und Spannungswandler

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Praktikum Schutztechnik
Versuch EE2:
Ein- und dreiphasige Strom- und Spannungswandler
10/2017
Prof. Dr.-Ing. Ralf-Dieter Rogler
Dipl.-Ing. K. Schellenberger
1
Versuchsvorbereitung
1.1



Versuchsziel
Kennenlernen der grundlegenden Eigenschaften ein- und dreiphasiger Wandler
Untersuchung der Messgenauigkeit in Abhängigkeit von den Belastungen
Kennenlernen verschiedener Schaltungsvarianten im dreiphasigen Netz
1.2




Vorausgesetzte Kenntnisse
Funktionsweise von Transformatoren, Ersatzschaltbild, Zeigerbild
Schaltungen für Strom- und Spannungsmessung in ein- und dreiphasigen Netzen
Aufbau von Energieversorgungsnetzen, Sternpunktbehandlung, Fehler im Netz
Beherrschung der Sicherheitsregeln beim Umgang mit Netzspannung
1.3
Vorbereitungsaufgaben
1. Warum und für welche Aufgaben werden Wandler in der Energieversorgung eingesetzt?
2. Was versteht man unter dem Begriff „Bürde“ eines Wandlers?
3. Was versteht man unter dem Begriff „Strommessabweichung“ und wie ist sie definiert?
4. Welche Angaben müssen auf dem Leistungsschild eines Strom- und eines
Spannungswandlers vorhanden sein und welche Bedeutung haben diese?
5. Welcher Unterschied besteht zwischen Mess- und Schutzwandlern?
6. Nennen Sie verschiedene Bauformen von Strom- und Spannungswandlern mit ihren Einsatzgebieten!
1.4
Sicherheitshinweise
Abweichend von den üblichen Einsatzgebieten werden im Versuch Wandler mit geringeren Primärspannungen und –Strömen verwendet (etwa im Maßstab von 1000 : 1).
Wir arbeiten jedoch mit bis zu 400 V Wechselspannung, das heißt, es dürfen nur berührungsgeschützte und unbeschädigte Steckverbindungen und Kabel benutzt werden.
Vor jedem Einschalten muss die Schaltung vom Laboringenieur freigegeben werden!
An Induktivitäten (z.B. Transformatoren und Wandlern) können bei Unterbrechung des fließenden
Stromes hohe Induktionsspannungen auftreten. Vor jeder Änderung des Versuchsaufbaus ist
die Spannung herunter zu regeln und abzuschalten!
Praktikum Schutztechnik; EE2 (Wandler)
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Messaufgaben
Übertragen Sie alle ersichtlichen Kennwerte (z.B. vom Leistungsschild) der verwendeten Wandler
in die untenstehende Tabelle! Einige davon benötigen Sie für die Versuchsausführung bzw. Auswertung.
Ergänzen Sie weitere Werte während bzw. nach dem Versuch. Beachten Sie die Unterscheidung
der sekundärseitigen Last (= „Bürde“) von der Belastung mit Laststrom bzw. -Spannung, z.B. mit
Bemessungs- oder Überstrom.
Messaufgabe
Stromwandler: Bezeichnung,
Genauigkeits-Typ
Bemessungsstrom
(Nenn-Übersetzungsverhältnis)
Bemessungs-(Nenn-) Scheinleistung
Genauigkeit bei Nennstrom
(Genauigkeits-Klasse)
kn
(Ip /Is)
A
Sn
VA
2.2.4
2.1.5
Einphasiger
Wandler
SummenStromwandl.
DurchsteckWandler
FS / Kl
Überstrom-Begrenzungsfaktor
FS / M
Prozentuale Gesamtfehlergrenze bei Nennüberstromfaktor
P
Nenn- Überstromfaktor
P
%
Bemessungsfrequenz
Hz
Prüfspannungen
kV
max. Überstrom (therm. / dyn.)
