GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN

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Gebrauchsinformation
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
Azathioprine Sandoz 50 mg Filmtabletten
Azathioprin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme
dieses Arzneimittels beginnen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte
weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome
haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation
angegeben sind oder wenn Sie Erfahrungen mit einer der aufgeführten Nebenwirkungen
gemacht haben, die schwerwiegend sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder
Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
Was ist Azathioprine Sandoz 50 mg Filmtabletten und wofür wird es angewendet?
2.
Was müssen Sie vor der Einnahme von Azathioprine Sandoz 50 mg Filmtabletten
beachten?
3.
Wie ist Azathioprine Sandoz 50 mg Filmtabletten einzunehmen?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist Azathioprine Sandoz 50 mg Filmtabletten aufzubewahren?
6.
Weitere Angaben
1. WAS IST AZATHIOPRINE SANDOZ 50 MG FILMTABLETTEN UND WOFÜR
WIRD ES ANGEWENDET?
Azathioprine Sandoz 50 mg gehört zur Arzneimittelgruppe der Immunsuppressiva, die die
Immunreaktion des Körpers unterdrücken.
Azathioprin wird in Kombination mit anderen Immunsuppressiva (z. B. adrenocorticotropen
Hormonen) bei Patienten angewendet, die allogene Nieren-, Leber-, Herz-, Lungen- oder
Pankreastransplantate erhalten, um eine Abstoßung des transplantierten Organs zu vermeiden.
Die therapeutische Wirkung kann unter Umständen erst nach Wochen oder Monaten deutlich
werden und kann eine Steroid sparende Wirkung umfassen, wodurch die Toxizität verringert
wird, die mit hohen Dosierungen und einer Langzeitanwendung von Kortikosteroiden
einhergeht.
Azathioprin wird in schweren Fällen auch zur Behandlung der folgenden Krankheiten bei
Patienten angewendet, die keine Steroide vertragen oder steroidabhängig sind und deren
therapeutische Reaktion trotz einer Behandlung mit hohen Dosen von Steroiden inadäquat
bleibt:
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Gebrauchsinformation
-
schwere aktive rheumatoide Arthritis, die durch weniger toxische Substanzen
(antirheumatisch wirkende Basistherapeutika (DMARD)) nicht kontrolliert werden kann;
schwere oder mäßig schwere entzündliche Darmkrankheit (Morbus Crohn oder Colitis
ulcerosa);
eine entzündungsähnliche Krankheit der Haut und/oder des Darms (systemischer Lupus
erythematodes);
eine Bindegewebskrankheit, bei der Haut und Muskeln betroffen sind (Dermatomyositis)
und nicht erbliche Muskelkrankheit mit Entzündungssymptomen (Polymyositis);
eine langfristige Entzündung der Leberzellen, bei der das Immunsystem gegen den
Körper reagiert (Autoimmunhepatitis);
Infestation der Blutgefäße, die häufig zu Gewichtsverlust, Müdigkeit und Krankheiten des
Gastrointestinaltrakts führt (Polyarteriitis nodosa);
refraktäre, autoimmunhämolytische Anämie mit Wärmeantikörpern;
eine bestimmte Form von Extravasation von Blut in Haut und/oder Schleimhäuten in
Kombination mit einem Mangel an Blutplättchen (chronische refraktäre, idiopathische
thrombozytopenische Purpura).
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON AZATHIOPRINE SANDOZ 50
MG FILMTABLETTEN BEACHTEN?
Azathioprine Sandoz 50 mg darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Azathioprin, 6-Mercaptopurin (Nebenprodukt von Azathioprin)
oder einen der sonstigen Bestandteile der Tablette sind;
- wenn Sie an schweren Infektionen leiden;
- wenn Ihre Leber oder Ihr Knochenmark nicht richtig funktionieren;
- wenn Sie eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse haben;
- wenn Sie schwanger sind (es sei denn, die Vorteile überwiegen die Risiken, siehe Rubrik
„Schwangerschaft“);
- wenn Sie ein Kind stillen.
Wenn Sie Azathioprin einnehmen, dürfen Sie keine Lebendimpfstoffe wie Impfstoffe gegen
TBC, Pocken oder Gelbfieber erhalten.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azathioprine Sandoz 50 mg ist erforderlich,
- Sie müssen während der gesamten Behandlung mit Azathioprin unter ärztlicher Aufsicht
stehen. Ihr Arzt muss regelmäßig ein komplettes Blutbild erstellen lassen. Während der
ersten 8 Wochen der Behandlung muss dies wöchentlich erfolgen, danach alle 3 Monate.
