Zoo Zürich Zürichbergstrasse 221 CH-8044 Zürich, Switzerland Telefon/Fax: +41 44 254 25 00/10 E-Mail/Web: [email protected] / www.zoo.ch Masoala Regenwald A-Z A B ANGAP – Die Aufgabe der lokalen Naturschutzbehörde «Association Nationale pour la Gestion des Aires Protégées» besteht in erster Linie darin, Naturschutzprogramme zu entwickeln und das Management von Nationalpärken und Reservaten in Madagaskar zu gewährleisten. Baum der Reisenden – Der «RavenalaBaum» ist das Wahrzeichen Madagaskars und auch im Masoala Regenwald des Zoo Zürich zu sehen. Seinen charakteristischen Fächer hat die Air Madagaskar zu ihrem Logo gemacht. Anreise – Madagaskar wird von Paris aus von Air France und Air Madagaskar angeflogen. Inlandflüge bietet Air Madagaskar an. Antalaha – Der Ort im Nordosten Madagaskars ist die Welthauptstadt der Vanille-Pflanze. Wie alle grossen Städte Madagaskars ist auch Antalaha durch Inlandflüge gut erreichbar. Antananarivo – Die auf der Hochebene von Betsimitatatra gelegene Hauptstadt ist mit 1,7 Mio. Einwohnern die grösste Stadt Madagaskars. Armut – Madagaskar gehört zu den zehn ärmsten Ländern der Welt. Das Einkommen eines Schweizers ist 180 Mal höher als das eines Madagassen. Für die Verzinsung der Staatsschulden muss Madagaskar sieben Mal mehr bezahlen, als es für die Schulbildung seiner Bevölkerung ausgeben kann. Aye-Aye – Das Fingertier hat es in Madagaskar besonders schwer, denn es wird als Unglücksbringer verfolgt. Das nach seinem überlangen Mittelfinger benannte Tier klopft wie ein Specht die Baumrinden nach Hohlräumen ab und klaubt Insekten und Larven hervor. Bevölkerung – Madagaskar hat 16,3 Mio. Einwohner. 99% davon sind Madagassen, ein Mischvolk mit Einflüssen aus dem malaiisch-indonesischen, arabischen oder afrikanischen Raum. 1% sind Ausländer. Brandrodung ist die Hauptursache für den Verlust von Regenwald. Die Hintergründe vieler Busch- und Waldbrände sind politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Natur. So ist es in einigen Regionen des Landes tabu, den Boden mit einer Hacke zu verletzen. Buch ‚Masoala - Das Auge des Waldes’ - Eine Überlebensstrategie für den Regenwald in Madagaskar. 2003. Das Buch zum Partnerschaftsprojekt zwischen dem Zoo Zürich und dem Masoala Nationalpark. Deutsch, französisch und englisch. Verkauf im Zooshop und in Buchhandlungen C CAP Masoala – Die Nationalparkverwaltung der Masoala Halbinsel ist für den ganzen Schutzkomplex des Complexe d’Aires Protégées de Masoala zuständig. Dazu gehören neben dem Kerngebiet drei kleine Reservate an der Ostküste der Masoala Halbinsel. Zusätzlich ist CAP Masoala auch für den Schutz der Insel Nosy Mangabe verantwortlich. Celsius – Damit die Pflanzen gedeihen, muss die Halle im Zoo Zürich Klimabedingungen aufweisen, wie sie auf der Halbinsel Masoala in Madagaskar vorherrschen. Dies sind Lufttemperaturen von 20 bis 30 Grad Celsius, Luftfeuchtigkeitswerte von über 80% und ein tropischer Regen mit einer Niederschlagsmenge von durchschnittlich 6 mm pro Tag. Chamäleon – Das Panther-Chamäleon kann im Masoala Regenwald entdeckt werden. Wie alle Chamäleons kann auch diese Art ihre Körperfarbe verändern. Dieses Verhalten nutzen die Tiere zur innerartlichen Kommunikation. Events – Das Restaurant Masoala ist nicht nur das einzige madagassische Restaurant in Zürich, sondern auch das einzige mit Aussicht in einen echten Regenwald. F Fady – Die von den Vorfahren übernommenen Sitten und Gebräuche haben in der madagassischen Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Wichtig sind die Tabus, die so genannten Fady. Sie haben häufig einen positiven Einfluss auf die Natur. Tiere, seltene Pflanzen und Lebensräume werden so wirkungsvoll geschützt. Dimensionen – Die Ökosystemhalle des Zoo Zürich ist einzigartig in ihrer Art. Auf 11'000 m2 Fläche wurde ein nahezu authentischer Ausschnitt des Tropischen Regenwaldes Madagaskars nachgebildet. Fischfang – Die Bäche in Masoala werden wegen des geringen Ertrags nur wenig zum Fischen genutzt. Da auch grössere Wildtiere im Wald rar sind, hat die Meeresfischerei grosse Bedeutung erlangt. Gefischt wird einerseits aus Pirogen (Einbaumbooten), andererseits mit Fangnetzen direkt von der Küste aus. E G Endemie – Endemisch bedeutet, dass eine Pflanze