JC Relations - Jewish

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Jewish-Christian Relations
Insights and Issues in the ongoing Jewish-Christian Dialogue
Die Haltung der Kirche zum Judentum 40 Jahre danach
Stein, Shimon | 01.11.2005
„Nostra Aetate – Ein folgensreicher Konzilstext. Die Haltung der
Kirche zum Judentum 40 Jahre danach“
Shimon Stein, Botschafter des Staates Israel in Deutschland
Eminenz, sehr geehrter Herr Kardinal Lehmann,
sehr geehrter Herr Dr. Henrix, (Akademiedirektor)
verehrte Anwesende,
blicken wir auf das Jahr 2005 zurück, so gab es wichtige Daten zum Nachdenken und Mahnen: Wir
haben 60 Jahren Kriegsende und 60 Jahren nach der Schoah gedacht. Dieses Gedenkjahr fiel
zusammen mit den Feierlichkeiten anläßlich der 40 Jahre der Aufnahme diplomatischer Beziehungen
zwischen Deutschland und Israel. Und nicht zuletzt sind 40 Jahre seit der Erklärung Nostra Aetate
vergangen, in denen sich im jüdisch-katholischen Dialog einiges bewegt hat.
In meinem Redebeitrag möchte ich zunächst darüber sprechen, was Nostra Aetate vorausging.
Danach werde ich auf die Erklärung und ihre Folgen eingehen und im letzten Teil einige
Bemerkungen zu den Herausforderungen machen, die der jüdisch-katholische Dialog für die Zukunft
bereithält.
In meinem Vortrag möchte ich eine ehrliche Bilanz ziehen und dazu gehören die Licht- und die
Schattenseiten, denn in der Geschichte unserer Beziehungen überwiegt leider noch der Schatten.
Geschichtlicher Rückblick- Das Christentum ging aus dem Judentum hervor
Glaubensvorstellungen lassen sich nicht auf ihre metaphysischen Zusammenhänge beschränken,
sondern erzeugten und erzeugen Systeme allgemeiner Ideen – so bieten Religionen nicht nur
Welterklärungsmodelle, sondern gestalten breite soziale und psychologische Prozesse.
Täglich neu sehen wir, wie sich die Geschichte religiösen Denkens mit der Menschheitsgeschichte
vermischt, und da der Lauf der Zeit die Geschichte nie stillstehen lassen wird, sollten wir über die
Kenntnis ihrer Wurzeln hinaus eben auch ihre Bräuche erkennen.
„Da das Christentum im Judentum verwurzelt ist, entstammen viele Symbole und Ideen wie auch
Begriffe beider Religionen aus einer gemeinsamen Quelle. Paradoxerweise stellt diese gemeinsame
religiöse Grundlage in der Tat den größten Stolperstein seit dem Beginn des Christentums dar ...“.1
In den Worten Gotthold Ephraim Lessings:
„Und ist denn nicht das ganze Christentum
aufs Judentum gebaut? Es hat mich oft
geärgert, hat mir Tränen genug gekostet,
wenn Christen so sehr vergessen konnten,
daß unser Herr ja selbst ein Jude war.“2
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Ein Beispiel für die Nähe der Symbolik möchte ich Ihnen im Folgenden bringen:
„Am 40. Tag nach Weihnachten feiert die katholische Kirche die "Darstellung des Herrn". Ein
besonders schöner Brauch, denn das besondere an der Lichtmess sind Kerzenweihe und eine
Prozession. Damit wollen die Christen zeigen, daß Jesus die Welt in ein neues Licht gestellt hat: Sein
Leben und seine Botschaft leuchten in der Dunkelheit. Der Begriff "Darstellung des Herrn" beruht auf
dem Bibeltext, der an diesem Tag in den Kirchen gelesen wird.
Im Judentum war es Brauch, mit dem erstgeborenen Sohn in den Tempel zu gehen und Gott ein
Brandopfer darzubringen. So ging auch Maria am 40. Tag nach der Geburt Jesu mit ihrem Sohn in
den Tempel. Der Heiligen Schrift zufolge soll dabei ein Mann namens Simeon gerufen haben: Du
zeigst allen Völkern dein Licht."3
Das ist in katholischen Augen alles so nah wie fremd.
Fremd, da Jesus Christus für das Judentum nicht als der eingeborene Sohn Gottes und auch nicht als
zweite Person einer Trinität gesehen wird, da das Judentum keine Dreifaltigkeit kennt und an dem
Bekenntnis festhält4: ‚Höre, Israel, der Herr, unser Gott, der Herr ist einer’ (Dtn 6,4)“, das Jesus selbst
als das vornehmste der Gebote bezeichnet hat.
Wichtig zu diesem Spannungsverhältnis, das auch das Selbstverständnis der Christen berührte, war
die theologisch-historische Notwendigkeit, den Juden als ständigen Zeugen der Wahrhaftigkeit Jesu
aufzurufen, d.h. die Hebraica veritas. Deswegen war es einerseits notwendig, den Juden am Leben zu
lassen, andererseits den ständigen Makel seiner sogenannten Blindheit, Jesu als Messias zu
verkennen, in seiner Erniedrigung zu verewigen.
