Magnetismus Hall Effekt 49 Hall Effekt (Anwendungen) 50 Drehmoment einer Leiterschleife 51 Beispiel: Drehmoment einer Spule 54 Biot-Savart Gesetz 55 Magnetfeld im Inneren einer Leiterschleife 56 Magnetfeld eines stromführenden Leiters 57 Magnetische Kraft zwischen zwei parallelen Leitern 59 EM 48 Ampere‘sches Gesetz 60 Magnetfeld in einer langen Spule 61 Magnetischer Fluß 62 fh-pw Hall Effekt (1879) B Ladungsträ ger bewegen sich mit v und werden mit F = q v ×B abgelenkt - - - - - - - - - I v qvxB - qE + + + + + + + + + Leiter, Höhe d Strom I, negative Ladungsträger VH ⇒ Aufladung der oberen und unteren Seite des Leiters ⇒ Elektrisches Feld E und elektrische Kraft auf Ladungsträ ger mit F = qE Ladungsträger werden durch die magnetische Lorentz - Kraft F = qv ×B abgelenkt Es bildet sich ein E - Feld zwischen Ober - und Unterseite des Leiters und eine zusätzliche elektrische Kraft F = qE wirkt auf die Ladungsträger Im Gleichgewichtsfall gilt : Summe der Kräfte = 0 → qvB = qEe bzw. E = vB Hall - Spannung : V H = Ed = vBd EM 49 fh-pw Hall Effekt (Anwendungen) B Anwendungen des Hall-Effektes • Bestimmung der LadungsträgerGeschwindigkeit v - - - - - - - - - I v qvxB - qE + + + + + + + + + VH • Bestimmung der Ladungsträgerdichte n • Magnetfeldmessungen Ladungsträ gergeschwi ndigkeit v : VH = v B d Ladungsträ gerdichte n : 1 IB oder VH = nq t ∆Q = n q v∆t A, I = I I Bd ∆Q = n q v A bzw. n = = v q A VH q A ∆t t = Dicke des Leiters ( A = d ⋅t ), Messung des magnetisch en Feldes B : B = EM 50 v = VH B d 1 = Hall - Koeffizien t (RH ) nq VH nqt meßbar mit kalibrierten " Hallsonden " I fh-pw Drehmoment einer Leiterschleife Kraft auf Leiter : dF = I dl ×B B qv → I Leiterschleife im homogenen Magnetfeld : F = I ∫dl ×B I Summe der Kräfte, die auf die Schleife wirken = 0 Aber : die Kräfte können ein Drehmoment erzeugen! dl Strom im linken Teilstück a verursacht eine Kraft F1 Strom im rechten Teilstück a verursacht eine Kraft F2 = − F1 I b a Keine Kräfte auf Teilstücke b solange b B F1 F2 a B Kräfte F1 und F2 verursachen ein Drehmoment auf die Leiterschleife b EM 51 fh-pw Drehmoment einer Leiterschleife F4 Drehmoment dreht die Leiterschleife, zusätzlich b a I zwei Kräfte F3 und F4 an den Seiten b F2 F1 B a b b Drehmoment M = F1 sin θ + F2 sin θ 2 2 b Flächennormale F3 F1 θ F4 b I F1 o b2 b sin θ 2 A θ b 2 B x a a B b F2 EM 52 F3 F3 = - F4 F2 F1 = F2 = IaB → b b M = IaB sin θ + IaB sin θ 2 2 M = IaBb sin θ M = IAB sin θ Fläche der Leiterschleife : A = ab Drehmoment = null, wenn alle vier Kräfte parallel zur Fläche der Leiterschleife zeigen ∑ F = immer Null fh-pw Drehmoment einer Leiterschleife Flächennormale F1 θ o b2 b sin θ 2 A θ b 2 B x Drehmoment M = IAB sin θ Wir wissen : Drehmoment ist ein Vektor