Bluthochdruck und Koronare Herzerkrankung Inhalt 3 4 8 9 12 14 Bluthochdruck (Hypertonie) Hypertonie Definition Ursachen des hohen Blutdrucks Mein Hypertonie-Risiko Die Behandlung Medikamente 17 18 20 22 24 27 28 30 32 34 36 38 42 43 Koronare Herzerkrankung (KHK) Was bedeutet KHK? Die Risikofaktoren Mein Herzinfarktrisiko Rauchen Fettstoffwechselstörungen Übergewicht und Bewegungsmangel Chronischer Stress Schutzfaktoren gegen einen Herzinfarkt Wie erkennt man eine KHK? Die Behandlung Was man sonst noch tun kann Gewichtsabnahme und körperliche Aktivität Buchtipps Über den Autor Bluthochdruck (Hypertonie) Hoher Blutdruck hat viele verschiedene Ursachen. Denn hoher Blutdruck tut nicht weh und macht Die Folgen und Risiken, die mit hohem Blutdruck meistens keine Beschwerden – erst die Folgeerkran- verbunden sind, sind jedoch immer dieselben, allen kungen bereiten Beschwerden und führen zum Teil voran Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall. zu erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität. Diese Zusammenhänge zu kennen ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Vorbeugung und Blutdrucksenkung. 3 Definition Der Blutdruck ist der Druck, den das Blut auf die Wän- Ein Messergebnis von 120/80 mmHg bedeutet, dass de der Blutgefäße ausübt. Er hängt ganz wesentlich der obere (systolische) Wert dem Druck einer Queck- von zwei Faktoren ab: von der Kraft bzw. dem Druck, silbersäule von 120 mm Höhe, der untere (diastoli- mit dem unser Herz das Blut in den Kreislauf pumpt, sche) Wert einer Höhe von 80 mm Quecksilbersäule und von der Elastizität und dem Durchmesser der entspricht. In den alten Blutdruckmessgeräten wurde Gefäße. tatsächlich noch Quecksilber für die Messung ver- Bei der Blutdruckmessung werden jeweils zwei Werte wendet. Heute wird mit moderneren Messtechniken ermittelt: erstens der maximale Druck während der gemessen, aber die Messeinheit ist unverändert in Kontraktion bzw. Pumpphase des Herzens (Systole) mmHg. und zweitens der niedrigere Druck während der Als Hypertonie bezeichnet man einen in Ruhe ge- Füllungsphase des Herzens (Diastole). Der Blutdruck messenen Blutdruck über 140/90 mmHg. Je höher wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) ange- der Blutdruck, umso größer ist das Risiko. Die geben. Dabei steht Hg als chemisches Zeichen für Diagnose Hypertonie wird allerdings nicht aufgrund Quecksilber. einer einmaligen Messung gestellt, sondern es müssen immer mehrere Messungen an verschiedenen Tagen durchgeführt werden, um sicher zu sein, Als Hypertonie bezeichnet man den in Ruhe gemessenen Blutdruck über 140/90 mmHg. dass tatsächlich eine dauerhafte Blutdruckerhöhung vorliegt. Der Blutdruck ist eine sehr schwankende biologische Größe, und daher müssen bestimmte Anforderungen an die Blutdruckmessung gestellt werden. 4 Die Höhe des Blutdrucks hängt von der aktuellen Aktivität oder Belastung ab. Daher ist der Wert des Blutdrucks nicht konstant. Abgesehen von den normalen Tag-Nacht-Schwankun- Es ist also keinesfalls überraschend, dass bei ver- gen mit höheren Werten am Tag, besonders in den schiedenen Messungen unterschiedliche Blutdruck- Morgenstunden, und niedrigen Werten in der Nacht, werte ermittelt werden. Daher ist auch verständlich, muss sich der Blutdruck in jeder Situation unseren dass ein einzelner Wert nicht repräsentativ sein Bedürfnissen anpassen. kann, z. B. für sämtliche (100.000 !!) Blutdruckwerte In Abhängigkeit von jeder Aktivitäts- oder Entspan- rund um die Uhr. Daher hat heute die Blutdruck- nungssituation, von emotionalen und psychischen Langzeitmessung mit einem tragbaren Gerät über Einflüssen und geistiger Arbeit und in jeder Körper- 24 Stunden eine so wichtige Bedeutung. Hiermit lage erfolgt jeweils eine sehr schnelle Anpassung kann am zuverlässigsten gesagt werden, ob eine des Blutdrucks an die Erfordernisse. Daher sind sehr Hypertonie vorhanden ist oder nicht und ob eine schnelle Blutdruckveränderungen notwendig. Nur so normale Tag-Nacht-Regulation vorliegt. gelingt es, in jeder Situation alle Organe und Zellen des Körpers stets ausreichend mit Blut zu versorgen. Der Blutdruck ist daher nie konstant. 5 Optimale Blutdruckwerte liegen altersunabhängig unter 120/80 mmHg. Als optimaler Blutdruck gelten heute – unabhängig Ab Blutdruckwerten über 140/90 mmHg besteht eine vom Alter (!) – Werte, die niedriger als 120/80 mmHg manifeste Hypertonie, und es ist die Notwendigkeit liegen. Optimal bedeutet, dass ein Blutdruck unter- der Behandlung gegeben. Wird der Blutdruck zu halb dieser Werte mit dem geringsten Risiko für Herz Hause selbst gemessen (Blutdruckselbstmessung), und Hirn verbunden ist. gilt 135/85 mmHg als Grenze zwischen normalem Blutdruck und Hypertonie, entsprechend der Grenze von 140/90 mmHg in der Arztpraxis oder Klinik. Klassifikation der Hypertonie systolischer Blutdruck diastolischer Blutdruck optimaler Blutdruck normaler Blutdruck Grenzbereich unter 120 unter 130 130 –139 unter 80 unter 85 85 – 90 Hypertonie · leicht · mittel · schwer >140 140 –159 160 –179 >180 >90 90 – 99 100 –109 >110 7 Ursachen des hohen Blutdrucks Der Blutdruck wird u. a. durch eine Vielzahl von etwa Ernährung und Übergewicht, Reaktionen aus Hormonen im Zusammenspiel mit dem vegetativen psychosozialen Faktoren und Stress, resultieren oder Nervensystem reguliert. Bei der Hypertonie besteht aus objektiven Gegebenheiten wie Lärm, Hitze und eine Störung im normalerweise fein abgestimmten Umweltbelastungen. Mittels des Fragebogens kön- Regelkreis zwischen Hormon- und Nervensystem und nen Sie Ihr persönliches Hypertonie-Risiko ermitteln. dem Blutdruckniveau. Für eine Störung dieses Regelkreises gibt es vielfältige Ursachen. Die Faktoren und Bei ca. 5 % der Patienten mit Hypertonie liegt eine Mechanismen, die zu hohem Blutdruck führen, sind organische Ursache vor (sekundäre Hypertonie). heute sehr gut bekannt. Am häufigsten ist eine Niereninsuffizienz (eingeschränkte Nierenfunktion) oder eine Einengung einer In ca. 95 % der Fälle mit erhöhtem Blutdruck liegt Nierenarterie (Nierenarterienstenose). Hormonelle eine so genannte primäre Hypertonie vor. Mehrere Störungen aufgrund einer Fehlfunktion der sehr unterschiedliche Faktoren tragen hier zur Entste- Schilddrüse oder der Nebenniere können ebenfalls hung des erhöhten Blutdrucks bei. Dies sind Erbfak- zu hohem Blutdruck führen. Entsprechende Unter- toren sowie Faktoren, die aus subjektivem Verhalten, suchungen können diese Erkrankungen aufdecken. In 95% bedingen Erbfaktoren, Lebensstil und Verhalten Bluthochdruck. 