Dort wo auf der einen Seite die Kippa, das Schofar und die Thorarolle stehen, findet man auf der
anderen Seite den Pileolus und das Kreuz.
Dort wo der katholische Priester die Zehn Gebote als das gemeinsame Erbe und die gemeinsame
Verpflichtung ansieht, erblickt der Rabbiner die „sieben Gebote der Söhne Noachs gleichsam als
Naturgesetz, das in Zeiten noch vor Moses übergeben wurde und somit als zivilisatorisches Minimum
aller menschlichen Kultur angesehen wird“5.
Eine strittige Frage, denke ich, war und ist: „Wie kann in einer Welt, in der die Juden so großes Leid
tragen müssen, behauptet werden, der Messias sei schon gekommen?“6
Die Antwort des Christentums ist der Gekreuzigte. Sein Kommen ist ein Rätsel. Er ist ein leidender,
erniedrigter Messias. Sein Erlösungswerk ist noch verborgen, seine Geschichte nicht vollendet.
Die Antwort des Judentums ist der Messias der Endzeit, der den Weltfrieden bringt, der Klassen- und
Rassenhaß ein Ende setzt.
Der bis heute nicht endgültig überwundene Gegensatz im historischen Vorstellungsbild des
Christentums vom Judentum führte zum Stereotyp des Juden und zur „Lehre der Verachtung“, die
über Jahrhunderte eine Grundlage des kirchlichen Erziehungssystems bilden sollte.
Die bereits in den Anfängen des Christentums sich verdichtende Auffassung, das jüdische Volk habe
durch das Nicht-Empfangen des christlichen Messias und „seiner Mitbeteiligung“ an dessen Tod das
„Auserwähltsein“ eingebüßt – führte zur folgenreichen Erniedrigung der Juden. Und dies wiederum
dazu, daß Christen der Judenverfolgung in jeder Zeit mit Gleichgültigkeit, in letzter Instanz auch dem
Holocaust mit Abstand begegneten. Eine moralische Mitschuld, eine Last der Geschichte, die lange
nicht oder sehr zögerlich angenommen wurde.
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Die jüdisch-christlichen Beziehungen sind durch jahrhundertlange Heils- und Unheilsgeschichte
geprägt und von längeren Phasen der Spannung und kurzen Phasen der Koexistenz gekennzeichnet;
dennoch zieht sich ein religiös geprägter Antijudaismus, später der Antisemitismus wie ein roter
Faden durch diese zweitausendjährige Geschichte.
Offiziell „Unterbrochen wurde diese Tradition erst nach der Shoah und nur in den westlichen Kirchen,
nachdem einige Christen und wenige Theologen erkannt hatten, inwieweit der christliche
Antisemitismus auch ein Wegbereiter des späteren politischen und rassistischen Antisemitismus
war.“7
Die Schoah und ihre Auswirkungen auf das jüdisch-katholische Verhältnis
„Gespräch besagt Lebenskontakt. Wer als Christ sich dem Kontakt mit jüdischen Menschen öffnet,
erfährt ein anderes Leben. Und kommt in Berührung mit einem widerständigen Gedächtnis. Dies ist
ein durch die Shoa stigmatisiertes Gedächtnis.“8
Als Überlebende oder Angehörige von Opfern bleiben jüdische Frauen und Männer wie umstellt von
Bedrängnis, Verlassenheit und Einsamkeit, sie mögen vergessen oder verdrängen, aber es passiert
immer wieder, daß Erlittenes oder Erinnerungen sie überwältigen. Diese Last meldet sich in jedem
christlich-jüdischen Dialog, und Ende der 40er Jahre begann zwangsläufig der Prozeß der Reue
einzusetzen, insbesondere in der katholischen Welt.
Grundlage der moralischen Prüfung der katholischen Kirche ist die Auffassung, daß es eine für jeden
einzelnen verbindliche Pflicht gibt, niemanden ungerechterweise zu schaden und so weit es möglich
ist, zu versuchen, Unrecht zu verhindern. Der amerikanische Soziologe Daniel Goldhagen schreibt in
diesem Zusammenhang:
„Die Kirche ist also doppelt verpflichtet, diese Schlußfolgerungen ... zu beachten, weil ihre eigenen
besonderen Prinzipien, ihre Lehre die Rechtmäßigkeit dieser universalen Prinzipien und ihre
Anwendung auf die eliminatorische Judenverfolgung unzweifelhaft anerkennt.
Doch die Kirche der dreißiger und vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts hat – und das wird bis
heute versucht zu verschweigen – diese Prinzipien bis in die Gaskammern von Auschwitz hinein nicht
angewandt ... .“9
Die Juden erwarteten nicht, daß die Kirche sich ihnen zuwandte und sich für ihre Sicherheit einsetzte,
weil die Kirche ihnen unmißverständlich und vernehmlich Feindseligkeit entgegenbrachte. Allerdings
haben sich Juden in höchster Not an einzelne Geistliche gewandt, und manche der Geistlichen haben
ihnen daraufhin tatsächlich geholfen.
