Glucose 20

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Glucose 20 %
Gebrauchsinformation
Clintec Benelux
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Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen.
• Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Wenn Sie weitere Fragen haben, wenn Sie Zweifel haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder
Apotheker.
• Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann
anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
Diese Packungsbeilage beinhaltet :
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Was ist Glucose 20 % und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von Glucose 20 % beachten?
Wie ist Glucose 20 % anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Glucose 20 % aufzubewahren?
Weitere Angaben
Glucose 20 %, Infusionslösung.
• Der Wirkstoff ist Glucose-Monohydrat.
• Die sonstigen Bestandteile (Hilfsstoffe) sind Hydrochloridsäure und Wasser für Injektionszwecke.
Zulassungsinhaber :
Clintec Benelux, Bd de la Plaine 5, B-1050 Brüssel, Belgien
Hersteller :
Baxter S.A., Bd René Branquart 80, B-7860 Lessines, Belgien
Zulassungsnummern :
Glucose 20 %, Infusionslösung (250 ml) : 395 S 109 F 12.
Glucose 20 %, Infusionslösung (500 ml) : 395 S 108 F 12.
Glucose 20 %, Infusionslösung (1000 ml) : 395 S 125 F 12.
1.
WAS IST GLUCOSE 20 % UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
• Infusionslösung. VIAFLEX-Plastikbeutel zu 250 ml, 500 ml und 1000 ml.
• Die Lösung nährt und hydratisiert die Zellen.
• Diese Lösung wird als Ersatz- oder Unterhaltungstherapie für Wasser und Kalorien angewendet.
In folgenden Fällen ist diese Behandlung erforderlich :
 bei Dehydratation, hauptsächlich wenn sie von einer Azidose begleitet wird;
 zur Vermeidung einer übermäβigen Proteinkatabolie in den Geweben (wie im Falle
ernsthafter Brandwunde);
 im Falle einer Glykogendepletion im Leber;
 falls die Nahrungs- und Wasseraufnahme gehemmt werden muss (wie in der Periode vor und
nach einer Operation, oder bei Leber-, Nieren-, Herz-, Magen- und Darmerkrankungen);
 im Falle einer anhaltenden Diarrhöe, bei anhaltendem Brechen oder erhöhtem
Flüssigkeitsverlust (übermäβiger subkutaner Transpiration infolge heftigem Fieber oder
aufgeweckter Diurese zur Wiederherstellung der geschwächten Nierenfunktion).
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Diese Lösung ist ebenfalls angezeigt bei einer Hypoglykämie.
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON GLUCOSE 20 % BEACHTEN?
Glucose 20 % darf in folgenden Fällen nicht verabreicht werden
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Wasserintoxikation (Hyperhydratation);
ernsthafte Dehydratation;
Anurie;
Natriumdepletion (Hyponatriämie);
Glucosemalabsorptionsyndrom;
Niereninsuffizienz;
neurochirurgische Eingriffe;
intrakraniale oder intraspinale Blutungen;
Hyperglykämie;
Hypokaliämie;
Leberkoma.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Glucose 20 % ist erforderlich
• Vor der Anwendung muss der Beutel auf seine Unversehrtheit hin überprüft werden : beschädigte
Beutel dürfen nicht verwendet werden.
• Die Lösung muss auf ihre Klarheit und auf die Abwesenheit sichtbarer Teilchen hin überprüft
werden.
• Zum Installieren der Infusion eine aseptische Methode verwenden (Desinfektion des Stopfens und
der Injektionsstelle, indem ein steriles, neues Infusionsbesteck verwendet wird).
• Es muss die Einlaufgeschwindigkeit kontrolliert werden. Aufgrund des Risikos einer
unerwünschten osmotischen Diurese muss eine langsame Verabreichungsgeschwindigkeit gewählt
werden.
• Es muss der Zustand des verwendeten Blutgefässes kontrolliert werden (ohne Entzündung).