8 Mein Hypertonie-Risiko* Bitte die persönlichen Daten ankreuzen und die schiedliche Bedeutung der verschiedenen blutdruck- Punktzahl ermitteln. So können Sie sich über Ihre steigernden Faktoren anhand der unterschiedlichen individuellen Hypertonie-Ursachen und Ihr persön- Gewichtung. liches Risiko informieren. Beachten Sie die unter- Alter/Geschlecht bis 30 31 bis 50 51 bis 65 über 65 männlich weiblich, ohne „Pille“ weiblich, mit „Pille“ 0 0 20 10 10 30 20 30 40 40 Meine Punktzahl: Vererbung und Salzkonsum wenig Salz viel Salz keine Hypertonie in der Familie ein Elternteil mit Hypertonie beide Eltern mit Hypertonie 0 10 30 10 20 40 Meine Punktzahl: BMI ** unter 25 25 bis 27 28 bis 30 31 bis 35 über 35 0 10 20 30 40 Meine Punktzahl: * Quelle: Bluthochdruck senken ohne Medikamente (siehe Buchtipp) ** Body Mass Index 80 Körpergewicht in kg BMI = Beispiel: 80 kg/1,72 m; (Körpergröße in m) 2 = 27 1,72 x 1,72 9 Mein Hypertonie-Risiko Körperliche Aktivität im Beruf beim Sport intensiv intensiv 0 mäßig mäßig 5 sitzend intensiv 10 sitzend mäßig 15 bis 7 0 7 bis 14 5 15 bis 28 15 über 28 30 6 bis 10 20 über 10 30 5 Meine Punktzahl: Alkoholkonsum Drinks* pro Woche Meine Punktzahl: Rauchen Zigaretten pro Tag keine unter 5 0 10 Ex-Raucher oder Zigarren-/Pfeifenraucher (nicht inhalierend) Meine Punktzahl: Kaffeegenuss Tassen pro Tag unter 3 0 Meine Punktzahl: * 1 Drink entspricht 0,1 l Wein oder 0,25 l Bier 10 3 bis 6 5 über 6 10 sitzend wenig 25 sitzend inaktiv 30 Chronischer (länger anhaltender) Stress im Beruf, z. B. Überlastung/Überforderung, abnormer Zeitdruck, Mobbing, Arbeitslosigkeit usw. kein Stress mäßiger Stress viel Stress 0 10 20 in der Familie, z. B. Scheidung, Trennung, Tod, Krankheit usw. kein Stress mäßiger Stress viel Stress 0 10 20 andere Faktoren, z. B. schwere Krankheit, viel Ärger, finanzielle/existenzielle Probleme usw. kein Stress mäßiger Stress viel Stress 0 10 20 Meine Punktzahl: Meine Summe: Auswertung unter 50 Punkte geringe Hypertonie-Wahrscheinlichkeit/geringes Risiko Empfehlung: gelegentliche Blutdruckkontrolle, gesunden Lebensstil beibehalten 50 bis 100 Punkte mäßiges Hypertonie-Risiko Achtung: Blutdruck häufiger kontrollieren und mit 1–2 Maßnahmen (hohe Punktzahlen) beginnen 100 bis 200 Punkte hohes Hypertonie-Risiko Änderung des Lebensstils und Verhaltensweisen sehr sinnvoll und effektiv. Mehrere Maßnahmen zur Senkung der hohen Punktzahl angehen. Blutdruckkontrolle über 200 Punkte sehr hohes Hypertonie-Risiko Umfassende Lebensstil-Änderung dringend notwendig und sehr erfolgreich zur Blutdrucksenkung. Blutdruckkontrolle 11 Die Behandlung Die Basis jeder blutdrucksenkenden Therapie sind erhöht werden (Hülsenfrüchte, Kartoffeln u. a.). die nicht medikamentösen Maßnahmen. Die Ge- Ausnahme: Bei eingeschränkter Nierenfunktion wichtsreduktion ist für übergewichtige Hypertoniker (Niereninsuffizienz) ist die Kaliumzufuhr zu die effektivste Maßnahme zur Senkung des Blut- beschränken. drucks. Eine Reduktion des Kochsalzkonsums (NaCl) ist besonders sinnvoll für salzsensitive Hypertoniker. Die heute allgemein als sehr gesund bezeichnete „Mittelmeerkost“ wirkt auch blutdrucksenkend: Salzsensitiv sind Patienten mit einer erblichen Form, mehr Obst und Gemüse, weniger Fleisch und tieri- also bei bekannter Hypertonie in der Familie, ältere sches Fett, mehr Fisch. Hypertoniker und hypertensive Diabetiker. Kalium ist der Gegenspieler von Kochsalz und senkt den Blut- Bei übermäßigem Alkoholkonsum sollte eine deut- druck. Die Kaliumzufuhr sollte daher mit der Nahrung liche Einschränkung bzw. Abstinenz erfolgen. 12 Nicht medikamentöse Maßnahmen zur Blutdrucksenkung: Maßnahme Blutdrucksenkung Bemerkungen Gewichtsreduktion ca. 2–3 mmHg pro kg die effektivste Therapie für übergewichtige Hypertoniker Salzreduktion ca. 5–7 mmHg syst. ca. 3–5 mmHg diast. besonders effektiv bei Salzsensitivität, familiärer Hypertonie kaliumreich ca. 3–5 mmHg diast. nicht bei Niereninsuffizienz Obst und Gemüse Obst und Gemüse plus fettmodifiziert/fettreduziert ca. 7/3 mmHg ca. 11/6 mmHg „Mittelmeerkost“ Alkoholrestriktion (bei übermäßigem Konsum) ca. 5–10 mmHg syst. und diast. besonders effektiv bei Patienten mit hohem Konsum ( >80 g/Tag ) Körperliche Aktivität/Sport ca. 5–10 mmHg syst. und diast. z. B. tägliches Ergometertraining über 3 Monate Fisch statt Fleisch, weniger Fett Middeke 2003 Bereits nicht medikamentöse Maßnahmen der Lebensführung können den erhöhten Blutdruck erheblich senken. 