Daniel Goldhagen meint darüber hinaus:
„Anders als die Juden erwarteten die Katholiken jedoch, daß die Kirche sich um ihr moralisches und
seelisches Wohlergehen kümmerte, denn das ist die oberste Pflicht und die raison d"être der Kirche.
Mit jeder Handlung oder Unterlassung, mit der die Kirche die Juden im Stich ließ, ließ sie auch die
Katholiken im Stich.“10
Wir sehen also, daß nicht allein die jüdischen Opfer und ihre Angehörigen das Recht auf eine
moralische Prüfung der Schuldfrage hatten und haben.
1947 hielt der Internationale Rat der Christen und Juden seine erste Sitzung in Seelisberg in der
Schweiz ab, bei der das Dokument mit den 10 Punkten vorbereitet wurde, das zu einem der
Grundsatzdokumente des interreligiösen Dialogs wurde und zur Basis im Kampf gegen den
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Antisemitismus. Es enthält detaillierte Anweisungen, wie sich der Christ gegenüber dem Juden
verhalten soll.
Der Weg zu Nostra Aetate und die Bedeutung der Erklärung
Auch wenn man im Zweifelsfall besonders der Toleranz den Vorzug geben sollte und eigene
Grundprinzipien prüfen muß, sollten dennoch Laien wie Priester, Kirchenhistoriker wie
Politikwissenschaftler nicht umhin können, die Entstehungsgeschichte der Nostra Aetate sorgfältig zu
betrachten – sei es vordringlich darum – so den Dialog sinnvoller vorantreiben zu können:
In den 50er Jahren veröffentlichte der französisch-katholische Theologe Jacques Maritain seinen
Aufruf, zu einer wesentlichen Veränderung der Auffassung gegenüber den Juden: „Wenn es ein Volk
gibt, daß in unseren Tagen Anrecht auf eine eigene Heimat hat, dann ist es mit Sicherheit das
jüdische Volk“.
1960 war der jüdische Historiker Jules Isaac bei Papst Johannes dem XXIII. zu einer Audienz und
erläuterte ihm seine These von den christlich-theologischen Wurzeln des Antisemitismus. Der Papst
war von den Argumenten beeindruckt und übertrug Kardinal Augustin Bea, Leiter des 1960
gebildeten Sekretariats für die Einheit der Christen, die Vorbereitung eines Dokuments, das neue
Linien für die neue Haltung der katholischen Kirche zum Judentum darstellte und dem Ökumenischen
Rat vorgelegt werden sollte.
Das Dokument sollte zum zentralen Thema des II. Vatikanischen Konzils werden, das mittlerweile
Paul der VI. leitete. Das Dokument, das die Juden betraf, durchlief viele Änderungen – ein Ergebnis
des Widerstands antisemitischer Strömungen in der Kirche und in der Hauptsache wegen der
Befürchtungen vieler Bischöfe in den katholischen Gemeinden der arabischen und moslemischen
Länder.
So wurde letztendlich am 28.10.1965 ein eingeschränktes Dokument angenommen, dennoch war es
immer noch ein Dokument von hoher Wichtigkeit, das eine Wende in den Beziehungen der
katholischen Kirche zum jüdischen Volk darstellte und nicht zuletzt 1992 (!) den Weg für die
Anerkennung des Staates Israel durch den Vatikan und zur Aufnahme voller diplomatischen
Beziehungen ebnete.
Diese folgensreichen Wandlungen und neuen Ansätze der katholischen Kirche hatten ihren Ursprung
nicht zuletzt in den geistlichen Quellen der Israel-Theologie Karol Wojtylas. Anders als bei seinen
Vorgängern in Rom entstand diese Theologie nicht erst im Amt, sondern die Auffassungen Johannes
Paul II. wurden durch Vorkriegskatholizismus und die Nazizeit in Wadowice in der Nähe von
Auschwitz und Krakau geprägt.
Er machte Kapitel 4 von Nostra Aetate, das sich auf das Verhältnis der Kirche zum jüdischen Volk
bezieht, zu einem zentralen Thema seines päpstlichen Amtes. Seine Bestrebungen wurden weltweit
von vielen Kardinälen und nicht wenigen Bischöfen der katholischen Kirche mitgetragen.
In seinem Buch „Die Schwelle der Hoffnung überschreiten" schreibt er im Hinblick auf die Erklärung
Nostra Aetate des Zweiten Vatikanischen Konzils von 1965:
„Hinter den Worten der Erklärung des Konzils steht die Erfahrung vieler Menschen, sowohl Juden wie
Christen, und meine persönliche Erfahrung aus den ersten Jahren meines Lebens in meiner
Geburtsstadt.
Ich erinnere mich an meine Schulklasse, wo mindestens ein Viertel der Schüler Juden waren. Ich
habe auch immer noch das Bild vor Augen, wie sie sich jeden Samstag in die hinter unserem
Gymnasium gelegene Synagoge begaben ... Beide Religionsgruppen, Katholiken und Juden, bildeten
eine Einheit, und dies, so vermute ich, weil wir uns bewußt waren, denselben Gott anzubeten. Dann
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kam der II. Weltkrieg mit den Konzentrationslagern und der systematisch geplanten
Menschenvernichtung. Als erste hatten dies die Söhne und Töchter der jüdischen Volksgruppe zu
erleiden, und zwar nur deshalb, weil sie Juden waren. Wer immer damals in Polen wohnte, kam mit
dieser Tatsache in Berührung.