2.1.1
Ith
Messaufgabe
2.3 / 2.4
---
Spannungswandler: Bezeichnung,
Typ
Bemessungsspannung (Nennübersetzungsverhältnis)
kn
(Up/Us)
V
Bemessungs-Scheinleistung
Sn
VA
Genauigkeitsklasse
Kl
Bemessungsfrequenz
Hz
Prüfspannungen
kV
ausgangsseitiger Grenzstrom
A
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2.1
Stromwandler (einphasig)
2.1.1 Bestimmung des Stromfehlers bei minimaler Last („Bürde“)
Bauen Sie ein einphasiges Modellnetz auf mit folgenden Geräten:
- Regelbare Spannungseinspeisung, zweipolig, erste Einstellung 0 V (AC)
- Ohmsche Last, 3 Phasen parallel schalten, erste Einstellung auf 50 %
- Anschluss aller Schutzerden an die dreiphasige Spannungsversorgung
- Messgerät zur Kontrolle des Laststromes (I1 = IP) anschließen
Ergänzen Sie die Schaltung mit dem einphasigen Stromwandler (Anschlüsse K (1.1) und L(1.2)).
Zur Beachtung: Der Stromwandler darf sekundärseitig niemals offen betrieben werden! (Sekundärseite vor Anschluss oder Wechsel des Messgerätes kurzschließen!)
Schließen Sie ein Digitalmultimeter zur Messung des Wandler-Sekundärstromes an k (2.1) und l
(2.2) an.
Stellen Sie mit Hilfe des Regeltransformators und der ohmschen Last primärseitig verschiedene
Stromhöhen (I1) zwischen 5 % und 120 % des Nennstromes ein. Notieren Sie zeitgleich den angezeigten Sekundärstrom (I2), ggf. an beiden Multimetern „Max“ einstellen. Ermitteln Sie die Strommessabweichung für jeden Messpunkt.
I1 [A]
0,05
0,1
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
I2 [A]
FI [%]
Tabelle 1
2.1.2 Bestimmung des Stromfehlers bei Belastung mit Nennscheinleistung
Zur Simulation des Anschlusses von älteren (mechanischen) Geräten (z. B. Relais) wird zusätzlich
eine veränderliche sekundärseitige Last (in Reihe) angeschlossen („Bürde“).
Berechnen Sie, auf welchen Widerstand Sie diese Bürde einstellen müssen um den Wandler bei
Nennstrom mit Nennscheinleistung zu betreiben.
Nennstrom I2 :
Nennscheinleistung:
Bürde-Widerstand:
Nutzen Sie die einstellbare Bürde und stellen Sie diese auf den ermittelten Wert ein.
Wiederholen Sie die Messungen von Aufgabe 2.1.1, jedoch bei Belastung mit Nennbürde. Ermitteln Sie die Strommessabweichung für jeden Messpunkt.
I1 [A]
0,05
0,1
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
I2 [A]
FI [%]
Tabelle 2
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2.1.3 Untersuchung des Einflusses der Bürde auf die Genauigkeit
Nutzen Sie wieder den einphasigen Wandler sowie die einstellbare Bürde.
Im Primärkreis des Wandlers ist dabei ein Strom von 1 A einzustellen und durch Nachregeln der
Versorgungsspannung oder des Lastwiderstandes möglichst konstant zu halten.
Variieren Sie den Wert des Bürden-Widerstandes beginnend beim minimalen Wert bis zum Maximalwert (56 ) in mehreren Schritten.
Ermitteln Sie zusätzlich die Spannung U2 auf der Sekundärseite des Wandlers.
RBü [%]
0
20
40
60
80
100
RBü []
0,8
12
24
35
47
56
U2 [V]
I1 [A]
I2 [A]
FI [%]
Tabelle 3
Ermitteln Sie die Strommessabweichung für jeden Messpunkt.
Vermindern Sie die Spannung der Stromversorgung -> 0 V. Öffnen Sie ausnahmsweise die Sekundärseite des Wandlers. Beobachten Sie die Sekundärspannung bei vorsichtigem Hochregeln
bis zum Primär-Nennstrom.
Nennstrom I1 :
Sekundärspannung U2:
2.1.4 Untersuchung des Verhaltens des Wandlers bei Überstrom
Achtung: Vor dem Umstecken der Bürde ist die Stromversorgung herunterzudrehen und auszuschalten! Sekundärseitig ist statt der verstellbaren Bürde (max. 1 A) die fest eingestellte Bürde
(0,56 Ω, max. 6,5 A) anzuschließen!
Zur Beachtung: Die Messungen des Sekundärstromes I2 bei Primärstrom I1> 3 A sind zügig
durchzuführen, um eine Überhitzung der ohmschen Last zu vermeiden. Am Multimeter ist ab 3 A
der größere Messbereich auszuwählen (manuell)!