13 Medikamente Durch nicht medikamentöse Behandlungen können die benötigten Medikamente und die damit verbundenen Nebenwirkungen verringert werden. Eine medikamentöse Behandlung ist in vielen Fällen Nicht alle Medikamente wirken bei allen Hypertoni- unvermeidlich. Die medikamentöse Therapie sollte kern in gleichem Maße blutdrucksenkend. Die Wir- aber immer von nicht medikamentösen Maßnahmen kung ist aber im Einzelfall nicht immer voraussehbar. begleitet werden. Dadurch können die benötigten Es ist daher unvermeidlich, dass gelegentlich meh- Medikamente und damit eventuell verbundene rere verschiedene Medikamente ausprobiert werden Nebenwirkungen verringert werden. müssen, um eine ausreichende Blutdrucksenkung zu erzielen. Heute steht eine Vielzahl von gut wirksamen Medika- Hierbei ist es wichtig, dass sich Arzt und Patient menten zur Blutdrucksenkung zur Verfügung. Die Zeit lassen. Nur in wenigen Fällen ist eine rasche modernen Blutdruckmittel haben kaum noch Neben- und starke Blutdrucksenkung erforderlich. wirkungen. So gelingt es heute, jeden Hypertoniker gut einzustellen. Die wichtigsten Blutdruckmedikamente 14 Medikamente Wirkmechanismus ACE-Hemmer vermindern die Bildung von Angiotensin, einem stark blutdrucksteigernden Hormon AT 1-Antagonisten wirken ähnlich wie ACE-Hemmer, blockieren die Wirkung von Angiotensin Betablocker blockieren die Wirkung des Stresshormons Adrenalin Diuretika erhöhen die Salz- und Wasserausscheidung Kalziumantagonisten blockieren die blutdrucksteigernde Wirkung von Kalzium an den Blutgefäßen und wirken gefäßerweiternd Die Mehrzahl der Patienten benötigt für eine optimale Therapie zwei oder drei Substanzen, die einzeln oder als Kombinationspräparat gegeben werden. Nur bei ca. 40 % der Hypertoniker reicht ein Medi- Schwer wiegende Nebenwirkungen gibt es mit den kament, um den Blutdruck in den normalen Bereich links genannten Substanzen bei richtiger Anwendung (unter 140/90 mmHg) zu senken. Das heißt, die nicht mehr. Die medikamentöse Therapie ist in der Mehrzahl der Patienten braucht eine Kombinations- Regel eine Dauertherapie, da die Ursachen der Hy- therapie aus zwei oder mehr Substanzen für eine pertonie nicht durch eine kurzfristige Behandlung optimale Blutdruckbehandlung. Alle Blutdruckmedi- beseitigt werden. Daher sind die Allgemeinmaßnah- kamente können sehr gut miteinander kombiniert men bzw. nicht medikamentösen Maßnahmen zur werden. Die Auswahl und Kombination trifft der Arzt Blutdrucksenkung so wichtig (siehe Tabelle Seite 13). mit etwas Fingerspitzengefühl. Dabei entscheiden außer der Blutdruckhöhe Alter, Geschlecht, Pulsfrequenz, Herz- und Nierenfunktion über die richtige Auswahl und Kombination. 15 Koronare Herzerkrankung Was bedeutet KHK? Die koronare Herzerkrankung (KHK) beschreibt die Eine Arteriosklerose der Herzkranzgefäße (Koronar- Erkrankung der Herzkranzgefäße (Koronarien) mit all sklerose) entwickelt sich unbemerkt über einen ihren Folgen. Die Gefäße umfassen das Herz kranz- langen Zeitraum. Sie beginnt mit kleinen Verände- förmig (daher Koronarien) und versorgen den Herz- rungen der feinen Gefäßinnenhaut (dem Endothel) muskel selbst mit Blut, d. h. mit Sauerstoff und Nähr- und kann bis zum vollständigen Verschluss einer stoffen. Der Herzmuskel ist aufgrund der ständigen Herzkranzarterie und damit zum Infarkt führen. Die Pumpleistung auf eine optimale und starke Durch- Schädigung des Endothels erfolgt über eine mecha- blutung angewiesen, insbesondere bei körperlicher nische Belastung bei zu hohem Blutdruck oder über Belastung. Eine Schädigung der Herzkranzgefäße direkte Schadstoffeinwirkungen wie beim Rauchen hat daher eine Durchblutungsstörung des Herzens oder bei Stoffwechselstörungen wie Diabetes melli- zur Folge. Dies kann zum Herzinfarkt und zur Ab- tus (Zuckerkrankheit) und Hypercholesterinämie nahme der Herzleistung (Herzinsuffizienz) führen. (erhöhte Blutfette). Die KHK entwickelt sich also auf dem Boden der heute gut bekannten Risikofaktoren. 17 Neben Erbanlagen bestimmen vor allem Die Risikofaktoren beeinflussbare Risikofaktoren die Entstehung der Koronarsklerose. Eine Reihe ganz unterschiedlicher Faktoren führt Das Lebensalter spielt insofern eine Rolle, als mit zur Schädigung der Herzkranzgefäße mit dem Risiko zunehmendem Alter das Risiko für einen Herzinfarkt eines Infarkts und einer Herzinsuffizienz. deutlich ansteigt. Dies gilt sowohl für Männer als auch Frauen, wobei Frauen ihren Herzinfarkt im Als unbeeinflussbare Risikofaktoren gelten Alter, Durchschnitt etwa 10 bis 15 Jahre später bekommen männliches Geschlecht und Vererbung. Zu den als Männer. Männliches Geschlecht wird in gewisser beeinflussbaren Risikofaktoren zählen Rauchen, Weise auch als Risikofaktor bezeichnet, da Männer hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechsel- im mittleren Alter ein sehr viel höheres Risiko für störungen, Bewegungsmangel, Übergewicht, chroni- einen Herzinfarkt tragen als gleichaltrige Frauen. Der scher Stress u. a. Es kann sich also um ganz verschie- Hauptgrund liegt in dem Gefäßschutz durch die güns- dene Faktoren handeln, die dem Herzen Schaden tigen Wirkungen der Sexualhormone (Östrogene) bei zufügen. Je mehr Faktoren zusammenkommen, umso den jüngeren Frauen. größer ist das Risiko für eine Koronarsklerose und die Möglichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden. Die Vererbung spielt bei der KHK und dem Herzinfarkt Bestimmen Sie mit Hilfe der Tabelle auf Seite 20 Ihr insofern eine Rolle, als sich in bestimmten Familien persönliches Herzinfarktrisiko. Infarkte häufen, also sehr viel öfter vorkommen als in 18 anderen Familien. Wenn nahe Verwandte (Eltern, Wir sind unseren „schlechten“ Erbanlagen aber nicht Großeltern, Geschwister) Infarkte hatten, besonders ausgeliefert, denn neben der familiären Anlage sind aber wenn diese vorzeitig, d. h. vor dem 60. Lebens- die beeinflussbaren Risikofaktoren für die Entste- jahr auftreten, muss man davon ausgehen, dass hung und Manifestation der Koronarsklerose von Erbfaktoren eine bedeutende Rolle spielen. Insbe- großer Bedeutung. Andererseits ist ein langes Leben sondere die Anlage für einige klassische Risikofakto- der Eltern keine absolute Garantie für die Nachkom- ren wie hoher Blutdruck, Diabetes und Fettstoffwech- men und insbesondere kein Freibrief, die beeinfluss- selstörungen kann vererbt werden. Das bedeutet, baren und zum