Diversität der Organismen und Lebensräume

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Bachelor Biowissenschaften
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Diversität der Organismen und
Lebensräume
Bericht der Exkursion zum Trockenhang
Inhaltsverzeichnis
Seite
1. Beschreibung des Exkursionsgebiets
1
2. Beschreibung des Trockerasens
1
3. Beschreibung der Fauna
4. Beschreibung der Fauna
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
4.6
4.7
4.8
4.9
4.10
5. Beschreibung der Flora
5.1
5.2
5.3
5.4
5.5
5.6
5.7
5.8
5.9
5.10
6. Artenliste der Fauna
7. Artenliste der Flora
8. Begriffserklärungen
9. Quellenangabe
1. Beschreibung des Exkursionsgebiets
Der Rotenfels, ein Weinanbaugebiet zwischen Bad Münster am Stein-Ebernburg und
Norheim, ist mit 202 Metern Wandhöhe und 1200 Metern Länge die größte Steilwand
zwischen den Alpen und Skandinavien. Das Felsmassiv besteht aus rötlichem Rhyolith.
Die nicht durch den Weinbau genutzte Umgebung steht unter Naturschutz. Die
durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt zwischen 500 und 600 mm pro Jahr.
Dadurch und durch die relativ windgeschützte und sonnenbestrahlte Lage herrscht ein
vergleichsweise trockenes, mediterranes Klima, an welches sich die dort lebende Tierund Pflanzenwelt anpassen musste. Die Bodenbedingungen sind eher sauer, eisenhaltig,
nährstoff- und kalkarm. Nahe zu das gesamte Gebiet teilt sich entweder in einen
Trockenrasen, eine Biotopform, welche noch näher beschrieben wird, oder in einen
Hauptsächlich von Steileichen bewachsenen Wald. Unterhalb des Rotenfels fließt die
Nahe.
Traurige Berühmtheit erlangte der Rotenfels durch die häufigeren Selbstmordversuche,
aber auch Abstürze von Kletterern durch das poröse Gestein.
2. Beschreibung des Trockenrasens
Als Trocken- oder Magerrasen werden Biotope bezeichnet, welche sich auf trockenen,
nährstoffarmen Böden ausbilden. Die Flora eines solchen Gebiets setzt sich meist aus
Gräsern, Kräutern und Halbsträuchern zusammen.
Eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung eines solchen Gebiets ist ein nur
schwach entwickeltes Bodenprofil mit guten Drainagebedingungen, häufig an südlich
exponierten Hängen. Möglich sind aber auch kiesig-sandige Flächenböden mit gutem
Sickervermögen. Die meist spärliche Niederschlagsmenge wird auf solchen Gebieten
schnell verdunstet.
Aufgrund von Trockenheit und Nährstoffarmut siedeln sich an solchen Standorten meist
trockenresistente Pflanzen an, welche auch mit einer relativen Nährstoffarmut zurecht
kommen. Solche Pflanzen könnten zwar auch in anderen Biotopen angesiedelt werden,
dort unterliegen sie allerdings meist wegen ihrer geringen Konkurrenzkraft anderen
Pflanzen.
3. Beschreibung der Fauna
3.1 Allgemeine Beschreibung der typischen Vertreter und Artenliste
Zahlreiche Tierarten, vor allem unter den Insekten und Reptilien, sind an den
Lebensraum
Trockenrasen
angepasst.
Darunter
sind
viele Arten,
die
auch
vegetationsfreie Bereiche benötigen, da sich das Substrat hier bei Sonneneinstrahlung
besonders stark erwärmt. Typische Bewohner sind Wespenarten oder auch Wildbienen
wie z.B. Andrena cineraria aus der Familie der Sandbienen. Aber auch viele Laufkäfer
sind hier zu finden.
Stamm Klasse Ordnung
Familie
Gattung
Art
Trivialname
Arthropoda
Arachnida
Acari
Ixodidae
Ixodes
Ixodes ricinus*
Gemeiner Holzbock
Arthropoda
Arachnida
Araneae
Thomisidae
Misumena
Misumena vatia*
Veränderliche Krabbenspinne
Arthropoda
Arachnida
Araneae
Lycosidae
Paradosa
Pardosa lugubris
Wolfspinne
Arthropoda
Arachnida
Araneae
Salticidae
Salticus
Salticus scenicus
Zebraspringspinne
Arthropoda
Crustacea
Isopoda
Oniscidae
Arthropoda
Insecta
Coleoptera
Chrysomelidae
Clytra
Clytra laeviuscula*
Ameisensackkäfer
Arthropoda
Insecta
Coleoptera
Cerambycidae
Arthropoda
Insecta
Coleoptera
Scarabaeidae
Cetonia
Cetonia aurata *
Goldglänzender Rosenkäfer
Arthropoda
Insecta
Coleoptera
Coccinellidae
Coccinella
Coccinella septempunctata
Marienkäfer
Arthropoda
Insecta
Coleoptera
Cantharidae
Cantharis
Cantharis rustica
Soldatenkäfer
Arthropoda
Insecta
Diptera
Syrphidae
Episyrphus
Episyrphus balteatus*
Hainschwebfliege
Arthropoda
Insecta
Diptera
Tipulidae
Tipula
Tipula paludosa*
Arthropoda
Insecta
Ensifera
Arthropoda
Insecta
Hemiptera
Cercopidae
Arthropoda
Insecta
Hemiptera
Heteroptera
Coreus
Coreus spec.
Lederwanze
Arthropoda
Insecta
Hymenoptera
Andrenidae
Andrena
Andrena cineraria
Graue Sandbiene
Arthropoda
Insecta
Lepidoptera
Pieridae
Anthocharis
Anthocharis cardamines
Aurorafalter
Arthropoda
Insecta
Lepidoptera
Hesperiidae
Carcharodus
Carcharodus alceae
Malvendickkopffalter
Arthropoda
Insecta
Lepidoptera
Papilionidae
Papilio
Papilio machaon
Schwalbenschwanz
Arthropoda
Insecta
Lepidoptera
Nymphalidae
Inachis
Inachis io
Tagpfauenauge
Arthropoda
Insecta
Mecoptera
Panorpidae
Panorpa
Panorpa communis
Gemeine Skorpionsfliege
Arthropoda
Insecta
Neuroptera
Myrmeleontidae
Euroleon
Euroleon spec.
Ameisenjungfer
Mollusca
Gastropoda
Pulmonata
Helicidae
Cepaea
Cepaea nemoralis
Hain-Bänderschnecke
Mollusca
Gastropoda
Pulmonata
Enidae
Zebrina
Zebrina detrita
Märzenschnecke
Kugelassel
Bockkäfer
Wiesenschnake
Langfühlerschrecke
Cercopis
Cercopis vulnerata*
Gemeine Blutzikade
Mollusca
Gastropoda
Pulmonata
Helicidae
Helix
Helix pomatia
Weinbergschnecke
Vertebrata
Aves
Passeriformes
Emberizidae
Emberiza
Emberiza citrinella
Goldammer
Vertebrata
Aves
Passeriformes
Sylviidae
Phylloscopus
Phylloscopus collybita
Zilpzalp
Vertebrata
Aves
Passeriformes
Sylviidae
Sylvia
Sylvia atricapilla
Mönchsgrasmücke
Bei den mit einem * markierten Tieren wurde die Art während der Exkursion nicht näher bestimmt, sondern mit Hilfe von Fotos im
Nachhinein selber erarbeitet, weswegen die hier gemachten Angaben keinen Anspruch auf Richtigkeit haben.
3.2 Beschreibung ausgewählter Arten
Tabelle 1 Systematik und Abbildung von Ixodes ricinus
3.2.1 Gemeiner Holzbock
Stamm:
Arthropoda
Gattung: Bombus
Klasse:
Insecta
Art:
Bombus terestris
Ordnung: Hymenoptera
Abb. 1: Ixodes ricinus
Familie: Apidae
Bedroht: Nein
Der Gemeine Holzbock Ixodes ricinus (Abb. 1) ist ein Vertreter aus der Ordnung der
Milben (Acari). Ixodes ricinus erreicht eine Größe von 2,5 – 4,5 mm, abhängig vom
Geschlecht. Wie bei fast allen Vertretern der Arthropoda, herrscht auch bei Ixodes
ricinus ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus, welcher sich neben der geringeren
Größe des Männchens auch durch ein optisch unterschiedliches Chitinschild (Scutum)
am Rücken äußert. Das Chitinschild beim Männchen weißt eine stark sklerotisierte
Endocuticula aus, welche härter als beim Weibchen ist und optisch durch seine dunklere
Farbe auffällt.
