Wildwasser Wiesbaden Wildwasser Wiesbaden Wildwasser Wiesbaden e.V. Wildwasser Wiesbaden e.V. Verein gegen sexuellen Missbrauch sexuellen Missbrauch Verein gegenfür sexuelle Gewalt Beratungsstelle Mädchen und Frauen Beratungsstelle für Mädchen und Frauen Fachberatungsstelle für Mädchen und Frauen Wallufer Straße 1 10 65197Dostojewskistraße Wiesbaden 65187 Wiesbaden Telefon 0611-061180 8619 Telefon 80 8619 Telefax 061184 Telefax 0611-63844063 40 [email protected] [email protected] www.wildwasser-wiesbaden.de www.wildwasser-wiesbaden.de Spendenkonto 14 8514978505 510510 900900 00 00 Spendenkonto 97 BLZ 05 BLZ Wiesbadener Volksbank Wiesbadener Volksbank Wildwasse Wildwasse Fortbildungen Fortbildungen Wiesbade Wiesbade 2007 2009 Tätigkeitsbericht 2011 Eintägige berufsbegleitende Eintägige berufsbegleitende "$,))( ")% 4jTIGKEITSBERICHT 7 2011 "$,)) &(*"$+% % ") "%*. " (+) $"*% "$,))(")% 6EREINGEGENSEXUELLEN-ISSBRAUCH ("% %)-+$$%"))(+! 6EREINGEGENSEXUELLE'EWALT Verein gegen sexuelle Gewalt "ERATUNGSSTELLEFR-jDCHENUND&RAUEN (*+% ))*$$/(.!%+%(+% &ACHBERATUNGSSTELLEFR-jDCHENUND&RAUEN Fachberatungsstelle für Mädchen und Frauen $$+(*()) ")% $&% $- "%&,"$,))(,")% ,,,,"$,))(,")% '%%#&%*& 3PENDENKONTO",: 7IESBADENER6OLKSBANK ))+")!'(#))")% "$,))(")% INHALTSVERZEICHNIS 22 1 WIR ÜBER UNS............................................................. 5 2 ÜBERSICHT ÜBER DIE ARBEITSBEREICHE... 11 3 UNSER ARBEITSANSATZ................................. 12 4 FINANZIERUNG…………………………………… 14 5 AKTIVITÄTEN….………………………………..… 18 5.1 Beratung, Therapie und Gruppenarbeit…………………… 18 5.1.1 Beratung von Mädchen und Frauen, denen in ihrer Kindheit sexuelle Gewalt widerfahren ist........................... 19 5.1.2 Beratung von Bezugspersonen……………………………. 19 5.1.3 Beratung bei einer Vermutung von sexuellem Missbrauch.…………………………………………………... 20 5.1.4 Beratung von Frauen, denen als Erwachsene sexuelle Gewalt widerfahren ist ………………………...…….…..…. 20 5.2 Therapeutische Arbeit…………….………………………… 21 5.3 Gruppenangebote…………………………………………… 22 5.4 Linie 8 - Schulpräventionsprojekt…………………..……… 23 5.4.1 Schwerpunkt Mädchen und Jungen mit geistiger Behinderung………………………………………………….. 24 5.4.2 Rückmeldung zum Schulpräventionsprojekt……………... 24 5.4.3 Präventionspreis für Linie 8 25 5.5 Öffentlichkeitsarbeit……………………..…………………... 25 5.5.1 Informationsveranstaltungen……………………………….. 25 5.5.2 Fachveranstaltungen………………………………………... 26 5.5.3 Öffentlichkeitsmaterialien / Internetpräsenz……….……… 26 5.5.4 Film und Fernsehen 26 5.6 Bildungsangebote………………………..………………….. 28 5.7 Praktikantinnen……………………………………………… 28 5.8 Kooperation und Vernetzung………………………………. 28 5.9 Highlights……………………………………………………. 29 Seite 6 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN: ÜBER DIE NOTWENDIGKEIT VON KOOPERATION UND VERNETZUNG.......................................... 30 6.1 Mythen, Klischees und Vorurteilen entgegen wirken……... 30 6.2 Möglichkeiten der politischen Einflussnahme durch Kooperation und Vernetzung…………..…………………..……. 32 6.3 Der Vereinzelung der Disziplinen entgegenwirken……….. 32 6.4 Fallunabhängige Zusammenarbeit – Rückschläge und Erfolge…………………………………………………………. 33 6.5 Kinderschutz durch Kooperation……………………………. 34 6.6 Verknüpfung von Wissen……………………………………. 35 6.7 Ermächtigung von Betroffenen……………………………… 35 7 STATISTISCHE ERFASSUNG DER MELDUNGEN ZU SEXUELLER GEWALT 2011…............. 37 ANHANG............................................................................ 42 A1 A2 Liste der bei Wildwasser Wiesbaden e.V. zu beziehenden Öffentlichkeitsmaterialien................................................... Öffentlichkeitsarbeit: ausgewählte Presseartikel……......... 42 43 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 3 3 Liebe Leserinnen und Leser, wir möchten Sie herzlich dazu einladen, sich mit dem 24. Jahresbericht von Wildwasser Wiesbaden über die vielfältigen Tätigkeiten, Entwicklungen und Anforderungen unserer Arbeit zu informieren. Das Jahr 2011 war unter anderem durch regionale sowie landesweite Diskussionen und Aktivitäten zur Thematik „Sexuelle Gewalt in Institutionen“ gekennzeichnet. Wildwasser Wiesbaden war in diesem Zusammenhang an einigen Konzeptentwicklungen beteiligt. Die Partizipation an diesem Diskurs und dessen Auswirkungen auf unseren Arbeitsalltag haben uns in diesem Jahr herausgefordert, angeregt und intensiv begleitet. Bevor Sie, wie gewohnt, auf den folgenden Seiten einen umfangreichen Einblick in unsere Beratungs-, Therapie- und Präventionsarbeit, die Öffentlichkeitsarbeit und besondere Veranstaltungen im Jahr 2011 bekommen, möchten wir uns an dieser Stelle bei allen Spenderinnen und Spendern Mitgliedern und Fördermitgliedern Klientinnen und Klienten Kolleginnen und Kollegen herzlich bedanken. Mit Ihrer wertschätzenden und umfangreichen Unterstützung konnte sich unser Engagement gegen sexuelle Gewalt und für eine professionelle und parteiliche Arbeit für betroffene Mädchen, Jungen und Frauen auch in diesem Jahr weiter entwickeln. 1 WIR ÜBER UNS 1982 entstand in (West-) Berlin der erste Verein Wildwasser, Wildwasser Berlin e.V.1 Er wurde von Frauen gegründet, die sich ursprünglich in einer Selbsthilfegruppe für in der Kindheit von sexuellem Missbrauch betroffene Frauen zusammengeschlossen hatten. Damit gab es erstmalig in der Bundesrepublik eine Anlaufstelle für in der Kindheit von sexueller Gewalt betroffene Frauen. In den folgenden Jahren gründeten sich bundesweit viele Selbsthilfegruppen, für und von Frauen. Auch in Wiesbaden entstand eine Selbsthilfegruppe, die 1985 den Verein „Arbeitsgemeinschaft gegen sexuellen Missbrauch von Mädchen“ gründete, mit dem Ziel, eine Beratungsstelle für von sexueller Gewalt betroffene Frauen einzurichten. 1987 wurde der Verein dann in Wildwasser Wiesbaden e.V. umbenannt. Wildwasser Wiesbaden 2011, das bedeutet 24 Jahre Arbeit zu sexueller Gewalt für Mädchen und Frauen in Wiesbaden. In diesen Jahren ist viel passiert. Bundesweit haben sich viele Fachberatungsstellen zu sexueller Gewalt etabliert und professionalisiert. Die Wahrnehmung von, das Wissen um wie auch der Umgang mit sexueller Gewalt (sowohl in der Arbeit mit Betroffenen als auch mit TäterInnen) haben sich weiter entwickelt und verändert. Einiges ist geblieben, denn es hat sich bewährt, wie z.B. der parteiliche und geschlechtsspezifische Arbeitsansatz sowie die frauenpolitische Positionierung und Ausrichtung von Wildwasser Wiesbaden e.V. Wir möchten Ihnen in diesem Kapitel die Vorstandsfrauen von Wildwasser Wiesbaden e.V. und deren wichtige, sehr verantwortungsvolle, oft aber nur für wenige sichtbare Arbeit vorstellen. Das sind: Sarikl (Vorstand Martina Meckel, Elisabeth Schumacher, Despina Sarikli (Vorstand v. v. l.l. n. n. r.) r.) Fachberatungsstelle für Mädchen und Frauen Träger: 44 Wildwasser Wiesbaden e.V. Verein gegen sexuelle Gewalt anerkannt als freier Träger der Jugendhilfe 1 Die Gründungsfrauen von Wildwasser Berlin haben sich Wildwasser genannt, da dieser Begriff als Symbol verstanden wurde, für die Lebendigkeit und den Überlebenswillen der betroffenen Frauen und auch für die Kraft, die entsteht, wenn sich viele zusammentun. Ein Tropfen erreicht wenig, aber viele Tropfen ergeben einen Strom. Ein reißender Fluss kann zerstören z.B. ein Tabu brechen, ein Fluss ist aber ebenso Grundlage für Wachstum und reiche Ernte. (siehe www.wildwasser-berlin.de). 55 Einführung Einführung Im Juli 2012 Der Vorstand Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle E. Schumacher: „Das war vor circa 24 Jahren (Mitte der 80er Jahre - Wildwasser Wiesbaden hatte seine Arbeit aufgenommen) - es gab eine Fortbildungsveranstaltung für Jugendamt Sozialdienst-Bezirkssozialarbeit.“ M. Meckel: „Im Rahmen meiner damaligen beruflichen Tätigkeit als Amtsvormund im Jugendamt der Landeshauptstadt Wiesbaden habe ich bereits Ende der 1980er Jahre an einer Fortbildung von Wildwasser Wiesbaden zum Thema sexueller Missbrauch teilgenommen. Ziel der Fortbildung war eine Sensibilisierung der Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Jugendamt für das Thema, um in der Beratungsarbeit sowie im Bereich der Kinderschutzarbeit sexuelle Gewalt wahrnehmen zu können.“ D. Sarikli: „Ende 2004 als ich eine Fortbildung zum Thema sexuellen Missbrauch / Gewalt gesucht habe. Ich habe daraufhin ein Grundlagenseminar bei Brigitte Weiss gebucht und ein weiteres zum Thema Essstörungen und sexuelle Gewalt bei Marina Rabe.“ Was hat Sie damals in Bezug auf die Thematik sexuelle Gewalt besonders beschäftigt? M. Meckel: „Es hat mich erschüttert, wie viele Mädchen und Frauen von sexueller Gewalt betroffen sind und welche weitreichenden Folgen erlebte sexuelle Gewalt für die Entwicklung und das Leben der betroffenen Frauen und Mädchen hat.“ E. Schumacher: „In meiner Ausbildung war sexueller Missbrauch noch überhaupt kein Thema - es wurde erst mehr und mehr ein Thema und je mehr wir darüber wussten, desto mehr und desto eher nahmen wir Missbrauch in Familien wahr.“ Einführung D. Sarikli: „Mein professioneller Umgang mit dem Thema als Therapeutin, Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung und Traumatherapie. Darüber hinaus wollte ich mehr über Täter, ihr Verhalten und ihre Strategien erfahren.“ Was war der Anlass zum (Erst-)Kontakt mit Wildwasser Wiesbaden? M. Meckel / E. Schumacher/D. Sarikli: „Anlass war bei uns allen die Fortbildungsteilnahme bei Wildwasser Wiesbaden.“ Wie kamen Sie zur Vorstandstätigkeit bei Wildwasser Wiesbaden? D. Sarikli: „Ich wurde von einer Mitarbeiterin (Brigitte Weiss) gefragt, ob ich mir eine ehrenamtliche Vorstandstätigkeit bei Wildwasser Wiesbaden vorstellen kann. Ich hatte vorher (September 2006) ein Projekt mit dem Namen „Hautnah“ initiiert. Dieses Projekt, das ich mit Hilfe von einigen Freunden organisiert und als Podiumsdiskussion moderiert habe, hatte das Ziel, die Öffentlichkeit auf die wichtige Arbeit von Wildwasser Wiesbaden in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle Adelheidstraße und der Polizei, der AG Jaguar, aufmerksam zu machen. Die Veranstaltung fand als Podiumsdiskussion im Saal des Wiesbadener Kanuvereins statt, die Zuhörer hatten Gelegenheit, nach der Präsentation der Beratungsstellen spezifische Fragen an die Experten und Expertinnen zu stellen.