PRESSE MEDIENBERICHTERSTATTUNG KLINIK IM ALPENPARK Defreggerweg 2-6 · 83707 Bad Wiessee Telefon: (08022) 846-0 · Fax: (08022) 846-207 [email protected] · www.klinik-alpenpark.de TZ MÜNCHEN / 28.1.2014 Das Tagesthema Medizin DIENSTAG, 28. JANUAR 2014 SEITE 16 Mehr zum Thema Gesundheit auf www.tz.de/service/gesundheit Zuckerkrank – was stimmt und was nicht? Gesundheits-Magazin SCHWANGERSCHAFT Sport hilft Baby im Bauch Sportliche Mütter bekommen schlaue Kinder! Denn Bewegung in der Schwangerschaft scheint die Hirnentwicklung des Babys zu fördern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Uni Montreal. Verglichen wurden werdende Mütter, die im zweiten Drittel der Schwangerschaft dreimal wöchentlich mindestens 20 Minuten lang leichten Sport trieben, mit Schwangeren, die sich nicht bewegten. Eine Woche nach der Geburt wurde die Hirnreifung der Babys überprüft – dabei schnitten die Kinder der Sportmütter deutlich besser ab. Foto: dpa Alle Diabetiker spritzen Insulin? Falsch! GESUNDES WOHNEN Blei im Wasser ist Mangel Foto: tz-Archiv 1. Irrtum: Wer viel Zucker isst, wird zuckerkrank! Diabetes vom Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, das heißt das eigene Immunsystem zerstört die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Folge: Die nach der Verdauung im Blut schwimmende Glukose gelangt nicht mehr in die Zellen. Die Erkrankung wird durch genetische und noch unbekannte Faktoren ausgelöst. Beim Typ-2-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse zwar Insulin, das Hormon wirkt aber nur teilweise. Dabei spielt der Lebensstil tatsächlich eine große Rolle, besonders Bewegungsmangel und falsche Ernährung. Das muss nicht unbedingt ein Zuviel an Zucker sein. Eine Studie vom Institut für Ernährungsforschung ergab, dass auch diejenigen, die viel Fleischprodukte und Weißbrot essen, ein höheres Risiko haben, Diabetes zu bekommen. 2. Irrtum: Alle Diabetiker müssen Insulin spritzen! Zunächst sind nur Erkrankte vom Typ 1 auf Insulingaben angewiesen. Beim Typ 2 kann schon eine Änderung des Testen Sie den Blutzucker! 10 Irrtümer über Diabetes W eltweit gibt es über 250 Millionen Diabetiker, in Deutschland sind rund sechs Millionen Menschen in Behandlung. Daneben gibt es geschätzt mindestens zwei Millionen Männer und Frauen, die zuckerkrank sind, ohne es zu wissen, weil sie keine Symptome haben. Allein in München leben schätzungsweise 200 000 Lebensstils, kombiniert aus vernünftiger Ernährung und moderater Bewegung dazu führen, dass sich die Blutzuckerwerte wieder normalisieren. Sind die Patienten nicht mobil genug oder schaffen sie es nicht, ihr Gewicht zu reduzieren, können Medikamente den Blutzuckerspiegel senken. 3. Irrtum: Diabetiker brauchen spezielle DiabetikerProdukte! Diese Produkte sind weitgehend überflüssig. Wie für gesunde Menschen gilt auch für Diabetiker: Diabetesorganisationen empfehlen einen Bluttest ab einem Alter von 35 Jahren. Ist alles normal sollte der Zuckerstoffwechsel nach drei Jahren wieder kontrolliert werden. An Diabetes mellitus leidet, wenn der Blutzuckerwert wiederholt zu einer beliebigen Zeit stark erhöht ist (mehr als 200 mg/dl im venösen Blutplasma) oder nüchtern mehr als 126 mg/dl beträgt. Gefahr Unterzuckerung Bei einer Unterzuckerung liegt der Blutzuckerspiegel unter 60 mg/dl. Menschen mit Unterzuckerung sind blass, haben einen schnellen Puls, sind kaltschweißig, zittern und können sich schlecht konzentrieren. Bei sehr niedrigem Blutzucker kann der Patient ins Koma fallen. Bei einer milden Unterzuckerung kann sich der Betroffene in der Regel selber helfen, indem er ein Glas gezuckertes Getränkoder ein Stück Traubenzucker zu sich nimmt. wenig Fett, Zucker und Salz in Maßen, viel Getreideprodukte, Gemüse und Früchte essen. Süßigkeiten sind ab und zu erlaubt. Eine spezielle Diät ist nicht nötig. 4. Irrtum: Diabetes ist ni ch t so schlimm! Diabetes verursacht in Deutschland jährlich mehr unerkannte Diabetiker! Die Krankheit wird oft erst nach acht bis zehn Jahren entdeckt! So häufig Diabetes mellitus auch ist, das Wissen über die Krankheit ist geprägt von Vermutungen und Mythen. Die tz stellt die Volkskrankheit in einer Serie auf der Medizinseite vor. Heute räumen wir mit den verbreitetsten Irrtümern auf. Todesfälle als Brustkrebs und AIDS zusammen. Jeden Tag sterben hierzulande drei Menschen an Diabetes. Die Zuckerkrankheit erhöht z. B. das Schlaganfallrisiko um das das Doppelte bis Dreifache, auch das Herzinfarktrisiko, das Risiko für Fußamputationen, Erblindungen und Nierenversagen ist bei Diabetikern ungleich häufiger. 