Ixodes ricinus lebt als Endoparasit vom Blut von Säugetieren. Um seine potentielle
Wirte zu entdecken, nutzt Ixodes ricinus das sogenannte Haller-Organ, welches sowohl
als Chemorezeptor, als auch als Thermo- und Vibrationsrezeptor dient. Vermutet wird
zusätzlich, dass mit dem Haller-Organ auch Lichtreize wahrgenommen werden können,
diese These konnte allerdings bisher noch nicht eindeutig belegt werden. Der Sitz des
Haller-Organs sind die beiden vorderen Laufbeinpaare, welche in der Lauerstellung
vom Körper längs abgespreizt werden und so eine Stereoortung ermöglichen.
Eine besondere Gefahr für Tiere und Menschen geht von Ixodes ricinus dadurch aus,
dass sie meist mit ihrem Stich auch Krankheiten übertragen. Besonders häufig ist dabei
die Lyme-Borrelliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Tabelle 2 Systematik und Abbildung von Coccinella septempunctata
3.2.2 Marienkäfer
Stamm:
Arthropoda
Gattung:
Coccinella
Klasse:
Insecta
Art:
Coccinella
septemunctata
Bedroht:
Nein
Ordnung: Coleoptera
Abb. 2 Coccinella septempunctata
Familie: Coccinellidae
Bei Coccinella septempunctata (Abb.2) handelt es sich um einen Vertreter aus der
Familie der Marienkäfer Coccinellidae, welche in der gesamten Welt verbreitet ist. Der
Körper ist weißt eine stark gewölbte Ovalform auf und erreicht eine Größe zwischen 5,8
und 8 mm. Der Kopf ist, bis auf zwei weiße Punkte neben den Facettenaugen, schwarz,
ebenso die Unterseite. Das Scutum weißt darüber hinaus an den äußeren Ecken zwei
zwei dreieckige weiße Punkte an den Seiten auf. Die Deckflügel sind rot gefärbt mit
jeweils drei schwarzen Punkten auf jeder Seite und einem weiteren auf dem Scutellum.
Der bei vielen Arthropoden vorkommende Geschlechtsdimorphismus ist bei
Marienkäfern kaum ausgeprägt. Zwar sind die Männchen meist ein wenig kleiner,
allerdings ist dieser Unterschied zu marginal und die Gewichte schwanken im
allgemeinen zu stark, als das man dies als sicheres Unterscheidungskriterium nutzen
könnte. Einzig das bei Weibchen etwas spitzer zulaufende Hinterleibsglied ist ein
halbwegs nutzbarer Hinweis zur Geschlechterunterscheidung.
Wegen ihrer Ernährung, welche aus Blattläusen und Spinnenmilben besteht, werden
Marienkäfer zu den Nützlingen gezählt und zur biologischen Schädlingsbekämpfung
gezüchtet.
Tabelle 3 Systematik und Abbildung von Zebrina detrita
3.2.3 Märzenschnecke
Stamm:
Molusca
Gattung: Zebrina
Klasse:
Gastropoda
Art:
Zebrina detrita
Ordnung: Enidae
Abb. 3: Zebrina detrita
Familie: Apidae
Bedroht: Nein
Die Märzenschnecke Zebrina detrita (Abb. 3) ist eine Vertreterin aus der Familie der
Vielfraßschnecken (Enidae). Das Gehäuse von Zebrina detrita ist Eiförmig und weist 7
schwach gewölbte Windungen auf. Die Mündung ist ohrförmig und zugespitzt mit
einem umgebogenen, leicht verdickten Mündungsrand. Das Farbspektrum des
glänzenden, dickwandigen Gehäuses umfasst cremefarbene bis gelbliche Töne, mit
hell-, dunkel- oder rötlichbrauen Querstreifen.
Der Weichkörper ist gelblich-grau bis hellgrau und variiert je nach Temperatur. Je kälter,
desto dunkler wird der Weichkörper.
Die bevorzugten Habitate sind sonnige und trockene Standtorte auf Kalkböden,
weswegen sie häfig auf Weinbergen und Trockenrasen zu finden ist.
Mit ca. 2 ½ Jahren wird
Zebrina detrita geschlechtsreif. Bedingt durch ihre
bevorzugten Habitate, sind zwei Fortpflanzungsperioden zu beobachten. Zum einen
während des Frühlingsanfangs gegen April/Mai und zum Spätsommer/Frühherbst hin,
meist nach einem Regenschauer. Nach etwa 10 bis 20 Tagen nach der Kopulation findet
die Eiablage statt, aus denen nach weiteren 27 bis 36 Tagen die Jungtiere schlüpfen.
Zebrina detrita kann ein Gesamtalter von ca. 5 ½ Jahren erreichen. Während dieser Zeit
kann sie häufig als Zwischenwirt für den kleinen Leberegel (Dicrocoelium dendriticum)
dienen.
Tabelle 4 Systematik und Abbildung von Phylloscopus collybita
3.2.4 Zilpzalp
Stamm:
Vertebrata
Gattung: Phylloscopus
Klasse:
Aves
Art:
Phylloscopus
collybita
Ordnung: Passeriformes
Abb. 4: Phylloscopus collybita
Familie: Sylviidae
Bedroht: Nein
Der Zilpzalp oder auch Weidenlaubsänger Phylloscopus collybita (Abb. 4), gehört zu
den zehn häufigsten Vogelarten Deutschlands. Der ca. 11 cm große Körper zeichnet sich
durch eine grüngraue Färbung des Gefieders oberseits und eine weiße Färbung
unterseits aus. Schwungfedern und Steuerfedern sind graubraun, die Außenfahnen sind
teilweise gelbgrün gesäumt. Vor dem Auge ist meist noch ein gelblicher Überaugenstreif
ausgeprägt, teilweise auch hinter dem Auge. Der fast durchgehend dunkel hornfarben
Schnabel weißt an der Spitze und den Seiten einen hellorangen Streifen auf. Eine
Unterscheidung der Geschlechter auf Grund von äußerlichen Merkmalen ist sehr
schwer,
da
das
einzige
Unterscheidungskriterium
die
marginal
größere
Flügelspannweite des Männchens ist.
Wegen der Optik wird
Phylloscopus collybita häufig mit seiner Zwillingsart
Phylloscopus trochilus verwechselt, welche längere Flügel hat, schlanker ist, ein
helleres Gefieder aufweist und dunklere Beine, sowie deutlich ausgeprägtere
Überaugenstreifen.
Die Nester von Phylloscopus collybita befinden sich unmittelbar über dem Boden, meist
in Hecken, Stauden oder altem Gras. Die Balzzeit ist von Mitte März, bis etwa Mitte
Juni, wobei ein Männchen überwiegend in einer monogamen Saisonehe leben.
Charakteristisch für Phylloscopus collybita ist sein Gesang, ein lautes „zilp-zalp-zilpzalp“, welches auch für den Trivialnamen verantwortlich ist.
Tabelle 5 Systematik und Abbildung von Cetonia aurata
3.2.5 Goldglänzender Rosenkäfer
Stamm:
Arthropoda
Gattung: Cetonia
Klasse:
Insecta
Art:
Ordnung: Coleoptera
Abb. 5: Cetonia aurata
Familie: Scarabaeidae
Bedroht: Nein
Der goldglänzende Rosenkäfer Cetonia aurata (Abb. 5) ist ein Vertreter der Familie der
Blatthornkäfer Scarabaeidae. Der Käfer erreicht eine Körperlänge von 1,4 – 2 cm. Die
Körperform ist Oval und der Panzer meist metalisch grün bis bronzefarben, wobei
allerdings das Farbspektrum auch Blau- und Violetttöne umfassen kann. Die
Körperunterseite ist rotgolden. Auf den Deckflügeln sind meist charakteristische weiße
Querrillen und Punkte zu erkennen. In wenigen Fällen kann es vorkommen, dass sich
die
Deckflügel
farblich
Unterscheidungsmerkmal
vom
zwischen
restliche
den
Körper
Geschlechtern
unterscheiden.
dient
eine
Als
schwache
Längsfurche am Abdomen des Männchens.
