„Miteinadner unterwegs: Den Glauben in in Beziehungen leben“

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„Miteinadner unterwegs:
Den Glauben
in in Beziehungen leben“
(Glaube am Montag 4)
26. Februar 2012
Pastor Tobias Radtke
9
Zwei sind allemal besser dran als einer allein. Wenn zwei zusammenarbeiten, bringen sie es
eher zu etwas. 10 Wenn zwei unterwegs sind und hinfallen, dann helfen sie einander wieder auf
die Beine. Aber wer allein geht und hinfällt, ist übel dran, weil niemand ihm helfen kann.
11
Wenn zwei beieinander schlafen, können sie sich gegenseitig wärmen. Aber wie soll einer
allein sich warm halten?12 Ein einzelner Mensch kann leicht überwältigt werden, aber zwei
wehren den Überfall ab. Noch besser sind drei; es heißt ja: »Ein Seil aus drei Schnüren reißt
nicht so schnell.«
Wort Gottes, Buch der Sprüche, Kapitel 4
3
Ebenso sage den älteren Frauen, dass ihre Lebensführung der Würde des Christenstandes
entsprechen muss. Sie sollen nicht andere verleumden oder dem Trunk verfallen sein. Als
Lehrmeisterinnen eines guten Lebenswandels 4 müssen sie die jüngeren Frauen dazu anleiten,
dass sie ihre Männer und Kinder lieben, 5 besonnen und zuchtvoll leben, ihren Haushalt
ordentlich führen und ihren Männern gehorchen, damit Gottes Botschaft nicht in Verruf kommt.
6-7
Entsprechend fordere die jungen Männer auf, in allem besonnen und beherrscht zu sein. Sei
du selbst ihnen ein Vorbild im Tun des Guten. Lehre die Wahrheit unverfälscht und mit
gebührendem Ernst,
Wort Gottes, Brief des Titus, Kapitel 4
1
Nun bitte ich euch als einer, der für den Herrn im Gefängnis ist: Lebt so, wie es sich für
Menschen gehört, die Gott in seine Gemeinde berufen hat. 2 Erhebt euch nicht über andere,
sondern seid immer freundlich. Habt Geduld und sucht in Liebe miteinander auszukommen. 3
Bemüht euch darum, die Einheit zu bewahren, die der Geist Gottes euch geschenkt hat. Der
Frieden, der von Gott kommt, soll euch alle miteinander verbinden!
Wort Gottes, Brief an die Epheser Kapitel 4
26. Februar 2012
Pastor Tobias Radtke
Glaube am Montag. Gott gewinnt Gestalt in meinem Alltag. Das kommt von innen: Deswegen
haben wir uns in den letzten stark mit unserer Beziehung zu Jesus beschäftigt: Mit ihm reden
(beten), ihm Priorität geben, meine Freude in ihm suchen. Das eine tut not …
Wenn ich etwas bin, dann kommt es mir im Alltag auch aus allen Poren. In dem, was ich tue,
auch wenn es gar nicht so vordergründig fromm ist. Gott in meiner Arbeit war das letzte Thema,
es ging darum, dass Gottes Reich da gebaut wird, wo ich bin, egal, ob finanziell gewürdigt oder
unter frommen Vorzeichen, es ging darum, dass ich einen klaren Kurs fahre, die Arbeit gut
mache zur Ehre Gottes, in täglichen Sorgen und Versuchungen klaren Kurs auf Gott halte.
Glaube am Montag. Nun ein neues Gebiet. Unsere Beziehungen.
1) Beziehungen sind zentral für unser Leben.
a) Schon an Anfang der Menschheitsgeschichte heißt es „Es ist nicht gut,dass der Mensch
alleine ist.“ (Gen 2,18). Das heißt, wir sind so angelegt, dass wir allein nicht vollkommen sind.
Gott uns in seinem Ebenbild geschaffen, als Gegenüber von ihm, als Gegenüber von einem
anderen Menschen. Wir können reden und zuhören, einander verstehen, einander helfen.
b) Wir sind miteinander unterwegs durchs Leben. Wir seine eine Gemeindegemeinschaft. Wir
versuchen liebevoll miteinander umzugehen, einander zu stützen, einander in Geduld zu tragen,
offen zu sein für einander. Und innerhalb dieser Weggemeinschaft haben wir Beziehungen zu
einzelnen. Beides ist wichtig und darf sich nicht im Sinne einer Cliquenwirtschaft ausschließen.
