Weitere Störungsbilder

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Persönlichkeitsstörungen
Jeder Menschen hat individuelle Stärken und Schwächen, die durch eine Vielzahl an Persönlichkeitszügen
konzipiert sind. Von einer Persönlichkeitsstörung wird dann gesprochen, wenn ein Mensch durch seine für ihn
typischen Einstellungen und Verhaltensmuster immer wieder in zwischenmenschliche Konflikte gerät und/oder
erheblich in seiner Zufriedenheit und der Erreichung individueller Ziele beeinträchtigt ist.
Die Symptomatik kann sich je nach Störungsbild unterschiedlich darstellen: Selbstwertprobleme, mangelnde
Impulskontrolle, gestörte Affektregulation, sowie eine auffällige zwischenmenschliche Beziehungsgestaltung sind
eine der häufigsten Problemverhaltensweisen. Eine in unserer Gesellschaft gehäuft auftretende
Persönlichkeitsstörung ist die sogenannte emotional-instabile Persönlichkeit vom Typus Borderline. Diese geht
mit Impulsivität, starken und raschen Stimmungsschwankungen, sowie sehr konfliktbeladenen Beziehungen
einher. Die Betroffenen geraten dadurch im Alltag in hohe Spannungszustände, die sie häufig nur mit
Selbstverletzungen und anderen selbstschädigenden Verhaltensweisen, wie Drogen- und Alkoholmissbrauch, zu
lösen wissen.
In der Therapie sollen unsere RehabilitandInenn lernen sich selbst und ihre Verhaltensweisen in Zusammenhang
mit Ihrer Biografie besser kennen und verstehen zu lernen. Im weiteren Verlauf sollen alternative Einstellungen
und Handlungsmöglichkeiten erarbeitet und in einem geschützten Rahmen ausprobiert werden, um einen
geringeren Leidensdruck und höhere Zufriedenheit zu erreichen.
Schlafstörungen
Fast jeder Mensch musste schon einmal im Leben die Erfahrung machen, dass es in einer belastenden Situation,
wie etwa bei beruflicher oder privater Belastung, zu einer Verschlechterung des Nachtschlafs kam - am nächsten
Tag ist man übermüdet und nicht konzentrationsfähig. Eine solche vorübergehende Schlaflosigkeit hat jeder
schon einmal erlebt und ist per se kein Anlass zur Sorge. Schlafstörungen jedoch, die über einen längeren
Zeitraum von Wochen, Monaten oder sogar Jahren anhalten, werden für Betroffene sehr belastend. In den
westlichen Industrieregionen leidet fast jeder fünfte Erwachsene an ausgeprägten chronischen Schlafstörungen
(Riemann, 2004).
Durch entsprechende therapeutische Maßnahmen wie psychoedukative Gruppen zur Wissensvermittlung,
Entspannungstherapie und Gesprächstherapie werden die Hintergründe ihrer Schlafprobleme beleuchtet. Im
Rahmen von Übungen zur Selbstwirksamkeit werden Ihnen Techniken im Umgang mit Schlafstörungen vermittelt.
Sexuelle Funktionsstörungen
Obwohl Sexualität Thema vieler Stammtischrunden und Kaffeeklatschs ist, fühlen sich Betroffene mit ihren
Sorgen, Ängsten und Nöten oftmals alleine und trauen sich nur in seltensten Fällen professionelle Hilfe in
Anspruch zu nehmen – hierbei spielen besonders Schamgefühle eine entscheidende Rolle. Die Daten zu
Sexualstörungen bei Männern und Frauen variieren beträchtlich in der Literatur. Das in Prävalenzstudien
häufigste sexuelle Problem bei Männern ist der vorzeitige Samenerguss, gefolgt von Erektionsproblemen. Frauen
berichten am häufigsten von einem mangelnden sexuellen Verlangen und Orgasmusproblemen. 10-52% der
Männer und 25-63% der Frauen empfinden ein sexuelles Problem, tatsächliche Prävalenz sexueller
Dysfunktionen etwas niedriger liegen dürfte (Günzler, Harms und Berner, 2008).
Die Ursachen dieser Funktionsstörungen liegen nicht nur organischen Faktoren zu Grunde, sondern werden von
psychischen (Überforderung, Druck, Stress, Versagensangst, oder Depression) und sozialen Einflussfaktoren
(berufliche und familiäre Konfliktsituationen) mitbestimmt. Der Zusammenhang zwischen sexueller Gesundheit
und seelischem Wohlbefinden ist schon seit langem bekannt, doch wird dies erst seit jüngster Zeit intensiver
thematisiert.
Das therapeutische Handeln beschränkt sich dabei nicht nur auf eine Symptombeseitigung und der Herstellung
der sexuellen Funktionsfähigkeit, sondern auch die sexuelle Gesundheit in Bezug auf die Lebensqualität soll als
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Zielgröße miteinbezogen werden. In einer Paar− und/oder Sexualtherapie sollen beide Partner lernen, einander
zuzuhören und wertschätzend miteinander zu kommunizieren. Partnerschaftskonflikte, die sich häufig in
sexuellen Symptomen manifestieren, sollen aufgedeckt und bearbeitet werden.
Schädlicher Gebrauch von nicht abhängigkeitserzeugenden Substanzen
Viele psychischen und körperlichen Beschwerden, wie Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-Darm Beschwerden
oder Depressionen, führen häufig zur Einnahme von frei erhältlichen Medikamenten. Da viele dieser
Medikamente nicht frei von unerwünschten Nebenwirkungen sind, kann eine längerfristige Einnahme von solch
nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen zu diversen Schädigungen führen, insbesondere, wenn ein
schädlicher Gebrauch vorliegt. Von einem Missbrauch wird dann gesprochen, wenn die Einnahme zu einer
Beeinträchtigung der körperlichen und/oder psychischen Gesundheit führt.
Erleichtert wird der Missbrauch durch die Tatsache, dass viele Substanzen ohne Rezept erhältlich sind. Zu den
häufigsten Medikamenten zählen Antidepressiva, Laxantien (Abführmittel) und Analgetika (Schmerzmittel), die
dauerhaft zu Leber- und Nierenschäden führen können.
Einen Teil der Therapie stellt das Absetzen der entsprechenden Substanz dar, oder eine Dosisanpassung. Bei
Überdosierungen kann auch eine Verabreichung von Gegenmitteln angezeigt sein. Einen weiteren und
besonders intensiven Teil der Therapie bildet der Fokus zur Behandlung der Grunderkrankung bzw. den
intrapsychischen Problemen, die zur schädlichen Einnahme der Medikation geführt haben. Dabei sollen Sie in
Einzel- und Gruppentherapien sich selbst und die Ursachen der aktuellen Problemsituation besser verstehen
lernen und gemeinsam Lösungsansätze entwickeln.
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