Die Imago der Rosenkäfer finden sich häufig auf den Blüten der Rosidae, von denen sie
sich ernähren. Die Larven dagegen sind meist in Morschen Holz, Kompost, oder auch in
Ameisenhaufen zu finden. Während der 2-3 jährigen Larvenentwicklung sind sie
wertvolle Kompostbewohner, da sie insbesondere Holzbestandteile verwerten. In ihrem
voluminösen Enddarm spalten in Symbiose lebende Bakterien die Zellulose
enzymatisch in Kohlehydrate auf, die erst dann von der Larve verdaut werden können.
Tabelle 6 Systematik und Abbildung von Papilio machaon
3.2.6 Schwalbenschwanz
Stamm:
Arthropoda
Gattung: Papilio
Klasse:
Insecta
Art:
Papilio machaon
Ordnung: Lepidoptera
Abb. 6: Papilio machao
Familie: Papilionidae
Bedroht: Ja
Beim Schwalbenschwanz Papilio machaon (Abb. 6) handelt es sich um einen Vertreter
der Familie der Ritterfalter Papilionidae. Das äußere Erscheinungsbild zeichnet sich
durch eine Flügelspannweite von bis zu 75 mm. Die Flügel sind gelb-schwarz
gemustert, mit einer blauen Binde und einem roten Augenfleck an der Unterseite jedes
Flügels. An der Hinterseite der Flügel stehen kurze, schwarz gefärbte „Schwänzen“ ab,
welche Namensgebend sind.
Die Raupe von Papilio machaon wird 45 mm lang und ist unbehaart. Der Körper ist
grün gefärbt, schwarzen Querstreifen, welche gelbe oder orangerote Punkte aufweisen.
Selten einmal tritt eine Generation auf, welche weiß, anstatt grün als Grundfärbung
aufweist. Häufig sind die Raupen auf Doldenblütlern zu finden. Fühlen sich die Raupen
bedroht, stülpen sie Osmaterium hervor und sondern einen Duftstoff ab, welcher
Fressfeinde abwehren soll.
Der Lebensraum von Papilio machaon innerhalb Deutschlands sind bevorzugt offene
und sonnige Gebiete wie z.B. Trockenrasen.
Als Besonderheiten sind zu nennen, dass später Generationen eines Saisonjahrgangs
von Papilo machaon häufig intensiver gefärbt sind, als die erste Generation, welche
überwintern musste.
Tabelle 7 Systematik und Abbildung von Salticus scenicus
3.2.7 Zebraspringspinne
Stamm:
Arthropoda
Gattung: Salticus
Klasse:
Arachnida
Art:
Salticus scenicus
Ordnung: Araneae
Abb. 7: Salticus scenicus
Familie: Salticidae
Bedroht: Nein
Bei Salticus scenicus (Abb. 7) handelt es sich um einen einheimischen Vertreter aus der
Familie der Springspinnen Salticidae. Die äußerlichen Merkmale sind eine Körperläge
von 4 bis 7 mm, wobei das Männchen meist kleiner ist, ein weißes Fleckenpaar auf dem
Prosoma und eine weiß-schwarze Querbänderung auf dem Opistosoma. Da die Färbung
durch Schuppenhaare hervorgerufen wird, zeigen ältere Exemplare oft eine dunklere
Färbung, da sich die Haare mit der Zeit abnutzen. Das eindeutige Erkennungsmerkmal
der Männchen sind die schräg nach vorne gerichteten, längeren Cheliceren.
Als typisches Merkmal für die Springspinnen sind die beiden großen Frontaugen zu
nennen, neben denen die Zebraspinne ein weiteres Augenpaar besitzt, sowie 4 weitere
Augen am Hinterkopf, welches ihnen eine Sicht nach hinten ermöglicht.
Im Gegensatz zu anderen Spinnenfamilien können Springspinnen, aufgrund ihres guten
Gesichtssinns, auch tote Insekten als Nahrung erkennen.
Die Beutejagd erfolgt durch die aktive Jagd der Spinne. Dazu sichert sie sich zuerst mit
einem Faden an ihrer Ausgangsposition, um dann mit einem gezielten Sprung ihre
Beute aus bis zu 10 cm Abstand zu fangen und mit Gift zu töten. Der Sprung selber ist
kein mechanischer, sondern ein hydraulischer, da keine Streckmuskeln die Beine
strecken, sondern die Streckung durch eine plötzliche Erhöhung des Hämolymphdrucks
erfolgt.
Die bevorzugten Lebensräume sind trockene und sonnige Standtorte wie z.B.
Trockenrasen.
Tabelle 8 Systematik und Abbildung von Sylvia atricapilla
3.2.8 Mönchsgrasmücke
Stamm:
Vertebrata
Gattung: Sylvia
Klasse:
Aves
Art:
Sylvia atricapilla
Ordnung: Passeriformes
Abb. 8: Sylvia atricapilla
Familie: Sylviidae
Bedroht: Nein
Die Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla (Abb. 8), aus der Familie der Grasmücken
Sylviidae, ist die häufigste Grasmückenart Mitteleuropas. Sie erreicht eine Körpergröße
von bis zu 15 cm, sowie eine Flügelspannweite von bis zu 23 cm. Das Gefieder ist an
der Oberseite grauschwarz und geht an der Unterseite in ein hellgrau über. Ein
besonderes Kennzeichen ist die Kappe, welche beim Männchen Schwarz ist, bei dem
Weibchen und Jungvögeln dagegen einen rotbraunen Ton aufweist.
Die Hauptnahrung von Sylvia atricapilla sind Insekten und deren Larven, allerdings
auch Beeren und Blüten.
An den Lebensraum stellt Sylvia atricapilla keine besonderen Ansprüche. Einzig baumund strauchlose Flächen werden gemieden. Als Nistplätze wird das Unterholz von
Wäldern und Parkanlagen genutzt.
Wegen seines breiten Spektrums gilt
Sylvia atricapilla als außerordentlich
stimmbegabter Singvogel. So gibt es je nach Region unterschiedliche Dialekte, in
welchen die Dort ansässigen Tiere ihre Balzgesänge von sich geben. Auch werden
Balzgesänge anderer Vogelarten hinzugefügt. Wegen der zunehmenden Ausbreitung der
Städte und der damit einhergehenden Verkleinerung natürlicher Lebensräume, so wie
der immer größeren Tonalen Bandbreite innerhalb der Städte, konnte in der letzten
Jahren auch beobachtet werden, dass Sylvia atricapilla auch nicht natürliche Melodien,
wie z.B. die bekannter Handyanbieter, in ihre Gesänge integriert.
Tabelle 9 Systematik und Abbildung von Inachis io
3.2.9 Tagpfauenauge
Stamm:
Arthropoda
Gattung: Inachis
Klasse:
Insecta
Art:
Inachis io
Ordnung: Lepidoptera
Abb. 9: Inachis io
Familie: Nymphalidae
Bedroht: Nein
Das Tagpfauenauge Inachis io (Abb. 9) ist ein Schmetterling aus der Familie der
Edelfalter Nymphalidae. Die Flügelspannweite beträgt bis zu 55 mm. Die Grundfarbe
der Flügel ist rostrot und als eindeutiges Kennzeichen sind die schwarz, blau und gelb
gefärbten Augenflecken an den Vorder- und Hinterflügelspitzen. Zusätzlich finden sich
am Flügelrand größere weiße und schwarze Flecken, welche vom Flügelansatz bis zur
Mitte ein enges Muster ergeben. Die Flügelränder, so wie der Körper haben eine
graubraune Farbe. Die Flügelunterseite ist grau-schwarz marmoriert.
Die Raupen sind ca. 42 mm lang, schwarz mit weißen Punkten und Dornen am ganzen
Körper.