Variieren Sie den Strom I1 im Primärkreis von 1 A bis 6 A! Ermitteln Sie die Strommessabweichung
für jeden Messpunkt.
I1 [A]
1,
2,
3,
4,
5,
6,
I2 [A]
FI [%]
Tabelle 4
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2.1.5 Bestimmung des Stromfehlers eines handelsüblichen Wandlers
Hinweis: Der vorhandene Eisenkreis eines Messwandlers kann für verschiedene Übersetzungsverhältnisse genutzt werden, indem die Anzahl der vom Strom durchflossenen Windungen verändert wird. Passen Sie den vorhandenen Wandler und die Schaltung so an, dass Sie dessen Stromfehler bestimmen können!
Nennübersetzg.
bei
Windg.
neue Windungszahl:
Nennscheinleistung:
Bürdenwiderstand:
neuer Nennstrom Ip:
neue Übersetzung:
Stellen Sie die Ohm`sche Last zu Beginn auf 50 % ein. Erhöhen Sie die Spannung des Stelltrafos.
Achtung! Führen Sie ggf. Messungen mit I1 > 3 A zügig durch um eine Überhitzung der Ohmschen
Last zu vermeiden!
Ermitteln Sie die Strommessabweichung für jeden Messpunkt.
% * I1
5
20
60
100
120
200
500
I1 [A]
I2 [A]
FI [%]
Tabelle 5
2.1.6 Auswertung der Messergebnisse
Erstellen Sie eine grafische Darstellung mit je einer Kennlinie der Strommessabweichungen aller
bisher aufgenommenen Messwerte (2.1.1, 2.1.2, 2.1.4, 2.1.5) in Abhängigkeit von der Strombelastung (IP / IN)! Stellen Sie bei 2.1.3 fest, inwiefern die Messabweichung auch von der verwendeten
Bürde abhängig ist! Wurde die erwartete Genauigkeit immer erreicht?
Erklären Sie das Verhalten der Wandler bei Überstrom und bei Überbürdung!
2.2
Dreiphasen-Stromwandler
2.2.1 Verhalten des Stromwandlers im symmetrisch belasteten Netz
Bauen Sie ein dreiphasiges Modellnetz auf, beginnen Sie mit folgenden Geräten:
-
Dreiphasige, regelbare Spannungseinspeisung (Stelltrafo Nr. 725 702)
Ohmsche Last, je Phase einen Widerstandsstrang anschließen, Einst. auf 80 %
Anschluss aller Schutzerden an die dreiphasige Spannungsversorgung
Messgerät zur Kontrolle des Laststromes einer Phase (IP(L1)) anschließen
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Ergänzen Sie die Schaltung so, dass Sie den Laststrom jeder Phase mittels Messwandler erfassen
können. Nutzen Sie den dreiphasiger Stromwandler (Nr. 745 12).
Sekundärseitige Beschaltung des Stromwandlers: Anschluss von drei Digitalmultimetern zur Messung der Ströme in den Sekundärwicklungen.
Zur Beachtung: Der Stromwandler darf sekundärseitig niemals offen betrieben werden!
Stellen Sie den Transformator auf eine Leiter-Erde-Spannung von 200 V ein.
Kontrollieren Sie stichprobenartig die Richtigkeit der Anzeigen der drei Leiterströme an den Multimetern. Stellen Sie dazu die ohmsche Last nacheinander auf 80 %, 50 %, 30 % ein.
Messen Sie einmal bei angeschlossenem und danach einmal bei abgetrenntem Neutralleiter.
Messungen mit angeschlossenem Neutralleiter
R = 80 %
R = 50 %
R = 30 %
R = 50 %
R = 30 %
IL1 [A]
IL2 [A]
IL3 [A]
Tabelle 6
Messungen mit
abgetrenntem Neutralleiter
R = 80 %
IL1 [A]
IL2 [A]
IL3 [A]
Tabelle 7
Fahren Sie die Spannung herunter und schalten Sie den Transformator aus.
Für den Fall, dass die Bauteile aller drei Phasen genau gleich wären, sollten die Messwerte ebenfalls genau gleich sein. Nennen Sie mögliche Ursachen für eventuelle Abweichungen!
2.2.2 Strommessung im unsymmetrisch belastetem Netz
Um das Verhalten eines Stromwandlers bei unsymmetrischer Belastung zu untersuchen, wird
die eigentlich für den Spannungswandler vorgesehene einstellbare Last (Nr.74515, 0 – 1500 Ω
ohne ihren Vorwiderstand) parallel zum Einzelwiderstand der ohmschen Last im Leiter L3 geschaltet.