5. Irrtum: Diabetiker dürfen keinen Sport treiben. Bewegung ist sogar sehr wichtig. Selbst Leis- tungssport ist für gut geschulte Patienten möglich. Die Sportler müssen ihren Blutzucker intensiv kontrollieren, da Muskeln einen hohen Energiebedarf haben, damit die Blutzuckerwerte nicht zu stark schwanken. 6. Irrtum: Diabetes ist nicht heilbar! Das stimmt für den Typ1, bei dem die Insulin produzierenden Zellen zerstört wurden. Der Ausbruch der Typ-2-Erkrankung kann bei Gefährdeten auch ohne Medikamente durch eine gesunde Lebensweise verhindert, zumindest hinausgezögert werden. 7. Irrtum: Nur Dicke bekommen Diabetes! Vorschau der Serie: Die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin Foto: Getty Images Jeden Tag werden rund 1000 Menschen in Deutschland mit Diabetes neu diagnostiziert, 950 davon haben den Typ 2 (auch Altersdiabetes) genannt. Wie diese Krankheit diagnostiziert und behandelt wird, ist Thema der nächsten Medizinseite. Unser Experte dafür ist Dr. Franz Bichler, Chefarzt Innere Medizin, Klinik im Alpenpark am Tegernsee. Eine Woche später beschreibt Dr. Ilse Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor für den Diabetes Typ 2, allerdings schützt eine schlanke Figur nicht zuverlässig vor der Krankheit. 8. Irrtum: Hohen Blutzucker spürt man! Die Erkrankung wird oft nur durch Zufall entdeckt. Wenn Symptome auftreten wie starker Durst, häufiges Wasserlassen, ist die Erkrankung bisweilen schon weit fortgeschritten. 9. Irrtum: Diabetiker sind häufiger krank! Wer seinen Blutzucker gut eingestellt hat, sei es durch Insulin, Tabletten oder den gesunden Lebensstil, hat im allgemeinen keine größere Gefahr, sich mit Infektionskrankheiten anzustecken. Auch Impfungen können ganz normal gegeben werden. 10. Irrtum: Nur alte Menschen werden Diabetiker! Diabetes betrifft prinzipiell alle Altersgruppen. Das Risiko für die Erkrankung am Typ-2Diabetes steigt jedoch mit dem Alter an. Von den 70-Jährigen ist etwa jeder Vierte bis Fünfte von dieser Krankheit betroffen. Auf der anderen Seite wird die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit dem sogenannten Alterszucker auf etwa 5000 geschätzt. Das sind hauptsächlich Jugendliche mit erheblichem Übergewicht und Bewegungsmangel. SUS Engelsberger, Oberärzin und Leiterin der Diabetes-Ambulanz im Klinikum Schwabing, wie Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes behandelt werden. Zum Abschluss erklärt Professorin Maria Schumm-Drager, Chefärztin der Klinik für Diabetologie in Bogenhausen, wie Spätschäden vermieden werden können. Noch immer gibt es jährlich 40 000 Amputationen durch Diabetes, erblinden 2000 Menschen, erleiden zwei von drei Erkrankten einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Seit 1. Dezember 2013 darf ein Liter Trinkwasser höchstens zehn Mikrogramm Blei enthalten. Ist dieser Wert überschritten, liegt ein Mangel vor, der eine Kürzung der Miete um fünf Prozent rechtfertigt (Az. 910 C 117/10). STATISTIK Kranke Arbeitnehmer Der Krankenstand in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Das hat die DAK-Gesundheit ermittelt. Vor allem Erkältungen machten den Berufstätigen zu schaffen. Jeden Tag des Jahres waren im Durchschnitt vier von 100 Beschäftigten krankgeschrieben. INNOVATION Hoffnung bei Hepatitis C Neue Hoffnung für Patienten mit Hepatitis C: Ein neues Medikament gegen die Leberentzündung ist jetzt erhältlich. Der Wirkstoff Sofosbuvir greift direkt in den Vermehrungszyklus des Virus ein. Ärzte hoffen, dass sich damit die Zahl der nötigen Lebertransplantationen deutlich verringert. In Deutschland sind eine halbe Million Menschen mit dem Hepatitis-CVirus infiziert. Das dpa-Bild zeigt die Behandlung eines Patienten auf der Intensivstation. PATIENTENVERANSTALTUNG Sehstörung & Schlaganfall Etwa jeder fünft Patient leidet nach einem Schlaganfall oder Schädel-HirnTrauma unter Sehstörungen. Viele Betroffene können nur Ausschnitte ihrer Umwelt wahrnehmen. Welche modernen Methoden zur Behandlung zur Verfügung stehen, darüber können sich Patienten am Donnerstag, 30. Januar, von 18.30 bis 19.30 Uhr im Casino (EG) des Klinikums Bogenhausen, Englschalkinger Str. 77, informieren. INTERNET-TIPP Arzttermine online buchen Immer mehr Ärzte registrieren sich im Internet auf Online-Plattformen. Der große Vorteil für Patienten: Sie können unabhängig von Praxiszeiten Arzttermine buchen, zum Beispiel über www.arztauskunft.de. Eine Anmeldung dafür ist nicht erforderlich, erklärt die Stiftung Gesundheit.