Um sich vor Fressfeinden zu schützen, verfolgt
Inachis io zwei verschiedene
Strategien. Zum einen wäre die Tarnung als verdorrtes Blatt zu nennen. Diese Taktik
nutzt Inachis io wenn er sich im Ruhezustand befindet und die Flügel zusammenlegt,
so dass nur die Flügelunterseiten zu erkennen sind. Wenn sich ein Fressfeind von dieser
Taktik nicht verwirren lässt, fängt Inachis io an mit den Flügeln zu schlagen und seine
Augenflecken zu präsentieren, was, zusammen mit dem dabei erzeugten Geräusch, ein
im Vergleich zu den Augen großes Tier darstellen soll.
An seine Umgebung stellt Inachis io fast gar keine Ansprüche, so dass man ihn fast
überall finden kann, selbst in von Menschen stark beeinflussten Gebieten.
Tabelle 10: Systematik und Abbildung von Cercopis vulnerata
3.2.10 Gemeine Blutzikade
Stamm:
Arthropoda
Gattung: Cercopis
Klasse:
Insecta
Art:
Cercopis
vulnerata
Ordnung: Hemiptera
Abb. 10: Cercopis vulnerata
Familie: Cercopidae
Bedroht: Nein
Die gemeine Blutzikade Cercopis vulnerata (Abb. 10) ist ein Vertreter der Familie der
Rundkopfzikaden Cercopidae. Die Körperform des bis zu 10,5 mm großen Tieres ist
länglich Oval. Die Deckflügel sind ledrig mit Punktgruben und schwarz-rot gezeichnet,
während der restliche Körper eine rein schwarze Farbe zeigt. Die vordere Flügelbinde
ist tief ausgebuchtet. Die Tibien des hinteren Beinpaares tragen zwei kurze Dornen.
Der bevorzugten Lebensräume von Cercopis vulnerata sind Magerrasen, Weiden, lichte
Wälder, Hochstaudenfluren und Grabenränder, dort meist auf hohen Gräsern.
Im Gegensatz zu ihrem Trivialnamen, welcher auf ihrer Flügelzeichnung beruht,
ernähren sich Blutzikaden nicht von Blut, sondern von Pflanzensäften, welche sie mit
ihren Rüssel aussaugen. Dabei sind die Larven meist an den Wurzelsystemen zu finden,
während das adulte Tier an den Stängeln saugt.
Die Fortpflanzung folgt nach einer Phasen des Werbens durch das Männchen, welches
zu diesem Zweck rhythmische Gesänge produziert. Dies geschieht durch das Eindellen
und Zurückspringen des 1. Hinterleibsegments, welches mit einem speziellen
Trommelorgan ausgestattet ist. Wenn das Weibchen auf diesen Ruf reagiert, kommt es
zur Paarung. Die dabei gezeugten Nachkommen sind hemimetabol. Pro Jahr wird dabei
nur eine weitere Generation von Cercopis vulnerata gezeugt.
4. Beschreibung der Flora
4.1 Anpassung der Pflanzen an Trockenstress
Als Trockenstress wird Stress bezeichnet, welcher durch Wassermangel bei Lebenden
Organismen hervorgerufen wird. Meist wird dieser Begriff auf Pflanzen angewandt.
Dieser Stress kann auf verschiedene Arten hervorgerufen werden, sei es durch einen zu
geringen Niederschlag, zu hohe Temperaturen, eine geringe Luftfeuchtigkeit oder durch
ungünstige Bodenbeschaffenheiten. Die führt dazu, dass die Transpirationsrate des
Organismus höher ist, als die Wasseraufnahme. In kälteren Regionen kann ein solcher
Stress auch durch Bodenfrost hervorgerufen werden, welcher die Wassernachlieferung
behindert. Dies wäre dann eine Form des Trockenstress, welche vor allem Pflanzen
betrifft.
Im weiteren möchte ich nun die Anpassung von Pflanzen an Trockenstress erläutern.
Die Möglichkeiten, welche Pflanzen zur Abwehr von Trockenstress entwickelt haben,
erreichen ein breites Spektrum, welches von kurzfristigen Möglichkeiten reicht, die nur
über einen kleinen Zeitraum das Überleben sichern, über die vollständige Vermeidung
von Trockenstresssituationen, bis hin zur vollkommenen Anpassung der Organismen an
trockene Lebensräume.
Als Beispiel für die kurzfristige Anpassung an Trockenstress wäre das Schließen der
Stomata zu nennen. Bei zu hohen Temperaturen und einem Absinken des Tugordrucks
produziert die Pflanze Abscisinsäure, welche die Stomata dazu veranlasst sich zu
schließen. Dies hat allerdings auch zur Folge, dass die Photosyntheserate stark
eingeschränkt wird, wenn nicht sogar vollkommen zum erliegen kommt, so denn der
Trockenstress zu lange anhält. Über diese Möglichkeit verfügen fast sämtliche Pflanzen,
weswegen diese Möglichkeit, alleine schon wegen der oben genannten Konsequenzen,
mehr als unzureichend ist.
Eine weitere Möglichkeit wäre die Vermeidung zu heißer Jahreszeiten. Diese
Möglichkeiten haben Kryptophyten und Therophyten realisiert, welche ihren
Lebenszyklus vor beginnenden Dürreperioden abschließen und dann als Zwiebeln,
Knollen oder Rhizome überdauern im Falle der Kryptophyten oder als Samen im Falle
der Therophyten.
Die letzte Möglichkeit wäre die vollständige Anpassung an trockene Umgebungen. Für
solche Gebiete haben Pflanzen mehrere Veränderungen ausgebildet, welche vereinzelt
oder auch in Kombination auftreten können. Dabei wäre als einfachste Möglichkeiten
die Anpassung der äußeren Physiologie zu nennen, um die Transpirationsrate zu
senken . Dies kann durch eine verdickte Cuticula geschehen, durch eine Einsenkung der
Stomata, durch die toter Haare, welche Morgentau sammeln, welcher über den Tag zur
Abkühlung verdunstet oder durch Rollblätter, welche so für sich selber Schatten
erzeugen und die Stomata in diesen Bereich mitnehmen. Eine weitere Möglichkeit wäre
der Wuchs als dichte Polster. Die außen stehenden Pflanzen vertrocknen dabei zwar
immer noch, aber bieten damit einen gewissen Hitzeschutz für die innen stehenden.
Eine weitere Möglichkeit wäre der vollkommene Blattverlust, wodurch die
Transpirationsrate auf Null gesenkt wird. Während dieser Zeit überdauern die Pflanzen
mit Hilfe ihrer Reserven, welche in den Wurzeln gespeichert sind und haben meist auch
eine allgemein stark gesenkte Stoffwechselrate, bis die Bedingungen wieder günstiger
sind. Auch häufig beobachtet ist das Einstellen des Spross und Blattwachstums, zu
Gunsten des Wurzelwachstums um so in tiefere Erdschichten vordringen zu können, in
denen ein höherer Wasseranteil liegt. Auch die Bildung eines verdickten Wurzelwerks
oder auch Knollen, welche zusätzliche Speicherzellen beherbergen, ist eine
weitverbreitete Möglichkeit. Allerdings auch die Entwicklung einer vollkommen
anderen Stoffwechselart wäre hier zu nennen. Als eines der besten Beispiel wäre hierbei
die Wechselfeuchtigkeit zu nennen, wie es die Moose realisiert haben. Während
trockener Perioden kommt dabei der Stoffwechsel vollkommen zum erliegen und der
Organismus überdauert in einer Art scheintotem Zustand, in welchem dieser
gegebenenfalls Monate überdauern kann. Sobald dieser Organismus allerdings wieder
mit Wasser in Kontakt kommt, beginnt dieser augenblicklich wieder mit seinem
normalen Stoffwechsel. Weitere wichtige Beispiele wären hier die CAM-Pflanzen,
welche die einzelnen Schritte der Photosynthese an verschiedene Tageszeiten gebunden
haben. So wird die Kohlenstofffixierung in die Nacht verlegt, wenn die Stomata
geöffnet werden können, ohne das die Pflanze Gefahr läuft, durch zu hohe
Temperaturen einen hohen Wasserverlust zu erleiden. Die Umsetzung zu Kohlehydraten
wird dann wiederum am Tag bei geschlossenen Stomata vollzogen.