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Stellen Sie die ohmsche Last auf einen Wert von 50 % und den Parallelwiderstand auf 60 % ein.
Messen Sie wiederum die 3 Leiterströme einmal bei angeschlossenem und einmal bei abgetrenntem Neutralleiter N.
angeschlossener N
abgetrennter N
Ip(L1) [A]
IL1 [A]
IL2 [A]
IL3 [A]
Tabelle 8
Interpretieren Sie die Messergebnisse! Warum unterscheiden sich die Ergebnisse?
2.2.3 Messung des Nullstromes
Regeln Sie die Speisespannung herunter und schalten Sie diese aus. Entfernen Sie den zusätzlichen Widerstand wieder. Schließen Sie den N-Leiter wieder an.
Schließen Sie jetzt die drei einzelnen Stromwandler so zusammen, dass Sie den Nullstrom messen können! (Holmgreen-Schaltung). Erhöhen Sie die Spannung wieder auf 200 V.
Die ohmsche Last bleibt auf 50 % eingestellt.
Messen Sie den Nullstrom zuerst bei symmetrischer Last.
Stellen Sie dann wieder den Zustand „unsymmetrische Last“ mittels o.g. Widerstandes parallel
zum Laststrang 3 her.
RLast
Symmetrische Last
Unsymmetrische Last
Ip(L1) [A]
I0 [A]
Tabelle 10
Für den Fall dass die Bauteile aller drei Phasen genau gleich wären, sollte der Nullstrom bei symmetrischer Last ebenfalls genau Null sein. Interpretieren Sie eventuelle Abweichungen!
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2.2.4 Dreiphasiger Summenstromwandler
Entfernen Sie den Parallelwiderstand. Schließen Sie jetzt statt der drei einzelnen Stromwandler die
Platte mit dem Summenstromwandler so an, dass Sie den Nullstrom (Differentialstrom) messen
können! Stellen Sie am Transformator wieder 200 V ein.
Messen Sie den Summenstrom bei 3 unterschiedlichen Einstellungen der ohmschen Last.
RLast symmetrisch
30%
50%
80%
Ip(L1) [A]
ISumme [A]
Tabelle 11
Vergleichen Sie die Messergebnisse mit 2.2.3. und interpretieren Sie diese!
Um das Verhalten eines Stromwandlers bei unsymmetrischer Belastung zu untersuchen, wird
wieder die einstellbare Last (Nr.74515, 0 – 1500 Ω, 60 %, ohne ihren Vorwiderstand) parallel zum
Einzelwiderstand der ohmschen Last im Leiter L3 geschaltet.
Die ohmsche Last ist auf einen Wert von ca. 50 % einzustellen. Messen Sie wiederum den Summenstrom, einmal bei angeschlossenem und einmal bei abgetrenntem N-Leiter.
RLast
Unsymmetrische Last
N verbunden
Unsymmetrische Last
N aufgetrennt
Ip(L1) [A]
I0 [A]
Tabelle 12
Regeln Sie die Spannung herunter und schalten Sie diese aus.
Interpretieren Sie das Messergebnis!
2.3
Einphasige Spannungswandler
2.3.1 Messung des Übersetzungsverhältnisses eines einphasigen Spannungswandlers
Bauen Sie ein Modellnetz auf, bei dem Sie die Spannung mittels Wandler messen können. Verwenden Sie dazu folgende Geräte:
- Zweipolige regelbare Spannungseinspeisung (Stelltransformator, Nr. 521 40)
- Einphasiger Spannungswandler mit zwei Sekundärwicklungen (Nr. 745 14)
Zur Beachtung:
Der Spannungswandler darf sekundärseitig niemals kurzgeschlossen
werden! Stellen Sie deshalb alle Multimeter auf Spannungsmessung um!
Schließen Sie drei Digitalmultimeter zur Erfassung der Primärspannung und der beiden Sekundärspannungen an. Damit arbeitet der Spannungswandler sekundärseitig nahezu ohne Last (er wird
nur durch die hochohmige Bürde des Voltmeters belastet).