“ M. Meckel: „Als Referentin im Frauenreferat der Landeshauptstadt Wiesbaden konnte ich die fachlich kompetente Beratungsarbeit sowie die sehr zielorientierte Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit von Wildwasser Wiesbaden immer wieder in der gemeinsamen Arbeit erleben. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Team, den Beraterinnen der Einrichtung, war sehr wertschätzend und wir haben uns in unseren gemeinsamen Aufgaben unterstützt. Nach meiner beruflichen Veränderung wurde ich sowohl von einer Vorstandsfrau als auch von der Geschäftsführerin gefragt, ob ich mir eine Vorstandsarbeit für Wildwasser Wiesbaden vorstellen könne. Da ich gerne eine ehrenamtliche Aufgabe im Bereich der Frauenarbeit übernehmen wollte, nahm ich das Angebot gerne an.“ E. Schumacher: „Nach einer schweren Krankheit war ich berentet und ich habe mich wieder berappelt. Bei Wildwasser wollte der alte Vorstand komplett aus der Vorstandsarbeit aussteigen. Der Verein brauchte neue Vorstandsfrauen. Die Leiterin von Wildwasser fragte mich und ich fand, dass eine Rentenphase dafür gut geeignet ist und dass ich hier meine Fachkenntnisse und beruflichen Erfahrungen (21 Jahre Jugendamt Sozialdienst) einbringen konnte. Ich freute mich, wieder etwas Sinn Stiftendes tun zu können. Die Mitarbeiterinnen von Wildwasser kannten mich aus Kooperationszusammenhängen (Mitarbeit am Schutz- und Interventionskonzept in Wiesbaden).“ Seit wann sind Sie Vorstandsfrau bei Wildwasser und was sind Ihre Aufgaben im Vorstand? E. Schumacher: „Seit Juli 2004“ M. Meckel / D. Sarikli: „Seit 2007.“ D. Sarikli / M. Meckel: „Wir sind 3 Vorstandsfrauen und haben die diversen Aufgaben nicht als „Sachgebiet“ unter uns aufgeteilt. Wenn es Aufgaben gibt, 66 7 7 Einführung Wann haben Sie zum ersten Mal von Wildwasser gehört oder sind damit in Berührung gekommen? wie z.B. im Rahmen einer Konzeption, Protokollführung der Vorstandssitzungen oder wenn die jährliche Mitgliederversammlung vorbereitet werden soll, teilen wir die Aufgaben spontan unter uns auf, je nach Interessens- oder Fachgebiet. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Arbeit ist die Prävention. Mit der Präventionsarbeit in den Schulen haben Lehrer, Eltern und Kinder die Möglichkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und die Facetten, Symptome und Auswirkungen von sexueller Gewalt wahrzunehmen. Was der Vorstand ist und was er genau macht, ist in unserer Satzung (die wir 2010 aktualisiert haben) unter den § 6 und § 7 festgelegt. Der Vorstand, der aus mindestens 3 Vorstandsfrauen zu bestehen hat, vertritt den Verein gerichtlich und außergerichtlich und wird für die Dauer von 2 Jahren gewählt und ihm obliegt die Führung der laufenden Geschäfte des Vereins und er ist somit auch Arbeitgeber.“ Deshalb ist es wichtig, dass die Arbeit von Wildwasser Wiesbaden e.V. mit den vielseitigen Handlungsfeldern im Bereich der sexuellen Gewalt weiterhin ein fester Bestandteil der Beratungslandschaft in der Landeshauptstadt Wiesbaden bleibt.“ E. Schumacher: „Der Vorstand kümmert sich mehr um den Rahmen, der wichtig ist, damit Wildwasser seine Arbeit machen kann (Finanzierung sicher stellen, Liquidität im Blick haben, Personalfragen, arbeitsrechtliche Fragen, Organisationsfragen, Vereinsziel) Aus dem operativen Geschäft (u.a. Beratung) halten wir uns raus, was aber nicht heißt, dass wir uns nicht generell für die vielfältigen Themen und Projekte des Teams interessieren.“ E. Schumacher: „Weitermachen mit der wichtigen Arbeit! Es wird leider immer wieder sexuelle Gewalt geben und es wird immer Beratungs- und Schulungsbedarf für Bezugspersonen und Multiplikatoren/Einrichtungen geben - siehe z.B. der Umgang mit dem Thema an der Odenwaldschule oder auch Bereich der Kath. Kirche, und , und…… Ich finde, dass Wildwasser Wiesbaden noch "mobiler" werden sollte, raus aus der Beratungsstelle und z.B. Müttercafés an KiEZen oder andere Angebote nutzen sollte, um sich als Fachberatung bekannt zu machen. Dort wird man auch die Migrantinnen erreichen.“ Gibt es etwas, was Sie heute in Bezug auf sexuelle Gewalt wichtig finden bzw. was wichtig wäre (zu tun)? D. Sarikli: „Ich finde es nach wie vor wichtig, dass die Öffentlichkeitsarbeit forciert wird, dass Fortbildungen für Erzieher, Lehrer, Psychotherapeuten, Eltern stattfinden und dass natürlich die Arbeit der Beratungsstellen, wie Wildwasser Wiesbaden, weiter ausgebaut werden kann.“ Am besten wäre es natürlich, wenn es ein eigenes Fach in der Schule geben würde damit alle Kinder sich mit dem Thema auseinandersetzen. Oder noch besser, es sollte ein Pflichtfach „Starke Kinder“ geben, damit die Kinder Selbstsicherheit und Mut lernen. Zum Abschluss: In welchem Bereich sind Sie berufstätig? M. Meckel: „Ich bin als Verwaltungsbeamtin und Sozialpädagogin im Schulamt der Landeshauptstadt Wiesbaden zuständig für ganztägige Angebote an Schulen.“ E. Schumacher: „Ich arbeite wieder im Jugendamt Wiesbaden in der Fachstelle Elternbildung.“ D. Sarikli: „Ich bin Heilpraktikerin für Psychotherapie, Coach, Mediatorin und Trainerin:“ Ich werde jedenfalls, im Rahmen meiner Möglichkeiten, mein Bestes tun, um die Arbeit von Wildwasser Wiesbaden e.V. weiterhin zu unterstützen.“ Einführung Einführung Was ich auch befürworten würde, ist, dass das Thema „Sexuelle Gewalt“ mit all seinen Facetten, Symptomen und Auswirkungen als eigenes Fach in die Studienfächer und Ausbildungen integriert wird: ob in der Medizin, Psychologie, Lehramt, Physiotherapie, Geriatrie, Theologie, etc., damit dieses wichtige Thema aus der Tabuzone herauskommt und damit alle Beteiligten lernen, damit umzugehen, um die Berührungsängste mit dem Thema zu minimieren. M. Meckel: „Wichtig ist, dass das Erfahrungswissen von den Expertinnen, insbesondere auch der frauenspezifische Blickwinkel von Beratungseinrichtungen wie Wildwasser Wiesbaden auch in politischen Entscheidungsprozessen gehört und ernst genommen wird. Hier ist die Zusammenarbeit mit den Ministerien und in landesweiten Netzwerken eine unerlässliche Notwendigkeit. Dieser Weg sollte weiter beschritten werden. 88 99 2 Dr. Christine ChristineRaupp Raupp Dr. Raupp Leiterin der Beratungsstelle, Leiterin Leiterinder derBeratungsstelle, Beratungsstelle, Beraterin, Heilpraktikerin (Psychotherapie), Beraterin, Beraterin,Heilpraktikerin Heilpraktikerin(Psychotherapie), (Psychotherapie), (28 Wochenstunden) (28 (28Wochenstunden) Wochenstunden) Beratung • Beratung für Mädchen und Frauen, denen in ihrer Kindheit sexuelle Gewalt widerfahren ist • Beratung bei einer Vermutung von sexuellem Missbrauch • Beratung für Bezugspersonen • Beratung für Frauen, denen als Erwachsene sexuelle Gewalt widerfahren ist Petra Petra Engel PetraEngel Engel Verwaltungsangestellte, Verwaltungsangestellte, Verwaltungsangestellte, (22 (22 Wochenstunden) (22Wochenstunden) Wochenstunden) Anja Hössel Anja Anja Hössel Hössel Diplom-Sozialarbeiterin, Diplom-Sozialarbeiterin, Diplom-Sozialarbeiterin, gestalttherapeutische Beraterin, gestalttherapeutische Beraterin, gestalttherapeutische Beraterin, Weiterbildung in Psychotraumatologie, Weiterbildung in Psychotraumatologie, Weiterbildung in Psychotraumatologie, (25 Wochenstunden) (25 (25 Wochenstunden) Wochenstunden) Prävention • Schulpräventionsprojekt • Informationsveranstaltungen, Elternabende Einführung Einführung Einführung Marina Rabe Marina Marina Rabe Rabe Diplom-Sozialpädagogin, Kinder- und Diplom-Sozialpädagogin, Diplom-Sozialpädagogin, KinderKinder- und und Jugendlichenpsychotherapeutin, Jugendlichenpsychotherapeutin, Jugendlichenpsychotherapeutin, Feministische Psychodrama- Leiterin, Feministische Leiterin, FeministischeinPsychodramaPsychodramaLeiterin, Weiterbildung Psychotraumatologie, Weiterbildung in Psychotraumatologie, Weiterbildung in Psychotraumatologie, (30 Wochenstunden) (30 (30 Wochenstunden) Wochenstunden) • • • • Jaqueline Ruben Jaqueline Jaqueline Ruben Ruben Diplom-Sozialpädagogin, Diplom-Sozialpädagogin, Systemische Familientherapeutin, Diplom-Sozialpädagogin, Systemische Familientherapeutin, Beraterin für Psychotraumatologie, Systemische Familientherapeutin, Beraterin für (30 Wochenstunden) Beraterin für Psychotraumatologie, Psychotraumatologie, (30 (30 Wochenstunden) Wochenstunden) 10 10 10 10 Brigitte Weiss Brigitte Diplom-Sozialarbeiterin, Brigitte Weiss Weiss Diplom-Sozialarbeiterin, systemische Systemische Familientherapeutin, Familientherapeutin, Diplom-Sozialarbeiterin, systemische Familientherapeutin, Weiterbildung in Psychotraumatologie, systemische Familientherapeutin, Weiterbildung in Psychotraumatologie, (30 Wochenstunden) Weiterbildung in Psychotraumatologie, (30 Wochenstunden) (30 Wochenstunden) ÜBERSICHT ÜBER DIE ARBEITSBEREICHE • • • • Gruppenarbeit • Angeleitete Gesprächsgruppe für Frauen Therapie • für kleine Mädchen • für jugendliche Mädchen Bildungsangebote • Fortbildungen • Vorträge • Elternabende Informations- und Öffentlichkeitsarbeit Präsenz in der Öffentlichkeit (Öffentlichkeitsmaterialien, Presse, Aktionen, Benefizveranstaltungen) Informationsveranstaltungen Fachveranstaltungen (Fachtage, Vorträge) Kooperation und Vernetzung Gremienarbeit Kooperationsvereinbarungen Netzwerkarbeit Arbeitsbereiche Die Mitarbeiterinnen Mitarbeiterinnen Mitarbeiterinnen Die von Wildwasser Wildwasser Wiesbaden e.V. von WildwasserWiesbaden Wiesbadene.V. e.V. Overhead • Leitung • Geschäftsführung • Verwaltung 1111 3 UNSER ARBEITSANSATZ „Sexueller Missbrauch ist Gewalt und schadet der Entwicklung von Mädchen immer.