Diese Kontrolle erfolgt häufiger, wenn:
- höhere Dosen angewendet werden;
- die Patienten älter sind;
- die Nierenfunktion eingeschränkt ist;
- die Leberfunktion leicht oder mäßig gestört ist (siehe auch die Rubrik „Azathioprine
Sandoz 50 mg darf nicht eingenommen werden“);
- die Knochenmarksfunktion leicht oder mäßig gestört ist (siehe auch die Rubrik
„Azathioprine Sandoz 50 mg darf nicht eingenommen werden“);
- Patienten eine Überfunktion der Milz haben (Hypersplenismus).
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Gebrauchsinformation
Sie müssen sich sofort an Ihren Arzt wenden, wenn Sie Geschwüre im Mund, Fieber,
Infektionen, blaue Flecken, Blutungen oder andere Symptome entwickeln, die auf eine
Unterdrückung des Knochenmarks (Myelosuppression) hinweisen könnte.
-
Patienten mit dem Lesch-Nyhan-Syndrom (einer erblichen Stoffwechselstörung bei
Jungen mit überhöhten Mengen von Uronsäure im Blut, übertriebener Lebhaftigkeit,
Geistesgetörtheit) dürfen Azathioprin nicht anwenden, da dieses Arzneimittel bei diesen
Patienten nicht wirkt.
-
Wie bei anderen Arzneimitteln, die das Immunsystem unterdrücken, besteht das Risiko
auf die Entwicklung von Tumoren, insbesondere, wenn die Haut Sonnenlicht ausgesetzt
wird. Aus diesem Grund wird empfohlen, direktes Sonnenlicht (UV-Strahlen) auf der
Haut so weit möglich zu vermeiden und die Haut regelmäßig zu kontrollieren (siehe
Rubrik „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
-
Wirkungen auf die Fruchtbarkeit
Die Linderung einer chronischen Niereninsuffizienz durch Nierentransplantation, wonach
Azathioprin verabreicht wurde, ging mit gesteigerter Fruchtbarkeit sowohl bei
männlichen als auch bei weiblichen Patienten einher (zu Verhütungsmaßnahmen siehe
Rubrik „Schwangerschaft und Stillzeit").
Azathioprin muss mit Vorsicht angewendet werden,
wenn Sie an unbehandelten, plötzlich auftretenden Infektionen leiden (siehe Rubrik
„Azathioprine Sandoz 50 mg darf nicht eingenommen werden“);
wenn Sie auch Allopurinol, Oxipurinol oder Thiopurinol (Arzneimittel gegen Gicht),
Mesalazin, Olsalazin oder Sulfasalazin (Arzneimittel gegen Gastroenteritis), ACEHemmer (eine Gruppe von Arzneimitteln gegen Bluthochdruck), Trimethoprim /
Sulfamethoxazol (Arzneimittel gegen ansteckende Krankheiten), Cimetidin (gegen
Verdauungsstörungen), Indometacin (Arzneimittel gegen Gicht, Schmerzen und/oder
Entzündungen) oder Substanzen mit toxischer oder hemmender Wirkung auf das
Knochenmark anwenden;
wenn Sie an einem Mangel an einer bestimmten Substanz (Thiopurinmethyltransferase)
leiden, kann Azathioprin nicht vollständig konvertiert werden;
wenn Sie auch Arzneimittel anwenden, die auf die Nerven und Muskeln einwirken (wie
Curare, Pancuronium, Tubocurarin oder Succinylcholin). Wenn Sie sich einer Operation
unterziehen müssen und diese Arzneimittel zugleich mit Azathioprin anwenden, müssen
Sie Ihren Arzt (der Ihre Narkose vornimmt) darüber informieren (siehe auch „Bei
Einnahme von Azathioprine Sandoz 50 mg mit anderen Arzneimitteln“);
wenn Sie bestimmte Blutverdünner anwenden (Cumarinderivate), wird Ihr Arzt Sie
häufiger untersuchen;
wenn der Arzt entscheidet, dass Sie die Einnahme von Azathioprin stoppen können,
wird er Ihre Dosis allmählich senken;
wenn bestimmte Impfstoffe gleichzeitig verabreicht werden, wird der Arzt Ihre
Immunreaktion kontrollieren;
wenn Sie Arzneimittel anwenden, die das Zellwachstum und die Zellteilung hemmen
(Zytostatika; werden häufig bei Krebs eingesetzt). Sie dürfen diese Arzneimittel nur
unter ärztlicher Aufsicht kombinieren.