Es gibt verschiedene Einzelbeziehungen: Die Beziehung zu einem Menschen, mit dem man
ähnliche Überzeugungen oder Aktivitäten teilt. Stichwort „Freund/Freundin“. Die Beziehung zu
einem Menschen, von und mit dem ich lerne, Stichwort „väterlicher Freund /mütterliche Freundin“
Die Beziehung zu einem Menschen, der mich ermutigt und ermahnt. Stichwort „Ausbilder“. Die
Beziehung zu einem Menschen, der meine Nähe oder Hilfe braucht. Stichwort „Samariter“.
c) Glaube am Montag gewinnt Gestalt in all diesen Beziehungen, weil sie zum Glauben helfen,
mir und dem anderen. Glaube ist ein Weg, auf dem man nicht alleine unterwegs ist, wo man
voneinander lernt. Beziehungen helfen an Gott zu glauben. Menschen beten für uns, halten
Zweifel aus. Suchen mit uns nach Wegen, auch wenn es keine schnellen Antworten gibt. Glaube
ist wie unsere Persönlichkeit nicht auf Solisten angelegt: Wo zwei oder drei in meinem Namen
versammelt sind, wo zwei oder drei sich eins werden über etwas im Gebet ... .
Glaube am Montag und Beziehungen deswegen, weil diese Beziehungen Form in der Woche
gewinnen: In Anrufen; Besuchen, kleinen Geschenken, gemeinsamer Zeit. Weggemeinschaft
unter der Woche in der großen Weggemeinschaft Gemeinde.
c) Das ist die Vision und gleichzeitig ist die Realität, dass ich meine Grenzen habe. Meine
Lebensgeschichte, meine Erfahrungen und Verletzungen. Mein Charakter und wie ich in meiner
momentanen Verfassung zu mir selbst und damit auch zu anderen stehe. Manchmal ist dieser
Rahmen mein Schutz. Ich werde nicht mit jedem jede Beziehung haben. Manchmal ist dieser
Rahmen meine Grenze: Nicht jeder wird mir mir eine Beziehung haben mögen.
Ich kann stehen bleiben bei diesen Rahmen, ich kann sagen, ich glaube, ich kann eine solch
engere Beziehung zu Dir nicht haben, ein anderes Mal kann ich mich entscheiden, Schritte zu
gehen, meine Grenzen zu erweitern. Freunde zu suchen, jemand Freund zu sein.
2) Wenn ich jetzt kurz durch die verschiedenen Beziehungstypen gehe, würde ich dich einladen,
mal zu überlegen, stehe ich in in solch einer Beziehung, wäre ich offen für solch eine Beziehung.
a) Die freundschaftliche Beziehung
Freunde können Dinge voreinander aussprechen, ohne Angst zu haben bewertet und verurteilt
26. Februar 2012
Pastor Tobias Radtke
zu werden, Freunde helfen einander in guten und schlechten Tagen. Ein Freund ist auch noch
mal was anderes als der Ehepartner, ich bin froh, dass meine Frau eine Freundin hat, sie gibt ihr
manches, was ich ihr auch im idealsten Falle als Mann nicht so geben kann. Ein besonderer
Weg ist eine Zweierschaft, wenn zwei bewusst miteinander leben, glauben....
Es gibt keine 5 Minuten Terrine für Freunde. Freundschaft zu bauen braucht Zeit und Geduld. Sie
lässt sich nicht erzwingen. Es wird auch nicht immer klappen. Freunde finde ich, indem ich ein
Freund bin, da bin, wenn jemand Hilfe braucht. Mich nicht zu schnell abschrecken lasse, nicht zu
schnell aufgebe, bereit bin zu investieren, der Fuchs im „Kleinen Prinz“ spricht von zähmen.
Gehen Sie aktiv auf Menschen zu. Werden Sie aufmerksam für Gelegenheiten ,die Gott schenkt,
Freunde zu finden und Freund zu sein. Am Arbeitsplatz genauso wie auf dem Spielplatz. Suchen
sie bewusst Freunde, die anders oder anderes glauben. Werden Sie ihnen Freund, bevor sie sie
zum Gottesdienst einladen. Jesus wurde Mensch, um uns zu erreichen.
b) Die väterliche/mütterliche Beziehung
Titus bittet ältere Frauen, jüngeren Frauen mütterliche Freundinnen zu sein und ihnen zu helfen,
durchs Leben zu kommen, egal ob das wie bei Titus die Kindererziehung ist, oder heute
Liebeskummer, Berufsstress, was auch immer.