Das war somit auch meine persönliche Erfahrung, eine Erfahrung, die ich heute noch in mir trage."11
Nostra Aetate - und diese Tatsache muß man sich bewußt machen - berief die christliche Lehre ab,
nach der es im Laufe der Geschichte an den Juden war, die Verantwortung für die Kreuzigung Jesus
auf sich zu nehmen.
Nostra Aetate bestätigt, daß die Kirche nicht vergessen kann, daß sie die Offenbarung des alten
Bundes mittels jenes Volkes erhalten hat, mit dem Gott den alten Bund geschlossen hat. Der
Wortlaut der Erklärung zitiert die Worte Paulus’: „Gott widerruft keine der Gaben, die er gewährte,
noch die Wahl, die er getroffen.“
Die Erklärung des II. Vatikanischen Konzils hat nicht nur wegen ihres Inhalts eine zentrale
Bedeutung, sondern auch, weil die Erklärung in der katholischen Kirche zu einer neuen Sprache der
Diskussion und des Dialogs führte. Bis 1962, den Anfängen des II. Vatikanischen Konzils, war der
theologische Begriff, mittels dessen sich das Christentum auf das Judentum bezog, die
„Enterbungstheologie“. Das göttliche Versprechen an die Sammlung der Zerstreuten Israels, an das
jüdische Volk, hatte in den Augen der Kirche seine Gültigkeit eingebüßt, und die Kirche bezeichnete
sich selbst als „verus Israel“.
All das hat sich mit der Annahme von Nostra Aetate verändert, der Bund bleibt bestehen, daher
insbesondere auch das Versprechen an Eretz Israel; und mit diesen Inhalten wandelte sich auch
Schrift und Sprache der christlichen Kirche gegenüber dem jüdischen Glauben, sie wandelte sich
vom Negativen zum Positiven. So formulierte die Vatikanische Kommission für religiöse Beziehungen
zum Judentum in ihrer Erklärung „Hinweise für eine richtige Darstellung von Juden und Judentum in
der Predigt und Katechese der katholischen Kirche“ vom Juni 1985: „Jesus war Jude und ist es immer
geblieben ... Jesus war voll und ganz ein Mensch seiner Zeit und seines jüdisch-palästinischen Milieus
des 1. Jahrhunderts.“12
Ein Beispiel für die gerade erwähnten positiven Veränderungen ist Johannes Paul II., der diese
Rückbesinnung in unzähligen Predigten und Ansprachen einforderte - entgegen des
jahrhundertelangen Fehlverhaltens - wie sein, in bewegenden Ansprachen, im März 2000 in Israel
gehaltenes Schuldbekenntnis belegt.
Durchgehend sind es bibeltheologische Begründungen, auf die sich die Israel-Theologie der
charismatischen, einzigartigen Persönlichkeit stützt. Mit Sicherheit ist aber auch hier der prägende
Einfluß seiner Lebensumstände zu vermuten:
„Vor ihm hat kein Kirchenoberhaupt Fabrikarbeit wider Willen verrichten müssen oder sich im
Untergrund als Schauspieler versucht, vor ihm ist kein Papst mit jüdischen Schulfreunden
aufgewachsen.“13 Als Johannes Paul II im Jahr 2000 an der Klagemauer in Jerusalem ein Gebet
hinterlegte, bat er um Vergebung für christliches Unrecht an den Juden. Und als er erstmals eine
Synagoge besuchte, läutete er damit das Ende des kirchlichen Anti-Judaismus ein.
Papst Benedikt der XVI. steht für eine Fortsetzung dieser Politik, das Leid der Juden anzuerkennen.
„Ein Faktor, der ihn als Deutscher ebenso mitgeprägt hat, ist die Erfahrung des Nationalsozialismus,
dem Dämon einer von Gott getrennten, rein ideologischen und auf Macht und Gewalt ausgerichteten
Gesellschaft. Hautnah habe er erlebt, berichtet er ‚daß die bloße institutionelle Garantie nichts nützt,
wenn nicht die Menschen da sind, die sie aus innerer Überzeugung heraus tragen’.“14
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Als zweiter Papst in der Kirchengeschichte hat Benedikt der XVI. im August diesen Jahres eine
Synagoge besucht und in Köln betont: „Stammvater Abraham sei für Juden und Christen der ‚Vater
des Glaubens’. Deshalb gelte auch: Wer Jesus Christus begegnet, begegnet dem Judentum.“15
Eindringlich betonte er seinen Willen zu einem aufrichtigen und vertrauensvollen Dialog zwischen
Juden und Christen.