“ Wir fordern ein Leben ohne sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Frauen. Auf der Grundlage international gültiger Menschenrechte setzen wir uns für den Abbau des Ausmaßes der Gewalt ein. Unsere Arbeit orientiert sich an den unterschiedlichen Lebenslagen und kulturellen Hintergründen von Mädchen und Frauen. Unsere Ziele verfolgen wir auf unterschiedlichen Ebenen: Auf der Ebene der Beratung: • Wir beraten von sexueller Gewalt betroffene Mädchen und Frauen, um aktuelle Gewalt zu beenden und sie vor weiterer Gewalt zu schützen, ebenso begleiten wir sie auf dem Weg zur Heilung. • Angehörige und unterstützende Bezugspersonen erhalten Hilfestellung, um sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen zu beenden und Betroffene zu stärken. Wir informieren über die Thematik sexuelle Gewalt, damit Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Institutionen und Personen in die Lage versetzen, Betroffenen angemessen zu helfen sowie die Ausübung sexueller Gewalt zu verhindern. Grundlage unseres gemeinsamen Handelns ist eine feministisch fundierte Gesellschaftskritik. Daraus resultiert eine politische Haltung, die sich gegen strukturelle Gewalt und jede Form von Diskriminierung von Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft wendet und die die fachliche und persönliche Auseinandersetzung mit der Lebenssituation von Mädchen und Frauen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen in unserer Gesellschaft beinhaltet. Wir arbeiten parteilich für Mädchen und Frauen, d.h. wir stellen die Selbstbestimmung von Mädchen und Frauen in den Mittelpunkt unseres Handelns. Wir beziehen Position gegen die gesellschaftliche Tolerierung von Männergewalt. Die Gewalterfahrungen von Mädchen und Frauen werden von uns nicht individualisiert verstanden, sondern im Kontext struktureller Gewalt begriffen. Unser Umgang mit den Menschen, die bei uns Unterstützung suchen, ist achtsam, wertschätzend und ressourcenorientiert. Wir sind mit Engagement tätig und gelegentlich in der Sache kämpferisch. „Unbefangen, anmutig, voller Lebenslust“ Auf der Ebene der Prävention: • Unsere Präventionsarbeit soll die Entwicklung von Stärken, Autonomie und Selbstbestimmung unterstützen. Sie soll Strukturen und Maßnahmen zur Verhinderung und/oder Beendigung von sexueller Gewalt fördern. • Unsere Bildungs- und Informationsangebote sollen dazu beitragen, Bewusstheit und Handlungskompetenz für die parteiliche Arbeit mit Mädchen und Frauen zu vermitteln und zu vertiefen, um kompetent Gewalt beenden zu können und Betroffene zu unterstützen. Arbeitsansatz Arbeitsansatz Auf der Ebene der Bildungsarbeit: Auf der Ebene der Öffentlichkeitsarbeit/politischen Arbeit: • Sexuelle Gewalt ist eine extreme Ausprägung der täglichen Grenzüberschreitungen gegenüber Mädchen und Frauen, die in unserer Gesellschaft stattfinden und von ihr geduldet und gefördert werden. Wir wollen diese Strukturen aufdecken und eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung erzielen. 12 12 1313 FINANZIERUNG In den Vorjahren beruhte die Finanzierung der Beratungsstelle zu etwa drei Vierteln auf öffentlichen Zuschüssen sowie zu knapp einem Viertel auf Eigenmitteln der Beratungsstelle und zusätzlich eingeworbenen Projektmitteln. Im Jahr 2011 änderte sich dies. Um die gestiegenen Kosten decken zu können, musste ein Drittel des notwendigen Finanzbedarfs durch Eigenmittel aufgebracht werden. (siehe Abbildung). Stadt Wiesbaden 43% Komm. Komm. LandesLandes mittel mittel der Stadt Stadt Wiesbaden Wiesba 6% den 6% MainTaunusKreis 5% RheingauTaunus-Kreis 12% Projektförderung 1% Komm. Landesmittel RTK 2% Auch Firmen, Stiftungen und Vereinigungen unterstützten uns 2011 finanziell, einige schon zum wiederholten Male; manche mit erheblichen Spenden. Auch bei Ihnen und allen, die ungenannt bleiben wollen (denn auch die gibt es, und einige Firmen sind sehr treue Spender), möchten wir uns ganz herzlich bedanken, insbesondere bei folgenden Spendern: • Gleich zu Beginn des Jahres überraschte uns die evangelische Kirchengemeinde Klarenthal mit einer Kollektenspende. • Einer unserer treuesten Spender ist die Firma Allround Services aus Wiesbaden, die seit vielen Jahren, und so auch wieder 2011, einen Beitrag zu unserer Arbeit geleistet hat. Vielen Dank für die Unterstützung und die Treue! • Eine unserer Mitgliedsfrauen feierte einen runden Geburtstag und erbat von ihren FreundInnen statt Geburtstagsgeschenken Spenden für unsere Einrichtung. Dafür möchten wir ihr und ihren Geburtstagsgästen herzlich danken. • „Ihnen leuchtet ein Licht“, die Benefizaktion des Wiesbadener Kurier, finanzierte zum sechsten Mal unser Schulpräventionsprojekt mit einer stattlichen Summe, so dass inzwischen 63 Schulklassen in Wiesbaden die Möglichkeit hatten, an unseren Veranstaltungen teilzunehmen. • Die Naspa-Stiftung berücksichtigte uns erfreulicher Weise wieder im Rahmen des PSLossparens. • Die Wiesbadener Volksbank bedachte uns ebenfalls mit einer Spende. • Die Best- Werbeagentur, die vor einigen Jahren eine stadtweite Werbekampagne für uns entwickelt und durchgeführt hat, trug mit einer Spende zu unserer Finanzierung bei und war damit die erste Nutzerin unserer im letzten Jahr frisch eingerichteten online-spende-Möglichkeit auf unserer homepage. • Seit vielen Jahren nun schon pflegt Sebastian Barbe (SBID) unsere homepage und stattet sie mit technischen Besserungen aus. Dafür möchten wir auch in diesem Jahr danken. Eigenmittel Eigenmit 32 tel% 32% Finanzierung Prozentuale Zusammensetzung der Finanzierung von Wildwasser Wiesbaden e.V. im Haushaltsjahr 2011 Die Eigenmittel setzen sich zusammen aus Mitgliedsbeiträgen der zahlreichen Fördermitglieder, Spenden, Bußgeldern, Gebühren für Fortbildungen und Informationsveranstaltungen sowie (zu einem sehr geringen Teil) aus dem Erlös des Verkaufs von Informationsmaterialien. Im Jahr 2011 kamen dazu mehrere Auftragsarbeiten für das Hessische Sozialministerium, darunter eine Studie zu Präventionskonzepten in Hessischen Heimeinrichtungen und eine Tätigkeit als Referentin bei der Jahrestagung der Hessischen Heimaufsicht (näheres dazu siehe Kapitel 5.9). Unseren Spenderinnen und Spendern sind wir sehr dankbar, dass sie unsere Arbeit, zum Teil schon seit Jahren, mit Einzelspenden oder als Fördermitglieder, unterstützen. 14 14 1515 Finanzierung 4 Ebenso langjährig betreut Herr Lars Fabisch (lfd-Technik) unsere soft- und hardware und steht uns bei allen Schwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite. Herzlichen Dank auch ihm. • Der Lions-Club Niedernhausen hatte seit dem Jahr 2010 seine Zahngoldsammelaktion bei Zahnärzten aus dem RheingauTaunus-Kreis und der Stadt Wiesbaden intensiviert und überraschte uns im zweiten Halbjahr 2011 mit einer außerordentlich großen Spende, Frau van Beirs vom Wiesbadener Wäschehaus Van Beirs in der Wilhelmstraße, auch sie Mitglied dieses Clubs, hatte sich ebenfalls durch einen Wäscheverkauf für uns engagiert und rundete die Summe des Lions-Clubs sogar noch auf. Diese große Spende half uns maßgeblich, unseren Arbeitsumfang in 2011 aufrecht erhalten zu können, wofür wir den aktiven Mitgliedern des Lions-Clubs mit ihrem rührigen damaligen Präsidenten Herrn Schmidt herzlich danken möchten. Viel Spaß bei der symbolischen Übergabe des Zahngoldes hatten (v.r.n.l.): Der Präsident des Lions-Club Niedernhausen Hanns-Jörg Schmitt, Frau van Beirs, Georg Klause (Schatzmeister Lions-Club) und Dr. Christine Raupp, Leiterin von Wildwasser Wiesbaden • Der Wiesbadener Kanu- Verein sammelte anlässlich seines Sommerfestes 2011 Spenden für Wildwasser. Den Scheck nahm unsere Mitarbeiteiterin Anja Hössel gern von der Jugendwartin des WKV, Sabrina Rusche, entgegen. • Mit einem - für uns - ganz ungewöhnlichen Vorhaben kam die Pfarrei St. Georg in Mainz-Kastel auf uns zu. Seit Jahrhunderten wird dort das RochusFest gefeiert zum Dank daran, dass der Heilige St. Rochus in Kastel die grassierende Pest gestoppt habe. Die während des Festes gesammelte Kollekte wird jedes Jahr einer gemeinnützigen Einrichtung gespendet. Der Pfarrer der Gemeinde, Dr. Swiatek, bat unsere Leiterin, Frau Dr. Christine Raupp, während des Gottesdienstes über die Arbeit von Wildwasser Wiesbaden zu berichten. Bei der anschließenden Prozession durch Kastel wurden laut Fürbitten verlesen wie: - Wir bitten für alle Mädchen und Jungen, die sexuell missbraucht wurden. - Wir bitten auch für alle erwachsenen Frauen, denen sexuelle Gewalt widerfahren ist. - dass es ihnen gelingen möge, die schlimmen Erinnerungen abzuschütteln. - dass sie im Verein Wildwasser einen Ansprechpartner finden und die Mitarbeiterinnen ihnen dort einen Weg in ein selbstbestimmtes, freies Leben weisen können. Hl. Rochus --- bitte für uns! - Wir bitten für unsere Gesellschaft und unsere Justiz um eine differenzierte Beurteilung, dass Wege gefunden werden, Tätern und Opfern jeweils gerecht zu werden. - Wir bitten um Wachsamkeit und offene Augen, damit Prävention gelingen kann. - Wir bitten um Sensibilität, aber auch konsequente Aufklärung ohne Vorverurteilungen. - Wir bitten um gelingende Elternschaft, die den Kindern eine gute sexuelle Entwicklung ermöglicht. Hl. Rochus --- bitte für uns! Das war für Frau Dr. Raupp, aber sicherlich auch für viele TeilnehmerInnen und die Anwohner in Mainz-Kastel ein sehr beeindruckendes Erlebnis. 16 16 1717 Finanzierung Finanzierung • • Die Familien Abfalter und Brosius veranstalteten in 2011, nach zwei Jahren Pause, wieder zur Weihnachtszeit ein Hoffest in Kröftel. Die Einnahmen daraus kamen wie in den Vorjahren wieder Wildwasser Wiesbaden zugute. 5.1.1 Beratung von Mädchen und Frauen, denen in ihrer Kindheit sexuelle Gewalt widerfahren ist Jugendliche Mädchen und Frauen kommen in die Beratungsstelle mit der Bitte um Unterstützung, um Hilfe in akuten Krisen, um Begleitung bei oder nach einer Anzeige und vieles mehr. Mädchen und Frauen können durch das Beratungsangebot bei Wildwasser erfahren, welche Möglichkeiten sie haben, die erlittene Gewalt und deren Folgen zu bewältigen. Ebenso helfen wir bei der Suche nach Selbsthilfegruppen bzw. angeleiteten Gesprächsgruppen oder nach Therapeutinnen, die in der Arbeit mit traumatisierten Mädchen und Frauen erfahren sind. Darüber hinaus wenden sich jugendliche Mädchen an Wildwasser Wiesbaden e.V., die Hilfe möchten, um einen sexuellen Missbrauch zu beenden. Die Mädchen werden darin unterstützt, in der Beratung eigene Ziele und Bedürfnisse zu formulieren und gemeinsam mit der Beraterin Schritte zur Veränderung zu erarbeiten. 5 Aktivitäten 5.1 Beratung, Therapie und Gruppenarbeit In der Beratungsstelle Wildwasser Wiesbaden e.V. arbeiten fachlich qualifizierte Beraterinnen und Psychotherapeutinnen, die umfassend zur Thematik sexualisierte Gewalt und Psychotraumatologie fortgebildet sind. Prinzipien der Beratung bei Wildwasser sind Vertraulichkeit (Schweigepflicht, Datenschutz) und respektvoller Umgang mit den Anliegen der Ratsuchenden. Die Beraterinnen handeln in Absprache und mit dem Willen der Ratsuchenden. Geht es um eventuell betroffene Kinder, steht hierbei immer das Kindeswohl bzw. der Kindesschutz im Vordergrund. Das Beratungsangebot von Wildwasser Wiesbaden e.V. beinhaltet sowohl die Möglichkeit telefonischer als auch persönlicher Beratung. Hierbei kann die ratsuchende Person anonym bleiben. Die Beratungsgespräche sind kostenfrei und können einmalig oder längerfristig in Anspruch genommen werden. 