Teil selbst verursachten Risikofakto- dass gerade dann, wenn vermehrte und vorzeitige ren außer Acht zu lassen. Wenn vorzeitige Infarkte Herzinfarkte in der Familie auftreten, besonders in der Familie bekannt sind, ist es umso wichtiger, intensiv nach den Risikofaktoren gefahndet werden die beeinflussbaren Risikofaktoren zu erkennen und muss. Will man also etwas über das eigene Herz- konsequent zu behandeln: infarktrisiko erfahren, ist es wichtig, Lebensdauer · Rauchen und Erkrankungen bzw. Todesursachen der Vorfahren · Diabetes (siehe Gesundheitsbroschüre der und Blutsverwandten in Erfahrung zu bringen. Gothaer Krankenversicherung) · Hypertonie (siehe Teil 1 dieser Broschüre) · Fettstoffwechselstörungen · Übergewicht (siehe Gesundheitsbroschüre der Gothaer Krankenversicherung) · Bewegungsmangel (siehe Gesundheitsbroschüre der Gothaer Krankenversicherung) · Chronischer Stress (siehe Gesundheitsbroschüre der Gothaer Krankenversicherung) 19 Mein Herzinfarktrisiko nach Michigan Heart Association Unbeeinflussbare Risikofaktoren Beeinflussbare Risikofaktoren Alter und Geschlecht Rauchen Frau 30 Jahre oder jünger Frau über 30 bis zu den Wechseljahren Frau nach den Wechseljahren Jüngere Frau ohne Eierstöcke Frau über 65 Jahre Mann 30 Jahre oder jünger Mann 31 bis 40 Jahre Mann 41 bis 45 Jahre Mann 46 bis 50 Jahre Mann 51 bis 60 Jahre Mann über 60 Jahre 0 0 2 3 6 0 1 2 3 4 6 Meine Punktzahl: Vererbung Kein Herzinfarkt in der Familie Ein Elternteil mit Herzinfarkt über 60 Jahre Beide Eltern mit Herzinfarkt über 60 Jahre Ein Elternteil mit Herzinfarkt unter 60 Jahre Beide Eltern mit Herzinfarkt unter 60 Jahre Eltern/Tanten und Onkel mit Herzinfarkt unter 60 Jahre Meine Punktzahl: 0 1 2 3 7 8 nie Ex-Raucher oder Zigarren-/Pfeifenraucher (nicht inhalierend) weniger als 10 Zigaretten pro Tag 10 bis 20 Zigaretten pro Tag 21 bis 30 Zigaretten pro Tag mehr als 30 Zigaretten pro Tag 1 2 8 9 10 Meine Punktzahl: Körperliches Training Sport intensiv/Beruf intensiv Sport mäßig/Beruf mäßig Sport intensiv/Beruf sitzend Sport mäßig/Beruf sitzend Sport wenig/Beruf sitzend inaktiv 0 1 2 3 4 6 Meine Punktzahl: Gewicht 5 kg unter Normalgewicht* Normalgewicht 6 bis 10 kg Übergewicht 11 bis 19 kg Übergewicht 20 bis 25 kg Übergewicht über 25 kg Übergewicht Meine Punktzahl: * Normalgewicht Männer = Körpergröße in Zentimetern minus 100 Normalgewicht Frauen = Körpergröße in Zentimetern minus 100 minus 10 % 20 0 0 1 2 3 7 8 Beeinflussbare Risikofaktoren Auswertung Blutdruck (mmHg) 1 bis 4 Punkte kein Risiko für einen Herzinfarkt (wenn sich die Punktzahl auf Rauchen, Cholesterin und Blutdruck bezieht) systolisch unter 120/diastolisch unter 80 systolisch 120 bis 130/diastolisch 80 bis 90 systolisch 131 bis 140/diastolisch 91 bis 95 systolisch 141 bis 160/diastolisch 96 bis 100 systolisch 161 bis 180/diastolisch 101 bis 105 systolisch über 180/diastolisch über 106 0 1 2 6 9 10 Meine Punktzahl: 5 bis 17 Punkte kein erhöhtes Risiko (wenn sich die Punktzahl auf Rauchen, Cholesterin und Blutdruck bezieht) 18 bis 40 Punkte mäßig erhöhtes Risiko Blutzucker (mg/dl) nüchtern unter 80 Diabetiker in der Familie nüchtern über 110, 1 Std. nach Mahlzeit über 130 nüchtern über 130, 1 Std. nach Mahlzeit über 160 Diabetes schlecht eingestellter Diabetes 0 1 2 5 6 10 41 bis 59 Punkte deutlich erhöhtes Risiko 60 bis 73 Punkte stark erhöhtes Risiko 74 Punkte höchste Gefährdung für einen Herzinfarkt Meine Punktzahl: Blutfette (mg/dl) LDL-Cholesterin unter 130 LDL-Cholesterin 130 bis 139 LDL-Cholesterin 140 bis 149 LDL-Cholesterin 150 bis 174 LDL-Cholesterin 175 bis 190 LDL-Cholesterin über 190 0 1 2 7 9 10 Meine Punktzahl: Meine Summe: 21 Rauchen Rauchen ist nach wie vor der wichtigste und häufigste gruppe glaubten, ihren 75. Geburtstag feiern zu kön- Risikofaktor für die Koronarsklerose und den Herz- nen. Tatsächlich werden ihn aber nur 26 % erleben! infarkt. Von Rauchern wird immer wieder angeführt, dass sie Ein 45-jähriger Raucher hat ein dreifach höheres Personen kennen, die nicht rauchen und trotzdem Herzinfarktrisiko als ein gleichaltriger Nichtraucher einen Herzinfarkt bekommen haben, und dass sie in den nächsten zehn Jahren. Wenn er das Rauchen andererseits Personen kennen, die rauchen, aber alt aufgibt, normalisiert sich schon nach zwei Jahren geworden sind und keinen Herzinfarkt bekommen sein Risiko, und diese Risikominderung hält auch haben. die nächsten 20 Jahre an. Die Antworten darauf lauten: Erstens: Außer Rauchen Es lohnt sich also sehr, das Rauchen aufzugeben. gibt es natürlich noch andere wichtige Risikofaktoren Infarktpatienten unter 40 Jahren sind fast alle Rau- für den Herzinfarkt. Und zweitens: Raucher, die cher. Nicht nur junge Raucher unterschätzen die alt werden und keinen Herzinfarkt bekommen, haben gesundheitlichen Risiken des Rauchens. Selbst die vermutlich eine besonders günstige genetische Aus- 50- bis 60-jährigen Raucher und Raucherinnen leben stattung, die trotz des Rauchens eine hohe Lebens- in der Illusion, trotz Rauchens eine normale Lebens- erwartung beschert. Das ist allerdings sehr selten, erwartung zu haben: Eine große amerikanische und man sollte sich nicht darauf verlassen, dass man Untersuchung an 7.000 Personen ergab, dass 67 % selbst eventuell geschützt ist. der rauchenden Männer und Frauen dieser Alters- 22 Rauchen ist der wichtigste Risikofaktor. Es lohnt sich, das Rauchen aufzugeben. Jeder Zug aus der Zigarette setzt 100 Billionen Radi- Zudem erhöhen die freien Radikale die Klebrigkeit kale frei, die die Herzkranzgefäße und natürlich auch der Blutplättchen (Thrombozyten) und fördern so alle anderen Arterien schädigen. Die freien Radikale Ablagerungen und Gerinnselbildung in den Gefäßen. heften sich wie Greifarme an das Endothel und halten Darüber hinaus stören sie die Regulation der Gefäße, Entzündungszellen fest, die wiederum Cholesterin d. h., sie führen direkt zu einer Gefäßverengung und aufnehmen und so den Arterioskleroseprozess in Mangeldurchblutung, auch wenn noch keine Arterio- Gang setzen. sklerose besteht. 