Eine gänzlich andere Möglichkeit haben C4-Pflanzen entwickelt, welche das Enzym
Phosphoenolpyruvatcarboxylase
kurz
PEP-Carboxcylase
entwickelt
haben,
das
wesentlich Kohlenstoffaffiner ist, als die Ribulose-1,5-bisphosphat-carboxylase/oxygenase oder auch RuBisCo der gewöhnlichen C3-Pflanzen. Dadurch ist es ihnen
möglich, auch mit wesentlich geringeren Mengen an Kohlenstoff zurecht zu kommen.
4.2 Artenliste Flora
Ordnung
Familie
Gattung
Art
Mono- /
Dikotyl
Trivialname
Apiales
Apiaceae
Anthriscus
Anthriscus sylvestris
D
Wiesenkerbel
Apiales
Apiaceae
Bupleurum
Bupleurum rotundifolium
D
Rundblättriges Hasenohr
Apiales
Apiaceae
Eryngium
Eryngium campestre
D
Feldmannstreu
Apiales
Apiaceae
Latucus
Latucus perennis
D
Blauer Lattich
Apiales
Apiaceae
Seseli
Seseli hippomarathrum
D
Pferdekraut
Asparagales
Asparaceae
Anthericum
Anthericum liliago
M
Traubige Graslilie
Asparagales
Iridaceae
Iris
Iris spec.
M
Schwertlilie
Asterales
Astraceae
Hieracium
Hieracium spec.
D
Habichtskraut
Asterales
Astraceae
Himantoglossum
Himantoglossum hircinum
M
Bocksbart
Brasicales
Brassicaceae
Bunias
Bunius orientalis
D
Zackenschote
Brassicales
Brassicaceae
Alliaria
Alliaria petiolata
D
Knoblauchsrauke
Brassicales
Brassicaceae
Alyssum
Alyssum montanum
D
Bergsteinkraut
Brassicales
Brassicaceae
Erysimum
Erysimum crepidifolium
D
Bleicher Schöterich
Brassicales
Brassicaceae
Isatis
Isatis tinctoria
D
Färberweid
Caryophyllales Caryophyllaceae
Dianthus
Dianthus carthusianorum
D
Karthäusernelke
Caryophyllales Caryophyllaceae
Scleranthus
Scleranthus annuus
D
Einjähriger Knäuel
Caryophyllales Caryophyllaceae
Stellaria
Stellaria holostea
D
Große Sternmiere
Caryophyllales Polygonaceae
Rumex
Rumex scutatus
D
Schildampfer
Cornales
Cornaceae
Cornus
Cornus sanguinea
D
Blutroter Hartriegel
Dipsacales
Caprifoliaceae
Sambucus
Sambucus nigra
D
Schwarzer Hollunder
Fabales
Fabaceae
Genister
Genister segitallis
D
Gewöhnlicher
Flügelginster
Fabales
Fabaceae
Trifolium
Trifolium pratense
D
Wiesenklee
Fagales
Fagaceae
Quercus
Quercus robur
D
Stieleiche
Geraniales
Geraniaceae
Geranium
Geranium molle
D
Weißer Storchschnabel
Geraniales
Geraniaceae
Geranium
Geranium robertianum
D
Ruprechtskraut
Lamiales
Lamiaceae
Lamium
Lamium album
D
Weißnessel
Lamiales
Lamiaceae
Origanum
Origanum vulgare
D
Oregano
Lamiales
Lamiaceae
Salvia
Salvia pratensis
D
Wiesensalbei
Artenliste Flora Fortsetzung:
Ordnung
Familie
Gattung
Art
Mono- /
Dykotyl
Trivialname
Lamiales
Lamiaceae
Thymus
Thymus spec.
D
Thymian
Malphigiales
Euphorbiaceae
Euphorbia
Euphorbia cyparissias
D
Zypressenwolfsmilch
Malvales
Cistaceae
Helianthemum
Helianthemum
nummularium
D
Gelbes Sonnenröschen
Poales
Poaceae
Dactylis
Dactylis glomerata
M
Gewöhnliches Knäulgras
Papaver
Papaver rhoeas
D
Klatschmohn
Ranunculales Paperaveraceae
Rosales
Cannabaceae
Humulus
Humulus spec.
D
Hopfen
Rosales
Rosaceae
Amelanchier
Amelanchier ovalis
D
Gewöhnliche Felsenbirne
Rosales
Rosaceae
Crataegus
Crataegus monogyna
D
Eingriffeliger Weißdorn
Rosales
Rosaceae
Prunus
Prunus spinosa
D
Schlehdorn
Rosales
Rosaceae
Prunus
Prunus mahaleb
D
Steinweichsel
Rosales
Rosaceae
Pyrus
Pyrus pyraster
D
Wildbirne
Rosales
Rosaceae
Rosa
Rosa pimpinellifolia
D
Bibernell-Rose
Rosales
Rosaceae
Rosa
Rosa canina
D
Hundsrose
Rosales
Rosaceae
Spiraea
Spiraea spec.
D
Spierstrauch
Rosales
Urticaceae
Urtica
Urtica dioica
D
Brennnessel
Sapindales
Rutaceae
Dictamnus
Dictamnus albus
D
Diptam
Sapindales
Sapindaceae
Acer
Acer monspessulanum
D
Französischer Ahorn
Sapindales
Sapindaceae
Acer
Acer platanoides
D
Spitzahorn
Saxifragales
Crassulaceae
Sedum
Sedum rupestre
D
Felsenfetthenne
Saxifragales
Crassulaceae
Sedum
Sedum album
D
Weiße Fetthenne
Selaginella
Selaginella spec.
D
Moosfarn
Selaginellales Selaginellaceae
4.3 Beschreibung der Flora
Tabelle 11 Systematik und Abbildung von Dictamnus albus
4.3.1 Diptam
Ordnung:
Sapindales
Familie:
Rutaceae
Gattung:
Dictamnus
Art:
Dictamnus
albus
Bedroht:
Ja
Abb. 11 Dictamnus albus
Bei Dictamnus albus (Abb. 11) handelt es sich um eine mehrjährige, krautige Pflanze
aus der Familie der Rutaceae. Die Blüten sind zygomorph weiß, rosa oder lila in einer
einfachen Traube. Die Blätter sind unpaarig gefiedert. Beim zerreiben einzelner
Pflanzenteile, oder bei hohen Temperaturen ist vom Dictamnus albus eine
Duftmischung aus Vanille und Zitronen zu vernehmen. Die Blütezeit ist zwischen Mai
und Juni. Die Reifezeit der Früchte liegt im Hochsommer gegen Juli / August. Während
dieser Zeit gibt Dictamnus albus verstärkt ätherische Öle ab, so dass dieser schon von
weitem gerochen werden kann. Während dieser Zeit kann auch beobachtet werden, dass
Dictamnus albus bei erhöhter Abgabe von ätherischen Ölen und hohen Temperaturen,
ein Gas entwickelt, welches zur spontanen Selbstentzündung neigt. Dabei verbrennt
meist allerdings nur das Gas, die Pflanze selber wird nicht verzehrt, so lange nicht
andere Pflanzen in der Nähe entzündet werden.
Vom Einsatz in der allgemeinen Heilkunde, wie es in früheren Büchern der
Volksheilkunde angepriesen wird, ist dringend abzuraten. Nicht nur, dass Dictamnus
albus keinerlei belegte Heilwirkung hat, im Gegenteil, in den Ölen sind Furanocumarine
und Furochinolinalkaloide enthalten, welche toxisch wirken. In den drüsigen Borsten
enthaltene Furanocumarine wirken sogar phototoxisch. Bei Berührung mit der Haut
wird die entsprechende Stelle gegen Sonnenlicht sensibilisiert, wodurch die
entsprechende
Hautstelle
bei
späterem
verbrennungsartige Verletzungen erleidet.
