Zika-Virus: Erste Infektion durch Sex - Rhein

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Flüchtlingsheim mitten
in Kobern-Gondorf:
Bürger bieten Hilfe an
Von der Leyen fordert europäische
Verteidigungsunion. Politik extra
Starkes Signal bei Infoabend. Seite 17
DONNERSTAG, 4. FEBRUAR 2016 | 71. JAHRG. | NR. 29
5912 | B0 | KOBLENZ | 1,90 EURO
UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG - SEIT 1946
Zika-Virus:
Erste Infektion
durch Sex
Närrische Lebenslust
Närri
Kompakt
Regierung verschärft
das Asylrecht weiter
M Berlin. Auf Asylbewerber in
Deutschland kommen weitere
Verschärfungen zu. Nach wochenlangem Streit brachte das Kabinett jetzt das Asylpaket II auf
den Weg. Kernpunkt ist die Einrichtung spezieller Aufnahmestellen, in denen die Asylanträge bestimmter Schutzsuchender im
Schnellverfahren abgewickelt
werden. Außerdem ist eine Einschränkung des Familiennachzugs
für Menschen mit einem bestimmten Schutzstatus („subsidiärer
Schutz“) vorgesehen. Weiteres
Vorhaben: Nach mehreren Balkanländern will die Bundesregierung auch Algerien, Marokko und
Tunesien als sichere Herkunftsstaaten einstufen, um Asylbewerber von dort leichter in die Heimat
zurückschicken zu können.
Nachweis WHO: Europa muss sich auf Erreger
vorbereiten – Neuer Fall in Deutschland
M Berlin/Dallas. In den USA hat sich
erstmals nachweislich ein Mensch
beim ungeschützten Sex mit dem
Zika-Virus infiziert. Der Patient
steckte sich bei jemandem an, der
aus Lateinamerika zurückgekehrt
war. Das meldete die Gesundheitsbehörde in Dallas (Texas). In der
Regel übertragen Stechmücken den
Erreger, der möglicherweise Schädelfehlbildungen bei Neugeborenen verursacht.
Auch in Deutschland wurde inzwischen ein neuer eingeschleppter Zika-Fall bekannt: Der Patient
aus Nordrhein-Westfalen hatte sich
in Venezuela angesteckt. Er kam
mit typischen Zika-Symptomen wie
Fieber, Ausschlag und einer Bindehautentzündung in die Düsseldorfer Uniklinik. Die Infektion sei
aber nach wenigen Tagen vollständig abgeklungen, teilte das
Krankenhaus mit.
Angesichts des neuen Zika-Falls
trafen sich Vertreter der zuständigen Bundesministerien im Auswärtigen Amt zu einer Vorsorgesitzung. Im Zusammenhang mit
dem aktuellen Ausbruch in Lateinamerika waren bisher bundesweit
fünf Fälle von Reisenden bekannt,
die an dem Virus erkrankt waren.
Davor hatten bereits fünf Menschen
den Erreger bei anderen Ausbrüchen nach Deutschland eingeschleppt. In Frankreich berichten
die Behörden von neun Fällen und
mehr als 2500 in den Überseegebieten. Gesundheitsministerin Marisol Touraine rät Schwangeren
deshalb von einer Reise dorthin ab.
Forscher hatten schon länger den
Verdacht, dass der Erreger beim
Geschlechtsverkehr
weitergegeben werden
kann. „Jetzt wissen
wir, dass das Zika-Vi-
rus durch Sex übertragen werden
kann“, sagte Zachary Thompson,
Direktor der Gesundheitsbehörde
des Bezirks Dallas.
Das Zika-Virus wird vor allem
von der Gelbfiebermücke Aedes
aegypti übertragen. Die Betroffenen haben meist grippeähnliche
Symptome, manche Infizierte aber
auch gar keine. Eine Gefahr kann
die Infektion für Schwangere darstellen. Das Zika-Virus steht im
Verdacht, Mikrozephalie bei Ungeborenen zu verursachen. Diese
kommen mit einem zu kleinen
Schädel auf die Welt, was meist zu
geistiger Behinderung führt. Diese
Fehlbildung kann auch andere Ursachen haben, etwa Röteln während der Schwangerschaft.
Können Mücken das Virus auch
in Deutschland übertragen? Nach
Angaben der Infektionsepidemiologin Christina Frank vom Robert
Koch-Institut (RKI) kann es durch
die Asiatische Tigermücke (Aedes
albopictus) vereinzelt zu Infektionen in Deutschland kommen. Diese
Mücke kommt derzeit in Süddeutschland vor. Aber: „Wenn die
Asiatische Tigermücke das Virus
unter den hiesigen Bedingungen
übertragen kann, ist das nur punktuell relevant“, betonte sie.
Auch der Bonner Virologe Prof.
Christian Drosten hält das Risiko
einer Ausbreitung in Deutschland
für verschwindend gering. Doch
das Europabüro der Weltgesundheitsorganisation WHO warnt: „In
jedem europäischen Land, in dem
die Stechmückengattung Aedes
vorkommt, gibt es ein Risiko
für die Ausbreitung des
Virus.“
Forum:
Kommentar
Brasilien ist am stärksten betroffen
Bisher ist der ZikaErreger in 26 Ländern
Lateinamerikas aufgetaucht. Am stärksten betroffen ist
Brasilien. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am
Montag einen Gesundheitsnotstand
ausgerufen. Die Austragung der Olympischen Spiele im Au-
gust in Brasilien sehen die Experten aber
nicht gefährdet. Der
Ticketverkauf ist bislang nicht beeinträchtigt. Sechs Monate vor Beginn der
Spiele sind 2,75 Millionen Eintrittskarten
verkauft worden – 74
Prozent der angestrebten Verkaufszahl.