23 Fettstoffwechselstörungen Neben der Störung des Zuckerstoffwechsels beim Das LDL-Cholesterin bezeichnet man auch als das Diabetes haben die verschiedenen Lipidstörungen „schlechte“ oder „böse“ Cholesterin, weil es für (Fettstoffwechselstörungen) eine große Bedeutung die eigentliche Gefäßschädigung verantwortlich ist, für die koronare Herzerkrankung und den Herzinfarkt. wenn es im Übermaß im Blut ist. LDL steht für die Die Zusammenhänge im Fettstoffwechsel sind sehr englische Bezeichnung Low Density Lipoprotein komplex und für den Laien nicht leicht verständlich: (Lipoprotein mit niedriger Dichte). Das so genannte Cholesterin ist nicht gleich Cholesterin, und es gibt „gute“ Cholesterin ist dagegen das HDL-Cholesterin weitere Fette bzw. fettähnliche Stoffe, zum Beispiel (High Density Lipoprotein oder Lipoprotein mit hoher Triglyzeride (Neutralfette) und Lipoprotein a (wird Dichte). Je höher das LDL- und je niedriger das HDL- „klein a“ ausgesprochen), eine Mischung aus Fett Cholesterin, umso größer ist das Gefäßrisiko. Und und Eiweiß, die für Gefäßschäden von Bedeutung umgekehrt gilt, je niedriger das LDL- und je höher sind. das HDL-Cholesterin, umso größer ist der Schutz Cholesterin besteht aus mehreren Anteilen mit ganz vor einer „Verfettung“ der Gefäße. HDL kann in der unterschiedlichen Funktionen und Wirkungen auf Gefäßwand abgelagertes Cholesterin wieder auf- die Gefäße. Die mit der Nahrung zugeführten Fette nehmen und zur Leber zurücktransportieren, wo es werden verdaut, über den Darm aufgenommen und wieder abgebaut wird. Daher bedeuten hohe HDL- gelangen zur Leber. Hier werden sie mit Eiweißen Werte auch einen Schutzfaktor vor Herzinfarkt. (Proteinen) verpackt und auf den Weitertransport Frauen sind unter anderem deshalb in jüngeren über das Blut zu den Organen vorbereitet. Der Jahren vor Herzinfarkt besser geschützt, weil sie Komplex aus Fetten (Lipide) und Eiweißen wird als deutlich höhere HDL-Werte haben als ältere Frauen Lipoprotein bezeichnet. oder gleichaltrige Männer. 24 Die Blutwerte von Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin und Neutralfetten sind für die Risikobestimmung zusammen zu bewerten. Zielwerte kein weiterer RF mg/dl mmol/l weitere RF mg/dl mmol/l KHK oder Infarkt mg/dl mmol/l Gesamt-Cholesterin LDL-Cholesterin HDL-Cholesterin LDL/HDL-Quotient Triglyzeride <250 <160 >40 <4 <200 <200 <130 >40 <3 <200 <180 <100 >40 <2 <200 <6,5 <4,0 >1,0 <2,5 <5,0 <3,5 >1,0 <2,5 <4,5 <2,5 >1,0 <2,5 RF = Risikofaktor (Rauchen, Hypertonie, Diabetes u. a.) Neben dem Cholesterin haben die Neutralfette Fehleinschätzung führen: Wenn zum Beispiel (ins- (Triglyzeride) eine Bedeutung für die Arteriosklerose, besondere bei Frauen) der HDL-Wert sehr hoch und wenn auch nicht in dem Ausmaß wie das LDL-Choles- der LDL-Anteil normal ist, kann das Gesamtcholes- terin. Allerdings ist besonders die Kombination aus terin über der Normgrenze liegen, bedeutet aber hohen Triglyzeriden und niedrigem HDL-Cholesterin, kein Risiko. Ganz im Gegenteil, diese Konstellation wie man sie typischerweise bei Übergewicht findet, ist sehr günstig und sollte selbstverständlich nicht ein Risikofaktor für den Herzinfarkt. behandelt werden. Die Tabelle oben gibt Auskunft über die Normalwerte bzw. Zielwerte für eine Thera- Es wird also klar, dass die alleinige Bestimmung des pie der verschiedenen Fettparameter. Gesamtcholesterins zur Risikoabschätzung nicht ausreicht. Die alleinige Bestimmung des Gesamtcholesterins kann sogar in einzelnen Fällen zu krasser 25 Bewegungsmangel und falsche Ernährung sind zwei häufige und gut beeinflussbare Risikofaktoren. 26 Übergewicht und Bewegungsmangel Übergewicht und Bewegungsmangel kommen leider Bewegungsmangel ist neben dem ungesunden sehr häufig kombiniert vor. In dieser Kombination ist Essverhalten mit zu viel Fett und Kalorien der Haupt- das Herzinfarktrisiko deutlich erhöht. grund für die Gewichtszunahme. Übergewicht ist der wichtigste Auslöser für Zucker- Bewegungsmangel und insbesondere körperliche und Fettstoffwechselstörungen und für den hohen Inaktivität gilt heute ohne Zweifel als wichtiger Blutdruck (Hypertonie). Somit begünstigt Überge- Risikofaktor für einen Herzinfarkt. Andererseits redu- wicht die Entstehung wichtiger anderer Herzinfarkt- ziert körperliche Aktivität das Risiko für Herzerkran- risikofaktoren. Übergewichtige, die sich trotz ihres kungen, Herzinfarkt und KHK nachgewiesenermaßen erhöhten Körpergewichts regelmäßig bewegen, Sport sehr deutlich. Das gilt insbesondere auch für Patien- treiben und fit sind, haben ein deutlich geringeres ten, die bereits eine KHK haben oder einen Infarkt Herzinfarktrisiko im Vergleich zu inaktiven Dicken. erlitten haben. Übergewichtige, die sich regelmäßig bewegen und Sport treiben, haben ein deutlich verringertes Herzinfarktrisiko. 27 Chronischer Stress So wie unser Herz tagein, tagaus im Wechsel von Ein Grundproblem besteht darin, dass Stress von Anspannung (Systole) und Entspannung (Diastole) dem Betroffenen oft über lange Zeit gar nicht wahr- arbeitet, unterliegt unser ganzes Leben einem rhyth- genommen wird und vom Arzt nicht einfach gemes- mischen Wechsel von Tag und Nacht, Anspannung sen werden kann, wie z. B. Gewicht, Blutzucker, Blut- und Entspannung, Aktivität und Ruhe. Ist dieser druck oder Cholesterin. Das ist auch der Grund dafür, Rhythmus im Gleichgewicht und gut ausbalanciert, dass chronischer Stress in wissenschaftlichen Unter- so sind wir gesund. Stress bedeutet hingegen eine suchungen häufig gar nicht gemessen wird. überwiegende Anspannung durch zu viel Arbeit, zu viele Probleme, Überforderung u. a. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum (chronischer Stress), kann es zu ernsthaften gesundheitlichen Störungen kommen. 28 Es ist wichtig, Stresssignale frühzeitig wahrzunehmen und durch aktives Verhalten eine positive Stressverarbeitung anzustreben. 29 Schutzfaktoren gegen einen Herzinfarkt So wie es Risikofaktoren für den Herzinfarkt gibt, durch Rauchen und die gleichzeitige, langfristige kennt man auch Schutzfaktoren, die die Wahrschein- Einnahme der „Pille“ zunichte gemacht werden. lichkeit eines Herzinfarkts deutlich verringern. So kann es durchaus auch gelegentlich schon bei einer Frau unter 50 Jahren zu einem Herzinfarkt Man muss eigentlich nur die Risikofaktoren um- kommen. kehren und „von der anderen Seite betrachten“. Es wurde bereits erwähnt, dass das männliche Ge- Leider haben die wissenschaftlichen Studien aus schlecht einen gewissen Risikofaktor für den Herzin- den letzten Jahren gezeigt, dass die Einnahme von farkt darstellt, andererseits Frausein als Schutzfaktor weiblichen Hormonen nach der Menopause bei zu betrachten ist. Dies gilt zumindest für den Zeit- älteren Frauen nicht zu der gewünschten Verringe- raum des gebärfähigen Alters. Die weiblichen Sexual- rung der Herzinfarkthäufigkeit führt. hormone (Östrogene) wirken sich sehr positiv auf verschiedene Faktoren aus, die mit der KHK in Verbindung stehen, insbesondere den Blutdruck, die Blutgerinnung und den Fettstoffwechsel. Dieser natürliche Schutz der jungen Frauen kann allerdings Frauen haben nur im gebärfähigen Alter einen zusätzlichen Schutz. Sie können aber wie die Männer ihr persönliches Risiko durch allgemeine 30 Maßnahmen vermindern. Schutzfaktoren wie normaler Blutdruck, Normalgewicht, normale Blutfette oder normaler Blutzucker werden durch die Lebensweise beeinflusst. Ein langes Leben der Eltern ohne Herzinfarkt gilt Kaffeegenuss ist übrigens kein Risikofaktor für auch als genetischer Schutzfaktor. Dieser Schutz die KHK und den Infarkt. Alkohol ist ebenso nicht ist natürlich nur wirksam, wenn die klassischen verboten. Es ist inzwischen eindeutig nachgewie- Risikofaktoren nicht vorhanden sind oder vermieden sen, dass geringer bis mäßiger Alkoholkonsum werden. Es ist selbstverständlich, dass normaler (bis zu 20–30 g/Tag für Frauen, bis zu 30–40 g/Tag Blutdruck, Normalgewicht, normale Blutfette und für Männer; 1/4 l Wein entspricht 25 g, 1/2 l Bier ent- normaler Blutzucker ganz wichtige Schutzfaktoren spricht 20 g) eine gewisse Schutzwirkung gegen den gegen einen Herzinfarkt sind. Infarkt hat. Hinsichtlich des Risikoverhaltens sind selbstverständlich Nichtrauchen, körperliche Aktivität und Sport, ein gesunder Umgang mit Stress und eine gesunde Lebensweise wichtige Schutzfaktoren. 31 Wie erkennt man eine KHK? Die Herzkranzgefäßerkrankung kann zunächst über Die Angina kann häufig durch körperliche Anstren- lange Zeit „stumm“ ohne irgendwelche Beschwerden gung, durch Kälte oder auch durch Aufregung aus- verlaufen. Tatsächlich macht sich bei der Mehrzahl gelöst werden. Ein weiteres sehr charakteristisches der Patienten die KHK erst mit dem Infarkt bemerk- Merkmal ist, dass der Anginaschmerz auf die Gabe bar. Nur ca. 30 bis 40 % der Herzinfarktpatienten hat von Nitroglyzerin (in Spray- oder Kapselform) ver- schon vorher Symptome wie Angina pectoris oder schwindet. Die Angina-pectoris-Anfälle halten in der Luftnot verspürt. Regel nur wenige Minuten an. Ungewöhnliche Luftnot, insbesondere unter körperlicher Belastung, ist Es ist daher wichtig, die KHK bereits in einem frühe- ein weiteres Symptom der KHK. ren Stadium zu erkennen, wenn noch keine Be- Als drittes Symptom sind Herzrhythmusstörungen schwerden vorhanden sind, aber bereits ein hohes zu nennen. Werden Aussetzer oder Extraschläge, ins- Risiko besteht. besondere in Verbindung mit leichter und rascher Die Herzenge (Angina pectoris) ist das klassische Ermüdbarkeit, häufiger empfunden, sollte eine ärzt- Symptom der KHK. Charakteristischerweise handelt liche Abklärung erfolgen. es sich um einen starken Druck bzw. ein Engegefühl Das Spektrum der Herzrhythmusstörungen reicht von hinter dem Brustbein, also in der Mitte der Brust, mit häufig vorkommenden relativ harmlosen Extraschlä- einer reifen- oder gürtelförmigen Ausstrahlung even- gen bis hin zu schwer wiegenden Formen mit Ohn- tuell bis in den Rücken. Eine ganz typische Ausstrah- machtsanfällen. lung geht an der Innenseite des linken Arms bis zu Die Differenzierung zwischen harmlos und gefährlich den Fingerspitzen oder auch in den Halsbereich bzw. kann nur mit einem EKG bzw. einem Langzeit-EKG nach unten in den Magenbereich. über einen gesamten Tag erfolgen. 32 Die Aufzeichnung der Herzstromkurve (EKG) in Ruhe störungen in Ruhe und unter Belastung (so genann- und unter körperlicher Belastung (Belastungs-EKG) tes Stress-Echo) von minderdurchbluteten Herzwand- ist die wichtigste Basisuntersuchung bei Verdacht auf arealen, zu dokumentieren. Die Herzkranzgefäße KHK. Finden sich im Ruhe-EKG bereits Hinweise auf selbst können allerdings mit der Echokardiographie eine KHK und bestehen typische Angina-Beschwer- nicht beurteilt werden. den, ist die Diagnose bereits sehr wahrscheinlich. Das Belastungs-EKG ist sehr viel empfindlicher, da Dies erfolgt mit der Herzkatheteruntersuchung. Diese hier Veränderungen sichtbar werden, die auf eine ist insbesondere angezeigt, wenn sich aufgrund des Durchblutungsstörung des Herzmuskels hinweisen EKG oder des Echos Hinweise für eine KHK ergeben und in Ruhe eventuell noch nicht vorhanden sind. und die medikamentöse Therapie nicht ausreichend wirkt, um alle Symptome, wie Angina, Luftnot und Mit der Herzschalluntersuchung (Echokardiographie) Herzrhythmusstörungen, zu beseitigen. können die Größe der vier Herzkammern, die Herzklappen und insbesondere auch die Pumpfunktion Weitere Spezialuntersuchungen sind im Einzelfall des Herzens beurteilt werden. So gelingt es, verschie- möglich. Bisweilen findet auch noch die nuklear- dene Herzveränderungen, die sich als Folge der KHK medizinische Untersuchung (Thalliumszintigraphie einstellen, wie Vergrößerung der linken Herzkammer, der Herzmuskeldurchblutung) in einer erweiterten Einschränkung der Pumpleistung und Bewegungs- Diagnostik statt. 