• Auf der Basis der Angaben, die durch Überwachung der Glukosurie, der Azetonurie, der Kaliämie
und der Glykämie gesammelt worden sind, kann eventuell eine parenterale Verabreichung eines
Insulin- und Kaliumzusatzes in Erwägung gezogen werden (bei einer Verabreichung über einen
längeren Zeitraum hinweg wird empfohlen, einen Kaliumzusatz zu verabreichen, um eine
Hypokaliämie zu vermeiden).
• Diese Lösung muss Diabetikern mit Vorsicht verabreicht werden.
• Bei einer langfristigen parenteralen Behandlung oder wenn der Zustand des Patienten dies
erfordert, sind eine klinische Überwachung, sowie regelmäβige Laboruntersuchungen notwendig,
um Veränderungen des Wasserhaushaltes, des Säure-Basen-Gleichgewichtes und der
Elektrolytkonzentration aufzudecken.
• Bei einer Natriumdepletion kann die Verabreichung von Glucose ohne Natrium zu einem
peripheren Kollaps und zu Oligurie führen.
• Eine Verabreichung dieser Lösung über einen längeren Zeitraum hinweg kann eine
Thrombophlebitis verursachen, die sich von der Injektionsstelle aus ausbreitet.
• Die Verabreichung einer hypertonischen Lösung in eine periphere Vene kann eine Venenreizung
oder einen -schaden und eine Thrombose verursachen, es sei denn, diese Lösung wird entsprechend
verdünnt. Stark hypertone Lösungen dürfen ausschlieβlich über einen zentralvenösen Katheter
verabreicht werden, der in ein groβes Blutgefäss, wie zum Beispiel in die obere Hohlvene,
eingeführt worden ist.
• Insbesondere bei Patienten, die an einer Herzinsuffizienz leiden, es ist wichtig, jegliche
Kreislaufüberlastung zu vermeiden.
• Bei Patienten mit einer Niereninsuffizienz kann die Glucosetoleranz verringert sein.
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• Wenn Sie bereits andere Medikamente einnehmen, lesen Sie bitte auch den Abschnitt
“Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln”.
Konsultieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn eine der oben genannten Warnhinweise auf Sie zutrifft oder falls dies
in der Vergangenheit der Fall gewesen ist.
Bei Anwendung von Glucose 20 % zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Nicht zutreffend.
Schwangerschaft
Es bestehen keine besonderen Kontraindikationen für die Anwendung dieser Lösung während der
Schwangerschaft. Die Anwendung vor und während der Entbindung kann eine Hypoglykämie beim
Neugeborenen verursachen.
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Stillzeit
Es bestehen keine besonderen Kontraindikationen für die Anwendung dieser Lösung während der
Schwangerschaft. Die Anwendung vor und während der Entbindung kann eine Hypoglykämie beim
Neugeborenen verursachen.
Fragen Sie vor der Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Glucose 20 %
Nicht zutreffend.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Aufgrund des Risikos einer Pseudoagglutination oder Hämolyse darf diese Lösung weder vor, noch nach
oder zusammen mit Blut durch ein gemeinsames Infusionsset verabreicht werden.
Besondere Aufmerksamkeit ist bei der Verabreichung dieser Lösungen an Patienten erforderlich, denen
Corticosteroide oder Corticotropine verabreicht werden.
Die hyperglykämische Wirkung dieser Lösung kann eine Änderung des Insulinbedarfs bei Diabetikern
erfordern.
Es liegt im Ermessen des Arztes, über die Inkompatibilität eines zusätzlichen Arzneimittels gegenüber dieser
Lösung zu urteilen, indem er beobachtet, ob es zu einer farblichen Änderung kommt und/oder zur Bildung
eines Präzipitats. Lesen Sie bitte auch die Packungsbeilage, die dem hinzuzufügenden Arzneimittel beiliegt.
Zur Information : folgende hinzuzufügende Arzneimittel sind mit dieser Lösung unvereinbar :
•
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Cyanocobalamin;
Kanamycinsulfat;
Novobiocin-Natrium;
Warfarin-Natrium.
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Eine Bluttransfusion darf nicht über dieselbe Venenzufuhr verabreicht werden.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem
angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
3.
