Tomaten veredeln

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Tomaten veredeln
Hier möchten wir Ihnen zeigen ich wie man Tomaten veredelt.
Tomaten können durch Veredelung leistungsstärker und
widerstandsfähiger werden. “Bei einer Kultur von zwei oder mehr
Trieben können leicht doppelte Erträge erreicht werden.” Wir
wollen mal sehen ob das auch in der Praxis so zutrifft.
Man braucht dazu: Veredelungsunterlagen, die man im Handel
bekommt oder man nimmt verschiedene eigene Tomatensorten
mit unterschiedlichen Eigenschaften (Es sind alle Tomatensorten
dazu geeignet), Veredelungsklammern (Clipse) und eine
Rasierklinge. Ich wollte auf einer Wildtomate veredeln die in
meinen Veredlungsset mit dabei war. Da aber von den 10
Wildtomatensamen nur 2 angegangen sind, veredele ich hier zwei
verschiedene Tomatensorten miteinander.
1. Säen Sie die Unterlage - auf ihr soll veredelt werden 4-5 Tage früher, als die andere Tomatensorte.
2. Hier sehen Sie links die Unterlage und rechts
die zu veredelnde Sorte. Die Unterlage ist etwas
dicker als die zu veredelnde Sorte. Dies ist von
Vorteil, da die Kontaktfläche dann größer ist.
3. Wenn die Pflanzen eine Höhe von 8 bis 12 cm
haben und einen Durchmesser von 3 bis 4 mm
haben können wir loslegen.
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4. Achten Sie auf saubere Hände und eine einwandfreie
Rasierklinge. Schneiden Sie nun kurz unter dem ersten
Blattansatz die Unterlage ab. Versuchen Sie einen
waagerechten Schnitt durchzuführen.
5. Schneiden Sie jetzt die zu veredelnde Sorte ab.
Hier setzen Sie den Schnitt ca. 2 cm tiefer unter den
ersten Blattansatz an.
6. Stecken Sie nun die Klemme bis zu Hälfte auf die
Unterlage und schieben von oben die zu veredelnde
Sorte bis auf die Schnittfläche drauf. Die Klemme kann
man wie eine Wäscheklammer mit den Fingern öffnen,
was das Handling stark vereinfacht. Die Schnittflächen
müssen sauber sein und sich berühren. Sie Bild links.
7. Sprühen Sie nun vorsichtig mit einer
Sprühflasche (Sprühnebel fein einstellen)
die Pflanze nass.
8. Stecken Sie drei Schachlikspieße oder Holzstöckchen in
die Erde. Stülpen Sie nun eine saubere Gefriertüte vorsichtig
darüber. Achten Sie bitte darauf, dass die Tüte die Pflanze
nicht berührt.
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9. Mit einem Gummiring wird die Tüte am Pflanztopf fixiert. Dies
dient dazu, eine Art Mikroklima zu schaffen. So verdunstet sehr
wenig Feuchtigkeit und die Wärme, die in der Tüte entsteht,
fördert das Zusammenwachsen. Sie können natürlich auch ein
Minigewächshaus dafür nehmen.
10. Stellen Sie die Pflanze nun an einen sonnigen aber nicht zu
heißen Platz. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen
erschütterungsfrei stehen. 8 Tage lassen wir die Pflanze unter der
Tüte. Nach ca. nochmals 8 Tagen kann die Tomate normal
weiterbehandelt werden.
11. Nach ca. 8 Tagen entfernen wir die Tüte. Hier kann
man gut die hohe Luftfeuchtigkeit erkennen.
12. Die Pflanze wird die ersten Tage was die Blätter hängen
lassen. Sie muss sich erst an die neue Umgebungsluft
anpassen.
13. Drücken Sie nun auf die Klemme um sie zu
öffnen und ziehen Sie sie dann vorsichtig nach
unten hin heraus.
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14. Hier kann man gut die zusammengewachsenen Schnittstellen
erkennen.
15. Stellen Sie die Tomaten an einen hellen sonnigen Platz aber nicht
zu heiß. Befeuchten Sie die Pflanzenblätter öfters am Tag, damit ihr die
Anpassung leichter fällt. Mit einen Zahnstocher oder ähnlichen stützen
wir sie noch ab. Das passiert nur aus Vorsicht, damit sie aus versehen
bei Zugluft oder wenn man dran stößt nicht abknickt.
Die ganze Veredlung sollte nur im Haus oder einen beheizten
Gewächshaus gemacht werden. Es bieten sich die Monate März/April
an das es da auch noch nicht so heiß ist. Achten Sie immer darauf
dass die Pflanzen nicht zu lange in der Sonne stehen.
16. Nach ein paar Wochen sieht die Schnittstelle so aus.
Die beiden Pflanzen sind sehr gut miteinander
verwachsen und die Schnittstelle gut verheilt.
17. Sie entwickeln sich prächtig. Im Moment werden sie im
Freien Stück für Stück abgehärtet.
18. Die Pflanzen sind jetzt groß genug und werden heute in
Pflanztöpfe nach draußen gestellt. Achten Sie darauf (siehe weißes
Stöckchen links im Bild), das die Veredelungsstelle nicht unter der
Erde ist.
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19. Bis jetzt sind wir sehr zufrieden mit dem Wachstum
der Pflanzen.
20. Die erste Ernte der veredelten Tomatenpflanzen. Es waren
wunderbare Früchte mit sehr guten Geschmack.
21. Die zwei Pflanzen brachten gute Erträge. Was auffiel war,
dass beide Tomatenpflanzen keine Zeichen von Krankheiten
hatten, wobei alle nicht veredelten Pflanzen
verschiedenartigste Symptome zeigten.
Die Früchte waren im Prinzip eine Kombination beider
Pflanzen. Wer Lust und Zeit hat sollte das Veredeln einfach mal
probieren.
Hier sehen Sie eine Verredelungsklemme.
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Im übrigen....
Die abgeschnittenen Tomatenspitzen nicht wegwerfen.
Wir setzen sie in ein kleines Glas mit Wasser und wenn
sie Wurzeln bilden pflanzen wir sie wieder in Töpfe.
Nach ca. 6-8 Tagen kann man schon die ersten Ansätze
von Wurzeln erkennen. Jetzt können wir sie aus dem
Wasser nehmen und einpflanzen.
Wir setzten sie bis zu den Blattachsen in den Erde
und halten die nächsten Tage die Erde feucht. Aus
ihnen werden ganz normale Tomatenpflanzen.
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Mit gärtnerischen Grüßen
Fabio Angeli
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