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Gebrauchsinformation
Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn eine der oben angeführten Störungen auf Sie zutrifft
oder in der Vergangenheit zugetroffen hat.
Bei Einnahme von Azathioprine Sandoz 50 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden
bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige
Arzneimittel handelt.
Azathioprin und andere Arzneimittel können aufeinander einwirken (sowohl in Bezug auf die
Wirkung als auch auf die Nebenwirkungen). Dies gilt für die folgenden Arzneimittel:
- Allopurinol, Oxipurinol und/oder Thiopurinol (Arzneimittel unter anderem gegen Gicht);
die Umwandlung von Azathioprin im Körper wird gehemmt;
- Arzneimittel für eine vollkommene Muskelentspannung (bei Operationen) wie Curare,
Pancuronium, Tubocurarin oder Succinylcholin; die Wirkung dieser Arzneimittel kann
beeinflusst werden;
- Ciclosporin und Tacrolimus (Arzneimittel bei Transplantationen usw.); die Wirkung
dieser Arzneimittel wird verstärkt, was zu einer übermäßigen Unterdrückung des
Immunsystems führt;
- Aminosalicylsäurederivate wie Olsalazin, Mesalazin oder Sulfasalazin (Arzneimittel zur
Behandlung von Morbus Crohn); können eine hemmende Wirkung auf das Knochenmark
haben;
- Warfarin (Blutverdünner); die Blut verdünnende Wirkung dieses Arzneimittels kann
sinken;
- die so genannten ACE-Hemmer (gegen Herzschwäche usw., z. B. Captopril),
Trimethoprim / Sulfamethoxazol (Arzneimittel gegen bestimmte Infektionen), Cimetidin
(Arzneimittel gegen Magen-Darm-Geschwüre usw.), Indometacin (Arzneimittel gegen
bestimmte rheumatische Erkrankungen); es besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit auf
eine hemmende Wirkung auf das Knochenmark;
- Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf das Knochenmark oder Arzneimittel gegen
Krebs; die Funktion des Knochenmarks wird unterdrückt;
- bestimmte Impfstoffe; die Wirkung der Impfstoffe kann eingeschränkt werden (siehe auch
die Rubrik „Azathioprine Sandoz 50 mg darf nicht eingenommen werden“).
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Während der Schwangerschaft dürfen Sie Azathioprin nur anwenden, wenn Ihr Arzt Ihnen
dazu geraten hat und die Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abgewogen hat.
Nachdem der Verabreichung von Azathioprin an eine werdende Mutter kann das Azathioprin,
zusammen mit seinen Abbauprodukten, im Blut des Fötus und im Fruchtwasser nachgewiesen
werden. Einige Neugeborene, deren Mutter Azathioprin angewendet hat, weisen Anomalien
im Blut auf. Aus diesem Grund wird empfohlen, das Blut während der Schwangerschaft
sorgfältig zu kontrollieren. Während der Behandlung mit Azathioprin und während der ersten
3 Monate nach deren Ende müssen geschlechtsreife männliche und weibliche Patienten
Empfängnisverhütungsmethoden anwenden. Das gilt auch für Patienten mit herabgesetzter
Fruchtbarkeit aufgrund einer nachhaltigen Blutvergiftung durch Niereninsuffizienz (Urämie).
Die Fruchtbarkeit kann nach der Transplantation wieder hergestellt sein.
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Gebrauchsinformation
Azathioprin kann die Wirkung von Verhütungsmitteln senken, die in die Gebärmutter
eingesetzt wurden (intrauterine Kontrazeptiva).
Die gleichzeitige Anwendung von Azathioprin mit Prednison (einem Arzneimittel gegen unter
anderem Entzündungen) während der Schwangerschaft kann eine vorübergehende
Schwächung der Immunfunktion bewirken. Diese Kombination kann zu einem
Wachstumsrückstand oder einer Frühgeburt führen. Die langfristigen Auswirkungen sind
nicht bekannt.
Mercaptopurin (ein Nebenprodukt von Azathioprin) wird in die Muttermilch abgegeben.