oder ein Tier nur an einem ganz bestimmten Ort auf dieser Welt vorkommt. In Madagaskar sind 67% der Vögel, 84% der Säugetiere, 93% der Reptilien und 99% der Amphibien endemisch. Goodman Mausmaki (Microcebus lehilahytsara) - Mausmakis sind mit einer Grösse (Kopf und Körper) von nur acht Zentimetern sehr klein. Mausmakis leben in den Tiefland- und Bergregenwäldern Madagaskars, sind aber auch in zerstörten Waldgebieten nicht selten anzutreffen. D Entwicklungsprojekte – Armut ist eine langfristige Bedrohung für Masoala. Die Nationalparkverwaltung arbeitet mit der lokalen Bevölkerung zusammen, um die Schulbildung und die Gesundheitsdienste zu verbessern. Ausserdem müssen nachhaltige Nutzungsformen in der Landwirtschaft gefördert werden, damit die Erosion vermindert und die Fruchtbarkeit des Bodens verbessert werden kann. Epiphyten – Unzählige so genannte Aufsitzerpflanzen, wurden im Masoala Regenwald des Zoo Zürich seit November 2002 aufgebunden. Epiphyten sind keine Parasiten, sondern „setzen“ sich häufig auf Bäume, um näher am Licht und Wasser zu leben. Grösse – Madagaskar ist mit einer Gesamtfläche von rund 590'000 km2 die viertgrösste Insel der Welt und vierzehn Mal grösser als die Schweiz. Die Länge von Nord nach Süd beträgt 1580 km, die Breite 450 bis 480 km. Drei verschiedene Bergregionen prägen das Land. Der höchste Gipfel ist der Maromokotro (2876m) im nördlichen Tsaratanana-Massiv. H Heilpflanzen – Den Madagassen sind viele Pflanzenarten mit medizinischer Wirkung bekannt. Darunter solche gegen Entzündungen, Blutzuckerkrankheiten, Husten, Malaria, Tripper, Impotenz und Syphilis. I Ivoloina – In diesem kleinen Zoo in der Nähe von Tamatave an der Ostküste Madagaskars finden Tiere, die bei illegalem Besitz konfisziert wurden, ein neues Zuhause. Ivoloina angegliedert ist ein Auswilderungs-Projekt des Schwarzweissen Vari’s im Betampona-Reservat und eine Naturschutzschule. Der Zoo Zürich unterstützt beide Projekte der Madagascar Fauna Group. K Kannenpflanzen – Eine Besonderheit im madagassischen Regenwald ist die insektenfressende Kannenpflanze, deren Kannen bis zu 10 cm lang werden können. Insekten und andere Kleintiere werden vom süssen Duft der Nektardrüsen, unterhalb des Kannenrandes angelockt und rutschen dann an den glatten Wänden ins innere der Kannen. Dort werden sie verdaut. L Lage – Madagaskar liegt im Indischen Ozean, südlich des Äquators, durch den «Kanal von Mosambik» vom rund 400 km entfernten afrikanischen Festland getrennt. Lemuren – Lemuren gehören zur Unterordnung der Feuchtnasenaffen. Als meist nacht- und dämmerungsaktive Tiere setzen sie bei der Nahrungssuche Augen und Ohren, aber auch den Geruchssinn ein. Durch die frühe Abtrennung Madagaskars vom Festland konnten sich die Lemuren auf der Insel in einer grossen Artenvielfalt entwickeln. Gerade deshalb sind jedoch viele Lemurenarten bedroht, denn je spezieller die Lebensweise und der Speisezettel geworden sind, desto sensibler sind sie auf Störungen von Aussen und umso wichtiger wird die Erhaltung ihres oft begrenzten natürlichen Lebensraums. M Maniok – Die essbare Knolle ist vergleichbar mit der Kartoffel und nach Reis das zweitwichtigste Grundnahrungsmittel der Madagassen. Maniok gilt als Nahrungs- mittel der armen Leute und wird in der Regel nur gegessen, wenn kein Reis vorhanden ist. Maroantsetra – Die Stadt am Rande des Masoala Nationalpark ist Sitz der Nationalparkverwaltung CAP Masoala und bietet Ausgangspunkt für mehrtägige Trekkings durch die Masoala Halbinsel. Masoala ist eine Halbinsel im Nordosten Madagaskars. Der Name bedeutet in der Landessprache «Auge des Waldes». Masoala Naturführer – Auf 140 Seiten über 100 Pflanzen und über 50 Tierarten mit Bildern beschrieben, die im Masoala Regenwald zu entdecken sind. Informationen über den Bau und Betrieb des Masoala Regenwaldes in Zürich und den Masoala Nationalpark in Madagaskar. Deutsch, französisch und englisch. Verkauf im Zoo Shop. N Nationalpark – Der im Nordosten Madagaskars gelegene Masoala Nationalpark wurde 1997 gegründet. Er ist ungefähr so gross wie die Kantone Zürich und Glarus zusammen und durchzogen von dicht bewaldeten Hügeln. Der Regenwald der Masoala-Halbinsel ist eines der artenreichsten Gebiete Madagaskars, aber auch