und Strom = skalare Größe Man kann daher den Ausdruck M = IAB sin θ auch darstellen r r r v als : M = IA ×B wobei A = Vektor der Flächennormale F2 Rechte Hand Regel zur Bestimmung von A : Magnetisch es Moment m: m = IA (Vektor m ) r r r r v M = IA ×B = m ×B Der Ausdruck für das Drehmoment gilt für beliebige Orientierungen von B und v r r beliebige Leiterschleifen (z.B. Spule, N Wicklunge n M = N m ×B ) EM 53 fh-pw Beispiel: Drehmoment einer Spule Im Meßgerät befindet sich eine rechteckige Spule mit 60 Wicklungen und der Abmessung 3 cm x 1.5 cm Strom durch die Spule : 20 mA Magnetfeld des Permanentmagneten im Meßgerät : 400 mT Im Ruhezustand ist das Magnetfeld parallel zur Spulenfläche Ges. : Welches Drehmoment wirkt auf die Spule? 0 I Wie groß ist das magnetische Moment der Spule? Magnetische Moment einer Wicklung der Spule : ( ) m = IA = (0.02 A )⋅ 0.03 ⋅0.015 m 2 = 9 ⋅10− 6 Am 2 magnetisches Moment der gesamten Spule : mSpule = NIA = 5.4 ⋅10− 4 Am 2 ( ) Drehmoment : M = mSpule ×B = mSpule ⋅B = 5.4 ⋅10− 4 Am 2 ⋅(400 mT )= 2.16 ⋅10− 4 Nm EM 54 fh-pw Biot-Savart Gesetz Oersted: „ein stromführender Leiter beeinflußt eine Kompaßnadel“ Biot und Savart berechneten das B-Feld, das von einem stromführenden Leiterelement an einer beliebiger Stelle im Raum hervorgerufen wird r µ0 Idl ×rˆ dB = 4π r 2 Die Stärke des Magnetfeldes B I r dl rˆ P • nimmt mit 1 r 2 mit der Enfernung vom Leiterelement ab. • ist proportional zum Strom I im Leiter. r r • ist proportional zum Sinus des Winkels zwischen dl und r . Die Richtung des Magnetfeldes • ist senkrecht zur Richtung des Leiterelementes und senkrecht zum Verbindundsvektor zwischen Leiter element und Meßpunkt P. µ0 = Proportionalitätsfaktor im SI - Einheitensystem 4π µ0 ="magnetische Feldkonstante" oder " Permeabililät des Vakuums" EM 55 Vs µ0 = 4p ⋅10− 7 T⋅m A oder Am fh-pw Magnetfeld im Inneren einer Leiterschleife Feld am Koordinatenursprung O (r = R ): r µ0 Idl ×rˆ dB = 4π r 2 B = ∫dB = µ0 I µ0 I µ0 I dl = 2 R π = 4π R 2 ∫ 4π R 2 2R ∫dl = 2Rπ Feld im Punkt P (auf der x - Achse) : θ θ nur Bx Anteile bleiben übrig, alle B y Anteile heben sich nach dem Aufsummie ren über die gesamte Schleife auf r 2 = x 2 + R 2 und dl ⊥ rˆ µ0 Idl R R ⋅ 2 ⋅ sin θ = 2 R 2 + x 2 4π R + x R2 + x2 R2 + x2 µ0 IR µ0 IR µ0 2πR 2 I Bx = ∫dBx = ∫ ⋅dl = ⋅ dl = dl = 2 Rπ 32 32 ∫ 32 ∫ 2 2 2 2 2 2 4π R + x 4π R + x 4π R + x dBx = dB sin θ = dB R ( für große x gilt : (R ) x ) EM 56 2 + 2 32 = ( ( ) ≈x 2 32 ) ( ) µ0 2πR 2 I µ0 2m = x → Bx = = 3 4π x 4π x 3 3 m = IR 2π fh-pw Magnetfeld eines stromführenden Leiters P y θ r φ x I Gesucht : Magnetfeld B am Punkt P r r µ0 Idl ×rˆ µ0 Idx µ0 Idx dB = = sin φ = cosθ 2 2 2 4π r 4π r 4π r B(P) durch Integration nach dx über die Leiterlänge