längerem mit Präventionsarbeit intensiv befassen. Die Thematik langfristig und als kontinuierliche Aufgabe in der Arbeit des DBJR und seinen Mitgliedsverbänden zu verankern, ist das Ziel dieses Fachtages. Mögliche Aspekte dieser themenbezogenen ArbeitStrukturelle Prävention sexualisierter Gewalt in der Jugendverbandsarbeit“ aus. Dieser dient zur Information, Beratung und Vernetzung der Mitgliedsorganisationen in dieser Thematik. Mögliche Aspekte der Vernetzung können etwa die Erarbeitung von Arbeitshilfen, das Von Zeile 123 bis 132: Der DBJR und seine Mitgliedsorganisationen fordern eine zweckgebundene Bereitstellung zusätzlicher staatlicher Fördermittel, welche es den Jugendverbänden ermöglicht, entsprechende Personalstellen in den Bundesverbänden zu etablieren, um innerverbandliche Schutzkonzepte zu entwickeln und umzusetzen sowie für die eigenen Strukturen zur professionellen Beratung im Bereich Prävention gegen sexuelle Gewalt zur Verfügung zu stehen. Der DBJR und seine Mitgliedsorganisationen fordern eine zweckgebundene Bereitstellung zusätzlicher staatlicher Fördermittel zur Umsetzung von Schutzkonzepten. [1]Kolshorn, Maren/Brockhaus, Ulrike: Das feministische Ursachenverständnis, in: Handwörterbuch sexueller Missbrauch, hrsg. von Dirk Bange,Wilhelm Körner, Göttingen 2002, S. 112. Seite 5 / 5 Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)