33 Die Behandlung Die nicht medikamentöse Behandlung ist stets die Die Basisbehandlung der KHK ist in jedem Fall die Ergibt die Herzkatheteruntersuchung einen Befund, Behandlung bzw. Beseitigung der Risikofaktoren und der eine weiter reichende Therapie erfordert, so gibt die medikamentöse Therapie, unabhängig davon, es prinzipiell zwei Möglichkeiten: die Aufweitung ob schon ein Herzinfarkt eingetreten ist oder nicht. eines verengten oder verschlossenen Herzkranz- Bei vielen Patienten kann so bereits Beschwerde- gefäßes und die Versorgung mit einer Gefäßstütze freiheit erzielt werden, ein normales Leben ermög- (Stent) oder die Bypass-Operation. unentbehrliche Grundlage für ein optimales Ergebnis. licht und das Risiko deutlich gesenkt werden. Welches Verfahren nun für den einzelnen Patienten am besten geeignet ist, hängt von vielen Faktoren ab: Lage der Gefäßeinengung, Alter, Operabilität u. a. 34 Die wichtigsten Medikamente, die bei der KHK bzw. nach einem Herzinfarkt gegeben werden, sind: Aspirin/Acetylsalicylsäure: Es verhindert die Bildung von Blutgerinnseln in den Herzkranzgefäßen und senkt das Risiko für einen Infarkt. Betablocker: Sie schützen das Herz vor übermäßiger Stressreaktion, verhindern Herzrhythmusstörungen und entlasten das Herz durch Senkung von Blutdruck und Pulsfrequenz. Wie Aspirin können sie das Risiko für einen Infarkt deutlich mindern. ACE-Hemmer: Sie werden besonders dann sehr erfolgreich eingesetzt, wenn durch den Infarkt eine Herzerweiterung oder eine Pumpschwäche eingetreten ist. Sie wirken außerdem sehr gut blutdrucksenkend. Lipidsenker: Sie vermindern die Synthese von LDL-Cholesterin und senken so das Risiko für einen Infarkt, insbesondere bei Patienten mit erhöhten Blutfettwerten. Medikamente zur Behandlung werden individuell auf das Risikoprofil des Patienten abgestimmt. 35 Was man sonst noch tun kann Für Raucher ist die wichtigste Maßnahme der so- Ganz besonders wichtig ist bei Nikotinstopp, auf das fortige und dauerhafte Nikotinstopp. Gewicht zu achten. Raucher haben einen größeren Grundumsatz, d. h., sie verbrennen mehr Kalorien Hierfür gibt es keine Wunderwaffe, weder Medika- als Nichtraucher und können daher vergleichsweise mente noch Akupunktur, Hypnose oder andere auch mehr essen als Nichtraucher, ohne an Gewicht Methoden. Alle Verfahren sind nicht wirklich und zuzunehmen. Wenn Sie nun das Rauchen einstellen, nachhaltig erfolgreich, wenn die entsprechende aber die Energie- bzw. Kalorienzufuhr gleich hoch Motivation und der Wille fehlen. halten, obwohl Sie nicht mehr so viel verbrennen, gehen die überschüssigen Kalorien in die Fettdepots, Nach wie vor die beste Methode ist die so genannte und es kommt zwangsläufig zur Gewichtszunahme. „Schluss-Punkt-Methode“: Von einem Tag auf den anderen werden sämtliche Zigarettenvorräte besei- Die Stoffwechselumstellung dauert in der Regel vier tigt und das Rauchen sofort total eingestellt. Ist die bis sechs Wochen. Wenn Sie in diesem Zeitraum be- Nikotinsucht sehr stark ausgeprägt und tritt Unruhe wusster essen, d. h. auf kalorienreiche Nahrung und als Entzugssymptomatik auf, dann ist vorübergehend Alkohol verzichten, und die körperliche Aktivität die Verwendung eines Nikotinpflasters oder -kau- steigern, kann die unerwünschte Gewichtszunahme gummis zu empfehlen. vermieden werden. Die Gewichtszunahme beim Einstellen des Rauchens ist mit bewusster 36 Ernährung und gesteigerter körperlicher Aktivität zu vermeiden. Gewichtsabnahme und körperliche Aktivität Für Übergewichtige ist die Gewichtsabnahme natür- Tipps für eine gesunde Ernährung bei KHK lich die wichtigste therapeutische Maßnahme, ins- · Nicht täglich Fleisch verzehren, sondern zweimal besondere wenn gleichzeitig ein Diabetes, eine pro Woche fleischlos essen und/oder zweimal pro Fettstoffwechselstörung und/oder eine Hypertonie Woche Fisch statt Fleisch verzehren vorhanden ist. Es gibt zwar heute auch Medikamen- · Die Vitamin- und Ballaststoffzufuhr erhöhen mit te, die die Gewichtsabnahme unterstützen, aber – Vollkornprodukten statt Weißbrot und Brötchen auf Dauer ist eine erfolgreiche Gewichtsreduktion nur – Müslis, Sprossen oder Getreidegerichten mit einer Änderung des Essverhaltens und durch eine – Gemüse und Obst Steigerung der körperlichen Aktivität zu erreichen. Übergewicht entsteht, wenn mit der Nahrung mehr Energie, d. h. mehr Kalorien vor allem als Fett, aufgenommen wird, als der Körper verbraucht. Neben einer erblich bedingten Veranlagung bei ca. 30 % der Dicken sind Fehlernährung und Bewegungsmangel die wichtigsten Ursachen. · Öfter Kartoffeln, Naturreis und Vollkornnudeln auf den Tisch · Statt Konserven, Tiefkühlkost und Fastfood lieber frische Lebensmittel verwenden · Weniger Wurst und fetten Käse einkaufen, sondern die mageren Varianten bevorzugen · Weniger Salz und Zucker (auch in süßen Getränken) verwenden, dafür Gewürze großzügiger einsetzen Bewegungsmangel ist inzwischen als ein ganz überragender Risikofaktor für den Herzinfarkt erkannt worden. Tatsächlich kann mit mehr Bewegung und körperlicher Aktivität das Risiko in jedem Alter vermindert werden. Je fitter, umso geringer ist das Risiko 38 für einen Infarkt. Die Tabelle veranschaulicht sehr eindrucksvoll, dass brennen übrigens bei der gleichen körperlichen man relativ viel tun muss, um eine schnell verzehrte