Kontakt
mit
der
Sonne
schwere,
Tabelle 12 Systematik und Abbildung von Sedum rupestre
4.3.2 Felsenfetthenne
Ordnung:
Saxifragales
Familie:
Crassulaceae
Gattung:
Sedum
Art:
Sedum
rupestre
Bedroht:
Nein
Abb. 12 Sedum rupestre
Die Felsenfetthenne Sedum rupestre (Abb. 12) ist ein Vertreter der Familie der
Dickblattgewächse, welche besonders für trockene Standorte, wie z.B. Steingärten oder
Tröckenhänge ausgelegt sind. Die äußerlichen Merkmale von Sedum repustre sind die 3
– 4 mm lagen, kahlen und spitzen Kronblätter. Die leuchtend gelben Blütenkronblätter
erreichen eine Länge von 6 – 7mm. Der doldentraubige Blütenstand mit bis zu 50
Blüten ist zunächst nickend, zur Blütezeit aufgewölbt, zur Fruchtzeit dagegen eingetieft.
Die Blüten selber sind radiärsymetrisch, zwittrig mit 6 Blütenblättern und einem
Durchmesser von 12 mm. Sedum rupestre bildet aufrechte, gelbe Balgfrüchte aus. Die
Blätter sind am Grund kurz gespornt. Die gesamte Pflanze wächst krautig mit einer
Höhe von 10 – 20 cm.
Wenn man Sedum rupestrum in der freien Natur findet, so kann man davon ausgehen,
dass das dortige Gebiet sich durch mäßige Wärme und mäßig saure Bodenverhältnisse
auszeichnet, so wie durch relative Stickstoffarmut.
Die Überwinterung erfolgt als Chamaephyt. Für die Befruchtung sind meist Diptera und
Hymenoptera verantwortlich. Die Verbreitung der Pflanze erfolgt entweder durch das
Rausschwemmen der Samen durch Regen, oder vegetativ, durch abgebrochene
Pflanzenteile, die neu bewurzeln.
Die allgemeine Verwendung von Sedum rupestre ist, wegen des säuerlichen
Geschmacks, als Küchenkraut für Salate oder ähnliches.
Tabelle 13 Systematik und Abbildung von Helianthemum nummularium
4.3.3 Gelbes Sonnenröschen
Ordnung:
Malvales
Familie:
Cistaceae
Art:
Gattung: Helianthemum Bedroht:
Helianthemum
nummularium
Nein
Abb. 13 Helianthemum nummularium
Bei Helianthemum nummularium (Abb. 13) handelt es sich um einen mehrjährigen,
krautigen Verteter der Familie Zistrosengewächse Cistaceae. Die Wuchshöhe, dieser an
der Basis verholzenden Pflanze, beträgt ca. 10 – 30 cm. Die Blätter sind gegenständig
und lanzettlich bis eiförmig, ganzrandig und bewimpert. Die Nebenblätter sind meist
länger als der Blattstiel und haben eine lanzettliche Form. Der traubige Blütenstand
besitzt nur wenige, radiärsymetrische Blüten, welche zwittrig und fünfzählig sind. Die
Kelchblätter sind rötlich gestreift, die Kronblätter sind goldgelb.
Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Nach dieser Zeit werden Kapselfrüchte
ausgebildet.
Die bevorzugten Standorte sind Trockenhänge, sonnige Heiden, Waldränder und Felsen.
Die Verbreitungsgebiete sind bis auf Island und Norwegen in ganz Europa bis in den
Kaukasus zu finden.
In der Homöopathie wird Helianthemum nummularium häufig als Mittel gegen
Angstzustände und Stress- und Panikattacken genutzt. Dabei soll Helianthemum
nummularium als Tablette, Tee oder ähnliches eingenommen werden, aber auch als
Aromatheraphie soll die Wirkung entfaltet werden. Eine, durch eine Doppelblindstudie,
nachgewiesene Wirkung besitzt Helianthemum nummularium allerdings nicht, so dass
die zugeschriebene Wirkung, wie bei sämtlichen homöopathischen Mitteln, eher einem
Placebo entspricht.
Tabelle 14 Systematik und Abbildung von Quercus robur
4.3.4 Steileiche
Ordnung:
Fagales
Familie:
Fagaceae
Gattung:
Quercus
Art:
Quercus robur
Bedroht:
Nein
Abb. 14 Quercus robur
Bei Quercus robur (Abb. 14) handelt es sich um einen Vertreter der Buchengewächse
Fagaceae und um die am weitesten verbreitete Eichenart Europas. Neben der
Wuchshöhe von bis zu 40 m und einem Stammdurchmesser von etwa 1 m sind vor
allem die Blätter zu nennen, welche für Quercus robur charakteristisch sind. Die
ledrigen, 10 – 15 cm langen, an der Oberseite dunkelgrün glänzenden Blätter sind
abgerundet, stumpf und in 5 bis 6 Buchten gelappt. Die Blattanordnung ist
wechselständig. Die Rinde, welche in der Jugend glatt und schwach grau-grün glänzend
ist, wird mit zunehmenden Alter rissig – borkig und grau-braun. Die Früchte sind
stumpf eiförmig und sitzen an den Triebenden gehäuft. Die Fähigkeit keimbare Eicheln
zu bilden, erhält Quercus robur erst in einem Alter von 60 Jahren.
Die heutige Nutzung von Quercus robur liegt vor allem in der Holzindustrie, für Möbel,
Furniere und Weinfässer, allerdings werden auch viele Zuchtformen als Parkbäume
genutzt, für Ziergärten, oder auch für Bonsaikulturen. Früher dienten die Eicheln auch
als wichtige Futterpflanzen für die Schweinemast, da der Stärkeanteil in einer Eichel bis
zu 38% beträgt. Für den Menschen ist eine Eichel aufgrund des hohen Anteils an
Bitterstoffen ungenießbar.
Wichtig zu ist hierbei noch, das sich der Name Steileiche nicht auf den Blattstiel
bezieht, sondern auf die Stiele der Früchte, welche bis zu 4,5 cm lang werden können.
Tabelle 15 Systematik und Abbildung von Prunus spinosa
4.3.5 Schlehdorn
Ordnung:
Rosales
Familie:
Rosaceae
Gattung:
Prunus
Art:
Prunus
spinosa
Bedroht:
Nein
Abb. 15 Prunus spinosa
Der Schlehdorn Prunus spinosa (Abb. 15) ist ein Strauch aus der Familie der
Rosengewächse Rosaceae. Die allgemeinen äußerlichen Merkmale sind eine
Wuchshöhe von ca. 3 Metern, in wenig Ausnahmefällen bis zu 6 m. Die 2 – 5 cm langen
Blätter sind spiralig angeordnet, länglich – verkehrt eiförmig und doppelt gesägt. Die
Äste sind dornenreich und in der Jugend meist filzig. Die radiärsymetrisch, zwittrige
Blüte ist von fünf Blütenkronblätter von bis zu 8 mm Länge umgeben. Die von Oktober
bis November reifenden Früchte sind schwarz-bläulich bereift, mit grünem, sauren
Fruchtfleisch, welches erst nach dem ersten Frost schmackhaft wird.
Die Verbreitung folgt, neben der Vermehrung durch Samen, durch Wurzelausschläge,
wodurch meist dichte Schlehhecken entstehen. Durch diese Verbreitungsart stellt
Prunus spinosa eine Problemart dar, da vor allem an Trockenhängen die dortige
Krautschicht schnell durch die Schlehhecken verdrängt werden. Auf der anderen Seite
muss Prunus spinosa geschützt werden, da er für viele seltene Schmetterlingsarten und
deren Raupen, wie z.B. den vom Aussterben bedrohten Hecken-Wollfalter Eriogaster
catax, eine wertvolle Futterpflanze ist und ein bevorzugter Platz für die Eiablage.
Die bevorzugten Standorte sind sonnige Standorte, häufig auch Fels- oder Steinböden.
Genutzt wird Prunus spinosa häufig als Nahrungspflanze Marmeladen, Liköre und
ähnliches. Früher fand der Rindensaft auch Verwendung als Tinte.
