Liebe Patientin, lieber Patient! Bitte lesen Sie diese Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Gebrauchsinformation PEPCIDDUAL Kautablette Zusammensetzung Eine Kautablette enthält: Arzneilich wirksame Bestandteile: Famotidin Magnesiumhydroxid Calciumcarbonat 10 mg 165 mg 800 mg Sonstige Bestandteile: Stärkehydrolysat, Sucrose (Saccharose), Maisstärke, Lactose-Monohydrat, Pfefferminzaroma (Kenn-Nr. 34907), Celluloseacetat, Magnesiumstearat, Hypromellose (E464), Hydroxyprolose (E463), Natriumldodecylsulfat, Vorverkleisterte Stärke (Mais), Sahnearoma (Kenn-Nr. 46971), Eisen(III)oxid (E172). Darreichungsform und Inhalt Kautablette Rosafarbene, runde, flache Tablette mit der Prägung "P" Blisterpackungen (PVC/ACLAR) und Folienstreifen (Papier/PE/Aluminium/EAA) Originalpackungen mit 6 und 12 Kautabletten Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise PEPCIDDUAL ist ein Kombinationsarzneimittel bestehend aus einem Wirkstoff der Gruppe der sogenannten Histamin-H2-Rezeptorenblocker (Famotidin), der die Magensäureabsonderung (Magensäuresekretion) verringert und zwei Antacida, die bereits gebildete Magensäure neutralisieren. 1 Pharmazeutischer Unternehmer Woelm Pharma GmbH & Co. Rhöndorfer Straße 80 53604 Bad Honnef Tel.: 02224-774-0 Fax: 02224-774-170 Hersteller Janssen-Cilag S.p.A. Via C. Janssen 04010 Borgo San Michele (LT) Italien Anwendungsgebiete Zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von Sodbrennen oder saurem Aufstoßen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren Gegenanzeigen Wann darf PEPCIDDUAL nicht eingenommen werden? PEPCIDDUAL darf nicht eingenommen werden bei: − Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber einem der Wirk- oder Hilfsstoffe − ausgeprägtem Nierenversagen. Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten? Schwangerschaft: Es gibt eine begrenzte Anzahl schwangerer Frauen, die Famotidin, Magnesiumhydroxid oder Calciumcarbonat genommen haben. Hinweise auf schädliche Wirkungen für den Verlauf der Schwangerschaft und die Gesundheit des ungeborenen / neugeborenen Kindes ergaben sich dabei nicht. Anderen Daten stehen derzeit nicht zur Verfügung. Tierversuche zeigen keine direkten oder indirekten schädlichen Einflüsse von Famotidin auf den Verlauf der Trächtigkeit, der Entwicklung der ungeborenen Tiere, des Geburtsvorgangs oder der Entwicklung nach der Geburt. Tierversuche mit Magnesiumhydroxid liegen nicht vor. Nach Langzeitanwendung hoher Dosen sind für Calciumcarbonat im Tierversuch Störungen der Knochenbildung beschrieben worden. Das mögliche Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. PEPCIDDUAL sollte in der Schwangerschaft nur nach einer sorgfältigen Abwägung der möglichen Vor- und Nachteile eingenommen werden. Stillzeit: Famotidin geht in die Muttermilch über. Es besteht die Möglichkeit, dass Famotidin die Bildung der Magensäure beim gestillten Kind beeinflusst. Magnesiumsalze können in die Muttermilch übergehen und Durchfälle beim gestillten Kind verursachen. Deswegen sollte PEPCIDDUAL in der Stillzeit nicht eingenommen werden. 2 Was ist bei Kindern zu berücksichtigen? Über die Wirksamkeit und Sicherheit von PEPCIDDUAL bei Kindern liegen keine Erfahrungen vor. Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren wird daher nicht empfohlen. Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden? LEs sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn: " die Symptome mit Gewichtsverlust einhergehen, " Schluckstörungen oder andauernde Beschwerden im Magen-Darmbereich bestehen, " Magen-Darm-Störungen zum ersten Mal auftreten oder sich die Beschwerden vor kurzem verändert haben, " eine Hypercalcämie (erhöhter Calciumgehalt im Blut) vorliegt, da dieses Arzneimittel Calcium enthält, " eine Hypophosphatämie (herabgesetzter Phosphatgehalt im Blut) vorliegt, da dieses Arzneimittel diesen Zustand verschlimmern könnte, " eine Hypercalcurie (vermehrte Calciumausscheidung