WIE IST GLUCOSE 20 % ANZUWENDEN?
Der Arzt ist befugt, die Infusionslösung zu verabreichen. Er ist verantwortlich für die Wahl der Dosis und
der Dauer der Behandlung. Es liegt nicht beim Patienten, über den Abbruch oder die Dauer der
Verabreichung zu entscheiden.
Grundsätzlich hängt die Dosierung vom Alter, Gewicht und klinischen Zustand des Patienten sowie vom
Zweck der Behandlung ab. Die verabreichte Glucosedosis beträgt 0,4 bis 0,9 g/kg Körpergewicht pro
Stunde.
Die Verabreichungsgeschwindigkeit beträgt maximal 150 ml/Stunde.
Hypertonische Lösungen müssen über zentralen intravenösen Weg verabreicht werden.
Art und Dauer der Verabreichung
Intravenöse Anwendung.
Die Lösung wird mittels einer Infusion in eine Vene (intravenös) verabreicht, und zwar mit Hilfe eines
Plastikröhrchens, mit sterilem Material und indem eine aseptische Technik verwendet wird (sauber und
steril). Ihr Arzt kann auch entscheiden, Ihnen dieses Medikament auf einem anderen Verabreichungsweg zu
verabreichen.
Der Arzt ist befugt, die Infusionslösung zu verabreichen. Er ist verantwortlich für die Wahl der Dosis und
der Dauer der Behandlung. Es liegt nicht beim Patienten, über den Abbruch oder die Dauer der
Verabreichung zu entscheiden.
Wenn Sie eine gröβere Menge von Glucose 20 % angewendet haben, als Sie sollten
• Die typischen Erstsymptome einer Überdosierung sind ein Überschuß an Extrazellularflüssigkeit,
Hyperglykämie, ein verringerter Hämatokrit- und Hämoglobingehalt, ein Absinken der
Elektrolytkonzentration im Serum, ein Übergang von Kalium aus der Zelle in den
Extrazellularraum, eine erhöhte Plasma-Osmolarität und Hyperphosphatämie.
• Bei Patienten mit einer unversehrten Nierenfunktion kann eine Überdosierung in mehr oder
weniger bedeutendem Ausmaβ zu einer osmotischen Diurese führen – proportional zur
Hyperosmolarität der verabreichten Lösung, die mit einem Elektrolytverlust, insbesondere von
Kalium, einhergeht.
• Durch eine erhöhte Wasserbindung hypertoner Glucoselösungen für die Infusion kann eine
Überdosierung in mehr oder weniger bedeutendem Ausmaβ zu einer Dehydratation während der
osmotischen Diurese führen. Eine Dehydratation ist durch ein Absinken der anfänglich gesteigerten
Plasma-Osmolarität gekennzeichnet. Der Hämatokrit- und der Hämoglobingehalt, beides Werte,
die unverzüglich nach der Überdosierung absinken, können während der Diurese erneut einen mehr
oder weniger normalen Wert erreichen.
• Falls die Diurese sich langsam manifestiert, können Stoffwechselstörungen auftreten, die mit einer
Glucoseüberdosis zusammenhängen und vor allem durch eine erhöhte Milchsäureproduktion und
durch ein Absinken des Säuregrades gekennzeichnet sind.
• Falls keine Diurese eintritt, kann dies zu Symptomen einer Kreislaufüberlastung führen,
insbesondere zu einem Ödem (unter anderem zu einem Lungenödem) und zu einem bedeutenden
intrazellularem Kaliumverlust.
• Im Falle einer Überdosierung kann eine Hypervolämie auftreten, die problemlos mit Diuretika
behandelt werden kann.
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• Auch kann eine Hyperglykämie auftreten; sie ist symptomatisch zu behandeln, je nach klinischer
Beurteilung des Zustandes des Patienten.
Behandlung einer Überdosierung
Durch das Verlangsamen oder das Absetzen der Infusion kann eine Verschlimmerung der Anzeichen einer
Überdosierung verhindert werden.