18 18 Telefonberatung 5.1.2 Beratung von Bezugspersonen Mütter und/oder Väter, deren Tochter oder Sohn von sexueller Gewalt betroffen ist, erhalten Beratung zu Problemen, die im familiären Umfeld und in der Erziehung des Kindes aufgrund der widerfahrenen sexuellen Gewalt auftreten. Ein sexueller Missbrauch an der Tochter oder dem Sohn bringt auch die Mutter und/oder den Vater oft in eine tiefe Krise, da die missbrauchende Person in der Regel ein Mann (eine Frau) ist, den sie gut kennen und dem auch sie (wie die Tochter/der Sohn) vertraut haben. 1919 Aktivitäten und Highlights Aktivitäten und Highlights Betroffene männliche Jugendliche und Männer, die in der Kindheit sexuell missbraucht wurden, werden an für diese Problematik qualifizierte Beratungsstellen oder an niedergelassene Therapeuten vermittelt. Sind die Mutter (und/oder der Vater) in Beratung und die Tochter in Beratung/ Therapie bei uns, werden sie immer von unterschiedlichen Beraterinnen bzw. Therapeutinnen begleitet. erleben Anmache, sexistische Bemerkungen, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, sexuelle Übergriffe, Vergewaltigung oder andere Formen sexueller Gewalt. Von sexueller Gewalt betroffene Frauen wenden sich an Wildwasser, weil sie Hilfestellung zur Bewältigung suchen und ggf. Unterstützung vor oder nach einer Anzeige möchten. 5.2 Therapeutische Arbeit Für kleine Mädchen ab acht Jahren besteht in der Beratungsstelle die Möglichkeit, die widerfahrene Gewalt und alle damit zusammenhängenden psychischen Belastungen in einer traumatherapeutisch gestützten Spieltherapie aufzuarbeiten. Voraussetzung dafür ist, dass der sexuelle Missbrauch beendet ist und das Mädchen sicher und dauerhaft vor sexueller Gewalt geschützt lebt. Für jugendliche Mädchen besteht bei Wildwasser Wiesbaden e.V. die Möglichkeit einer Jugendlichenpsychotherapie. Sie können das, was sie bewegt, in Gesprächen und mit Hilfe von traumatherapeutischen Methoden mitteilen und bearbeiten. Auch allen anderen Bezugspersonen sowohl aus dem familiären als auch aus dem beruflichen Umfeld eines betroffenen Mädchens oder Jungen wird Beratung angeboten. Familienangehörige, Bekannte, ErzieherInnen, LehrerInnen oder SozialarbeiterInnen - um nur einige zu nennen - haben die Möglichkeit, sich beraten zu lassen. Wildwasser Wiesbaden e.V. bietet auch Bezugspersonen von Frauen, die in der Kindheit von sexueller Gewalt betroffen waren, Beratung an. 5.1.3 Beratung bei einer Vermutung von sexuellem Missbrauch Personen, die die Vermutung haben, dass ein Mädchen oder ein Junge sexuell missbraucht wird, können sich an die Beratungsstelle wenden. Sie erhalten Beratung mit dem Ziel, die Vermutung zu klären, das Kind zu unterstützen und gegebenenfalls die notwendigen Schritte einzuleiten, um sexuellen Missbrauch dauerhaft zu unterbinden. 5.1.4 Beratung von Frauen, denen als Erwachsene sexuelle Gewalt widerfahren ist Wir bieten auch Frauen, denen als Erwachsene sexuelle Gewalt widerfahren ist, Unterstützung an. Frauen sind häufig von sexueller Gewalt betroffen. Sie 20 20 Therapieraum Therapie kann nicht rückgängig machen, was geschehen ist. Der therapeutische Prozess kann jedoch eine altersgemäße Entwicklung positiv beeinflussen, so dass jedes Mädchen ihr persönliches Potential entfalten kann. 2121 Aktivitäten und Highlights Aktivitäten und Highlights Beratungsraum Aufgrund der geringen Anzahl der Therapieplätze für Mädchen versuchen die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle über Kooperation mit niedergelassenen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen, qualifizierte Therapiemöglichkeiten für Mädchen zu finden. Zeigt sich bei Frauen im Beratungsverlauf ein Therapiebedarf, kooperiert die Beratungsstelle ebenfalls mit niedergelassenen Psychotherapeutinnen. Leider gibt es nach wie vor zu wenige und zu wenig im Thema qualifizierte Therapeutinnen, was oft zu einer langwierigen Suche und zu monatelangen Wartezeiten bis zu einem Therapiebeginn führt. Wenn möglich, wird die Wartezeit bis zum Therapiebeginn durch Beratung überbrückt. Wildwasser Wiesbaden e.V. bietet ein, für die teilnehmenden Schulen kostenfreies, Schulpräventionsprojekt gegen sexuelle Gewalt an, mit dem Namen LINIE 8. Diesen Namen haben wir unserem Angebot gegeben, weil sowohl Wildwasser Wiesbaden als auch die beteiligte Beratungsstelle für Jungen (BIZeps in der Langgasse) über die Buslinie 8 sehr gut zu erreichen sind und die „leichte“ Erreichbarkeit, gemeint im Sinne von Niedrigschwelligkeit unseres Beratungsangebotes, eines unserer Ziele ist. Das Projekt LINIE 8 umfasst eine Informationseinheit für Lehrerinnen und Lehrer der sechsten Klassen, einen Elternabend für die angesprochene Jahrgangsstufe und geschlechtsgetrennte Informationsveranstaltungen für die Schülerinnen und Schüler aller sechsten Jahrgänge der teilnehmenden Schulen. Gruppenangebote Wildwasser Wiesbaden e.V. bietet angeleitete Gesprächsgruppen für Frauen an, die in der Kindheit oder Jugend sexuell missbraucht wurden. Im Jahr 2011 fanden drei Gesprächsgruppen mit insgesamt 25 Teilnehmerinnen statt. Für eine Gruppengröße von 7 bis 10 Frauen wurden jeweils 10 Abende mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten gestaltet. Frauen, denen sexuelle Gewalt widerfahren ist, fühlen sich oft allein und isoliert. Sie haben den Eindruck, sie seien anders als andere. Die Gruppe gibt Ihnen die Möglichkeit, andere Betroffene kennen zu lernen, sich auszutauschen und zu erfahren, dass andere Frauen heute ähnliche Belastungen im Alltag erleben. Der Austausch mit anderen Betroffenen ermöglicht den Teilnehmerinnen darüber hinaus, gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie sie Belastungen, die mit der erlittenen Gewalt in Zusammenhang stehen, besser bewältigen können. Aktivitäten und Highlights LINIE 8 - Schulpräventionsprojekt Rückmeldungen von Teilnehmerinnen: • „Ich fand die unterschiedlichen Gesprächsthemen sehr spannend. Gut fand ich auch, dass wir die Themen bestimmen konnten.“ • „Ich habe durch den Austausch mit den anderen Frauen viele Anregungen und Ideen bekommen“ • „Ich finde das Konzept gut. Der Ablauf der Abende ist stimmig und sie haben einen guten Abschluss. Durch die erfahrene Anleiterin habe ich mich gut aufgehoben gefühlt. Es ist entlastend zu wissen, dass da eine ist, die sich um alle kümmert.“ Sellbsthilfegruppen bietet Wildwasser Wiesbaden e.V. nicht an. Wenn sich Interessentinnen an uns wenden, vermitteln wir an den Notruf für vergewaltigte Frauen e.V. in Mainz, der Selbsthilfegruppen initiiert. Flow Chart Schulpräventionsprojekt „Linie 8“ von Wildwasser Wiesbaden Vorgespräch in der Schule für Leitung, LehrerInnen, Schulsozialarbeit ca. 1 Stunde Informationsveranstaltung für Lehrkräfte / Schulsozialarbeit bei Wildwasser Wiesbaden ca. 2 Stunden Elternabend in der Schule für Eltern und Bezugspersonen der Jahrgangsstufe 6 1,5 bis 2 Stunden Informationsveranstaltungen für Mädchen bei Wildwasser Wiesbaden (Dostojewskistraße 10) 2 Stunden Informationsveranstaltungen für Jungen bei BIZeps (Langgasse 18) 2 Stunden Evaluationsgespräch in der Schule mit beteiligten Lehrkräften ca. 1 Stunde In der Informationsveranstaltung für die beteiligten LehrerInnen wird unser Angebot vorgestellt und den Lehrkräften erläutert, welche Möglichkeiten sie haben, Jugendliche zu unterstützen. Mit dem Elternabend sollen Mütter und Väter Inhalte und Ziele der Veranstaltungen für ihre Söhne und Töchter erfahren sowie Hilfesignale 22 22 2323 Aktivitäten und Highlights 5.3 5.4 betroffener Mädchen kennenlernen. und Jungen und Möglichkeiten des Schutzes Mädchen und Jungen werden in den Informationsveranstaltungen altersgerecht über sexuelle Gewalt informiert und lernen die jugendspezifischen Hilfsangebote der Fachberatungsstellen vor Ort kennen. Die Veranstaltungen für die Mädchen finden in der Beratungsstelle bei Wildwasser Wiesbaden statt, die für Jungen bei BIZeps, der Jungen- und Männerberatungsstelle in Wiesbaden. unserem Präventionsprojekt jeden Montag in der Praxis mit den Werkstufenklassen getestet. Bisher läuft alles viel besser als vermutet, da auch die Schülerinnen und Schüler sehr offen und interessiert mitmachen. 5.4.3 Präventionspreis für Linie 8 2011 hat das Präventionsprojekt Linie 8 für die Durchführung mit der MaxKirmsse-Schule, Fachbereich Erziehungshilfe, den Präventionspreis des Rheingau-Taunus-Kreises gewonnen. Wir freuen uns sehr über die Anerkennung unserer Arbeit. 5.4.1 Schwerpunkt Mädchen und Jungen mit geistiger Behinderung Wir freuen uns doppelt über die Erarbeitung des neuen Präventionskonzeptes für Mädchen und Jungen mit geistiger Behinderung. Einerseits ermöglicht es uns eine Zielgruppe anzusprechen, für die es bisher kaum Angebote im Bereich der Prävention sexueller Gewalt gibt. Andererseits ist durch die produktive und konstruktive gemeinsame Arbeit mit der Schule eine tragfähige Kooperation entstanden. 