Darüber hinaus stellte er fest: „Vieles bleibt freilich noch zu tun. Wir müssen uns noch viel mehr und
viel besser gegenseitig kennenlernen. ... Ehrlicherweise kann es in diesem Dialog nicht darum
gehen, die bestehenden Unterschiede zu übergehen oder zu verharmlosen: Auch und gerade in dem,
was uns aufgrund unserer tiefsten Glaubensüberzeugung voneinander unterscheidet, müssen wir
uns gegenseitig respektieren und lieben.“16
Bilanz zu Nostra Aetate und Herausforderungen für die Zukunft
Meine Damen und Herren,
„Religion wird häufig als etwas Statisches, Starres vorgestellt. Dem ist ganz und gar nicht so. Die
Religionsgeschichten der Moderne weisen aber schon seit gut 250 Jahren eine extrem hohe
Veränderungsdynamik auf. So wie sich das Leben insgesamt veränderte, gewannen auch Religion
und Frömmigkeit vielfältig neue Gestalt.
Phasen des Schwundes standen Zeiten gegenüber, in denen Religion sehr schnell wieder an hoher
kultureller Bedeutung gewann. Der von Sozialwissenschaftlern vertretene Glaube, durch die
moderne Verwissenschaftlichung der Welt werde Religion verschwinden, ist durch die Entwicklungen
der letzten Jahrzehnte vielfältig widerlegt worden.“17
Rabbiner David Rosen, Präsident des Internationalen Jüdischen Komitees für Interreligiöse
Konsultationen und ein Beobachter des jüdisch-katholischen Dialogs berichtet:
„Gerade die Auswirkungen von Nostra Aetate auf die katholischen Gesellschaften oder der Mangel
an Auswirkungen stellt in drastischer Weise heraus, in welchem Maß Theologie und Soziologie
miteinander verflochten sind.
Wo pulsierende katholische und jüdische Gemeinden nebeneinander leben und aktiven Umgang
miteinander pflegen, ist die Verinnerlichung von Nostra Aetate innerhalb der katholischen
Gesellschaft überwältigend. Die USA ist natürlich das Beispiel par excellence. Erhebungen zeigen
den positiven Grad, in dem insbesondere junge Katholiken die Revolution verinnerlicht haben, die
Nostra Aetate eingeleitet hat, sich mit ihr und den darauffolgenden Lehren des Magisteriums in
‚Gleichzeitigkeit’ befinden.“18
Dazu zählen die Richtlinien des Vatikans von 1975, die bereits erwähnte Erklärung von 1985, die
Erklärungen von Paul VI. und Johannes Paul II. wie auch die Bischofskonferenzen.
Im folgenden möchte ich mich erneut auf den gerade erwähnten Rabbiner David Rosen berufen –
eine Stimme, die vielleicht nicht die repräsentative Stimme ist. David Rosen hat sich jedoch mit dem
jüdisch-christlichen Dialog auseinandergesetzt, ja, er liegt ihn am Herzen. Er hat sich bei der
Annäherung unserer beiden Seiten große Verdienste erworben, darum ist seine Kritik hier auch
hörenswert. Er kommt zu der Feststellung:
„Doch ist es eine Tatsache, daß Nostra Aetate und die darauffolgenden einschlägigen Lehren des
Magisteriums kein inhärenter Bestandteil der Ausbildung aller katholischen Priester sind, was wohl
als der größte und gravierendste Mißerfolg bei der Verinnerlichung von Nostra Aetate im Leben der
Kirche bezeichnet werden kann. Es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis das Magisterium
zu einem natürlichen Bestandteil des katholischen Bewußtseins heranreifen wird.
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Darüber hinaus wurden in letzter Zeit sogar Stimmen laut, die danach streben, die Wichtigkeit der
Erklärung abzuschwächen, da sie lediglich Bedeutung für die Seelsorge habe, aber keine für die
Lehrsätze. Solche Stimmen verschaffen sich unter anderem unter Christen im Nahen Osten Gehör,
die in dieser Hinsicht offensichtlich von ihrer eigenen sozialpolitischen Lage beeinflußt sind.“19
Nostra Aetate gelangte auch noch nicht in die Länder der sogenannten Dritten Welt und in die
entfernten Gemeinden. Ganz sicher ‚erreichte’ sie bis heute nicht die muslimischen Staaten, in
denen es eine katholische Minderheit gibt und mit Gewißheit nicht die arabischen Staaten.
Eine offene Frage ist daher, inwieweit ist es der katholischen Kirche gelungen, die Botschaft von
Nostra Aetate von oben nach unten, an die Basis zu bringen? Inwieweit ist das Interesse des
Vatikans, Aufklärungsarbeit an der Basis der katholischen Kirche zu leisten, Bestandteil ihrer
Zukunftsagenda?
Vorurteile und Stereotype, die religiöse Wurzeln haben, verfolgen uns Juden nach wie vor, ja sie
geben uns Anlaß zur Sorge. Die gerade erwähnten Lücken scheinen mir eine ernsthafte Aufgabe für
Nostra Aetate und die Vision von Johannes XXIII. zu sein. Diese Vision wurde eindrucksvoll von Papst
Johannes Paul II. entwickelt, und ich denke, wir können zuversichtlich sein, daß Papst Benedict XVI.
einen ebenso tiefgreifenden Beitrag dazu leisten wird.