Tabelle 16 Systematik und Abbildung von Rosa canina
4.3.6 Hundsrose
Ordnung:
Rosales
Familie:
Rosaceae
Gattung:
Rosa
Art:
Rosa canina
Bedroht:
Nein
Abb. 16 Rosa canina
Die Hundsrose Rosa canina (Abb. 16) ist die mit Abstand häufigste wildwachsende
Rosenart Europas. Rosa canina wächst als 2 – 3 m hoher auchrechter, lockerer Strauch
mit überhängenden Ästen. Die Blätter sind siebenzählig gefiedert und grün, selten,
wenn Rosa canina großer Hitze ausgesetzt ist, leicht hechtblau überlaufen. Das
Fiederblatt selber ist gezahnt und länglich – eiförmig. Die Blüten stehen meist einzeln,
sind radiärsymetrisch, mit 5 Kron- und Kelchblättern. Die Färbung ist meist weiß bis
zartrosa. Als Frucht wird die sogenannte Hagebutte entwickelt.
Als Substrat bevorzugt Rosa canina mäßig trockene bis frische Böden, welche eher
basisch sein sollten. Häufig sind die Böden auch stark humos, was jedoch nicht
zwingend für das vorkommen ist.
Genutzt wird Rosa canina meist als Schutzpflanze, zur Bodenfestigung oder speziell die
Wurzeln zur Hybridisierung von Edelrosen.
Als Besonderheit ist zu nennen, dass Rosa canina eine besondere Form der Meiose
betreibt, die balancierte Heterogamie, bei welcher sich mehrere Chromosomen zu
Pentaploiden paaren, wodurch 2n = 35 Chromosomen entstehen. Dadurch ist eine
normale Meiose nicht möglich.
Tabelle 17 Systematik und Abbildung von Rosa pimpinellifolia
4.3.7 Bibernell-Rose
Ordnung:
Rosales
Familie:
Rosaceae
Gattung:
Rosa
Art:
Rosa
pimpinellifolia
Bedroht:
Nein
Abb. 17 Rosa pimpinellifolia
Bei der Bibernell-Rose Rosa pimpinellifolia (Abb. 17) handelt es sich um einen 30 –
180 cm hohen Strauch aus der Familie der Rosaceae. Rosa pimpinellifolia bildet stark
verzweigte Äste, welche mit stacheln besetzt sind. Die Blätter sind 5 – 11 gefiedert. Die
Fiederblättchen sind rund bis elliptisch, doppelt gesägt, mit einer kaum sichtbaren
Nervatur. Die radiärsymetrischen, leicht nach Verwesung duftenden Blüten weisen
einen Durchmesser von ca. 4 cm auf. Die Blütenfarbe reicht von reinweiß bis leciht
rötlich. Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juni.
Die bevorzugten Substrate sind sonnige, trockene Kalkböden, dort meist zusammen mit
Schlehengewächsen.
Die
Verbreitung
erfolgt,
neben
dem
Samen,
durch
Wurzelausschläge, wodurch es Rosa pimpinellifolia möglich ist, meterlange, dichte
Bestände zu bilden.
Rosa pimpinellifolia zeigt meist Stickstoffarmut in den Böden an.
Als Kulturpflanze wird Rosa pimpinellifolia seit dem 16. Jhd. gezüchtet. Dabei kam es
des öfteren zur Hybridisierung mit anderen Rosen, wodurch eine große Farb- und
Formvielfalt entstanden ist. In der Landschaftspflege nutzt man Rosa pimpinellifolia
wegen ihrer Wuchsfreudigkeit häufig um Böschungen zu befestigen und zur
Rekultivierung. Die Hagebutten können verzehrt werden.
Tabelle 18 Systematik und Abbildung von Isatis tinctoria
4.3.8 Färberwaid
Ordnung:
Brassicales
Familie:
Brassicaceae
Gattung:
Isatis
Art:
Isatis tinctoria
Bedroht:
Nein
Abb. 18 Isatis tinctoria
Isatis tinctoria ist eine zweijähriger Archäophyt aus der Familie der Kreuzblütler
Brassicaceae. Die Pflanze selber wird bis zu 150 cm hoch und bildet eine Blattrosette,
mit herz- bis pfeilförmigen, ganzrandigen, blaugrünen Blättern, von bis zu 30 cm
Länge. Der Blütenstand besteht aus einer Trugdolde, an welcher mehrere gelbe Blüten
sitzen. Die von Isatis tinctoria gebildeten Früchte sind Schötchen, welche eine Nuss
bilden, die bei Reife dunkelviolett wird.
Die bevorzugten Standorte sind trockene Hänge und Felsen.
Isatis tinctoria wurde im Mittelalter aus Westasien nach Europa überführt und kultiviert.
Das darin enthaltene Glykosid Indican wurde durch Fermentation in den Farbstoff
Indigo umgesetzt. Nach der industriellen Herstellung von Indigo hat Isatis tinctoria
allerdings ihre Stellung als Färberpflanze verloren. Einzig wenige Liebhaber von
Ökofarben geben der natürlichen Indigo in den heutigen Zeiten wieder einen kleinen
Aufschwung als Färbemittel.
Durch heutige Züchtungen sind mittlerweile auch gelbe und rote Färbungen mit Isatis
tinctoria möglich.
Als ungesicherte Geschichte gilt es, dass sich „blau machen“ von der Früheren, recht
zeitaufwendigen Indigoherstellung ableitet, bei welcher zwischen den einzelnen
Arbeitsschritten immer viel Zeit verging, in welcher man keinen direkten Einfluss auf
den weiteren Verlauf nehmen konnte.
Tabelle 19 Systematik und Abbildung von Dianthus carthusianorum
4.3.9 Karthäusernelke
Ordnung: Caryophyllales
Art:
Dianthus
carthusianorum
Bedroht:
Ja
Familie: Caryophyllaceae
Gattung:
Dianthus
Abb. 19 Dianthus carthusianorum
Die von Juli bis September blühende Karthäusernelke Dianthus carthusianorum ist eine
mehrjährige, kahle, krautige Pflanze, aus der Familie der Nelkengewächse
Caryophyllaceae. Dianthus carthusianorum erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 45 cm.
Die Blätter sind schmal linear, gegenständig und am Grund scheidig miteinander
verwachsen. Die Blattscheide wird mit 15 mm etwa vier mal so lang, wie die
Blattspreite. Die mit einem Durchmesser von bis zu 2,5 cm, purpurenen, Blüten sind
fünfzählig und zwittrig mit an der spitze gezähnten Kronblättern. An den Köpfchen
befinden sich zwischen 4 bis 15 Blüten. Die Kelch und Hochblätter sind braun und
lederartig trockenhäutig.
Die bevorzugten Standtorte sind trockene Hänge auf Kalk- oder Selikatböden,
Trockenrasen, Heiden, Böschungen und sandige Wälder.
Die frühere Verwendung von Dianthus carthusianorum war als Mittel gegen
Muskelschmerzen und Rheuma, indem der ausgepresste Saft auf die schmerzhaften
Stellen aufgetragen wurde. Heute wird diese, unter Naturschutz stehende Pflanze, als
Ziergewächs für Steingärten angeboten.
Tabelle 20 Systematik und Abbildung von Papaver rhoeas
4.3.10 Klatschmohn
Ordnung:
Ranunculales
Familie:
Papaveraceae
Gattung:
Papaver
Art:
Papaver
rhoeas
Bedroht:
Nein
Abb. 20 Papaver rhoeas
Der Klatschmohn Papaver rhoeas ist eine ein- bis zweijährige, krautige Pflanze aus der
Familie der Mohngewächse Paperaveraceae. Die Wuchshöhe beträgt bis zu 80 cm. Der
Stängel ist sehr dünn, behaart und wenig verzweigt. Die rauen Blätter sind fiederteilig
und bis zu 15 cm lang. Die Pflanze trägt eine einzige, vierzählige rote Blüte von bis 10
cm Durchmesser. Die zwei behaarten Kelchblätter fallen beim öffnen der Blüte ab. Die
Kronblätter erinnern an zerknittertes Papier. Nach der Blütezeit zwischen Mai und Juli
werden Kapselfrüchte gebildet, welche bis zu 5000 Samen enthalten.
Papaver rhoeas ist ein Archäophyt, deren Ursprung unbekannt ist. An den Standtort
stellt Papaver rhoeas kaum Ansprüche, weswegen das Verbreitungsgebiet von
Dauerfrostzonen bis in die Subtropen reicht. Als Kulturfolger verbreitet sich Papaver
rhoeas meist über Speirochorie.