Im Falle einer adäquaten Diurese
Es muss ein bestimmtes Volumen einer leicht hypotonen Elektrolytlösung verabreicht werden; dieses
Volumen wird errechnet, um die Menge an Flüssigkeit und an Elektrolyten (insbesondere an Kalium) zu
ersetzen, die während der osmotischen Diurese verloren wurde. Der Wasser- und Elektrolythaushalt, sowie
das Säure-Basen-Gleichgewicht müssen kontrolliert und beobachtet werden.
Es kann eine geeignete basische Lösung zum Ersatz der Flüssigkeiten und der wichtigsten Elektrolyte auf der
Basis der folgenden Formel pro 1000 ml zusammengestellt werden : Na+ : etwa 120 mmol; K+ : etwa
30 mmol; Cl- : etwa 150 mmol.
Es müssen auch andere Elektrolyte ersetzt werden, um die eingetretenen Verluste auszugleichen.
Es müssen Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichtes korrigiert werden; auch müssen regelmäβig
Laborwerte bestimmt werden.
Bei Patienten mit einer Oligurie oder Anurie
Im Notfall muss eine Peritonealdialyse oder eine extrakorporale Hämodialyse mit einer glucosefreien
Lösung eingesetzt werden.
Im Falle eines Verdachtes einer Überdosierung oder einer erwiesenen Überdosierung mit Glucose 20 %,
nehmen Sie unverzüglich Kontakt auf mit Ihrem Arzt, Ihrem Apotheker oder mit dem Anti-Gift-Zentrum
(070-245 245).
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Glucose 20 % Nebenwirkungen haben. Die Anwendung muss abgebrochen
werden, falls eine Nebenwirkung auftritt.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Bei einer langfristigen Verabreichung besteht das Risiko einer Septikämie, wenn bei der Vorbereitung der
Injektion keine streng aseptische Technik angewandt wird.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Bei einer zu schnellen Verabreichung der hypertonen Glucoselösung besteht das Risiko einer Störung des
Ionenhaushaltes (vor allem Hypokaliämie, Hypophosphatämie, Hypomagnesiämie und Ödem), Diurese,
Hyperglykämie, Glukosurie, eines hyperosmolaren Komas und einer Phlebitis.
Gefäßerkrankungen
Bei einer langfristigen Verabreichung besteht das Risiko einer Phlebitis und einer Thrombose.
Die Verabreichung dieser natriumfreien Lösung an Patienten mit einer Natriumdepletion kann das Auftreten
eines peripheren Kreislaufkollaps und einer Oligurie beschleunigen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nebenwirkungen infolge der Verabreichung der Lösung oder infolge der Verabreichungsart umfassen
Fieber, Infektionen an der Injektionsstelle, Venenthrombose und Phlebitis, die von der Injektionsstelle
ausgehen, Extravasation und Hypervolämie, Hypokaliämie, Hypophosphatämie, Hypomagnesiämie und
Ödem.
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Der Patient muss klinisch überwacht werden, damit eventuell notwendige Maβnahmen getroffen werden
können.
Benachrichtigen Sie unverzüglich Ihren Arzt oder die Krankenschwester, falls Sie sich während oder nach
der Verabreichung unwohl fühlen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser
Packungsbeilage aufgeführt sind und die Sie als schwerwiegend betrachten.
5.
WIE IST GLUCOSE 20 % AUFZUBEWAHREN?
Für Kinder unzugänglich und nicht sichtbar aufbewahren.
Unter 25°C aufbewahren.
Verfalldatum : Das äuβerste Gebrauchsdatum ist auf dem Umkarton nach der Abkürzung “Exp.”
(Monat/Jahr) vermerkt. Glucose 20 % darf ab dem letzten Tag des angegebenen Monats nicht mehr
verwendet werden.
6.
WEITERE ANGABEN
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit Ihrem Arzt
oder Apotheker in Verbindung.
In Belgien : Verschreibungsfrei.
In Luxemburg : Verschreibungspflichtig.
Die letzte Überarbeitung dieser Gebrauchsinformation erfolgte im August 2004.
Das Datum der Genehmigung der Gebrauchsinformation ist der 24. April 2006.
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