Azathioprin darf während der Stillzeit nicht angewendet werden (siehe Rubrik „Azathioprine
Sandoz 50 mg darf nicht angewendet werden“).
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Zu den Wirkungen von Azathioprin auf die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu lenken oder Maschinen
zu bedienen, liegen keine Angaben vor.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Azathioprine Sandoz
50 mg
Wenn Ihr Arzt Ihnen gesagt hat, dass Sie bestimmte Zuckerarten nicht vertragen, müssen Sie
mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.
3. WIE IST AZATHIOPRINE SANDOZ 50 MG FILMTABLETTEN
EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Azathioprine Sandoz 50 mg immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte
fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Die übliche Dosis beträgt:
- Transplantation
Die Tagesdosis beginnt normalerweise mit höchstens 5 mg pro kg Körpergewicht.
Danach kann die Tagesdosis auf 1-4 mg pro kg Körpergewicht gesenkt werden.
- Andere Krankheiten
Die Tagesdosis beginnt normalerweise mit 1-3 mg pro kg Körpergewicht. Danach kann die
Tagesdosis auf 1-3 mg pro kg Körpergewicht gesenkt werden.
Bei der Behandlung von Autoimmunhepatitis schwankt die Tagesdosis zwischen 1 und 1,5
mg pro kg Körpergewicht.
Patienten mit Nieren- und/oder Leberschaden
Ihr Arzt wird eine Dosierung im unteren Bereich der oben genannten Dosierungsbereiche
wählen. Azathioprin darf nicht angewendet werden, wenn Sie an schweren
Leberfunktionsstörungen leiden (siehe Rubrik „Azathioprine Sandoz 50 mg darf nicht
angewendet werden“).
Kinder und Jugendliche
Zur Behandlung der folgenden Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
liegen keine ausreichenden Daten vor:
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-
juvenile idiopathische (mit unbekannter Ursache) rheumatische Gelenksentzündung;
rheumatische Gelenksentzündung;
eine entzündungsähnliche Krankheit der Haut und/oder des Darms (systemischer Lupus
erythematodes);
eine Krankheit des Bindegewebes, die Haut und Muskeln angreift (Dermatomyositis)
und
eine Infestation der Blutgefäße, die häufig zu Gewichtsverlust, Erschöpfung und
Krankheiten des Gastrointestinaltrakts führt (Polyarteriitis nodosa).
Bezüglich der anderen Krankheiten werden dieselben Dosierungen angewendet, die
normalerweise Erwachsenen vorgeschrieben werden.
Ältere Patienten
Ihr Arzt wird eine Dosierung im unteren Bereich der oben genannten Dosierungsbereiche
wählen. Das Blut muss besonders sorgfältig kontrolliert werden.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Azathioprin zu stark oder zu schwach
ist, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Art und Dauer der Anwendung
Zur oralen Anwendung.
Azathioprine Filmtabletten oder Teile der Tablette sind während der Mahlzeiten mit
mindestens einem Glas Wasser (200 ml) zu schlucken.
Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie lange Sie Azathioprin einnehmen müssen. Es kann Wochen
oder Monate dauern, bevor Sie die Wirkung von Azathioprin bemerken.
Wenn nach 3 bis 6 Monaten jedoch keine Wirkung eintritt, kann Ihr Arzt einen Abbruch der
Behandlung erwägen. Sie dürfen die Behandlung nicht eigenmächtig abbrechen. Dies muss
stets allmählich und unter ärztlicher Kontrolle geschehen.
Wenn Sie eine größere Menge von Azathioprine Sandoz 50 mg eingenommen haben, als
Sie sollten
Wenn Sie zu viel Azathioprine Sandoz angewendet oder eingenommen haben, setzen Sie sich
umgehend mit Ihrem Arzt, Ihrem Apotheker oder dem “Antigiftzentrum” (070/245.245) in
Verbindung.
Wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie zu viel Azathioprin
eingenommen haben. Folgende Symptome können auf eine Überdosis hinweisen: Müdigkeit,
Geschwüre im Hals, Fieber, Infektionen, blaue Flecken und Blutungen.