Aktivität wesentlich mehr Kalorien als Schlanke. Es Portion Sahnetorte (400 bis 500 Kalorien) wieder zu lohnt sich also insbesondere für Übergewichtige, verbrennen: z. B. 1,5 Stunden schnelles Gehen mit sich zu bewegen. einer Geschwindigkeit von 6 km/Stunde. Dicke ver- Energieverbrauch bei unterschiedlichen körperlichen Aktivitäten, die für die Bewegungstherapie empfohlen werden Aktivität Kalorienverbrauch pro 30 Minuten Gehen 4 km/Stunde 6 km/Stunde 95 160 Laufen 9 km/Stunde 12 km/Stunde 15 km/Stunde 300 345 400 Rad fahren 10 km/Stunde 20 km/Stunde 85 235 Skilanglauf 6 km/Stunde 10 km/Stunde 14 km/Stunde 340 450 700 Schwimmen 200 – 400 Tanzen 100 –200 39 Gewichtsabnahme und körperliche Aktivität Alter und Trainingspuls Alter Maximaler Puls (Schläge pro Minute) Trainingspuls 60 –75 % der max. Pulsfrequenz 20–24 25–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60–64 65–69 70 und älter 200 190 185 180 180 175 170 165 160 155 150 120–150 114–142 112–140 111–138 107–134 105–131 102–127 99–123 96–120 93–116 90–113 Der beste Trainingseffekt wird bei einer mittleren Intensität der Belastung erreicht. 40 Die optimale Belastungsintensität für das Herz-Kreis- Für das Herz-Kreislauf-Training und die Gewichts- lauf-Training und die Gewichtsabnahme kann beim reduktion gilt aber die Devise: lang, aber langsam. Ausdauersport am besten anhand der Pulsfrequenz Die Intensität sollte möglichst gering sein, aber die überprüft werden: Der beste Trainingseffekt ist zu Trainingsdauer möglichst lang. erzielen, wenn mit mittlerer Intensität, d. h. 60 bis 75 % der maximalen Leistungsfähigkeit, trainiert wird. Der Effekt auf die Gewichtsabnahme ist z. B. bei einem täglich einstündigen Training mit einem Die persönliche maximale Pulsfrequenz kann sehr Trainingspuls von 60 % sehr viel größer als bei einfach ermittelt werden: 220 Schläge pro Minute halbstündigem Training mit 80 oder 90 %. Es sollte minus Lebensalter. Das bedeutet z. B. für einen 50- mindestens dreimal pro Woche trainiert werden: Jährigen: 220 – 50 = 170. Die Trainingspulsfrequenz je häufiger, desto besser. Die Regelmäßigkeit und sollte 70 % davon betragen, also etwa 119 Schläge Konstanz sind für ein erfolgreiches Training sehr pro Minute. Der optimale Trainingseffekt wird nicht wichtig. Wenn vier Wochen kein Training erfolgt ist, mit der maximalen Leistung erzielt! Das gilt ebenso fängt man wieder bei null an. für die Gewichtsreduktion durch körperliche Aktivität und Bewegung. Siehe auch die Gesundheitsbroschüre „Bewegung als Lebensprinzip für Gesundheit und Wohlbefinden“ Viele Patienten überfordern sich z. B. beim Laufen, der Gothaer Krankenversicherung. weil sie meinen, sich möglichst anstrengen zu müssen, und immer an der Leistungsgrenze trainieren. 41 Buchtipps Bluthochdruck senken ohne Medikamente. Herzkrank. Trappe, H., Auflage 2004, 125 Seiten, Risikofaktoren und Ursachen für Bluthochdruck. TRIAS Verlag, ISBN 3-8304-3107-4, 9,95 Euro Erlaubte und empfohlene körperliche Aktivitäten. Rezepte für kochsalzarme, kaliumreiche Ernährung. Ratgeber Herzinfarkt. Mathes, P., 4. Auflage, neub., Stressabbau und Entspannung. Middeke, M. , 245 Seiten, Steinkopff Verlag, ISBN 3-7985-1398-8, 234 Seiten, TRIAS Verlag, Stuttgart 2002, 16,95 Euro ISBN 3-8304-3062-0, 19,95 Euro Wenn die Luft knapp wird. Auflage 2002, 96 Seiten, Herzinfarkt. Was Sie jetzt wissen sollten. Alles über ABW Wissenschaftsverlag, ISBN 3-936072-06-X, Behandlung und Rehabilitation. Bewusste Er- 9,90 Euro nährung, gezielte Entspannung, richtige Bewegung. So schützen Sie Ihr Herz. Middeke, M., 175 Seiten, Herz-Kreislauf-Sprechstunde. Bavastro, P., TRIAS Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8304-3027-2, Auflage 2003, 520 Seiten, Urachhaus Verlag, 19,95 Euro ISBN 3-8251-7144-2, 29,00 Euro Herzerkrankungen. Klepzig, H., Neuauflage, Herzinfarkt bei Frauen. Hoffbauer, G., Auflage 2001, 220 Seiten, Haug Verlag GmbH u. Co., 152 Seiten, Trias-Thieme, Hippokrates, Enke Verlag, ISBN 3-8304-3018-3, 17,95 Euro ISBN 3-89373-947-5, 17,95 Euro 42 Über den Autor Autor dieser Gesundheitsbroschüre ist Prof. Dr. med. Martin Middeke, Internist. Er leitet das Blutdruckinstitut München. Prof. Middeke hat zahlreiche Forschungen zum Bluthochdruck und zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen durchgeführt und Publikationen herausgegeben. Mehr über den Autor können Sie im Internet unter www.blutdruckinstitut.de erfahren. Haben Sie noch Fragen zum Thema Bluthochdruck und KHK? Dann wenden Sie sich bitte unter dem Stichwort „Gesundheitsbroschüre Bluthochdruck – KHK“ an unseren telefonischen Gesundheitsservice MediFon unter der Telefonnummer (0 18 01) 72 74 66. Schriftliche Anfragen können Sie unter dem Stichwort „Gesundheitsbroschüre Bluthochdruck – KHK“ an die Gothaer Krankenversicherung AG Gesundheitsmanagement Arnoldiplatz 1, 50969 Köln senden oder per E-Mail an: [email protected] Die weiteren Gesundheitsbroschüren der Gothaer Krankenversicherung können im Internet unter www.gothaer.de im Menü unter „Unsere Services“ aufgerufen werden. Herausgeber: Gothaer Krankenversicherung AG Ärztlicher Dienst, Dr. med. Martin Pollak Köln, 2004 Gestaltung, Satz, Lithografie: MetaDesign, Berlin Fotos: Jan Braun, Paderborn, www.studio-braun.com © Gothaer Krankenversicherung AG, Köln 2004 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen und sonstigen Wiedergabe, der Herstellung von Microfilmen sowie der Übersetzung sind vorbehalten. Haftungsausschluss: Die medizinische Wissenschaft unterliegt einem ständigen Wandel. Die Gothaer Krankenversicherung übernimmt daher keine Gewähr für die beschriebenen medizinischen Behandlungen. 43 110755 – 06.2004 Gothaer Krankenversicherung AG Arnoldiplatz 1 50969 Köln Telefon 02 21 · 308 - 00 Telefax 02 21 · 308 - 3099 [email protected] www.gothaer.de