5.5 Öffentlichkeitsarbeit Wildwasser Wiesbaden e.V. hat als Fachberatungsstelle neben den spezifischen Aufgaben der Beratung den Anspruch, sich auch durch Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsarbeit wirksam gegen sexuellen Missbrauch von Mädchen und Jungen einzusetzen. Ziel ist es, mit dazu beizutragen, dass sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen wahrgenommen und ein verantwortlicher Umgang zum Schutz vor sexueller Gewalt entwickelt wird. In diesem Sinn ist unsere Öffentlichkeitsarbeit in erster Linie ein Beitrag zur Prävention von sexueller Gewalt. Es ist Bestandteil unserer feministischen Gesellschaftskritik, sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Frauen im Kontext patriarchaler Gewalt gegen Mädchen und Frauen zu verorten. Ein wichtiges Ziel unserer Öffentlichkeitsarbeit ist es deshalb, für qualifizierte, parteiliche Arbeit (und deren finanzielle Absicherung) für Mädchen und Frauen einzutreten. Die folgenden Punkte (5.5.1. – 5.5.4) verweisen auf unsere Aktivitäten im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit von Wildwasser Wiesbaden e.V. 5.5.1 Informationsveranstaltungen 5.4.2 Rückmeldung zum Schulpräventionsprojekt Eine Leitungskraft der oben genannten Schule hat sich bereit erklärt, etwas über ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit uns zu schreiben. Wir sind ein bisschen stolz auf die Rückmeldung und bedanken uns herzlich bei Frau Lüders aus der Max-Kirmsse-Schule in Idstein für die gelungene Kooperation, die wir auch 2012 weiterführen werden. Bericht des Präventionsteams der Abteilung für geistige Entwicklung der MaxKirmsse-Schule in Idstein: Sehr neugierig und in Erwartung eines "schwermütigen" und "belastenden" Themas kamen wir bei der ersten Sitzung bei den Damen von Wildwasser an. Der Empfang war warmherzig und fröhlich. Die Mischung aus Aufwärmspielen und fundierter Information sowie abwechslungsreiche, didaktisch hochwertige Übungen ermöglichten einen schnellen Einstieg ins Thema. Man war mal nachdenklich, mal kooperativ bemüht, aber stets fröhlich bei der Sache. Das Lachen begleitete uns fortwährend. Die Einheiten bei Wildwasser besuchten wir nach unseren ersten Erfahrungen mit Vorfreude. Der entstandene Ordner mit allen eingesetzten Übungen, die zur Zeit mit unseren Materialien ergänzt werden, wird derzeit in 24 24 Informationsveranstaltungen führen wir in Schulen, sozialen Einrichtungen und mit interessierten Personen(-gruppen) durch. Themen der Informationsveranstaltungen sind u.a. das Kennenlernen der Beratungsstelle und der Arbeit von Wildwasser Wiesbaden e.V. sowie die Vermittlung von Sachwissen über die Dynamik, das Ausmaß und die Folgen von sexueller Gewalt. Ebenso werden Möglichkeiten der Unterstützung und des Schutzes von Mädchen und Jungen aufgezeigt. Informationsveranstaltungen und Aktionen, die wir in Kooperation mit anderen Einrichtungen, Gremien und politischen Initiativen durchführen, wie z.B. anlässlich des Internationalen Frauentages, ermöglichen (uns) eine sinnvolle Ebene der Zusammenarbeit, um das Thema sexueller Missbrauch und Möglichkeiten des Umgangs damit fachlich zu etablieren sowie einer breiteren Öffentlichkeit nahe zu bringen. 2525 Aktivitäten und Highlights Aktivitäten und Highlights 2010 hatten wir im Rahmen des Präventionsprojektes mit der Planung für eine weitere Zielgruppe begonnen, nämlich für Mädchen und Jungen mit geistiger Behinderung. 2011 wurde dieser Baustein in der Präventionsarbeit mit einer Schule umgesetzt. Hierbei gibt es eine wesentliche strukturelle Veränderung im Konzept. Wir schulen die Lehrkräfte, so dass die Präventionsarbeit in der Schule von den Lehrkräften kontinuierlich selber umgesetzt werden kann. Die Lehrkräfte wiederum bringen ihre Fachlichkeit mit ein. Wir haben bei dieser Entscheidung den speziellen Bedarf an Fachlichkeit und Beziehung zu den Mädchen und Jungen berücksichtigt. Auch inhaltlich haben wir das Konzept an die Zielgruppe angepasst. Neben den Informationsveranstaltungen sind Fachveranstaltungen von Wildwasser Wiesbaden e.V. wichtige Bausteine der Öffentlichkeitsarbeit, durch die Fachpersonen und MultiplikatorInnen für das Thema sexuelle Gewalt interessiert und sensibilisiert werden können. 2011 haben wir uns im Rahmen unseres Fachtages, wiederum in den schon bewährten Räumen im Rathaus, mit dem Thema „Sexuelle Gewalt durch Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen in Institutionen“ beschäftigt. Diesmal hatten wir 104 Fachkräfte zu Gast. Vormittags wurden zwei Vorträge gehalten, einer darüber, was es für ein Team bedeutet, wenn ein Kollege / eine Kollegin sich sexuell übergriffig verhält und welche Interventionsschritte und Maßnahmen in einer solchen Krisensituation notwendig und angemessen sind. Ein weiterer Vortrag behandelte die rechtlichen Handlungsmöglichkeiten und Pflichten von Einrichtungsleitungen bei Verdacht auf sexuelle Gewalt. Am Nachmittag umfasste das Angebot drei Workshops, die sich im weitesten Sinne mit der Prävention von sexueller Gewalt in Institutionen beschäftigten. Aktivitäten und Highlights Sexuelle Gewalt in Institutionen ist kein neues Thema. In Fachkreisen setzt man sich seit den 90er Jahren damit auseinander. Es wurden Leitlinien sowie Handlungsorientierungen für den Umgang mit dieser Problematik erarbeitet. In Folge des im Jahr 2010 öffentlich gewordenen Ausmaßes sexueller Gewalt durch Fachkräfte in sozialen Einrichtungen, in Einrichtungen der Kirchen, in Schulen und in Pflegeeinrichtungen ist eine bundesweite politische Debatte geführt worden und es sind vielfach Handlungsorientierungen erstellt worden. Wir haben unseren Fachtag als einen Beitrag in dieser breit geführten Debatte verstanden. wir der Werbeagentur an dieser Stelle noch einmal herzlich gratulieren. Der prämierte Film kann unter folgendem Link angeschaut werden: http://www.youtube.com/user/wiesbadenwildwasser Zwei junge Filmschaffende, Daniel Göbel und Matthias Gathof, drehten im Rahmen ihrer Bachelorarbeit einen Film über das Thema sexuelle Gewalt. Dabei nutzten sie intensiv die Zusammenarbeit mit zwei in ihrer Kindheit von Gewalt betroffenen Frauen, die sich ein Stück filmisch begleiten ließen, sowie mit Wildwasser Wiesbaden und der Fachberatungsstelle zu sexueller Gewalt in Mainz. Der Film „Ich war ja noch ganz jung“ wechselt zwischen Interviews mit den betroffenen Frauen, von Darstellerinnen einer Jugendschauspielschule schemenhaft angedeuteten Gewaltszenen und fachlichen Einschüben, für die Marina Rabe, eine unserer Mitarbeiterinnen, interviewt wurde. Wir haben die beiden Filmemacher als sehr feinfühlige Menschen mit großem Interesse am Thema und Gespür für die notwendige Achtsamkeit bei der Erstellung des Films erlebt. Für einen Bericht zum Thema TäterInnen in Sportvereinen in der Sendung „defacto“ des Hessischen Rundfunks ist Frau Dr. Raupp interviewt worden. Der Filmbeitrag, der am 06. November 2011 ausgestrahlt wurde, ist derzeit (Stand 06/2012) noch abrufbar im Archiv des Hessischen Rundfunks unter: http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=45534& key=standard_teaser_43074228&mediakey=fs/defacto/20111106_defacto_sex ueller_missbrauch&type=v Aktivitäten und Highlights 5.5.2 Fachveranstaltungen 5.5.3 Öffentlichkeitsmaterialien/ Internetpräsenz Ein weiterer Aspekt unserer Öffentlichkeitsarbeit sind unser Internetauftritt und unsere Informationsmaterialien, die an zahlreichen öffentlichen Orten (Jugendamt, Rathaus, Polizei, TherapeutInnen usw.) der Stadt Wiesbaden und des Umlandes auf die Arbeit von Wildwasser Wiesbaden e.V. aufmerksam machen. Ebenso sind wir regelmäßig mit Plakaten in den Wiesbadener Stadtbussen präsent. 5.5.4 Film und Fernsehen Herr Lehmann, freier Texter und Konzeptioner in Wiesbaden, und Herr Arnet von der Werbeagentur „Ahoi – einhundert Prozent kreativ“ haben im letzten Jahr einen „Werbefilm“ zum Thema sexuelle Gewalt für uns produziert, der im Dezember 2011 im Cinepark Hofheim erstmals präsentiert wurde. Wir freuen uns sehr darüber und bedanken uns bei Herrn Lehmann und der AhoiWerbeagentur, wie auch bei Herrn Hofmann vom Cinepark Hofheim, der die kostenlose Ausstrahlung ermöglichte. Der für uns produzierte Kurzfilm wurde beim Wettbewerb des DCC (Deutscher Designer Club) 2011 in Frankfurt mit einem zweiten Preis ausgezeichnet, wofür 26 26 Infowand in der Beratungsstelle 27 27 Bildungsangebote Unsere Bildungsangebote zur Thematik sexuelle Gewalt umfassen Fortbildungen für psychosoziale Fachkräfte, Vorträge vor Fachkräften und anderen interessierten Gruppen sowie Elternabende in Kindergärten und Schulen, auf denen wir Müttern und Vätern Fakten zur Thematik des sexuellen Missbrauchs vermitteln und praktische Hilfe zur Vorbeugung geben. Diese Angebote sollen dazu beitragen, Bewusstheit und Handlungskompetenz für die parteiliche Arbeit mit Mädchen, Jungen und Frauen zu vermitteln und zu vertiefen. Dabei geht es sowohl um Beiträge zur Theorie als auch um Erfahrungen aus der beratenden, pädagogischen oder therapeutischen Praxis. Unser jährlich erscheinendes Fortbildungsprogramm beinhaltet eintägige Grundlagen- und Aufbauseminare. Interessierte Fachkräfte können unser Fortbildungsprogramm in unserer Beratungsstelle anfordern oder sich im Internet unter www.wildwasser-wiesbaden.de unter dem Stichwort Seminare über unser aktuelles Angebot informieren. Neben den im Programm angebotenen Seminaren führen wir auf Anfrage auch themenspezifische Fortbildungen für Einrichtungen und Teams durch. Aktivitäten und Highlights 5.7 Praktikantinnen Wildwasser Wiesbaden e.V. bietet seit vielen Jahren Praktikumsplätze für angehende Diplom-Sozialpädagoginnen/-arbeiterinnen, Diplom-Pädagoginnen und Diplom-Psychologinnen an. Studentinnen erhalten mit diesem Ausbildungsangebot (bei einer Praxisdauer von mindestens drei Monaten) Einblick in die Arbeitsinhalte und Arbeitsschwerpunkte einer feministischen Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt. Es ist Bestandteil unseres beruflichen Selbstverständnisses und unseres Anleitungskonzeptes, Praktikantinnen Praxiserfahrungen in der Auseinandersetzung mit sexueller Gewalt zu ermöglichen und sie in der Entwicklung professioneller Handlungskompetenzen zu unterstützen. Die Praktikantinnen werden von einer Mentorin kontinuierlich begleitet. 5.8 Kooperation und Vernetzung Die Zusammenarbeit mit anderen Stellen, Behörden und Einrichtungen ist für eine erfolgreiche Beratungs- und Öffentlichkeitsarbeit unabdingbar und sehr bereichernd. Unser Ziel, sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen zu verhindern bzw. sie zu beenden, setzt Kooperation und Vernetzung voraus (siehe auch Kap. 6, Aktuelle Entwicklungen: „Über die Notwendigkeit von Kooperation und Vernetzung“) Wir arbeiten zusammen mit Jugendämtern in Wiesbaden und anderen Kommunen, dem Gesundheitsamt, Mädchenanlaufstellen, psycho-sozialen Beratungsstellen, Jugendhilfeeinrichtungen in Wiesbaden und in der Umgebung sowie mit RechtsanwältInnen, ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen in freier Praxis. 28 28 Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle nehmen zudem regelmäßig sowohl an regionalen als auch an überregionalen Arbeitskreisen und Fachgruppen teil, die ein Teil unserer Netzwerkarbeit sind. 2011 kam eine neue Vernetzung hinzu, die intensive Zusammenarbeit mit dem Hessischen Sozialministerium, die wir unter dem Punkt 5.9 Highlights genauer beschreiben möchten. 