Wenn Sie die Einnahme von Azathioprine Sandoz 50 mg vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Setzen Sie das normale Dosierungsschema fort. Wenn Sie mehr als eine Dosis vergessen
haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
Wenn Sie die Einnahme von Azathioprine Sandoz 50 mg abgebrochen haben
Der Abbruch der Behandlung mit Azathioprin kann die folgenden Krankheiten
verschlimmern:
systemischer Lupus erythematodes mit Nephritis (eine entzündliche Erkrankung der
Haut und/oder des Darms mit einer Nierenentzündung mit Blut im Harn, Fieber und
Schmerzen in den Lenden);
schwere Entzündungen im Gastrointestinaltrakt (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa);
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Gebrauchsinformation
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Entzündung der Leberzellen, bei denen das Immunsystem gegen den Körper reagiert
(Autoimmunkrankheit).
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder
Apotheker.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Azathioprine Sandoz 50 mg Nebenwirkungen haben.
Etwa 15% der Patienten können Nebenwirkungen erwarten. Art, Häufigkeit und Intensität der
Nebenwirkungen hängen von der Dosierung und Dauer der Behandlung ab. Aber auch die
zugrunde liegenden Krankheiten oder gleichzeitig stattfindende Behandlungen spielen eine
Rolle.
Die Nebenwirkungen werden aufgrund der folgenden Häufigkeiten eingeteilt:
Sehr häufig (bei mehr als 1 von 10 behandelten Patienten).
Häufig (bei weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 behandelten Patienten).
Gelegentlich (bei weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 behandelten Patienten).
Selten (bei weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 behandelten Patienten).
Sehr selten (bei weniger als 1 von 10.000 behandelten Patienten), unbekannt (kann aus den
vorliegenden Daten nicht abgeleitet werden).
Die folgenden Nebenwirkungen können auftreten:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig
Störung der Blutbildung (Mangel an weißen Blutkörperchen) in Kombination mit einer
erhöhten Anfälligkeit für Infektionen (Leukopenie) bei Patienten mit einem Transplantat
(50%) und bei Patienten mit chronischer rheumatischer Entzündung der Gelenke
(rheumatoide Arthritis) (28%).
Häufig
Störung der Blutbildung (Mangel an weißen Blutkörperchen) in Kombination mit einer
erhöhten Anfälligkeit für Infektionen (Leukopenie) bei Patienten mit entzündlichen
Darmkrankheiten;
Anämie, Störung der Blutbildung (Mangel an weißen Blutkörperchen) in Kombination
mit blauen Flecken und Blutungsneigung (Thrombozytopenie).
Selten
Störung der Blutbildung (Mangel an weißen Blutkörperchen) in Kombination mit einer
erhöhten Anfälligkeit für Infektionen (Granulozytopenie);
Rückgang der Zahl aller Blutkörperchen (Panzytopenie) und
Anämie aufgrund eines Mangels an roten Blutkörperchen (aplastische Anämie);
Anämie mit vergrößerten Stammzellen in den roten Blutkörperchen (megaloblastäre
Anämie);
unvollkommene Entwicklung der roten Blutkörperchen (erythroide Hypoplasie);
bei einem Mangel an einem bestimmten Enzym (TPMT), respektive einer Leber- und
Nierenfunktionsstörung, steigt das Risiko auf eine Unterdrückung des Knochenmarks.
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Gebrauchsinformation
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten
Lungenentzündung, von der Sie sich erholen können.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig
Übelkeit und Appetitmangel, manchmal mit Erbrechen (10% aller Patienten mit
chronischen rheumatischen Entzündungen der Gelenke haben diese Symptome).
Häufig
Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis (0,2-8%, insbesondere bei Patienten
nach einer Organtransplantation und Patienten mit Morbus Crohn).
Gelegentlich
übermäßige Fettausscheidung (Steatorrhö);
Durchfall;
schwerer Durchfall bei Patienten mit einer entzündungsähnlichen Darmkrankheit.
Selten
Die folgenden Krankheiten treten nur nach einer Transplantation auf:
Geschwüre im Gastrointestinaltrakt;
Darmblutungen;
Nekrose;
Entzündung des Dickdarms (Kolitis);
Entzündung der Ausstülpungen im Darm (Divertikulitis);
Durchbruch des Darms (Darmperforation).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts können gelindert werden, indem Azathioprin in
mehreren Dosen und/oder während der Mahlzeiten eingenommen wird.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig
Haarausfall (Alopezie), der in vielen Fällen spontan verschwindet.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig
Infektionen bei 20% der Patienten oder Patienten nach einer Nierentransplantation.
Häufig
Anfälligkeit für Infektionen bei Patienten, die an einer entzündlichen Darmkrankheit
leiden.