Im folgenden möchte ich einen Hinweis von Rabbiner Rosen anführen, der zu der Schlußfolgerung
gekommen ist, daß bei der Umsetzung des Geistes von Nostra Aetate noch mehr Anstrengungen
erforderlich sind. Er sagt:
„Dennoch ist der persönliche Beitrag des Papstes offensichtlich nicht ausreichend. Es ist nach wie
vor eine entscheidende Herausforderung, Nostra Aetate und den darauffolgenden Lehren innerhalb
des pädagogischen Gefüges der Kirche weiterhin und umfassendere Geltung zu verschaffen.“20
Die Aufgabe von Nostra Aetate bestand vor allem in der Verbesserung der religiösen Beziehungen,
im speziellen im Dialog und der grundsätzlichen Anerkennung. Daher möchten wir bei dieser
Zwischenbilanz unserer Hoffnung Ausdruck geben, daß die katholische Kirche ihrer Rolle als
tragende gesellschaftliche Institution in dieser Hinsicht gerecht werden wird.
Meine Damen und Herren,
die Aufnahme voller Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staat Israel war natürlich
viel mehr als ein diplomatisches Ereignis säkularer Art. Diese Aufnahme kann als Höhepunkt der
gewaltigen Veränderung beschrieben werden, die sich in der Einstellung und der Auffassung der
christlichen Kirche gegenüber dem jüdischen Volk generell vollzog. Im 1993 unterzeichneten
Grundlagenvertrag wurde der Wille zur historischen Aussöhnung und zur gegenseitigen
Verständigung von Katholiken und Juden festgehalten.
Damit wächst auch eine christliche Erwartung an das jüdische Volk. Papst Johannes Paul der II. hat
sie mehrmals auf seiner Israelreise angesprochen. Bei der Begrüßungszeremonie auf dem Flughafen
von Tel Aviv hat er die Notwendigkeit des Friedens auf das katholisch-jüdische Verhältnis appliziert:
„Mit neugefundener Offenheit müssen beide Parteien Anstrengungen unternehmen, um Vorurteile zu
überwinden. Wir müssen immer und überall danach trachten, das wahre Antlitz des Judentums wie
auch das des Christentums zu zeigen, und das auf allen Ebenen der Mentalität, der Lehre und der
Kommunikation.“21
Für mich ist die Frage, wie Christen und Juden miteinander leben, nicht nur wie sie sich verstehen,
sondern worüber sie sich verständigen, eine der Kernfragen für die vor uns liegenden Jahrzehnte. In
unserer Zeit sind Christen und Juden zunehmend in einen Prozeß der Begegnung und des Dialogs
eingebunden. Beide Seiten sind nicht nur von unterschiedlichen Erfahrungen geprägt, sondern
verbinden damit auch verschiedene Erwartungen.
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An der Basis ist nach Einschätzung des „Deutschen Koordinierungsrates für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit“ ein reges Interesse vorhanden, mehr über jüdisches Leben zu lernen, und mit
einem Dialog, der sich immer stärker aus den kirchlich-synagogalen Mauern herausbewegt, um neue
Kreise zu interessieren, ist ein Zeichen der Zeit gesetzt. Andere Formen der Begegnung, weniger
vortragslastig als erlebnisorientiert werden angeboten, so daß sich die jüdisch-christliche Arbeit
stärker mit Themen der Ökumenischen Bewegung wie Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der
Schöpfung vernetzt und die Themen Israel und Antisemitismus bearbeitet.
„Wird das Christentum seiner jüdischen Wurzeln entfremdet, dessen sind sich die Christen bewußt
geworden, wird es einer grundsätzlichen Dimension seiner Identität beraubt. Davon überzeugt, daß
es für Christen nicht möglich ist, einen Prozeß der Neubeurteilung und Wiederherstellung zu
unternehmen, ohne ein tieferes Verständnis der jüdischen Religion, Kultur und Geschichte zu
erlangen, haben sie die Begegnung und den Dialog mit den Juden gesucht.“22
Die Juden haben in diesen Dialog eingewilligt, weil er dazu beitragen kann, Vorurteile abzubauen und
ein Klima des gegenseitigen Respekts und der Zusammenarbeit zu schaffen.
Zweifellos hat der jüdisch-christliche Dialog heute ein Niveau erreicht, mit dem wir zufrieden sein
können. Einen wesentlichen Beitrag dazu haben der Internationale Rat der Christen und Juden (ICCJ)
geleistet und in Deutschland die Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, die eine
wichtige gesellschaftliche Funktion ausüben. Schon vor Nostra Aetate haben sie die richtigen Lehren
aus der Schoah gezogen und sich nach dem Zweiten Weltkrieg zum Ziel gesetzt, zwischen
Deutschland und den Juden eine Brücke über den Abgrund der Geschichte zu schlagen. Eine Brücke,
die dazu dient, Verständnis zu schaffen, das Existenzrecht Israels zu bekräftigen und den
Antisemitismus zu bekämpfen. Seit 1950 richtet sie die Woche der Brüderlichkeit aus. Über die Jahre
hat die Gesellschaft durch ihr Engagement an öffentlicher Aufmerksamkeit gewonnen.