Unterdessen stieg die
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4 190591 201903
Zahl der Babys mit
Schädelfehlbildungen
laut Gesundheitsministerium in Rio de
Janeiro von 270 auf
404. In 17 Fällen
hatten sich die Frauen nachweislich mit
dem Zika-Virus infiziert. 3670 Verdachtsfälle werden
derzeit von Medizinern geprüft.
WETTER
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Regen, in höheren
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Schnee. Höchsttemperaturen zwischen 3 und 7 Grad.
West- bis Südwestwind. Starke Böen.
Wetter Seite 32
Droht den Grünen eine
Pleite bei der Wahl?
M Rheinland-Pfalz. Olau, Helau und Alaaf! Jetzt
steuert die närrische Zeit im Land auf ihren Höhepunkt
zu: Mit dem Weiberdonnerstag beginnt heute die
Straßenfastnacht. Und unsere Leser sind mittendrin!
Auf der digitalen Bilderplattform Instagram (die RheinZeitung findet man dort als @rheinzeitung) zeigen sie
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auf Leben, wie man die jecken Tage mit dem richtigen Proviant übersteht. Fotos: happy_little_somethings, make.photos (2), kolaura, brightloco (3), zarlana_tanz_sport_karneval (2)
Millionen Syrer brauchen Hilfe
M Rheinland-Pfalz. Unruhe bei den
rheinland-pfälzischen Grünen:
Nach 15,4 Prozent 2011 liegen sie
in Umfragen nur noch zwischen 7
und 8 Prozent. Zudem scheint es
derzeit weder für ein rot-grünes
noch für ein schwarz-grünes
Bündnis zu reichen. Sollte die
Ökopartei in den verbleibenden
Wochen bis zum 13. März nicht
mehr die Wende schaffen, könnte
ihr bei der Landtagswahl der Absturz drohen. Die Regierungspartei
müsste demnach wohl alle Ministersessel räumen und würde sich
mit einer halbierten Fraktion in
der Opposition wiederfinden. Bei
der Vorstellung der Wahlkampagne in Mainz hat das Spitzenduo
Eveline Lemke (Wirtschaftsministerin) und Daniel Köbler (Fraktionschef) erklärt, auf jeden Fall ein
zweistelliges Ergebnis einfahren
zu wollen. db
Forum: Grüne im Abwärtstrend
Die gute Nachricht
Kriegsfolgen In London startet Geberkonferenz – Zähe Friedensgespräche in Genf
Verbraucher kurbeln
Wirtschaft 2016 an
M Genf/London. Trotz der immensen Schäden nach fast fünf Jahren
Bürgerkrieg hat Syrien nach Einschätzung der Vereinten Nationen
eine reelle Chance für einen Wiederaufbau. „Ein Syrien mit Frieden
und internationalen Investitionen
kann wieder aufgebaut werden“,
sagte die Chefin des UN-Entwicklungsprogramms, Helen Clark, in
einem Interview der Wiener Zeitung „Der Standard“. Den Schaden
in den Schlüsselindustrien des Landes schätzt Clark, die als mögliche
Nachfolgerin von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon gehandelt
wird, auf rund 200 Milliarden Dollar (183 Milliarden Euro) bis Ende
2014. „Das Land hatte ein gut ent-
Die Konsumfreude der deutschen
Verbraucher bleibt auch 2016 eine
wichtige Konjunkturstütze. Nach
Prognosen des Marktforschungsunternehmens GfK werden die
Bundesbürger mit ihrer ungebrochenen Kauflust in diesem Jahr sogar noch stärker als 2015 zum deutschen Wirtschaftswachstum beitragen. Die Nürnberger Forscher
rechnen für 2016 mit einem Anstieg der privaten Verbraucherausgaben (preisbereinigt) um 2,0
Prozent, teilte die GfK in Nürnberg
mit. Der Konsum trägt allein knapp
54 Prozent (2015) zur deutschen
Wirtschaftsleistung bei. Die Bürger
geben immer mehr Geld für Reisen
und Wellness aus.
wickeltes Bildungs- und Gesundheitssystem. Heute leben rund 60
Prozent der Menschen in extremer
Armut“, sagte die Neuseeländerin.
Von der Syrien-Geberkonferenz,
die am heutigen Donnerstag in
London beginnt, erwartet Clark
umfassende Hilfe. „Viele Menschen verlassen das Land nicht notwendigerweise wegen der Gewalt,
sondern weil ihre Kinder nicht
mehr zur Schule gehen können.
Oder weil sie es nicht mehr ertragen können, dass sie kein Wasser
und keine Elektrizität haben.“
22,2 Millionen Syrer sind auf internationale Hilfe angewiesen –
13,5 Millionen im eigenen Land,
dazu 4,7 Millionen Flüchtlinge.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mahnte: „Es
darf nicht noch einmal passieren,
dass wie im vergangenen Jahr in
den Flüchtlingslagern die Lebensmittelrationen halbiert werden
müssen und Menschen hungern
und frieren, weil den Helfern das
Geld ausgeht“, sagte er.
Unterdessen wurden die SyrienFriedensgespräche in Genf auf den
25. Februar vertagt. Das Regime
und seine Gegner lehnen bislang
ernsthafte Verhandlungen über ein
Ende des Kriegs ab.
Mehr zur Geberkonferenz und den
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Panorama Seite 32
Sie riskieren ihr Leben
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und spektakuläre Bilder: „Rooftopper“
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Panorama Seite 31
Angesichts vieler ungelöster Krisen auf der
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dem russischen Präsidenten Putin.
Politik Seite 5
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