Gelegentlich
Infektionen bei Rheumatikern.
Gutartige und bösartige Neubildungen
Häufig
Bei 2,8% der Patienten, die eine Nierentransplantation hatten: bösartiger Tumor auf der
Haut, bösartiger Tumor eines Lymphknotens (Non-Hodgkin-Lymphom),
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Gebrauchsinformation
Gebärmutterhalskrebs, bösartige Erkrankung mit vielen Tumoren (Kaposi-Sarkom),
Krebs der äußeren Geschlechtsorgane der Frau (Krebs der Vulva).
Gelegentlich
Erkrankung der Lymphknoten nach einer Transplantation.
Sehr selten
Plötzlicher Blutkrebs (akute myeloide Leukämie);
bestimmte Krankheiten der Knochenmarkszellen, die Blutzellen produzieren.
Die Anwendung für andere Indikationen als für die Vermeidung einer Organabstoßung erhöht
das Risiko auf Entwicklung von Tumoren.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich
Allergische Reaktionen mit allgemeinem Unwohlsein, Steifheit, Frösteln, niedrigem
Blutdruck, Schwindelgefühl, erhöhter Anzahl von weißen Blutkörperchen,
Hautausschlag, starker Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Fieber, Juckreiz,
Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Entzündung der Blutgefäße,
Nierenfunktionsstörungen, erhöhten Leberwerten im Blut.
Sehr selten
Allergische Reaktionen, die zum Tod des Patienten führen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig:
Leberfunktionsstörung;
gestörter Abfluss der Gallenflüssigkeit (Cholestase);
Entzündung der Gallengänge (Cholangitis);
Anwesenheit vieler kleiner, mit Blut gefüllter Strukturen in Teilen der Leber (Peliosis
hepatis);
unkontrolliertes Wachstum bestimmter Teile der Leber;
noduläre, exzessive Zunahme des Gewebes bei 3-10% der Patienten nach einer
Organtransplantation.
Gelegentlich
Vergiftung der Leber (Hepatotoxizität) bei weniger als 1% der Patienten mit
chronischen rheumatischen Entzündungen der Gelenke.
Selten
Krankheit der Leber mit Venenverschluss.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in
dieser Packungsbeilage aufgeführt sind oder wenn Sie Erfahrungen gemacht haben mit einer
der aufgeführten Nebenwirkungen, die schwerwiegend sind.
5. WIE IST AZATHIOPRINE SANDOZ 50 MG FILMTABLETTEN
AUFZUBEWAHREN?
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Gebrauchsinformation
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Sie dürfen Azathioprine Sandoz 50 mg nach dem auf dem Blisterstreifen und auf dem
Umkarton nach „EXP“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum
bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Wenn die Azathioprine Sandoz 50 mg Filmtablette halbiert werden muss, muss Hautkontakt
mit dem Pulver oder dem angebrochenen Teil der Tablette vermieden werden.
Tablettenreste müssen mit derselben Vorsicht entsorgt werden.
Das Arzneimittel darf nicht entsorgt werden im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie
Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen.
Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.
6. WEITERE ANGABEN
Was Azathioprine Sandoz 50 mg enthält
Der Wirkstoff ist Azathioprin. Jede Filmtablette enthält 50 mg Azathioprin.
- Die sonstigen Bestandteile sind: Laktose-Monohydrat, Maisstärke, Povidon, hoch
disperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Hypromellose, mikrokristalline Cellulose,
Polyoxyl (8)Stearat, Talk.
Farbstoff: Titandioxid (E171).
Wie Azathioprine Sandoz 50 mg aussieht und Inhalt der Packung
Azathioprine Sandoz 50 mg Filmtabletten sind weiße bis gelblich weiße Filmtabletten,
bikonvex mit Bruchrille auf einer Seite.
Packungsgrößen: 30, 50 oder 100 Filmtabletten.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Sandoz nv, Telecom Gardens, Medialaan 40, 1800 Vilvoorde, Belgien
Hersteller
Salutas Pharma GmbH, Otto-von-Guericke Allee 1, D-39179 Barleben, Deutschland
Zulassungsnummern
Azathioprine Sandoz 50 mg (PP/Alu-Blisterpackung): BE242584
Azathioprine Sandoz 50 mg (PVC/PVDC/Alu-Blisterpackung): BE277751
Art der Abgabe
Verschreibungspflichtig
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im 03/2009
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