Papaver rhoeas wurde früher schon als Zierpflanze genutzt und zur Herstellung von
roter Tinte aus den Kronblättern. Die in der Volksmedizin wurde Papaver rhoeas zur
Schmerzlinderung und Beruhigung eingesetzt, was durch heutige Tests bestätigt werden
konnte. Einzig die angeblich psychoaktive Wirkung konnte nicht nachgewiesen werden.
Einzige bei Weidevieh gilt zu beachten, dass eine Aufnahme größerer Mengen von
Papaver rhoeas zu zentralnervösen Erregungen führen kann, Unruhe, Krämpfe und
stellenweise zu Bewusstlosigkeit.
5. Allgemeine Begriffserklärung:
Archäophyt:
Als Archäophyten bezeichnet man kultivierte Pflanzenarten, die
vor 1492 durch direkten oder indirekten menschlichen Einfluss
in ein neues Gebiet eingeführt wurden und sich dort selbständig
ohne fremde Hilfe etabliert haben.
Blütenkronblätter:
Die Blütenkronblätter oder auch einfach Kronblätter sind die
inneren Blütenhüllblätter einer Blüte.
Blattrosette:
Wenn Blätter durch reduziertes Längenwachstum des Stängels
ungefähr auf derselben Höhe sitzen spricht man von einer
Blattrosette.
Bonsai:
Bonsai ist eine alte fernöstliche Art der Gartenkunst, bei der
Sträucher und Bäume in kleinen Gefäßen zur Wuchsbegrenzung
gezogen und ästhetisch geformt werden.
Chamaephyt:
Ausdauernde
Pflanzen,
deren
Überdauerungsorgane
sich
unterhalb der mittleren Schneehöhe von 25 cm befinden und
damit im Schutz einer Schneedecke überwintern bzw. sonstige
hygrische oder thermische Ungunstabschnitte im Jahresverlauf
überdauern.
Cuticula:
Eine oft etwas gefaltete Schutzschicht, bestehend aus Wachs,
die bei Pflanzen den Außenwänden der Epidermiszellen
aufliegt.
Diptera:
Die Zweiflügler (Diptera) bilden eine Ordnung der Insekten
innerhalb der Neuflügler (Neoptera).
Drainage:
Die Drainage ist das unterirdische Abführen von Wasser, meist
mittels gelochter Rohre oder Schläuche zur Trockenhaltung von
meist landwirtschaftlich genutzten Böden.
Fermentation:
Die Umsetzung von biologischen Materialien mit Hilfe von
Bakterien-, Pilz- oder Zellkulturen oder aber durch den
künstlichen Zusatz von Enzymen (Fermenten).
FSME:
Eine durch das FSME-Virus ausgelöste Erkrankung, die mit
grippeähnlichen Symptomen, Fieber und bei einem Teil der
Patienten mit einer Meningoenzephalitis, der Entzündung von
Gehirn und Hirnhäuten, verläuft.
Glykosid:
Organische chemische Verbindungen der allgemeinen Struktur
R–O–Z, bei denen ein Alkohol (R–OH) über eine glycosidische
Bindung mit einem Zuckerteil (Z) verbunden ist.
Halbsträucher:
Eine ausdauernde Pflanze, die unten verholzt, deren Zweige der
aktuellen Vegetationsperiode hingegen nicht verholzt sind.
Hemimetabol:
Ein Entwicklungsgang der Insekten, bei denen sich das Jungtier,
die sogenannte Nymphe, oft nur anhand seiner Größe vom
erwachsenen Tier, der Imago, unterscheidet.
Homöopathie:
Die
Homöopathie
ist
alternativmedizinische
eine
verbreitete
und
umstrittene
Behandlungsmethode,
wvom
Ähnlichkeitsprizip ausgeht. Danach soll ein homöopathisches
Arzneimittel so ausgewählt werden, dass es an Gesunden
ähnliche Symptome hervorrufen könne wie die, an denen der
Kranke leidet, wobei auch der „gemüthliche und geistige
Charakter“ des Patienten berücksichtigt werden solle. Wichtig
bei einem homöopathischen Mittel ist, dass es angeblich umso
besser wirkt, je stärker man es verdünnt.
Kein homöopathisches Mittel ist bisher offiziell anerkannt
worden.
Hybrid:
Ein Individuum, das aus einer Kreuzung zwischen Eltern
verschiedener Arten oder Unterarten hervorgegangen ist.
Hymenoptera:
Die Hautflügler sind nach ihren meist durchscheinenden
Flügeln benannt und umfassen verschiedene Arten von Wespen,
Ameisen und Bienen, sowie die zur Familie der Bienen
gehörenden Hummeln.
Kryptophyten:
Kryptophyt ist eine Bezeichnung für eine Wuchsform von
höheren Pflanzen, bei der die Überdauerungsorgane verborgen
liegen, um ungünstige Jahreszeiten besser zu überdauern.
Lyme-Borreliose:
Die
Lyme-Borreliose
oder
Lyme-Krankheit
ist
eine
multisystemische Infektionskrankheit, die durch das Bakterium
Borrelia burgdorferi aus der Gruppe der Spirochäten ausgelöst
wird. Es kann jedes Organ, das Nervensystem, die Gelenke und
das Gewebe befallen werden.
Meiose:
Unter Meiose versteht man eine besondere Form der ZellkernTeilung, bei der im Unterschied zur gewöhnlichen Kernteilung,
der Mitose, die Zahl der Chromosomen halbiert wird.
Opisthosoma:
Hinterteil der Chelicerata.
Osmaterium:
Das Osmaterium ist eine Nackengabel, die zwischen dem Kopf
und dem ersten Thoraxsegment der Raupen von Ritterfaltern
(Papilionidae) sitzt.
Placebo:
Ein Placebo im engeren Sinn ist ein Scheinarzneimittel, welches
keinen Arzneistoff enthält und somit auch keine durch einen
solchen Stoff verursachte pharmakologische Wirkung haben
kann. Die verursachte Wirkung ist rein psychischer Natur.
Prosoma:
Mit dem Begriff Prosoma bezeichnet man den Vorderleib bei
Spinnentieren.
Speirochorie:
Die ungewollte Ausbreitung von Pflanzen als Saatgutbegleiter.
Spirochäten:
Spirochäten
sind
eine
Gruppe
gram-negativer,
schraubenförmiger, sich aktiv bewegender Bakterien, die sich
durch einen charakteristischen Bewegungsapparat auszeichnen.
Stomata:
Schließzellen von Pflanzen, welche meist an der Blattunterseite
lokalisiert sind. Sie dienen dem Gasaustausch.
Trugdolde:
Ein durch eine fehlende Hauptachse und unverzweigten, gleich
langen Nebenachsen wie eine Dolde wirkender Blütenstand.
Wurzelausschläge:
Als Wurzelausschläge oder Wurzelbrut werden Pflanzentriebe
bezeichnet, die aus oberflächlich wachsenden Wurzeln der
Mutterpflanzen erwachsen. Flach verlaufende Wurzeln, die aus
dem Boden hervortreten, bilden dabei junge Pflanzentriebe aus,
die zu neuen Pflanzen heranreifen.
6. Quellenangabe
Brohmer: Fauna von Deutschland – 22. Auflage
Campbell: Biologie – Auflage 8. aktualisierte Auflage
DGB: Lexikon der Tierwelt
Grzimeks Tierleben: Enzyklopädie des Tierreichs – Band II Insekten
Johann Künzle: Das grosse Kräuterheilbuch, Olten/Freiburg
J. Hanzak: Das große Bilderlexikon der Vögel
Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch 252. Auflage
Schmeil Fitschen: Flora von Deutschland und angrenzender Länder – 93. Auflage
Bildquellen Fauna:
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http://www.biolib.cz/IMG/GAL/18758.jpg
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Bildquellen Flora:
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http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hundsrose.jpg&filetimestamp=20060129115524
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http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Sonnenr%C3%B6schen.jpg&filetimestamp=20050824193849
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Sedum_Reflexum.JPG&filetimestamp=20060430210532
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Dictamnus_albus_flower_110503.jpg&filetimestamp=20050117211850
Sämtliche Bilder wurden am 7 Juni 2010 im Zeitraum zwischen 20:15 Uhr und 20:37
Uhr zusammengetragen.
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