Ich freue mich selbstverständlich auch über den Dialog zwischen Juden und Christen in Israel. So
wird Anfang November in Jerusalem eine internationale Konferenz zu Nostra Aetate stattfinden. Der
Staat Israel wird mit Hilfe seiner Botschaften und Konsulate über das gesamte Jahr des 40jährigen
Jubiläums (2005) von Nostra Aetate weltweit Dutzende Veranstaltungen in Kooperation mit der
Bischofskonferenz, den örtlichen Kardinalen, dem Nuntius und natürlich den jüdischen Gemeinden
durchführen, um zu erinnern, zu lernen und das Verständnis und die interreligiöse Aussöhnung
voranzutreiben, von der Nostra Aetate einen Eckstein bildete.
Der jüdisch-christliche Dialog hat das Ziel, in unserer Welt für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten.
Der Internationale Rat der Christen und Juden kommt in einem Papier von 1993 zu der Aussage, daß
Europa ein Warnsignal war, ein ernstzunehmendes Warnsignal.
Meine Damen und Herren, mit Besorgnis beobachten wir Juden die Zunahme antisemitischer
Erscheinungen in Europa. Der Zusammenbruch des kommunistischen Systems und die sogenannte
Wertekrise in der westlichen Welt haben dazu geführt, daß alte Vorurteile neue Nahrung erhalten.
Dazu kommt, daß die Zeitzeugen, Opfer wie Täter, am Schwinden sind, und daher so mancher meint,
das Thema Schoah zu den Akten legen und vor allem aus dem öffentlichen Gedächtnis verbannen zu
können. Und dagegen gilt es einzutreten. Deutschland ist verpflichtet, auch weiterhin gegen diese
Erscheinungen zu kämpfen, zumal es den Anspruch erhoben hat, daß jüdisches Leben auf seinem
Boden wieder möglich sei.
In einer Zeit der radikalen Islamisierung, zu der sich die Kirche nicht äußert, haben wir es auch mit
einer Intoleranz zu tun, die aus religiös begründeten Vorurteilen herrührt. Wir rufen zu einem
ernsthaften Dialog zwischen den Religionen auf und möchten in diesen Dialog unsere Bereitschaft zu
Vernunft und Toleranz einbringen.
Der Staat Israel spielt hinsichtlich der heutigen jüdischen Identität eine bedeutende Rolle. Die
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Affinität zwischen dem jüdischen Volk und Eretz Israel besteht, wenn man so will, noch aus den
Tagen Abrahams, und sie bestand auch während der zweitausend Jahre Diaspora. Der Jude hat
immer dafür gebetet, in sein Land und in dessen Hauptstadt Jerusalem zurückzukehren. In jüngster
Zeit können wir beobachten, wie sich das demographische Gewicht des jüdischen Volkes von der
Diaspora in den Staat Israel verlagert, mehr als die Hälfte der Juden befindet sich bereits in Israel,
und wir hoffen, daß diese Entwicklung anhalten wird. Aufgrund der Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staat Israel wurden viele Hindernisse des
Dialogs aus dem Weg geräumt. Es ist eine Tatsache, daß die Nostra-Aetate-Erklärung im
Grundlagenvertrag zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl erwähnt wird und damit der Beweis
erbracht wird, daß die Erklärung über den interreligiösen Aspekt hinaus Bedeutung hat. Indem das
jüdische Volk von der Schuld am Tod Jesu befreit wurde, wurde auch die Strafe von ihm genommen,
auf der Welt rastlos umherwandern zu müssen und seine Bestrebungen als kollektives politisches
Wesen nicht verwirklichen zu dürfen.
Die jüdisch-katholischen Beziehungen gipfelten in dem bereits von mir erwähnten Besuch des
Papstes, der den erreichten Forschritt der katholisch-jüdischen Beziehungen deutlich werden ließ
und darüber hinaus neue Weichen für die zukünftigen Entwicklung unseres Dialoges stellte. Nicht
zuletzt die offiziellen Staatsempfänge machten vielen Menschen bewußt, daß der Papst ein wirklicher
Freund des jüdischen Volkes ist, die Heimat der Juden anerkennt und respektiert.
Aus seinen Begegnungen mit den höchsten Rabbinern ist die Einrichtung eines ständigen Komitees
des israelischen Oberrabbinats für den Dialog mit dem Heiligen Stuhl hervorgegangen, was das erste
Komitee dieser Art war und für das Oberrabbinat keinen leichten Schritt darstellte. Hierbei muß man
wissen, daß zum einen der Mangel an säkularer Bildung und zum anderen theologische Vorurteile die
Entscheidung erschwerten. Die Einrichtung des Komitees ist um so erfreulicher, da die Richtlinien
des israelischen Oberrabbinats tonangebend für die jüdische Orthodoxie weltweit sind.
Fernerhin läßt sich feststellen, daß die Annahme der Veränderungen im jüdisch-katholischen
Verhältnis und die Offenheit dafür in den einzelnen jüdischen Gemeinden unterschiedlich ausfallen,
hier können wir die besten Ergebnisse in den USA zu verzeichnen, wo sogar von einer Partnerschaft
gesprochen werden kann, wie Rabbiner David Rosen berichtet.