Wir sind auf einem Lebensweg und können viel von denen lernen, die etwas weiter sind und
können unserer Erfahrungen weitergeben, unverbindlich und bescheiden, jemanden Stütze sein
in den Stürmen des Lebens. So etwas kann man anbieten, so etwas kann man erbitten. Es ist
gar nicht so leicht als jünger Mensch einen väterlichen oder mütterlichen Freund zu finden...
Dabei sind wir eine Weggemeinschaft als Gemeinde.
c) Die ausbildende Beziehung
Viele denken es, diese Beziehung spricht es aus, was nicht in Ordnung ist, das ist ihr Zweck.
Heute müssen wir für solche Beziehungen meist bezahlen, wenn wir einem Lebensberater
gehen. Das ist ein Mangel in der Gemeinde. Wo sind die Männer und Frauen, die die Kraft und
den Willen haben, in den Ring zu steigen. Nicht primär Freundschaft, sondern ehrliche
Rückmeldung, Diskussion, Reibung und ein Weg gewinnt Form
d) Die herausfordernde Beziehung
Stichwort Samariter. Da liegt jemand ungeplant am Wegrand, bringt meinen Zeitplan
durcheinander, kostet Geld und Kraft und bringt nichts. Liebe nimmt die am Rand mit hinein, ist
großzügig und verschenkt sich. Liebe vermeidet solche Begegnungen nicht, wenn sie auch hier
und da Grenzen aufzeigt.
Paulus bittet uns als Gemeinde, in Leibe und Geduld miteinander umzugehen, ein Leib zu sein.
Mit wem rede ich nach dem Gottesdienst, auch mal mit jemanden, der es braucht und nicht ich?
Wen rufe ich mal an....Wie das weitergehen kann, wird ´nach Ostern das Thema sein: „Diakonie“
Fazit
Eigentlich hatte noch nie eine Generation so viel Zeit wie wir. Und doch ist Zeit oft übervoll, statt
erfüllt. Beziehungen erfüllen ein Leben. Beziehungen formen, stützen und ermöglichen Glauben.
Am Montag. Es lohnt sich Prioritäten zu setzten .Es lohnt sich, Freund, mütterliche Freundin,
Coach, Samariter zu sein. ... Am Montag ...Es lohnt sich etwas zu wagen, bewusst zu suchen,
riskieren, enttäuscht zu werden, etwas zu erbitten oder anzubieten. Gemeinsam zu glauben am
Montag.
26. Februar 2012
Pastor Tobias Radtke
Wir sind hier zusammen und wollen miteinander das Abendmahl feiern. Jesus ruft uns an seinen
Tisch. Wir können kommen mit all unserer Not. Im Leiden ist er unser Bruder geworden. Er will
uns stärken durch seine Gegenwart. Wir erfahren Gemeinschaft mit ihm und untereinander. Wir
essen alle vom gleichen Brot und trinken alle vom Kelch, weil für uns alle das gleiche gilt: Jesus
Christus ist uns nahe, so nahe wie das Brot, das wir essen und der Saft, den wir trinken.
Wo Jesus Christus uns begegnet, dort verändert sich unser Leben. Es ist wie ein Wunder: Aus
Gleichgültigkeit wächst Hoffnung. Aus Müdigkeit wächst Mut. Aus Streit wächst Frieden. Aus
Einzelnen wächst eine Gemeinde.
Gemeinsam bekennen wir: Der Leib Christi, für uns gebrochen. Ja Amen.
Das Blut Jesu für uns vergossen. Ja Amen.
Lasst uns das Vater unser beten:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen,
denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte
und brach’s und gab’s seinen Jüngern und sprach:
Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.
Solches tut zu meinem Gedächtnis.
Genauso nahm er auch den Kelch nach dem Mahl, dankte und gab ihnen den und sprach:
Nehmet hin und trinket alle daraus, dieser Kelch ist das neue Bund in meinem Blut.
Das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihrs trinket, zu
meinem Gedächtnis.
Christi Leib, für dich gegeben.
Christi Blut für dich vergossen.
26. Februar 2012
Pastor Tobias Radtke
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