Es gilt : x = y tan θ und y = r cosθ bzw. cosθ = y r dx 1 r2 r2 x = y tan θ → dx = y dθ = y 2 dθ = dθ 2 cos θ y y µ0 I r 2 µ0 I dB = cos θ d θ = cosθ dθ 2 4π r y 4π y Brechts = Blinks = EM 57 θR µ0 I µ0 I = cos θ d θ sin θR ∫ 4 π y 4 π y 0 Integratio n für linke und rechte Hälfte des Leiters θR = maximaler Winkel θ am rechten Leiterende θL µ0 I µ0 I µ0 I cos θ d θ = sin θ → B = B + B = (sin θR + sin θL ) L R L ∫ y 4 π y 4 π y 4 π 0 fh-pw Magnetfeld eines stromführenden Leiters Rechte Hand Regel definiert P y θ die Richtung der magnetisch en r φ Feldlinien x I dx µ0 I (sin θR + sin θL ) 4π y Sehr langer Leiter : θR = θL ≈90°→ sin θR + sin θL ≈2 Leiterabschnitt : B = BR + BL = B = BR + BL = EM 58 µ0 I (sin θR + sin θL )→ µ0 I ⋅2 = µ0 I 4π y 4π y 2π y fh-pw Magnetische Kraft zwischen zwei parallelen Leitern Kraft auf Leiter : dF = I dl ×B Magnetfeld von Leiter 2 verursacht eine Kraft auf Leiter 1 a µ0 I 2 µ0 I1 I 2 = l 2πa 2πa Kraft auf Leiter 1 weist Richtung Leiter 2 F1 = I1 l ×B2 = I1 l B2 = I1 l F1 B2 I2 I1 Kraft/Längeneinheit : II II F1 µ0 I1 I 2 = = 4π ⋅10 − 7 1 2 = 2 ⋅10 − 7 1 2 l a 2πa 2πa ⇒ SI - Definition des Amperes Parallele Leiter mit Strom • in dieselbe Richtung ziehen einander an • in entgegenge setzte Richtung stoßen einander ab EM 59 fh-pw Ampere‘sches Gesetz ∫Bdl = µ I 0 C Ampere' sches Gesetz C Das Integral von B über eine beliebig geschlossene Kurve C ist proportional zu dem Strom IC, der durch diese Fläche hindurchtritt. B läßt sich damit für symmetrisc he Anordunge n berechnen Beispiel : langer Leiter, Kurve C = Kreis um den Leiter mit Radius r B = konstant, da B überall am Kreis gleich groß ist ∫Bdl = µ0 I C → B ∫dl = B ⋅2πr = µ0 I oder B = C EM 60 C µ0 I 2π r fh-pw Magnetfeld in einer langen Spule Anwendung des Ampere‘schen Gesetzes Integration entlang des rot eingezeichneten Rechteckes (Länge l in Spulenrichtung) ∫Bdl = ∫Bdl + ∫Bdl + ∫Bdl + ∫Bdl = Bl d C a c a ∫Bdl = Bl a b ∫Bdl ≈0 b c d ∫Bdl = ∫Bdl = 0 b d für eine lange Spule d N Windunge n entlang der Länge l → Gesamtstro m durch die rot umrandete Fläche = NI ∫Bdl = Bl = µ0 NI → B = µ0 C N I = µ0 nI l n = Wicklungen / Längeneinh eit EM 61 fh-pw Magnetischer Fluß dA θ B Eine Fläche kann man sich aus kleinen FlächenElementen zusammengesetzt denken Zu jedem Flächenelement gehört ein Vektor dA: dA steht normal auf das Flächenelement und díe Länge von dA entspricht der Fläche des Elementes Magnetischer Fluß : F B = ∫B ⋅dA = ∫B ⋅dA ⋅cos θ Der magnetisch e Fluß ist maximal, wenn B parallel zur Flächennormalen (cosθ = 1) Wenn keine magnetisch en Feldlinien durch die Fläche passieren (B Oberfläche), dann ist der magnetisch e Fluß = Null SI - Einheit des magnetisch en Flusses : Weber (Wb), 1 Wb = 1 T m 2 EM 62 fh-pw