Weiterhin berichtet er: „Während die Anzahl arabischer Christen in der Region von Jerusalem und
Bethlehem substantiell abgenommen hat, ist die Anzahl der arabischen Christen in Galiläa stabil
geblieben. Darüber hinaus war in der letzten Dekade ein Zustrom von Christen mit überwiegend
pravoslawischem Hintergrund aus der ehemaligen Sowjetunion verzeichnen, die aufgrund des
Rückkehrgesetzes Bürger des Staates Israel geworden sind. ... Diese Präsenz hat natürlich die
demographische Situation der Christen im Heiligen Land verbessert. Daraus resultiert auch eine
neue Herausforderung für die Begegnung mit einer wichtigen christlichen Gemeinschaft, die sich als
wesentlicher Bestandteil der jüdischen politischen Institution betrachtet – ein Phänomen, das es seit
Anbeginn des Christentums in dieser Art noch nicht gegeben hat.“23
Zweifellos haben die Ereignisse in Israel Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Juden und
Christen weltweit. Darum würde eine friedliche Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts
auch auf diese Beziehungen positiv wirken. Wir hoffen, daß auch die palästinensische Seite zu dieser
Einsicht kommen wird.
Meine Damen und Herren – und damit möchte ich zum Schluß meines Vortrags kommen – zufrieden
zurücklehnen können wir uns nicht, vieles bleibt noch zu tun. Nostra Aetate ist für mich der
Meilenstein auf einem Weg, der noch lange nicht zu Ende ist. Mit der Erklärung und den ihr
folgenden Schritten wurde ein Durchbruch im katholisch-jüdischen Verhältnis erzielt, ein Durchbruch,
der zu neuen Koordinaten führen kann.
Vielen Dank.
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Anmerkungen
1. Jews and Christians in Search of a Common Religious Basis for Contributing Towards a Better
World, Publication of the International Council of Christians and Jews, 1 March 1993
2. aus: G. E. Lessing: Nathan der Weise, 4. Aufzug, 7. Auftritt, Berlin, 1979
3. Quelle: Internet Katholische Bräuche.
4. aus: Schalom Ben-Chorin: Judentum und Jesusbild, in: Neues Lexikon des Judentums, Hrsg.
Julius Schoeps, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 2000, S. 401
5. Paul Badde: Leise Worte der Versöhnung, Berliner Morgenpost, 20.08.2005, S. 3
6. Jean-Marie Lustiger: Gotteswahl, Piper, 2002, S.94
7. Edna Brocke: Kirche und Judentum, in: Neues Lexikon des Judentums, Hrsg. Julius Schoeps,
Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 2000, S. 463
8. Hubert Frankenmölle (Hrsg.): Christen und Juden gemeinsam ins dritte Jahrtausend, Verlag
Otto Lembeck, S.14
9. Daniel Jonah Goldhagen: Die katholische Kirche und der Holocaust, Eine Untersuchung über
Schuld und Sühne, Siedler 2003, S. 234
10. Daniel Jonah Goldhagen: Die katholische Kirche und der Holocaust, Eine Untersuchung über
Schuld und Sühne, Siedler 2003, S. 234
11. Karol Wojtyla: Die Schwelle der Hoffnung überschreiten, Hamburg 1994, S. 124
12. Jüdische Wurzeln christlicher Theologie, Studien zum biblischen Kontext
neutestamentarischer Texte, Philo, Bd.116, S.3
13. Ludwig Ring-Eifel, in: Die Macht der Päpste, Geo Epoche, Das Magazin für Geschichte,
Erweiterte Neuauflage, Nr. 10
14. Peter Seewald in: Die Macht der Päpste, Geo Epoche, Das Magazin für Geschichte, Erweiterte
Neuauflage, Nr. 10
15. Paul Badde, Leise Worte der Versöhnung, in: Berliner Morgenpost, 20.08.2005 S.3
16. Papst Benedikt XVI. Rede in der Kölner Synagoge am 19. August 2005
17. Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf in: Die Macht der Päpste, Geo Epoche, Das Magazin für
Geschichte, Erweiterte Neuauflage, Nr. 10
18. Rabbiner David Rosen, Präsident des Internationalen Jüdischen Komitees für Interreligiöse
Konsultationen, Nostra Aetate-Reflections 40 Years After, Vortrag, Gregorian Pontifical
University Conference, 25.-28.9.2005
19. Rabbiner David Rosen: Nostra Aetate-Reflections 40 Years After, Vortrag, Gregorian Pontifical
University Conference, 25.-28.9.2005
20. Rabbiner David Rosen, Präsident des Internationalen Jüdischen Komitees für Interreligiöse
Konsultationen Nostra Aetate-Reflections 40 years after, Vortrag, Gregorian Pontifical
University Conference, 25.-28.9.2005
21. Johannes Paul II., Ansprache am 21. März 2000, in: Lòsservatore Romano. Wochenausgabe in
dt. Spr., Nr.12 vom 24. März 2000, S.9
22. Jews and Christians in Search of a Common Religious Basis for Contributing Towards a Better
World, Publication of the International Council of Christians and Jews, 1 March 1993
23. Rabbiner David Rosen: Catholic-Jewish Relations – Present and Future
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