im Harn) oder Nierensteine oder eine Nephrocalcinose (Ablagerung von Kalksalzen in der Niere) in der Vorgeschichte besteht. LBei Nierenversagen soll dieses Arzneimittel nur unter ärztlicher Aufsicht und Kontrolle der Magnesium- und Calciumspiegel eingenommen werden. LBei Leber- und Nierenfunktionsstörungen sollte PEPCIDDUAL mit besonderer Vorsicht angewendet werden. LDieses Arzneimittel enthält Saccharose und Lactose: " Patienten mit selten auftretender erblich bedingter Galactoseunverträglichkeit, mit Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption (Störung der Aufnahme von Glucose und Galactose) sollten dieses Arzneimittel daher nicht einnehmen. " Patienten mit selten auftretender erblich bedingter Fructoseunverträglichkeit, Glucose-Galactose-Malabsorption (Störung der Aufnahme von Glucose und Galactose) oder Saccharase-Isomaltase-Mangel (Störung der Aufnahme von Kohlenhydraten) sollten dieses Arzneimittel daher nicht einnehmen. LBei Langzeitanwendung, besonders bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen Calcium- und/oder Vitamin D-haltigen Präparaten besteht das Risiko einer Hypercalcämie (erhöhter Calciumgehalt im Blut) mit nachfolgender Nierenfunktionsstörung. Wenn trotz täglicher Behandlung die Symptome nach 15 Tagen noch bestehen oder sich verschlechtern, ist eine ursächliche Abklärung der Beschwerden erforderlich und die Behandlung sollte überprüft werden. Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten? Obwohl nicht zu erwarten, sollten Sie, wenn Sie sich schwindelig fühlen, nicht am Straßenverkehr teilnehmen und das Bedienen von Maschinen unterlassen. 3 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von PEPCIDDUAL und was müssen Sie beachten, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimitteln einnehmen? Antacida zeigen mit einigen einzunehmenden Arzneimitteln Wechselwirkungen. Gleichzeitige Anwendungen, bei denen Vorsicht geboten ist: Eine verminderte Resorption (Aufnahme des Wirkstoffs) einiger Arzneimittel aus dem Verdauungstrakt wird bei gleichzeitiger Anwendung mit PEPCIDDUAL beobachtet. Als Vorsichtsmaßnahme wird empfohlen, PEPCIDDUAL nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln einzunehmen. Im Allgemeinen sollte der Einnahmeabstand mehr als 2 Stunden betragen bei: ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ Atenolol, Metoprolol, Propranolol, Sotalol Chloroquin Tetracyclinen Diflunisal Digoxin Biphosphonaten Estramustin (wegen der vorhandenen Calciumsalze) Fexofenadin Eisen (Salze) Natriumfluorid Glucocorticoiden (beschrieben für Prednisolon und Dexamethason) Indomethacin Polystyrolsulfonsäure, Natriumsalz Ketoconazol Lansoprazol Phenothiazinneuroleptika Penicillamin Phosphor (Nahrungsergänzung) Thyroxin Gabapentin Auf jeden Fall sollten vier Stunden zwischen der Einnahme von PEPCIDDUAL und der Anwendung von Chinolon-Antibiotika (z. B. Ciprofloxazin, Norfloxacin) liegen. Die Aufnahme von bestimmten nicht-steroidalen Antirheumatika (entzündungs- und schmerzhemmende Mittel), Antidiabetika vom Sulfonylharnstoff-Typ (bestimmte Mittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit) und Dicoumarol (Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung) kann bei gleichzeitiger Einnahme von PEPCIDDUAL erhöht sein. Einflüsse, die berücksichtigt werden sollen: ♦ Bei gleichzeitiger Anwendung von Antacida mit Salicylaten kann es zu einer erhöhten Ausscheidung der Salicylate durch die Nieren kommen. ♦ Probenecid hemmt die Ausscheidung von Famotidin über die Niere, was zu einer erhöhten Famotidinkonzentration im Blut führt. 4 ♦ Bei gleichzeitiger Gabe von Herzglykosiden (Mittel zur Stärkung der Herzkraft) kann infolge von Hypercalcämie (erhöhter Calciumgehalt im Blut) das Risiko einer Digitalisvergiftung (Risiko von Herzrhythmusstörungen) erhöht sein. Patienten sollten daher hinsichtlich EKG und Calciumspiegel überwacht werden. ♦ Thiazid-Diuretika können eine Hypercalcämie verursachen, da die Ausscheidung von Calcium über die Nieren herabgesetzt wird. Da dieses Arzneimittel jedoch nur für eine kurzzeitige Anwendung vorgesehen ist, besteht keine Notwendigkeit den Calciumspiegel im Plasma zu überwachen. Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können. Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Einnahme Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt PEPCIDDUAL nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da PEPCIDDUAL sonst nicht richtig wirken kann! FÜR ERWACHSENE UND JUGENDLICHE (ab 16 Jahre) In welcher Dosierung und wie oft sollten Sie PEPCIDDUAL einnehmen? Beim Auftreten von Beschwerden wird eine Kautablette PEPCIDDUAL eingenommen. Die Tagesdosis von 2 Kautabletten soll nicht überschritten werden. Wie und wann sollten Sie PEPCIDDUAL einnehmen? Sobald Beschwerden auftreten, zerkauen Sie eine Kautablette vollständig und schlucken diese. Es empfiehlt sich, ein Glas Wasser dazuzutrinken. Wie lange sollten Sie PEPCIDDUAL einnehmen? PEPCIDDUAL soll bei täglicher Anwendung nicht länger als 2 Wochen eingenommen werden. Anwendungsfehler und Überdosierung Was ist zu tun, wenn PEPCIDDUAL versehentlich oder beabsichtigt in zu großen Mengen eingenommen wurde? Wenn PEPCIDDUAL in höheren als in den empfohlenen Dosen eingenommen wurde, sollte ein Arzt oder Apotheker befragt werden. Überdosierungserscheinungen sind in der Regel nicht zu erwarten. 5 Nebenwirkungen Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von PEPCIDDUAL auftreten? Insgesamt traten in klinischen Studien mit PEPCIDDUAL folgende Nebenwirkungen auf: Körpersystem Nervensystem Magen-Darm-Trakt Häufigkeit Häufig 1% - 10% Nebenwirkung Kopfschmerzen Gelegentlich 0,1% - 1% Nervosität Schwindel Gelegentlich 0,1% - 1% Übelkeit Durchfall Blähungen Magen-Darm-Störungen Aufstoßen Mundtrockenheit, Durst Skelettmuskulatur, Bindegewebe und Knochen Allgemeine Nebenwirkungen Gelegentlich 0,1% - 1% Gelegentlich 0,1% - 1% Missempfindungen aufgetriebener Leib Bauchschmerzen Geschmacksstörungen Andere Nebenwirkungen, die bei Gabe von höheren Famotidin-Dosen lediglich in Einzelfällen auftraten, können prinzipiell nicht ausgeschlossen werden: • • • • • • • Hautausschläge, Juckreiz und Nesselsucht, und, wie bei anderen H2-Antagonisten auch, schwerwiegende Hautreaktionen (toxische epidermale Nekrolyse) Überempfindlichkeitsreaktionen wie anaphylaktische Reaktion (allergische Reaktion vom Soforttyp), angioneurotische Ödeme (Schwellungen der tieferen Hautschichten), Bronchospasmus (Krampf der Bronchialmuskeln) Störungen der Leberfunktion einschließlich hepatischer Cholestase (Gallenstauung) und Erhöhung der Laborwerte für Transaminasen, Gamma-GT, alkalische Phosphatase und Bilirubin Störungen des zentralen Nervensystems wie Sinnestäuschungen, Desorientiertheit, Verwirrung und Schlaflosigkeit, epileptische Anfälle, Schläfrigkeit, Erregungszustände und Depression. Diese Nebenwirkungen bilden sich nach Absetzen des Arzneimittels zurück. Störungen des Blutbildes und der Blutbildung wie Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose und Pancytopenie Störungen im Bereich der Skelettmuskulatur wie Muskelkrämpfe Andere Störungen wie Impotenz, verminderte Libido und Brustspannungen 6 Folgende Nebenwirkungen können bei Einnahme von Antacida, die Calcium- und Magnesiumsalze enthalten, vorkommen: Veränderung von Stuhlhäufigkeit und der Stuhlbeschaffenheit, Blähungen und Völlegefühl. Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit. Welche Gegenmassnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen? Über zu ergreifende Gegenmassnahmen entscheidet Ihr Arzt. Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit Das Verfalldatum dieser Packung ist den Folienstreifen und der Faltschachtel aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum! Das Arzneimittel ist für Kinder unzugänglich aufzubewahren! Stand der Information: März 2001 7