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Erhöhen Sie die Spannung am Einphasentransformator beginnend bei 20 V bis zu 250 V und
ermitteln Sie die Funktionen:
U 2.1 – 2.2 = f (U 1.1 – 1.2) ,
UP = U 1.1 – 1.2:
[V]
U 3.1 – 3.2 = f (U 1.1 – 1.2) sowie die Messabweichungen.
20
40
100
160
220
250
US2 = U 2.1 – 2.2: [V]
FU
[%]
US3 =U 3.1 – 3.2.: [V]
FU
[%]
Tabelle 13
2.3.2 Untersuchung des Messfehlers in Abhängigkeit von der Bürde
Schließen Sie (bei ausgeschalteter Primärspannung) die unveränderliche Last (Bürde) an den
Ausgang u 2 / v 2 (100 V / 3) und die veränderlichen Last (Regler auf 100 %) an den Ausgang u 1 /
v 1 (100 V / √ 3) an. Am Einphasentransformator ist Nennspannung (220 V) einzustellen und konstant zu halten.
Lesen Sie die Sekundärspannung US2 des Wandlers an den Klemmen u 1 / v 1
für verschiedene Werte der Bürde ab. Notieren Sie auch einmal den Wert an u 2 / v 2.
Ermitteln Sie die Funktion:
US2 = f (Bürde)
sowie die Messabweichungen.
Bürde 2 [%]
100
60
40
20
0
Bürde 1
RBü []
1900
1300
1000
700
400
220
UP = U 1.1 – 1.2: [V]
US2 (US1) [V]
FU
[%]
Tabelle 14
Regeln Sie die Spannung herunter und schalten Sie diese aus.
2.3.3 Auswertung
zu 2.3.1
Berechnen Sie für jedes Paar von Messwerten die zugehörige
Spannungsmessabweichung FU! Stellen Sie diese grafisch dar!
zu 2.3.2
Berechnen Sie mit Hilfe der Messwerte der Aufgaben 2.3.1 und 2.3.2 die
Scheinleistung S, die die beiden Sekundärwicklungen des Spannungswandlers
aufnehmen, wenn die veränderliche Bürde an u 1 / v 1 auf minimale 400  (0 %) eingestellt wird und die andere Bürde (u 2 / v 2) 220 Ω beträgt und primärseitig Bemessungsspannung anliegt! Werden die Werte der Bemessungsbürde in einem Fall
überschritten?
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2.4
Messungen am dreiphasigen Spannungswandler
2.4.1 Messung mit drei einpolig isolierten Wandlern mit Hilfswicklung
zu verwendende Geräte:
- Dreiphasige Spannungseinspeisung (Stelltrafo Nr. 725 702)
- Einschubplatte mit drei einphasigen Spannungswandlern und Hilfswicklung (Nr. 745 16)
Schließen Sie die Primärwicklungen des Wandlers in Sternschaltung an die Spannungsquelle an
(L1, L2, L3, Sternpunkt an N, Gehäuse an PE).
Die Hilfswicklung ist als offene Dreieckschaltung auszuführen und einseitig mit PE verbunden. Sie
kann somit zur Messung der „Nullspannung“ genutzt werden.
Die Sekundärseite ist als Sternschaltung auszuführen, der Sternpunkt wird mit PE verbunden.
Schließen Sie drei Spannungsmessgeräte zum Messen aller drei sekundärseitigen Leiter-ErdeSpannungen und eines an die Hilfswicklung (zwischen „e“ und „n“) an.
Diese Wandler-Schaltung eignet sich besonders zu Messungen bei unsymmetrischem Betrieb.
Stellen Sie die Spannungsquelle auf 200 V (UL1 – N) ein.
Testen Sie zuerst bei symmetrischer Belastung. Schaffen Sie dann einen unsymmetrischen Betriebszustand, indem Sie den Außenleiter L3 zwischen dem Transformator und dem Wandler entfernen. Trennen Sie den N-Leiter vom Transformator und messen Sie nochmals.
Schaltung
U1 (UL1-PE)
U2 (UL2-PE)
U3 (UL3-PE)
Uen
N verbunden, symmetrisch
N verbunden, L3 entfernt
N getrennt, L3 entfernt
Tabelle 15
Verbinden Sie die abgetrennten Leiter wieder.
Verändern Sie den Anschluss der drei Spannungsmessgeräte zum Messen aller drei sekundärseitigen Leiter-Leiter-Spannungen.
Wiederholen Sie die obigen Messungen.