5.9 Highlights In Folge der großen medialen Aufmerksamkeit für das Thema „Sexuelle Gewalt in Institutionen“ seit dem Jahr 2010 wurden die Hessischen Fachberatungsstellen gegen sexuelle Gewalt mit ihrem fundierten Fachwissen und ihrer Expertise zur Problematik wesentlich stärker angefragt als in den Jahren davor, von betroffenen Einrichtungen, von MedienvertreterInnen und auch von Behörden und Ministerien. So kam es im Jahr 2011 zu vielfältigen und konstruktiven Kooperationen mit dem Hessischen Sozialministerium. • Eine Kollegin nahm als Referentin und Expertin an der jährlichen Tagung der Hessischen Heimaufsicht teil, d.h. der MitarbeiterInnen derjenigen Jugendämter, die in ihren Regionen für die Heimaufsicht zuständig sind. Neben der Vermittlung von Grundlagen zu sexueller Gewalt, zu Prävention und Intervention ging es auch um die speziellen Bedarfe der Heimaufsicht, um einerseits die Einrichtungen zum Thema „Prävention sexueller Gewalt“ qualifiziert beraten zu können und andererseits durch eine fachlich fundierte Aufsicht zum Schutz von Kindern vor sexueller Gewalt in Institutionen beizutragen. • Im Auftrag des Hessischen Sozialministeriums erstellte Wildwasser Wiesbaden eine Studie zur Situation der stationären Jugendhilfe In Hessen. Zusätzlich zur Erfassung, Auswertung und Evaluation von Konzepten hessischer Jugendhilfeeinrichtungen zur Prävention von sexueller Gewalt wurde ein Kriterienkatalog für sinnvolle Präventionskonzepte entwickelt. • Das Hessische Sozialministerium finanzierte eine hessenweite Fortbildungskampagne für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus hessischen stationären und teilstationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Konzeptionierung, Organisation und Koordination dieser Fortbildungen zur Prävention von sexueller Gewalt lagen in der Verantwortung von Wildwasser Wiesbaden. Durchgeführt wurden sie von Mitarbeiterinnen von Wildwasser Wiesbaden und anderen Fachberatungsstellen der „Landesgemeinschaft der Hessischen feministischen Einrichtungen gegen sexuelle Gewalt“. Die Fortbildungen wurden sehr stark nachgefragt, alle Seminare waren ausgebucht und es gab lange Wartelisten. Die erfolgreiche Maßnahme wird im Jahr 2012 wieder durchgeführt werden. 2929 Aktivitäten und Highlights 5.6 AKTUELLE ENTWICKLUNGEN: ÜBER DIE NOTWENDIGKEIT VON KOOPERATION UND VERNETZUNG Tatsache: Sexueller Missbrauch ist in den meisten Fällen eine vom Täter/ von der Täterin geplante und über einen langen Zeitraum hinweg vorbereitete Tat. • Die Erinnerungen von Mädchen und Frauen an sexuelle Gewalt sind Phantasie bzw. TherapeutInnen, Mütter oder andere helfende Personen haben es ihnen suggeriert. (False Memory Syndrome) Tatsache: Der „Erfinder und Verbreiter dieses erstaunlichen Phänomens ist die False Memory Syndrome Foundation, eine private Organisation, die 1992 von Eltern in Philadelphia gegründet wurde, die von ihren eigenen Kindern des Missbrauchs beschuldigt wurden.“4 Die Untersuchungen zur Belegung der Theorie des False Memory Syndroms sind wissenschaftlich zweifelhaft und haben mit der Realität des Erlebens und dem Abspeichern dieser Extremereignisse im Gehirn nichts zu tun.5 Erkenntnisse der Traumaund Hirnforschung belegen dies. Dass es z.B. über Jahre hinweg keine Erinnerung an die widerfahrene sexuelle Gewalt gibt und diese erst im Erwachsenenalter wiederkehrt, ist eine Fähigkeit unseres Gehirns, die hilft ein traumatisches Ereignis zu überleben. Betroffene leiden zudem unter Traumafolgestörungen, die nicht durch falsche Erinnerungen hervorgerufen werden können, sondern vielfach der Anlass sind, Therapie zu beginnen oder einem Mädchen Hilfe anzubieten. • Täter sind krank und pervers. Tatsache: Täter sind unauffällige, nicht von der Norm abweichende Männer, die jeder Berufsgruppe und jeder sozialen Schicht angehören können. „Sexueller Missbrauch ist Missbrauch von Macht, den in der Mehrzahl Männer und männliche Jugendliche ausüben.“6 Sie unterdrücken oder kompensieren die eigenen Gefühle von Ohnmacht, Hilflosigkeit und geringem Selbstwert durch die Ausübung von Gewalt. Die Ungleichheit im Geschlechterverhältnis in unserer Gesellschaft schafft erst die Voraussetzungen dafür, dass sie und auf welche Weise sie sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Frauen ausüben können.7 Am 23.11.2010 traf sich auf Beschluss der Bundesregierung das erste Mal der Runde Tisch "Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich". Die Arbeit des Runden Tisches machte einer breiten Öffentlichkeit die Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit gegen sexuelle Gewalt deutlich. Wildwasser Wiesbaden e.V. hat den Bereich Kooperation und Vernetzung schon immer als wichtigen Arbeitsbereich angesehen und auch in der Zukunft wird hier ein Schwerpunkt liegen. Wir fordern für Mädchen und Frauen ein Leben ohne sexuelle Gewalt. Um dieses Ziel zu erreichen oder ihm zumindest näher zu kommen, bedarf es der Kooperation und Vernetzung. Aktuelle Entwicklungen Bis in die achtziger Jahre war sexuelle Gewalt gegen Mädchen ein Tabu. Erst die Vernetzung von betroffenen Frauen in Selbsthilfegruppen und der Zusammenschluss von einigen Fachfrauen brachte die sexuelle Ausbeutung von Kindern an die Öffentlichkeit. „Die Erkenntnis, dass es sich um »alltägliche« Erlebnisse von Kindern jeder Altersstufe und aus jeder sozialen Schicht handelt, rief zunächst allgemein Unglauben, dann Ratlosigkeit und Bestürzung hervor.“2 Es brauchte ein großes Maß an Beharrlichkeit und Ausdauer, das Tabu zu brechen. Heute bestreitet niemand mehr, dass Mädchen sexuelle Gewalt widerfährt. Trotzdem erhalten sie oft keine oder ungenügende Hilfe. In den Institutionen fehlen Konzepte und Fachkompetenz zur Arbeit mit traumatisierten Mädchen und Frauen. So ist in vielen Fällen die Unterstützung allein davon abhängig, wie kompetent die für den Einzelfall zuständige Fachperson ist. 6.1 Mythen, Klischees und Vorurteilen entgegenwirken Mädchen und Frauen, denen sexuelle Gewalt widerfahren ist, werden allein gelassen, weil die Wahrnehmung von Betroffenen im Hilfesystem und in der Öffentlichkeit geprägt ist von Mythen, Klischees und Vorurteilen. Diese haben das Tabu abgelöst. Sie führen dazu, dass sexuelle Gewalt oft nicht gesehen, bagatellisiert oder unqualifiziert gehandelt wird. Einige Beispiele: • „Kindern darf man nicht alles glauben. Tatsache ist dagegen: Empirische Untersuchungen kommen übereinstimmend zum Ergebnis, dass spontane Aussagen von Kindern bezüglich sexuellen Missbrauchs in 92% bis 95% aller Fälle glaubhaft sind.“3 • Sexuelle Gewalt geschieht spontan oder überfallartig. Es ist notwendig, den Mythen, Klischees und Vorurteilen sowie dem sensationsheischenden Blick der Öffentlichkeit auf die Thematik entgegenzuwirken. Denn sie verhindern nicht nur eine wirksame Hilfe, sondern sie stellen gesellschaftliche Bedingungen her, die dazu beitragen, dass sexuelle Gewalt ausgeübt wird. Sie müssen verändert werden. Es gibt immer noch viele Personen und Institutionen, die sexuelle Gewalt nicht als Straftat bewerten, sie verharmlosen oder rechtfertigen und die traumatischen Folgen für die Betroffenen leugnen. Sie stellen sich bewusst, manchmal auch nicht wissend, auf die Seite der Täter und Täterinnen. Ein Arbeitsschwerpunkt von Wildwasser Wiesbaden e.V. ist, dem entgegenzutreten und Veränderungen herbeizuführen. Wir wollen Betroffenen eine Stimme 4 Schalleck, 2009 Siehe Schalleck, 2009 6 Enders, 2001 7 Wir wissen und berücksichtigen in unserer Beratungsarbeit, dass ca. 10% der sexuell gewalttätig Handelnden Täterinnen sind. Aber diese Zahl zeigt, dass Frauen in der Regel andere Formen finden, um ihre Gefühle von Ohnmacht, Hilflosigkeit und geringem Selbstwert auszuhalten oder zu kompensieren. 5 2 3 Enders, 2001 BFF – Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, 2009 30 30 3131 Aktuelle Entwicklungen 6 6.2 Möglichkeiten der politischen Einflussnahme durch Kooperation und Vernetzung Aktuelle Entwicklungen Wir engagieren uns in überregionalen Interessenvertretungen, auf Bundesebene in der Bundesarbeitsgemeinschaft feministischer Projekte gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Frauen e.V. (BAG Forsa) und auf Landesebene in der Hessischen Landesarbeitsgemeinschaft feministischer Einrichtung gegen sexuelle Gewalt. Hier ist es möglich, die Themen sexuelle Gewalt und Kinderschutz und damit zusammenhängende fach- und gesellschaftspolitische Positionen auf Bundes- und Länderebene zu erläutern. Eine Vertreterin der BAG Forsa hat am Runden Tisch in Berlin teilgenommen. Eine wichtige Forderung beider Arbeitsgemeinschaften ist die flächendeckende Versorgung mit Fachberatungsstellen, damit Betroffene und sie unterstützende Personen vor Ort Hilfe finden. Sexuelle Gewalt in Form von sexualisierter Sprache, Grenzverletzungen, Übergriffen oder Vergewaltigungen, gehört zur Lebenswirklichkeit von Mädchen und Frauen. Für eine Gesellschaft ist es wichtig die fortwährenden aggressiven Verhaltensweisen wahrzunehmen und sie zu bekämpfen. Immer wieder darauf hinzuweisen, die Ursachen zu erläutern und sich für Veränderungen einzusetzen, ist ein Schwerpunkt unserer Beratungsstelle. Aus diesem Grund arbeiten wir auf regionaler Ebene unter anderem im AK Mädchenpolitik und in der AG Wiesbadener Frauen- und Mädcheneinrichtungen mit. Durch den Zusammenschluss von Fachfrauen aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen ist es möglich, sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit weiblichen Lebenswelten auseinanderzusetzen, die Interessen von Mädchen und Frauen zu vertreten, bestehende Missstände und mögliche Lösungswege aufzuzeigen. 6.3 Der Vereinzelung der Disziplinen entgegenwirken Wer soll sich vernetzen? Kooperieren und vernetzen sollten sich die Institutionen und Personen, die in der Arbeit gegen sexuelle Gewalt und der Unterstützung von Betroffenen tätig sind. Hierzu zählen Fachpersonen aus den Bereichen Kinder- und Jugendhilfe (insbesondere Kinderschutz und Arbeit mit Mädchen), Schule, Kindergarten, Strafverfolgung, Medizin, Beratung und Therapie. Es geht um Berufsgruppen, die mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen, Methoden, Zielsetzungen und handlungsleitenden Normen arbeiten. Beruht die Zusammenarbeit in Arbeitskreisen noch auf Freiwilligkeit, ist sie im Einzelfall oft unausweichlich. Fegert u.a. weisen daraufhin, dass „die Ausbildung von SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, JuristInnen, PädagogInnen, PolizistInnen und MedizinerInnen in fachlichen Monokulturen erfolgt. Ein ‚Standesbewusstsein‘ wird entwickelt im Sinne von ‚wir und die anderen‘. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit wird eher verhindert als gefördert.“8 Aber sie ist bei Interventionen in Fällen von sexuellem Missbrauch notwendig. Arbeitskreise, in denen sich die Beteiligten für einen Fachaustausch fallunabhängig treffen, helfen interprofessionelle Vorurteile abzubauen, Schnittstellen in der Arbeit zu erkennen, Erwartungen an andere Institutionen zu benennen, zu erfahren, was die anderen leisten können und Vertrauen aufzubauen. „Eine Beschreibung der eigenen Kompetenzen, Stärken und Schwächen ist aber die Grundvoraussetzung für eine Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen. Erst wenn ich von dem anderen weiß, was dieser kann, kann ich im konkreten Fall ohne Missverständnisse kooperieren.“9 Wildwasser Wiesbaden e.V. ist auch in regionalen Arbeitskreisen und Fachgruppen vertreten. Auch hier wollen wir durch unsere Mitarbeit fachliche und gesellschaftliche Positionen einbringen und eine bessere Zusammenarbeit im Einzelfall bewirken. In den regionalen Arbeitskreisen und Fachgruppen geht es um folgende Themenfelder: Prävention Intervention Unterstützung für betroffene Mädchen Auseinandersetzung mit den alltäglichen Lebenswelten von Mädchen Unterstützung für betroffene Frauen Auseinandersetzung mit den alltäglichen Lebenswelten von Frauen 6.4 Der AK „Runder Tisch der Staatsanwalt zur Kooperation in Fällen sexueller Gewalt gegen Mädchen und Jungen“ half insbesondere, die „Vorurteile“ und die „fehlerhaften Erwartungen“ zwischen den Angehörigen der Strafverfolgungsbehörden und der psychosozialen Einrichtungen über die Tätigkeit der jeweils anderen abzubauen. Leider trifft sich der Runde Tisch der Staatsanwaltschaft aus 8 9 32 32 Fallunabhängige Zusammenarbeit – Rückschläge und Erfolge Fegert u.a., 2001 Fegert u.a., 2001 3333 Aktuelle Entwicklungen geben. Deshalb kooperieren und vernetzen wir uns mit anderen Personen und Institutionen. Durch die Teilnahme an Arbeitskreisen haben wir die Möglichkeit, Fachwissen in Diskussionen einzubringen und weiterzutragen. Gründen der Arbeitsüberlastung der Teilnehmenden nur noch einmal im Jahr. Damit ist die Kontinuität und Qualität der Zusammenarbeit in Zukunft nicht mehr gegeben. Wir bedauern das sehr. Die Entwicklung von Konzepten zur Intervention bei sexuellem Missbrauch an einem Mädchen oder Jungen in Wiesbaden10 und dem Main-Taunus-Kreis11 sind gelungene Kooperationsbeispiele. Fachpersonen aus verschieden Institutionen haben in den jeweiligen Arbeitskreisen, „Institutionelle Kooperation gegen sexuellen Missbrauch in Wiesbaden“ und „Fach-AG gegen sexualisierte Gewalt im Main-Taunus-Kreis“, gemeinsam die Konzepte entwickelt und begleiten sie auf fachlicher Ebene weiter. Die Konzepte sind Arbeitsgrundlage für alle beteiligten Institutionen in Wiesbaden bzw. im Main-Taunus-Kreis. Kinderschutz durch Kooperation Aktuelle Entwicklungen Die zurückliegenden Praxiserfahrungen in Wiesbaden und im Main-TaunusKreis zeigen, dass die fallunabhängige Kooperation hilfreich ist für eine fallbezogene Zusammenarbeit. Intervention bei einer Vermutung von sexueller Gewalt gegen ein Mädchen oder einen Jungen ist ein sensibles und hochkomplexes Arbeitsfeld. Ein wichtiger Baustein beider genannter Konzepte ist die Hilfekonferenz, in der alle für den Einzelfall notwendigen Fachpersonen zusammentreffen, um die Hinweise, die zur Vermutung der sexuellen Gewalt geführt haben, zu bewerten. Sexuelle Gewalt findet im Verborgenen statt. Die Erhärtung oder die Verwerfung einer Vermutung gelingt nur durch das Zusammentragen vieler einzelner Elemente. Sie müssen verstanden und beurteilt werden, die verschiedenen Sichtweisen und Fachkompetenzen der Teilnehmenden unterstützen diesen Prozess. Kinderschutz bei sexueller Gewalt kann nur durch eine kompetente und gut aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit aller beteiligten Fachpersonen gelingen. Die Intervention bei einem Verdacht auf sexuellen Missbrauch gehört zu den schwierigsten Aufgaben der sozialen Arbeit überhaupt. Die Konfrontation mit sexueller Gewalt gegen Mädchen und Jungen löst auch bei Fachkräften eine große emotionale Betroffenheit und einen hohen Handlungsdruck aus. 6.6 Verknüpfung von Wissen Die Vernetzung mit anderen Fachinstitutionen und Fachpersonen macht es uns möglich, uns mit dem aktuellen Forschungsstand zum Kinderschutz, zur sexuellen Gewalt und zur Thematik Traumatisierung auseinanderzusetzen und die Arbeit der Beratungsstelle auf allen Ebenen qualifiziert weiterzuentwickeln. Für unsere Beratungsarbeit ist die Mitarbeit in regionalen Arbeitskreisen auch aus weiteren Gründen sehr wertvoll. So sind wir informiert über das Angebot anderer Institutionen und Fachpersonen und können Klientinnen zu bestimmten Fragestellungen kompetent weiterverweisen. Das hilft auch, ressourcenorientiert zu handeln, weil nicht alle „alles“ anbieten müssen. 6.7 Ermächtigung von Betroffenen Im Einzelfall sind zumeist verschiedene Stellen zuständig oder beteiligt, z.B. das Jugendamt, das Familiengericht, eine Beratungsstelle, der Kindergarten oder die Schule. Schutz des Mädchens oder Jungen vor weiterer sexueller Gewalt gelingt nur durch die Kooperation der beteiligten Institutionen und deren zuständigen MitarbeiterInnen. Eine gute Zusammenarbeit kann dazu beitragen zusätzliche Belastungen durch die Intervention für das betroffene Kind und seine Familie zu vermeiden oder zu verringern. „Sexueller Missbrauch verändert nicht nur das Leben des betroffenen Mädchens oder Jungen, sondern auch seiner Familie. Ein nicht abgestimmtes Vorgehen kann weitere Schäden hervorrufen, wie die Fachliteratur über Langzeitstudien hinlänglich beschreibt.“ 12 Zur oben gestellten Frage „Wer soll sich vernetzen?“ gehört noch eine weitere Personengruppe: die Betroffenen selbst. 10 Dass Beraterinnen oder Therapeutinnen ihnen eine Stimme geben, ihre Interessen in Fachgremien und der Öffentlichkeit vertreten, ist wichtig. Aber die eigene Sprachlosigkeit aufgrund der widerfahrenden Gewalt zu überwinden, die AK Hilfe statt Gewalt - Institutionelle Kooperation bei sexuellem Missbrauch von Mädchen und Jungen, 2008 11 Fach AG gegen sexualisierte Gewalt im Main-Taunus-Kreis, 2007 12 Fegert u.a., 2001 3434 13 Fach AG gegen sexualisierte Gewalt im Main-Taunus-Kreis, 2007 35 35 Aktuelle Entwicklungen 6.5 Für den Schutz vor weiterer sexueller Gewalt ist auch die Kooperation mit BeraterInnen und TherapeutInnen, die mit Tätern arbeiten, wichtig. „Die therapeutische Arbeit mit Sexual(straf)tätern greift zu kurz, wenn sie sich auf die Therapie beschränkt. Diese Arbeit erfordert darüber hinaus vielfältige Formen der Kooperation sowie eine kontinuierliche und offene Kommunikation zwischen den verschiedenen Institutionen und Fachkräften, die mit einem Fall von sexualisierter Gewalt befasst sind. So sind z.B. die Fragestellungen ‚wie verhalten sich die beteiligten Fachkräfte gegenüber den Täter/innen‘ und ‚welche Interventionen gegenüber den Täter/innen werden von welcher Institution ausgeführt‘ stets in der Hilfekonferenz zu klären.“13 Durch eine Zusammenarbeit ist es darüberhinaus möglich, die Strategien von Tätern und Täterinnen zur Manipulation der beteiligten Fachpersonen, des betroffenen Kindes und dessen Familie zu erkennen (Manipulation, um z.B. die Glaubhaftigkeit des Mädchens oder Jungen zu erschüttern oder das gewalttätige Handeln fortsetzen zu können). Auswirkungen der Gewalt selbst aufzuzeigen und Unterstützung einzufordern, kann zur Ermächtigung von Betroffenen führen, ihre Ohnmacht beenden, die Gesellschaft zwingen, Betroffene in ihrer Vielfalt wahrzunehmen und Mythen, Klischees und Vorurteile zu überdenken und zu verwerfen. 7 STATISTISCHE ERFASSUNG DER MELDUNGEN ZU SEXUELLEM MISSBRAUCH 2011 Kooperation und Vernetzung sind die Basis der Arbeit gegen sexuelle Gewalt. Wir fordern ein Leben ohne sexuelle Gewalt, denn sexuelle Gewalt schadet Mädchen und Jungen immer. Gesamtzahl der Meldungen zu sexuellem Missbrauch von 2006 bis 2011 400 Meldungen von 2006 bis 2011 370 367 335 317 354 348 ARBEITSKREIS HILFE STATT GEWALT (HG): Institutionelle Kooperation bei sexuellem Missbrauch von Mädchen und Jungen. Eine Konzeption aus der Praxis für die Praxis. Wiesbaden 2008 BFF – Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe: Mythen und Tatsachen zum sexuellen Missbrauch. Berlin 2009 ENDERS, U. (Hrsg.): Zart war ich bitter wars. Köln 2001 Meldungen 300 Literatur 200 100 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 FEGERT, J., BERGER, C., KLOPFER, U., LEHMKUHL, U., LEHMKUHK, G. (Hrsg.): Umgang mit sexuellem Missbrauch – Institutionelle und individuelle Reaktionen. Münster 2001 SCHALLECK, M.: Nie etwas passiert? – die falsche Anschuldigung auf dem Prüfstand oder: Die Verleugnung sexuellen Missbrauchs heute. In: Dokumentation der Fachtagung: 25 Jahre sexueller Missbrauch als Thema in der Öffentlichkeit – immer noch aktuell?! Wildwasser Berlin e.V., Berlin 2008 Verteilung nach Alter der von sexueller Gewalt Betroffenen zum Zeitpunkt der Meldung im Berichtsjahr 2011 Alter ? Mädchen 0 - 3 4 - 6 7-10 10 27 28 11-14 15-18 19-27 51 37 Frauen 4 20 10 3 1 Gesamt 1 152 39 1 Kinderpornogr. 