stark bedroht. Nützlinge – Mit Marienkäfern, Erzwespen und Raubmilben kann ein breites Spektrum an pflanzenfressenden Kleintieren, die zusammen mit Bäumen und Sträuchern in die Ökosystemhalle in Zürich eingebracht wurden, unter Kontrolle gehalten werden. O Ökosystem – Im Masoala Regenwald des Zoo Zürich wird ein Ökosystem aufgebaut, welches sich weitgehend selbst regulieren soll. Wegen der Tiere, die sich frei in der Halle bewegen, können keine konventionellen Spritzmittel zum Pflanzenschutz eingesetzt werden. Orchideen – Rund 4200 Orchideen wurden im Masoala Regenwald des Zoo Zürich gepflanzt. Viele davon blühen regelmässig. P Primärwald – Als Primärwald wird von Menschen bisher unberührter Wald bezeichnet. Im Gegensatz dazu ist Sekundärwald durch menschliche Einflüsse degradierter Wald. 96% des Primärwaldes wurden in Madagaskar bereits zerstört. Der Masoala Nationalpark schützt den noch grössten zusammenhängenden Primärwald Madagaskars. Q Quarantäne – Sämtliche Tiere und Pflanzen, die im Masoala Regenwald eingesetzt wurden, mussten bis sechs Monate in eine Quarantäne. R Reis ist das Hauptnahrungsmittel der Madagassen. Eine erwachsene Person isst pro Jahr über 300 kg (800 g pro Tag) Reis. Reis prägt eine ganze Kultur. Madagaskars Nähe zu Asien könnte nicht offensichtlicher sein. S Schildkröten – Die Aldabra-Riesenschildkröte lebt auf den Seychellen (ca. 150km nördlich von Madagaskar) und gehört zu den grössten Landschildkröten der Erde. Männchen können ein Körpergewicht von rund 200 kg erreichen, die Weibchen wiegen weniger. Sprache – Malagasy und Französisch sind die Amtssprachen Madagaskars. Vielerorts wird aber nur Malagasy gesprochen. T Tierwelt – Die Fauna Madagaskars ist einzigartig. Im Masoala Regenwald in Zürich sind Lemuren, Flughunde, Igeltanreks, Vögel, Schildkröten, Chamäleons und Insekten zu sehen. U Umwelterziehung – Der Schutz von Masoala wird keinen Erfolg haben, wenn die lokale Bevölkerung den Park nicht unterstützt. Die Nationalparkverwaltung betreibt ein Bildungsprogramm für Schulen, Jugendgruppen, Vereine, Dorfgemeinschaften und einheimische Touristen, um das Verständnis für den Naturschutz zu fördern. Urwald – siehe Primärwald. V Vari – Die grossen Lemuren erreichen ein Gewicht von 3,5 kg und leben in Familien. Tonangebend sind die Weibchen; sie führen den Verband an und verteidigen die Territorien. Die trächtigen Weibchen bauen Nester und gebären dort ihre Jungen (meist 2). Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Samen, Blättern und Nektar. Der Rote Vari ist stark vom Aussterben bedroht und lebt ausschliesslich im Masoala Nationalpark. Vanille – Die Vanille-Pflanze ist eine Orchidee. Sie kommt ursprünglich aus dem Regenwald Mexikos und aus Zentralamerika, wird heute aber hauptsächlich in Madagaskar angepflanzt. Die in der Region von Masoala produzierte Bourbon-Vanille geniesst Weltruf. Verein "Freunde Masoalas " hat zum Ziel, finanzielle oder andere Mittel zu beschaffen um mit verschiedenen Aktivitäten die Zerstörung des Regenwaldes in Masoala zu stoppen. Informationen unter: www.freundemasoalas.ch Vögel – Gut dreissig Vogelarten beleben den Masoala Regenwald in Zürich. Besonders attraktiv sind die Madagaskar Webervögel, der Mähnenibis und die Seidenkuckucke. W WCS – Die Wildlife Conservation Society setzt in Madagaskar die Naturschutz- und Förderungs-Projekte des Zoo Zürich um. Der Hauptsitz der internationalen Organisation ist in New York, USA. Wirtschaft – Im Gegensatz zur allgegenwärtigen Armut steht das wirtschaftliche Potenzial des Landes. Reichlich vorhanden sind Bodenschätze und Edelhölzer. Möglichkeiten liegen auch im Fischfang, in der Viehwirtschaft und im Anbau von Vanille. Grosse Ausbaufähigkeit hat auch der Tourismus. Y Ylang-Ylang ist ein wertvoller pflanzlicher Duftstoff, der unter anderem in Parfums verwendet wird. Z Zebu – Das madagassische Rind ist ein Statussymbol und ein Zeichen für Reichtum. Zoo Zürich – Das Masoala-Projekt ist ein Meilenstein in der Entwicklung des Zoo Zürich zum Naturschutzzentrum. Mai 2006 Weitere Informationen erhalten Sie bei: Dr. Alex Rübel, Direktor Zoo Zürich, Telefon:+41 44 254 25 00, [email protected], www.zoo.ch Texte und Bilder sind elektronisch erhältlich unter: www.zoo.ch/medien