Schaltung
U1 (UL1-L2)
U2 (UL2-L3)
U3 (UL1-L3)
Uen
N verbunden, symmetrisch
N verbunden, L3 entfernt
N getrennt, L3 entfernt
Tabelle 16
Eignet sich diese Schaltung ebenfalls zu Messungen bei unsymmetrischem Betrieb?
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2.4.2 Messung an dreiphasigen Netzen mit zwei einpolig isolierten Wandlern
Schalten Sie die Spannung aus. Entfernen Sie alle Kabel und Brücken vom Wandler, außer den
Verbindungen zum Transformator.
Realisieren Sie mit den Primärwicklungen der Wandlern 1 (U) und 3 (W) eine V-Schaltung.
Schließen Sie die Sekundärwicklungen des Wandlers in Sternschaltung zusammen (Sternpunkt an
PE). Schließen Sie ein Messgerät zwischen die zugehörigen Sekundärwicklungen der beiden
Wandler und die anderen Messgeräte zwischen Wicklung und PE an. Die Hilfswicklung und der NAnschluss bleiben offen.
Stellen Sie die Spannung auf 200 V ein. Testen Sie zuerst bei symmetrischer Belastung. Schaffen
Sie dann einen unsymmetrischen Betriebszustand, indem Sie nacheinander den Außenleiter L1,
dann L2, dann L3 zwischen Transformator und Wandlereingang trennen.
Schaltung
U1 (U2u1-2w1)
U2 (U2u1-PE)
U3 (U2w1-PE)
symmetrisch
L1 getrennt
L2 getrennt
L3 getrennt
Tabelle 17
Stellen Sie fest, inwiefern mit dieser Schaltung Fehler im Netz erkannt werden können.
2.4.3 Auswertung
zu 2.4.1
Interpretieren Sie die Messwerte! Entsprechen diese Ihren Erwartungen?
zu 2.4.2
Interpretieren Sie die Messwerte!
Welche Einschränkungen für den Einsatz der V-Schaltung lassen sich aus den
Messergebnissen ableiten?
3 Literatur
[1] Zube, B.: Selektivschutz für elektrische Netze und Anlagen, VDE – Verlag, Berlin-Offenbach
1990 (S.83 – 89)
[2] Schossig, W.: Netzschutztechnik, Anlagentechnik für elektrische Verteilungsnetze Band 13,
VWEW – Verlag, Frankfurt am Main 1999/ 2007 (S.36 – 45, S 195ff)
[3] Clemens – Rothe: Schutztechnik in Elektroenergiesystemen 3. Auflage, Verlag – Technik
GmbH, Berlin 1991 (ZN 8580-95 1496 02)
[4] Müller – Boog: Selektivschutz elektrischer Anlagen 2. Ausgabe, VWEW – Verlag, Frankfurt am
Main 1990 (S.40 – 56)
[5] Doemeland, W.: Handbuch Schutztechnik 5. Auflage, Verlag – Technik GmbH, Berlin 1995 /
2007 (S. 51 – 86)
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4
Verzeichnis verwendeter Formelzeichen
Fi
Strommessabweichung
FU
Spannungsmessabweichung
I0
Nullstrom
IL1
Effektivwert des Stromes im Leiter L1
IL2
Effektivwert des Stromes im Leiter L2
IL3
Effektivwert des Stromes im Leiter L3
I1
Effektivwert des Primärstromes (= IP)
I2
Effektivwert des Sekundärstromes (= IS)
Ith
maximal zulässiger thermischer Überstrom
ISumme
Summenstrom
kn
Bemessungsübersetzung
RBü
Bürdenwiderstand
RLast
Lastwiderstand
U 1.1 – 1.2
Spannung zwischen den Klemmen 1.1 und 1.2
U 2.1 – 2.2
Spannung zwischen den Klemmen 2.1 und 2.2
U 3.1 – 3.2
Spannung zwischen den Klemmen 3.1 und 3.2
U1
beim einphasigen Strom und Spannungswandler - Primärspannung (= UP)
U2
beim einphasigen Strom und Spannungswandler – Sekundärspannung (= US)
US1
beim dreiphasigen Spannungswandler – gemessene Spannung an L1
US2
beim dreiphasigen Spannungswandler – gemessene Spannung an L2
US3
beim dreiphasigen Spannungswandler – gemessene Spannung an L3
Uen
Nullspannung
Sn
Bemessungs-(Nenn-) Scheinleistung
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