109 2 Männer 36 36 153 43 Jungen >27 Gesamt 2 3 1 14 47 38 54 39 44 111 348 37 37 Statistik Aktuelle Entwicklungen FACHARBEITSGRUPPE GEGEN SEXUALISIERTE GEWALT IM MAINTAUNUS-KREIS: Kinderschutz und Hilfen gegen sexualisierte Gewalt im MainTaunus-Kreis. Handlungsleitfaden für pädagogische, psychosoziale und medizinische Arbeitsfelder. Hofheim 2007 davon 348 Meldungen 348 (davon 59 (davon aus den 59 Vorjahren) (davon 59aus ausden denVorjahren) 348Meldungen Meldungen Vorjahren) 348 Meldungen (davon 59 aus den Vorjahren) davon persönliche persönliche Beratung: Beratung: Beziehung der Melderinnen und Melder zu den Betroffenen von sexueller Gewalt im Jahr 2011 (N: 348 Meldungen) 221 Meldungen 221 Meldungen (260 Personen) (260 Personen) persönliche Beratung: 221Meldungen Meldungen (260 Personen) nurBeratung: telefonische nur telefonische Beratung: Beratung: 73 Meldungen 73 persönliche 221 Meldungen (260 Personen) nur telefonische Beratung: 73 Meldungen E-mail/schriftlich: nur E-mail/schriftlich: 3 Meldungen 3 Meldungen nur telefonische Beratung: 73 Meldungen Verwandte und Bekannte 9% nur E-mail/schriftlich: 310 Meldungen Anfragen Anfragen nach Sachinformationen: nach Sachinformationen: 10 Meldungen Meldungen nur E-mail/schriftlich: 3 Meldungen nach Sachinformationen: 1041 Meldungen Weitere Weitere Betroffene Betroffene im Fall: 10 im Meldungen Fall: 41 Meldungen Meldungen AnfragenAnfragen nach Sachinformationen: JugendSchulen amt 5% 3% Kitas 5% andere Professionelle 19% Weitere Betroffene Weitere Betroffene im Fall: im Fall: 41 Meldungen 41 Meldungen 14 Fälle:14 zusätzlich Fälle: zusätzlich insgesamt insgesamt 17 (mehrstündige) 17 (mehrstündige) Helferkonferenzen Helferkonferenzen Mütter 21% insgesamt 17 (mehrstündige) Helferkonferenzen 2 Fälle: zusätzlich 2insgesamt Fälle: zusätzlich je 17 ein(mehrstündige) Konfrontationsgespräch je ein Konfrontationsgespräch 14 Fälle: 14 zusätzlich Helferkonferenzen 2 Fälle:35 zusätzlich je Konfrontationsgespräch Fälle: zusätzlich 88ein (längere) 88 (längere) fallergänzende fallergänzende KontakteKontakte mit anderen mit anderen Stellen Stellen 2 Fälle: 35 zusätzlich je ein Konfrontationsgespräch 88 (längere) fallergänzende mit Stellen anderen Stellen 1 Fälle: Fall: zusätzlich 188 Fall: zusätzlich Gerichtsbegleitung. Gerichtsbegleitung. 35 Fälle: 35 zusätzlich (längere) fallergänzende KontakteKontakte mit anderen 1 Fall: zusätzlich Gerichtsbegleitung. 1 Fall: zusätzlich Gerichtsbegleitung. Selbstmelderinnen 38% Lokale Verteilung der Meldungen 2011 Lokale Verteilung Lokale Verteilung der Meldungen der Meldungen 2011 2011 Lokale Verteilung der Meldungen 2011 regional 85 regionalWiesbaden regional 85 % (296 85Meldungen) % (296 Meldungen) regional: 85% (296 Meldungen) Wiesbaden Wiesbaden regional 85 % (296 Meldungen) 20% Rheingau-Taunus-K. Wiesbaden Wiesbaden 20% 20% Rheingau-Taunus-Kreis Rheingau-Taunus-Kreis Rheingau-Taunus-Kreis 20% 6% Main-Taunus-Kreis 20% Rheingau-Taunus-Kreis 6% 6% Main-Taunus-Kreis Main-Taunus-Kreis 6% Main-Taunus-Kreis 4% 6% Mainz Main-Taunus-Kreis 4% 4% Mainz Mainz Mainz 4%Mainz 55% 55% 55% 55% Wer wurde persönlich beraten im Jahr 2011? (N=260 Personen in 221 Fällen) 55% Mütter 21% Eltern 7% Privatpersonen 4% Fachkräfte 18% 4% überregional 15% Meldungen) überregion überregional überregional 15 % (52 (52 15 M.)% (52 M.) al 15 % überregional 15 % (52 M.) Hessen* 5% * ohne die* genannten 5% ohne die genannten 5% Regionen Hessen*Hessen* *5% ohne die genannten * ohne Regionen dieRegionen genannten Regionen 5% Rheinland-Pfalz** Hessen* ohne MainzMainz * ohne die7% genannten Regionen 7% ** ohne**Mainz ** ohne Rheinland-Pfalz** ** ohne Mainz 7% 7% Rheinland-Pfalz** Rheinland-Pfalz** ** ohne Mainz Statistik andere Bundesländer 7% Rheinland-Pfalz** andere Bu.länder und 3% 3% E-mails und Ausland 3% 3% andere Bu.länder andere Bu.länder und E-mails und E-mails andere Bu.länder und E-mails 38 38 38 38 38 Betroffene älter 27 J. 27% Betroffene 19-27 J. 11% Betroffene 15-18 J. 8% Betroffene 11-14 J. 6% Statistik Hessen* Statistik Statistik Statistik insgesamt: insgesamt: insgesamt: davon davon insgesamt: 3% 3939 Abklärung einer Vermutung 20% Beratung zum Umgang mit Betroffenen 19% Statistik . 4040 Täter und Täterinnen bei sexueller Gewalt (bezogen auf erstgenannten Täter bei Meldungen im Jahr 2011) Fragen zu Umgang Anzeige/ Übergriffe mit Sonstige Prozess Fragen zu unter Täter Themen Therapie/ 3% 1% Kindern 2% Kliniken 2% 6% Interesse an Gesprächsgruppe 4% Beratung Betroffener 41% Täter (96%) und Täterinnen (4%) Anzahl % innerfamiliär 146 67% Vater (50), Pflegevater (4), Stiefvater (16), Partner der Mut- 77 ter (4), Vater und Mutter (3) 35% Großvater (11), Stief- Großvater (2) 13 6% Mutter (2), Mutter und Vater (s.o.) (3) 5 2% Bruder (9), Stiefbruder (2), Pflegebruder (2) 13 6% Onkel (10), andere männliche Verwandte (12) 22 10% Ehemann (4), Ex-Ehemann (2), Partner (9), Ex-Partner (1) 16 7% Sozialer Nahbereich 52 24% Bekannter der Familie (10), Nachbar (3), Nachbar und Frau 14 (1) 6% Nachbarin und Mann s.o. 1 0,4% Bekannter der Betroffenen 13 6% Bekannte 1 0,4% männlicher Jugendlicher (älter als 12 Jahre) 8 4% mehrere männl. Jugendliche (älter als 12 Jahre) 1 0,4% Lehrer (4), Busfahrer (1), Betreuer (1), Ausbilder (1), Arzt 13 (1), Therapeut (1) Hausmeister (1), Krankenpfleger (1), Trainer (1), Schülerpraktikant (1) 6% Nonne 1 0,4% Fremde 10 5% Fremder (9), 4 Fremde (1) 10 5% Übergriffige Kinder 10 5% Junge (bis 12 Jahre alt) 10 5% Gesamt 218 100% Keine Angabe (83), nicht klärbar (40), nicht bestätigt (7) 130 4141 Statistik Beratungsinhalte (Hauptthemen der Beratung) Absender/in: Sie können diese Informationsmaterialien auch übers Internet auf unserer homepage www.wildwasser-wiesbaden.de bestellen An 65187 Wiesbaden Datum:................................. Hiermit bestelle/n ich/wir die angekreuzten Informationsmaterialien. Ich/Wir zahle/n zuzüglich einer Verpackungs- und Portopauschale nach Erhalt einer Rechnung. 1. ( ( ( ( ( ) ) ) ) ) ( ) ( ) ( ) 2. ( ) ( ) 3. ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) Informationsmaterialien über die Beratungsstelle Fortbildungsprogramm 2012 Informationsfaltblatt für jugendliche Mädchen (ab 12 Jahre) Informationsfaltblatt für Erwachsene Informationsfaltblatt für Erwachsene in türkischer Sprache Informationsfaltblatt für Frauen, denen als Erwachsene sexuelle Gewalt widerfahren ist Tätigkeitsbericht 2011 Plakat: Wildwasser Wiesbaden Plakat: Sexualisierte Gewalt kann jede Frau treffen. Sie müssen damit nicht alleine bleiben kostenlos kostenlos kostenlos kostenlos kostenlos Anhang 2: ausgewählte Presseartikel Anhang Anhang 1: Liste 1: der ListeÖffentlichkeitsmaterialien der Öffentlichkeitsmaterialien Wildwasser Wiesbaden e.V. Dostojewskistr. 10 Euro 3,00 Euro 1,50 Euro 1,50 Listen Adressenliste (Beratungsstellen gegen sexuellen Miss- Euro 1,00 brauch) Literaturliste (Fachliteratur, Romane, Mädchen-, Jugend- Euro 1,00 und Bilderbücher) Bücher und Informationsschriften Dörsch, Manuela u. Aliochin, Karin: Gegen sexuellen Missbrauch. Das Handbuch zur Verdachtsabklärung und Intervention (1998) Wildwasser Wiesbaden e.V.: Sexueller Missbrauch durch Jungen – (K)ein Thema für die Jugendhilfe. Themenschwerpunkt des Tätigkeitsberichtes 2003 Wildwasser Wiesbaden e.V.: Kurzer Leitfaden zum Aufbau einer Selbsthilfegruppe (2005) Rode, Raupp, Benzel, Trunczik: Beratung von Frauen mit Multipler Persönlichkeitsstruktur (2006) Arbeitskreis Hilfe statt Gewalt Wiesbaden (Hg.): Institutionelle Kooperation bei sexuellem Missbrauch von Mädchen und Jungen Eine Konzeption aus der Praxis für die Praxis (2008) Rode, Tanja u. Wildwasser Marburg e.V. (Hg.): Bube, Dame, König – DIS. Dissoziation als Überlebensstrategie im Geschlechterkontext (2009) Euro 11,00 Euro 1,00 Euro 1,00 Euro 5,00 Euro 5,00 Euro 22,00 Unterschrift: ……....................................................................................... 4242 43 43 44 44 45 45 Anhang 2: ausgewählte Presseartikel Anhang 2: ausgewählte Presseartikel www.aufBegehren.com DIALOGISCHE VORTRÄGE UND SEMINARE Anzeige Dornbach Anzeige Aufbegehren AGGRESSIVITÄT, MACHT UND SEXUALITÄT sind drei stark ineinander wirkende Erfahrungsfelder im Mädchen- und Frauenleben, Ganze Seite die vor allem in ihren belastenden Aspekten wahrgenommen werden. Licht in diese Zusammenhänge zu bringen ist das Kernanliegen unserer gemeinsamen Arbeit, in der wir sowohl Aggressivität als auch Sexualität als positive und kraftvolle Lebensenergien verstehen. Das Herzstück unserer feministischen Bildungsangebote ist ein dialogischer Vortrag: W EIBLICHES (AUF-)BEGEHREN: ÜBER DIE ZUSAMMENHÄNGE VON (VERBORGENER) AGGRESSIVITÄT UND (VERLETZTER) SEXUALITÄT IM LEBEN VON MÄDCHEN UND FRAUEN Ein aktueller Artikel zu unserer Arbeit ist in der digitalen Zeitschrift Prä & Pro Nr. 1/Berlin 2012 erschienen: W EIBLICHE SEXUALITÄT – UN(TER)BELICHTETES THEMA IN PÄDAGOGIK, BERATUNG UND PSYCHOTHERAPIE Ausschreibungstexte, Radiointerviews und andere Informationen finden Sie auf unserer Homepage. Unsere Fortbildungsangebote sind für Frauen in therapeutischen und beratenden Arbeitsfeldern durch die LPK Rheinland-Pfalz akkreditiert. Astrid Peter Carola Spiekermann 46 46 , iÃÌÀ>~iÊ{Ê Halbe Seite xx££ÈÊ>â /i°ÊÊ äÊÈ£ÊΣ°ÊÓäÊ{ÇÊnä 8ÊÊäÊÈ£ÊΣ°ÊÓäÊ{ÇÊn{n ÜÜܰ`ÀL>V °`i Wir sind Partner für: UÊÀâÌi]Ê«Ì ii]ÊiLiÀÕviÊ UÊÀiLiÀÕyiÀÊÕ`ÊiÜiÀLiÌÀiLi`iÊ UÊ*À`ÕâiÀi`iÃÊiÜiÀLiÊ UÊvÀ>ÌÃÌiV }iÊ UÊÀ~ÊÕ`Êâi >`iÊ UÊ *ÀwÌ1ÌiÀi iÊ UÊÀÃV Õ}ÃiÀV ÌÕ}iÊ UÊ6iÀÊÕ`ÊÌÃÀ}Õ}ÃÜÀÌÃV >vÌÊ UÊÕ>iÊ1ÌiÀi iÊ UÊ}iLiÌÀiLiÊ UÊ<ÜiVÛiÀLB`iÊ UÊ-ÌvÌÕ}i]Ê6iÀiiÊ UÊ-ÌB`Ìi]Êii`i UÊÀ«iÀÃV >vÌiÊ`iÃÊvviÌV iÊ,iV Ìà Anzeige Ginciauskas Praxis für Supervision und Beratung Viertel Seite Supervision für Einzelne, Teams und Leitungskräfte Mediation in Arbeitskonflikten Lilo Ginciauskas Diplom-Supervisorin DGSv Mediatorin BM Familientherapeutin Fischtorplatz 20, 55116 Mainz Tel.: 06131-1433456 www.Praxis-Supervision-Beratung.de 47 47 Anzeige Druckerei Linde Attraktive Angebote für Geschäfts- und Privatkunden ar te n Visitenk pier Briefpa older Imagef rif ten Zeitsch ür e n Br osch ng e n Einladu hr... und me Augustinerstraße 43/47 · 55116 Mainz Tel. 0 61 31 / 22 62 53 · Fax: 0 61 31 / 23 74 61 [email protected] · www.druckerei-linde.de 4848 Wildwasser Wiesbaden Wildwasser Wiesbaden Wildwasser Wiesbaden e.V. Wildwasser Wiesbaden e.V. Verein gegen sexuellen Missbrauch sexuellen Missbrauch Verein gegenfür sexuelle Gewalt Beratungsstelle Mädchen und Frauen Beratungsstelle für Mädchen und Frauen Fachberatungsstelle für Mädchen und Frauen Wallufer Straße 1 10 65197Dostojewskistraße Wiesbaden 65187 Wiesbaden Telefon 0611-061180 8619 Telefon 80 8619 Telefax 061184 Telefax 0611-63844063 40 [email protected] [email protected] www.wildwasser-wiesbaden.de www.wildwasser-wiesbaden.de Spendenkonto 14 8514978505 510510 900900 00 00 Spendenkonto 97 BLZ 05 BLZ Wiesbadener Volksbank Wiesbadener Volksbank Wildwasse Wildwasse Fortbildungen Fortbildungen Wiesbade Wiesbade 2007 2009 Tätigkeitsbericht 2011 Eintägige berufsbegleitende Eintägige berufsbegleitende